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Wochenschau. faiMl. In einer unlängst abgehaltenen Sitzung der Detroit Federation of Labor wurde ein Beschluß angenom men, laut welchem der Präsident auf gefordert werden soll, eine aus Ge schäftsleuten und Arbeitern bestehende Commission zu ernennen, die die in Detroit schwebende Straßenbahn Controverse auf der Basis des Muni cipalbetricbes beilegen soll. Die Frei briefe mehrerer Hauptlinien laufen im Herbst dieses Jahres ab. und Bür germeister Breitmeyer ernannte un längst ein Comite von fünfzig Bür gern, das Pläne zur Beilegung der Straßenbahnwirren in Vorschlag bringen soll. Dieses Comite verlangt eine Bewilligung von $5000, um die durch ihre Arbeit verursachten Un tosten zu decken. Von der Federation of Labor wird geltend gemacht, daß die $5000 einfach fortgeworfenes Geld wären, weil von dem von dem Bür germeister ernannten Comite ebenso wenig ein Plan zur Beilegung der Straßenbahnwirren erwartet werden könne, wie von den in der Wolle ge färbten Standpatter im Kongreß eine unparteiische und zeitgemäße Revision unseres Tarifs. In Milwaukee, Wis., fanden vor einigen Tagen fünf Feuerwehrleute bei einem Feuer, das die riesigen Fa brikanlagen der H. W. Johns Man ville Mfg. Co. an Clybourne Straße zerstörte und einen Schaden von $250,000 anrichtete, einen schrecklichen Tod, als eine der Mauern einstürzte und sie unter den Trümmern begra ben wurden. Ihre Namen sind: Hilfschef James G. Gunnig, Leut nant N. I. Whaley, Joseph Bilinski, James Surfe und John Kraft. Mehr als zwölf Personen wurden leicht und zwei lebensgefährlich verletzt. Schwer beschädigt wurden bei dem Feuer eben falls die Gebäude der Waltham Piano Co. und verschiedene andere, die in der Nähe standen. Das Feuer brach gleich nach der Explosion aus. die sich in dem zweiten Stockwert des Das Repräsentantenhaus der Staatsgesetzgebung von Californien hat eine Resolution angenommen, laut welcher $10,000 für eine Volkszäh lung bewilligt werden. Durch diese von ihm in Vorschlag gebrachte und warm empfohlene Volkszählung will Gouverneur Gillett feststellen lassen, wieviele Japaner in Kalifornien über haupt ansässig sind. Der Staatssenat nahm eine Resolution an, in der be stimmt wird, daß in Kalifornien eine SpezialWahl abgehalten werde, bei der I die Wähler ihrer Ansicht übet die I japanische Einwanderung Ausdruck I verleihen sollen. Charles W. Morse, der einst all I mächtige Financier und Unternehmer I in New York, der bekanntlich vor ei I ntger Zeit wegen Verletzung der na I tionaltn Bankgesetze zu einer lang jährigen Zuchthausstrafe verurtheilt I worden ist, muß nach einet unlängst abgegebenen Entscheidung deS Rich ters, der in dem Prozeß gegen Morse der. Vorsitz führte, bi» zur Erledigung tanzen im Gefängn'ß bleiben. Ein on seinem Anwalt gestellter Antrag, ihn bis zur endgültigen Entscheidung gegen Bürgschaft aus dem Gefängniß zu entlassen, wurde abschlägig beschie den. Nach einem von Bundessenator Isaac Stevenson von Wisconsin der Legislatur seines Staates unterbreite ten amtlichen Bericht hat er, um sich die Wiedernomination bei der Pri märwahl am 1. September 1908 zu sichern, die Summe von $107,793.05 verausgabt. Einzelheiten betreffs der Verausgabung der Riesensumme sind in dem Bericht nicht angegeben. Die Prohtbitionsfanatiker bereiten :n dem Staate Kentucky einen gebar nifchtm Feldzug gegen die Wirthflhaf ten sowie gegen Fabrikanten und Händler in Spirituosen vor. Sie wol len, wie einer ihrer Oberbonzen un längst erklärte, .zuerst dem Staat ein Local- Option- Gesetz aufhalfen und dann den ganzen Staat „trocken" legen. Kürzlich hatten die angesehensten Ver treter der Kaltwasser Brigade in Louisville eine eingehende Besprechung und nahmen Resolutionen an, in denen Gouverneur Wilson aufgefordert wird, die Staatslegislotur zu einer Ertra Session einzuberufen. Früher hat Gouverneur Wilson wiederholt erklärt, daß er unter keinen U:nstjinden die Le gislatur zu einer Extrasitzung einberu fen werde, wenn nicht ein außerge wöhnf JjiT stall vorT'fpf, und man ist gespannt fcoiuuf, wie er sich dem Dran' gen der Fanatiker gegenüber verhalten wird. abgebrannten Gebäudes ereignete, die1 Ueberführung und Bestrafung der an den Geschäftsführern der geschädigten geklagten städtischen „Grafter" zu ver Gesellschaft ein Räthsel ist. eiteltt. Wörtlich sagte Herr Blakely Zwei maskirte Räuber hielten vor betreffs der Angelegenheit: „Das Be einigen Tagen den Denver & Rio weismaterial ist überzeugend. Einige Grande Zug No. 2 in der Nähe von Military Junction. Col., an, drangen, nachdem sie die Passagiere durch daß Abfeuern von Revolverschüssen et schreckt hatten, in den Postwagen, i anlassen, für Nichtschuldig zu stimmen, plündertn dort alles, was sie fanden, und befahlen dann dem Lokomotiv führet unter der Drohung, daß sie ihn erschießen würden, so schnell wie möglich weiter zu fahren. Die Räu ber, die von den Behörden verfolgt wurden, flohen in der Richtung von Fort Logan. Lokomotivführer und Heizet, die die Banditen am deutlich Pen gesehen hatten, waren nicht im Stande, auch nur eine oberflächliche Beschreibung von ihnen zu geben. Die Räuber haben angeblich mehrere tau send Dollars erbeutet. Der „Union Jack" des Schlacht schiffe? „Maine," welches vor elf Iah ten im Hasen von Havana sank, wurde im Marine-Departement durch Vermittelung desCapitäns I. C. Tre mont, welcher das Bundeskriegsschiff „Mississippi" commandirt, gegenwär tig im Hasen von Guantanamo. Cuba, in Empfang genommen. Ob gleich die Flagge, weil sie seit so lan get Zeit denEinflüssen des Seewasseti ausgesetzt war, an verschiedenen Stel len zerrissen ist, so befindet sie sich doch noch in verhältnismäßig gutem Zustande. Sie wird wahrscheinlich dem Museum auf dem BundeSschiffS hofe in Washington einverleibt wer den. Distriktsanwalt William A. Blakely und Chef der Geheimpolizei George H. Waggoner von Pittsburg. Pa., erklär ten unlängst, daß Verhaftungen von prominenten Personen vorgenommen werden sollen, die in dem Verdacht ste hen, sich des Versuchs. Personen, die als Geschworene in dem Prozeß gegen städtische Budler vorgeladen werden sollen, zu bestechen, schuldig gemacht zu haben. Der Distriktsanwalt behaup tet, im Besitz von Dokumenten zu fein, aus denen hervorgeht, daß ganz syste matifch daran gearbeitet worden ist, die Männer, die als Geschworene vorgela den werden sollten, haben uns mitge theilt. daß ihnen bedeutende Summen angeboten worden feien, um sie zu ver wenn sie als Geschworene angenommen werden sollten." Vertreter der National Civic Fede ration in New Uork gaben unlängst bekannt, daß ein Comite ernannt wor den fei, dessen Ausgabe es ist, eine Be hörde von hundert repräsentativen Männern in jedem Staate zu ernennen, die die Annahme gleichmäßiger Gesetze in sämmtlichen Staaten der Union durchsetzen sollen. Nach einer von dem Vorsitzenden des Comites, John Hayes Hammond, abgegebenen Erklärung be stehen im Lande nationale Organisa tionen von Farmern. Fabrikanten, Ar beitern, Bankiers, Geschäftsleuten, Rechtsanwälten und anderen, die ihre Convente und sonstigen Versammlun gen abhalten, es sei aber bis jetzt kein Versuch gemacht worden, alle diese Or ganisationen zu gemeinsamem Handeln zur Erreichung allgemein nützlicher Ziele einander näher zu bringen. Die ses soll nun von der National Civic Fe deration angestrebt werden. In Cordele, Ga.. wurde Polizeichef Forest von einem jungen Geschäfts mann. Namens Bert Cam, auf offener Straße aus bis jetzt noch nicht bekann ten Gründen erschossen. Forest befand steh in einem der ersten Hotels der Stadt, wo er sich mit einigen Freunden auf's Angenehmste unterhielt, als er von Cain aufgefordert wurde, in einet wichtigen Angelegenheit heraus zu kommen. Kaum hatte der Chef die Straße erreicht, als Cain auf ihn Feuer eröffnete. Beim zweiten Schuß sank Forest entseelt zu Boden. Als Cain sich davon überzeugt hatte, daß sein Opfer todt war, liefert« er sich freiwillig den Behörden aus. des Falles in den höheren GerichtSin- furchtbarer Heftigkeit loS- In Ogdenburg, N. A.. wurden un längst acht Chinesen verhaftet, die auf dem fest zugefrorenen St. Lawrence Fluß von Canada nach den Vereinigten Staaten zu gelangen suchten. Alle hatten ihre Zöpfe abgeschnitten, trugen moderne Kleider und wurden von ei nem Indianer geführt, der sie bei ihrer Ankunft in Montreal in Empfang ge nommen hatte. Die gegen sie erhobene Anklage lautet auf Versuch, sich in un gesetzlicher Weise in die Beteinigten Staaten einzuschmuggeln. Aus Cedar Bluff, Miss., ist die Nachricht eingetroffen, daß die Stadt unlängst von einem Sturm, der ganz otatp, beinahe vollständig zerstört wor den ist. Soweit man in Erfahrung ge bracht hat, ist eine Person getödtet wor ». Jahrgang Rugby, Nord-Datota, Donnerstag den 25. Februar, 1909, Ro. 31 I rend ein bejahrter Mann leichtere Ver letzungen davongetragen hat. In einem in der Nähe von Winni peg. Minn., errichteten Lager von Holzfällern haben während des letzten furchtbaren Schneesturms drei Män ner ihr Leben eingebüßt. Sie hatten das Lager verlassen, um sich an ihre Arbeit zu begebe.t. und dabei den Weg verloren. Man fand ihre Leichen in der Nähe eines mächtigen Haufens von Blättern und Aesten. wo sie an« scheinend Schutz gesucht hatten. Die Unglücklichen waren Angestellte der Firma Smith & McJntyre in Black Bay. den, drei andere, ein Mädchen und zwei den sind, befinden sich noch im Ge Männer. wurden schwer verletzt, wäh- fängniß. Kcicht Jto. ein Neffe des Nahe von Cap Terrawhiti schei texte der Dampfer „Penguin", Eigen thum der Union Steamship Co., und versank. Nach den letzten Nachrichten sind bei dem Unfall mindestens sieb zig Personen umgekommen. Der Dampfer wurde von einem furchtba ren Sturm überrascht, und sobald der Capitän sah, daß Gefahr vorhanden war. befahl et, die Rettungsboote herunterzulassen. Siü«S»che Passa giere, die sich an Bord befänden und deren Zahl auf hundert angegeben wird, wurden auch sicher tn den Boo ten untergebracht, doch allem Anschei ne nach erreichten von ihnen nur 26 das Land. Die anderen sind ver schwunden. Zur Ausbeutung der Diamanten selber in Deutsch-Südwestafrika hat sich in Berlin eine Gesellschaft gebil bet. Sie besteht aus den Firmen, wel che an den schon früher geschaffenen Jnterefsentengruppen betheiligt waten und mit bent Staatssekretär des Reichscolonialamts. Herrn Dernburq. des längeren Unterhandlungen gepflo gen hatten. Die neue Gesellschaft wird unmittelbar unter der Aufsicht des Colonialamts stehen. Ihr Grundka pital beziffert sich auf zwei Millionen Mark. Durch die Organisation der Gesellschaft ist der erste Schritt zur planmäßigen Explorirung der reichen Gewinn verheißenden Dic-mantenfel der gethan worden. Staatssekretär Dernburg hatte schon in einem kürz lichen Vortrag, welchem der Kaiser beiwohnte, angedeutet, daß die Grün dung einer derartigen Gesellschaft im Werke und die fiskalische Führung völlig gesichert sei. Oscar Erbsloeh, der deutsche Lu't schiffer, der bei der im Jahre 1907 in St. Louis, Mo., abgehaltenen inter nationalen Ballonwettfahrt den ersten Preis davontrug, hat in seinem Bal lon „Berlin" eine Fahrt über die Al pen gemacht. Während der ganzen Fahrt herrschte eine grimmige Kälte *mPor» Ungarns mit Serbien bestimmt zu Eine von dem russischen Senator erwarten fei Infolge dessen sind Garin in St. Petersburg angestellte Untersuchung hat in der Geschäfts führung des Armee-Quartiermeisters Unregelmäßigkeiten zu Tage gesät der, welche den Betrag von einer Mil lion Dollars übersteigen. In den La gerhäusern und Bureauräumlichkeiten ist nach Beweisen für die ungesetzliche Verwendung von Regierungslieferun gen geforscht worden. Einige hohe Be amte sollen dem Bericht zufolge in die Unregelmäßigkeiten verwickelt sein. Eine große Auszeichnung ist dem Professor der Physik an der Albert Ludwigs-Universität in Freiburg in Baden, I. Königsberger. zutheil ge worden. Der Gelehrte ist an das Car negie-Institut in Washington berufen und wird den Lehrstuhl für physikali sche Geologie einnehmen. Professor Königsberger, welcher auch Direktor des Mathematisch-physikalischen In stituts an der Universität Freiburg ist. steht erst im fünfunddreißigsten Lebensjahre, kann aber bereits auf eine ziemlich lange akademische Lehr tätigkeit zurückblicken, welche große Anerkennung gefunden hat. Kanzler Beckett von der deutschen Gesandtschaft in Santiago, Chili, den man verbrannt glaubte in einem Feu er, welches die Gesandtschaft am 5. Februar zerstörte, ist in Shillan ver verhaftet worden. Die Untersuchung nach dem Brande hatte ergeben, daß die Leiche, die man in der Brandstätte gefunden, die eines Dieners war, und daß aus dem Kassenfchrank der Ge chen in der Nähe der peruanischen Haupt,chacyt der ^ecye rammen cm Grenze aufgegriffen und durch Trup pen nach Lima, Peru, gebracht wor Marquis Jto, welcher sich als Passa gier des Dampfers „Limani" auf der Fahrt nach Peru befunden, die Fahrt indessen unterbrochen hat. versichert der Regierung, daß die Japaner nicht Spione der peruanischen Regierung seien, wie man annimmt. Er behaup tet, seine Landsleute seien bei einem Zucker-Syndikat in Peru beschäftigt gewesen, sie hätten aber, weil mit der erhaltenen Behandlung unzufrieden, ihre Stellungen aufgegeben. Der Röhrenleitungs Prozeß in Prag hat mit der Verurteilung Ke straneks geendet. Trotzdem der Beklag te den Wahrheitsbeweis für feine Be hauptung erbrachte, daß im Präget Stadtrath Corruption vorgekommen sei, als er die Röhren für die Wasser leitung bei einer französischen Firma bestellte, während von österreichischen Lieferanten weit geringere Angebote eingereicht feien, wurde Kestranek we gen Beleidigung des Stadtraths ver urtheilt. Es wurden ihm vierzehn Ta ge Arrest auferlegt. Die berühmte Sängerin Frau Schumann-Heink hat unlängst vor dem Kaiserpaar, der Königin von England und anderen Notabilitäten im königlichen Schlosse zu Berlin ge sungen. Die Künstlerin wurde von Frau Hoffmann aus St Paul beglei tet. Frau Schumann-Heink wurde von der Kaiserin mit einer Brillantnadel beschenkt. Wie seinerzeit eingehend berichtet wurde zeigten die Seismographen in fest allen Sternwarten der Welt am 23. Januar f?ht heftige Erderschüt terungen an die. wie angenommen wurde, im innern Asiens stattgefun den haben mußten. Jetzt ist von Te heran, Persien, aus festgestellt wor den. daß damals in der persischen Provinz fiuriftan im westlichen Theil bti Landes ein Erdbeben stattgefun den hat, bei dem mindestens sechzig Staote und Dörfer vollständig zer stört und zwischen 5000 und 6000 Personen stiebtet worden smb. Die Regierung hat betreffs des schreckli chen Erdbebens in den Distrikten Bu rujurb und Selabor in der Provinz Luristan gen-'ue Erkundigungen ein gezogen und festgestellt, daß in den erwähnten Distrikten die Verwüstung gen am schlimmsten waren. In den com Erdbekn heimgesuchten Distrik ten herrscht furchtbare Noth, und die Regierung ist ersucht worden. Hilfe zu leisten? Viele Bauern haben alles eingebüßt, und man glaubt, daß bei der Katasiicphe mindestens 12,000 Stück Vieh umgekommen sind. Nach eir.tr Mittheilung, die in al len Kreisen Wiens ungeheures Aufse- ctrcgt und auch zum Theil cm scharfer tot- Seite verbürgt wird, hat sich brtger Wind. Erbsloeh befand sich Ministerpräsident Dr. Freiherr v. Bie langer als 30 Stunden tn luftiger ^erth in oertrautem Kreise dahin aus Hohe und stteg mit seinem „Segler gedrückt, daß für den Monat März der Lüfte" mehrere Male 18,000 Fuß cin sandtfchaft $9000 gestohlen worden plosion statt, bei der über hundert Ar waren. Der Verdacht fiel auf Beckett, Better, die sich zur Zeit in der Zeche der nunmehr in Haft ist. befanden, verschüttet wurden. Da bat und von üeftunterrich bewaffn"« Konflikt Oesterreich- Ein russischer Terrorist, welcher sich Alexander Sukaross nennt, verwun dete in Ghent, Belgien, zwei Poli zeibeamte töbtlich, als biefe ihn un ter der Beschulbigung eines Erpres- porfchosfen, so war es ersichtlich, daß von ben Verschütteten Niemand mit dem Leben davonkommen konnte, weil ihnen der Ausgang abgeschnitten war und sie von Flammen überall umge ben war. In derselben Zeche fand im Jahre 1882 eine Explosion statt, die zwölf Arbeitern das Leben kostete. In einem Hause des am dichtbe völkertsten Teiles von Marseilles, Frankreich, fand man unlängst die fast bis zur Unkenntlichkeit durch Messer- und Brandwunden zerstüm meltc Leiche eines etwa achtjährigen Mädchens. Von Aerzten, die die Leiche genau untersuchten, ist festge stellt worden, daß an dem Kinde vor seinem Tode ein unnennbares Verbre chen begangen wurde. Bald nachdem die Leiche gefunden war, wurde ein Mann unter dem Verdacht, an dem Verbrechen betheiligt gewesen zu fein, in Hast genommen. Er woynie bei der Mutter des ermordeten Mäd chens, die eine Wittwe ist. Christine Hebbel, die Wittwe des am 13. December 1863 gestorbenen Dichters Friedrich Hebbel, hat soeben die Feier ihves zweiundneunzigsten Geburtstages begangen. Die greise Dame erfreut sich noch großer kör perlicher und geistiger Frische. Sie hieß mit ihrem Mädchennamen Chri stine Enghaus und erblickte in Braun schweig das Licht der Welt. Hebbel heirathete sie Ende der 40'er Jahre in Wien, wo sie als Schauspielerin austrat. Sie legte im Jahre 1898 den Grundstock zu einer Friedrich Heb bel-Stiftung in Kiel für unbemittelte Künstler, besonbers Dichter (Schles wig-Holsteins. "Son der Admiralität in Lonbon würbe vor einigen Tagen offiziell be sannt gegeben, daß Lord Charles Be resford der Höchstcommandirende der Canalflotte. am 24. März von dem Kommando zuriirttreten wird. Wie man in gut unterrichteten Kreisen be hauptet, bedeutet dieses den Abschied ves Admirals, der wahrscheinlich mit halbem Gehalt pensionirt werden wird. Das zur Pensionirung nö thige Dienstalter hätte Lord Beres ford erst im Jahre 1911 erreicht. beide Regierungen, in Wien wie in Budapest, Vg bestrebt, eine volle Einigung hinsichtlich der verschiedenen streitiger. Fragen zu erzielen, welche zwischen ihnen in Schwebe sind. In Regierungskreisen macht man kein Hehl daraus, caß gegenüber den un aufhörlichen Herausforderungen von serbischer Seite die Geduld bald et schöpft sein muß. Es ist nicht nur Theorie in der Erdbebenforschung ihre von Wien, sondern auch von anderen Mächten aus beim Belgrader H?fr alles Erben", »tche aufgeboten wo^.rn, um die Erhaltung des Friedens sicher zu stellen, wie .nan sich gestehen nujj. ohne Erfolg. Man trifft deshalb an den maßgebenden Stellen in Wien bie nöthigen Vorbereitungen für alle Eventualitäten, In den in der Nähe von West Stanley bei Newcastle, England, ge legenen Zechen fand unlängst eine Ex- Drei Japaner, welche vor zwei Wo-1 ""ch Explosion aus dem Ba» Erdinnere. A»fich» eine# |reiu»si1Acii II« èm Erdkern Der französische Astronom Camille Flammarion veröffentlicht feine An sicht über den Bau des Erdinneren, die zu der allgemein herrschenden Mei nung. nach der die Erde innen flüfsig feurig ist, im Widerspruch steht. Er beruft sich dabei unter anderem auch auf eine Theorie, die Lord Kelvin ein mal aufgestellt hat: Wenn bie Haupt tnenge des Erdinneren flüssig märe, so müßte die Flüssigkeit ben Gesetzen über Ebbe und Fluth gehorchen. Dem An prall einer inneren Fluth aber könnte selbst eilte feste Krujte von 100 Kilo meter Diese nicht wtberstchen, unb so müßte jeden Tag die Rinde der Erde von neuein gesprengt werden. sungsversuchs unter Tobesbrohung r*tej£rym*.9-ew gegen einen Brüsseler Kaufmann ver- .. ®tcfc ^5 Thatsachen nun ver haften wollten. Der Russe leistete Nach Lorb Kelvins Ansicht liegt bie Härte des Erdinneren zwischen der des Glases unb der bes Stahls. Die berechnet, das er auf 20,000,000 bis 40,000,0000 Jahre schätzt. Heute, so fügt Flammarion diesen Auseinander setzungen hinzu, hat die Kelvin'fche Bestätigung gefunden. Es ist erwie sen, daß ein Erbstoß sich von feinem Entstehungsherb bis zu feinen Anti poben fortpflanzt, unb zwar mit er heblicher Geschwindigkeit. In weni gen Minuten pflanzen sich bie Erschüt terungen burch bie ganze Erbe hin burch fort, wobei ihre Geschwinbigkeit 15 Kilometer beträgt kurze Zeit nach bent Eintreffen bes Stoßes bemerkt man eine zweite schwächere Erschütte rung, bie deswegen später ankommt, weil sie nicht durch die Erde hindurch gekommen ist, sondern ihren Weg um bltn'n anfänglich keinen Widerstand, zog ^oßte Aufmerksamkeit. Eine Ge ater dann plöMich einen Revolver und gab viermal auf die Beamten Feuer. Passanten eilten den Polizi sten zu Hilfe, und es gelang, den Mann zu entwaffnen. Er wurde vor den Richter geführt, weigerte sich aber, irgend welche näheren Aus schlüffc über seine Person zu geben. Soc lety Die Erwärmung, die man in Berg werken bei tieferem Einbringen in die Erde bemerkt, das Vorhandensein von Vulkanen unb bie Lavaausbrüche ha ben bie Meinung hervorgerufen, baß etwa 100 Kilometer unter der Erb oberfläche alles flüssig unb kochenb sei. Man hat ein sogenanntes „Centrai feuer," einen Ozean von kochenber Lava, erdacht, der gewissermaßen die Eingeweide der Erde ausfüllen sollte. All diese Vorstellungen will Flam marion als falsch ausgeben, weil die Fortpflanzung des Erdbebenstöße da« mit nicht in Einklang zu bringen sei. FlammarionS Ansicht ist andererseits aber wieder nicht in Einklang mit der Kant-Laplace'schen Theorie übet die Entstehung der Planeten zu bringen. L«ftschiffgo»delprttf««S Die Gondel und die Motoren für den neuen Parseval-Ballon sind kürz lich abgenommen worden. Zu diesem Zweck mußte eine nächtliche Prüfung in der Automobilfabrik der Neuen Automobil-Gesellschaft in Ober schön weide stattfinden und Major v. Par feval für die Zeit von 5 Uhr Abends bis zum nächsten Morgen fein Lager in der Fabrik ausschlagen. Zunächst wurde die Gondel mit den Motoren nach Art einer Schaukel mit schweren Drahtseilen an der Dachkonstruktion der Fabrik aufgehängt und dann von unten her durch neue Seile straffge spannt. Darauf wurden die beiden 100 bis 120 Pferdekräfte starken Mo toren angelassen und die beiben Pro peller in rottirende Bewegung gesetzt. An einem der Seile, die die Gondel festgefpannt hielten, befand sich ein Zugdynamomotor, der die Zugkraft der laut surrenden und an dem Seil ziehenden Propeller anzeigte. Auf Grund empirischer Formeln wurde dann die Geschwindigkeit, die der neue Parseval-Ballon künftig haben dürfte, ungefähr berechnet. Der Luftzug in der Fabrik war infolge der rottenden Bewegung der Propeller derartig stark, daß alles, was in der großen Fabrik- Hauptmasse unseres Planeten wäre sechs Söhne und vier Töchter im Alter demnach vollständig fest. Aus Grund von 25 bis 60 Jahren, sämmtlich ver von Rechnungen über die Zunahme der heirathet. Von den Söhnen ist einer Bodentemperatur mit der Tiefe hat Pfarrer, sein dereinstiger Nachfolger. Lord Kelvin auch das Alter der Erde einer Arzt, zwei Lehrer und drei Land leute, alle tüchtige Leute, die in ver hältnismäßigem Wohlstande leben. noch Flatnmanons Ansicht die schwindigkeit von 15 Kilometer in der Sekunde übertrifft bei weitem die t!toßes ortpflanzungsgefchwindigkeit eines in einer Flüssigkeit die Mes sung dieser Geschwindigkeit eines Erd bebenstoßeS durch das Erdinnere hin durch könnte also nicht eine so große Zahl ergeben, wenn die Erde nicht fest wäre. Da man überdies die Festig keit eines Körpers gerade nach der Ge schwindigkeit bestimmt, mit der et Stöße fortpflanzt, muß man darauf schließen, daß die Festigkeit und Ela stizität des Erdinneren außerordent lich hoch sind und die de» Stahle» bei toe{tem übertreffen. Halle nicht niet- und nagelfest war, in die Höhe flog. Die zehnstündige Prü sung ber Gonbel unb ihrer beiden Mo toren ergab ein vorzügliches Resultat. Fruchtbarkeit. Dem athenischen Abendblatt „He stia," das hr Abbildung eine- eng tischen Pfarrers, umgeben von neun erwachsenen Söhnen gebracht hatte, schreibt ein Leser des Blattes- „Viel bemerkenswerther als der englische Pfarrer ist tin griechisch-orthodoxer Pfarrer, den ich auf meinen Jnspet tionsreisen in Euböa kennen lernte. Der Pfarrer Papanastasis Antono« Paulos ist 90 Jahre alt geistig und körperlich rüstig versieht et sein Am: noch und wandert oft zu Fuß von sei nein Dorfe Oxylithon nach der zwei Stunden entfernten Kreisstadt Kyme. an einem Tage hin und zurück. Er ist fleißig und arbeitsam und ich sah ihn selbst die Mauer um seinen Garten ausbessern, den Rasso (Talat. die gtie chisch katholischen Geistlichen tragen immer den Talar) hochgeschürzt, die Maurerkelle in der Hand. Von den 14 Kindern, die er gehabt, leben zehn. Enkelkinder zählt er 55 und Urenkel 23. Die ganze Familie besteht aus 115 Mitgliedern, die alle am Leben sind. Das größte Urenkelkind, ein Mädchen, ist 14 Jahre alt und schon verlobt so erlebt der patriarchalische Pfarrer vielleicht noch die Geburt von Ururenkeln. Wer weiß, um wie viel bie Zahl 115 heute nach einem Jahr noch gestiegen ist! Ich machte dem Greis den Vorschlag, doch einmal alle seine Kinder, Enkelkinder unb Ur enkelkinder zu einem Familienfest zu fatnmen zu rufen und sich in ihrem Kreise Photographien zu lassen ihm gefiel der Gedanke auch sehr, aber in Oxylithon gibt es keinen Photogra phen. in Kyme glaube ich auch nicht, und ein Reisender mit einem Knips-, apparat wird sich wohl nie nach dem euböischen Dorfe Beritten." a n w i a i e Erzeugnisse im Werthe von $1,017,000,000 wurden im Jahre 1908 von den Ver. Staaten ausge* führt importirt wurden landwirth fchaftliche Erzeugnisse zum Betrage von $540,000.000. a s e i n z i e a n a s sich nicht des rothen Kreuzes als Ab zeichen seines Sanitätskorps bedient, ist die Türkei. Ihr ist nachgelassen/ dafür den rothen Halbmond zu ge* brauchen, um die religiöse Empfind lichkeit der Soldaten nicht zu verletzen.