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Haus, Hof und Kind i n n e n z u e w a e n i a n e vor diese zu kochen beginnt. Zucker hin ein. und zwar für ein Quart ein Stückchen Würfelzucker. Mehl, Eier, Zucker u. s. w. Das „Sitzen- i krankheit hervorruft, sitzt auf bleiben" stellt sich dann nicht ein. O i v e n- O e wird aus den Früchten des in Frankreich und Jta lien wachsenden Olivenbaumes ge preßt. Billige Sorten sind entweder nicht Oele erster Pressung oder mit minderwerthigen Pflanzenölen ver- glänzen. Verfälschung mit Kartoffel starte oder gemahlenem Reis erkennt man beim Kochen der Schokolade, in dem dieselbe dann dick wird, mehlig zehnmal täglich mit einer Abkochung to chen. Man schütte ein wenig Zucker an die Speise und koste sie. Der Salz geschmack wird sich immer mehr verlie ren. je mehr man Zucker daran thut. Aber vorsichtig muß dies geschehen, fälscht. Feines Oel muß hellgelb und, besteht in Erweichung der Schorf klar fem und angenehm mild schmecken. masse durch genügende Fettmengen und Schokolade. Die Schokolade Entfernung dieser Masse. Da die Pilze muß bräunlich aussehen und äußerlich I riecht und nach dem Erkalten zu einer i Krusten noch mit einer zwei- bis drei Gallerte gerinnt. prozentigen Lysollösung zu bepinseln. K i n e w e e e e i n i Jahr alt sind, müssen täglich muß desinsiztrt werden. in's Freie, denn Bewegung in frischer i Fütterung der Tauben. Luft ist ebenso nothwendig zur Ge- Mancher unerfahrene Taubenliebhaber sundheit wie Essen und Trinken. Man glaubt recht gute Resultate in der Tau verurtheile nicht das Stirtd zu stunden langem Sitzen im Kinderstuhle, denn das Kind empfindet ebenso gut Lange- daß sie es nie ganz auffressen. Allein weile wie der Erwachsene. e i Z a n e s w e n reinige man die kranke Stelle etwa i von Zinnkraut. Auch gurgele man die Jungen werden selten groß. Wohl öfters mit Zinnkrautwasser. Die er krankte Seite des Gesichts muß von oben herab tüchtig mit kaltem Wasser begossen werden, was jeden Tag min destens zweimal zu geschehen hat. Als Vorbeugungsinittel gewöhne man sich, den Kopf stets frei zu tragen und be sonders auf Zahngeschwülste zu achten, welche, wenn von Anfang an auch un- bedeutend, in ihrem späteren Verlaufe! oft, da dieses Futter zu schwer ist, und doch zuweilen in eiternde Zahnge- mancherlei Unannehmlichkeiten im Ge schwüre übergehen. folge hat. Als Leckerei gibt man ihnen 3 3 e a 1 3 e i S e i s e n n o e i i s- n ieber genieß-,«, zu ma- Tauben immer nur s°- 0 rörenten Wirkung der Luft ausgesetzt. °u N a e u e K i n e (Hasel- bis wallnußgroße Geschwulst nm Nabel.) Ist der Bruch erst Hasel nW"fo Vie W ein Stück Heftpflaster von etwa Dol larstückgröße, das man vorher nach Art eines eisernen Kreuzes zugeschnit ten hat. Ist der Bruch größer, so drängt man ihn zunächst bis zum gänz licken Verschwinden in die Ocfsnung zurück, bildet dann über dieser mit dem tion erforderliche Fingerfertigkeit.. dauert ungefähr drei Wochen. Als e i i e e a k e n K a n k i e i z e w e e a u krankheiten beim Rinde ver Ursachen, sind den Schimmelpilzen sehr ähnlich. Sie erhalten sich ftt feuchten, dunklen Stallungen feuchte Wärme Um Milch vor dem Zer ist ihrer Entstehung besonders günstig. o e i e o z a e V o s i s o u e n i e A e s e i n i e i n oft sitzen bleibt, gut Hersteyen. so er- verflechte oder den Erbgrmd weit em wärme man alle zur Bereitung be- pflndlicher zu sein als das vorgeschrü stimmten Ingredienzien, wie Fllr die gelegentliche Infektion mit die sen Pilzen scheint auch eine individuelle Veranlagung des Hautorgans vorhan den zu sein, denn manche Thiere wer den davon gar nicht angesteckt. Das ^e. Der Pilz, welcher diese Haut- der Oberhaut und den Haaren. Die Pilze wachsen in der Haarzwiebelscheide bis an den Grund von hier gelangen sie in die Haarzwiebel und in den Haar schaft, wo sie zuerst eine Lockerung und dann ein Ausfallen der Haare verur fachen, wodurch sich kahle Stellen bil den. Die Behandlung dieser Krank- nur unter Zutritt von Lust gebethen, dürste in leichteren Fällen diese Ein fettung zur Heilung der erkrankten Stellen genügen. Besser ist es jedoch, diese Stellen nach Entfernung der Auch der Stand des kranken Thieres benzucht zu erzielen, wenn er feinen Lieblingen stets soviel Futter vorsetzt, er wird bald das Gegentheil erfahren müssen. Bei einer derartigen Fiitte rung werden die Tauben faul und träge, die Verdauung wird gestört, und äßt sich keine rtlTgenei" gil^ae Ren o?r F'itterung nuFstellen. lf,er Sprichwort: „Zu weniq und ju vi'.l verdirbt alles Spiel," hat auch hier Geltung. Das zweckmäßigste Futter für Tauben ist ein Gemisch von Wicken, Gerste und Weizen hier und da reicht man auch eine Handvoll Erbsen, Boh nen und Mais, aber nie zu viel und zu viel Futter vor, als sie aufzufressen vermögen. Z u s i e e s o a n n i a werden lassen, ter ist jedes immer nur eine Prise auf einmal und Krankheiten unterworfen. Dies trifft dann wieder kosten, damit man die in erhöhtem Grade bei einem Zucht rechte Grenze einhalte und die Speise' stier ein, da solche Thiere zumeist auf nicht süß schmecke. Man kann auch 1 Bei zunehmendem Al Zuchtthier mehr den Stallfütterung angewiesen sind und eine Serviette über den Topf span- die Bewegung im Frischen mehr ent nen und eine Handvoll Salz darauf! fechten. Bedenkt man nun einmal, streuen. In kurzer Zeit wird das Salz eine wie große Nachkommenschast von auf der Serviette viel von dem im einem einzigen Zuchtstiere abstammt, I Topfe befindlichen an sich ziehen. f° erhellt gleich die Richtigkeit obiger Man soll keine ffteri Forderung. Sodann ist der junge waschen, denn der größte Theil! 'f" QJ^ aIä dieser Eier wild schlecht und geht leicht ?•?'J?-09Cge"• ^te Fleischquali in Fäulniß über. Legt man ein Ei Älterer Stiere minderwertiger ist. so lange in Wasser, bis demselben ber Schmutz genommen, löst sich die gal- S .5^,, -LeJ! lertartige Substanz, mit welcher die empfiehlt es sich, Stiere stets aus Poren gewöhnlich angefüllt sind. auf. i!!!!^^?Arten Zuchten zu wählen und hierdurch ist der Inhalt der zer- nc9men« 'jsiich bei warmer Witterung gehen! Sandbad für Hühner, feuchte Eier leicht in Fäulniß über. Die! Hühner müssen unter allen Umständen mit Wasser gewaschenen Eier sind zur i Gelegenheit haben, recht tüchtig im Aufbewahrung werthlos, während die gefunden, wenn auch mit etwas Scbmutz bedeckten Eier einen guten Preis repräsentiren. Sande herumzupaddeln. Der Nutzen solcher Sandbäder besteht vor allem darin, daß die Thiere, indem sie sich in demselben herumwälzen, und mit den Füßen und Flügeln die lose Masse auf sich werfen und in das Gefieder schütteln, sich eben dadurch von dem Dies ist jedenfalls die Hauptaufgabe der Asche- und Staubbäder eine an dere ist, daß man den Thieren in den Sagen, wenn solche nicht in's Freie ge langen können, dadurch Kurzweil oder Beschäftigung bietet, so daß die Hüh ner nicht auf allerlei Untugenden, z. B. Federausrupfen, fallen, welche böse ^rny6en beiden Seiten die Haut zu einer Rinne zusammenschiebt und klebt nun mit der! Mästung der Enten. Man rechten Hand jenes Heftpflaster kreuz kann Enten mit Getreideschrot und so darüber, daß die Hautfalte bestehen i Milch mästen. Ersterer wird mit der bleibt. Bei einiger Uebung gewinnt' Milch gekocht und als Brei, und zwar man bald die zu dieser kleinen Opera- viermal täglich, gefüttert. Die Mast a i o n ei e n ?ft taV Wiegen Von Eis !&%»•. 3« be. erst«, sehr oft erwünscht, doch vertraqen ner- ml""! s'f 1 v°se Kranke bis Auslegen eines Etil»: 1 lfZx -Si" ü?, fulel, be. meist gebraucht wirb. beS KSlc)J"^rel W"1' Sebampftc Drucks wegen sehr schlecht. Statt dessen nehme man in solchen Fällen, 5 sLaJ nffiâ auch bann, wenn ein Eisbeutel nicht:mcTrnf zur Stelle sein sollte. Eisläppchen. ^^S"â»mlch, Man klopft bas Eis möglichst lUin. i w'j =',m! permischt es mit einigen Händen voll! Kochsalz unb füllt es in eine ber be- kannten Wärmflaschen bis zu deren Rande, worauf man diese fest ver schließt. Auf diese Wärmflasche legt man die für die zu bedeckenden Stellen passend zurecht geschnittenen, erst in kaltes Wasser getauchten Leinwand* lappchen einige Minuten, bis sie ge nügend kalt sind. Man legt einen neuen Lappen gleich immer auf der ylasche bereit, um zu rechter Zeit Wech K6entl8 1 Schlachtthier noch cr C!8enen Zucht °b-ug°- sân Pfunb Schrot, ^und fein zu können, da diese Umschläge, Schicht neben Schicht, jedoch nicht natürlich nicht so lange die Kälte hal- übereinander, bis an den Herzpoll mit itn als Eisbeutel. Das Eis hält sich in ber Wärmflasche, die ein schlicht«. Wärmeleiter ist. längere Zeit. Hafer? der bitt ten Woche die gleiche Menge Milch und Schrot und zwei Pfund Hafer. i e u w i n e u n der Sellerieknollen ge schieht in folgender Weise: Die Pflan zen werden, ehe sie Frost erhielten, aus gegraben, von dem größten Theil der Wurzeln und Blatter, letztere bis auf den Herzpoll, befreit, in eine Ecke deS Kellers ober einen Kasten gesetzt unb, Sand bebeckt. Sie halten sich bann weiß, zart unb wohlschmeckend Mâ Frühjahr. *r.' iRulleiwinTelt. Der Kapitän beS Fischerschooners, Kolbein Brynjulf. wurde jeden Tag zurückerwartet. Der Fang war gut ge wefen, und der Schooner sollte nun zur Ueberwinterung anlegen. Mehrere von den jungen Fischern kehrten heim, um Hochzeit zu halten. Kolbein, um seiner jungen Frau beizustehen in ihrer schwe ten Stunde—und diesmal hatte Frau Kathrin ein Mädchen versprochen. Das Wohnhaus lag weit oben am Fuße des Fjeldes, ein gutes Stück Land gehörte dazu, das Frau Kathrin mit Knechten und Mägden bewirtschaftete. Frau Kathrin war ein kräftiges Weiv, von den großen Gehöften der inneren Thäler stammend. Sie war gut gewachsen, hatte schweres, glorien helles Haar, massive, weiße Atme, einen schmalen, festen Mund und eine leuch tend weiße Gesichtshaut. Frau Ka thrin war so blond in iHrem ganzen Wesen, als läge beständiger Sonnen schein auf ihr, aber nichtsdestoweniger gebieterisch in ihrem Auftreten. Sie hatte ihr väterliches Gehöft verwaltet in ihren Mädchenjahren, und erst, als Kathrin von Hallomstadir Kolbein, den Starken, getroffen der von Ge schlecht eigentlich ein Schotte war hatte sie ihren stolzen, weißen Nacken ein wenig gebeugt und waren die ener gischen blauen Augen weich geworden im Blick. Und Kolbein, der mit seinem Seemannswesen, seinem Humor, sei ner mächtigen, wetterharten Schönheit, die wie von stürmischer Meeresluft um weht war, alle Frauen zu seinen Fü ßen hatte, Kolbein ward zu einem gro ßen, folgsamen Jungen, wenn et in feiner Stube war und mit feinen zwei kleinen Bübchen spielte unter Frau Ka thrins sonniger Hut. Aus den Fenstern der Küche hatte Frau Kathrin Aussicht über den Fjordeingang, die kleinen, kälte schauernden Wellchen wuchsen gegen die Ferne zu, wurden zu schweren Walzen und noch weiter draußen zu dreitheili gen, rollenden Mauern, des Atlanti schen Ozeans mächtigen Wogen. Von dort her sollte der Schooner kommen, zwischen den zwei gewaltigen Klippen ketten hereinsegelnd, die hoch oben in tiefen, riesigen Muschelschalen Schnee trugen. Frau Kathrin ging immer wieder! zum Fenster, still vor sich hinlächelnd in ihren Gedanken es lag ja wohl in Gottes Hand, aber ein 9#jibchen Morgen, Mittag und Abend gingen hin, und der Schooner kam nicht. Der bitterkalte Winterwind konnte nicht selbst bis in die Tiefe des Fjordes ge- i langen, er sandte bloß gleich einem Gruß von draußen her die schweren! Dünungen herein, die brandend gegen das User schlugen. Und die Luft war wie Eis, das sich in so seine Kristalle ausgelöst hatte, daß man sie nicht sah, bloß spürte gleich tödtlichen Spitzen in jede Poren dringen. Ftau Kathrin schlich sich zitternd ein paarmal im Laufe der Nacht an's Fenster. Es war nichts zu sehen vor Finsterniß, nur hörte man die Dünun gen wider den Strand schlagen, die Ausläufer der fürchterlichen Wogen des Atlantischen Ozeans, die in man eher Winternacht schon ihre dreifältige Faust einem Schiffe in's Achterdeck ge pflanzt hatten, daß es zersplittert ge sunken war. Der Morgen kam, und Frau Ka thrin stand am Fenster allein erst gegen Mittag tauchte der Schoonet auf, von schweren Wellen heimgetragen. Im Fjord draußen legte er sich vor Anker, und ein Boot ward herabgelassen. Einer sprang hinein, schwerfällig in seinen hohen Fifcherftieseln und schwe ren Oeltuchkleidern, noch einer und noch einer, es nahm kein Ende, ihrer dreizehn Mann sprangen mit durch die Oelkleider verdoppeltem Gewicht in eine Nußschale herab bann fuhren sie, unb etwa brei Ellen weiter sank bas Boot unter gleich einem Steine, unb bas Wasser schlug in saugenbem Schwalle über ihnen zusammen. Alle breizehn sanken unter, ein Einziger tauchte wieder auf, machte einige kräf tige Schwimmbewegungen, da hoben sich Hände aus dem Wasser empor und griffen nach des Schwimmers Beinen, der that ein paar Stöße, sich zu be freien bann sanken sie beide unter. Frau Kathrin wußte es nicht, baß sie aufgeschrien hatte gleich einem zu Tobe getroffenen Thiere. Es warb ihr erst bewußt, ba alles Gesinbe sie um stanb, hinausstarrenb zum Fenster. Ueber ben Fjorb hinaus flogen bie Boote wie bie Fliegen, theils von Schissen, bie hier lagen, theils vom Strande ausgesandt, aber nicht einer von den dreizehn Mann tauchte wie ber empor, bie schweren Kleider zogen sie in die Tiefe des Fjordes hinab. Auch vom Schooner selbst war ein Boot ausgegangen, und Leute waren hinabgesprungen es hielt sich eine Zeitlang über der Unglücksstelle und ruderte dann langsam dem Lande zu— Und auf einmal schrie bie Großmagd mit einer Stimme, in der Weinen unb I sollte es nun einmal werben. Kolbein I hatte gesagt: „ein Mädchen, Kathrin, ein Mädchen wie Du!" Und das war' Kathrin nicht mehr aus dem Sinn ge kommen, keinen Tag und keine Stunde mehr, sie hatte in ihrem Inneren ein Mädchen gebaut, Kolbein zur Freude, Kathrin sprach es zu Niemandem aus, zu Kolbein nicht unb kaum zu sich sel ber, aber Kolbein war ihr aus Erden, was Gott ihr im Himmel war. 1 Schrecken unb Freube sich mischten* „Kolbein sitzt ja im Boot!" Allein ba lag Frau Kathrin bereits in einem fürchterlichen Gebärkampf, ber sie niedergeworfen gleich einem Schlage, und da er eine Zeitlang ge währt, und Kolbein. bleich wie der i Tod, daheim angelangt war, kamen Krämpfe dazu. I Im Laufe des Nachmittags starb Frau Kathrin, ohne erlöst worden zu fein. I Draußen auf dem Fjorde suchten sie immer noch nach den dreizehn Verun glückten dix Kapitäne der fremden Schiffe schüttelten die Köpfe, das konnte auch nur bei einer isländischen, halbdisziplinirten Mannschaft vorkom men, daß dreizehn Mann in ein Boot stiegen, das knapp ihrer acht zu tragen vermochte. Etwas reichlich hatten sie wohl auch dem Branntwein zuge sprochen aus Freude darüber, daß sie wohlbehalten wieder daheim angelangt waren. Den Kapitän erblickte Nie mand, es hieß, er weihe am Bette sei ner gebärenden Gattin bis es bann ruchbar wurde, daß Frau Kathrin an Krämpfen gestorben war. Das kleine Städtchen an der Fjord miinbung war wie gelähmt. Schluch zenbe junge Bräute, die ihre ganze Aussteuer in Bereitschaft hatten, junge Frauen, von kleinen Kindern umge ben die gaben das Nachspiel zu dem Unglück, die Ertrunkenen waren alle zwischen zwanzig und dreißig Jahren gewesen. Und von außen gesehen lag das Städtchen da wie immer, ber Schnee sâß röthlich in den Muschelschalen hoch oben in den Spitzen ber Fjelde. beleuch tet von ber letzten Sonne, die Dünun gen kamen schwerfällig an die Ufer herangetollt. Gleichsam zusammen gebrochen lagen die kleinen Häuser um die kalten, welken Hofplätze herum zu Füßen der Fjelde, jedes in sich selbst verschlossen vor der Kälte und dem Un behagen. Nachbarinnen wuschen und kleideten Frau Kathrin an, sie falteten ihr die Hände, legten die Todte auf eine Bahre draußen in der Scheune und deckten sie zuletzt vollständig mit einem Leintuch zu. In der Schlafkammet lag Kolbein, unausgekleidet. mit heißen Augen und fiebernden Händen stundenlang schlaf los da und lauschte auf das Athem holen seiner schlafenden Knciblein. die im' breiten Ehebette lagen. Er sam melte all sein Denken um den trau lichen Laut, der gleichsam mit seiner ^Übersichtlichkeit Kolbeins Verstand bewahrte und sein Leben festhielt. Er betäubte feine Sinne gleich einem, der feinen Schmerz verleugnet, weil er ihn sonst nicht auszuhalten vermöchte. Nur in einzelnen stöhnenden Ausbrüchen bohrte er die Stirn in Kathrins Kopf kissen hinein. Von Zeit zu Zeit ging er zum Fen ster, hinauszustatten über die dunkle Wasserfläche, unter der die dreizehn Leute nun lagen, seine Leute, die er besser hätte kommandiren sollen. Et war in dem Augenblick, da das Unglück geschah, drunten in ber Kajüte gewe sen, bie Kleiber zu wechseln, er wollte nicht in ben Oeltuchkleidern bei Ka thrin anlangen. Inwiefern die Thür offen ober zu war. wußte Kolbein nicht, aber auf einmal stand Kathrin groß vor seinen Augen in ihrem weißen, auf der Brust offenen Todtenhemde. Den einen Arm brückte sie an sich, ben anbeten hielt sie ein wenig von sich ab, wie wenn sie ver suchen wollte, ihn zu heben. Sie stanb hoch ausgerichtet lose wallenb umgab sie bas glorienlichte Haar, bie Auge.i blickten ein wenig wild, wie bei einem, bet soeben entsetzlich gelitten unb sich angestrengt hat unb nun keuchenb ver schnauft ihr Blick ruhte aus ihm wohl eines Athemzuges Länge dann war's, als wirbelte bie Luft sie zu sammen gleich einer hinschwindenden Flocke. Kolbein war in bie Kniee gesunken unb hielt krampfhaft ben öettpfoften umklammert. Lange blieb er so. Der Gebanke burchzuckte ihn blitzartig, hin auszugehen in die Scheune, sich zu bet* gewissem, daß Kathrin wirklich tobt sei. Allein ber Schrecken in ihm ließ ihn nicht gehen. Kolbein, ber Starke, ber so manches Mal einem grünciugi gen Wellentob furchtlos in's Antlitz geblickt, weil er verstaub was es war. Kolbein erstarrte in Entsetzen vor sei ner Gattin Geist. Sein erster Gang am anbeten Mor gen war nach ber Scheune unb mit einem einzigen Blick sah er, baß Ka thrin im Lause ber Nacht geboren unb sich'gemüht hatte, von ber Bahre her unter zu kommen, einen verzweifelten Kampf gefochten um ihr und ihres Kinbes Leben. Das Leintuch war noch um ihre Füße gewickelt unb ber eine Arm nach ber Seite hin ausgestreckt. Das kleine neugeborene Mädchen lag tobt über ber kalten Mutterbrust, sorg lich zugebeckt von einem marmorkalten Arm. Frau Kathrin selbst war ebenfalls erfroren. Da erkannte Kolbein auch ben fürchterlichen Kampf, ben Kathrins Mutterwillen gekämpft, um ihren Geist auS bem Körper auszusenben zu ihm ihn zu rufen zu bem Kinbe, bas sie ihm geboren. Au» einer ganz fnng'en Cke. Annonce: Bettler gesucht, bet sich vorläufig taglich nach Tisch Mittag essen abholen kann. jDtte Hundtgtwilst». Der bekannte Naturforscher Roma nes war glücklicher Besitzer eines Ter tiers, bet ihn wegen feines fast über triebenen Hanges zur Ehrlichkeit au ßerorbentlich intcressirte. Dem Thiere schien bie Heilighaltung fremden Ei genthums in Fleisch und Blut zu lie gen. Und nicht nur für feine eigene Person bewies sich Fido als eine so ehrliche Haut, sondern er wachte auch gewissenhaft darüber, daß nicht andere Hunde sich etwas widerrechtlich aneig neten, was feinem Herrn ober dessen Familie gehörte. Der Professor be obachtete mehrmals, wie er sich neben den Braten stellte, den der Fleischer ge bracht und den das Mädchen vorläufig auf das Sims des Küchenfensters ge legt hatte, das mit dem Hofe in glei cher Höhe lag. Andere Hunde, die in derselben Villa zu Hause waten und sonst täglich mit ihm spielten, schwän zelten mit begehrlicher Miene um das appetitliche Stück Fleisch herum. Fido aber nahm eine so drohende Haltung an und knurrte so entschlossen, daß sie sich nicht heranwagten. Ein Besucher, mit dem der Profes sor übet dies vierbeinige Muster von Ehrlichkeit sprach, bezweifelte es, daß tin Thier eine so ausgesprochene Hoch achtung vor fremdem Eigenthum haben könne. »Gib acht," sagte Romanes und winkte einem herumziehenden Obst händler, der gerade vor der Thür feine Waare feilbot, er möge ihm ein Pfund Birnen an's Fenster bringen. „Wür den Sie wohl zum Zweck eines Experi mentes gestatten," redete er den Händ ler an, als der ihm die Früchte dutch's Fenster reichte, „daß mein Hund, so lange Sie sich hier vorm Hause aus halten, neben Ihrem Esel Posto saßt?" Als der Mann bejahte, zeigte der Pro fessor dem Hunde den Esel mit den beiden Ttagkötben voll Obst auf dem Rücken und sagte: „Erlaube es nicht, daß der Esel nascht!" Dann schickte er feinen viersüßigen Freund zu dem Verkäufer hinunter. Gespannt schauten der Professor und sein Gast, hinter den Vorhängen des Fensters verborgen, dem Hunde tmb dem Esel zu. letztster war seht begierig, von ben verlockenden Birnen zu naschen, die et da so erreichbar nahe auf dem Rücken trug. So oft sein Herr mit herzutretenden Kunden be schäftigt war, drehte er den Kopf nach der Seite, auf der der Händler sich ge rade nicht aufhielt, und versuchte, dem Korbe eine Frucht zu entnehmen. Ebenso oft aber sprang der Hund zu und schnappte nach ber Schnauze bes Zfham Telepho« Nr. G. R. Brainard Rechtsanwalt Ich bin in der Lage, Ihnen Fleisch während der Ernte- und Dreschzeit zu den denkbar niedrigsten Preisen zu verkaufen.—Habe stets das beste Rind fleisch, Schweine- uvd Schaffleisch, sowie andere Sorten, an Hanh, .... Wurftwaaren aller Art immer frisch. Wir verwenden zum Wurstmachen nur das beste Fleisch und deshalb sind unsere Würste auch weit und breit als außergewöhnlich wohlschmeckend und delikat bekannt. Sie kennen wohl den Platz s «aschigen Langohrs, so daß bte|em der Versuch auch nicht ein einziges Mal gelang. Währenb ber halben Stunde, bie ber Obsthcinblet sich vor ber Villa aushielt, wiederholte sich das Spiel un zählige Male und endete immer damit, daß der Esel die Sache als aussichts los ausgab. Dann aber kam einst bie Stunde, ba auch ber ehrliche Fido einmal der Ver suchung zu unterliegen schien. Et hatte sich ungehorsam gezeigt und war mit Entziehung seines Frühstücks bestraft worden. Da war er denn hungrig, sehr hungrig. Dem Professor wurde zum Frühstück ein duftendes Hammel kotelett hingestellt. Der war aber wie gewöhnlich mit einem wissenschaftlichen Problem beschäftigt und vergaß dar über Essen und Trinken. Da mochte wohl in Fidos Hundeseele die Erwä gung aussteigen: schade um bas gute Gericht, bas ba so nutzlos bereitgestellt ist! Genug, auf einmal bemerkte Ro manes, baß sein Stubengenosse sich un hörbar dem Frühstückstischchen nähert, auf den Stuhl klettert, das Kotelett er greift und damit unter dem Sofa ver schwindet. Der Fall intcressirte ihn noch mehr als fein wissenschaftliches Problem. Er stellte sich also, als habe er nichts wahr genommen, behielt aber das Sosa, un ter dem der Dieb mit seiner Beute steckte, scharf im Auge. Kein Laut kam von dorther. Mit dem Verzehren beS Raubes beeilte sich also Fido nicht, so hungrig er war. Eine volle Viertel stunde quälte baS Thier sich mit bent Wiberstreit feiner Empfindungen ab bann aber siegte bie Ehrlichkeit boch in ihm, fchnaufenb brängte er sich unterm Sofa hervor unb erschien plötzlich vor seinem Herrn, bas Kotelett im Maule irogenb unb es bor bes Professors Fü ßen niederlegend. So sehr dem Thiere das Wasser im Munbe zufammengs« laufen sein mochte, ber Braten tv« unverletzt. Kaum aber hatte Fibo ba8 Beute* stück zurückgebracht, als er sich aiiä& selbst in Sicherheit brachte. Das Ge wissen sagte ihm zu beutlich, baß er Strafe verbient habe. Mit einem Satze war er wieber unter bem Sofa, unb so sehr sein Herr ihm zurebete und ihn auf alle Weise kervorzulocken suchte r— er war erst meérere Stunben M terher aus feinem Zufluchtsort heraus zubringen. Das Gewissen hatte eine zu kräftige Sprache mit ihm geredet. Kei Betritt?!# „Hatten Sie bamals nicht Mer bett Durst getrunken?"—„Unmöglich, Herr Richter, benn ber ist überhaM.nicht |u überwältigen!" Fleisch-Laden Lynn Jsham, EigenthümW 77 «ugby, N. Da». G. A. Ebbert, Präsident Leihen Geld aus Farmen. Final Proofs und Contests. Feuer-, Hagel- unb Lebensversicherung. Dampfschiff-Fahrkarten. Besorgen Landgeschäfte aller Art reell unb schnell. Kollectionen werden prompt besorgt. Wenden Sie sich an uns. Wir sprechen deutsch Deutsche, die Rechtssachen zu erledigen haben, finden hier alle Auskunft. ANAMOOSE, Nord-Dakota. 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