4.
DerKtasts-Anseiger
Herausgeber
H. 6. Brandt Redakteur und Geschäftsführer
AvonnementSpreiS:
Bereinigte Staaten, pro Jahr $1.50
Nach dem Auslande 13.00
(Nur gegen Borausbezahlung.)
Die Redaktion übernimmt für den Inhalt
der Korrespondenzen keine Verantwortung,
bemüht sich aber, alles Unpassende auszu
merzen. Einsendungen ohne volle Namens
Unterschrift wandern in den Papierkorb.
Um Verzögerung in Zusendung der Zei
tung zu vermeiden, bitten wir, bei Woh
nungsveränderunaen oder Wechsel der
Postoffice immer den alten Wohnplatz und
die Postvfsice mit anzugeben.
81 it die Leser.
Wir ersuchen unsere Leser, dem gelben
Zettel auf der Zeitung, oder auf dem Um
schlag, ihre Aufmerksamkeit zu schenken.
Aus demselben finden sie außer ihrem
Namen auch das Datum, bis zu welchem
das Blatt bezahlt ist. Leser, die mit dein
Zeitungsgeld im Rückstände sind, sollten uns
mit Einsenden desselben erfreuen und auch,
wenn möglich, ein Jahr im Voraus bezahlen.
Adrefsirt alle Geldsendungen und Briefe:
e S a a s -A n z e i e
Rugby, N. D.
LditorieUes.
In Wansan Wisconsin verboten
die Behörden infolge der furchtbaren
Dürre und der damit verbundenen
Feuersgefahr das Abbrennen jed
wedelt Feuerwerks am 4. Juli.
Expräsident Theodor Roosevelt
wird am 5. Sept. gelegentlich des
Arbeitertags (Labor Dat)) in Fargo
Nord Dakota fein und jedenfalls dort
eine Rede halten. Voraussichtlich
wird ihm dort ein warmer Empfang
zu Theil.
In Brooklyn New ?)ork wurden
dieser Tage über zwölf Tonnen Eier,
welche aus Chicago kamen und zu
sammengerübrt sich in Kannen be
fanden, als ungenießbar beschlag
nahmt. Tent Kühlhäuserschwindel
sollte wirklich bald ein Ende gemacht
werden. Was Wunder das Lebens
mittel aller Art zu fast unerschwing
lichen Preisen steigen, wenn man die«
selben in solch enormen Mengen
dort aufgestapelt und sie dann als
ungenießbar vernichten muß!
In Regicrnngskreisen jammert man
darüber, das infolge der Prohibition
iitt Süden die Mondscheinbrennerei
wieder überhand nimmt. Die Be
kämpfung dieses gesetzwidrigen Trei
bens ist ebenso mühsam wie kostspie
lig und gefährlich. Das Resultat
kommt jedoch nicht unerwartet. Und
wenn im ganzen Lande Prohibition
herrschte, so würden die Menschen
doch (Gelegenheit finden, ihre Nei
tlitng zu Stimnlanten zu befriedigen.
Prohibition ist und bleibt ein „Hum
bug." —38. P.
Bezeichnend ist es immerhin, das?
Erpräswent Roosevelt für Bundes
senator Beveridge von Indiana, be
kanutlich einer der aktivsten „Insur
genten" im Bundessenat, Wahlre
den zu halten versprochen hat. Das
Geschrei der Stalwart-Republikaner
also, daft Roosevelt mit ihnen sei,
steht somit auf sehr schwachen Fü
ßen. Für uns selbst ist diese Hal
tung Roosevelts nicht überraschend,
denn er sieht die Nothwendigkeit ei
ner Tarifrevision nach unten voll
kommen ein.
Berichten aus Washington zufolge
erklärte James W. Witten, Agent
der Abtheilung für öffentliche Län
dereien, das dieses Jahr keine der in
den Dakotas liegenden Indianer-Re
servationen mehr der Besiedelung
geöffnet werden. Dies betrifft also
auch die auf den Herbst in Aussicht
gestellte Eröffnung der Fort Ber
thold Reservation in Nord-Dakota.
Ein Theil derselben ist überhaupt
noch gar nicht vermessen, sodas die
Eröffnung sich wohl bis Frühjahr
oder Sommer nächsten Jahres hin
ziehen wird.
Bnndesfenator MeCnmber, welckzer
wieder auf dem republikanischen Ti
cket die Nomination für das Amt er
hielt, beabsichtigt zum Herbst per
sönlich den Wahlkampf in Nord-Da
sota zu leiten und auf den „Stump"
zu gehen. No, es dürfte Herrn Mc
Cumber sehr schwer fallen, dem
Volke Nord-Dakotas zu beweisen,
daß sein Zusammenhalten mit Can
non, Aldrich und Payne, und seine
Stellung zur Tariffrage, zum Be
sten des Volkes war, denn er stimmte
im Bundessenat für Erhöhung des
Zolles an allen Sachen, welche das
arbeitende Volk und die Farmer be
nöthigen. Herr McCumber wird die
Erfahrung machen müssen, daß sein
Record in Nord-Dakota nicht unbe
sonnt geblieben ist. Wir werden
später denselben noch eingehender
^veröffentlichen.
Zuverlässigen Berichten zufolge ist
der Bau der Bahnstrecke der Soo
bahn von Drake über Devils Lake
nach Medford vor der Hand im Still
stand, denn die Arbeiten wurden ein
gestellt. Eine Menge zum Bau
nothwendiger Handwerkszeuge und
Geräthe, welche seither an der
Grenze von Pierce und Beuson
Counties aufgestapelt waren, wurden
vom Contrakteur in einem Lager
Haus untergebracht. Die schlechten
Ernteaussichten dürften diese Sto
ckung verursacht haben. Es Verlan
tet, das die Arbeiten nicht vor £oitv
inendem Frühjahr oder Sommer wei
ter fortgesetzt werden.
Depeschen vom Samstag znfolge
hat die Bundesregierung 39,000
Acker Land, im Williston Distrikt
Nord-Dakota gelegen, welche seither
zu zwei Bewässerungs-Projekten ge
hörten, eingezogen und diese Läude
reien können unter dem Heimstätten
gesetz aufgenommen werden. Am
22. September dieses Jahres werden
diese Ländereien der Besiedelnng er
öffnet nnd Eintragungen auf Heim
stätten können beginnend mit dem 22.
Oktober gemacht werden. Wer also
dort Land aufnehmen will und kann,
merke sich das Datum.
Bedenkliches Beispiel.
Die Ueberwindung des Defizits
ini Jahresausweise des Bundesschatz
amts ist reine Buchfnhrnngssache.
Rechnet man alle Ausgaben des ver
gangenen Jahres und stellt ihnen
alle gleichzeitigen Einkünfte gegen
über, so kommt ein Defizit von rund
$20,000,000 heraus. Streicht man
jedoch gewisse Ausgaben, so vermin
dert sich das Defizit, und streicht man
genug, so wird ein Ueberschns da
raus.
Dies Verwandlungskunststück fer
tig zu bringen, haben die Rechnung*«
tunstler des Schatzamts die Ansga
ben für den Panamakanal aus ein be
sonderes Konto gesetzt, als einen Po
sten, der „eigentlich" nicht der Gegen
wart zur Last fallen sollte. Der jita
nal wird für die Zukunft errichtet
zukünftige Geschlechter werden den
Nutzen davon haben": also sollen
die zukünftigen Geschlechter auch
Zahlung dafür leisten. Dem ent
sprechend hat der Kongreß den
Schatzsekretär ermächtigt, behufs Be
streitung der Kanalbaukosten Bonds
auszugeben, deren Einlösung der
Zukunft vorbehalten bleibt. Aus dem
Ertrage der Bonds soll dem Schatz
ennt auch ersetzt werden, was an sol
chen Kosten bereits ans vorher vor
handelten Mitteln bezahlt wurde.
Also auch die $34,000,000, die der
Kanal im letzten Jahr gekostet hat.
Und wenn diese $34,000,000 von der
Summe der letztjährigen Gesammt
ausgaben abgezogen werden, so
komint, wie gesagt, am Ende der
Rechnung statt des Defizits ein Ue
berschns heraus.
Es ist gegen diese Rechnerei viel
leicht nicht viel einzuwenden, außer
das ein schlechtes Beispiel damit ge
setzt wird. Ob die Kanalausgaben be
sonders oder nicht besonders gezählt
werden, das Land wird nicht ärmer
und nicht reicher dadurch. Bezahlt
müssen sie werden auf jeden Fall, und
wenn das Geld nicht sofort aus den
Taschen der Steuerzahler genommen
wird, so wird es diesen Taschen spä
ter entnommen werden. Aufgeschoben
ist nicht aufgehoben. Auch die Bonds
müssen einmal bezahlt werden: und
je länger die Bezahlung hinausge
schoben wird, desto mehr Zinsen ko
sten sie.
Das ist Eins. Und das Andere
ist dies: das wenn man sich einmal
daran gewöhnt, gewisse Ausgaben
statt aus den laufenden Einkünften
durch Pump zu bestreiten, diese Art
des „Bezahlens" dank ihrer Bequem
lichkeit bald häufiger loerden mag.
Auch von den öffentlichen Gebäuden,
die die Bundesregierung errichtet*
von den Flul und Hasenbauten, die
sie ausführen läs t, und mancherlei
sonstigen sogenannten „Verbesserun
gen" läßt sich sagen, das sie nicht
blos der Gegenwart dienen. Eben
dasselbe mag gesagt werden von
Panzerschiffen, Küstenbefestigungen
und anderen schönen Dingen, an de
nett gleichfalls profitlustige Kontrak
toren ihre Freude zu haben Pflegen
und nach denen daher gleichfalls nie
rastendes Verlangen sich kundgiebt.
Man weiß, wie alle diese Ausga
ben im Laufe der Jahre überhand ge
nominell haben, trotz aller Geldklem
men des Schatzamts und es unter
liegt keinem Zweifel, daß sie noch viel
mehr überhand genontmen hätten,
wenn die Geldklemmen nicht gewe
sen wären. Wenn, mit anderen Wor
te», dem Kongreß nicht im Falle wei
terer Ausgabensteigerung die Noth
wendigkeit gedroht hätte, dem Volke
neue Steuern auflegen zu müssen.
Fällt diese Nothwendigkeit weg, in
dent man das zunächst auf den Pa
namakanal angewendete Pumpprin
zig „folgerichtig" weiter entwickelt, so
ist der öffentlichen Verschwendung
und der öffentlichen Schuldenmache
rei feine Grenze mehr gezogen.
—Abdpost.
Abonnirt auf den Staats-Anzeiger,
die tonangebende deutsche Zeitung
Nord-Dakota's.
Die Prohibitionsfrage als Dogma.
Ein seltenes Nachspiel hat die
jüngst in Jasper County, Mo., ab
gehaltene „Local Option"-Wahl ge
habt, ein Nachspiel, welches zeigt, daß
die Prohibitionsfrage, wie ja auch
die jüngsten Tagsatzungs-Beschlüsse
hervorgehoben, mehr und mehr einen
religiösen Charakter onnimt. Dem
im Dekalog verkörperten Sittengesetz
der christlich-jüdischen Welt ist ein
neues Gebot angehängt worden, das
da einfach heißt: „Du sollst keine gei
stigen Getränke genießen." Mit der
wirthschaftlichen Seite der Frage ha
ben sich die Prohibitionisten bekannt
lich nie viel abgegeben, oder höch
stens insofern, als sie behaupteten,
man würde nach Einführung allge
meiner „Trockenheit" eine Masse
Geld sparen, weil man keine Straf
gcrichte, keine Gefängnisse, keine Ar
nteithäuser und sehr wenig Kranken
häuser brauchen würde. Die mora
lische Seite haben sie prompt und
einfach damit erledigt, daß sie alles
Unrecht und Uebel und alle Sünde in
der Welt dem „Dämon Rum" in die
Schuhe schoben. Aber erst neuer
dings beginnt sich die Ansicht Gel
tinig zu verschaffen, daß ein Nicht
prohibitionist eo ipso ein sündiger
und noch dazu unverbesserlicher
Mensch ist, der aus der Gemeinschaft
der Kirche einfach ausgestoßen wer
den muß.
Der ersten Baptisten-Kirche in
vüplitt war es vorbehalten, das erste
Erempel in dieser Hinsicht zu stattn
reit, nnd sie hat sich dieser Aufgabe
mit einem heiligen Eifer unterzogen,
der Besorgnis erregen könnte, wenn
wir zufällig nicht im 20. Jahrhun
dert, sondern im Mittelalter lebten.
Wer sollte auch den Feuertod eher
verdienen, als der Mensch, der Zeit
lebetts daraus bedacht war, sein In
iteres anzufeuchten? Mancher Pro
hibitionist mag sich schon darüber ge
grämt haben, daß diese so sinnvolle
Strafe aus der Mode gekommen ist.
Die Erste Baptisten-Gemeinde in
Ioyliit also straft ohne Ansehen der
Perfon, denn ihr Opfer ist kein Ge
ringerer als ein ehemaliger Vize
Gouverneur des Staats Missouri,
Stephan H. Claycomb. Ihm war
von den „Deacons" der Gemeinde
zur Last gelegt, daß er bei der er
wähnten „Local Option"-Abstim
mttttg den „Nassen" geholfen habe
nnd offen bestrebt gewesen sei, die
heilige Sache der Prohibition zu
Falle zu bringen, was ihm ja auch
leider—fast hätten wir gesagt glück
licherweise—gelungen ist. Wegen
dieser schweren Sünde wurde er vor
den hohen Rath der Kirche geladen,
um sich zu verantworten, kam aber
nicht. ES habe doch keinen Werth,
meinte er, da er ans einen unpar
teiischen Prozeß nicht rechnen dürste,
und rieth auch allen seinen Freun
den, sich dem modernen Ketzergericht
fernzuhalten. So geschah denn das
Unvermeidliche: Claycomb wurde
mit 220 Stimmen gegen keine, also
einstimmig, aus der Gemeinschaft
der Ersten Baptisteu-Kirche ausge
stoßen. Unter den 220 aber befan
den sich 75 „Mollycoddles", wollten
sagen Männer.
Das Interessanteste aber ist die
Fassung der gegen den Sünder er
bobetien Anklagen. Sie lauteten
folgendermaßen: „1. Das er die Ge
setze des Staates Kansas verletzte, in
dem er geistige Getränke kaufte. 2.
Daß er Gottes Gebot verletzte, indem
er am Sabbathtag geistige Getränke
verkaufte. 3. Daß er sich bemühte,
die heilige Schrift zu Gunsten des
Geträitkehandels auszulegen."
Damit ist doch thatsächlich die Pro
hibition zum Dogma erhoben, an
dem nicht mehr gerüttelt werden
darf, nicht mit Gründen nnd am we
nigsten mit Zitaten aus der Bibel,
'jwar legen diese Leute Werth auf
strengste Bibelgläubigkeit und lassen
sich auch nicht ein einziges Wort ab
handeln. Das Recht jedoch, irgend ei
ner Stelle, die ihnen nicht in den
Kram paßt, willkürlich einen andern
Sinn unterzulegen, haben sie sich of
fenbar vorbehalten. Es ist weit ge
kommen mit unseren Prohibitions
sten,wenn sie zu solchen Mitteln grei
fen müssen, und was wir von den
Mitgliedern der Ersten Baptisten
Gemeinde in Ioplitt, Mo., denken,
wollen wir lieber nicht sagen. Es ist
ja auch nicht anzunehmen, das solcher
au Narrheit grenzender Fanatismus
weit um sich greifen könnte. Dafür
bürgt der gesunde Sinn dps ameri
kanische« Volkes. Zur „Ehrenret
tung" von Herrn Claycomb aber
wollen wir nur noch hinzufügen, daß
er allerdings in dem trockenen Staate
Kansas an einem Sonntag geistige
Getränke kaufte, aber nur um ad
oculos zu detnonstriren, was für eine
Bewandtniß es mit diesen Zwangs
gesetzen habe, und daß es besser sei,
offene und regulirte Wirthschaf
ten zu haben, âls die gefährlichen ge
heimen Spelunken, wie sie in Kan
sas Mode sind. —W. P.
Geldeinbringer.
Als die republikanischen Partei
führer den neuen Tarif als den be
sten „Geldeinbringer" priesen, haben
sie zu früh frohlockt. Die Zollerträge
sind im vergangenen (mit dem 30.
Juni abgeschlossenen) Rechnungsjahr
zwar beträchtlich größer tiefen als
im Vorjahre, in dem im der alte
Tarif bestand, aber sie trett nicht
beispiellos. Ebenso groß
mit
nnd
denen
noch
eine Kleinigkeit größer larcit die
^ollerträge im Rech lmgsjahre
1907. Und da
nebenbei
gleich zum
im Ver
Vorjahre,
auc
träge der Binnensteuerl
sind,
die Er
gestiegen
das
neu!
nichts zu thun hat, und
soll.
Zollgesetz
Biese
Bitt«
nenfteucrcrtriigc (Schmtpsstetteru,
Biersteuern, Tabaksteuern! it. s. w.)
ziemlich genau in demselben Verhält
niß gestiegen sind, so
ist
fewer ein
zusehen, wieso überhaupt! der neue
Tarif mit der Mehrung Irr Einnah
men in ursächlichem Zusalunenhöttge
stehen
Gleiche Wirlungen sind
in der Regel aus gleiches Ursachen
zu erklären.
Es war eine und dieselbe Ursache,
die nach dem Rechnungsjahre 1907
alle Steuererträge fallen« ließ. Die
als Folge der Bank- una Finaitzkri
sis im Oktober 1907 eingetretene Ge
schäftsverschlechterung verminderte
die Einfuhr auslöudischßr Waaren,
wie sie die Waarenerzalgung und
den Waarenumsatz im Unlande ver
minderte. Wie die Prwateinkünfte
sich verringerten, verringerten sich
auch die öffentlichen Eimiinfte. Nun
haben die Geschäfte sich wieder gebes
sert, und wie die öffetjtlichc Kasse
vorher Theil hatte an dir Verschlech
terung, hat sie nun an ler Verbesse
rung Theil. Die gestewerte Kauf
und VerbrauchsfähigkeitI des Volkes
hat die Nachfrage nach ^isländischen
Erzeugnissen gesteigert, wie sie die
Nachfrage nach mländiffcen Erzeug
nissen vermehrt hat. Es werden, wie
immer in besseren Zeit»!, nicht nur
mehr Kleider gekauft, mehr Möbel,
mehr Klaviere, mehr Bßiggies, mehr
Automobile es tmrq auch mehr
Geld für Tabak und igarren, für
Bier und Schnaps aus, egeben. Ein
und dieselbe Ursache me irt die Steu
ererträge in den Zollär itern wie in
den Binttenstcuerämten
Wäre die Steigerung i der Zoller
träge verhältnißmäßig größer als
die Steigerung der atti ernt Steuer
eingänge, so könnte mm allenfalls
für die „Differenz" ber neuen Zoll
gesetze Kredit geben. Wie die Sa
chen liegen, giebt's fei tc Differenz.
Gleich den Erträgen der Binnen
steuern sind die Zollste tern nur un
gefähr wieder auf die Höhe gekom
men, die sie bereits vo drei Iahrett
erreicht hatten. Und die Vermeh
rung des Ertrages de Binnensteu
ern, die heute nicht iher sind, als
vor drei Iahren, ist thatsächlich sehr
viel merkwürdiger, als die Ertrags
steigerung der Zollstettlein, die neben
einer Anzahl meist uitnnichtigcr Her
absetzungen eilte Aitzalil sehr wichti
ger Erhöhungen erfahren haben. Ab
1
gesehen vom Jahre
Binnensteuern in ihrei
stalt und das meint
sache die Steuern aus
tränke niemals so
öffentliche Kasse gebrc
07 haben die
jetzigen Ge
in der Haupt
geistige Ge
ssel Geld in die
cht, wie sie es
im letzten Jahre gethen haben. Der
Ertrag dieses letzten
832,015 übertriff
000 den vorjährig Ertrag und
übertrifft um rund 5,000,000 den
Durchfchuitteertraii de
bis 1905
Lahres—$267,
litit $23,000,-
Jahre 1903
Mit anderen Woreti: Der Er
trag dieser Steuern st heute viel
größer als in der Sei vor den gro
ßen prohibitionistischq
im Lause der letzten
ein halb Dutzend 3t
gelegt haben. Wie
ckenheit in Wahrheit
das bemeldete
Schnaps- und Bim
I siegen, die
eihre angeblich
aten „trocken"
mit der Tro
lesteUt ist, zeigt
Wi lchsthurn der
cttsteitererträge.
Abdpost.
Telegraphisches aiti
dem Staaüte»
a n e A u
der iVs Meile
tteit Farm des
östlich von hier gele( e
Herrn Karl Hintz er ignete sich am
ettt Unglück,
dem (»jährigen
das Leben ko
au Fehr aus
Hegleitung ihres
berhart einige
Morgen des 2. Juli
welches Theodore,
Söhnchen der Family
stete. Herr und
Manfred waren in
11 jährigen Sohnes
Tage bei Hintz's zu
diesem Morgen spielten die beiden
Jungen im Bette zi fammen mit ei
iter Kugelbüchse, we che sie nicht ge
laden glaubten. PI itzlidh entlud sich
das Gewehr und e Kugel drang
Theodor in die Bri st. Es wurde
ärztliche Hülfe geho t, aber ehe djese
zur Stelle kam, wo der Kleine in
folge Blutverlustes sehr geschwächt
und starb um 4 1 hr nachmittags
desselben Tages.
e s s e n e n. Hm 1. Juli wur
de Pastor Christian Ebinger, der im
Frühjahr seine theo! igischen Studien
zu Rochester N. A. beendete, in der
deutschen Baptisten! irche zu Ger
mantoton unter en sprechenden Ce
remonien, denen (Glaubensgenossen
aus der ganzen Um zegend beiwohn
ten, zum Prediger i rdinirt, um das
Missionsfeld bei V?lva, Max und
Dogben zu versehen Wir wünschen
ihm herzlich Glück u td Erfolg tn sei
nem Wirkungskreise
i
t'
Besuch und an
A n et o o s e. Diese Gegend
wurde am Abend de? 5. Juli von ei
nem heftigen Gewil er-. Regen- und
Hagelsturm heimgesicht. Der Hagel
richtete, beginnend 5 Meile südlich
von hier, bedeutend n Schaden yn,
indem er in einem Streifen von etwa
fünf Meilen Breite alles vernichtete.
Das Unwetter suchte auch die Umge
gend von Harvey heim.—In der
Nacht vom 4. auf den 5. Juli brann
te im Nachbarstädtchen Kies der Bo
kovoy Elevator bis auf den Grund
nieder. Jtt demselben waren gegen
4000 Büschel Weizen. Der Verlust
ist theilweise durch Versicherung ge
deckt.—Jn der Nacht vom 3. auf den
4. Juli verstarb die Gattin des
Herrn Christian Hintz, etwa 16 Mei
len südwestlich von Anamoose wohn
haft, infolge Blutvergiftung. Die
Verstorbene erreichte ein Atter von
30 Jahren, war in Glistitz Siidruß
land geboren und hinterläßt nebst
ihrem tiefgebeugten Gatten und drei
Kindern ihre Mutter und zwei Brü
der.—Die Gattin des Herrn Jakob
Rieber, eines der bekanntesten deut
scheu Farmer in der Umgegend, liegt
schwer krank darnieder. Am 7. Juli
begab sich Herr Rieder mit der Pa
tientin nach Minneapolis, woselbst
sie sich wahrscheinlich einer Operation
unterziehen wird. Wir wünschen
glücklichen Verlaus und der Patien
tin baldige Wiederherstellung.
i k i n s o n i e N a v o
2. auf den 3. Juli wurde hier eine
allgemeine Razzia auf Flüsterknei
pen gemacht und eine ganze Anzahl
derselben ausgenommen. Der She
riff und seine Gehülfen besuchte zu
erst die Räumlichkeiten der „Owl"
Loge, mußte aber die Thüre aufbre
chen um einzudringen. Natürlich
gab's da „Beweismaterial" mehr
als genug. Auch der Dakota Fleisch
laden, die Dickinson Bottling Works,
das Deutsche Hotel und drei Privat
wohmtitgeit in Süd-Dickinson wur
den durchgesucht und einige Wagen
ladungen Bier wurden „entdeckt."
Panl Koch, der Besitzer des Deut
scheu Hotels, trat bereits eine Woche
vorher eine fünfmonatliche Gefäng
nißstrafe an, zu welcher er wegen un
gesetzlichen Verkaufs geistiger Ge
tränke verurteilt worden war. Wie
die Leser aus dieser Nachricht erse
het!, sind nicht einmal Pnvatwoh
nnngen vor den Schnüffeleien der
Prohibitionsspitzel sicher. Wäre es
da nicht an der Zeit, daß das liberale
Element des Staates sich zusammen
rafft um, wenn möglich, dem unsin
nigen Prohibitionsgesetze in diesem
Staate ein Ende zu machen? Natür
lich, so lange sogar deutsche Zeitun
gen des Staates, wie zum Beispiel
die hier erscheinende „Deutsche Zu
fünft," die Wahl so wüthender Pro
hibitioniften wie C. A. Johnson, der
republikanische Gouverueurskaitdi
dat einer ist, empfiehlt, dürfte das
liberale Element schwerlich erfolg
reich sein. Der Herausgeber der
Zufuft wußte, daß Johnson ein
ausgesprochener Prohibitionist ist,
hat ihn aber bei den Vorwahlen doch
empfohlen. Die Deutschen bort soll
ten sich das merken!
i a o n i e E i n w e i u n
der neuen katholischen Kirche Hier
selbst, der größten und schönsten
westlich von St. Paul, fand am Nach
mittag des 6. Juli unter entsprechen
den Ceremonien statt. Außer ver
schiedenen Bischöfen und Aebten nah
men 27 Priester und geegn 3,000
Laien an der Feier Theil. Bischof
Lawler aus St. Paul hielt die eng
tische und Bischof Busch aus Leeds
die deutsche Predigt.
i n o t. Feuer, welches früh
morgens am vergangenen Donners
tag in Des Lacs, einem zwölf Mei
len westlich von Thier gelegenen
Städtchen an der Great Northern
Bahn ausbrach, äscherte den ganzen
Geschäftstheil desselben ein. Neun
zehn Laden wurden ein Raub der
Flammen und nur ein Groceryla
den und das Postamtsgebäude ent
gingen der Zerstörung. Der Scha
den beläuft sich aus über $100,000.
Briefkasten der Redaktion, -y
W e n e 1 i u E n e K a n e
Südrußland.—Jhr Bruder Seba
stian bei Sedley Saskatchewan Ca
nada, bezahlte diese Zeitung für Sie
auf ein Jahr und übermittelt herz
liche Grüße. Als weiteres Geschenk
gehen Jhnett auch die Wandkarten
zu.
a u W a A a n a n a a
Jahresbeträge ($4) erhalten. Be
sten Dank für Jhre Freundlichkeit.
Zeitungen und Prämien werden
prompt abgesandt.
i a e u e n e S a
burg Südrußland.—Jhr Bruder
Andreas in Balfour Nord-Dakota
bezahlte das Blatt auf ein Jahr für
Sie und läßt herzlich grüßen. Als
Prämie geht Jhnen die Sprungfe
derftheere zu.
Jeder Farmer,
der Pferde, Rindvieh und Gebäude
noch nicht gegen Schaden durch Feuer
oder Blitz versichert hat, wende sich
an die Farmers' Versicherungs-Ge
sellschast. Versicherung kostet nur
$1 für $1,000.
34-ba.
Abonnirt auf den Staats-Anzeiger,
die tonangebenbe--"jeutfche Zeituna
Bord-Daikata's.
-:s..
-y:v-, v
Aus Süd-Dakota.
Edmunds County.
o s e r, ben 26. Juni.
&a schon öfters seitens einiger Le
ser aufgefordert wurde, mehr aus
dieser Gegend zu berichten, will ich
einige Zeilen aus dieser Gegend dem
Staats-Anzeiger zukommen lassen.
Die Witterungsverhältnisse haben
sich nun wieder erträglicher gestaltet,
denn der heiße Wind hat nachgelassen
und am 23. Juni wurden wir durch
einen reichlichen Regenguß erfreut,
nach welchem die ganze Natur wieder
frifch auflebte.
Jit unserem Städtchen wird flott
drauflos gebaut. Seit Frühjahr
sind fünf zweistöckige Häuser aufge
führt worden. Jtt ier That, Hos
mer strebt rasch vorwärts. Auch ist
der Bau eines Hospitals hier ge
plant. Ob sich das Projekt aber ver
wirklichen wird, kann ich jetzt noch 1
nicht sagen. Auch die Farmer ber
Umgegend sollen das Unternehmend
unterstützen.
Hier sind viele Leute welche sich
Operationen unterziehen mußten.
Adam Reinbold's ältester Sohn
machte eine solche vor drei Wochen
wegen Blinddarmentzündung durch,
befindet sich jetzt aber wohl. Auch die
älteste Tochter des Herrn Walz war
mit demselben Leiden behaftet und
wurde am 22. Juni operirt.
Martin Ochs ist auch wieder nach
Hosmer gezogen. Er verkaufte fein
Haus itt Bowdle, kaufte sich drei
Baustellen tu Hosmer und ließ sich
gleich eitt schönes Wohnhaus darauf
bauen.
Jakob Reinbold baute sich einen
schönen geräumigen Stall, 26 bei 40
Fuß und 12 Fuß hoch.
Auch Unglücksfälle giebt es zu be
richten. Anton Mertjan verlor in
folge Blitzschlags ein werthvolles
Pferd. Ein Sohn von Jakob Mert
jan und Wendelin Harty verlor fein
bestes Pferd, welches sich ein Vorder
bein abschnitt.
Frau Balthasar ©test, welche
schwer krank und bestimmt war, sich
einer Operation zu unterziehen ist,
Gottlob, wieder besser geworden und
im Stande herumzulaufen.
Gruß an alle Leser des Blattes
von Sebastian Ochs.
Am 29. Juni, auf Peter und
Paul, war der Hochw. Herr Bischof
bei uns und las morgens um 8 Uhr
die Messe. Nach dem Hochamt pre
bigte er in zwei Sprachen deutsch
und englisch. Auch zwei Pater waren
zugegen, nämlich unser Pfarrer und
der Pfarrer aus Lemmon. Es war
eitte fehr eindrucksvolle Feier.
Aus der alten Heimath Selz in
Südrußland hört man jetzt viel da
rüber, daß Herr Joseph Nold gerne
Herrn Rochus Risling, dortigen
Lehrer und Küster, aus dieser Stel
lung verdrängen möchte, angeblich
weil Risling zu alt sei und nicht
mehr fingen und Unterricht geben
könne. Jch aber denke, die Selzer
sind zufrieden mit Herrn Risling,
denn er versteht seinen Dienst gut.
Jtt Amerika wohnen jetzt gar viele
Leute, welche bei Herrn Risling
Schulunterricht genossen haben und
ihm noch tief dankbar find für was
sie bei ihm gelernt haben. Freilich,
Herr Nold und Herr Risling find
schon seit Jahr und Tag keine Freun
de mehr, aber ich denke umsonst hat
Herr Risling nicht die silberne Me
daille erhalten und wettn er nicht ein
guter Lehrer wäre, hätten die Sel
zer ihn gewiß nicht gewählt.
Nichts für ungut!
Auf dem Heirathsmarkt stehen
hier Anton Vetter und Theresia Ma
stel. Die Trauung wird am 5. Juli
bei uns in Meadow stattfinden.
Jch möchte die Leute in dieser Um
gegend aufmerksam machen, daß ich
die Agentur für den Staats-Anzeiger
übernommen habe und bereit bitt,
Gelder und Bestellungen entgegenzu
nehmen für dieses Blatt. Es kostet
nur $1.60 in den Ver. Staaten und
$2.00 jährlich nach dem Auslande.
(Jm Voraus zahlbar.) Der Staats
Anzeiger ist die beste deutsche Zeitung
in Nord- und Süd-Dakota und stets
voll der interessantesten Neuigkeiten.
Vorauszahlende Leser erhalten oben
drein noch eine schöne Prämie: die
Sprungsederscheere, ober die Wand
karten. Jeder deutsche Mann in den
beiden Dakotas sollte den Staats
Anzeiger bestellen. Das Blatt ver
dient unsere Unterstützung in jeder
Weise. Besinnt euch nicht lauge, son
dern bestellt sofort!
Grüße an Jakob Friedet und An
ton und Frau Grisel, sowie an alle
Leser und Korrespondenten des
Blattes. Zpseph Hülm,
Agent.
Achtung!—Unsere Leser in Pas
cal, Coblenz und Umgegend in Ca
nada machen wir darauf aufmerk
sam, daß Herr Seraphim Schön
acker toe* Agentur für die Zeitung
dort übernommen hat und ermäch
tigt ist, Bestellungm fMie Mdßr
entgegenzunehmen.
Der StMA-Anzeigspi
WS:'
Anderson & Brandt
Donnerstag, den 14. Juli 1010
(Entered at the post-office at Rugby, N. D.
and admitted for transmission through the
malls at second-class rates.)
e i s e n e A e n o n W a k e
De? GtaatS-Anzeiger, âgStz, No. D»k., den 14. Jnli 1 10
Sekretär Georg Mitzel,
Berwick, tt: D.
Präsident Heinrich Paul,
Kassirer Dominick Tuchschexer
Perkins County.
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