Newspaper Page Text
Gebühren für Anzeige«: Ave per Zoll für jede Insertion ,10c per geilt für die erste Insertion Ik per Zeile für jede folgende Insertion ., Bei Anzeige« von 60 Zoll trab darübet Be rechnen wir aoc per Zoll für bie erste und 15c für jebe weitete nnverânberte Insertion »eine «tbweich»»« be» liefen R«(w 4 ZahHegang Wochen-Rundschau AnSlan^ Deutschland. e i n 3 a i e a e I n teresse ist die heute veröffentlichte Kunde begegnet, daß das offizielle Programm für die erste Hälfte des Besuchs des Herrn Roosevelt vom Kaiser genehmigt worden ist. Die Ankilft des ehemaligen Präsidenten der Ver. Staaten wird am 10. Mai morgens um 9 Uhr am Stettiner Bahnhof erfolgen. Kaiser Wilhelm holt persönlich Herrn und Frau Roosevelt vom Bahnhof ab und be gleitet sie im Automobil nach Pots dam. Im Neuen Palais wird Kai serin Auguste Viktoria die Besucher begrüßen. Darauf folgt ein Gabel frühstück, nach welchem eine Besichti gung der Stadt Potsdam und der zahlreichen Schlösser, und vor allen Sanssouci', stattfinden wird. Für den Abend des 10. Mai ist ein Fest mahl im Berliner Kgl. Schloß ange setzt. Der Kaiser hat sich die Ausfül lung der Vormittage des 11. und 12. vorbehalten. Vielleicht wird eine Truppenschau auf dem Döberitzer Uebungsplatze des Gardekorps erfol gen. Auch mag eine Besichtigung städtischer und staatlicher Anstalten eingeschaltet werden. Am Abend des 11. Mai ist Diner zu Ehren des Herrn Roosevelt beim amerikanischen Botschafter, Dr. David Jayne Hill. Am Mittag des 12. Mai hält der Ex-Präsident seine längst angekün digte Vorlesung in der Aula der Ber liner Universität. Abends ist Diner beim Reichskanzler Dr. v. Beth mann-Hollweg. Am 13. Mai wird Herr Roosevelt nach dem Hause des amerikanischen Botschafters übersie deln. Im Neuen Königlichen Opern Theater ist „Theatre Pare" auf's Programm gesetzt. Der Rest der festlichen Veranstaltungen ist noch nicht bestimmt. Die Abreise des Herrn Roosevelt von Berlin wird am Morgen des 15. Mai erfolgen. Berlin, 4.' Mai. Graf Zeppe lin weilt zur Zeit in Berlin. Sein Aufenthalt hängt mit den Rüstungen für die Vorerpedition des deutschen Luftschiff Polar Unternehmens zu sammen. Der Graf wohnte bereits einer Sitzung des Arbeitsausschusses bei, in welcher verschiedene Pläne für die, zu Anfang des Monats Juli be ginnende Expedition berathen wur den. An der Sitzung nahmen Ge heimrath Professor Dr. Hergesell, Gras Zeppelins treuester Mitarbei ter, sowie Dr. Theodor Lewald, vor tragender Rath im Reichsamt des Innern, und andere hervorragende Persönlichkeiten theil, die sich auf das Lebhafteste für das Unternehmen in teressiren, dem auch Großadmiral Prinz Heinrich von Preußen seine thatkräftige Unterstützung widmet. e i n 4 a i o e s A u sehen erregt ein deutsch-schweizeri scher Grenz-Zwischensall, wobei dem Baseler Gastwirth Goensch, seitens der deutschen Behörden und ihrer Or gone sehr übel mitgespielt worden ist. Soweit bekannt, ist der Sachverhalt folgender: Goensch, der preußischer Staatsunterthan ist, wurde von badi sehen Polizisten unter falschen Anga ben aus badisches Gebiet gelockt und dort unter dem Verdacht der Spio nage verhaftet. Er wurde mehrer Wochen in Kolrnar in Haft gehalten, obwohl er völlig unschuldig war. Goensch wandte sich deshalb an den Schweizer Bundesrath und dieser richtete nach sorgfältigen Ermittelun gen eine Beschwerde an die deutsche Regierung. Die deutsche Regierung gab in ihrer Antwort zu, daß dem Gastwirth Unrecht geschehen sei, und die Polizei schuld trage, und fügte eine Entschuldigung bei. Der Bun desrath ist jedoch von der Antwort und einfachen Entschuldigung ange sichts der Goensch zugefügten Unbill nicht befriedigt und verfolgt die An gelegenheit weiter. Ein gewaltiges Feuer in Kroto sfchin, Provinz Posen, hat dem Mili tärsiskns einen hoch in die Tausende gehenden Schaden zugefügt. Drei Fahrzeugschuppen und Exer zierschuppen des 2. Posen'schen Feld artillerie-Regiments Nr. 56 sind in Flammen ausgegangen, und außer dem wurden durch den Brand große Montirungsgestände des Füfilir-Re giments.von Steinmetz (Westpreußi sches) Nr. 37 vernichtet. Die verbrannten Baulichkeiten und Bestände waren, wie alles Eigen thum des Militärfiskus, nicht versi chert, da der Fiskus als Selbstver sicherer fungirt. Eine Untersuchung über die Entstehung des Braudel ist eingeleitet. Oesterreich-Ungarn. W i e n 3 a i I n o i i s e n Kreisen erregt das lebhafte Interesse, das in England dem österreichischen Flotteilprogramm gegenüber halb amtlich zur Schau getragen wird, im Verein mit den wiederholten Anfra gen im englischen Parlament über den Vau von österreichischen „Dread noughts", tiefstes Befremden! Man ist bezüglich der Beweggründe für dieses eigenartige Interesse stutzig ge worden. Die Absicht ist, wie mart iniithmafit, die hiesigen maßgebenden Kreise zu amtlichen Angaben über Oesterreich's Flottenpläne zu reizen. Die Regierung ist jedoch nicht geson itcit, sich zu solchen Angaben provozi reit zu lassen, und keineswegs gewillt, einer fremden Macht Mittheilungen über die Pläne der Reichsvertheidi gung zu machen. Es werden taut Erklärung aus amtlichen Kreisen so viele „Dreadnoughts" gebaut, wie für nothwendig erachtet worden, gleichviel welcher Meinung hierüber das Ausland Ausdruck geben möge. u a e ft, 3. Mai. Die unga rische Regierung hat beschlossen, den Hafen Ftumc nach dem Vorbild von Trieft zu einem kräftigen Flottenstütz punkt auszugestalten. Es sollen in Fiume nicht nur Werstanlagen ge schaffen werden, die für den Bau von „Dreadnoughts", ausreichend find, sondern es wird auch eine Kanonen fabrik angelegt, welche die Geschütze für den Bedarf der Schiffe zum gro ßen Theil herzustellen imstande sein soll. England, o o n o n 7 a i e s e n Abend, 11 Uhr 45 Minuten, ist Kö nig Edward der Siebente gestorben. Stundenlang vor dem Ende war der Monarch bewußtlos, zwischen 9 und 10 Uhr kam er noch einmal zu sich und sprach zu seiner Umgebung an geblich die Worte: „Nun, es ist alles vorüber, aber ich glaube, ich habe meine Pflicht gethan." Dann ver fiel er wieder in Bewußtlosigkeit, aus der er nicht mehr erwachen sollte. Am Sterbelager versammelt waren Königin Alexandra, der Erbprinz und Gattin, die Herzogin von Fife, die Prinzessinnen Viktoria und Louise, die Herzogin von Argyll, sowie die Aerzte Letting, Reib, Po well und Dawson. Sobald das Le ben des Königs erloschen war, sandte der neue König, Georg der Fünfte, dessen Regierungsantritt ohne wei tere Formalitäten ganz automatisch erfolgte, wie üblich, an den Bürger meifter von London, alter englischer Sitte gemäß, die Nachricht vom Ab leben des Königs. Sie lautete wie folgt: „Mit tiefem Gram benach richtige ich Sie, daß mein geliebter Vater, der König, um 11:45 Uhr heute sanft entschlafen ist. Georg." Die Königin-Wittwe ist sehr gefaßt und nahm ihr Frühstück wie gewöhn lich in ihren Gemächern ein. Eine der ersten Beileidsdepeschen, welche sie erhielt, war von Kaiser Wilhelm. Auch Präsident Taft hat eine solche gesandt, darin rühmt er „die hohen Eigenschaften des Königs, welche ihm einen so mächtigen Einfluß auf Frie den und Gerechtigkeit unter den Völ kern" verschafften. Die Liberalen haben sich entschlos sen, um der neuen Regierung keine Schwierigkeiten zu machen, die Frage der Beschränkung der Gewalten des Herrenhauses bis zum nächsten Jahre zu verschieben. Das Parlament wird in den nächsten Tagen wieder zu sammentreten. Schweiz. u z e n 4 a i è v i e a e Mörder Mathias Muff aus der Gemeinde Ruswil im Kanton Lu zern ist hingerichtet worden. Er ver weigerte bis zum letzten Augenblick die ihm wiederholt angetragene Ab sendung eines Gnadengesuchs, indem er erklärte, daß seine That Sühne verlangte. Die Kunde von dem Massen-Ver brechen, für welches Muff nunmehr am Galgen hat büßen müssen, ver setzte kurz vor Weihnachten letzten Jahres die gesammte Bevölkerung von Ruswil in Aufregung. In der Frühe war die Feuerwehr telepho nisch benachrichtigt worden, die „Hunbschür" sei in Brand. Eigen thümer war Herr Bisang, ein im Kanton bekannter, friedliebender Viehhändler. Zuerst sand man im Hausgang eine mit Petrol begossene Strohmatte, die angezündet war, sie konnte aber gelöscht werden dane ben ag die Leiche von Joseph Hu ber, ledig, 23 Jahre alt. Im Schlafzimmer fand man im Bett Frau Bisang erschossen, während in einer Kammer der Meisterknecht kavier Bucher, Familienvater, 40 Jahre alt, ebenfalls im Schlafe er schössen aufgefunden wurde. Bisang selbst, Vater von sechs Kindern, wurde später in der niedergebrann ten Scheune tobt aufgefunden. Als Thäter wurde sehr bald der 3(i Jahre alte Schweinehändler Muff ermittelt, der auch sofort nach der Inhaftnahme ein umfassendes Gestänbniß abgelegt. Das Motiv war Raub. Muff hatte sich im Bisang'schen Hause in bett Besitz bedeutender Summen gebracht, mit der er dringende alte Schulden bezahlen wollte. Rußland. S t. è s u g, 3. Mai. Depeschen ans Wien melden, daß sich unter dem russischen Volke eine be denkliche Gährung geltend macht. Großes Aufsehen erregen namentlich von Wiener Zeitungen veröffentlichte und von verschiedenen gründlichen Kennern der russischen Verhältnisse kommende Berichte über die Lage im Zarenreich. Nach diesen Meldungen steht Rußland ant Vorabend einer neuen blutigen Revolution, deren Ausbruch spätestens im kommenden Herbst zu erwarten ist. Wie die betr. Gewährmänner versichern, herrscht in allen Schichten der Bevölkerung eine Gährung, die tiefgreifender ist, als diejenige vor fünf Jahren und sich früher oder später in einem Aus bruch Luft machen muß. Als der Zar 1907 und 1909 seine Reformücrfprcchitngen machte, war das Volk der Revolution müde und erschöpft vom Kampfe um die Frei heit. Es sehnte sich nach Frieden und geordneten Zuständen und glaubte wirklich, daß der Herrscher entschlossen sei, die Macht der Bn reaukratie zu brechen und in neuen, fortschrittlichen Bahnen zu wandern. Die abermalige Knechtung Finn lands, die von der Regierung im ganzen Reiche in's Werk gesetzten neuen Judenverfolgungen, die Ver gewaltigungen, denen die Katholiken in Polen ausgesetzt sind und die Re pudiirung aller vom Zaren gemach ten Versprechungen haben jedoch wie der eine Erbitterung verursacht, die sich schwer beschreiben läßt und jeden Augenblick zu einer sich über das ganze Land erstreckenden Erhebung führen mag. Türkei. K o n s a n i n o e 3 a i Die Regierung hat den Militär Attaches der auswärtigen Gesandt schaften die Erlaubniß verweigert, die türkischen Truppen nach dem Schauplatze des Bürgerkrieges in Al banien zu begleiten. Man sieht in dieser Weigerung die Bestätigung des Gerüchtes, daß nicht nur von den Insurgenten, sondern auch von den Soldaten grauenhafte Barbareien verübt werden, die man vor der zivi lifirien Welt geheim halten möchte. Es werden zur Zeit Struppen in Smyrna mobilisirt, um nach Alba nien gesandt zu werden. Dort fin det zwischen den Rebellen und den Rugby, Nord.Dakota, Donnerstag den 12. «ai 1910» Habe die vollständigste Auswahl in Farmmaschinerie und Farmgeräthschaften in Pierce County. Ein Besuch meines Waarenschup pèns wird Sie von der Wahrheit des Gesagten überzeugen. Ich führe nur erstklassige Waaren und ich weiß auch, daß die meisten Fantler Mes anerkennen. 1s Wenn ich nicht habe, was Sie kvünschen, besorge ich e8 für Sie. Rcgicrungstrrtppen ein ununterbro chenes Gemetzel statt. Letztere be haupten zwar nicht mehr den Kacha 11 tk Paß, aber alle Versuche der tür kischen Truppen, sie aus ihrer festen Stellung in den Karadagh Bergen zu vertreiben, waren bisher fruchtlos. Unter den Insurgenten befinden sich auch viele Frauen, die zu den Waffen gegriffen haben. Monaco. o n e a o 3 a i s Albert von Monaco soll sich mit der Absicht tragen, seinen Sohn Louis zu enterben, weil dieser eine Mesalliance eingegangen ist und an seiner Stelle die Thronfolge auf seinen Neffen, den Prinzen Wilhelm, zu übertragen. Sollte er diese Absicht ausführen, so dürfte das Monte Carlo's Ende be deuten, denn Prinz Wilhelm ist äußerst religiös und würde das Ha zardspiel ,von dem das ganze Ge meinwesen besteht, peremptorisch un tersagen. S a n u a n e S u N i a a gua, (). Mai. Depeschen aus San Jose, Costa Rica besagen, daß durch ein Erdbeben am Mittwochabend die Stadt Cartago in Kostet Rica fast gänzlich zerstört wurde. Nach den neuesten Nachrichten ist fein einziges bewohnbares Haus in der Stadt ste hen geblieben. Bisher sind 350 Leichen geborgen worden. Man glaubt, daß die Anzahl der Todten sich aus fünfhundert belaufen wird. Inland. Nach einjähriger 'Prohibitionswirth schaft wieder „naß." a y I n 3 a i i e Stahlstadt Gary, Ind., am Michi gan fee siel am Montag vom Was serwagen. Nach einer einjährigen Prohibitionsherrschaft, welche am 7. April letzten Jahres begann, eröff neten am Montag 138 Wirthschaften w'eder ihre Thüren. Die Prohibi tion war die Folge einer Petition, welche im Jahre 1908 eingereicht wurde. Infolgedessen wurden den Wirthschaften ihre Lizensen entzo gen, sobald diese abliefen, und im August letzten Jahres mußte die letz te Wirthschaft schließen. Das Resul tat war, daß die halbe Einwohner schaft von Gary nach den umliegen den Orten pilgerte, wo die Wirth schaften offen waren, und um auf ihre Kosten zu kommen und nicht zu viel an Fahrgeld zu verlieren, sahen sich die meisten Leute veranlaßt, sich gleich einen Vorrath anzutrinken, der einige Tage reichte. Als die Countykommissioit am Montag zu sammentrat, wurden 168 Gesuche um Wirthslizensen eingereicht, und von diesen wurden 138 bewilligt. Zehn große Lagerhäuser für geistige Getränke sind in der Stadt etablirt worden, sodaß von jetzt ab keine Ge fahr ist, daß plötzliche Dürre ein tritt. Für die Lizensen mußten die Wirthe je $375 bezahlen. Davon entfallen auf Countylizenz $100, auf städtische Lizenz $250, und aus Bundeslizenz $25. Gary hat eine Bevölkerung von 11,500 Einwoh nern. Somit kommt bei 138 Wirth schaften auf je neunzig Einwohnern eine Wirthschaft. Tast erlebt wenig Freude an Eisen bahu-Borlage. W a s i n o n, D. C., 3. Mai. Die Empörung der republikanischen „Insurgenten" bezüglich der Eisen bahnvorlage der Regierung hat of fenbar Erfolg gehabt, und in einer, gestern Abend abgehaltenen Sitzung der „regulären" republikanischen Senatoren wurde sogut wie vollstän dig kapitulirt, im EinVerständniß mit Präsident Taft (welcher mit den Herren von Pittsburg aus in tele phonifchem Verkehr stand.) Es wird so ziemlich keine der charakteri stischen Bestimmungen der ursprüng lichen Vorlage übrig bleiben,—aus genommen die Bestimmungen be treffs der Schaffung eines Handels gerichts. Und selbst dieses hat noch eine gefährliche Zeit im Abgeordne tenhause vor sich, und sein schließli ches Schicksal ist noch ungewiß! Die Abschnitte betreffs Verkehrverein barungen und Verschmelzungen, von Cummins und Anderen lebhaft an gefochten, werden jedenfalls aufge geben. Das Abgeordnetenhaus nahm eine allgemeine Leuchthurmvorlage an, welche die Bewilligung von über eine Million Dollars für diesen wichtigen Zweck fordert. In amendirter Gestalt nahm der Senat die Vorlage an, welche ein Bergbaudepartement im Ministe rium des Innern schafft, besonders zur Untersuchung der Ursachen von Grubenexplosionen. Bisher waren alle, auf Bergbau bezügliche Angele genheiten nur nebenbei vom Geolo gischen Vermessungsamt besorgt wor den. W a s i n o n 2 a i Alle Fragen hinsichtlich der Gesetz lichkeit der Zulassung von Arme liiern, Syriern und Juden von asia tischen Ländern in die Ver. Staaten werden ans dem Wege geräumt sein, weitn eine Vorlage, die heute vom Abgeordnetenhaus gutgeheißen wur de, Gesetz wird. Die Vorlage soll das Recht aller dieser auf Zulassung klar darstellen, trotzdem dieselben in gewissem Sinne „Asiaten" sind. Der Hyde-Prozeß. K a n s a s i y o 3 a i Bei Beginn der heutigen Verhand lnngen im Hyde-Prozeß wurde zu nächst das gestern Abend begonnene, direkte Verhör des Toxikologen Dr. Haines fortgefetzt. Im gestrigen Verhör hatte er an gegeben, daß er in dem Magenaus tourf von Margaret Swope, sowie im Magen und im Gehirn von Col. Thomas H. Swope und in der Le ber und dem Magen von Chrismatt Swope Strychnin vorgefunden habe doch feien in keinem Falle große Quantitäten entdeckt worden. Cyan kali wurde von ihm und Dr. Vaughn im Magen von Col. Swope und in den Kapseln, die Dr. Hyde auf der Straße weggeworfen hatte, aufge funden. Diese Aussagen wurden durch die heutigen Verhandlungen des Weiteren bestätigt. Hieraus fand Mittagspause statt und in der Nachmittagssitzung be gann dann das Kreuzverhör von Dr. Haines. Dasselbe brachte nicht viel Neues zu Tage, ausgenommen bezüglich der Quantitäten Strychnin, welche aufgefunden wurden. Dr. Haines gab zu, daß dieselben nicht im Stande feien, einen Menschen zu tödten, erklärte aber, daß das vorgefundene Quantum keine Basis liefere für das thatsächlich in den Körper gelangte Quantum. Hierauf wurde Dr. Vaughn auf den Zeugenstand gerufen. Er sagte im dierkten Verhör aus, daß er in der Leber von Col. Swope 26-33 Gran Strychnin und Spuren von Cyankali im Magen, sowie Spuren von Strychnin in den Nieren gefun den habe. Eine weitere Spur von Cyankali im Magen von Chrisman Swope und Strychnin in dem Ma genauswurf von Margaret Swope. K a n s a s i y o 4 a i Bei Beginn der heutigen VerHand hingen im Hyde-Prozeß richtete die Anklage noch einige wenige Fragen an den auf dem Zeugenstand befind lichen Dr. Vaughn und überließ ihn dann der Vertheidigung behufs Kreuzverhör. Um 2 Uhr Nachmittags war das Kreuzverhör beendet und es wurde nun die letzte Staatszeugin, Frau Logan O. Swope, auf den Zeugen stand gerufen. Sie ist die Mutter von Frau Hyde, der Gattin des An geklagten. Sie wurde zunächst über das Liebesverhältniß zwischen ihrer Tochter und Dr. Hyde befragt. Die Vertheidigung erhob energischen Protest gegen diese Aussagen, wurde aber vom Richter abgewiesen. Den noch beschränkte sich der Distriktsan walt auf wenige Fragen, und es stellte sich nur heraus, daß Dr. Hyde im Anfang des Jahres 1904 mit der Familie Swope bekannt wurde, daß er bald darauf ein regelrechter Be sucher im Hause wurde und ihre Kommt und beseht mein reichhaltiges Lager Abonnements-Preise: $1.60 daS Jahr in den Ber. Staaten Nach de« Au»land« V1'"""'!r »ach Canada 12.00 a*. tschland 12.00 (Rbl. 4) nacy «..uhland (Rur gegen Vorausbezahlung) «o. 42 Tochter Frances Hyde am 21. Juni 1905 heirathete. Ob dies mit oder gegen den Wunsch der Mutter ge schah, wurde nicht gefragt. Die Zeu gin gab ferner an, daß vor dem September 1909 lange Jahre keine Erkrankungen in der Familie vorge kommen seien und daß das Haus und Grundstück sich in bester Ver fassung befunden habe. Dr. Hyde's Auftreten als Arzt in der Familie habe begonnen, als Col. Swope durch einen Fall sich die Schulter verletzt hatte. Er war da mals nicht innerlich krank, klagte über keine Schmerzen und hatte keine Beschwerden, und selbst ein Laie habe deutlich erkennen können, daß die Schulterverletzung absolut ungefähr lich war. Die Verletzung war im Heilen begriffen, dennoch bestand Dr. Hyde barauf, daß eilte KrankfwWir. tcritt engagirt werde, die den Patien ten pflegen sollte. Frl. Pearl Keller, sei daraufhin am 12. September als Krankenpflegerin angestellt worden. Am gleichen Tage habe Dr. Hyde zu ihr und zu Col. Hinton über das Testament von Col. Swope gespro chen. Dr. Hyde habe erklärt, er wolle ein neues Testament machen und wünsche einen gewissen Herrn Hawthorne als Testamentsvollstre cker es scheine, als ob er gegen Col. Hunton voreingenommen wäre. We nige Tage später habe James Moß Hunton, der damalige Testaments vollstrecker, nach Aussagen von Dr. Hyde einen Schlaganfall erlitten. Sie, die Zeugin, habe barauf ange orbitet, baß ber Patient nach ihrem eigenen Zimmer gebracht würbe, weil basselbe groß, hell unb luftig war. Von bent Aberlaß habe sie nicht viel gesehen. Col. Hunton sei balb barauf gestorben. Nach bcin Tobe Hunton's habe sich ber Zustanb Col. Swope's verschlim mert. Die Schulterverletzuiig war längst geheilt, aber ber Patient siechte offenbar bahin. Am 5. De zember, als Dr. Hybe, Frl. Keller uitb bie Zeugin am Frühstückstisch saßen, habe Dr. Hybe ber Wärterin eine Kapsel für Col. Swope gege ben. Frl. Keller fei sofort nach bem Krankenzimmer gegangen, aber bald wieber zurückgekehrt, unb habe er klärt, Col. Swope wolle bie Medizin vorläufig nicht nehmen, er werde sie aber später nehmen. Als bantt bie Wärterin bie Meldung machte, daß Col. Swope plötzlich von Krämpfen befallen wurde, habe Dr. Hyde zu der Zeugin bemerkt, es fei der glei che Fall wie mit Herrn Hunton er könne nicht am Leben bleiben. Die Zeugin erklärte, sie habe damals un bedingtes Zutrauen zu Dr. Hyde ge habt, dennoch sei ihrybic Gleichgültig keit, mit welcher Dr. Hyde den be vorstehenden Tod Col. Swope's an kündigte, unangenehm aufgefallen. Sie machte dann noch verschiedene Angaben über die Umstände bet dem Tode von Chrisman Swope, woraus das direkte Zeugenverhör als been det erklärt wurde. Frau Swope wird morgen noch einem Kreuzver hör unterworfen werden, woraus die Vertheidigung ihre eigenen Zeugen aufrufen wird. K a n s a s i y o 5 a i Bei den heutigen Verhandlungen im Hyde-Prozeß begann die Vertheidi gung mit der Vernehmung ihrer Zeugen und zwar rief sie zunächst S. W. Spangler, den Geschäfts agenten des verstorbenen Col. Swope auf. Der Zeuge gab an, daß der Gesundheitszustand des Colo nels schon seit den letzten paar Jah ren nicht der beste war und daß er bis etwa 11 Monate bor seinem Tode stark getrunken habe. Nachdem er das Trinken aufgegeben hatte, sei er recht schwach geworden und habe zu weilen Ohnmachtsanfälle gehabt, so daß er sich mehrere Stunden lang zu Bett legen mußte. Er habe seit lan gen Jahren Patent-Medizinen einge nommen und zwar solche, die Strych nin enthielten. Es war eine Ente. W a s i n o n 3 a i e richten in verschiedenen Zeitungen (Fortsetzung und Schluß aufweite 10) V" V K "MM.- ,•' \n\n L. M. Grant's Maschinen-Schuppen, nördlich der Great Northern Eifenbahngeleife, Rugby, R. Dak. Costa Rica.