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W Vf^.. W 4. JahrDang MochensAam. fnlattk.' In einer in Washington unlängst Abgehaltenen Sitzung der Executivbe Hörde der American Federation of Labor wurde beschlossen, «ine Vorlage auszuarbeiten und dem Congreß gleich nach Eröffnung der nächsten Session vorzulegen, in der die Ernennung ei nes speziellen Ministers für Arbeiter Angelegenheiten mit einem eigenen und von anderen unabhängigen Res sort vorgeschrieben wird. Dieser Mi ?iister ist natürlich ein ixn anderen vollständig gleich gestelltes Mitglied des Cabinetts des Präsidenten und soll sich aller Arbeiter-Angelegenhei *n, die etwa auf's Tapet kommen, annehmen. Natürlich nzürde, wie es sich nach der Angab« des Präsidenten der erwähnten Executivbehörde von selbst versteht, d«r neue Minister auch in Arbeiter-Controversen eine sehr nichtige Stimme haben und aufge fordert werden, schwierige Stnitfra pkn zu entscheiden. In einem unlängst in Washington eingetroffenen Spezialbericht des Ge malcoitsuls der Vereinigten Staaten in London, John L. Griffiths, waren in Großbritannien in dem mit dem 31. März beendigten Fiskaljahr von 1000 Personen 31 auf Regierungs Hilfe angewiesen, während in dem vorhergegangenen Jahre nur 14 Per sonen in 1000 ihren Lebensunterhalt nicht verdienen konnten und auf Re Hierungshilfe angewiesen waren. Die Arbeitslosigkeit ist nach dem Bericht nicht nur in London, sondern in fast allen größeren Städten des Landes zu finden. Eine eigenthümliche Er scheinung ist es, daß Diejenigen, welche lim Beschäftigung nachsuchen, in den besten Iahten stehen.' Nur 9 Pro zent sind entweder weniger als 20 oder mehr als 60 Jahre alt. Die englische Regierung beschäftigt sich an gelegentlichst mit dem Problem, wie der Arbeitslosigkeit gesteuert werden könne. i In Kansas City, Mo., wurde un längst gemeldet, daß man die von'Ku geln durchlöcherten Leichen von Frau 'Ban Royen und ihrer Schwester Kräulein Rose McMahon in der Woh nung der Erstgenannten gefunden habe. Dieses ist ein Irrthum. Man fand auch seine Leiche, die vier Ku gelwunden aufwies. Daraus geht auf's Bestimmteste hervor, daß ein schrecklicher Raubmord vorliegt, der von mehr als einer Person begangen sein muß. Die Spur der Mörder wird mit Bluthunden verfolgt. Nach barn der Familie Van Royen behaup ten. daß am Tage, ehe der Mord ent beckt wurde, zwei fremde Männer, die $*t Polizei genau beschrieben worden sind, sich in verdächtiger ÄSeise in der Nähe der Van Royen'schen Woh nung aufgehalten hätten. Nach langem Leiden starb vor eini gen Tagen in dem St. Catherinen# Hospital zu Nero Aork Patrick H. McCarren, Staatssenator und demo kr atischer Führer von Brooklyn, an .den Folgen einer Operation, der er sich vor einiger Zeit wegen Blind darm-Entzündung unterziehen mußte. Der Verstört».?.? war eine der be kanntesten, Persönlichkeiten in politi schen Kreisen New Aork's und Brook lyn's. Ursprünglich war McCarren ein Küfer, wurde dann Rechtsanwalt und später von Beruf ein Politiker, dessen Fähigkeiten als erfolgreicher Po litiker dadurch anerkannt wurden, daß man ihn im Jahre 1882 in die Staatsgesetzgebung wählte, und daß tx seitdem dieser Körperschaft bis zu seinem Ende beständig angehörte. McCarren war in East Cambridge, "'Mass., geboren und schon als^acht jähriger Knabe flach Brooklyn gekom men. In Fairfield, einem Städtchen in JJreestone County, Texas, wird von Sem Gesetz die Zahl der Wirthschaften Auf je eine für 500 Einwohner be Hchränkt. Erst vor kurzer Zeit siegten HJrte „Nqssen" in jener Stadt in einer Mocaloption-Wahl. Sofort wurden 'Applikationen zur Ertheilung von Wirthschaftslizensen eingereicht, und chls die gesetzlich erlaubte Zahl von Wizensen ausgestellt war, stellte es sich Heraus, daff oie Applikanten sammt Für den ÈeAièh* und sonders Prohibitionisten waren. Diese werden natürlich von den Li zensen keinen Gebrauch machen, und die Stadt wird deshalb bis auf Wei teres trocken bleiben. James Mahan, der Nachtagent der American Expreß Co. in Peoria. Ills., erstattete vor einigen Tagen der Polizei Anzeige, daß er von Räubern überfallen und um $4000 in baarem Gelde beraubt worden sei. In einem Verhör, das die Polizei mit ihm an stellte, gab er zu, daß er das Geld selbst gestohlen und die Räuberge schichte erfunden hatte. Das Geld wurde gefunden und Mahan in Haft genommen. Otto Müller al. Friedrich Gebhardt, der in New Dork unter der Anklage, seine letzte Gattin, Anna Luther, die er im Februar 19Q8 geheirathet hatte, ermordet zu haben, verhaftet worden ist. hat nach den letzten Meldungen der Polizei ein umfassendes Geständniß abgelegt und die Polizei zu gleicher Zeit ersucht, nicht weiter nach feinem Vorleben zu forschen, da er noch an dere Sachen auf dem Kerbholz habe, die er nicht mehr an die Öffentlichkeit ge gcrrt sehen möchte. Nach dem Geständ niß des Mörders lernte er das als Kammerzofe beschäftigte Mädchen im No^mber 1907 kennen und veranlaßte es, ihn zu heirathen, indem er ihm er zählte, daß er ein Architekt sei, der ein gutes Einkommen habe und eine Frau gut ernähren könne. Zur selben Zeit hatte Müller unter diesem Namen Machte er sich mit Fräulein Luther bekannt eine Gattin und ein Kind in Astoria, einer Vorstadt von New Kork. Seinem Geständniß nach ermor dete er seine letzte Frau im April 1908, weil sie ihm lästig wurde und er in beständiger Furcht schwebte, als Bigamist verhaftet zu werden. In der Fundy Bai kenterte der von Glasgow nach St. John und Balti more bestimmte Dampfer „Hestia", und von der aus vierzig Personen be stehenden Mannschaft wurden nur 6 gerettet die übrigen 34 büßten ihr Le ben ein. Bei einem heftigen Nordost Sturm wurde das Schiff mindestens neunzig Meilen aus seinem Kurs ge trieben, und bald sah der Capitain, daß das Schiff und mit ihm auch die Mannschaft verloren sein müßte, wenn nicht sofort Anstalten zur Rettung ge troffen würden. Die Rettungsböote geriethen beim Herunterlassen in Un Ordnung, fielen mit den Insassen in's Wasser und wurden fast auf der Stelle von den brandenden Wogen verschlun gen. Die sechs geretteten Personen blieben aus dem Schiffe und hißten Nothsignale. Der verunglückte Dam pfer war bereits theilweise gesunken, als die Signale endlich bemerkt wur den. Nur mit Mühe gelang es, die sechs Matrosen in Sicherheit zu brin gen. In Kansas City, Mo., legte ein Mann, Namens James McMahon, das Geständniß ab, daß er seine beiden Schwestern, Fräulein Rose McMahon und Frau Alonzo Van Royen, sowie seinen Schwager Alonzo Van Royen, den Gatten der Letztgenannten, ermor bet habe. Die Leichen der drei ge nannten Personen wurden vor einigen Tagen gefunden, und die Polizei tappte im Dunkeln betreffs der Veranlassung zu dem Morde. Einigen Freunden ge geküber satt« McMahon die Bemer kung fallen lassen, daß er an einer be stimmten Stelle einen Revolver verbor gen habe, mit dem er mehreren Perso nen ein schmerzloses Ende bereitete. Das wurde dem Sheriff mitgetheilt, und dieser fand den Revolver an der bezeichneten Stelle. Als Entschuldi gung für seine furchtbare Blutthat gab McMahon an, daß er seinen Schwager und seine Schwestern gehaßt habe. Den Mord habe er. wie er sagte, schon seit Monaten geplant. Rufus W. Peckham, beisitzender Richter des Ober Bundesgerichtes, starb in seiner Wohnung in Altamont bei Albany, N. U., nach einer langen und schmerzhaften Krankheit. Der Verstorbene war ein Demokrat und spielte, ehe er zrlm Ober Bundesrich ter ernannt wurde, in politischen Krei sen in New Pork eine bedeutende Rolle. In seiner Wohnung 4n Burlington, Vt., starb im Alter von 79 Jahren Gen. Oliver Howard, der letzte der Befehls Haber von Bundestruppen im Bürger kriege, am Herzschlag. Der Verstor bene war während des Bürgerkrieges wegen bewiesener Tapferkeit wiederholt ausgezeichnet worden und hatte noch im Jahre 1893 in Anerkennung feiner Verdienste während der Schleicht von Fair Oaks, Va.. am 1. Juni 1861 eine Ehrenmedaille erhalten. Von 1857 bis 1861 war der Verstorbene Proses for der Mathematik an der West Poin ter Akademie und von 1869 bis 1875 Präsident der nach ihm benannten Howard-Universität in Washington. $ Frau Kunselman, die mit ihrer Fa milie in der Nähe von Punxsutawney, Pa., wohnt, theilte dem dortigen Staatsanwalt mit, daß ihr Vater Wik liam Jones ihre Mutter ermordet habe. Frau Jones starb vor einiger Zeit plötzlich, und ein über die Leiche abge haltener Inquest ergab, daß die To desursnche nicht festgestellt werden könne. Der Gatte der Frau Kunsel man erklärte, daß seine Gattin oft ge wein: und ihm endlich auf sein Drän gen das schreckliche Geheimniß mitge theilt habe, lieber die Einzelheiten des Mordes wollte die Frau auf den Rath ihres Rechtsanwalts nichts sagen. Jones wurde verhaftet, obwohl er auf's Nachdrücklichste seine Unschuld betheuerte. Henry P. Carpenter, der zwölf Jahre lang die Stelle eines Kassirers der Queelis County Savings Bank in Flushing, L, I., bekleidete, beging vor einigen Tagen Selbstmord, indem er sich erschoß. Auf Veranlassung der Beamten und Direktion der Bank wurde sofort eine eingehende Unter suchung der Geschäftsbücher vorge nommen diese ergab, daß sie in Ord nung waren. Keiner der Beamten und Freunde des Verstorbenen weiß, was den überall geachteten und auch belieb ten Mann in den Tod getrieben haben könnte. In Cheyenne. Wyo., verlor Frau Lent Henderson, die Gattin eines an gesehenen Geschäftsmannes,, ihre drei unerwachsenen Kinder an einem Tage. wurden von einerKlavverscklanae gebissen und starben trotz aller ärztli chen Hilft, die ihnen zutheil wurde. Das dritte, ein Säugling von sechs Monaten, fiel, während die Mutter mit den sterbenden Kindern beschäftigt war, in einen Brunnen im Hofraum des Hauses und ertrank." Ein Zwischenfall, welcher zu diplo matischen Auseinandersetzungen zwi schen Deutschland und Frankreich Ver anlassung geben, aber zweifellos auf gütlichem Wege beigelegt werden wird, hat sich bei Deutsch Oth, einem Dorfe des lothringischen Kreises Liebenhofen, ereignet, wo sich die Grenzen Deutsch lands, Frankreichs und Luxemburgs berühren. Dort sind italienische Arbei ter an Eisenbahnbahnbauten beschäf tigt, und Streitigkeiten unter ihnen sind an der Tagesordnung. Während unlängst ein hitziger Wortwechsel zu Thätlichkeiten ausartete, machten die Kämpfer von Revolvern Gebrauch und schössen auseinander. Ilm größerem Unheil vorzubeugen,griffen französische Geudsarmen, die sich in der Nähe be fanden, mit der Waffe ein. Zwei Leute wurden auf deutschem Gebiet verwundet. Auf die Anzeige von dem Vorkommnis* ist sofort eine Untersu chung eingeleitet worden, deren Ergeb niß als Grundlage der diplomatischen Unterhandlungen benutzt werden soll. Unlängst drangen Räuber in die Kapelle des Paulinen Klosters in Czestochowa, Rußland, und beschädig ten das Bild der Jungfrau Maria, indem sie die Perlen, Diamanten und Stickereien, mit d^nen das Bild ge schmückt war, stahlen. Die gestohte- Rugby, Nord-Dakota, Donnerstag de« 4. November, 1908* Richter Peckham war am 8. November 1838 in Albany, N. A, geboren und war bis zu seinem Tode im Ganzen 26 Jahre lang ununterbrochen Richter in Staats- und Bundesgerichten gewesen. Er war der Letzte der von Präsident Cleveland ernannten Ober Bundes richtet. Die beiden anderen waren Fuller und White. Die Peter Schuttler Wagen scheinen zu Borzug zu haben, denn sie werden am meisten verlangt. Ich habe aber gute Wagen verschiedener Fabriken. Kommt zu mir und beseht fie. Es ist auch Zeit zum Pflügen und der gewissenhafte, erfolgreiche Farmer ist in Bezug auf seine Pflüge sehr wählerisch aber nicht mehr als wir selbst, denn wir halten nur die besten Sorten, von denen wir ein umfangreiches Lager stets an Hand hjnljten Alles was überhaupt an Farmgeräthschaften und -Maschinen gebraucht wird, ist bei uns stets zu finden. nen Werthsachen repräsentiren einen Werth von mehreren Millionen Rubel. Als der Raub tekannt wurde, sammelte sich in der Nähe der Kapelle des Klo sters eine große Anzahl von Männern und Frauen, die über den Verlust der Werthsachen u. die „Gottlosigkeit des Räubers" laut weinten. Von den Räubern fehlt jede Spur. Das Klo ster von Czestochowa ist ein alter histo rischer Bau. br im Jahre 1655 von den Schweden angegriffen und von ei nigen Mönchen mit Erfolg vertheidigt wurde. Allgemeinem Interesse begegnet die unlängst in Deutschland erfolgte An kündigung, daß im nächsten Frühjahr eine internationale Städte Ausstel lung in Berlin stattfinden wird. Auf ihr soll den Einrichtungen der Hygiene, der Volkswohlfahrt und des Verkehrs Wesens der Vorzug gegeben werden. Dank der Propaganda, welche im Stil len für das Unternehmen gemacht wor den ist. wird die Betheiligung des Aus lands eine starke sein. Besonders werden Skandinavien, Holland. Eng land und die Ver. Staaten gut ver treten sein. E'lil beklagenswerther Vorfall wird aus Koblenz, Deutschland, gemeldet. Zwei Schützen, welche steh aus der Suchjagd befanden, feuerten aus gewis fer Entfernung gleichzeitig in eine Lehmgrube, in welcher sich, unsichtbar, zahlreiche Kinder befanden. Kaum waren die Schüsse gefallen, als sich ein großes Wehegeschrei erhob. Von Ent fetzen ergriffen, eilten die Schützen her zu. Ihre Schüsse hatten großes Un heil angerichtet. Drij der Kinder wurden schwer verwundet, während drei andere leichte Verletzungen davon getragen haben. Sofort wurde ärzt Itcher Beistand für sie beschafft. Geheim rath Albert Meißner, der die Stelle eines Privatsekretärs bei dem deutschen Kaiser bekleidete, starb vor einigen Tagen nach einer langen Krankheit. Der Kaiser ließ, als er von dem Tode seines langjähren Be amten hörte.' der Wittwe eine Beileids depesche zugehen, die er mit den folgen den Worten schloß: „Ich kann Ihnen nicht sagen, wie groß mein Verlust ist, den ich durch den Tod ihres Gatten erlitten habe. Ihm habe ich mein gan zes Vertrauen geschenkt." Der Ver storbene hatte 54 Jahre in Staatsdien sten gestanden. Die in Würzburg erscheinende „Neue Bayrische Landeszeitung", ein partiku laristisches Blatt, griff unlängst in der schärfsten Weise die Truppenfüh rung der bayrischen Prinzen bei den jüngsten Kaisermanövern an. Diese hätten, wie es heißt, ihre völlige Un fähigkeit dargelegt, wodurch ihr Aus scheiden gefordert worden sei. Das nicht von einem Prinzen geführte zwei te bayrische Korps habe dagegen unter dem Oberkommando des preußischen Generalobersten v. Bock und Polach Hervorragendes geleistet. Das Defizit des österreichischen Bud gets beziffert sich, nach den amtlichen Feststellungen, auf vierzig Millionen Kronen. Die Deckung des Fehlbetra ges ist in dem von der Regierung ent worfenen Finanzplan vorgesehen. Falls jedoch die Annahme des Finanzplans infolge der Obstruktion im Abgeordne tenhause des Reichsraths verhindert wird, sind von den maßgebenden Ge Halten Ersparnisse in Aussicht genom men. Kaiser Wilhelm und Erzherzog Franz Ferdinand werden Ende Novem der Jagdgäste des Fürsten von Pleß sein. Der Ausflug in die schleichen Reviere des Fürsten schließt sich an den Besuch, welchen der österreichische Thronfolger und seine Gemahlin, die jüngst durch die gemeldete Verleihung des Herzogin Titels mit dem Prädi kat, Hoheit ausgezeichnet wurde, mit te November dem deutschen Kaiserpaar abstatten werden, und an die darnach folgenden Hofjaaden in hannoverschen Wäldern. Der bekannte japanische Staats mann Fürst Jto wurde vor einigen Tagen in Harbin von einem fremden Koreaner in dem Augenblick erschos sen, als er nach Verlassen seines Zu ges in Begleitung des russischen Fi- nanzministers Kokowsow die Front der Truppen abschritt, die ihm zu Ehren auf dem Perron des Bahnho fes Aufstellung genommen hatten. Es wurden mehrere Schüsse abgefeuert, und Jto sank tödtlich verwundet zu Boden. Aerztliche Hilfe wurde so fort requirirt aber der Fürst starb, ehe die Aerzte die Wunde untersucht hatten. Verwundet wurden die fol genden Personen, die sich in der un mittelbaren Nähe des Fürsten befan den: der japanische Generalconsul Kawakan, der Hauptgeschäftsführer der Süd-Mandfchurischei Eisenbahn, Tainaka, und Fürst Jto Privatse kretär. Am schlimmsten ist General consul Kawakan verletzt. Die Aerzte glauben aber, daß es ihnen gelingen wird, ihn am Leben zu erhalten. Der Mörder wurde sofort verhaftet und erklärte im Gefängniß folgendes: „Ich kam mit der ausdrücklichen Ab sicht, Fürst Jto zu ermorden, nach Harbin. Ich wollte mein Land rä chen außerdem hatte ich noch ver schiedene persönliche Angelegenheiten mit Jto auszugleichen." Die Leiche wurde sofort nach Japan gebracht, um dort beerdigt zu werden. Einen Triumph ohne Gleichen hat in Wien der französische Luftschiffer Blériot gefeiert. Eine Serie von Flügen auf der Simmeringer Heide hat Stürme von Begeisterung erregt und vor Allen den greisen Kaiser Franz Joseph hingerissen. Blèriot hatte seine Flüge in Gegenwart des Kaisers, des gestimmten Hofstaats und j)et Behörden ausgeführt. Seme Leistung war eine geradezu glänzen de, und die Hunderttausende, die zu schauten, brachen in nicht :nde ^vol lenden Jubel aus. Als Bl6riot nach einem prächtigen Fluge wieder festen Boden betrat, durchbrach die Erre gung Franz Josephs alle Grenzen. Jedes Ceremonien vergessend, lies der Kaiser dem Luftschiffer entgegen, schüttelte ihm die Hände und sprach ihm mit bewegten Worten seine Aner kennung und seinen Dank für den ge nußreichen Anblick aus. Generalleutnant De Luque, spani scher Kriegsminister in dem Cabinett Moret y Prendergast's, erklärte un längst in einem Interview, daß die Regierung beschlossen habe, den Feld zug in Marokko nicht weiter fortzu setzen. Er fügte hinzu, daß die Li öeralen den blutigen und kostspieligen Krieg sicher vermieden hätten, wenn ihnen die Regierung früher anver traut worden wäre. Die Regierung werde es sich zur Ausgabe machen, die Sicherheit von Melitta durch eine Anzahl befestigter Stellungen, die be reits eingenommen worden seien, zu garantiren. '„Die Arbeit der Armee in Marokko," fuhr der Minister wört lich fort, „wird von jetzt an darin bestehen, die Eingeborenen zu beruhi gen und vor allem die Riff-Kabylen dazu zu bewegen, die Waffen nieder zulegen. Die in Köln geplante Veranstal tung von großen Luftschiff Manö vern, die am 25. October beginnen und vier Wochen dauern sotiten, ist bis auf weitere Bekanntmachung ver schoben. Bei den Manövern sollten Ballons vom Zeppelin-, Parseval-, und Groß Typ, starre, halbstarre und unstarre, gemeinsam und neben einander zu Uebungen im großen Maßstabe in Aktion treten, und diese Uebungen sollten eine Grundlage für die Beurtheilung der Brauchbarkeit jeden Systems für besondere Zwecke ergeben. Aus München wird über den Ar beiter Kellner, der als Urheber von Bombenattentats Versuchen verhaftet wurde, berichtet, daß er sich selbst Anarchist oder Agitator Schulz nann te. Wie die Behörden ermittelten, brachten ihm drei junge Burschen und ein Frauenzimmer die revolutionären Ideen bei und stifteten ihn zu seinen Thaten an. Das Benehmen Kellners im Gewahrsam hat dazu geführt, daß er ärztlicher Beobachtung feines Geisteszustandes überwiesen worden ist. Der ehemalige Privatlehrer Andre as Dippold, welcher im October des Jahres 1903 vom Schwurgericht in Bayreuth schuldig befunden war, den Wagen P«ag- B«g«ies aus besten Fabrik.» "Forint Society e «o. 15 fünfzehn Jahre alten Heinz Koch, ei* nen Sohn des Direktors der De.ut schen Bank Berlin, zu Tode geprü gelt zu haben, und zu acht Jahren Zuchthaus verurtheilt war, hat mit dem eingereichten Gnadengesuch fei nen Erfolg gehabt. Er hatte um Er laß des Strafrechies von zwei Iah ren gebeten, ist aber abschlägig be schie den worden. Große Aufregung hat in Bern, in der Schweiz, die Jnhaftirung zweier he? vorragender Persönlichkeiten verur sacht. Der ehemalige Direktor der Gentraibant, Nägelin, und der frühe re Verwaltungs Präsident Temme sind unter der Anklage des Betrugs in Gewahrsam abgeführt worden. Es werden ihnen Veruntreuungen zur Last gelegt in Verbindung mit einem Verlust von fünf Millionen Francs, welchen die Internationale Eisen bahnbank erlitten bat. Bodensenkungen. fr«nfreich festgestellt. Schon vor beinahe 300 Jahren hat man eine allmälige Senkung des Bo dens der Niederlande vermuthet, und in der Mitte des 18. Jahrhunderts wurde sie nach den Pegelbeobachtungen in der Umgegend von Kattwyk zu 24 Centimeter im Jahrhundert geschätzt. Diese Schätzung ist jedoch unsicher, denn um zuverlässige Ergebnisse zu er halten, müssen vieljährige Beobachtun gen an zahlreichen und wo möglich selbstregistrirenden Pegeln zur Ver fügung stehen, woran damals nicht zu bellten war. Seit 1874 sind deren in den Niederlanden aber nicht weniger als 67 vorhanden, und durch umfas sende Berechnungen ihrer Aufzeichnung gen sowie der Beobachtungen von 1854 bis 1906 an gewöhnlichen Pegeln von bet Wester-S'chelde bis zur- Ems hat I. C. Namaer jetzt nachgewiesen, daß eine Senkung des Bodens bort in Be zug auf den mittlern Seespiegel that sächlich vor sich geht. Die genaue Be rechnung ergibt, daß die Senkung des Bodens im Jahrhundert 18 Centimeter beträgt. Aus der Zeit vor 1854 fmb die Pegelbeobachtungen zur Be rech nung der Senkung nicht ausreichend, dagegen können aus Karten und Ein deichungen Unterlagen für die Höhen des Bodens gewonnen werden. Sie bestätigen die Senkung des Bodens. Diese betrug während der letzten 400 bis 500 Jahre im Jahrhundert 28 Centimeter, in den letzten 200 Jahren 15 bis 17 Centimeter im Jahrhundert. Für Zeeland ist erwiesen, daß sich der ganze Boden in Bezug auf Hochwasser gesenkt hat, die Polder.der Insel Tho jen um durchschnittlich 25 Centimeter im Jahrhundert. Auch im Norden der Niederlande und an der oldenbur gischen Küste hat sich der Boden minde ften§ im letzten Jahrtausend langsam und anscheinend gleichmäßig gesenkt. Das Maß der Senkung ist in diesem Falle nicht ganz sicher zu ermitteln, die Thatsache der Senkung selbst aber be züglich der ganzen holländischen Käste bis nach Oldenburg hin unzweifelhaft. Bemerkenswerth ist, im Gegensatz hierzu, die langsame Hebung der skan dinavischen Halbinsel an der Ostsee und Nordsee-Küste um einige Centi meter im Jahrhundert. Die Größe dieses Emporsteigens nimmt nach Sü den htft ab und verschwindet bereits in Schonen. In Frankreich ist für die Atlantische Küste ein langsames Aus steigen erwiesen, für die Nordküste langsames Sinken. Sonach scheint es. als wenn die Niederlande sich mehr in der Mitte des Senkungsgebiets befin den. Ueber die Ursache dieser lang somen Bewegungen der obern Erd schichten läßt sich gegenwärtig mit eini ger Sicherheit nichts aussagen. E i n v e u n k e e i ch e n z u g. In Marienweiher in Oberfranken sollte ein in Neuensorg verstorbener Veteran beerdigt werden. Auf dem Wege dahin scheuten die Pferde des Leichenwagens und rasten» den Leichenzug weit hinter sich lassend, davon. In Marienweiher slog dann der Sarg bei einer Kurve vom Leichen wagen, der Deckel sprang aus und die Leiche rollte auf die Landstraße, too sie später wieder geholt, gereinigt und auf's neue eingesargt werden mußte. \n\n v M. Grant's Ma^wemSkhuppenj^âörblich dee Great Northern Eisenbahngleise, Rugby, N. Dat. 5« d«« Oldenburg «u» ftm«