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Gebühre« fstr Anzeige«: 80t per Zoll für jede Insertion 10c per Zeile für die erste Insertion 6c per Zeile für jede folgende Insertion Bei Anzeigen von 60 Zoll und darüber be* rechnen wir gor per ZoU für die erste und 18c für jede weitere unveränderte Insertion Keine Abweichung von diesen Raten! WochenRundschau WnSlanV. Deutschland. e i n 1 1 A i A n e n Wahlrechtskundgebungen, welche ge stern im Humboldthain, im Fried richshain und im Treptower Park stattfanden nahmen reichlich 120,* OOOSozialdemokraten und Freisin nige theil, einschließlich der Frauen. Alles verlief ruhig. Polizeipräsident v. Jargow sah sich in Zivil die De monstrationen an und war von der herrschenden guten Ordnung und Disziplin sehr überrascht. Von IG riesigen Reduerbühnen sprachen Reichs- und Landtagsabgeordnete, je weils von Hornsignalen angekündigt. Es wurden Resolutionen verlesen und angenommen, welche die Ver pflichtilng aussprachen, unermüdlich für Wahlreform zu kämpfen, bis der Sieg errungen sei. Zum Schluß stimmten viele die Arbeitermarsail laise an aber in allen Fällen hörte aus Weisung der Führer der Gesang öald wieder auf. In bester Ordnung marschh'ten die Demonstranten nach den Lokalen zurück, von denen sie ge kommen waren. 12 Protestversamm lungen in Sälen der Vorstädte ver liefen gleichfalls ruhig. Außerdem fanden Wahlkundge bungen in Köln, Essen, Düsseldorf, Bochum, Dortmund, Magdeburg und Breslau statt, und bis auf die Breslauer verliefen alle diese ruhig. In Breslau griff nachträglich die Po lizei die Menschenmassen in den Straßen mit Mauser Waffe an und nahmen viele Verhaftungen vor. e i n 1 2 A i i e n e für die Aufnahme des Ex-Präfiden ten Theodore Roosevelt am Berliner Kaiserhof haben nunmehr festere Ge stall gewonnen. Das ursprüngliche Programm, nach welchem Herr Roosevelt zunächst beim amerikani sche« Botschafter Dr. Hill Aufenthalt nehmen sollte, ist dahin geändert wor den, daß der Er-Präsident sofort eine für ihn reservirte Flucht von Gemächern im kgl. Schloß beziehen soll. Dies wird auch geschehen, doch wird Herr Roosevelt seinen offiziellen Besuch ant Kaiserhof mit dem Tage .feiner Vorlesung an der Berliner Universität, den 12. Mai abschließen, und dann nach dem Botschafter-Pa lais übersiedeln. Es geschieht dies auf den Wunsch Herrn Roosevelt's der dem Botschafter keine Enttäu schung bereiten möchte, nachdem Herr Hill schon Vorbereitungen zur Auf nahme seiner Gäste getroffen hat. Frl. Ethel und St er mit Roosevelt werden während des ganzen Aufent halts der Familie, Gäste des Bot schafters fein. Der Kaiser wird auch dem Diner, welches Botschafter Hill zu Ehren Herrn Roosevelt's veranstaltet, bei wohnen. e i n 1 4 A i i e a n e kündigte Vermittelung der bairischeti Regierung in den Baugewerbe-Wir ren ist gescheitert. Wie aus München berichtet wird, sind die ernsten Be mühungen des Ministerpräsidenten Freiherrn v. Podewils, die beiden Parteien zur Ausgleichung ihrer Dif ferenzen zu bringen, erfolglos geblie ben. Sofort nach Beendigung der Konferenz haben die nordbairifchen und mittelfränkifchen Arbeitgeberver bände ihren Arbeitern für den 15. April gekündigt. Bei der Ersatzwahl im 6. Berliner Landtagswahlkreise ist der Sozialde mokrat Hoffmann gewählt worden. Die Wahl war nothwendig geworden, weil das Mandat des sozialdemokra tischen Abgeordneten Heitmann erle digt war. Ein verhängnisvoller Autounfall hat sich im Grunewald ereignet. Die Gattin des Rittmeisters Fahrenhotz wurde getödtet, der Rittmeister selbst und der Chauffeur wurden leicht ver letzt. Die russische Regierung hat in Deutschland zwei Luftschiffe des Par sevaltyps bestellt. Jeder der in Auf trag gegebenen Segler wird die Summe von 180,000 Rubel kosten. e s e n 1 4 A i i e s i e s Aussehen erregt in ganz Sachsen die Thatsache, daß Karl May, ein Mil lionär, Verfasser vieler Bücher, auch religiöser und Kindergeschichten, ein spezieller Freund des Königs von Sachsen und hochangesehen im gesell schaftlichen Leben Dresdens, in einem Berliner Gericht als ein notorischer Verbrecher entlarvt wurde, dessen Thaten vor 40 Iahren ganz Deutsch land in Schrecken setzten. Es wnrde bewiesen, daß er zwei Termine, da von einen von 1870 bis 1878, im Ge fängniß verbüßt hat, und daß er das Haupt einer Räuberbande war, die ganz Sachsen terrorisirtc! May hat seine Identität die ganzen Jahre zu verheimlichen gewußt und sich beson ders durch seine philanthropischen Werke ausgezeichnet. Seine Ent decknng, d. h. Entlarvung, war das Werk des Herrn Lebins, des Füh rers der Sozialisten in Dresden. Mat) stellte die gegen ihn erhobenen Anklagen entrüstet in Abrede und strengte einen Verleumdungsprozes gegen Lebins ait, und der Prozeß wurde entschieden indem die Richter erklärten, daß Lebitts die Wahrheit seiner Anklagen gegen May vollstän dig bewiesen habe. a u 1 5 A i E i n e furchtbare Explosion ereignete sich hier heute Nachmittag itt dem Ge bäude des Zollverschluß-Lagerhaus distrikts. Fettersbrust folgte. Meh rere Personen wurden getödtet, und andere verletzt. In dem Unglücks gebände waren viele Oelfässer aufge stapelt. Drei große Magazine gerie ten in Brand, und noch lange nach der Explosion brannte das Feuer wü thend weiter. Die Feuerwehr konnte nur wenig gegen dasselbe ausrichten. Die Gesammtzahl der Getödteten wird jetzt auf 7 angegeben. e i n 1 5 A i V o K i e s gericht sind Rittmeister Sentiert und Leutnant v. Wuthenau vom 7. Kü rasierregiment in Halberstadt wegen Mißhandlung von Soldaten zu drei Tagen Stubenarrest verurtheilt wor den. Beide reichten darnach ihren Abschied ein. Die milde Strafe hat in weitesten Kreisen der Bevölkerung große Erregung hervorgerufen. Es waren nicht weitiger als 155 Fälle von Mißhandlungen, welche den zwei, zur vierten Eskadron des Regi ments gehörenden Offizierelt zur Last gelegt wurden. Von Seiten der Fortschrittlichen Volkspartei wird dieserhalb eine Interpellation im Reichstag geplant. e i n 1 6 A i A n n e n 200,000 Bauhandwerker sind heute in Deutschland arbeitslos die Ge fchäftsfperre, welche man vergeblich zu vermeiden versuchte, ist in Kraft getreten, und auf beiden Seiten herrscht hochgradige Erbitterung. In Berlin, Hamburg, Bremen und München sind noch Verhandlungen im Gange, und etwa ein Zehntel al ler Bauunternehmer hat die Forde rungen der Leute bewilligt, infolge dessen bereit Arbeiter nicht von der Sperre betroffen werden. Die Bau-, materialfabrikanten betheiligen sich in einigen Städten des Reichs art der Bewegung und verweigern solchen Unternehmern, welche die Forderun gen der Handwerker bewilligt haben, die Lieferung von Materialen. In den nächsten Tagen wird hier eine Versammlung der Vertreter der Ge sammt-Jndustrie stattfinden, um über die finanzielle Unterstützung der Bauunternehmer schlüssig zu werden. Außer Abertausenden von nicht orga noiden Arbeitern sind in den grö ßeren Städten an Bauhandwerkern brodlos geworden: Saarbrücken 14,000,Hannover 16, 000, München 10,000, Essen 5,600, Dortmund 5,000, Gelsenkirchen 4, 000, Bochum 2,000, Duisburgs,000, Dresden 5,000, Düsseldorf 2,000, Breslau 6,000, Leipzig 8,000, Kiel 24,000, Schleswig-Holstein Provinz 8,000, Erfurt 2,000, Offenbach 8, 000, Posen 6,200, Chemnitz 3,500, Köln 3,500, Magdeburg 2,000, Ludwigshafen 5,000. 4* Jahrgang kngby, Nord-Dakota, Donnerstag den Lt. April, 1910* Die vereinigten deutschen Gewerk 3aniiacrätl)fc!)aftcit. schaften besitzen einen Streikfonds von über fünfzehn Millionen Mark außerdem ist jedem nicht in den Kampf verwickelten Gewerkschaftler, je »ach dem eigenen Verdienst, eine wöchentliche Steuer von einer halben oder einer Mark auferlegt worden. Die Geschäftssperre ist die Folge der Ablehnung der Lohntarif-Vorschläge der Bauunternehmer seitens des so zialistischen Baugewerkschaftsrathes. e i n 1 6 A i o e s Aufsehen erregt die Kunde von einem ernsten deutsch-russischen Zwischen fall, der sich soeben ereignet und die hiesige Regierung zu sofortigen Vor stellungen bei bat maßgebenden Ge walten itt St. Petersburg veranlaßt hat. Der Vorfall selbst wird kurz wie folgt geschildert: Ein preußi scher Staatsangehöriger namens Kiefer, welcher ohne Paß die russi sche Grenze bei Preußisch-Herby überschritt, wurde von einer russi schen Grenzwache erschossen. Der Todte wurde seiner gefaminteu Baar schaft beraubt und die Leiche auf dem Felde liegen lassen. Sobald die he hördliche Nachricht von dem Vor komnuüß hier eingetroffen war, wur de vom Auswärtigen Amt turner weilt Beschwerde bei der russischen Regierung erhoben. Mit begreifli cher Spannung wird die weitere Ent Wicklung der Angelegenheit erwartet. Später ist die Meldung von zwei weiteren ernsteren Unfällen einge troffen, welche sich währeitd der Ma növer ereignet haben. Eine Dampf röhre barst im Torpedoboot „S 147", infolge dessen ein Mattn ge tödtet und zwei schwer verletzt wur den. Ein ähnlicher Unfall kam beim Torpedoboot „S 140" vor. Auf die sem wurden drei Heizer lebensge fährlich verbrüht. Tiefstes Bfcdauent ruft itt allen Kreisen der Bevölkerung die Mel dnng hervor, daß dem Torpedoboot „S 122" während der Ausführung von Manöver zur Nachtzeit auf der Höhe von Saßnitz an der Ostküste der Insel Rügen ein verhängnisvoller Unfall zugestoßen ist, welcher zwei Angehörigen der Bemannung das Leben gekostet hat. Das Torpedo fahrzeug, welches ein Deplacement von 470 Tonnen hat, wurde von dem kleinen Kreuzer „München", der ein Deplacement von 3278 Tonnen hat, mittschiffs getroffen und wäre bei nahe sofort gesnnkett. Ingenieur (Settee und Maschinen metat & rüstet fanden auf der Stelle ihre» Tod, und mehrere andere von der Bemannung trugen Verletzungen davon. „S 122" wurde in sinkendem Zustande von zwei anderen Torpedo booten, die der Unheilsstätte nahe ge wesen und rasch zur Hülse herbeige eilt waren, im Schlepptau nach Swinemünde gebracht. In ganz Norddeutschland herrscht augenblicklich das schönste Sommer wetter. Itt Berlin zeigt das Thermo meter 20 Grad Celsius (gleich 66 Grad Fahrenheit). Ein langjähriges Mitglied des bayerischen Landtags, Weinbergbesi tzer Buhl in Deidesheim ist gestor bett. Die Geschäftsordnung^ Kommis sion des preußischen Abgeordneten hauses hat die Regeln zwecks Auf rechterhaltung der Ordnung ver schärft. Darnach wird der Präsident ermächtigt, unter Zustimmung des Hauses, Abgeordnete, welche sich un gebührlich betragen, bis zu zwölf Ta gen von den Sitzungen auszuschlie ßen. Die Verschärfung ist durch die von den Sozialdemokraten verursach te Skattdalszette bei der Wahlrechts Rede des Ministerpräsidenten Dr. v. Bethmann Hollweg veranlaßt wor den. Türkei. K o n s a n i n o e 1 1 A i Einem aus Pristina eingelaufenen Telegramme zufolge haben die alba nesischen Insurgenten ihre Differen zen mit der türkischen Regierung bei gelegt und sich wieder friedlich an ihre heimischen Herde zurückgezogen. Die Regierung hat ihnen versprochen, ihre Beschwerden entgegenzunehmen und ihre Forderungen zu erwägen, wenn sie die Ordnung wieder herstellten. Habe die vollständigste Auswahl in Farmmaschinerie und Farmgeräthschaften in Pierce County. Ein Besuch meines Waarenschup pens wird Sie von der Wahrheit des Gesagten überzeugen. Ich führe nur erstklassige Waaren und ich weiß auch, daß die meisten Farmer dies anerkennen. U Wenn ich nicht habe, was Sie wünschen, besorge ich es für Sie. Oesterreich-Ungarn. W i e n 1 5 A i e o o e Roosevelt und sein Sohn Kermit tra sen hellte Vormittag um dreiviertel auf 7 Uhr ans Venedig hier ein. Ein dünner Nebel hing über der öfter reichischen Hauptstadt, als der Bahn zug in die Station einlief. Die Er sten, welche den Gast begrüßten, wa ren: Herr v. Mueller, Obers^kretär des österreichischen Auswärtigen Am tes im Namen der Regierung der amerikanische Botschafter in Wien, Kerens, und Andere vom Stabe dieses Botschafteranttes sowie des amerikanischen Konsulats, und Baron v. Hengevar, der österreichisch ungarische Botschafter in Washing ton. Nlach dent Austausch von Be grüßtulgen bestiegen Herr Roose velt und Herr Kerens eine Hofequi page und st ihren nach dein „Hotel Kranz." Wegen der frühen Morgen stunde waren die Straßen nach fast ganz verödet: obwohl der Kutscher und ein Diener die kaiserliche Livrc trugen, erregte ihre Fahrt keine be sondere Beachtung. Um 2 Uhr Nach mittags bestieg Roosevelt wieder die Equipage und fuhr nach der Hof burg, wo er vom Kcnserkönig Franz Joseph in Audienz empfangen wurde. Als besonderes Zeichen seiner Werth schätzung für den Gast empfing der Kaiserkönig denselben in seinen Pri vatgemächern, statt in dent gewöhnli chen Andienzzimmer. Al» Herr Roosevelt den Außenhof der Hofburg erreicht hatte, erwies ihm die Palast wache militärische Ehren. o n o n 1 0 A i A i dämmert dem englischen Volke die Erkenntniß auf, daß die mit Japan geschlossene Allianz ein schwerer Miß griff war. Fast alle Zeitungen er klären, daß das iit vier Jahren ab laufende Büttduiß nicht erneuert wer den dürfte. In dett offiziellen Krei sen herrscht die größte Besorgnis über die von der japanischen Regie rung verfolgte aggressive Erpan sionspolitik. Man beginnt, den Al (iirteit int fernen Osten zn fürchten. In einem Vortrag vor dein „An thors' Club" sagte der Earl Stall hope vor einigen Tagen, daß Ja pans plötzliche Gebietserweiterungen und unablässige Flottenrüstungen nicht nur in den Ver. Staaten Be sorgniß und Mißtrauen erwecken müßten, sondern auch in England. Japan wolle um jeden Preis Kolo nien, um dieselben aussaugen zu kön nen, wie England dies früher gethan habe, und es schiele mit lüsternen Au gen nach den Inseln im Pacific und besonders nach Australien. In der „World", deren Redakteur Lord Winterton ist, schreibt der her vorragende politische Schriftsteller Lancelot Lawton: „Das unselige englisch-japanische Bünditiß ist eine Frucht unserer Angst vor Deutsch land. Ait Downing Street glaubte man, durch diese Allianz den „Status quo" in Ostasien gesichert zu haben und nun die ganze diplomatische Strategie auf Europa konzentrireit zu können. Während wir jedoch un sere Aufmerksamkeit auf Deutschland richteten, hat sich in China eilte Si tuation entwickelt, die jeden Augen blick einen Weltenbrand entfesseln mag. Das Bündniß mit Japan hätte niemals geschlossen werden sol len, aber es war vielleicht nothwen dig, denn bald nach dem Kriege in der Mandschurei machte der Mar quis Jto der russischen Regierung Vorschläge, die zur Theilung Chinas zwischen Rußland und Japan führen mußten, wenn England diesen Plan nicht durchkreuzt hätte, indem es eine Allianz mit den Japanern ein ging." Rußland. St. Petersburg, 12. April. Mit der finnischen Selbstständigkeit geht es dem Ende zu. Nachdem das Epose zu der Gesetz-Vorlage über Finnland die Grundlagen des Ge setz-Entwurfs dahin bezeichnet hat, daß Finnland in seinen inneren (an dere Reichstheile nicht berührenden) Angelegenheiten nur eine provin ttzrncr. zielle Selbstverwaltung genieße, daß die Reichsgriutdgesetze für Finnland ebenso obligatorischen Charakter ha ben wie für die übrigen Reichstheile, daß ferner in allen nicht rein sinn ländischen Angelegenheiten die Mei nung des finnländischen Landtags ausschließlich berathende Bedeutung habe, und daß zum Nutzen Finn lands dem Rcichsrath und der Reichs duiita Vertreter der Bevölkerung Finnlands eingefügt werdeil, heißt es darin weiter: „Um falschen Den timgeit vorzubeugen, muß bemerkt werden, daß die Gesetzvorlage nur be zwecke, in der finnischen Grenzmark die mtetttreißbaren Rechte und vital sten Interessen Rußlands zu sichern. Dabei bezweckt die Vorlage durchaus nicht die Vernichtung der inneren Autonomie Finnlands oder eine Ent nationalisirung der Finnen, noch auch Anschläge auf ihre Kultur. Die An nahme des aufgestellten Programms bedeutet nicht die sofortige Verwirk lichung aller seiner Einzelheiten noch welliger begründet wäre die An nähme, die in Aussicht genommene Maßnahme werde unmittelbar sinn ländische Gesetze außer Kraft setzen und zur sofortigen Einführung rus sischer Staatsgesetze führen. Die Re formen sollen nach Maßstabe des wirklichen Bedürfnisses durchgeführt wer del unter Berücksichtigung so wohl der örtlichen Interessen, als auch der des ganzen Reiches." Ueber die Vertretung Finnlands im Reichs» rathe und der Reichsduma führt das Expose it. a. aus, daß die gleichbe rechtigte Mitarbeit der von Finnland gewählten Rcichsrathsmitglicdcr und Reichsdumaabgeordneten der Idee der Staatseiuheit besser entspreche, als die Vertretung durch Delegirte Finnlands, und daß für die von Finnland gewählten Mitglieder des Rcichsrath? und der Reichsduma die Kenntniß der russischen Sprache obli gatorisch fei. Italien. o o a u i 3 i o 1 2 A i Clifford Pinchot, der frühere Ober förster der Vereinigten Staaten, wel cher Hierselbst zutu Besuche des Ex präsidenten Roosevelt eingetroffen ist, verbrachte den ganzen Tag in der Ge sellschaft desselben, aber was zwi schen ihnen besprochen wurde, ist na türlich nicht bekannt gegeben worden. Auch Roosevelt's Sekretär verhielt sich vollkommen schweigsam über das, was zwischen den beiden Männern verhandelt wurde. Er ließ sich nur dazu herbei, mitzutheilen, daß der Oberst seinem alten Freunde, der gleichfalls ein großer Jäger fei, viele Erinnerungen von feinen afrikaiti scheu Iagdzügen erzählt habe. V e n e i 1 4 A i E s i dent Roosevelt hat seine Reise nach Wien angetreten und unterwegs hier selbst Station gemacht. Nach einer langen Nachtreise kam der Oberst in Begleitung Kermits, Lawrence Ab botts, zweier Sekretäre und einer Anzahl amerikanischer Zeitungskor respondenten bei Morgengrauen hier an und fuhr in einer Gondel durch die Morgendämmerung nach dem Hotel, in welchem sich infolge eines zufälligen Zusammentreffens auch gleichzeitig Erzherzog Ferdinand von Oesterreich mit seiner Gattin inkog nito aufhält. Den Vormittag be nutzten der Expräsident und fein Sohn zu einer kleinen Rnndtonr itt der Stadt und kehrten dann gegen Mittag in ihr Absteigequartier zu rück. Japan. o k i o 1 2 A i o e s A u s sehen erregt ein von der hier in eng lifcher Sprache erscheinenden Wochen schrift „Central News" veröffentlich ter anti-amerikanischer Artikel. Der ungenannte Verfasser desselben führt aus, daß eilt Krieg zwischen Japan und den Vereinigten Staaten unver meidlich sei, wenn diese bei ihrer jetzi gen fernöstlichen Politik beharren sollten. Das japanische Volk werde keine weitere Ausdehnung der ameri kanischen Interessen in Ostasien dul den. Ein Tageblatt bringt ein Inter view mit dem gegenwärtig hier wei lenden japanischen Druckereibesitzer Kommt und beseht mein reichhaltiges Lager. *Mk Abonnements-Preise: $1.50 das Jahr in den Ver. Staaten Nach dem Auslande r/V-1 das Jahr nach Canada o'„. nach Teutschland $2.uu 'KV Rußland (Rur gctiv.. ausbezahlung) 9to* 39 Suguria von San Francisco, in wel chem dieser ii. A. sagt: „Die anti-ja panische Strömung ist in den Ver. Staaten so stark, daß es bald keinem Japaner mehr möglich sein wird, dort zu leben. Entweder muß die japanische Regierung aufhören, den Bestrebungen der Amerikaner in China und der Mandschurei Hiilder nisse in den Weg zu legen, oder es kommt zu einer Katastrophe. Die Situation ist bereits unerträglich ge worden." Dänemark. K o e n a e n 1 2 A i I Gefängniß zu Holbaek auf Iii:land brach unter den Gefangenen eine große Meuterei ans. Etwa 30 Sträf linge hatten sich über das Mittages sen beklagt und sich gestern Nachmit tag geweigert, an die Arbeit zu ge hen. Gegen Abend versuchten einige Gefangene auszubrechen. Als der Inspektor und die Aussichtsbeamten sie daran hindern wollten, wurden sie von den übrigen Gefangenen mit Steinen, Schaufeln und anderen Ge räthschaften thätlich angegriffen, während andere versuchten, mit gro ßen Hämmern die Eisenstangen der Fenster zu zertrümmern. Inzwi schen war die Polizei alarmirt wor den, der es nach hartem Kampfe ge lang, die Gefangenen in ihre Zellen zurückzutreiben. Fünf Gefangene waren ausgebrochen und konnten bis her noch nicht ergriffen werden. Canada. a a y A e a 1 4 A i Der große Speicher der Calgary Milling Co. ist mit seinem ganzen Inhalt den Flammen zum Opfer ge fallen. Es verbrannten 80,000 Bü schel Weizen, 25,000 Büschel andere Getreidearten und eine Reihe belade» iter Frachtwagen. Der angerichtete Schaden beläuft sich auf $200,000. Inland. Wird ausgewiesen? N e V o k 1 0 A i i e Einwanderungsbehördelt haben eine Untersuchung darüber eingeleitet, ob Wilhelm Voigt, der „.Hauptmann von Köpenick", der sich augenblicklich hier aufhält, schon int Gefängniß ge wesen ist. Sollte sich „diese Ver muthung" bestätigen, muß er den be stehenden Einwanderungsgesetzen ge mäß deportirt werden. Unter diesen Umständen wird das Debut des Herrn Voigt in den Ver. Staaten einen überraschend schnellen Abschluß finden, denn sein Streich und die dafür verbüßte Strafe sind zu allgemein bekannt, als daß er auch nur den leisesten Versuch ma chen könnte, die Thatsachen abzuleug nen. Die Kosten der Deportation werden itt diesem Falle, da die Lan dung bereits erfolgt ist, von der Bun desregierung getragen werden müs sen. Der Prozeß gegen Dr. B. C. Hyde. K a n s a s i y o 1 1 A i Im hiesigen Kriminal-Gericht be gann heute einer der sensationellsten Mordprozesse, die je die Gerichte die* ses Landes beschäftigt haben. Ange klagt steht vor den Schranken des Gerichts Dr. Bennett Clarke Hyde, eilt Mann, der zu den hervorragend sten Aerzten der Stadt zählte und in gesellschaftlicher Beziehung eine ge wisse Rolle spielte. Die Anklage beschuldigt ihn, den Versuch gemacht zu haben, eine ihm durch Heirath verwandte Familie aus insgesammt 11 Personen durch Gift und Krantheitskeime aus dent Wege zu räume«, und dadurch in den Be sitz eines Millionen-Vermögens zu gelangen. Drei von diesen elf Per sonen find todt und es wird von Sei ten der Anklage behauptet, das Dr. Hyde sie vergiftet habe, die übrigen acht find nach mehr oder weniger schwerer Erkrankung wieder genesen. Dr. Hyde ist mit einer Tochter des vor sechs Monaten unter eigenthüm lichen Umständen verstorbenen Mil lionärs Col. Thomas H. Swope ver heirathet, und es ist in erster Linie dieser Todesfall, der den Verdacht (Fortsetzung und Schluß auf Seite 10) V* "M w-lS \n\n L. M. Grant's Maschinen-Schuppe«, nördlich der Great Northern Mfenbahngeleife, Rugby, N. Dak. England.