•Der-
Staate Anzeiger.
W.JwANDERSON
Herausgeber
Redakteur und Geschäftsführer:
F. L. BRANDT.
onnerst ag, d. 14. Okt. 1909.
Erscheint wöchentlich.
Preis pro Jahr: $1.50.
Abonnementspreis'
Bereinigte Staaten pro Jahr .. .11.50
Nach Rußland $2.00
(Nur gegen Vorausbezahlung.)
Um Verzögerung in Zusendung der Zei
lung zu vermeiden, bitten wir, bei
Wohnungsveränderungen oder Wech
sel der Postossice 'immer den alten
Wohnplatz und die Postoffice mit an
zugeben.
Die Redaktion übernimmt für den
Inhalt der Korrespondenzen keine Ver
antwortung, bemüht sich aber, alles
Unpassende auszumerzen. Einsendun
gen ohne volle Namensunterschrift wan
dern in den Papierkorb. Die Redak
ti«n muß wissen, wer der Einsender ist,
'•ch kann, wenn gewünscht, dessen Un
terschrift aus dem Blatte wegbleiben.
An die Leser.
Wir ersuchen unsere Leser dem gelben
tmschlag,
ettel auf der Zeitung, oder auf dem
ihre Aufmerksamkeit zu schen
fot. Auf demselben finden sie außer
ihrem Namen auch das Datum, bis zu
welchem das Blatt bezahlt ist. Leser
lie mit dem Zeitungsgeld im Rückstände
find, sollten uns mit Einsenden Deisel
lot erfreuen und auch, wenn möglich,
ein Jahr im Voraus bezahlen. Aoressirt
tföe Geldsendungen und Briefe:
Wichtige Bekanntmachung.
Wir haben uns entschlossen, keiner
lei Quittungen für erhaltenes
Zeitungsgeld mehr auszustellen und er
suchen die Leser, wenn sie bezahlen, dem
gelben Adreßstreifen ihre Aufmerksam
kit zu schenken und darauf zu achten,
daß ihnen der bezahlte Betrag richtig
gutgeschrieben wurde. Falls dies nicht
geschah, bitten wir, uns sofort benach
richtigen zu wollen. Dies erspart der
Geschäftsführung viel Schreiberei die,
seitdem wir das neue System des Adres
steils eingeführt haben, thatsächlich
zwecklos geworden ist. Auch erspart es
den Lesern die Mühe diese Quittungen
aufzubewahren, denn man kann jede
Woche hinter seinem Namen auf der
Zeitung sehen, wie lange dieselbe be
zahlt ist.
Die Geschäftsführung.
Ctfttonellee.
Am TitnStag hatten Hereto filer
88,000 Personen für Land in den Chey:
emte River und Standing Rock Refer
Nationen registrirt und der Andrang
bauert unvermindert fort. Da nur
etwa 14,000 Heimstätten zu haben sind,
wird eS bei der Ziehung gar viele ent
täuschte Leute geben—wie gewöhnlich
bei einer Lotterieziehung!
Letzte Woche wurde leichter Schnee
fall aus dem Staate New Aork gemel
det, diese Woche kommen Berichte über
Schneestürme aus Colorado und über
empfindliche Kälte. Auch wir in diesem
Theile Nord-Dakota's können über
einen leichten Schneesturm quittiren,
der uns am Montagmittag heimsuchte.
Der Schnee blieb zwar nicht lange lie
gen, üb« die Temperatur ist erheblich
gefallen.
Einunddreißig Staaten der Union
haben sich laut Legislatnrbeschluß zu
Gunsten eines Zusatzes zur Bundesver
fassunz erklärt, wonach Bundessenato
ten nicht, wie seither, von der Legtsla
tor, sondern direkt vom Volke erwählt
»erden sollen. Da diese 31 Staaten
feie erforderliche Zweidrittelmehrheit
bilden, hängt es nun vom Kongreß ab,
für kommenden Winter eine Ertrasitz
toig einberufen, um eine Versammlung
behufs Abänderung der Buudesverfas
sung anzuberaumen und in dieser die
endgültigen Schritte zu thun.
ch Hm Techniker namens Jffel in
Dortmund in Deutschland hat nun eine
Erfindung ausgeklügelt, die es ermög
licht, selbst im Dunkel der Nacht abso-
Int sicher schießen zu können. Die neue
Erfindung, ein fernrohrartiger Appa
rat, wird an das Gewehr angeschraubt
»nd erhellt durch eine in ihm befindliche
tsram-Lampe das Ziel. Angestellte
:v4/
If',. jr
Lrobeoersuche verliefen sehr erfolgreich.
—Werden die Engländer aber nun wie
ser einmal Äugst in die Hosen bekom
men. Die armen Söhne Albions kom
men ja neuerdings aus dem Schrecken
gar nicht mehr heraus!
Infolge Anhäufung wichtigen Lese
l'tosses und da in elfter Stunde auch
noch einige große Anzeigen einliefen,
sahen wir uns genöthigt, diese Nummer
zivölfseitig ericheinen zu lassen. Wir
machen die geehrten Leser namentlich
aus die ausführlichen Berichte über die
Convention des Deutsch-Amerikanischen
Nutionalbundes und auf die meisten
hafte Rebe Herrn Dr. Herawer's des
tüchtigen Präsidenten des Bundes, auf
merksam. Wie aus dem Bericht er
sichtlich, wurde der Deutsch-Ametikatti
'che Centraibund von Nord-Dakota dem
Nationalbunde angegliedert. Wir ge
beit uns der Hoffnung hin, daß unser
Staatsbund mit der Zeit immer mehr
erstarkt und schließlich zu einem kräfti
gen Sproß am nationalen Baume
gedeihen möge. Erfreulich ist es. zu be
richten, daß auch der deutsche Preßver
ein von Nord-Dakota sich dem Staats
verbände anschließen wird. Die e
a lit tit e deutsche Presse sollte
für Wuchsthum und Gedeihen unseres
Staatsverbandes wirken. In Gegen
den, wo viele Deutsche sind, sollten diese
deutsche gesellige Vereine bilden und sich
als solche dann dem Staatsverbande
anschließen. Der Redakteur dieses
Blattes, zugleich Staatssekretär des
Nord.Dakota Verbandes, ertheilt be
reitwiUigst alle nähere Auskunft, wenn
schriftlich darum ersucht. Schreibt an
F. L. Brandt, Sekretär, Rugby, N. D.
Farmer, organiftrt euch.
Mit Bezug auf den Versuch, ein in
ternationales landwirthschastliches In
ftiut in Rom in Italien zu gründen,
entnehmen wir dem ,,Equity Farm
Journal," dem amtlichen Organ des
Farmerverbandes, die nachfolgenden
Sätze:
Vor einigen Iahren wurde durch den
Vorschlag, in Rom ein internationales
landwirthschastliches Institut zu grün
den, viel Staub aufgewirbelt. Das
Unternehmen wurde stark von dem ftö
nig von Italien begünstigt, und viele
Länder betheiligten sich an diesem In
stitut. Es sollte den Zweck haben, die
Bauern aller Länder zusammenzuführen
—natürlich durch Repräsentanten, die
zum allergrößten Theile nur theoretisch
etwas von der Landwirthschaft verstan
den.
Man konnte die Ver. Staaten nicht
übersehen, denn wir amerikanischen Far
titer imponircn den Ausländern mächtig
mit unseren großen Ernten. Es wird
darauf hingewiesen, daß die amerikani
schen Farmer ihre Produkte zu den
Weltmarktpreisen verkaufen müssen und
daß dieser Markt vielen Schwankungen
unterworfen sei, weil so viele Länder
keine Regierungsberichte über Aussaat,
Stand der Feldfrüchte und Ernteresul
täte veröffentlichten.
Es ließe sich von einem praktischen
Farmer über diese wenige Zeilen ein
Buch schreiben wir wollen aöer uns
mit folgenden Punkten begnügen: Eine
Cooperation kann unter Umständen
nicht durch das Institut herbeigeführt
werden der Spekulation kann man
nicht vorbeugen daß wir zum Welt
marktpreise verkaufen müssen, ist eine
Schande, .und die Regierungsberichte
haben wenig zu bedeuten.
Eine Cooperation der Farmer aller
Länder ist unmöglich, so lange in den
verschiedenen Ländern selbst keine Na
tionale Verbände sind. Ein Intet na
tionaler Verband ist nichts anderes als
ein Verband Nationaler Verbände.
Solche Verbände scheint man nicht zu
fördern.
Hätte man in Canada eine Organi
sation wie die American Society of
Equity, so könnte dort, wie in unserem
Lande, der Preis fur Getretde festge
setzt werden, wir hätten keine Konkur
renz zu befürchten, weil die Preise sich
nach unseren richten würden, und ein
Zollgesetz wäre so gut wie überflüssig.
Der reiche Brauer, der Müller und der
Qelschläger könnten in Canada die
Farmprodukte nicht billiger kaufen, wie
hier bei uns. Wir können mit unseren
Nachbarn in Canada erst dann cooperi
ren, wenn sie gleiche Bedingungen stel
leirtvie wir.
In keinem Lande wird die Spekula
tion in so schändlicher und raffinirter
Weise betrieben, als gerade in den Ver
einigten Staaten. Erst dieses Früh
jahr mußten wir uns sagen lassen, daß
einer der größten und reichsten Winkel
spieler unseres Landes in Liverpool
operirte, und zwar als Bär gegen den
Hauptbullen, welcher in Chicago die
Drähte so geschickt zog, daß es ihm
Millionen von Dollars einbrachte, aus
Kosten der Farmer und der Arbeiter.
Wir gehen also nicht fehl, ivetmjwij:
unser Land als den Pesther
Spekulation bezeichnen.
der
Will man die Spekulation aus tiem
Wege schaffen, so muß man dies in
jenem Lande thun, wo sie am schlimm
sten ist. Die Spekulation in Getreide
kann nur dann erfolgreich bekämpft
werden, wenn die Farmer dieses Landes
sich organisiren und ihren Einfluß in
und bei der Regierung zur Geltung
bringen. Durch zweierlei Gesetze ist
dies möglich durch ein Gesetz, welches
die Benutzung der Post, des Telegraphs
und Telephons verbietet, sodaß es an
augenblicklicher Verbindung zwischen
den Spekulationsnestern fehlt oder
durch ein Gesetz, welches dahin lautet,
daß nur derjenige Getreide verkaufen
darf, welcher solches an Hand hat
Das erste Gesetz behandelt die Speku
latton gerade so wie die Lotterieen be
handelt werden, das zweite macht keinen
Unterschied zwischen einem Gambier in
der „Pit" und irgend einem anderen
Geschäftsmann oder Bürger des Lan
des.
Daß jpir zum Weltmarktpreise ver
kaufen müssen, ist eine Schande! Er
stens einmal sind wir die Hauptliefe
ranten, und als solche sollte es unsere
Aufgabe sein, die Preise festzusetzen
und das Gesetz von Nachfrage und An
gebot wieder herzustellen. Zweitens son.
trolliren die Makler den Weltmarkt.
Diesen würde es nicht tin Traume ein
fallen, einen Weltmarktpreis für land
wirthschaftliche Maschinen, Schuhwerk,
Kleider oder andere Fabrikate festzu
setzen. Die Fabrikanten, und diese sind
o a u i s i t. dulden das nicht. Wa
rum sollte der amerikanische Farmer sich
auf dem Weltmarkt, sagen wir in Liver
pool, England, verschachern lassen, und
das noch von Maklern amerikanischen
Zeichens?
Anstatt sich mit internationalen An
gelegenheiten, die Landwirthschaft be
treffend, herumzuschlagen und in die
Ferne zu schweifen, sollte man hierzu
lande Umschau halten und dann jenen
das Handwerk legen, die zum eigenen
Nutzen und zur Anhäufung von Mil
lionen den Farmer unterdrücken und
den Arbeiter schröpfen, wodurch die Na
tion als solche geschwächt wird.
Telegraphisches ans dem
Staate.
W a e o it. Am Mittwoch vo
riger Woche gegen 1 Uhr morgens
brach im großen Stall auf der Down
ing Farm in der Nähe der Stadt Feuer
ans, welches einen Schaden von $38,.
000 anrichtete. 125 Pferde, 125 Ton
nett Heu, 160 Geschirre, sowie Bug
gies, Maschinerie und Getreide wurden
sammt dem Stalle ein Raub der Flam
men. Der Verlust ist theilweise durch
Versicherung gedeckt.
Oakes. Harley D. Case, ein
junger Farmer der sich mit einer von
vier Pferden gezogenen schweren Ladung
Getreide auf dem Wege nach Ludden in
diesem (Dickey) County befand, fand
am Mittwoch voriger Woche einen un
zeitigen Tod.. Der junge Mann war
abgestiegen, um etwas am Geschirr in
Ordnung zu bringen. Als er auf das
Vorderrad trat, um seinen Sitz wieder
einzunehmen, zogen die Pferde an, der
junge Mann rutschte aus und siel ge
rade vor die Räder, und diese gingen
über seinen Körper. Er gab trotz ärzt
licher Hülfe innerhalb einer Stunde
feinen Geist aus.
E e n a Je. Mike Schlenker,
ein bekannter in der Nähe von Monango
wohnender Farmer, fiel auf dem Wege
nach Kilburuie, wo er Fracht abholen
wollte, vom Wagen und trug so schwere
innerliche Verletzungen davon, daß er
kurz nach seiner Ankunft zu Hause den
selben erlag.
Linton. Die Klage gegen Frank
Sherwood. Raimund Volk und S. E.
Kurtz, Commissäre von Cmmons
County, wurde hier vom Kreisgericht
niedergeschlagen. Die Commissäre wa
ren,wie wir früher berichteten, der Nach
lässigkeit und Unfähigkeit von den
Großgefchworenen angeklagt. Nach
Entscheidung des Gerichts ist diese An
schuldigung grundlos.—Charles Beck
with, angeklagt im nordwestlichen Theile
von Emmons County els Pferde gestoh
len zu haben, wurde vom Kreisgericht
zu einjähriger Zuchthausstrafe und
Zahlung der Kosten, etwa $200, ver
urtheilt. ________
Wo ift Sebastian Löchert?
Sein Sohn holte im Frühjahr meine
Schwägerin Marianna Werner aus Ruß
land in Aberdeen, Süd-Dakota, ab, und
seitdem habe ich nichts wieder von meinen
Verwandten gehört. Wer ihren Aufenthalt
kennt, schreibe an Ada«, Jundt, Berwick,
R. D., oder an den Staats-Anzeiger, Rugbys
R.D.
Haben 9te
W
Die schönen Landkarten
die wir vorauszahlenden Lesern schenken
sie schon
Aus Süd-Dakota.
Campbett County.
A a s, den 4. Oktober.
Ich muß leider meinen Bericht dies
mal mit einer Trauerbotschaft beginnen.
Die Nachricht kommt zwar etwas spät,
aber sie kam mir eben nicht eher zu
Ohren.
Also Michael Salwei, alt vier Mei
len östlich von Zeeland, Nord-Dakota,
wohnhaft, starb ant 26. September
infolge Herzschlags. Er wurde aus
dem katholischen Gottesacker beerdigt.
Der Verstorbene wanderte in 1885 von
Südrußland nach dieser Gegend aus
und siedelte sich in McJntosh County
att,' wo er sich durch Fleiß und Aus
dauer eine schöne Farm ausbaute. Er
hinterläßt außer seiner tiesbetrübten
Gattin noch sechs Kinder—zwei Söhne
und vier Töchter. Ein Sohn und drei
Töchter sind verheirathet und ein Sohn
und eine Tochter noch ledig. Wir spre.
chen den trauernden Hinterbliebenen
unser herzliches Beileid ays. Friede
seiner Asche!
Wie eingangs bemerkt, kommt diese
Nachricht etwas spät. Deshalb möchte
ich die Leute in dieser Nachbarschaft er
suchen, wenn sie Nettigkeiten wissen,
diese mir mitzutheilen, wenn sie diese
nicht selber an den Staats-Anzeiger
berichten wollen oder können. Auch sei
bemerkt, daß ich jederzeit Bestellungen
und Gelder für den Staats-Anzeiger
entgegenzunehmen bereit bin. Das
Blatt kostet nur $1.50 das Jahr und
vorauszahlende Leser erhalten werth
volle Prämien, nämlich die schönen
Landkarten oder die Sprungsederscheere,
pastfrei zugesandt. Diese Prämien
können bei mir in Augenschein genom
men werden. Diese allein sind mehr
als $1.50 jede werth.
Ein weiterer trauriger Todesfall er
eignete sich in dieser Gegend. Gottlieb
Seiler, Sohn von Jakob, vier Meilen
westlich von hier, arbeitete an der
Dreschmaschine bei seinem Bruder Jo
Hann, etwa 12 Meilen westlich von ZÄ
shek. Am 29. September, als sie
morgens um 6 Uhr anfingen Flachs zu
dreschen, verwickelte sich der Flachs
(wahrscheinlich war derselbe feucht) um
die Betriebswelle und ein Mädchen, das
ebenfalls an der Maschine arbeitete,
wollte den Flachs von der Walze be
freien. Gottlieb sah dies und ging hin,
unt das Mädchen von diesem Versuche
abzuhalten, da er Angst hatte, das
Mädchen könnte mit den Kleidern in
die Betriebswelle kommen. Dies thu
end, griff er nach dem Flachs, der sich
herumgewickelt hatte und im nächsten
Augenblick gmeth er selbst mit seinen
Kleidern in den Betrieb. Gottlieb
wurde einigemal herumgeschlendert.
Das Mädchen sprang dann hinzu, und
gab den Stangen einen Stoß, daß sie
auseinanderflogen. Leider traf eine
derselben Gottlieb hinter dem Ohre,
seinen sofortigen Tod herbeiführend.
Dies ist in der That ein recht trauriger
Vorfall. Der Unglückliche war 31
Iahte aU und von Kindheit auf taub
stumm. Seine- Eltern wurden tele
graphisch von dem Unglücksfalle benach
richtigt und kamen zur Beerdigung, die
auf der Farm seines Bruder Johannes
stattfand. Soweit er mir bekannt, war
Gottlieb Seiler ein braver, fleißiger
Mensch. Er hatte in seiner Jugend
die Taubstummenschule besucht und
konnte lesen und schreiben. Es ist
schrecklich, daß er auf solche Weise sein
Leben einbüßen mußte. Den trauern
den Hinterbliebenen sprechen wir unser
herzliches Beileid aus.
Jakob Human's Haus geht mm der
Vollendung entgegen. Auch A. Kludt's
Haus wird bald fertig sein.
Theodor Laubenheim beginnt jetzt zu
bauen und auch Karl Bollinger wird
bald damit anfangen.
Herr Phillip Ebel, wird, wie ich
vernehme, bald ein Bewohner unseres
Ortes werden.
Grüße an alle Korrespondenten und
Leser des Blattes.
Andreas Bischte:
Edmunds ikannty.
o wd le, den 7. Oktober.
Ich möchte auch ein paar Zeilen von
mir. hören lassen und die Redaktion um
Aufnahme derselben ersuchen, falls es
nicht zu viel verlangt ist. (Geschieht
herzlich gerne. Bitte, schreiben Sie
nur öfters!—Red.)
Ich bin eilt Streckenarbeiter und schon
feit fünf Jahren an der Chicago, Mil
waukee und St. Paul Eisenbahn be
fchäftigt. Anfänglich war die Arbeit
recht beschwerlich, namentlich weil wir
uns immer der Handkarren bedienen
gesehen?! mußten, und diese zu pumpen, wenn sie
M?
gut beladen find, ist wahrlich keine Klei
nigkeit bei längeren Strecken. Jetzt
aber ist das schon besser geworden, denn
nun haben wir Karren mit Gasolinmo
to ren und brauchen nicht mehr zu pum
pen. Wir können 10 Mann und unser
Werkzeug mit diesen Karren befördern
und dabei mit einer Schnelligkeit bis zu
30 und 35 Meilen in der Stunde fah
ren Ja, das ist eine ganz anbete Ge
schichte!
Es freute mich, neulich im Blatte zu
lesen, daß bei meinem Schwager Kontos
Heisler der Namenstag luftig gefeiert
wurde. Aber nicht wahr, geehrte Re
bastion, wie vicHitchr noch wird tr sich
freuen, wenn teilt Schwager Wenbelin
nut Familie aus Rußlanb bei ihm an
kommt, und ich hoffe, daß das in den
nächsten Tagen der ^all sein möge.
Die Witterung war bts jetzt sehr
günstig. Die Farmer sind meistens
fertig mit Dreschen. Das Ernteergeb
nis ist ein gutes und unsere Farmer
sind alle zufrieden und danken dem lie
ben Gott für feilte Güte.
Wenn mein Freund Konrad Schiff
wieder einmal eine Korrespondenz einfen
bet möchte ich ihn bitten, mir zu berichten,
ob meine alte Mutter Thekla Engelhart
noch
Übt,
bettn ich habe feit schon über
sieben Monaten nichts von ihr gehört.
Grüße auch meiste Schwiegereltern in
Ponjatowka, wenn sie noch leben und
an Herrn Martin Stroh, der ja bereits
recht lange Zeit sich schweigsam verhält.
Wäre sehr begierig wieber einmal von
ihm zu hören, sowie überhaupt alle
Korrespondenten des Aus- und Jnlan
des immer mehr korrespondiren sollten.
Wünsche der Rebaktion noch recht viele
nette Abonnenten.
Grüße an alle Leser.
L. L. Engelhart.
Sendet Verwandten oder Freunden
im alten Baterlande den Staats-An
zeiger auf ein Jahr. Der Preis des
Blattes in's Ausland beträgt nur $2.00
jährlich, ganz abgesehen von der hüb
scheu Prämie, welche wir verschenken
und der Freude, welche dadurch Ber
wandten und Freunden bereitet wird.
Aus Nord-Dakota
Kmmons County.
Hague, den 6. Oktober.
Die Drefchzeit »st wohl so ziemlich
vorbei und die Farmer in dieser Gegend,
welche von Hagelschlag verschont geblie
ben sind, haben eine gute. Ernte eiqge
heimst. Weizen ergab vom Acker ip
bis zu 20 Büschel, Hafer 35 bis 40
und Spelz etwa dasselbe. Gerste ist
nicht zum Besten gerathen und brachte
nur 10 bis 15 jBufchel.
Als kürzlich Reimund Volk's sieben
jähriger Sohn zu Rochus Ell sich be
gab, um Holzspiritus zu holen, war
Herr Ell nicht zu Hause unb so gab
ihm dessen 12jährige Tochter das Ver
langte. Dabei war aber ein wenig
Spiritus banebengelaufen und sie zün
dete ein Streichholz an, unt dies aufzu
brennen. Dadurch aber geriethen etwa
zwei Gallonen des danebenstehenden
Spiritus in Flammen und dabei trug
das Mädchen so schwere Brandwnnden
davon, daß an ihrem Auskommen ge
zweifelt wird.
Joseph Lipp verheitathete sich mit
Fräulein Lauingcr ans Straßburg.
Franz Weigcl reifte heute mit Sack
und Pack ab zu seinem Vater, nach
Harvey, N D.
Franz Sali und Franz Hülm fuhren
mit vier Carladungen Vieh nach St.
Paul, Minn
Als neulich Anton Glatt's Pferde
aus der Einfriedigung ausgebrochen
waren, bestieg Anton fein Sattelpferd,
unt die Durchbrenner einzusaugen. Un
terwegs trat das Pferd in ein Dachs
loch. Anton fiel herunter und der Gaul
auf ihn, wobei er zwei Rippen brach.
Er befindet sich in ärztliche, Behand
lung. (Wir hoffen, daß Herr Glatt
bald wieder hergestellt sein wird.—Red.)
Nun möchte ich meinen alten Lehrer
Wendelin Schlosser in Boden, Ruß
land, bitten, doch auch für den Staats
Anzeiger zu korrespondiren. Auch Jo
seph Wegmann und Bernhart Ibach
sollten doch Öfters und mehr im Blatte
von sich hören lassen. Der Staats-An
zeiger ist die beste Zeitung für uns und
sollte in keiner deutschen Familie fehlen.
Wenn"Herr Wendelin Schlosser an den
Staats-Anzeiger schreibt, möchte ich
ihn bitten, zu gleicher Zeit auch die
Adresse seines Bruders Jacob mit ein
zusenden. Die Korrespondenzen aus
dem alten Vaterlande werden stets von
uns allen mit großem Interesse gelesen
und deshalb sollten unsere Verwandten
I
und Freunde dort möglichst oft an den
Staats-Anzeiger berichten, was dort
Neues paffirt.
Grüße an meine alten Eltern^ sowie
an meine Geschwister, au alle Freunde
und Bekannten in Baden und an alle
Leser dieses Blattes in der «Iten und
neuen Welt Joseph Hauer.
S ra
ßb urg, den 8. Okt.
Weil wir gestern Abend in dieser
Gegend einen guten Regen hatten, kann
heute nicht an der Dreschmaschine ge
schafft werden, sodaß ich einen Feiertag
habe, den ich zu einer Korrespondenz
an den Staats-Anzeiger benutzen will.
Infolge der in Linton stattfindenden
Sitzung des Kreisgerichts haben die
Schankwirthe (in Nord-Dakota „Blind
Piggers" genannt) hier herum' sich ver
krümelt und sind nach allen Richtungen
der' Windrose aufeinandergestoßen.
Also ist es gerade jetzt schwer, von der
verbotenen Frucht zu essen.
Mein Schwager Joseph.Vetter ver
lor ein Pfeib im Werthe von $20».
Dasselbe wurde von einer Klapper
schlänge gebissen und verendete an der
Vergiftung.
Während ich in Aberdeen, Süd-Da
kota, war, wurden in der dortigen ka
tholischen Kirche am 16. Juni milde
Gaben für die Ueberfchwemmten in
Stepanofka (Sturpelz) Rußland, ge
sammelt, wozu auch ich mein Scherstem
beigetragen habe, wenn ich mich nicht
irre, würben beim Hochamt $65 und in
der Vesper $6 gesammelt. Ich möchte
nun, da seither nichts über die Sendung
bekannt wurde, den Korrespondenten
des Staats-Anzeiger in Stepanofka
bitten, in feiner nächsten Korrespondenz
zn berichten, ob das Geld dort ange
kommen ist oder nicht.
(Die Geschichte über die Stecherei
zwischen Burgad unl Dudenhöfer in
Aberdeen, Süd-Dakota, haben wir be
reits vor längerer Zeit berichtet.—
Emil Victor, der die vier Menschen bei
Aberdeen, Süd-Dakota, umbrachte, ist
nicht am 3. September, wie Sie be
"chten, gehängt worden, sondern feine
Hinrichtung findet, wie auch in voriger
Nummer gemeldet, am 16. November
Jjtatt. Diese Sachen haben wir aus
der Korrespondenz streichen müssen.—
Red. Staats-Anzeiger.)
Grüße an meinen Bruder Ludwig
und Schwager Konrad, att meine El
tern in Stepanofka, Rußland, und auch
an alle Leser de? Blattes.
Lorenz Brotzel.
Sendet Verwandten oder Freunden
im alten Baterlande den Staats-An
zeiger auf ein Jahr. Der Preis des
Blattes iti's Ausland beträgt nur $2.00
jährlich, gauz abgesehen von der httb
schen Prämie, welche wir verschenken
und der Freude, welche dadurch Ber
wandten und Freunden bereitet wird.
Sheridan Connty.
Martin, den 7. Oktober.
(Ans den. Searchlight)
Am Montag starb Sarah, die 12
Jahre alte Tochter des David Wein
holz. Die Beerdigung fand gestern von
der hiesigen Baptistenkirche aus statt.
Ant 21. Sept. starb nach kurzer
Krankheit Frau Gustav Glaesser, 7
Meilen nordöstlich von hier. Ein trau
ernder Gatte und 7 Kinder beweinen
ihren Verlust. Der betrübten Familie
sprechen wir unser aufrichtiges Beileid
aus.
i\u
»erkaufen
Zu mäßigem Preis und
leichten Bedingungen:
Südost-Biertel iu Section
17, Twp. 154, Range 73.
85 Acker unter Kultur.
Gute Gebäude, welHe
$1200 Werth sind.
MW»
«an wende ftch ân
e#we»»,». D.
5*
(Entered at the post-office at Rugby. N. D.
Bed admitted for transmission through the
malls at second-class rates.)
Der S a a s- A n z e
i e r,
Rugby, N. D.