OCR Interpretation


Der Staats=Anzeiger. (Rugby, N.D.) 1906-current, July 02, 1908, Image 5

Image and text provided by State Historical Society of North Dakota

Persistent link: https://chroniclingamerica.loc.gov/lccn/sn89074935/1908-07-02/ed-1/seq-5/

What is OCR?


Thumbnail for

4
•1-\»W\%\WWWVWVW\W\
Anton Burkhartsmeier hat Dienstag
einen Platz als Ladendiener in Jacobe
son's Laden angetreten. Viel Glück,
Anton.
Herrn Ed. Seel's längsterwartetes
Automobil langte endlich am Dienstag
an und Freund Ed. ist natürlich jetzt
äußerst stolz.
Redakteur Brandt kehrte am Don
nerstagnachmittag von einer kurzen Ge
schäftsreise nach dem westlichen Theile
des Staates hierher zurück.
Wir geben Euch 6 Prozent Interesse
auf Euer bei uns hinterlegtes Geld für
6 Monate und länger.
Merchants Bank, Rugby, N.-D.
Georg Eckart, in der Nähe von Mar
tin wohnhaft, war am Freitag ein Re
daktionsbesucher und es war uns recht
angenehm, ihn persönlich kennen zu
lernen.
Herr Charnholm und seine junge
Gattin kehrten am Sonnabend nach
Rugby zurück und begaben sich am selben
Tage nach Bottineau, wo das neuver
mählte Paar sich niederlassen wird.
Wer seine Ernte, oder einen Theil
deselben, gegen Verlust durch Hagel
schlag versichern will, wende sich an F.
P. Bergmann & Co. im Jacobson Ge
bände. Er vertritt die besten und ver
antwortlichsten Gesellschaften.
Dominick Tuchfcherer kaufte am
27. Juni von Martin Benson eine
Halbsection Land, gelegen im westlichen
Theile des Eountys, für $9,000. Herr
Tuchfcherer ist einer der bedeutendsten
Großgrundbesitzer des Eountys.
Herr Nels Jacobson, einer der her
vorragendsten Geschäftsleute Rugby's,
kehrte nach mehrmonatlicher Abwesen
heit, Ende letzter Woche hierher zurück.
Seine schwankende Gesundheit hatte
eine längere Erholungsreise nöthig
gemacht.
Frau Phillipine Adam aus Brazil
kündigte neulich im Bundesbistrikgertcht
zu Fargo freiwillig ihren Bankerott an.
Die Schulden betragen angeblich
1438.32. Ihr Besitzthum besteht in
einer Heimstätte, die einen Werth von
$9,000 hat, aber pfandsicher ist.
Die Herren Jos. Fahrnkopf und
Wendelin Schlosser waren Ende letzter
Woche im südlichen Theile des Eountys
und auch in Wells Eounty in Geschäf
ten und auch um den Farmern Hagels
und sonstige Versicherung zu verkaufen.
Wie sie berichten, hatten sie guten Er
folg.
In der Dienstagnacht in voriger Wo
che wurde M. Brustad, der in der Nähe
von Brazil Land besitzt, und zu den
ältesten Ansiedlern des Eountys zehört,
hier von 'Landstreichern niedergeschlagen
und um etwa Sluo beraubt. Bis jetzt
ist es noch nicht gelungen, die Land
streichev festzunehmen.
tViUUVWUVWVWVWVWlWWUWVWWUUiWVi-i-
Xohales
Herr Ehas. Ellis, während des ver
flossenen Jahres Geschäftsführer des
Jacobfon'schen Ladens, hat am Dienstag
diesen Posten niedergelegt und wird sich
wohl in nächster Zeit der Farmerei wid
men. Herr Ellis hat eine Heimstätte
in Ward Eounty aufgenommen und auf
derselben bereits im Frühjahr mit den
Arbeiten begonnen. Viel Glück!
Vergangenen Sonntag fand hier in
der norwegischen Kirche deutsch-lutheri
scher Gottesdienst statt, der sich guten
Besuchs erfreute. Pastor Kollmorgen
aus Penn hielt eine eindringliche, ge*
diegene Pubigt. Die deutschen Glau
bensgenossen der Umgegend und Deut
sche im Allgemeinen, sind gebeten, diesen
Gottesdiensten beizuwohnen. Die Zeit
der Abhaltung derselben wird stets von
Pastor Kollmorgen in diesem Blatte be
konnt gemacht.
Herr H. B. Stager, einer unserer
Herausgeber,der vor etwa 6 Wochen als
Junggeselle Rugby verließ, sich aber
am 17. in Greene, Iowa, verheirathete,
kehrte Montagnacht mit seiner jungen
Gattin als wohlbestallter Ehemann
hierher zurück. Heinrich, dessen Ge
sundheit zur Zeit seines Wegganges von
hier, sehr schwankend war, hat sich be
deutend erholt und sieht entschieden ge
sünder aus. Es freut uns sehr, daß
ihm das Eheleben so gut bekommt!
Willkommen in der Heimath!
Unser hochwohllöblicher Bürgermei
ster, Herr Ä. H. Jones, stand am
Montag unter der Anklage, auf Herrn
Welch einen thätlichen Angriff gemacht
zn haben,vor Richter McTavish,ersuchte
aber um Verlegung des Prozeßverfah
rens nach Frame's Gericht und da dieser
abwesend war, hängt diese Geschichte
vorläufig in der Schwebe. Es macht
immerhin einen schlechten Eindruck,
wenn der Bürgermeister eines Ortes
sich wegen solchen Vergehens gegen
Ruhe und Ordnung ju verantworten
hat.
Herr Nick Lettertz, lange Jahre An
gestellter im Grocerydepartement des
Jacobfon'schen Ladens, hat dort am 30.
Juni aufgehört thätig zu fein und wird
vor der Hand eine Zeit long privatisiren
und sich etwas ausruhen. Nick erfreut
sich hier allgemeiner Beliebtheit und ist
einer der jovialsten Deutschen die nur je
kennen lernten. Dabei versteht er sein
Geschäft ans dem ff. Wir sind über
zeugt, daß Herr Lenertz mit allem, was
immer er angreifen mag, besten Erfolg
haben wird. Hoffentlich bleibt er in
unserer Mitte, wo er sich so viele warnte
Freunde erworben Hai.
Ereignisse in Stadt und County
wahrend der vergangenen Woche.
Die Borwahlen im County.
Ait den am 24. stattgehabten Vor
wahlen wurde sich außergewöhnlich rege
betheiligt und die fraglichen Nomina
tionen der verschiedenen Kandidaten
machten dies auch recht wünschenswert!),
um den möglichst vollen Willensaus
druck der Bürger des County's zu er
halten. Ant hartnäckigsten wüthete der
Kampf zwischen den beiden republikani
schett Parteifaktionen, die beide ein volles
Ticket aufgestellt hatten. Auf dem de
monatlichen Ticket waren die Bewerber
um die Nominaton weniger zahlreich
und nur für einige Aemter waren zwei
Kandidaten aufgetreten. Der Kamps
zwischen den republikanischen Partei
faftionen resultirte in einem gemischten
Erfolg, da Kandidaten beider Theile
siegten, oder auch geschlagen wurden.
Dadurch werden aus dem republikani
schen Ticket im Herbst beide Theile
nahezu gleichstark vertreten sein. Mit
Ausnahme des Gouverneurskandidaten
C. A. Johnson, der eine Mehrheit von
153 hat, wurde das Staats-Ticket der
Stalwarts grundlich geschlagen und die
Insurgenten-Republikaner erwählten,
mit dieser einzigen Ausnahme, ihr gan
zes Staats-Ticket mit großen Majori
täten. Nachstehend geben wir oie Ab
stimmung über den Bundessenator und
dann folgend die über die County
beamten.
Die Republikaner.
Bundessenator.
Hansbrough 177
Little 92
Johnson 558
Marshall ..175
Distriktrichter des 9. Distrikt.
I. Adantson 327
A. M. Christiansen 580
Staatssenator.
Henry Alberts on 654
L. T. Berdahl 362
Countyjchatzmeister.
George Watson 784
Urkundenregistrator.
Harvey Hoff .942
Staatsanwalt.
I. T. Berdahl 922
Schulsuperintendent.
W. I. Champion 611
A. I. Scott 333
County-Commissär des 3. Distrikts.
A. G. Lowe 87
Dahlund 88
Diarmid 56
Torson 24
Tollesson 14
i e e o k a e n
Auch die Demokraten in Pierce
County betheiligen sich erfreulich stark
und das war sehr nöthig, da infolge des
neuen Vorwahlengesetzes die Demokra
ten sonst möglicherweise gar nicht auf
den offiziellen Stimmzettel gekommen
wären. Wir geben nachstehend die Ab
stimmung über die Buudessenatoren und
dann die über das Countyticket.
Bundessenator.
Cashel 186
Purcell 129
Distriktrichter des 9. Distrikts.
Burr 306
Staatssenator.
Doheny ZO9
Legislaturmitglieder.
Daigle 83
Ely .801
Fugle .157
Countyauditor.
Tracy ...: 890
Countyschatzmeister.
Eisenzimmer ..284
Guß .147
Urkundenregistrator.
Oldham .H8
Staatsanwalt. I
Torson is8
Whittemore 157
Schulsuperintendent.
Frl. Seiple 338
Frank E. Groß, als Commissär des
4. Distrikts, hatte keine Opposition
und wurde uontinirt.
Ant Samstag ist der Glorreiche Vierte
und die Geschäftsleute der Stadt haben
sich dahin geeinigt, an diesem Tage ihre
respektiven Geschäfte um 12 Uhr mittags
zu schließen, da in Rugby eine größere
Feier nicht stattfindet. Viele unserer
Bürger werden wohl Pleasant Lake,
Barton und Omemee, unsere Nachbar
orte, besuch«», um dort dt», Batten zu
feiern.
e i e e V o w a e n
In diesem County haben die Jnfur
gent-Republikaner einen entschiedenen
Sieg erfochten, denn mit Ausnahme des
Gouverneurskandidaten wurde das ganze
Insurgent-Ticket mit großen Mehrhei
ten erwählt. Für Bundessenator wurde
Little hier mit überwältigender Mehr
heit geschlagen. Wir geben nachstehend
die Abstimmung über Bundessenator
und dann die Abstimmung über die
verschiedenen Eountybeamtâ.
Für Bundessenator.
C. E. Brace 426
John A. Kirk 1014
R. C. Wegner 570
Für Schulsuperintendent.
P. S. Hilleboe 432
G. S. Trimble 596
Für Legislatur-Vertreter. 47. Dist.
James Hill 665
Will Freeman 377
Aus Bottineau.
Frank Heuer und Ida Rede, Beide
aus Kramer, wurden hier am 22. Juni
durch Pastor Raftshol in Hymens
Fesseln geschmiedet.
Fräulein Martha Boehnke verweilte
vorletzten Sonntag besuchsweise bei
ihren Eltern in Kramer.
W. F. Kurth und Gattin aus Gar
deita waren am Frettag Geschäfte halber
in der Stadt.
Durch die Geburt einer niedlichen
Haushälterin wurden neulich Herr und
Frau W. A. Hofacker hoch erfreut.
Der bereits in voriger Nummer ge
brachten Nachricht über die scheußliche
Ermordung des Postmeisters Seidel und
seiner 16 jährigen Nichte, im Somber
Postamt, ist nun hinzufügen, daß drei
der That bringend verdächtige Leute, ein
Voll- und zwei Halbblut-Indianer, ver
haftet wurden und im hiesigen County
gefätigniß sitzen. Der Vollblutindianer,
Little Rising Sun, wurde letzten Doit
nerftagimchmittag,imhe beimEingang zu
GoUmarBros. Cirkus verhaftet. Joseph
Peltier und Charles Peltier, Halbblut
indianer, wurden später gleichfalls nach
einer längereit Hetzjagd festgenommen.
Sie alle leugnen die That ab, doch wur
den alle drei als die Personen erkannt,
welche etwa eine halbe Stunde vor
Ausbruch des Feuers von verschiedenen
Leuten im Postamt und in Seidels La
den gesehen worden waren. Näheres
wird jedenfalls das Verhör ergeben.
Die drei sind in Sonderzellen im Ge
fängniß untergebracht und, wenn schul
dig, werden sie sich jedensrlls in Wider
sprüche verwickeln, die ihnen verhäng
nißvoll werden.
Aus Gardena.
H.. Neuendorf kehrte neulich von
feiner Besichttguugsreisc nach Montana
hierher zurück. Ihm gefällt Nord
Dakota noch immer am besten.
Bei Herrn und Frau John Voellmer
fand neulich ein Tanzkränzchen statt, an
dem sich viele junge Leute betheiligten
und sich köstlich unterhielten.
Am Morgen des 21. Juni wurde un
sere Umgegend von einem heftigen Ge
witter und Sturm heimgesucht. Fred
Hahn verlor dqbei drei Kopf Vieh auf
feiner Weide durch Blitzschlag.
Wie bereits in voriger Nummer be
richtet, trat Herr Louis E. Witting eine
Reise nach Minnesota an und mir deu
teten an, daß er wohl nicht allein zu
rückkehren werde. Herr Witting ver
heirathete sich am 23. Juni mit Frl.
Minnie Brown und die Hochzeit fand
im Haufe der Brauteltern, in der Nähe
von Buffalo Lake, Minn., statt. Beide
junge Leute sind hier und in der Umge
gend vortheilhaft bekannt. Der Bräu
tigam war voriges Jahr Hilfsfuperin
tendent der Schulen, refignirte aber,
um wieder die Farmerei zu betreiben.
Die Braut ist eine Schwester der Frau
T. Thielmann und war über ein Jahr
hier wohnhaft. Das junge Paar wird
sich auf der Farm südlich von hier nie
derlassen. Wir grotuliren von Herzen
und wünschen den Neuvermählten viel
Glück und Erfolg im Eheleben.
Aus Lanssord.
Die deutschen Katholiken, welche in
der Umgegend etwa 12 Meilen südwest
lich von hier wohnhaft sind, bauen eine
prachtvolle Kirche für ihre Gemeinde.
Das Gotteshaus wird nicht weniger
als 12,000 kosten und wohl das größte
und schönste tn dieser Gegend werden.
Neulich wurden 15 Wagenladungen
Bauholz dafür hier gekauft und während
die beladenen Wagen in einer Reihe
dastanden, wurde bei ganze Zug und
die Wagenlenker photographirt. In
dem Zuge befanden sich nachstehende
Herren: V.G. .Engelhart, John Backes,
Matt. Phillips, Henri) WiUenbring,
Andreas Nett, Hermann Leinert, Jo
seph Ahlmann, Bernhard Bussen, Joe
Brunning, John Blums, Frank Flem
ming, Fred Rielly, Joe Eckart, Martin
Zahlbach und Henry McLean alles
wohlbekannte und wohlhabende Land
wirthe aus jener Gegend.
Die Riverside und Farmers Elevator
Gesellschaften hier haben sich zu einer
verschmolzen.
Bei der neulich hier abgehaltenen
Schulwahl wurden erwählt: Direktor
auf drei Jahre, Louis Vollbrecht auf
zwei Jahre, E. M. Komrey auf ein
Jahr, A. G. Chadbonrn. Zum Schatz
meister wurde J.J. Wittmayer erwählt.
Aus Maxbass.
Bei dem neulich hiei herrschenden
Gewitter und heftigem Wind verlor P.
Hantel, in diesem Distrikt wohnhaft,
einen zweijährigen Heifer durch Blitz
schlag. Noch viel schwerer heimgesucht
wurde der drei Meilen nordöstlich von
hier wohnende Benjamin Spencer.
Dessen Pferdestall wurde vom Blitze
getroffen und theilweise zerstört und
fünf von den zehn darin stehenden Pser
den wurden vom Blitze erschlagen.
flfocXean Counts
e i n e i e V o w a e n
Auch in McLean County brachte der
Ausfall der Vorwahlen den republika
nifchen Kandidaten beider Fakttonen
große Überraschungen und C.B. Little,
der sich um die Nomination zum Bun
desjeimt bewarb, und in diesem County
eine Mehrheit erwartete, wurde gründ
lich geschlagen, obschon unter der deut
schen Bevölkerung sein' gearbeitet mor
de» und das County förmlich von Litt
le's deutscher Wahlliteratur überschüttet
worden war. Auch in diesem County
haben die Deutschen bewiesen, daß sie
sich nicht von bezahlten Zeitungsschrei,
bent und Stumprednern irre führen
lassen, sondern ganz gut im Stande
sind, den Weizen von der Spreu zu
scheiden. Nachstehend das Resultat
über Bundessenator und die Beamten
von McLean County. Die Berichte
über Countybeamte sind noch mangel
haft, doch wird das Resultat nicht we
sentlich geändert werden.
u n e s s e n a o
Johnson 879
Little 878
Marshall J60
Hansbrough 1123
Für Staatsseuator erhielt Boettcher
die Nomination mit kleiner Mehrheit.
Für Countyauditor sind Metier mit
1162 und Taylor mit 1172 Stimmen
die höchsten und einer der beiden wird
die Nomination erhalten. Als Ur
kundenregistrator wurde Adolph Wacker
mit 279 Stimmen Mehrheit erwählt
und erhielt wohl die vereinte Unter
stiitzung aller Deutschen int County.
Für Staatsanwalt wird wohl E. I.
Nelson ltontinirt worden sein, denn
letzten Berichten zufolge standen Nelson
und N liess le, der Nächsthöchste, wie folgt:
Nelson 148:*, Nuessle 1372. Für
Sheriff wurde John A. Beck mit einer
Stimmenmehrheit von nahezu UOU über
Peterson noiitutirt. Für Schulsuper
intendent wurde C. F. Eberly nomiiurt.
Er schlug feinen Gegner Olson mit 650
Stimmen. Für Countijrichter erhielt
Olgeirfon mit großer Mehrheit die No
mination. Für Schatzmeister wurde
wohl Daitielfoit itomiiiirt, denn nach
letzten Berichten hatte er eilte große
Majorität über seinen Gegner Koetttg.
Als Gerichtsclerk wurde Raugust mit
etwa 250 Majorität über Dietrich no
minirt. Bezüglich der County-Cont
missäre sind die Berichte noch immer
mangelhaft. Letzten Nachrichten zufolge
sind im zweiten Distrikt Boyer und
Mahomald und im dritten Distrikt Jaß
mann und King die höchsten.
Aus Dogden.
Hier wirb am 16. Juli, als dem er
sten Geburtstag des Ortes, eine hübsche
Feier stattfinden, zn welcher umfassende
Vorbereitungen getroffen werden.
Bei den Vorwahlen hier wurde nur
eine demokratische Stimme abgegeben.
Bei Herrn Louis Wipper und Gattin
in Olivia kehrte neulich der Storch ein
und hinterließ ein niedliches Töchterchen.
Aus Mar.
Der in der Baptistenkirche am 21.
Juni abgehaltene deutsche Gottesdienst
war recht gut besucht und sieben neue
Mitglieder wurden in der Gemeinde
ausgenommen.
Fred Solberg wurde neulich von
Friedensrichter Paul Freitag wegen
Trunkenheit und Friedensstörung um
$10 und Kosten bestraft. Auch wurde
eine Klage gegen ihn anhängig gemacht,
weil er sich feiner Verhaftung durch
einen Beamten widersetzte.
Am Dienstag, den 23. Juni, mor
gens gegen 1 Uhr, wurden die Bewoh
net durch Feueralarm aus dem Schlafe
geweckt. Es stellte sich heraus, daß das
Davis Eishaus, gegenüber dem Veit
dome Hotel, in Flammen stand. Das
Gebäude war in weniger als 30 Minu
ten bis auf den Grund niedergebrannt.
P. S. Peterson's Laden, der sich in
nächster Nähe befindet, stand in großer
Gefahr in Brand zu gerathen, doch
machten die Bürger des Ortes heroijche
Anstrengungen die Flammen dem Laden
durch begießen der Wände fernzuhalten.
Sie waren darin erfolgreich und der
Besitzer zeigte sich dankbar indem er die
Löschmannschaften mit Getränken und
Cigarren rega litte.
Dr. Miller, früher hier ansässig,
starb am 15. Juni in Ambrose, N.-D.,
an der Schwindsucht.
Die deutschen Baptisten hielten am
21. Juni hier in ihrer Kirche Taufgot
tesdienst, der sich regen Besuchs erfreute.
Nach den Ceremonien ging es nach dem
Lake in der Nähe Charley Billow's
Platz, wo die Bekehrten und Solche,
welche die vorgeschriebene Prüfungszeit
bestanden hatten, feierlichst getauft wur
den, Der eindrucksvollen Ceremonie
wohnten Hunderte von Leuten aus der
Umgegend bei. Es wurden, wie uns
berichtet wird, 17 Personen getauft.
Pastor Kluth aus Washburn, unter
stützt von Pastor Schlipf aus Rosenfeld
und Pastor Hermann aus Bismarck,
vollzog die Ceremonien.
S tr a bu g, N.-D., im Juni 1908.
Werther Herr Redakteur! Da ich
annehme, daß Sie nicht wissentlich Je
ntandem Unrecht thun, erlaube ich mir,
Ihnen eilten Brief meines Vaters Mar
tin Brotzel aus der alten Heimath zn
übersenden. Aus demselben werden
Sie ersehen, daß eine Korrespondenz,
welche in Ihrer geschätzten Zeitung über
mich erschien, mir bitter unrecht thut.
Ich appellire an Ihr Rechtlichkeitsge
fühl, einem ohne Grund verleumdeten
Manne Rechtfertigung zu Theil werden
zu lassen.
(Es handelt sich in diesem Falle unt
Lorenz Brotzel in «Straßburg, N.-D.,
der in einer von seinem Schwager Va
lentin Marbach in Brazil, N.-D., ein
gesandten und von ihm auch unterschrie
benen Korrespondenz Herrn Lorenz
Brotzel beschuldigte, in der alten Hei
math seilte Frau, eine geborene Mar
bach, mißhandelt zu haben und, um der
Strafe int alten Paterlande zn entgehen,
nach Amerika geflüchtet sei. Diese Be
schuldigung erschien in Nr. 29 des
Staats-Anzeiger. Ans dem vor uns
liegenden Briefe ersehen wir, daß die
gegen Herrn Lorenz Brotzel erhobene
Beschuldigung nicht auf Wahrheit be
ruht und wir beeilen uns deshalb, den
Lesern mitzutheilen, daß ihm unrecht
geschehen ist. Wir können mir anneh
men, daß Brotzel's Schwager, Herr
Valentin Marbach, selbst verkehrt un
ternchtet war, denn wir glauben nicht,
daß Herr Marbach beabsichtigte seilten
Schwager einer Handlung zu beschnldi
giit, die dieser sich nicht hat zu Schulden
kommen lassen. Es ist deshalb uit|ere
Pflicht, Herrn Brotzel die geforderte
Rechtfertigung zu Theil werden zu
lassen und wir hosten, daß die Angele
genheit dann beiderseits zufriedenstellend
beigelegt werden kann. Jedenfalls er
laubeit wir nicht, daß in uufeter Zei
tung irgend Jemandem unrecht gethan
wird. Red.)
Mein Schwager Marbach hat mir
Unrecht gethan, denn was er berichtete
(wahrscheinlich hat er es auch nur ge
hört) beruht nicht auf Wahrheit. Meine
Frau Marianne, die jetzt noch bei Ver
wandten in der alten Heimath wohnt,
wird mir nach Amerika folgen, so bald
ich die Mittel habe, ihre Reife zu be
zahlen. Ich arbeite für guten Lohn
und werde bald im Stande fein, sie
nachkommen zn lassen. Ich sehe hier
einer besseren Zukunft als im alten
Vaterlande entgegen.
Hoffentlich werden Sie, Herr Redak
teur, so gut fein, den Brief meines Va
ters zu lesen und bann das im Staats
Anzeiger zu veröffentlichen was Ihnen
recht erscheint, namentlich da meine
Eltern drüben den Staats-Anzeiger ge
sehen und gelesen haben und darüber
sich sehr grämen, daß so etwas Utiwah
res in der Zeitung gestanden hat.
Grüße an meine Frau und an meine
Eltern. Achtungsvoll
o e n z o z e
(Zum Schluß haben wir noch zu be
merken, daß vor uns ein Brief liegt
aus Stepauofka, Sudrußland, geschrie
bett von Martin Brotzel, Lotenz's Va
ter. Aus demselben ist klar ersichtlich,
daß Letzterem Unrecht geschehen ist und
daß seine Eltern drüben sich sehr über
diese Sache abhärmen. Det Gärtner,
der gesehen haben soll, wie Lorenz
Brotzel seine Frau mißhandelte, behaup
tet, von einer solchen Handlung nichts
zu wissen und nichts gesagt zu haben.
Wir hoffen, daß Herr Brotzel in
Straßburg mit dieser Rechtfertigung
zufrieden ist und hoffen ferner, daß sich
feine Eltern nun beruhigen werden.
Red.)
Korrespondenz aus Harvey.
a v e y e n 23. Juni.
Am Sonntag, den 21. Juni, war ich
besuchsweise auf der Farm bei meinem
Bruder Andreas Leopoldus. Ant sel
ben Sonntag fand in der Odefsa'er
Gemeinde eine schöne Feier statt, indem
der Priester Kern von der Odefsa'er
Gemeinde an diesem Tage 35 Kindern
die erste hl. Kommunion ertheilte. Die
Kinder wurden von der Schule bis zur
Kirche vom Priester und allen Anwesen
den begleitet. Von ihrem Lehrer hatten
die Kinder guten Unterricht erhalten
und staunenswerthe Fortschritte gemacht.
Keiner der Anwesenden hatte erwartet,
daß alles, was da vorging, den Kindern
in so kurzer Zeit so trefflich eingeübt
werden könnte. In einer recht zu Her
zen gehenden Predigt ermahnte der
Priester die Kinder an die hl. Taufe
und prägte ihnen die Wichtigkeit und
Heiligkeit der ersten hl. Kommunion
tief in's kindliche Gedächtniß ein. Die
eindringlichen Worte des Priesters er
weckten die Herzen der Kinder und rühr
ten viele der anwesenden Eltern, Be
kannte und Freunde derselben zu Thrä
nen Dachten diese doch zurück auch an
ihre Jugendzeit, wo ihnen ähnliche Er
mahnungen zu Theil wurden! Welch'
selige Erinnerungen für die älteren An
wesenden und welch' eindrucksvolle Feier
für die direkt betheiligten Kinder! Es
war ein herrliches Kirchenfest!
Reisebericht unseres Agenten.
e n o N .- e n 2 4 u n i
Werthe Redaktion!—Ich habe wäh
rend der vergangenen Woche im Inte
resse des Staats-Anzeiger den nördlichen
Theil McLean County's bereist und
muß sagen, daß ich recht erfolgreich war.
Habe dabei so manche alte Bekannte
getroffen, die ich lange Jahre nicht ge
sehen hatte.
Namentlich erfreut war ich, bei Coal
Harbor die Familie des Herrn Simon
Schock anzutreffen, de.tn Schock's liebe
Frau und ich kommen aus derselben Ge
gend aus der alten Heimath. Wir ha
ben dort zusammen die Schulbank ge
drückt, manches dort miteinander ver
lebt und wohl auch manches Mal mit
demselben Stock in der Schule Hiebe
bekommen, was uns zu dem Glauben
bringt, oaß wir sozusagen Stock-Ge.
schtvister sind. Wir hatten uns seit 34
langen Jahren nicht gesehen und solche
der Leser, die schon ähnliche Erfahrun
gen machten, werden wohl verstehen,
wie groß die Freude des Wiedersehens
war. Natürlich nahm ich mit Dank
das angebotene 'Nachtquartier in Herrn
Schock's gastlichem Haufe an und fuhr
am nächsten Morgen zusammen mit ihm
und seiner Frau nach Garrison, woselbst
ich meinen Bruder traf, der bort eilt
flottgehendes Labengefchäft betreibt,
welchem er mit feinen drei Töchtern und
einem Ladendiener vorsteht. In Gar
risoit traf ich gleichfalls viele Bekannte,
namentlich solche, die tch in Süd Takota
kennen gelernt hatte. Von Garrison
fuhr ich wieder mit zurück nach Schock's
(tarnt, wo ich noch eine Nacht und auch
eilten Theil des nächsten Tages bleiben
mußte, da das eingetretene Regenwetter
mir die Weiterreise unmöglich machte.
Da hatten wir Zeit und Muße alte Jus
genberittiterungeit aufzufrischen und un
sere Erlebnisse, auch die der neuen Hei
math, zn erzählen. Herzlichen Dank
Herrn und Frau Schock für die freund
liche Ausnahme!
Von hier ging es nun weiter in
nordöstlicher Richtung und ich kam bei
Abwickelung meiner Geschäfte durch
schöne Gegenden, aber auch durch sehr
gebirgige und wasserreiche Strecken.
Dabei stieß ich auch wieder auf viele
Bekannte, von denen ich namentlich
Herrn Jacob Bauer nennen will, den
ich vor Jahren bereits in Süd-Takota
hatte seltnen lernen. Meine Wenigkeit
und Frau Bauer waren Nachbarsfiitber
im alten Vaterlande und habe» uns
dort ver Jahren zweifellos gesaunt, ob
schon es weder ihr noch mir erinnerlich
ist, denn es ist eben sehr laiige her.
Hier sand ich herzliche Ausnahme und
blieb über Nacht, um mich am nächsten
Morgen nach herzlichem Abschied weiter
aus die Socken zu machen und zwar nach
Anamoose. Anamoose ist ein freund
liches, lebendiges Oertchen, mit fast
ausschließlich deutscher Bevölkerung,
namentlich wasGeschäftsleute anbelangt.
Nach Erledigung meinet Geschäfte hier
sei bst ging es weiter nach Süden, der
Heimath, Denhoss, zu.
Etwa vier Meilen nordöstlich von
Denhoss ist ein schöner Lake, John's
Lake genannt. Hier hielten die Be
wohner des Städtchens und der Umge
gend ein gntbesnchtes Picnic mit ihren
Kindern ab. Heisa! Da ging es lu
stig her! So mancher Schmaus wurde
hier eingenommen und auch an dem ed
len Naß wird es wohl nicht gefehlt ha
ben. Da gab es viel Vergnügen und
Spaß, doch hätte es dabei auch beinahe
ein schweres Unglück gegeben. Die
Herten Johann Wildt und Johann
Liebig fuhren nämlich jeder in einem
Kahn auf dem Lake spazieren. Liebig
wollte an Wildt vorbeifahren, hatte die
Segel ausgespannt und kam so nahe an
Wildt's Kahn, daß dieser glaubte, die
selben ergreifen und herunterziehen zu
können. Bei diesem Versuche verlor
Wildt das Gleichgewicht und stürzte
kopfüber in's Wasser. Glücklicherweise
gelang es, ihn rechtzeitig vor dem Er
trinken zu retten und er dürfte wohl um
eine Erfahrung reicher geworden fein.
Wildt meinte später, er habe auf dem
Wege int Wasser keine Ha (testation an
getroffen.
Für diesmal Schluß. Ein andermal
mehr. Freundliche Gruße an alle Le|ro
des Blattes von
o n W a k e 6
Marktbericht
ff
0,8?è

Gronvold 442
Moffet 165
Nash 96
Oksendahl .299
Legislaturmitglieder.
Bratton 418
Nyhus 481
Rattle 417
Steen 508
Sheriff.
Ed. Erickfon 364
I. A. McTavish 304
Martin Topneß 293
County-Auditor.
Karl Jttlsrud 947
Gerichtsclerk.
Cliff Hales 298
Albert E. Eoger 349
Louis Nostdal 340
B. L. Shuman. 360
Countyrichter.
I. O. Storlie 36
Ole I. Steen 54
County-Commissär des 4. Distrikts,
Cruden ...251
Hawkins 264
Sheriff.
Aus Bottineau County
Hansbrough 200
Ltttle 355
Johnson 644
Marshall 777
Für Distriktsrichter.
John C. Adamson 771
A. M. Christiansen 753
Für Shertss.
N. H. McKinnon 1257
H. D. Warner 761
Für Auditor.
John P. Simon 1467
L. B. Wolfe 558
Für Gerichtsclerk.
Gunner G. Hammers 740
C. R. Wilbur 1293
Für Staatanwalt.
H. S. Blood 448
E. E. Bowen 781
W. A. Goldschmidt 199
V. Ormsby Soule 608
Für Countyrichter.
Peter E. Christenson 1213
Wells Smith 849
Für Senator 47. Distrikt.
Aus Kramer.
Aus Turtle Lake.
Aus Emmons County.
N i k o a u s e o o us.
Weizen, No. 1, Harb 10,99
,, No. 1 Northern 0,98£
0,95
n tt 8
,, Rejecteb 0,71$
Maecaroni Weizen No. 1 0,76
n tt 0,7-1
Gerste, No. 1 t.........0,3tz
Hafer, No. 1 0,â
Flachs, No. 1 1,0»
Butter V 0,20
Eier
o,ljty

xml | txt