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s. Jahrgang WochenMa«. laiatt. Vor den Mitgliedern der »Ko ^oals", einer Organisation von Grubenarbeitern in den Kohlendi triften von Illinois und Missouri, hielt unlängst in St. Louis Thomas L. Lewis, der Präsident der United Mine Worters of America, eine Re ve, in der er befürwortete, daß der Preis der Kohlen für die Eisenbah nen und großen Fabriken des Landes «höht werde, damit er für den ge wohnlichen Konsumenten niedriger gemacht werben könne. Als Mint* nalpreis für diese schlug er $1.25 ?er Tonne vor. In seiner Rede sagte Lewis unter anderem wörtlich Fol gendes: „Ich weiß, daß viele Eisen bahnen und Besitzer mächtiger Fabri ken Kohlen unter dem Kostenpreise kaufen, einzelne von ihnen sogar für 30 Cents per Tonne. Das bedeutet )och nichts anderes, als daß der Producent entweder das Geschäft aufgeben oder die Preise für die ge wöhnlichzn Kunden so weit hinauf schrauben muß, daß das durch vie niedrigen Preise der großen Kunden verursachte Defizit wieder gedeckt wird." George Ashmore Fttch, der un längst am Union Theologischen Se minar in New Aork seine Schluß Prüfung Bestand, erklärte ganz offen, daß er nicht an die Geburt Christi, wie sie in der Bibel beschrieben sei, glauben könne, Adam und Eva für mythische Figuren halte und sowohl die Erzählung von der Auferweckung des Lazarus wie auch die Auferfte hung Christi in das Reich der Fabel verweise. Die Herren Examinatoren, lauter orthodoxe Mitglieder des ipresbyteriums von New Dork, be schlossen nach langem Zögern, den Kandidaten trotz seiner für einen Presbyterianec Geistlichen aller dinqs sehr radikalen Ansichten zur Ordination zu empfehlen. Rev. Fitch wird nach China gehen, um den Heiden das Evangelium zupre vigen. Das furchtbare Unwetter der letz en Tage hat. wie in Kansas City, Mo., amtlich festgestellt ist. els Men chenleben gefordert und in Pattons bürg war die Lage so schlimm, daß mindestens 1000 Menschen eine Zeit ang auf den Dächern ihrer Häuftr eben mußten und nicht das geringste desaßen, um ihren Hunger zu stillen. Während des Unwetters entgleiste in von Kansas City nach Denver estimmter Zug der Atchison, Topeka Kansas City Eisenbahn in der ähe von Ponoma, Kas., wo das ahnbett durch die furchtbaren Re engüsse gelockert worden war. Meh ere Waaen des Zuges rollten einen ohen Abhang hinunter und wurden heilweise zertrümmert. Ein 4 Jahre ltes Mädchen wurde dabei getödtet. In der Office des Vorstehers des ureaus für Heirathslizensen in hicago fanden sich unlängst viele tauen ein, um sich darnach zu er undigen, ob ihr« während des letz en Jahres geschlossenen Trauungen esetzlich gültig sind oder nicht, ichter Beitler von einer der Chica oer Stadtgerichte hat nämlich un angst entschieden, daß solche Trau ngen ungesetzlich sind, die von Frie ensrichtern abgeschlossen worden tnd, seitdem die Stadtgerichte einge ührt wurden. Wenn diese Entschei ung in den höheren Gerichtsinstan en bestätigt werden sollte, will man ie Staatsgesetzgebung ersuchen, ein esetz zu Passiren, das die von Frie ensrichtern während der erwähnten eit abgeschlossenen Trauungen als u Recht bestehend anerkennt. Mit einer Majorität von 32 bei wem Gesammtvotum von 840 timinen und nach einer sehr lebhaf en und erbitterten Campagne haben ie „Nassen" in Bristol. Va., bei der «selbst unlängst abgehaltenen Local .Ption-Wahn den Sieg davongetra en. Ein Theil der Stadt liegt in ennessee und ist unter dem dort stehenden Staatsgesetz „trotten", nd sowohl dort wie auch in dem im taate Virgimen gelegenen Stadt MkMM theil. der feit zwei Jahre „trocken" war, herrscht jetzt Freude darüber, vas es gelungen ist. den Fanatikern, vie bei der Wahl ihrer Kampfmittel vollständig unskrupulös zu Werke gingen, eine gesalzene Niederlage bei zubringen. In Washington hat ein Polizei richter. Namens Kimball, unlängst entschieden, daß Spielen und Singen in der Bundeshauptstadt noch 10 Uhr Abends als öffentlicher Unfug betrachtet werden müsse und in Zu kunft demgemäß geahndet werden solle. Häuser, in welchen dieser Un fug geduldet werde, würden als un ordentliche Häuser betrachtet werden. Die Bürger der Hauptstadt bedürf ten des Schlafes, und er werde nicht gestatten, daß man sie nach 10 Uhr Abends noch störe. In Providence. R. I.. fand bei einem Feuer, das daselbst in dem Kost- und Logirhause No. 236 Fountain Str. ausbrach, eine Frau auf der Stelle einen qualvollen Tod, und eine andere wurde so schwer verletzt, daß sie wahrscheinlich eben falls sterben wird. Der Polizei ge lang es, die Umgekommene als die 25 Jahre alte Susie Keenan zu iden tificiren, die in einem Sommerhotel als Köchin angestellt war. In Washington starb im Alter von 74 Jahren der nicht nur in diesem Land«, sondern auch weit über die Grenzen der Ver. Staaten rühmlichst bekannte Astronom und Mathematiker Prof. Simon Newcomb nach einer langen und schmerzhaften Krankheit. Erst kurz hatten vor seinem Tode die ihn behandelnden Aerzte erklärt, daß er gute Hoffnung auf vollständige Ge ncsung habe aber plötzlich verschlecht tote sich sein Zustand dermaßen, daß bald jede Hoffnung auf Wiederher stellung aufgegeben wurde. Der Ver storbene war im Jahre 1835 in Nova Scotia geboren und war im Alter von 18 Jahren nach den Ver einigten Staaten gekommen, wo er im Jahre 1858 die Lawrence wissen schaftliche Schule an der Harvard Universität absolvirte. Im Jahre 1861 wurde er zum Professor der Mathematik in der Flotte der Ver einigten Staaten ernannt u. bekleidete diese Stelle bis zum Jahre 1897, als er sich zurückzog, und seit dieser Zeit hat er sich ausschließlich mit wissen schaftlichen Forschungen beschäfigt. In New Jork wurden zwei weiße Mädchen unter der Anklage, mit der Ermordung eines Chinesen, Ung Gow mit Namen, in Verbindung zu stehen, in Haft genommen. Wie seinerzeit be richtet wurde, fand man die schrecklich verstümmelte Leiche Ung Gow's am 1. Juli in der Wäscherei, die dieser betrieben hatte. Man glaubt, daß die chinesischen Freunde dieser weißen Mädchen, die ihre Namen als Sadie Brodie und Fannie Miller, beide 19 Jahre alt, angeben, die Mörder Ung Gow's waren. Die Polizei will ferner festgestellt haben, daß Uttg Gow des halb ermordet wurde, weil er angeb lieh zu viel betreffs der Ermordung der 20jährigen Elsie Sigel wußte. Angestellte des Pittsburg & Lake Erie Zweiges der New Jork Central Eisenbahn drohen mit einem allgemei nen Streik, der im Laufe der nächsten Woche inscenirt werden soll. Seitdem die erwähnte Zweiglinie der New Uork Central fertig gestellt worden ist, wurde das Hauptquartier der Verwaltungsbehörde in McKee's Rocks eingerichtet, und die meisten An gestellten ließen sich dort nieder. Sie sind von den Vertretern der Bahnge sellschaft jetzt aufgefordert worden, nach Newell, einer neu angelegten. 15 Meilen östlich von Pittsburg, Po., gelegenen Stadt zu ziehen, wogegen sie protestiren. Wenn die Gesellschaft den Versuch machen sollte, diesen Be fehl durchzuführen, wird 8 zum Streik kommen. In St. Louis, Mo., beging un längst Frau Carrie Schewe, die an geschuldigt war, anonyme Briefe dro henden Inhaltes an ihren Gatten und ihre Nachbarn gesandt zu haben und ihrer Verhaftung entgegensah, nach dem sie von ihren Kindern mit herz lichen Küssen Abschied genommen Erleichtert euch die Ernte Nugby, Nord-Dakota, Donnerftay de« LS. Juli, 1909» hatte, Selbstmord, indem sie sich in ihrem Schlafzimmer erhängte. Die Bundes-Postinspektoren hatten an demselben Tage ihrem Gatten, Wm. Schewe, mitgetheilt, daß seine Frau die anonymen Drohbriefe geschrieben habe. Diesem beichtete die Frau, daß sie eine Manie, für welche sie keine Erklärung finden könne, habe, derarti ge Schreiben an ihre Bekannten und nächsten Angehörigen zu senden. Ein aus etwa 500 Personen beste hender Volkshaufe versuchte vor eini gen Tagen in Detroit, Mich., einen Mann, Frank Bradley mit Namen, der ein 18 Jahre altes Mädchen in verbrecherischer Absicht angegriffen hatte und nach dem Gefängniß brin gen wollte, zu entreißen, um ihn zu lynchen. Nur mit Mühe gelang es den Beamten, die wüthende Menge zu rück zu halten und den Gefangenen in dem Gefängniß zu Oakwood. einer Vorstadt von Detroit, sicher unterzu bringen. Das. Mädchen war bei dem Versuch, ihren Angreifer abzuwehren, verletzt worden. Zehn Pferdehändler aus Texas wurden unlängst in einem in der Nä he von Aston, N. M.. gelegenen La ger von Banditen angegriffen, und neun wurden nieder gemacht, während es dem zehnten gelang, zu entkommen und den Behörden Anzeige zu erstat ten. Die Pferdezüchter hatten eine große Herde Vieh bei sich, die sie von Mexico nach Texas bringen wollten. Nach der Angabe des Ueberlebenden sollen die Banditen Indianer gewesen sein, während die Behörden dafür halten, daß sie Mexikaner waren. Es gelang den Mördern, zu entkommen. Die in Chicago organisirten „Ver einigten Gesellschaften", die lokale Selbstverwaltung und ..Bekämpfung des Prohibitionswahnsinns" auf ihr Panier geschrieben haben, werden schon in der nächsten Zeit eine Wo chenzeitung in englischer, deutscher, polnischer, böhmischer und italienischer Sprache herausgeben, in der die Ver treter der verschiedenen Nationalitäten mit den Bestrebungen der „Vereinig ten Gesellschaften" und mit den bis jetzt erzielten Erfolgen bekannt ge macht werden sollen. Man verspricht sich von dem Unternehmen großen Erfolg. Aus Köln wird gemeldet, daß die Ballonhalle, welche „Zeppelin II", den Ersatz für das bei Echterdingen zer störte Luftschiff, aufnehmen soll, zu Ende dieses Monats fertig werden wird. Die Halle hat eine Breite von 40 Meter, eine Länge von 160 Meter und eine Höhe von 30 Meter. Sie ist derartig construirt, daß sich eine even tuell nothwendig werdende Verlän gerung der Halle für einen größeren Ballon ohne weitere Neubauten be werkstelligen läßt. Durch Fenster und Oberlicht wird für hinreichende Hel ligkeit gesorgt. Durch die Halle sind vier normalspurige Geleise geführt. Sie ist aus feuersicherem Material hergestellt zugleich wird darauf Rück sieht genommen, daß das Material nicht gut wärmeleitend ist, sondern daß die Sonnenstrahlen isolirt wer den, da sonst bei Sommerhitze eine unerträgliche Temperatur entstehen würde. George Frederick Samuel Robin son, erster Marquis von Ripon, Lord Geheimsiegelbewahrer im Ministerium Campbell-Bannerman. ist in London im Alter von fast 82 Jahren gestor ben. George Frederick Samuel Robin fön, Marquis von Ripon, geboren 24. Oktober 1827, trat als Lord Goderich 1852 in's Unterhaus, erbte 1859 von feinem Vater den Titel eines Grafen von Ripon. von seinem Onkel den eines Grasen de Grey und wurde 1863 unter Palmerston Staatssekretär für Indien. 1868 un :er Gladstone Lordpräsident des Ra thes und 1871 für seine Verdienste beim Abschluß des Vertrages von Washington (Februar 1871) Mar quis von Ripon. Im Ministerium Campbell-Bannerman war der Mar quis Lord-Geheimsiegelbewahrer. General Cipriano Castro, der frü here Präsident von Venezuela, der sich augenblicklich in Santander. Spanien, aufhält, sagte unlängst Betreffs der Lage in Venezuela folgendes: „Die diplomatischen Arrangements, die die Regierung von Venezuela mit den Vereinigten Staaten, Frankreich und anderen Nationen getroffen hat, sind sehr drückend und für Venezuela de müthigend. Die Souveränität und Unabhängigkeit Venezuela's ist durch den Vertrag mit den Verein. Staaten geschwächt, da diese jetzt in der Lage sind, von der Republic Venezuela im Namen der Monroe Doctrin ,u irgend einer Zeit, wenn es ihnen beliebt, Be sitz zu ergreifen." Das nach den Angaben des Ober Bauraths Rettig vom Professor Schütte in Danzig hergestellte starre Luftschiff, welches eine Ballonhülle aus Holz, anstatt eines Aluminium Gerippes. hat, ist nunmehr fertig. Der Erbauer beansprucht für seine Schöpfung eine größere Widerstands« kraft und Tragkraft, sowie einen größeren Aktionsradius, als die Lust schiffe vom Zeppelin-Typ besitzen. Außerdem macht der Aufbau des Luftschiffs auf einem Holzgeripve es möglich, es auch in den Dienst der drahtlosen Telegraphie zu stellen. Diese Binder sind heutzutage die besten aus dem Markte und machen die Ernte leicht. Habe auch das größte Lager anderer Farmgeräthe in Rugby und Umgegend und es ist bekannt daß man bei mir billig und vortheilhaft kauft. Mein Lager in Wagen und Buggies ist das größte in diesem Theile des Staates. Auch in diesen halte ich nur reelle dauerhafte und preiswürdige Waaren. Der alte Wagen und Buggy hat wohl ausgedient—holt euch neue bei mir—die Ausfichten auf eine gute Ernte sind verlockend—und auch meine Preise. In Itzehoe. Regierungsbezirk Schleswig, hat die Verhandlung des Prozesses gegen den Hausvater Co landet und seine Ehefrau ihr Ende erreicht. Colander, Leiter des Mäd ckenasyls „Blohmische Wildniß". wut de zu acht Monaten Gefängniß verur teilt, die Frau dagegen wurde frei gesprochen. Die Anklage hatte dahin gelautet, daß Colander bei den Besse rungs-Versuchen, welche et an den seiner Obhut überwiesenen Mädchen vorgenommen, sich in vielen Fällen gröbliche Mißhandlungen habe zu Schulden kommen lassen und darin von seiner Frau unterstützt worden sei. Als der französische Finanz minister Caillaux unlängst den Sitzungssaal des Senats verließ, versetzte ihm ein früheres Mitglied der Deputirtenkam met, Namens Charles Bos, einen Faustschlag ins Gesicht. Bos behaupt Let, daß der Minister in einer seiner Reden im Senat gesagt habe, er. Bos, habe als „Lobbyist" gegen die Vorlage zwecks Erneuerung des Subsidien einkommens mit der Minsageries Ma ritime Co. gearbeitet. Minister Cail laux weigerte sich, gegen seinen Angrei set vorzugehen, indem er erklärte, dah ihn ein Schlag von einem Manne wie Bos nicht beleidigen könne. Spä ttr wurde doch zwischen Beiden ein Pistolenduell ausgefochten, bei dem. wie das in Frankreich üblich, beide Duellanten in die Luft schössen. Das Comite, welches sich zur För derung der Polarforschung mittels eines Zeppelin-Ballons gebildet hat, tagte unlängst zum ersten Mal in Berlin. Es wurden vornehmlich die besten Mittel und Wege besprochen, wie eine feste Organisation zu dem gedachten Zweck geschaffen werden könne. Graf Zeppelin wohnte den Verhandlungen selbst bei. Mit dem Eroberet der Luft waren auch der Straßburger Professor Hergesell, die bekannte Autorität auf aeronauti schern Gebiet, und Dr. Lewald. vor tragender Rath im Reichsamt des Innern, zugegen. Es wurde beim Beginn der Erörterungen, zu wel chen sich die das Comite bildenden hervorragenden Persönlichkeiten voll zählig eingefunden hatten, nochmals ausdrücklich betont, daß die geplante Expedition, zu welcher ein Ballon vom Zeppelin-Typ benutzt werden soll, keineswegs die Entdeckung des Nordpols bezwecke. Es handle sich lediglich um die Erforschung noch unbekannter arktischer Regionen Ost grönlands und des Franz Joseph landes. In Belfast, Irland, war unlängst der fast ausschließlich von National! ften bewohnte Stadttheil der Schau platz ernster Unruhen. Nitionalisten und Orangemen geriethen aneinan der, und der Streik artete in einen blutigen Kampf aus, dem erjit das energische Einschreiten der Polizei ein Ende machte. Verhaftungen wur den nicht vorgenommen, weil dadurch die Volkswuth nur noch mehr ange stachelt worden wäre aber nachdem die Ruhe wieder hergestellt worden war, stellte es sich heraus, daß. Viele schwere Verletzungen davongetragen hatten. Vertreter der Regierungen von Großbritannien, Rußland und Jta lien haben der Pforte eine gemein same Note übermittelt, in der dieser mitgetheilt wird, daß die internatio nalen Truppen am 27. Juli aus Kreta zurückgezogen werden sollen. In der Note wird ausdrücklich daraus hingewiesen, daß jede der namhaft gemachten Schutzmächte je ein Kriegs schiff in Suda Bai stationiren wird, daß dadurch aber die Oberhoheit der Türkei aus Kreta in keiner Weise in Frage gezogen oder beeinträchtigt werden soll. Die Witterung hat sich während der letzten Tage in zahlreichen Ge genden Deutschlands wieder sehr un wirthlich gestaltet. Lange anhaltende Regengüsse verursachten sogar von Neuem Befürchtungen, daß Hochwas ser eintreten wird. Auch aus der Schweiz und Tirol kommen Hiobs Posten.^ Dort hat es stellenweise stark geschneit und ist eine empfindliche Kälte eingetreten, so daß die Som merreifenden in Schaaren aus den Kurorten vertrieben worden sind. Zahlreiche geschäftliche Bankerotte werden infolge der gestörten Saison erwartet. In aeronautischen Kreisen Berlins begegnet eine Meldung aus Dresden außerordentlichem Interesse. Darnach hat ein Student der dortigen Tech nischen Hochschule. Namens Jospe, einen Flugapparat erfunden, welchen er bereits dem sächsischen Kriegsmi nister, General der Infanterie Frei Herrn v. Hausen, vorgeführt hat. Jospe flog bei der Gelegenheit mit seinem Fahrzeug über das Gebäude des Technischen Instituts. Kapital! sten gründen eine Gesellschaft, um die neue Erfindung zu verwerthen. In Dortmund hat der Chicagoer Orgelvirtuose Wilhelm Middel schulte bei einem Orgelconcert in der Reinoldi-Kirche einen durchschlagen den Erfolg erzielt. Besonderen Bei fall der zahlreichen und zum großen Theil sachverständigen Zuhörerschaft erntete der amerikanische Künstler durch den Vortrag einiger Werke eigener Composition, die er mit mei sterhafter Technik und tiefem Em pfinden zum Vortrag brachte. Nach einer aus Lissabon, Portu gal, vor einigen Tagen in Paris ein getroffenen Spezialdepesche sind durch schlagende Wetter in einer Zeche in der Nähe von Belmez, Spanien, mehrere hundert Bergleute verschüttet worden. Rettungsmannschaften, die sofort an die Arbeit beordert wur den. haben zweiundvierzig lebende aber verletzte und siebzehn getödtete Zechenarbeiter an die Oberfläche be fördert. Nach einem in Constantinopel un längst amtlich bekanntgegebenen kai serlichen Edikt werden Dhevad Bey, der Gouverneur von Jebelibecket in dem Vilajet Adana unter der An klage, im April dieses Jahres an den armenischen Massacres betheiligt ge Wesen zu sein, vor einem Kriegsge richt prozessirt werden. Aus der Einstellung von Eingebo renen der afrikanischen Colonien Deutschlands in die Armee haben sich wiederholt Unzuträglichkeiten ergeben, welche die Armeeleitung dazu ver anlaßten. Schritte zur Abhilfe zu thun. In Zukunft soll die Einstel lung von Negern nur noch mit Ge nehmigung des preußischen Kriegs ministers erfolgen und diese Geneh migung nur in seltenen Fällen er theilt werden. Z u e n i d«r 5 0 0jährigen Regierung des Hauses Romanow beabsichtigt die russischePost Verwaltung im Jahre 1913 neue Brief marken in den Verkehr zu bringen mit dem Bilde des Zaren Nikolaus II. und der Zaren Michael Feodorowitfch, Alexis Michailowitfch, Peter des Gro Ben, Katharina I., Katharina II., haul I.. Alexander I.. Nikolaus I., Alexander II.. Alexander III. Die Marken werden größer als die jetzigen sein. Die Zeichnungen sollen von den irsten russischen Künstlern hergestellt Verden. Kauft nur die Walter A. Wood Selbst-Binder und Plymouth Bindfaden, dann wird alles gut gehen •ÖiSStfeü Society No. SS Schlagwörter unserer Zeit. „$)i e persönliche Note". Ein oft gehörtes Wort unserer Tage! Man spricht sowohl! von Iber „persönlichen Note" eines Kunstwer kes, wie von der einer Damentoilette: sie ist wie das Tüpfelchen auf dem i heutzutage nothwendig, damit etwas bemerkenswerth, vollendet, modernen Ansprüchen gerecht sei. Jedermann will sie haben, und jedes Ding, das aus seinen Händen hervorgeht, soll sie haben, damit es höhere Geltung ge winne in den Augen der Leute. „Die persönliche Note" ist der Stempel der Eigenart, die „der moderne Mensch" allem ausdrückt, was seinem Einfluß unterliegt. Wohl bezeichnet der Ausdruck „per sönliche Note" keinen neuen Begriff, sondern etwas Altbekanntes, das be deutende Metrischen zu allen Zeiten besaßen. Große Meister halben stets ihre Eigenart ausgeprägt in ihren Werken, ein Stempel, «deutlich ernenn bar für verstündnißvolle Beschauer. So haben die äfften Maler um nur einige zu nennen: Michelangelo, Rafael, Tizian, R-ubenS, RemibranÄt und Albrecht Dürer ihre „persön liche Note" gehabt, ihre ganz spezielle Farbengebung und Pmselführung, ihre besonders geartete Auffassung imd Bewältigung des Stoffes. Und nach diesen Alten hat bis auf unsere Tage selbstverständlich jeder große, selbstschöpferische Künstler den Aus druck der Eigenart, der seine Werke kennzeichnet. Aber auch im täglichen Leben gab es von jeher bedeutende Menschen von starker eigener Art, die allem, was von ihnen ausging, ihren Stempel aufprägten. Solche Leute sind auch in unserer neuen Zeit, die so vieles gleichmacht und glättet, Gott sei Dank, noch nicht ausgestorben, und wir alle kennen lobendige Bewerfe von ihrer Art. Wir brauchen nicht an die wunderlichen, knorrigen Origi nale zu denken, sondern viÄmchr an die starken, selbständig denkenden und suhlenden, nach dieser oder jener Seite hin besonders begasten Men schen. an denen unsere Zeit vielleicht reicher ist als frühere Epochen. Ohne daß sie sich darum bemühen, haben solche Persönlichkeiten ihre „persön liche Note", die jeder gelten lassen muß. Aber nach dem, was solche einzel nen und besonderen Menschen erb und eigenthümlich besitzen, wollen jetzt viele haschen, ohne Berechtigung dazu zu besitzen. Man will, um etwas Besonderes zu scheinen, auch ,/die per sönliche Note" markiren. Das Streben unserer Zeit, die In divi'dualität auszuprägen, etwas, das I an sich eher lobenswerth als verwerf lich ist, führt so häufig zu einer Suche nach Originalität, welche die wunder barsten Blüthen zeitigt. „Die persön liche Note" wirkt oftmals lächerlich. Überlassen wir sie diso denen, die sie nicht mühsam zu suchen brauchen! Traariges Ende einet burleske« Szene. In der Nähe von Meudon ereig nete sich während der Probeaufnahme I für eine Kinematographengesellschaft ein tödtlicher Unglücksfall, dem ein Akrobat zum £)pier fiel. Wir erhal ten darüber nachstehende Meldung aus Paris: Am Seineufer in der Nähe von Meudon traf eine Truppe von Schauspielern ein, um im Auf trage einer Kinematographengesell, schalt eine lustige Szene zu ..stellen", bei der einer dor Mitspieler einen von Widersachern verfolgten Plakatkleber zu spielen und in dieser Rolle sich in den Fluß zu stürzen hatte. Auf der Verfolgung des Akrobaten Okhreib. der sich meisterlich dieser Aufgabe ent ledigte, stürzten sich zahlreiche Mt spieler ins Wasser und wurden mit Leitern und Stangen wieder heraus gefischt. Nur der Akrobat kam nicht wieder zum Vorschein. Nach langem Suchen wurde fein entseelter Körper unterhalb der Unfallstelle au» der Seine gezogen. t\ 3 IVs 'W. \n\n L. M. Grant's Maschinen-Schuppen, nördlich der Great Northern Mfenbahngeleife, Rugby, R. Dak.