I I I I I I M"H'
Aus Rußland.
E n e a u s s i e n i A k k e r
maner Kreis.
Am 27. Mai hat die Akkermaner
Ssemskaja Uprawa sämtliche '28 Wo
loftnmter des K reifes durch ein Rund
schreiben gebeten, ihr über jede jähe
Veränderung im Stande der Saaten
Mittheilung zu machen, entweder durch
Eilboten, oder auf telegraphischem
Wege, um diele Auskünste per Draht
rechtzeitig an s Ministerium des ^n
item und bett Gouvernementschef zu
leiten.
Die heute, am 28. Mai, eingegange
nen Depeschen lauten:
1) ,,Tatarbunary (im Süden des
Kreises): (5s hat nicht geregnet, die
Lage ist zum Verzweifeln."
'J) ,,Tarutino (Westen): Den *20.
regnete cs theiliveise in der Krastnaer,
Tarutinoer, Malojaroslawever und
Kuliner Wolost, in der ^wanowker
und .Ulösti^cr regnete es überall unbe
deutend."
tf) ,,Arzis: Kein Regen."
4) ,,Wo ontirowka: Gestern ging
ein Regen nieder, welcher die selber int
nördlichen leil Der Wo lost traf."
5) Kubci (Südwest): ,,Regen hatten
wir am 22. Mai in einem Theil der
Wo Infi, in Knbei und Tatar-Kopt
schak."
ti) Bairamtscha: Der biegen vom
25.Mai umfaßte, aufter ^onstantinowka
die ganze Wol oft und befeuchtete die
(rbe '2 Wersches tief."
7) Schabo (Telephon): ,.Geregnet
hat es in der ganzen Wolost mittelmä
ßig. Wenn es noch regnet, kann man
eine mittlere Ernte erwarten. Die
Weingärten im Sande sind gut, int
schwarzen Boden geringer."
8) Sattita: „Arn 20. umfaßte der
Regen in Lichtental 1500 Defsjatine.
Vut Sarata und Gnadental hat es nicht
geregnet."
'.») Oiach mündlichen Berichten hat es
in der Posttaler und Plachtejeivker Wo
lost wohl geregnet, doch hat der Hagel,
namentlich bei Plachtejewka ungeheuren
Schaden angerichtet.
A k e hi a it it, den -28. Mai. Auf
eine telegraphische Anfrage des Mini
sterium des Innern vom 25. Mai über
den Stand der Saaten und die Ernte
ausrichten depeschirte die Aftermancr
jtreisupraiua am 20. d. M. offiziell,
rote folgt:
,,An Wintergetreide wurde vergange
nen Herbst bei 48,000 Dessjatinen aus
gesäet. Umgepflügt wurde in diesem
Frühling und initGciste und Mais neu
besäet über skmjo Des] jatiiteu. Von den
verbliebenen n9,00t.» Deffjatiiieu besin
ben sich 7000 in befriedigendem und
22,000 in schlechtem staube iiitb bei
10,000 find verloren. An Sommerge
treibc würbe .3V5,000 Dessjatinen aus
gesät r, davon siitb 7'.»,ooo befriedigend,
108,000 schlecht mit) bei 14ti,ooo iii
hoffnungslosem Zustande. Weibe Ijabeit
und hatten wir dieses ^ahr keine.
A\ii
ben legten Jagen gingen unbedeutende
Gciuittcrregnt iiieöer, welche etwa den
zehnten theil bes steifes umfassten itnb
wo bic Maaten jebt ein besseres Aus
sehen annahmen doch ist auch Hier bie
Ernte noch nicht gesichert. Weint bis
zu den ersten
x\tutitagen
feine Regelt
niedergehen, gehen alle Saaten vollends
zu ("runde und man iitufj sich auf den
Kampf mit einer ernstlichen Hungers
noth im streife vorbereiten."
Während ich dieses schreibe, 2«. Mai
Uhr abends, geht der erste (Gewitter
regen für dieses
V\ahr
über Akkerman
nieder, der wohl auf :so—40 Werft im
Umkreise alles umfastt. Spät kommt
ber :)fegeit, doch noch nicht ganz zu spät
wo er hinfällt, giebt es noch mehr an
Gerste, Hafer und Sommerweizen, als
mancher hoffen mochte. Am schlimmsten
steht es im Eeiitrum, int Westen und
Nordwesten des Kreises, d. h. in den
alten deutschen Dörfern, ant besten den
Dniester entlang: Butafi, Sophiental,
Posttal, Mannsburg, Eigenheim, Sei
ineiti, Palanka bis Bender!: Hier ist,
ausgenommeuWinteriaaten,durchschnitt
lich eine fast befriedigende Ernte zu er
warten, wenigstens eine mittlere, selten
wo unter mittel. Doch das ist nur der
zehnte Theil des Kreises. Anderwärts
wird das Vieh auf die Saaten, haupt
fächlich Wintersaaten, getrieben. Dort
kann man nur noch auf Futter und
vielleicht etwas Gerste rechnen. Tau
fende sagen aber: „Gott fei Dank auch
für das!"
F. Strohmaier in Od. Ztg.
N i k o a e w k a O e s s a e K e i s
den 25. Mai 1908. In dem Markt
flecken Weffeliitowo, Annowka genannt,
gab sich ein armer kleiner Jude mit
Schlächterei ab, indem er schlachtete und
das Fleisch zum Verkauf überall herum
führte Von hier siedelte er nach Kn
rifsowopokrowsk über und machte dort
feine Geschäfte. Irgendwo auf dem
Wege begegneten ihm dreiRufsen. Diese
schlitzten feinem Pferdchen den Leib auf,
nahmen die Gedärme heraus, steckten
den Annen in den Leib des Pferdes und
nähten ihn ein, nachdem sie ihm vorher
noch die 5 Rbl., die der Arme hatte,
abgenommen hatten. Wahrscheinlich
gelang es nicht, den Pferdeleib luftdicht
zu vernähen, denn andere nachher vor
beifahrende Russen hörten ihn im Bau
che des Pferdes gewaltig schreien, und
befreiten den armen Semiten.
I H- in Od. Ztg.
iS* i Utkerm. Kreis, den 29.
Mai. wir in letzter Zeit erst
einige schwache Gewitterregen hatten,
erquickte heute Morgen ein starker Land,
regen unsere Felder, Wiesen und Gär
ten und wieder freut sich der Landwirth
und ist von der Hoffnung beseelt, doch
wenigstens vielleicht noch etwas von
seinen Feldern und Gärten ernten zu
dürfen. Die Weingärten, soweit die
selben noch von der Reblaus verschont
sind, versprechen reiche Ernte. Welsch
korn steht verhältnißmäßig gut. Erd
ha feit haben auf den Feldern großen
Schaden angerichtet.
21. Stephan in Od. Ztg.
O e s s a e n 2 7 a i W i
hatten an manchen Plätzen unseres Be
zirks einige Regen. Am Sonnabend
und Sonntag Abend hat es geregnet
auf den Stationen: Mtgajeivs, Wefolij,
Kiit, Tiraspol, Bender, Kifchiitetu.
Wir brauchen aber noch viel mehr Re
gen. Dort, wo die Regen gefallen
sind, können wir einige Tage länger
warten. Für jetjt können wir die Lage
wie folgt bestimmen: Winterweizen ist
in unseren Provinzen meistens verloren
und es soll uns nicht überraschen, wenn
wir schließlich finden, daß eine totale
Mißernte darin ist, mit sehr wenig
Ausnahmen. Die Frühjahrssaaten
halten sich noch, benöthuzeii aber sehr
weiteren guten Regen und zwar im Laufe
ber itächUeu Tage. An Plätzen, wo
wir unitjreiib des letzten Monats gar
keinen Regen hatten, ist bie Lage sehr
kritisch und fast hoffnungslos. In den
Tnjepcrgel'ieten stehen die Saaten sehr
befriedigend, weil bort allgemein mehr
Regen gefallen siitb, aber bettuoch braucht
man auch bort noch mehr Regen.
e k a e i it o I
a w. Auf ber
Station Guljaipolc raubte eine Räu
berbande bic itafic mit 3204 Rbl. Eilt
Passagier würbe verwundet. Durch
eine Bombenerplosion würben bie Fen
ster zertrümmert uitb bic Wäitbc be
schäbigt. Die Kronspost ist unversehrt
geblieben.
Wie mitgetheilt wird, haben die Ak
tionäre der Brjattsker Fabrik in einer
Generalversammlung beschlossen, daß
die örtliche Fabrik mit den Bergwerken
au den metallurgischen Trust für
3,500,000 Rbl. bar und 9,500,0o0 in
Aktien übergeben werden soll.
S i e o o e n 2 7 a i
nachmittags wurde bei der ^ucharnot
Balka auf die Schildwache des Litaui
schen Regiments Iwait Po si ein Atten
tat verübt. Die Schildwache wurde au
Brust, Gesicht und Händen verwundet,
wobei von den letzteren die Finger abge
rissen worden sind. Der pflichttreue
Soldat ließ das Gewehr nicht aus den
Händen. Roheres ist noch nicht festge
stellt. Nach der Aussage der nächsten
Schildwache kann man schließen, daß
die Verwundung von einer geworfenen
Bombe herrührt.
A k k e in a ii it. Infolge der sich
tit letzter Zeit oft wieberholenden bewaff
neten Ueberfälle auf bic Wohnungen ber
Einwohner beschloß bie Stabtbuina mit
15 gegen 13 Stimmen, biirch den beffa
rabischen Gouverneur bariini einzukom
men, baß in Akkerman und dessen Vor
orten Pazufchoi und Dnrlaft der gegen
wärtige verftärlte Schutz aufgehoben,
und der außerordentliche 2d)iu einge
führt werden möchte. Zur Berathung
in der uma waren eingeladen und
nahmen theil: der Kreischef, der Poli
zciineister und der Untersuchungsrichter
Von gut oiu. Um einen erfolgreichen^ ampf
mit den Erpressern und deren Auffindung
führen zu tonnen, wurden dem Polizei,
meiner auf drei Monate 2uo Rbl. mo
natlich zur Crgauifiuion uitb Unterhai.
tung von Geheimagenten uitb 200 Rbl.
bent Polizeimeister persönlich für Aus
fahrten angewiesen.
e o den 30. Mai. Vorgestern
traf hier die Nachricht ein, daß sich der
Entwurf der Eisenbahnlinie ,, Odessa
Bachmatfch" jetzt beim Vorsitzenden des
2. Departements des Verkehrsministeri
ums Ingenieur Petrom befindet Von
Pctroiv wird der Entwurf mit einem
besonderen Gutachten dein Ministerrath
vorgelegt und von diesem nach dem 20.
Juni durchgesehen werden. Mit diesem
Entwurf machen sich auch Mitglieder
der Reichsduma bekannt. Demnach
sieht man einer baldigen Lösung dieser
für Odessa so wichtigen Frage entgegen.
O e s s a e n 3 0 a i i e O
Atrcis-Lanbeinrichtungsfoiumifsioi: be
schloß in ihrer letzten Sitzung, baß ber
Aiirche des Dorfes Landau von Krone
ländereien 33 Dessjatinen Land ange
wiesen werden sollen.
Riems Geheimpolizei.
Erstaunliche Beispiele von Korrup
tion und eine Untersuchung.
Vit» ,.«önig der Siebt" Kniff des Det«k
tt»chefs Scheinbare Generosität-Seltsame
Areunde Eine Panik-Nutzlose Revision.
»«««Mich« Presse.
In der russischen Stadt Kiew gab
es laut dem Berichte eines dortigen
Blattes einen „König der Diebe,"
Hornstein alias Lakimaier. Dieser
hatte sich von der dortigen Geheimpoli
zei das Recht erkauft, im Laufe von
mehreren Monaten in Kiew frei zu
operiren. Er hätte sein Metier gewiß
noch lange fortgesetzt, wenn er nicht zur
größten Unzufriedenheit der Geheim
Polizei von der Stadtpolizei „in fla
granti" erwischt und verhaftet worden
wäre. Lakimaier eilte gleich nach sei
ner Verhaftung an's Telephon, ujit mit
dem Chef der Geheimpolizei, Aslanow.
zu sprecben. Sofort wurde alles in
Bewegung gesetzt und der „König der
Diebe" in die Geheimpolizei gebracht,
von wo er sofort wieder auf freien
Fuß gesetzt wurde. Natürlich mußte
er Kiew verlassen. Der Gauner Lech
mann, der mit Lakimaier im selben
Hotel wohnte, hatte den Kaufmann
Witkind um 5000 Rubel (1 Rubel
51.5 Cents) beschwindelt, und als der
Geschädigte sich bei Aslanow beklagte,
führte ihn dieser unter einem Vorwande
uus dem Hotel, um Lechmann Zeit zu
geben, zu entfliehen. Eine Studentin
wurde in der Pferdebahn um ihr gan
zes Bargeld bestohlen. Der Diebstahl
wurde Aslanow zur Anzeige gebracht.
Im Tagesbefehl schrieb er seinen Agen
ten vor, von sämmtlichen bekannten
Taschendieben 3 bis 5 Rubel zu Gun
sten der bestohlenen Studentin einzu
treiben, der Aslanow am Tage darauf
die gestohlene Summe einhändigte.
Dasselbe geschah einem zugereisten Of
fizier, dem sein Geld gestohlen worden
war.
Die Geheimpolizei lebte mit den Die
ben auf freundschaftlichem Fuße und
theilte brüderlich den Gewinn mit
ihnen. Einige Agenten der Geheim
Polizei durften übrigens nicht zu den
Gaunern in geschäftliche Beziehungen
treten. Ein Agent der Geheimpolizei
wagte es, von einem zugereisten Ta
schendiebe, der seinen Beitrag gehörigen
Orts schon geleistet hatte, fünf Rubel
zu erheben. Das wurde Aslanow mit
getheilt, worauf der Geheimpolizist so
fort entlassen wurde. Unter den Ge
Heimpolizisten befinden sich Zweifels
ohne der Verbrecherwelt angehörige
Elemente. So wurde ein junges Mäd
chen, das als ehemalige Gouvernante
mehrere Sprachen beherrschte, bei einem
Diebstahl erwischt. Auch ihre Helfers
Helfer wurden entdeckt und eingesperrt.
Das junge Mädchen jedoch wurde von
Aslanow zur Agentin der Geheimpoli
zei ernannt. Die großen Diebe machten
ihre Operationen nie ohne Mitwissen
der Geheimpolizei, denn sie zogen es
vor, den Gewinnst zu theilen, wenn sie
nur in aller Ruhe „arbeiten" konnten.
Einen großen Dieb zu verhaften, galt
den Geheimpolizisten als Verbrechen.
Jeder neu eintreffende Dieb wurde als
theurer Gast begrüßt. Nachdem der
Dieb in Kiew eingetroffen war, nahm
er in einem bestimmten Gasthause Woh
nuitg und theilte seinen Helfershelfern
von der Geheimpolizei seine Ankunft
mit. Diese erschienen hierauf bei ihm,
es fanden lange Berathungen statt,
worauf die Geheimpolizisten die Diebe
an die Orte führten, wo am meisten
Beute zu erwarten war, und diejenigen
Personen bezeichneten, die bestohlen
werden sollten. Die Agenten der Ge
heimpolizei wachten persönlich darüber,
daß die Diebe ungestört „arbeiten"
konnten! Als einmal im Theater ein
berüchtigter Dieb mit dem Spitznamen
„Cylinder" zufällig erwischt worden
war, entstand unter den Geheimpoli
zisten eine förmliche Panik, denn sie
hatten ihm den Erfolg seiner Opera
tion garantirt.
Infolge von Enthüllungen durch die
Presse hatte der Gouverneur eine Kom
mission zur Untersuchung dieser Fälle
eingesetzt, zu der auch Vertreter der
Presse herangezogen wurden. Ein Mit
arbeitet: des „Kiewljanin," der sich be
sondere Verdienste um die Enthüllun
gen über das Treiben der Kiewer Ge
Heimpolizei erworben, lehnte seine Be
theiligung an der Kommission ab. „weil
die Revision in ihrem Endresultat nutz
los" sein werde. Die Heldenthaten As
lanows waren der Presse natürlich
schon längst bekannt, aber sie durfte
nicht wagen, mit ihren Enthüllungen
an die Ccfrentlichfeit zu treten, weil
ihr große Geldstrafen oder gar die Un
terdrückung gedroht haben würden.
Ksnguruh-Farm.
Nattonellt Aufjucht der Thiere auf eine«
Besiythume in (England.
In Bath in England hat man den
Versuch gemacht, Känguruhs zu ziich
ten, und die beiden unternehmenden I
Engländer, W. H. Payne und Jack
Wallace, die vor mehr als einem Jahre
ihre Känguruhsar»: gründeten, können i
s i e u e e n a i V e s u v o l- 1
auf geglückt ist. i
Ihre Farm liegt auf einem Hügel
oberhalb der Stadt, und eine hohe
Mauer umgibt sie. Hinter dieser leben
einige 60 Känguruhs, und di^sorgsame
Pflege, die die fachkundigen Besitzer
ihren Pfleglingen angedeihen lassen,
hat die interessanten Beutelthiere die
Tage ihrer australischen Freiheit schnell
vergessen lassen. Es sind vorwiegend
seltenere Känguruhgattungen, die hier
gepflegt und gezüchtet werden. Da ge-1
wahrt man eine Anzahl Antilopenkän
guruhs, wohl die edelsten ihrer Gat
tung. Nur in Ost- und West-Kimber
ley und in dem nördlichen Territorium
des australischen Kontinents findet
man diese seltenen Thiere. Das Mämt
chen hat einen wundervollen, braunroth
leuchtenden Pelz von langem, glattem
Haar, das Weibchen ist in der Farbe
etwas heller, und sein Schwanz schim
mert in einem silbrigen Rehbraun. Die
Thiere sind sehr lebhaft, ihre Bewe
gungen entbehren nicht einer gewissen
Anmuth der Kopf zeigt eine Ver
Wandtschaft mit dem Kopf der Anti
lope, und bei jedem ungewohnten Ge
rausche richten sich die langen schlanken
Ohren lauschend auf. Ein Junges ist
bereits zur Welt gekommen, es ist meh
rere Monate alt, das erste Antilopen
kängyruh, das in Europa geboren
wurde. Nur wenige zoologische Gär
ten besitzen Exemplare dieser seltenen
Gattung ein Paar von ihnen kostet
auch nicht weniger als £75. Daneben
bevölkern zahlreiche andere Känguruh
arten die interessante Farm.
Alle diese Thiere kommen aus Nord
west-Australien. Während der eine der
Besitzer die Farm in England über
wacht, durchstreift der andere die Ein
öden Australiens, um neue Pfleglinge
zu erjagen. Mehr als 30 Jahre lang
hat Wallace in Australien diesen an
strengenden Beruf ausgeübt anfangs
wurde die Beute in Sydney verkauft,
bis er mit feinem Jagdgenossen auf den
Gedanken kam, in Bath die Farm zu
errichten. Gewöhnlich werden die Kän
guruhs dadurch gefangen, daß man
eine Wasserstelle mit einem Drahtnetz
umgibt, das nur eine Oessnung besitzt.
Beim Eindringen bringt das Kängu
ruh die Fallthür in Bewegung. Es ist
dann nicht schwierig, das Thier zu
fangen in seiner Angst rennt es gegen
das Drahtgitter, dreht dem Menschen
den Rücken zu und bietet ihm damit
den günstigsten Angriffspunkt: den
Schwanz. Der Jäger ergreift das ent
setzte Thier und hebt es am Schwänze
empor, eine Stellung, in der es keinen
großen Schaden anzurichten vermag.
Ein bereitgehaltener Sack nimmt dann
den Gefangenen auf. Auch mit Hilfe
von Eingeborenen und Hunden wird
das Känguruh gejagt, auf die Bäume
getrieben und dann an den herabhän
genden großen Schwänzen leicht gefan
gen. Am größten aber ist die Freude
des Jägers, wenn es ihm gelingt, einige
junge Känguruhs zu erhaschen die
winzigen kleinen Thierchen werden
sorglich in Säcken aufgehängt. Fünf
oder sechs Monate bleiben sie dann in
diesen Beuteln, annähernd die gleiche
Zeit wie bei der Mutter, und alle zwei
Stunden erhalten sie Ziegenmilch, bis
sie groß und kräftig genug sind, um
ihr Gefängniß verlassen zu können und
zur Kräuternahrung überzugehen.
Geschâstsspejialitât tut» -Um
fang der groszen Korporation.
Wenn der Engländer etwas als her
vorragend gut bezeichnen will, so er
klärt er. es sei „A 1." „A. 1" ist ein
Ausdruck der größten Schisfsversiche
runlgsvereinigung, die unter dem Na
men Lloyds bekannt ist, und die mit
„A 1" ein Schiff bezeichnet, das Haupt
sächlich feiner Seetüchtigkeit und seiner
Versicherungswürdigkeit wegen ersten
Ranges ist. Lloyds ist ein Institut,
das in der Welt einzig dasteht.
Die Bezeichnung „Lloyds" rührt von
einem Kasfeehausinhaber her, der das
Haus im Jahre 1658 in London in
Tower Street eröffnete. Diese Straße
wird von einem Zeitgenossen als ein
breiter, an die Themse stoßender Ver
kehrsweg geschildert, der von zur
Schifffahrt in irgend einer Beziehung
stehenden Leuten bewohnt und frequen
tirt wurde. Der Kaffeehausbesitzer
Lloyd tpar aber mehr als ein „Kauphy
man." Edward Lloyd war ein weit
blickender Geschäftsmann, ein gebore
ner Organisator und einer der ersten
englischen Journalisten. „Lloyds
News" war der erste entschiedene
i
Schritt zur Schöpfung der großen
kaufmännischen Genossenschaft, die!
heute Lloyds Namen tragt. Die Zei-1
tung enthielt die neuesten, namentlich
aber auch Schiffcnachrichten, sogar
überseeische. In einem der seltenen, in
der Bodleybibliothek der Universität
Oxford befindlichen Exemplare vom
10. Oktober 1695 finden wir nicht nur
Meldungen aus allen Häfen Großbri
tanniens und Irlands, sondern auch
einen brieflichen Bericht über den Un
fug, den „Geister" auf einem in einem
fremden Hefen eingetroffenen Schisse
während der Reise getrieben haben.
Lloyds Kaffeehaus war der Sam
melpunkt aller Schiffsmakler, Kauf
leute und der Männer geworden, die
sich zur Uebernahme von Schiffsver
ficherungen („Underwriters") zusam
menthaten. Der Raum in Tower
Street ward enger und enger, und ein
Umzug wurde nothwendig. Nachdem
noch zwei Male infolge von Raumbe
dürfniß der Sitz des Lokales verlegt
worden war, und sich ein immer festerer
Zusammenhang der dort verkehrenden
Geschäftsleute herausgebildet hatte,
finden wir biete als korporirte Ge
sellschaft im Jahre 1770 mit regelmä
ßig sich an Versicherungen betheiligen
den Mitgliedern auf der nordwestlichen
Seite der „Royal Exchange" wieder.
Ueber 100 Jahre hatte es also gedauert,
bis Lloyds durch eine Parlamentsakte
Korporationsrechte erhielt.
Lloyds ist heute der große Markt für
allerhand Versicherungen. In erster
Linie steht jedoch noch immer das ur
sprüngliche Geschäft, die Schiffsver
sicherung. Hat Lloyds auch heute Kor
porationsrechte, so unternimmt die
Korporation als solche doch nicht die
Versicherungen, sondern seine Mitglie
der handeln für sich als Makler („Bro
set") oder als Theilhaber an der Ver
sicherung („Underwriters") auf eigene
Rechnung. Sie haben sich aber gewissen
Regeln und Gebräuchen der Korpora
tion zu fügen. Zu einem Mitgliede
von Lloyds in geschäftliche Beziehun
gen zu treten, heißt mit einem Manne
von absoluter Rechtschaffenheit und
Vertrauenswürdigkeit zu thun zu ha
ben. Jeder Kandidat, der sich bei
Lloyds zur Mitgliedschaft als „Under
writer" anmeldet, hat sich vor seiner
Wahl über seine Intaktheit bei dem an
der Spitze stehenden Komite auszuwei
sen und außerdem £5000 als Sicherheit
für mögliche Verbindlichkeiten aus Ma
tine- oder Transportversicherungen zu
binterleaen. Der Totalbetrag dieser
Depots beläuft sich auf £3,500,000.
Die Korporationsakte bezeichnet als
Aufgabe von Lloyds folgende vier
Punkte: 1. Geschäftlicher Betrieb von
Marineversicherungen. 2. Schutz der
Interessen der Mitglieder der Gesell
schast hinsichtlich Verschiffung, Ladung
und Frachten. 3. Sammlung, Veröf
fentlichung und Verbreitung der Nach
richten und Informationen bezüglich
der Schifffahrt.
u i n e u n K o e n
Maschine. Der „Leuchtthurm" in
Bremen, das Organ des Norddeutschen
Lloyds, weist zahlenmäßig nach, daß
die Geschwindigkeit des mit Turbinen
ausgestatteten Cunard-Dampfers „Lu
sitanta" diejenige des Norddeutschen
Lloyddampfers „Kronprinzessin „Ce
eilte" nur um durchschnittlich einen
Viertelknoten die Stunde übertroffen
habe, trotz der größeren Maschinen
stärke des ersteren Schisses. Somit
sei die Ueberlegenheit der Turbinen ge
gen die Kolbenmaschinen nicht bewie
sen.
i e a u w o a n e
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