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Gebühre« fftt Anzeigen: SOc per Zoll für jede Insertion lOc per Zeile für die erste Insertion 6c per Zeile für jede folgende Insertion Bei Anzeigen von 60 Zoll und darüber be rechnen wir 90c per Zoll für die erste und 15c für jede weitere unveränderte Insertion »eine Abweichung von Hefen Raten! Wochen-Rundschau Auslanv. Deutschland. Sehr tragisch endete ein Fahrtver such mit dem Luftballon „Pom liiern", der am Sonntagnachmittag von Stettin aus unternommen wurde. Der Ballon riß sich, wäh rend ein beinahe orkanartiger Wind ging, vorzeitig von feilten Tauen an der Gasanstalt los, noch ehe er sei nen Ballast völlig eingenommen hatte dann stieß er gegen Telegra phendrähte, wobei der Fahrkorb fast auf den Kopf gestellt wurde, und wei terhin gegen einen großen Fabrik schornstein, den er umriß. Vor den entsetzten Zuschauern flog der Bal lonnunmehr hoch empor, und der Korb, dessen Stricke theilweise geris sen waren, wurde wild hin und her geschlendert: und schließlich tier* schwand er in den Wolken. Eine Sol datenabtheilung rannte ihm nach, täuschte sich aber in der Erwartung, daß der Fahrkorb sich loslösen würde. Erst über Swinemünde, 36 Meilen nordwestlich von Stettin, wurde der Ballon wieder sichtbar, und dam flog er in einer -Höhe von 6000 Fnß nach der See hinaus. Schleppboote fuhren ihm nach, und eins dieser war fast unmittelbar unter dem Ballon, als dieser Plötzlich in's Wasser stürzte. Als das Schleppboot die genaue Stelle erreichte, waren Wer» tier Hugo Delbrück (freisinniges Mit glied des Reichstags) und ein ande rer Passagier, der Architekt Benduhn, schon unter den Wogen verschwunden, und sie ertranken Beide, zumal sie verletzt und furchtbar erschöpft wa ren. Der Passagier Hein wurde noch lebend auf das Schleppboot gebracht, starb aber bald an seinen Verletzun gen. Ein Vierter,, der Bankier Sommerhardt, wurde ebenfalls ver letzt, erholte sich aber er und der ge nannte, nachher gestorbene Hein hat ten sich an die Stricke des Netzwerks geklammert. Die Leiche Delbrück's Wurde ant Abend geborgen. Die Rüstungen für die Vorexpedi tion des deutschen Luftschiff-Polar unternehmens nähern sich ihrer Vol lendung. Der „Norddeutsche Lloyd" stellt seinen Dampfer „Mainz" für die Vorexpedition. Das Schiff fährt, mit den Theilnehmern an Bord, zu Anfang des Monats Juli von Bre merhaven nach Spitzbergen, von wo aus alle Bedingungen für das Gelin gen genau untersucht werden sollen. Die Voraussetzung für die eigentliche Expedition, deren Zweck „die wissen schaftliche Erforschung des unbekann ten arktischen Polarmeers durch das lenkbare Luftschiff und dessen Ent° Wicklung zur Ausführung wissen schaftlicher Arbeiten" fein soll, ist, daß das Luftschiff bequem auf das Treibeis heruntergehen und dort ge nügend verankert werden kann. Um dies festzustellen, muß die Porexpedi tion in's Polareis eindringen und die zweckmäßigsten Verankerungen berechnen. Die Rückkehr der Theil nehmer der Vorexpedition wird vor Eintritt des Winters erfolgen. Es ist jetzt fest bestimmt, daß Großadmi ral Prinz Heinrich von Preußen, der Vorsitzer des Arbeitsausschusses für die deutsche Luftschiff-Polarexpe dition, die Vorexpedition mitmachen wird, deren fachmännische Leiter Gras Zeppelin und sein treuester Mitarbeiter, Geheimrath Prof. Dr. Hergesell, fein werden. Ferner wer den zu der Reisegesellschaft gehören: der namhafte Forscher und Münche ner Universitäts-Professor Dr. Erich v. Drygalski Dr. Theodor Lewald, vortragender Rath im Reichsamt des Innern und ehemaliger deutscher Reichskommissär auf der St. Louiser Weltausstellung: Geheimrath Miethe 'von der Technischen Hochschule in Charlottenburg und der Geheime Kommerzienrath v. Friedländer Fuld. In deutschen Hofkreisen giebt sich gegenwärtig eine gewisse Besorgniß um den Kaiser kund, obgleich der Herrscher sich der besten Gesundheit erfreut. Der Monarch altert näm lich sichtlich. Das ungestüme Feuer Ich der Jugend, das er bis in's reife Mannesalter hinein bewahrte, hat ei nem tiefen Ernste Platz gemacht, fein bereits von Furchen durchzogenes Gesicht trägt einen nachdenklichen, strengen Ausdruck und sein Haar ist fast ergraut. Seine erstaunliche Ar beitskraft hat jedoch in keiner Weise nachgelassen. Er hält die Zügel der Regierung fester in der Hand als je vorher, und lenkt die auswärtige Po litik hinter den Coulissen eisern, ob gleich er feine Rede mehr hält, feit vor zwei Jahren das bekannte Inter view einen so großen Sturm entfes selte. Das Deutsche Reich steht vor dem gewaltigsten Kampf zwischen Kapital und Arbeit in seiner Geschichte. Die seit Langem herrschenden Wirren im Bangewerbe haben ein kritisches Stadium erreicht und ihre friedliche Beilegung scheint kaum mehr möglich zu sein, obgleich der preußische Han delsminister aufgefordert worden ist, vermittelnd einzugreifen und aus ir gend eine Weife ein Kompromiß zu Stande zu bringen. 22,000 dem Verbände der Baumeister angehö rende Arbeitgeber sind entschlossen, ihre Angestellten am 14. April aus zusperren. Wenn der „Lockout" That sache wird, so sind seine Folgen nicht abzusehen. Er wird direkt und indi rekt mit einem Schlage 1,500,000 Handttcrker brodlos machen und die Bauindustrie auf Wochen oder viel leicht Monate hinaus vollständig lahm legen. Die Regierung ist sich der drohenden Gefahren und voraus sichtlichen Störungen des Geschäfts lebens wohl bewußt, die der beab sichtigte Lockout der sämmtlichen Bauhandwerker, oder ein Streik im Gefolge haben muß, und sie hat des halb den Beschluß gefaßt, alle Hebel in Bewegung zu fetzen, um diese Ge fahr abzuwenden. Sie hat zu die sem Zweck ihre freundschaftliche Ver mittelung angeboten und der Herr Delbrück, der Staatssekretär des In nern, hat bereits die Einladung zu einer Konferenz im Ministerium des Innern an die Arbeiterführer und die Bauherren ergehen lassen.. Diese Konferenz soll am Freitagvormittag stattfinden und es wird jedenfalls sehr viel von dem Resultate derselben abhängen. Unter riesigem Andrang der Be völkerung fand zu Mühlheim a. Rh. das Leichenbegängniß für die Solda ten statt, welche bei dem Zusammen stoß des „Lloyd"-Expreßzugs mit ei nem Urlauberzug umkamen, worüber wir in voriger Nummer berichteten. Die Militär- und Zivilbehörden wa ren bei der Beerdigung vertreten die einzelnen Regimenter, denen die Ver unglückten angehörten, hatten Abord nungen entsandt die Theilnahme an dem Trauerzuge war eine ungeheure. Ganz Mühlheim stand unter dem Bann der traurigen Feier. Aus Berlin wird unterm 0. April berichtet: Die Bemühungen des Staatssekretärs des Innern, in dem drohenden Streik der deutschen Bau Handwerker zu vermitteln, verliefen ohne Erfolg. Die Arbeitgeber wie sen den ihnen gemachten Vorschlag eines Vermittelungskomitees ab, das zu gleichen Theilen aus Vertretern beider streitenden Parteien zusam mengesetzt sein soll. In einer späteren Sitzung beschlossen die Ar beitgeber eine allgemeine Aussper rung, die am 15. April in Kraft tre ten soll. Falls diese zur Wirklichkeit wird, betrifft sie rund 350,000 Bau arbeiter. Die Schwierigkeiten ent standen daraus, daß die Arbeiterge werkschaften die ihnen von der Verei nigung der Arbeitgeber vorgeschla gene Lohnskala einstimmig verwar fen. In Bad Oeynhausen, preuß. Re gierungsbezirk Minden, ist das königl. Kur-Theater ein Raub der Flammen geworden. Die Saison hatte noch nicht begonnen. Die Spiel zeit pflegte von Mitte Mai bis Mitte September zu währen. Das Kurthea ter war im Jahre 1895 umgebaut und im Jahre 1903 renovirt worden. Es faßte dreihundert Personen. Der amerikanische Botschafter in Berlin, Dr. David Jayne Hill, hatte nach Rom auf telegraphischem Wege 4. Jahrgang Rugby, Nord.Dakota, Donnerstag den 14. April, 1910. führe nur erstklassige Waaren und ich weiß auch, daß die meisten Farmer dies anerkennen. die Einzelheiten des Programms übermittelt, welches für die Tage des Berliner Besuchs des Herrn Roose velt ausgestellt werden ist. Die prompte Zustimmung des Herrn Roosevelt hat namentlich in amtli chen Kreisen große Befriedigung her vorgerufen. Oesterreich-Ungarn. Die Frage der Ausfüllung des Oberbürgermeisterpostens für Wien ist in eine neue Phase getreten. Wie von bestunterrichteter Seite verlau tet, hat Erzherzog Thronfolger Franz Ferdinand plötzlich lebhaftes Interesse an der Besetzung dieses Am tes genommen, dessen Inhaber von der Krone bestätigt werden muß. Der Erzherzog hat mit dem derzeiti gen Handelsminister Dr. Weiskirch ner eingehend konferirt und dessen Abneigung oder Bedenken gegen Ue bernahme des Oberbürgermeistern! tes angeblich überwunden. Als Er gebniß der Besprechungen gilt es nun für ausgemacht, daß Dr. Weiskirch ner bald die Zügel der städtischen Verwaltung in die Hände nehmen wird. Nachdem die letzten großen Manö ver schon zu verschiedenen Neuerun gen von mehr oder minder tiefgehen der Bedeutung geführt haben, ist neuerdings in maßgebenden Kreisen ein schon längere Zeit empfohlener Beschluß gefaßt worden, der für die ganze Gestaltung der österreichischen Wehrmacht zu Wasser und zu Lande von einschneidender Bedeutung ist. Die in den Manövern gemachten Erfahrungen haben die Ueberzeu gung geweckt, daß eine Umgestaltung der Militär-Intendantur nothwendig ist. Eine solche Umgestaltung wird nunmehr vorgenommen und zwar so, daß für die Kriegsmarine eine be sondere Gruppe gebildet wird. Mi litär und Marine-Intendantur wer den, koordinirte Verwaltungszweige bilden. Kaiser Franz Joseph wird am 16. April in Schoenbrunn ein Galadiner zu Ehren von Ex-Präsident Roose velt geben. Am vorhergehenden Abend wird Herr Roosevelt der Gast des Grasen v. Aehrenthal, des frühe ren Ministers des Auswärtigen, bei einem offiziellen Diner fein. Dies findet in den Räumen des Auswärti gen Amtes statt. Italien. Ex-Präsident Roosevelt wurde am 4. April von König Viktor Emanuel im Quintal in Audienz empfangen. Auf dem Wege vom Hotel zum Qui rinal wurde der diftinguirte Gast von den Passanten auf den Straßen, durch welche feine Equipage fuhr, in herzlicher Weise begrüßt. Vor dem Patast stand eine Abtheilung Küras fire, die dem Gast als Ehreneskorte diente und ihn militärisch begrüßte. Herr Roosevelt wurde nach einem Vorzimmer geleitet, wo der dienst thuende Adjutant Kontreadmiral Ga relli, Graf Tozzoni und der Zere monienmeister Herzog Cito bereits feiner harrten und ihn dem König zuführten, der ihn mit ausgestreck ten Armen empfing. Die Audienz währte etwa dreiviertel Stunden. Am Abend war Herr Roosevelt der Ehrengast bei einem Diner im Kö niglichen Schloß, an welchem die kgl. Familie und mehrere Minister sowie Spitzen der Militär» und Zivilbehör den theilnahmen. Der Entschluß des Herrn Roose velt, lieber einer Audienz beim Papst zu entsagen, als auf die ihm vom Va tikan gestellten Bedingungen einzu gehen, hat in Rom eine große Sensa tion hervorgerufen, obschon Herr Roosevelt ausdrücklich erklärte, der kleine Zwischenfall fei rein persön licher Natur und sollte keinen An laß zu Erbitterung auf irgend einer Seite geben. Auch Kardinal Merry del Val, dem die Schuld an dem Zwischenfall gegeben wird, veröf fentlichte gleich feine Version über diesen Gegenstand. Er behauptete, daß der Vatikan im Allgemeinen bei der Ertheilung von Audienzen we der die Religion des Besuchers noch dessen sonstige Handlungen in Er wägung ziehe. Herr Roosevelt hätte ^nrmgcrâtllfdmftcn. Kommt «nd befebt mein reichhaltiges Lager. 5 Habe die vollständigste Auswahl in Farmmaschinerie und Farmgeräthschasten in Pierce County. Ein Besuch meme§ Waarenschup pens wird Sie von der Wahrheit des Gesagten überzeugen. so viele Reden vor Resormirten, Presbyterianern oder Lutheranern halten können, wie er wollte, es würde dies den Vatikan bei der Er theiliing_ der Audienz durchaus nicht beeinflußt haben es fei überhaupt ganz irrig, wenn man bei diesem Zwischenfall einen religiösen Hinter grund suche es handle sich nur um die in Rom befindliche Methodisten Gemeinde, die schon seit geraumer Zeit den Papst zum Ziel ihrer beson deren Angriffe zu machen suche und sich hierbei zuweilen der verwerflich sten Mittel bediene. Da weder Herr Roosevelt noch dessen Freund I. Cal Iatt O'Langhlin versprechen wollten, daß ersterer während seines Aufent halts in Rom die Methodisten nicht besuchen werde, so habe der Vatikan die Audienz unmöglich gewähren können. Herr Roosevelt gab zu, daß er am 11. April in Genua mit Gifford Pitt« chot zusammentreffen werde. Er er klärte indessen im Voraus, daß er auch nach dem Interview nichts für die Öffentlichkeit zu sagen haben werde und daß er sich wundern würde, wenn Pinchot etwas zu sagen haben würde. Er habe seit seinem Eintritt in die Dschungeln Asrika's nichts mehr von Herrn Pinchot ge hört, bis dieser von Kopenhagen aus ihm per Depesche ankündigte, daß er ihn in Genua besuchen werde. Aus dieser letzten Aeußerung entnimmt man, das Herr Pinchot nicht auf eine Kabeldepesche des Ex-Präsidenten hin nach Europa kam, sondern aus eige nem Antriebe. Colonel Roosevelt u. dessen Gattin trafen am 8. April per Wagen von Spezzia in Genua ein. Da sie be reits um 5 Uhr Nachmittags anlang ten, so sind sie nahezu um 20 Stun den ihrem Reiseprogramm vorausge eilt. Sie wurden hier von den städti schen Behörden mit Feierlichkeit em pfangen. Rußland. Laut Depeschen ans Odessa wur den vom Kriegsgericht in Noworo sisk sieben der Revolutionäre, die dort vor drei Jahren die Republik proklamirten, zum Tode verurtheilt und vierzehn andere zu lebens länglicher Kerkerhaft. Da die Re volutionäre während ihrer kurzen Herrschaft kein Blut vergossen und das private und öffentliche Eigen thum beschützten, erregen die barbari schey Strafen, zu denen sie tierur theilt worden sind, allgemeine Ent rüstung. Die Gouvernements-Be hörden haben sich mit den angesehen sten Bürgern bereinigt, um den Za ren zu ihrer Begnadigung zu bewe gen. Ex-Richter Alton B. Parker reiste am Donnerstag tion St. Petersburg nach Moskau und der Krim ab. Wäh rend seines Besuches in St. Peters burg sprach Herr Parker bei Pre mier Stolypin vor und erörterte mit dem russischen Premier die Möglich keit. näherer Beziehungen zwischen Rußland und den Ver. Staaten. Ein Duell zwischen Graf Witte, dem früheren russischen Premiermi nister, welcher einer der Vertreter Nußlands bei der Friedenskonferenz in Portsmouth N. H. war, und Ge neral Kuropatfin, dem Oberbefehls haber der russischen Armee im japa nischen Kriege, ist durch eine Erklä rung des Grafen Witte am Samstag den 9. April noch im letzten Augen blick vermieden worden. General Kuropatfin fühlte sich beleidigt durch eine Rede des früheren Premiers, in welcher dieser erklärt hatte, daß den russischen Militärführern moralischer Muth fehle, und daß sie geneigt seien, andern die Schuld für ihre Miß griffe zuzuschreiben. General Ku ropatfin faßte diese Bemerfung als eine persönliche Beleidigung auf. und forderte den Ex-Premier zum Zwei kampf heraus. Sekundanten wur den ernannt, und den Bemühungen der Freunde der beiden Männer ge lang es, eine Verständigung herbei zuführen. Frankreich. Die französische Deputirtenkam» mer hat die Mittel für den Bau von zwei weiteren Schlachtschiffen bewil II Wenn iöy ligt. Die Fahrzeuge sollen noch in diesem. Jahre in Angriff genommen werden und an Gefechtsstärke den neuesten „Dreadnoughts" der engli schen und deutschen Flotte gleichkom men. Auf dem in Paris tagenden The rapeutischen Kongreß machte der be rühmte Arzt Dr. Doyen die interes sante Mittheilung, daß er in der Hitze ein sicheres Mittel gegen den Krebs entdeckt und mit derselben mehrere Heilungen erzielt habe. „Gesunde Zellen ertragen eine Hitze von 140 Grad Celsius, während die vom Krebs ergriffenen bei 122 Grab zerstört werden," sagte der Gelehrte. „Mit Hilfe des elektrischen Stromes kann die Hitze tief in das Fleisch eingeführt werden und wenn dies geschieht, gerinnen die vom Krebs infizirten Zellengewebe wie Eiweiß, um nach ein paar Tagen abgestoßen zu werden. Meine Experimente ha ben mich überzeugt, daß der Krebs in jeder Form geheilt werden kann, wenn die Behandlung mit Hitze rechtzeitig erfolgt." Spanien. Die spanische Regierung hat ait die südamerikanischen Republiken Ecudor und Peru je eine Note ge sandt, in welcher sie beide Regierun gen auffordert, sich größerer Ruhe und Besonnenheit zu befleißigen und vor allen Dingen erst den Schieds spruch abzuwarten, welcher den Grenzstreit schlichten soll. König Al fonso ist in diesem Grenzstreit zum Schiedsrichter erkoren worden und die spanische Regierung leitet aus diesem Umstände ihr gutes Recht und ihre Pflicht ab, die beiden Kampf hähne zu ermahnen, sich allen Hasses und aller Erbitterung zu enthalten. Gleichzeitig verspricht sie, daß der Schiedsspruch so bald und so gerecht und unparteiisch wie nur möglich ge sollt werden wird. Ob die spanische Mahnung die aufgeregten Gemüther in Peru und Ecuador thatsächlich be ruhigen wird, ist allerdings fraglich und wird allerseits bezweifelt. Schweiz. Die größte katholische Universität der Schweiz, das Mariahilf, welches in der Nähe von Schwyz gelegen ist, brannte in der Nacht vom 3. auf den 4. April nieder. Die Kirchenbiblio thek und eine werthvolle wissenschaft liche Kollektion wurden zerstört. Fünfhundert Studenten und Profes soren entkamen mit knapper Noth dem Tode. Ans Falmouth wird berichtet, daß der britische Viermaster „Kate Tho mas" in der Hohe von Lands End von einem großen Dampfer ange rannt und zum Sinken gebracht wurde. Der Kapitän mit seiner Fa milie und fünfzehn Mann tion der Besatzung ertranken. Der einzige Ueberlebende der Katastrophe ist ein Schiffsjunge, der von dem Dampfer, welcher das Schiff schleppte, gerettet wurde. Türkei. Vier Bataillone türkischer Trup pen haben Marschorder nach Nordal banien bekommen, wo eine Empö rung ausgebrochen ist. Die Ursache für die Erhebung scheint in der Aus schreibung neuer Steuern zu liegen. Die Regierung ist in großer Besorg niß über eine mögliche weitere Aus dehnung des Aufstandes nach ande ren Landes theilen. Japan. Ein mit Dynamit beladeues Boot im Hafen von Tokio fing am Don nerstag Feuer und eine Explosion folgte, durch welche drei Personen ge tobtet, viele Häufer an der Wasser front zerstört und ein Sachschaden von $250,000 angerichtet wurde. Inland. Die Prozesse gegen die kürzlich von den Großgeschworenen in An klagestand versetzten früheren und jetzigen Stadtrathsmitglieder in Pittsburg Pennfylvanien nahmen nicht habe, was Sie wünschen, besorge ich es für Sie. Abonnements-Preise: $1.50 daS Jahr in den Ber. Staaten Nach de« Auslande iluZ1** das Jahr nach Canada ss'"-H7,/ s Teutschland u fy "-"h (Äisr gegen iou«..._ ng) No. 38 am 4. April int dortigen Kriminalge richt ihren Anfang. Es wurden im Ganzen die Namen von vierundvier zig Angeklagten aufgerufen. Zwei derselben erklärten sich sofort für schuldig. Zwölf waren nicht im Ge richtssaal anwesend. Von bett übri gen verlangten einige eine detaiHirte Anklage, während wieder andere ei nen „change of venue" verlangten. Gegen diejenigen welche fehlten, wurden sofort Verhaftungsbefehle erlangt und der Sheriff beauftragt, feine Gefangenen „lebend ober todt" dem Gerichte zu produziren. Der Streik der Brauereiarbeiter in La Crosse Wisconsin der ant Frei tag begann und die fünf Brauereien zum Schließen zwang, wurde aift Montag schon wieder geschlichtet. Die Streiker erhielten ungefähr alle Forderungen bewilligt, die sie ge stellt hatten. Es wurde ihnen eine Lohnerhöhung von $2.00 per Woche und der Sstüitdigc Arbeitstag ge währt und auch sonstige Forderun gen angenommen. Den gegenwärtigen Plänen zu folge werden innerhalb 2 Monate Vertreter der Ver. Staaten und der canadifcheit Regierung entweder in Ottawa oder Washington zusammen treffen und den Versuch machen, so rasch wie möglich eilten auf Gegen seitigkeit beruhenden Handelsver trag zwischen den beiden Ländern zum Abschluß zu bringen. Die Erle digung dieser Streitfragen kümmert natürlich nur die beiden betheiligten Mächte anders tier hält es sich aber mit dem beabsichtigten Handelsver trag. Es besteht kein Zweifel, daß alle hierauf bezüglichen Unterhand lungen zwischen Canada und den Ver. Staaten von allen größeren Handelsmächten mit denen die Ver einigten Staaten kürzlich Tarifab kommen abgeschlossen haben, mit der größten Aufmerksamkeit verfolgt werden dürften und daß dieselben für den Fall des Zustandekommens eines solchen Handelsvertrages sofort auch für sich Handelsverträge oder wenig stens weitgehende Konzessionen bean spruchen werden. Wie ein Recipro zitäts-Vertrag mit Canada abge schlossen werden kann, ohne hierbei die Einwände der anderen Mächte zu provociren, ist ein Problem, mit dem sich die Herren Tarif-Experten schon in allernächster Zeit zu befassen ha ben werden. Vollständige Berichte über die Li zettsabstimnmng im Staate Illinois lassen ersehen, daß neun ganze Coun ties des Staates, welche bisher Pro hibitioit hatten, wieder feucht gewor den find. Indessen haben die Prohi bitioniften in drei Counties gesiegt, welche bisher Wirthschaften batten. Somit hat das liberale Element sechs Counties seiner Liste hinzugefügt. Die bisher vorliegenden Berichte ans den Ortschaften des Staates Wisconsin, wo ant Dienstag voriger Woche über die Prohibitionsfrage ab gestimmt wurde, lassen erkennen, daß im großen und ganzen der Sieg von den Gegnern der Prohibition gewon nen worden ist. Fast sämmtliche Städte, alle größeren, und die mei stett kleineren, entschieden sich für Beibehaltung der Wirthschaften. Die Prohibitionisteu siegten nur, wie ge wöhnlich, in den Villages und Towns. Mit einer Pluralität von 7109 Stimmen wurde am Dienstag vori ger Woche Emil Seidel, der Kandi dat der Sozialdemokraten zum Ma yor von Milwaukee auf zwei Jahre erwählt. Die Sozialdemokraten sieg ten auf der ganzen Strecke und brach ten ihren politischen Gegnern eine so vernichtende Niederlage bei, daß sie diese nicht so bald vergessen werden wird. Sie erwählten ihr ganzes Stadtticket mit Pluralitäten von 6234 bis 7329, erwählten sämmt liche Aldermen-at-large und erwähl ten 14 Ward-Aldermen, so daß sie die absolute Mehrheit im Stadtrath haben werden. Die Abstimmungen in 60 Jlli ltoiser Städten und „Towns" übet die Wirthschastssrage ergab eine förmliche Umwälzung im Vergleich (Fortsetzung und Schluß auf Seite 10) \n\n M. Grant's Maschinen-Schuppen, nördlich der Great Northern Msenbahngeleisc, Rugby, 9t. Dak. England. I 12.00 tint-