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Slß!1. 4. Jahrgang Wochenschau. Ittlan». Kn GèWia hat die Steuer auf das sogenannte „Near Beer" oder „Frie densbier" solche Proportionen ange nommen, daß man die ©teuer dem allgemeinen Fonds überweisen will, um die lausenden Staats-Ausgaben zu decken. Zuerst war bestimmt wor den, aus der Steuer eine Farm für die verurtheilten Verbrecher zu kau sen. Jetzt sind bereits $227,000 Steu ern aus dem Friedensbier eingekom men, mehr Geld, als man für die Farm braucht. Und da der Staat in folge der Prohibition in schwerer Geldnoth ist, soll das liebe „Near Beer" jetzt herhalten. Eine Vorlage dieses Inhalts ist dem Repräsentan tenhause zugegangen. Die Virginische Stadt Staunton haben sich die Prohibitionisten mit 20 Stimmen Mehrheit erobert. Die Chicagoer Polizei ist wieder einmal in ihrer ganzen Verkommen heit entlarvt. Von den Großgeschwo reiten ist der Detektiv Sergeant Jeremiah Griffin unter acht Antla gen der Erpressung gestellt. Er soll der Collektor des „Schutzgeldes" ge Wesen sein, das Hälter von Spielhöl len, unordentlichen Häusern, Cocain Verkäufer und ähnliche catilinarifche Existenzen der Westseite Levee der Po lizei monatlich bezahlen mußten. Griffin collektirte ungefähr $9000 monatlich. Davon behielt er nur wenig in der eigenen Tasche. Der Raub soll im Hauptquartier, der Polizeistation der Desplaines Straße, zur Vertheilung gekommen sein. Im Ganzen soll Griffin $150,000 collek tirt haben. Heraus kam die Sache dadurch, daß die für „Polizeischutz" zu zahlende Summe jüngst von $20 auf $40 erhöht wurde. Da krümm ten sich die getretenen Würmer, Charles Danker, besser als „Monkey Charley" bekannt, und Morris Schaatz revoltirten und gaben das Beweismaterial, das jetzt zur Anklage führte. Weitere Anklagen sind erho ben gegen den Wirth und Politiker Louis Frank, der in der Levee ein Vermögen von einer runden Million „gemacht" haben soll, und gegen Michael Heitler, gewöhnlich „Mike the Pike" genannt. Auch sie sollen von Hältern zweifelhafter Häuser, von allein stehenden Prostituirten, von Opium- und Cocainverkäufern, von Spielern etc. unter dem Vorgeben, Agenten der Polizei zu sein, Gelder erpreßt haben. Auch Polizei In spektor McCamt wurde in Anklage zustand versetzt. Die Ankunft der Nachbildung von Hudson's Karavelle „Halbmond" in New Aork vollzog sich ohne besondere Ceremonien. Deutschland wird sich in hervorragender Weise an der Feier betheiliger. Von Wien kommt leider die Nachricht, daß die österreichisch ungarische Regierung definitiv be schlossen habe, keine Kriegsschiffe zur Feier nach New ?)ork zu schicken. Den deutschen Kaiser wird Großadmiral v. Koester bei den festlichen Veranstal tungen in New Jork vertreten. Für die Flottenparade, welche anläßlich des denkwürdigen Doppelereignisses stattfindet, toisd ein aus vier Kriegs schiffen der deutschen Marine beste hendes Geschwader unter dem Kom mando eines Flaggoffiziers entsandt werden. Der Chicagoer Schwabenverein be schloß in seiner Generalversammlung, den auf den 10. November dieses Jah res fallenden 150jährigen Geburtstag Friedrich von Schiller's in würdiger Weise zu feiern. Es wurde ein Co mite ernannt, um unverzüglich mit den Vorbereitungen dazu zu beginnen und dem Verein baldmöglichst ein Programm vorzulegen. Auch der Verein „Deutsche Presse", Chicago, beabsichtigt, eine gebührende Feier zu veranstalten, und hat sich zu diesem Zweck mit der Direktion des Deut sehen Theaters von Milwaukee und Chicago in Verbindung gesetzt, um am 9. November als Vorfeier eine große Festvorstellung stattfinden zu lassen. Es soll eines der großen Schiller'schen Dramen zur Auffüh rung gebracht werden. Theodor Roosevelt und sein Sohn Äermit sind von Naivasha nach einer erfolreichen Jagdexpedition am süd lichen Ufer des Naivasha Sees wie der in Nairobi eingetroffen. Ihre Jagdbeute von lebenden und präpa rirtcn Exemplaren der afrikanischen Fauna wird jetzt nach Washington in's Smithsonian Institut befördert. Die gesammte Sammlung der Roose velt'schen Jagdbeute aus der asrikani scheu Fauna beträgt mehr als 2000 Exemplare aller Größen, von der Feldmaus bis zum Rhinoceros her auf. Ferner mehrere Tausend Repti lien und Insekten. Das letzte Nil Pferd, das er schoß, mißt 14 Fuß in der Länge. Während unlängst in Little Rock, Ark., vor Richter Fulk eine Prozeß Verhandlung in vollem Gange war. erschoß W. A. Ellis von Pine Bluff seinen Gegner Nathaniel Parker Wil lis. den Besitzer einer Heilanstalt für Trunkenbolde in Indianapolis, Ind. Ellis ist der Gatte der geschiedenen Frau des erschossenen Willis und hat tc in ihrem Namen den Antrag ge stellt, daß ihr das Kind aus ihrer Ehe mit Willis, das dieser bei sich hatte, zugesprochen werde. Als Rich ter Fulk gerade damit beschäftigt war, in der Angelegenheit Zeugenaussagen intgegenzunehmen, sprang Ellis plötz lich auf, zog seinen Revolver und feu erte einen Schuß auf Willis ab, der sein Ziel verfehlte. Willis sprang auf und wollte durch die Thür entfliehen, wurde aber von Ellis erreicht und mit einem zweiten Schuß zu Boden ge streckt. Ellis wurde natürlich sofort verhaftet und gab zu seiner Entschul digung an, daß Willis versucht habe, Personen zum Meineide zu verleiten» itm den Charakter seiner, Ellis' Gat tin zu verdächtigen und anzuschwär zen. Auf Veranlassung des nationalen Vankprüsers wurde in Tipton, Ind., die erste National Bank geschlossen, nachdem es sich herausgestellt hatte, daß ein Angestellter des Instituts. Noah R. Market, mit einer Summe ton $50,000 bis 60,000 durchge brannt war. Ein Bruder des Ver schwundenen, William Marker, der Kassirer der geschlossenen Bank, fand aus seinem Schreibpult einen Zettel mit folgenden Worten: „Für immer verschwunden habe genug Geld mit genommen, daß ich all meine Unkosten decken kann. Noah R. Marker." Wil tum Marker erklärte, daß sein Bru der über verschiedene finanzielle Transaktionen, die nicht nach seinem Wunsch ausfielen, während der letzten Wochen sehr viel nachgedacht und sich gegrämt habe. Es sei als sicher anzu nehmen, daß er, als er das Geld nahm, geistig nicht zurechnungsfähig war und wahrscheinlich schon in eini gen Tagen zurückkehren werde. In Buffalo, N. trifft der Stadtverband umfassende Vorberei hingen für die 6. Deutsche Tagfeier in jener Stadt, die am Samstag, den 21. August, stattfindet. Die Festigkeit wird im Columbia Park, einem 40 Acker umfassenden GeHolz mit Renn bahn und Spielplätzen an der Stadt grenze, abgehalten. Jeder andere Park in der Stadt Hat sich bisher für die immer steigende Theilnehmerzahl als zu klein erwiesen. Die Gesangver cine, die Turner und die Veteranen von Buffalo, sowie viele anbete dem Verband angehörende Vereine haben ihre Betheiligung an der Deutsche Togfeier bereits in corpore zugesagt und Organisationen, die noch abseits stehen, wünschen zugelassen zu werden. Orville Wright machte vor einigen Tagen mit seinem Gleitflieger in der Nähe von Fort Myer die erste erfolg reiche Probefahrt, indem et mit einem Passagier, Leutnant Lahm, eine Stre cke von etwas mehr als 50 Meilen in einer Stunde, zwölf Minuten u. vier zig Sekunden zurücklegte. Dieses war die erste der von der Bundesregierung vorgeschriebenen Probefahrten, von deren Erfolgen es abhängt, ob die Re gierung den Wright'schen Typ für die Armee anschaffen wird. Vorgefchrie ben für diese Fahrt war ein ununter brochener Flug von mindestens einer Stunde mit einem Passagier. Orville Wright erklärte, daß er die Fahrt noch Erleichtert euch die Ernte Rugby, »ord-Dakota, Donnerstag den S* August, 1909« mindestens drei Stunden hätte fort fetzen können, wenn es nöthig gewesen wäre. Von St. Louis, MD., aus unter nahmen unlängst die Luftschiffer John Berry, Paul I. McCoullougH und John S. Thurman in dem Luftbal lon „University City" eine Probe fahrt, um eventuell den Lahm-Becher zu gewinnen. Sie legten jedoch nur eine Strecke von 242 Meilen zurück und mußten in der Nähe von Savan na, III., landen. Wie sie berichteten, wurden sie in einer Höhe von etwa 13,000 Fuß von einem furchtbaren Schneesturm überrascht, der so heftig wurde, daß die Luftschiff« es für das Beste hielten, auf die Erde zurück zu kommen. Der Ttagkorb des Luftbal lons war zu Zeiten mit einer so dicken Eis- und Schneeschicht bedeckt, daß das Gas ihn kaum noch in der Höhe halten konnte. Auf eigenartige Weise gelangte un längst William M. Skinner in Lake wood bei New Aork in den Wieder besitz von Schmucksachen im Werthe von etwa $1000, die ihm im April gestohlen worden waren. Unter der Veranda des Landhauses des Bestoh lenen war die Diebsbeute versteckt ge wesen. Ein Hühnchen scharrte dort die Erde auf, um Nahrung zu suchen. Der in der Nähe stehende Charles Goldstein wurde aufmerksam und sah, daß ein goldener Gegenstand dabei zum Vorschein kam. Er grub dann weiter nach und sand eine ganze Men ge Schmucksachen. Sofort benachrich tigte Goldstein den Besitzer des Hau ses, und dieser erkannte in dem Fun de die Sachen wieder, die ihm im April abhanden gekommen waten. William Roebelin, ein Bremser im Dienst der Long Island Eisenbahn, fand unlängst in einem Zuge ein meh rere Juwelen und Edelsteine enthal tendes Ledertäschchen. Er meldete es seinen Vorgesetzten und diese stellten es der rechtmäßigen Eigentümerin Frau A. Schwab, der Gattin eines be kannten Juweliers an Maiden Lane in New flott zu. Als Belohnung er hielt Roebelin von dem Juwelier $100 in baatem Gelde zwei neue An züge, eine lebenslängliche Stellung mit einem Gehalt von $100 per Mo nat und sofort zwei Wochen Ferien bei vollem Gehalt. Frau Schwab gab an, daß die Edelsteine einen Werth von etwa $40,000 hatten. Einen originellen und in seiner Ar! einzig dastehenden Plan hat eine Netr Notker Lebensversicherungs Gesell schaft gefaßt. Sie hat den Staatssu terintenbenten für Versicherungswe sen um die Erlaubniß ersucht, ein Stück Land anzukaufen, auf dem sie nn Hospital für solche ihrer Policen inhaber erbauen lassen will, die tu berkulös sind und, um ihr Leben zu verlängern, guter ärztlicher Pflege bedürfen. Dieses Sanatorium will die Äesellschaft mit einem Kostenauswan De von mindestens $100,000 per Iaht unterhalten. Der Staatssuperinten bent für Versicherungswesen ist aus Albany in New Jork eingetroffen, um betreffs der Angelegenheit die nöthi zen Untersuchungen anzustellen. Bundessenator William I. Stone von Missouri mußte sich unlängst in Baltimore unter der Anklage des thätlichen Angriffs vor einem Polizei richter verantworten. Auf der Fahrt Don Philadelphia noch Washington hatte er in dem Speisewaggon eines Zuges der Pennsylvania-Eisenbahn einem farbigen Wärter, der den ihm ton dem Senator ertheilten Auftrag nicht ausführen wollte und dann noch frech geworden war, einige Ohrfeigen verabfolgt. Nur dem rechtzeitigen Einschreiten des Condukteurs des Zu ges ist es zu verdanken, daß der Ne ger sich nicht wehrte und den Senator angriff. In der katholischen ^Kirche St. Jean Baptiste an Ost 76. Straße in New Jork wurde vor einigen Tagen eine neuntägige religiöse Feier zum Abschluß gebracht, bei der viele Kran ke angeblich durch die Wunderkraft einer Reliquie geheilt wurden. Diese Reliquie ist ein Kästchen, das nach dem Dafürhalten strenggläubiger Ge meindemitglieder zwei Knöchel von dem 5andaelenk der Mutter der Diese Binder find heutzutage die besten Markte und machen die Ernte leicht. Habe auch das größte Lager anderer Farmgeräthe in Rugby und Umgegend und es ist bekannt, daß man bei mir billig und vortheilhast kauft. Mein Lager in Wagen und Buggies ist das größte in diesem Theile des Staates. Auch in diesen halte ich nur reelle, dauerhafte und preiswürdige Waarèw Der alte Wagen und Buggy hat wohl ausgedient—holt euch neue bei mir—die Aussichten auf eine gute Ernte sind verlockend—und auch meine Preise. Nach Privatnachrichten auB Bel grad steht es mit des Serbenkönigs Peter Gesundheit schlecht. Seine Majestät leidet an Verkalkung der Adern und Entzündung der Blutge säße. Er kann schwer Schlaf finden, und sein plötzlicher Tod würde nicht überraschen. Professor Dr. Emmerich von der medizinischen Fakultät der Universi tät München ist nach St. Petersburg abgereist. Der Gelehrte will bei Cholera Kranken fein neues Serum Mittel erproben. In Folge eines Konflikts mit dem Oberst des 4. Kürassier Regiments. Grafen Villers, soll angeblich auch der Kommandeur des 7. Armeecorps, General der Kavallerie von Bern hirdi, den Abschied eingereicht haben. In London hat sich der internatio nale Anti-Alkohol-Congreß vertagt und die Einladung der Königin Wil helmine, den nächsten Congreß im Jahre 1911 im Haag abzuhalten, an genommen. Zur Feier des hundertsten Jahres tages der Unabhängigkeitserklärung Chile's wird in Santiago im nächsten Jahre eine internationale Landwirth schasts Ausstellung stattfinden. Bei Harwich, England, ist der bri tische Panzerkreuzer „Blenheim" beim Einlaufen in den Hafen auf einer Sandbank stecken geblieben. Die näch ste Fluth befreite ihn wieder. Der russische Zar und die Zartna haben mit ihren Kindern von Kron stadt aus auf der kaiserlichen Dacht „Standard" die Reise nach Frankreich angetreten. Der Zar wird den Prä sidenten Fallieres in Cherbourg be grüßen und später den König Edward von Großbritannien in Cowes be suchen. Herr Jswobsky, der Russi sehe Minister des Auswärtigen, befin bet sich an Bord des „Polarstern", der einen Tag später von Kronstadt abgeht. Premier Stolypin hat sich zu mehrmonatlichen Aufenthalt nach feinen Besitzungen in der Provinz be geben, die er nicht besucht hat, seitdem er im Amte ist. Der Regierungsdampfer „See stern", der der deutschen Neu Gui nea Colonie gehört, ist fünf Wochen überfällig. Der „Seestern" fuhr von Brisbane. Australien, am 3. Juni nach Adolph Hafen ab, wo er am 17. Juni hätte eintreffen sollen. Die Re gierung in Neu Guinea hat den Dampfer „Dolphin" ausgeschickt, um nach dem „Seestern" zu suchen. Der Norddeutsche Lloyd Dampfer „Wal detnar" und ein österreichischer Dam pser unterstützen den „Dolphin" bei seiner Ausgabe. In einem der kleinsten Gleitflieger, die je gebaut und von Luftschiffern benutzt worden sind, fuhr vor einigen Tagen der Franzose Louis Bleriot über den Canal zwischen England und Frankreich in 23 Minuten. Er verließ Les Baraques, ein kleines Städtchen, drei Meilen westlich von Calais, um 4:30 Uhr Morgens und traf bereits um 4:53 in Dover ein nachdem er bei einer mäßig starken und günstigen Brise mit seinem Fahrzeug eine Schnelligkeit von 60 Meilen per Stunde erreicht hatte Die Flugmaschine stieg 250 Fuß Über den Wasserspiegel und blieb in dieser Höhe während der ganzen Fahrt. Ein französisches Torpedoboot, auf dem sich unter Anderen die Gattin und verschiedene Freunde des kühnen Luft schiffers befanden, folgte Bleriot, und die dem Boot speziell für die Gele genheit zugewiesenen Rettungsmann schaften behielten Bleroit während der ganzen Fahrt im Auge. Ki?nia Edward wird in diesem ^ahre den Kaiser Franz Joseph nicht in Ischl besuchen. Wenn es auch bis her als programmmäßig feststand daß der König von England aus sei ner Badereise mit dem Kaiser, wie dies seit Iahten üblich gewesen, zu sammentrifft, so-steht jetzt ebenso fest, daß diesmal der beinahe traditionell gewordene Besuch unterbleibt. Offi «Ziemer. ziell wird als Grund dafür, daß König Edward nicht nach Ischl kommt, angegeben, daß Kaiser Franz Joseph'S Gesundheit der größten Schonung dringend bedürfe. Seltsam muthet dem gegenüber jedoch an, daß der Kaiser täglich Hochgebirgstouren unternimmt, die ihm vorzüglich wohl zuthun scheinen. Den Vermuthungen, daß dem Unterbleiben des Besuchs politische Motive zu Grunde liegen, ist somit weitester Spielraum gelassen. In Berlin werden ernsteste Besorg nisse um die Sicherheit des Dampfers „Seester»" gehegt, welcher Eigenthum des Gouvernements von Deutsch-Neu Guinea ist. Das Fahrzeug ist bereits seit mehreren Wochen verschollen. Deutsche und englische schisse sind auf einer eifrigen Suche begriffen, doch ist bis jetzt nicht die geringste Spur ermittelt worden. Niemand hat den Dampfer gesichtet. „Seestern" ging am dritten Juni von Brisbane, Australien, nach Adolfshafen, an der Nordküste des Kaiser Wilhelmlandes, in See, wo das Schiss am siebzehnten Juni hätte anlangen sollen. Das Gouvernement von Deutsch-Neu-Gui nea hat den Dampfer „Dolphin" auf die Suche gesandt. Ihm leisten Bei stand der Norddeutsche Lloyddampfer „Waldemar" und der australische Re gierungsdampser „Metrie England". Aus Polotsk, einer bedeutenden Stadt im russischen Gouvernement Witebsk, traf unlängst in St. Peters burg die Nachricht ein, daß die Cho lera dort in fast erschreckender Weis« grasfirt, und baß die Bewohnet sich in großer Aufregung befinden. Durch schnittlich sterben vierzig Personen täglich, und in der ganzen Stadt be finden sich nur fünf Aerzte, die den an sie gestellten Anforderungen lange nicht entsprechen können. In den Of fices verschiedener Aerzte spielen sich fast täglich herzerschütternde Scenen ab, ba Väter und Mütter die Aerzte oft auf ihren Knieen bitten, ihren an der Cholera erkrankten Kindern Bei stand zu leisten, ben die Aerzte wegen Mangels an Zeit oft nicht leisten kön nen. Viele Geschäfte sind geschlossen, und eine größere Anzahl der wohlha benden Bewohner haben die Stadt verlassen. Bei einer Schießübung, die die Mannschaften des japanischen Schlachtschiffes „Asahi" unlängst in der Jse-Bucht abhielten, explodirte eins der zwölspfündigen Geschütze. Vier Marinesoldaten wurden auf der Stelle getödtet und fünf schwer ver letzt. Unter den Verletzten befinden sich zwei Offiziere des Schlachtschiffs. Die Jse-Bucht. die etwa 100 Meilen von Tokio entfernt ist. wird von den Kriegsschiffen der japanischen Flotte für Schießübungen benutzt. Das Schlachtschiff „Asahi" ist eines der äl teren Schlachtschiffe der japanischen Flotte und spielte ebenso wie fein Schwesterschiff „Shikishima" in dem letzten russisch-japanischen Kriege eine bedeutende Rolle. Eine gewaltige Feuersbrunst wird aus dem Zipser Comitat in Ungarn gemeldet. Das Dorf Schmörgen ist ein Raub der Flammen -geworden. Die herrschende Windrichtung und der Mangel an Löscheinrichtungen im Verein mit der leichten Bauart der Häuser und Hütten machten eine Be kämpfung des gefräßigen Elements unmöglich. Das Dorf ist nur noch ein Haufen tauchender Trümmer. Leider hat das Feuer auch zwei Men schenleben gefordert. Zwei Personen sind bei dem Versuche, ihre Habe zu retten, umgekommen. Die ganze Ein Wohnerschaft ist obdachlos und ohne Nahrungsmittel. Dem deutschen Kaiser ist unlängst eine auf einer goldenen Platte in künstlerisch ausgeführten Buchstaben eingravirte Einladung des Deutschen Schützenvereins von San Francisco zur Feier des fünfzigjährigen Jubi läums des Vereins zugegangen. Von den Vertretern des zuständigen De partements wurde den Francis co'» Schützen mit dem Dank für die Einladung dt Erklärung zugestellt, daß Seine Majestät leider nicht im stande fei, die freundliche Einladung anzunehmen. Der Kaiser befindet sich Kauft nur die Watter A. Wood SelbftBinder und Plymouth Bindfaden, dann wird alles gut gehe« 4S, **,s'orica/ augenblicklich auf fetner jährlichen Er holungsreise in nordischen Gewässern. Die Stadt Hohenfriedberg im Kreise Bollenhain des preußischen Regierungsbezirks Liegnitz beging un längst dos Jubiläum ihres sünfhun dertjährigen Bestehens. Für die Feier waren feit langem umfassende Vorbe reitungen getroffen worden. Der Ort ist bekannt durch die Schlacht im zweiten Schlesischen Krieg, in welcher Friedrich der Große am 4. Juni 1745 über die Oesterreicher und Sachsen unter Karl von Lothringen und dem Herzog Johann Adolf von Sachsen Weißenfels siegte. Ein tragisches Vorkommniß wird', aus Metz gemeldet. Ein Posten der Feste „Kaiserin" hat den irre gegan genen Mann einer Patrouille erschos sen. Letzterer hatte den Anruf de® Postens nicht gehört, worauf dieser feuerte und den Unglücklichen auf der Stelle todt niederstreckte. Derselbe unterscheidet sich ganz Bebe* tend von dem früherer Jahre. Dw Har»»»e» Raume. »Der moderne Walfischsang" wird in der Zeitschrift „Ueber L-and und Meer" in Wort und Bild «ion Franz Winter fesselnd geschildert. Seit den letzten Jahrzehnten hat die Art des Walfischfanges vielfach eine ganz neue Gestalt angenommen. Man sendet keine großen Kreuzer mehr zu längeren Fahrten aus, son dern legt da, wo der Wal regelmäßig zu erscheinen pflegt, an geeigneten Uferstellen Walfangstationen oder Faktoreien an, wie es durch die Pa cific Whaling Company of British Columbia an der Westküste von Ko lumbien und durch die Tyee Com pany an der von Alaska geschehen ist. Jede dieser Anlagen besteht aus ei nem Fabrikgebäude mit Nebenhäu sern und hat einen oder ein paar kleine Dampfer zur Verfügung, die, je nach Gelegenheit, Fahrten zum Fang unternehmen, selten länger als einen Tag ausbleiben und manchmal sogar zwei oder mehrere Streifzüge an einem und demselben Tage un ternehmen. Diese Dampfer haben an Stelle des Bugspriets eine kleine Plattform, auf der eine Harpun kanone steht. Das Geschoß ist eine schwere schmiedeeiserne Harpune, die ein etwa 7 Zentimeter starkes Tau mit sich reißt, wodurch bei glücklichem Treffer der Wal an das Schiff ge fesselt wird. Die Harpune enthält jedoch außerdem in einem besonderen Bohälter im Schafte noch eineSpreng ladung: wird das Tau durch die Be wegung des verwundeten Wales straff angezogen, so zerbricht ein Glas, dessen Inhalt die Ladung ent zündet. Manchmal bringt der Har punir seine Beute auf den ersten Schuß zur Strecke, manchmal muß er auch mehrmals feuern, ja, nicht sel ten kommt es zwischen dem verwun beten Thiere und seinen Jägern zu einer erbitterten und hartnäckigen Verfolgung, und es muß dann der Harpunier mit der Handlanze seinem I Opfer den letzten tödtlichen Stoß ver. setzen. Tie Arten des Wals, die bei I dem Fang an der Küste von Britisch- Kolumbien und Alaska hauptsächlich in Betracht kommen, sind der Buckel 5 wal und der Finnwal. Ter Buckel wal erreicht etwa 15 Meter Länge, I I seine Brustfinne ist ungefähr 1 Meter breit und 3 bis 4 Meter lang, und seine Schwanzflosse mißt in der Spanne gegen 4 Meter. Er zählt zu den plumpsten Gliedern seiner Fa milie. Der Finnwal dagegen ist ei ner der schlanksten aller Wale und kann eine Länge von 25 Metern er reichen. An der ganzen pazifischen Küste ist einer der interessantesten aller Wale, der Schwefelbauch oder Sulphorbottom der Nordamerikaner, verbreitet und gilt bei den Walfän gern des Stillen Ozeans, was er thatsächlich auch wohl ist, als der größte aller Wale überhaupt. Man hat ein Exemplar kennen gelernt, das 29 Meter lang war und ein Gewicht von 147,000 Kilogramm erreichte. vf Per moderne Walfischfang. 1 tv 'i-W' 1 Ikf^-: •?j" A So, C/ety Jlo» 8 iL, ff:f iV "1 \n\n 8. M. Grant s Maschine« Schuppen, nördlich der Great Northern Mfe^bahngeleise, Rugby, Jungfrau Maria, also der Großmut ter Jesu, enthält.