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4. Der Staate-Anzeiger Anvcrion Branvt Herausgeber ft. 8. Brandt Redakteur und Geschäftsführer AbonnementspreiS: Bereinigte Staaten, pro Jahr $1.50 9?ad dem Auslande $2.00 (Nur gegen Porausbezahlung.) Die Redaktwn übernimmt für den Inhalt der Korrespondenzen leine Perantwvrtung. bemüht sich aber, alles Unpassende auszu merzen. Einsendungen ohne volle Namens Unterschrift wandern in den Papierkorb. Reisender A a e n t: 3 o l) ii Wacker Um Verzögerung in Zusendung der Zei tung zu verineiden, bitten wir. bei Woh nungsveranderungen oder Wechsel der Postossice immer oen alten Wohnplatz und die Postoffice mit anzugeben. An die Leser. Wir ersuchen unsere Leser, dem gelben Zettel aus der Zeitung, oder auf dem Um schlag, ihre Aufmerksamkeit zu schenken. Auf demselben finden sie außer ihrem Namen auch das Tcitunt, bis zu welchem das Blatt bezahlt ist. Leser, die mit dem Zeitungsgeld im Rückstände sind, sollten uns mit Einsenden desselben erfreuen und auch, wenn möglich, ein Jahr im Pvraus bezahlen. Adressirt alle Geldsendungen und Briefe: Ter S t" a s -A «l z e i e r. Rugbv. N. D. EMtonelles. Die Berichte über die Vorwahlen stub endlich alle eingelaufen. Mc Cumber, der Kandidat der Stalwart Republikaner für den ^iindevienat, erhielt 2»,455, und iViarflmll. der Kandidat der I n su rgenten-Republi faner, 25,287 Stimmen. Tie „gm s e Mehrheit", welche die Stalwart* fiir ihren Kandidaten beauspruditeii, ist also auf sage und schreibe 1,1(8 Stimmen zusanmtengeschmolzen. Fürwahr, ein fiuwc* (futfomnteu der Stalwarts, und ein Zeichen, das die Insurgenten Republikaner auch in Nord-Dakota weit stärker sind, als »tau zugeben will. Alle Versuche seitens einer gewif sen politischen Clique, um jeden Preis Gouverneur Joint Burke ..eins" aufzuwischen und ihn beim Volke u verdächtigen, sind schmäh lich gescheitert. Seiner Zeit, zum Beispiel, machte da* Fargo Forum ein große* (Geschrei, das .Goiio. Burfc sich Vandfdnoindeleien habe ,511 Schulden kommen lassen. Matriilid) mar auch kein Junten Wahrheit au der Geschichte, aber diese politischeu Wiftmidiel dachten eben nur daran, mit Treck 311 werfen in der tiorh uung.daß sdion etwas hängen bleiben werde. Tarin haben sie sich aud) uid)t geirrt, nur das die ganze Ladung auf sie selbst znindsiel. sodas sie thatsädi Itch im eigenen Treck schwimmen. Eine Itutermdmitg der ganzen, gros artig ausgebausdnen Geschid)te, aus der Goim. Burfe selbst mit allem Nachdruck bestand, endigte, wie vor auszusehen mar, mit Burfe'v gläiv zender Redtfiertigung. Gouv. Burke ist eben, itadi wie vor. ..Honest John:" zu beutsd): ..der ehriidie Jo hann." Mit immerhin gemischten Gefnh-! len bemerkten wir in der „Westlichen Post", einer bekannten tu St. Xiouiv Mo. ersdieinende'u Tageszeitung (Ausgabe vom V). August», unter der, tteberschrist Inland. zwei Borfälle, welche wir in Nr. 1 des „Staats An ger" brachten, ohne Quellenangabe wörtlich abgedruckt. Bei .Kollegen in Nord-Dakota sind wir derartige jour nalistiiche Seeräuberei bereits so ge wöhnt, daß sie uns verhältnismäßig fält läßt, das aber auch so gut akkre öitirte Zeitungen wie die ..Westlidie Post" in solchen Unfug Verfallen, hat uns überrascht. Tie beiden in Frage stehenden Artikel waren Spezialbe richte des Blattes, die wir allerdings unter der Ueberfdirift Telegraphi sches aus dem Staate brachten. Mag sein, daß der Redakteur von diesem Umstände das Red)t ableitete, die Berichte ohne Quellenangabe nach drucken zu können, oder daß es ftdi lediglich um ein Versehen Handelt. Schon manch' interessanten Artikel entnahmen wir der ..Westlichen Post" und anderen auf unseren Re daktionstisch kommenden Zeitungen, aber wir befleißigen uns stets, dafür Kredit u geben. Ehre, dem Ehre gebührt, ihr Herren Kollegen! Verbum sat savienti! Zum Gotterbarmen ist's wirklich, mit wie mannen Worten gewisse re publikanische arteitlep per- Zeitnn jen und aufgekaufte Schreibknechte der republikanischen „Maschine" in biesern Staate zur Einigkeit und ...Harmonie" mahnen und wie sie da rauf dringen, sich streng an die Par tei zu heilten und weniger auf Werth oder Nichtwerth der betreffenden Kandidaten zu sehen. Unter allen Blättern schießt entschieden das „Fargo Forum", eilt in englischer Sprache erscheinendes Tageblatt, welches notiirlid) bekanntlich mit Leib und Seele sich der Maschine zu eigen giebt und seine Eristenz aus* idjlicßlich politisdiem „Boodle" ver dankt, den Bogel ab. Natürlich: für solche Zeitungen ist es eine Lebens frage, daß die Republikaner des Staates Stalwarts sowohl wie Insurgenten— sich bei den Wahlen stramm der Parteipeitsche fügen, aber es ist unsere Ansicht, daß die re publikanischen Wähler dieses Staa tes ohdi diesmal nicht blindlings der Partei folgen, sondern daß sie sich dod) die Männer etwas näher anse hen werden, wie sie es ja audi rührn lidiertueise bei früheren Staatswah len thaten. Tiefe Zeitungen, oben an das Fargo Forum, geben den Republikanern des Staates einen schlechten Rath einen Rath, den sie selbst nicht befolgen. Dies geht ganz deutlich daraus hervor, daß sie wie dentin einen Mann wie Ii. A. John son zum1 Gouverneurskandidat auf stellen, der bereits in der vorigen StaatswalU geschlagen wurde. Ter Grund, warum sie das thun, ist gar leicht zu finden. Tie selbst sehen mehr auf den Man» als auf die Par tei, und sie haben Johnson nur wie der aufgestellt, weil sie bestimmt wis sen, das er ein williges Werkzeug der Maschine sein wird, sollte er er wählt werden. Tiefer Grund ist so in die Augen springend, daß es kei neswegs besonderen Scharfsinns be darf ihn zu entdecken. Professionelle Politiker wollen eben mit aller Ge walt Johnson zun: Gouverneur er wählt sehen, weil sie mit ihm Schind luder treiben können. Johnson wür de sich willenlos den Machenschaften der Maschine fügen. Wir aber glau bett nicht, das das Volk einen solchen Schwächling auf den Gouverneurs stuhl zu heben wünscht, sondern nei gen der Ansicht 31t, das sich die Re- pnlilikaner des Staates nicht werden von der Parteinmidiine knebeln las sen, sondern unbeeinflußt ihrStimnv recht ausüben werden. Johnson, der von zwei Vahren in seinem Hei maths Comity, ja in seiner Hei mathsstadt, und sogar in dem Wahl bezirk in welchem er wohnt, schmäh lich geschlagen wurde, kann doch kei nesfalls als der stärkste und beste re publikanische Gouverueurskaudidat bezeichnet werden! Tie professionel len Politiker wissen das ganz gut, aber Johnson besitzt eben andere ..Eigenschaften", welche ihn der Ma schine lieb und werth, ja fast noth wendig machen. Werden die Wähler des Staates einem Strohmann wie Johnson ihre Stimmen gehen Ter College von der hiesigen eng* Ii scheu Wochenzeitung ..Rugby £ptv mist" hat uns schon so oft die Elve erwiesen, Artikel aus dem Staats Anzeiger iu's englische übersetzt in seinem Blatte zu bringen, daß wir uns 110Wesse oblige genöthigt sehen, nun unseren Beiern audi ein mal einen feiner ..Wurstzipfel" iu's deutsche zu übersetzen, wie folgt: „Es wird berichtet, daß die Demokraten Pierce Eountn's sich in einem gro ßen Tilemiua befinden, seit ihr Man didal für Staatsfenator eine Stelle als Distriktgeschästsführer einer Brauerei außerhalb des Staates an genommen hat." Am! Wir kön nen gar nicht einsehen, weshalb das die Demokraten Pierce County's in ein Dilemma bringen soll! Herr To heim ist den Wählern des Uouutns hinlänglich als freisinniger Mann be kannt und hat es noch nie mit den Brohihiiioviisten gehalten und der Posten als (Geschäftsführer einer Brauerei ist durchaus ehrenhaft. Nein. Freundchen, der Schuh sitzt auf dem anderen Fun. Unserer Ansicht nach befinden fid) die Republikaner fierce Countys in einem Dilemma mit ihrem Senatorskandidaten Gronvold, der es bekanntlich mit den Prohibitionisten hält und in der vo rigen Sitzung der Legislatur aud) richtig deren Peitidje gchord)te. dabei aber ganz ruhig im Erdgeschoß seines Ladens geistige Getränke hält, die seine freunde dort holen mögen, wie eidlich erhärtete Aussagen vor Ge richt nachgewiesen haben. Deshalb, denken wir, ist das Dilemma ganz re publikanischerseits, denn erstens ist es dod) gewiß beschämend, von den republikanischen Stimmgebern zu verlangen, daß sie einen Menschen, der so heuchelt, zum Höchsten Ehren mitte im County zum Staatssena tor erwählen sollen, und zweitens Hat Gronvold, seit es offenkundig wurde, daß im Erdgeschoß seines La deus geistige Getränke auf Lager find, sich audi schwer gegen das Ge setz vergangen gegen dasselbe Ge setz, für dessen Beibehaltung er so thatkräftig wirkte! Wahrhaftig, Gronvold ist das Muster eines Staatssenators! Also nochmals, werther Herr College, das Dilemma ist ganz auf Seiten der Republikaner dieses Countys.—Mit diesem Wurst zipfel hat der College sich überhaupt auf für ihn sehr gefährliches Gebiet gewagt. Wer in einem Glashaufe fitzt, soll nicht mit Steinen werfen. Also, daß Herr Doheiti) möglicher weise besagte Stelle antritt (was noch keineswegs stdjer ist) wird sofort auszunutzen uersttd)t, obschon die An nahme derselben keineswegs etwas unehrenhaftes wäre. Daß aber des Kollegen früherer Herr und Meister, der weiland Bankkcissirer Andy Jones, der freilich ninnehr wegen Tie Erutennssichten. Ter eben veröffentlid)te Bericht des Arferbaudepartements über den Stand der Ernte am 1. August zer streut alle Befürchtungen, die in folge großer Dürre in manchen Di strikten und and) infolge übermäßi ger feuchter Niederschläge in anderen gehegt wurden. Tie Ernteabschä Mmgen stellen eine gute Mittelernte in Aussicht, und wenn aud) einzelne Getreidearten im Ertrag Hinter de neu des letzten Jahres zurückstehen, so wird der Fehlbetrag dod) durch andere Getreibeartcu mehr als aus geglichen. Ein Blick auf die nächste hen den Zahlen zeigt dies. Weizen Mais Hafer Roggen Gerste Unterschlagung und Mißbrauchs der Gelder der Bank weldie er bankerot tirte, im Bnndeszuchthause zu Lea venworth sitzt, seinerzeit als politi scher Macher der Stadt und des Eountys im Erdgeschoß der First National Bank ganz abscheuliche Or gien feiern ließ, bei denen Leute sich viehisch besosfeu, und wo sich Vor gänge ereigneten, die aller Beschrei bung spotten, davon hat der Kollege nod) nie ein Wort erwähnt, obschon diese Vorgänge offenkundig und fidler auch ihm bekannt waren na türlich: halt. Baiter, das ist ganz was anderes! Seit nun das Erdge schoß jener Bank solchen Gelagen ge sdilossen ist, scheint es, als habe Gronvold, der ja and) Vizepräsident der verkrachten Bank ist, es über nommen dafür zu sorgen, daß solche weiter gefeiert werden können. Und mm, Herr College, zum dritten Ma le: das Dilemma ist ganz auf Seiten der Republikaner mit einem Manne wie Gronvold als Senatorskandidat. Dod), genug! Wir wissen, daß die ser Wurstzipfel dem Herrn Kollegen von seinem Gewährsmanne über setzt, aber wir glauben nicht, daß er die Uebersetzung in seiner Zeitung abdrucken wird. Wir neigen der An sicht zu, daß der Herr Kollege diesen Wurstzipfel, gleid? früheren die ihm nicht in den Kram paßten, stillschwei gend in seine Pfeife stopfen und ihn in seinem einsamen Kämmerlein, ru hig und stoisch wie ein Indianer rau chen wird. Wirklich sdiabc, daß der Staats-Anzeiger nicht and) in engli scher Sprache erscheint, sonst wurde dem nur englischlesenden Publikum des Countys und Staates gar man ches zu Augen und Ohren kommen, was sie interessiren dürste, nun aber nur dem dentschlesenden Publikum bekannt wird. Ernte 100.9 Büschel. Weizen 737,000,000 Mais .\Safer .1,001),OOO,000 Roggen Zusammen .4,720,000,000 Schätzung 1910 Büschel, i (3itf),0( 0,000 .2,9 (,()( lo.oi 0 Zusammen .4,81 (,000,000 Zunahme ... 9(1,000,000 In dieser Liste fällt zunächst die günstige Maisernte auf. Während man in Wall Street über die Stag nation im Stockmarkt und über die schlechten Handelsaussid)ten, die man auf Grund der geringen Dividenden, die die Eisenbahnen abwarfen, sich erregt, haben die fleißigen fanner des weiten Westens emsig Mais ge pflanzt. und nun, von der Natur in ihrer Arbeit unterstützt, eine Rekord Maisernte eingeheimst. Nahezu drei Billionen Büschel! Damit wird allen Befürchtungen, eine spärliche Ernte möchte die Geschäftslage. Herabdrü den und die emsigen Räder in den Fabriken zum Stillstand* bringen, zerstreut. Nichts ftimiilirt alle Zwei ge des wirthschaftlichen Lebens mehr als eine gute Ernte, und nichts hätte gerade jetzt, da die Lebensmittel preise eine unerhörte Höhe erreicht haben, deprimirender gewirkt als eine Fehlernte. Neben Mais weist aiid) Hafer ein bedeutendes Plus gegen das Vor jahr cuts. Nicht nur befanden fid) am 1. August noch B3,249,000 Bü schel in den Händen der farmer gegen 2,323,000 Büschel am 1. August des Vorjahres sondern es sind heuer 1,022,000,000 Büschel hinzugekommen, Iii Millionen mehr als durch die vorjährige Ernte. Die Weizenernte steht allerdings gegen die des Vorjahres zurück. Vor läufige Berichte lassen zwar auf eine Winterweizen-Emte von 15.8 Bü schel per Acker oder einen Gesammt ertrag von 458,294,000 Büschel schließen, gegen 15.8 Busdiel per Acker oder 44«,366,000 Büschel Ge sammtertrag im Vorjahre. Aber der Ertrag an Sommerweizen war ein um so geringerer, weil der späte Tyroft im Sommer großen Sdiadew brachte. 1 Der Durchschnittsstand des Som merweizens am 1. August war nur (51.0 gegen 1.6 im Vorjahre und 81.9 im Durchschnitt der letzten 10 Jahre um dieselbe Zeit. I Die Statistiker sind allerdings der Meinung, daß wenn auch infolge der Dürre die Weizenernte im Nordwe sten nicht so groß fein wird wie im Vorjahre, doch ein großes Quantum zum Export bleiben wird. Sie sa gen, der Winterweizen, der nicht auf gegeben würde, werde einen größe ren Ertrag liefern, als erwartet wird. (Thatfache ist, daß wohl der Fehlbetrag, der sich im Bergleid) mit 1009 aus (8.000,000 Büschel Wei zen beläufig gänzlich auf Rechnung der Mißernte im Nordwesten zu se tzen ist.—Red. StaatS-Anzeiger.) Einen starken Ausfall zeigt aller dings die Heuernte. Das mit Heu bestellte Areal mißt 45,005,000 Acker. 7139,000 weniger als im Vor jahre. Aber der Ausfall in der Ernte ist weit größer, als hierdurch erklärlich wird. Das Ackerbaudepar tement erwartet eilten Gefanimtbe trag von 54 Millionen Tonnen ge gen (54,9:58,000 Tonnen im Vor jahre und 70,798,000 Tonnen im Jahre 1908. Diese Knappheit wird einen Futtermangel.und eine Ver thenerung des gutter* zur Folgt ha ben und damit eine noch weitere Ver teuerung der fleisch- und Milch preise. Aud) die Kartoffelernte bleibt mit 75.8 hinter dem zehnjäh rigen Durchschnitt von 8(i.8 weit zu rück. und aud) das wird feine Wir kung auf die Preislage uid)t ver fehlen. —Germania. Prohibitionsrührigkeit. In Colorado haben sich die Pro bibitioitistcii durch die neulich in Teuver erlittene Niederlage offenbar nicht einschüchtern lassen. Ter „Den ver Herold" schreibt neuerdings: „Ter Verwaltungsrath der Colo rado'er Anti-Saloon Liga hielt die ser Tage eine Versammlung ab. in welcher man beschloß, umgehend mit den Vorbereitungen für die Wahl Stmmuiiine im November zu begin nen und nad) Kräften dafür zu sor gen. daß nur solche Leute in die Le gislatur gewählt werden, welche dem Volke von Colorado dann im Win ter ein sogenanntes County Option (teieb auszwingen, bei welchem die (tiesainmtzahl der Stimmen int County darüber entscheidet, ob dieses von einem Ende bis zum andern „trocken" bleiben soll oder nicht. Ta es sich bei den November-Wahlen aber eben um eine Staatswahl hau felt, so ist dies itatriilid) auch eine Angelegenheit, die den ganzen Staat angeht. Wir hier in Tcimer Colo rado's Hauptstadt, haben aber noch ganz besondere Gründe, eitriger aus der Hut zu sein, als je zuvor, da die Mucker sich der hoffentlich fälschli chen Ansicht hingeben, daß mir uns nad) dem glorreichen Ausfall der Ai'iihiahrswabl vom 17. Mai in der trügerischen Sid)crheit wiegen, uns könne nichts passiren. Ten Glauben wollen wir ihnen aber denn doch durch vermehrte Wachsamkeit, ..die ewige Wadiiamkeit, welche allein der Preis der Freiheit ist," gründlich benehmen. „Wie giftig aber der Mucker Vor gehen sich schon jetzt wieder gestal tet. geht am Besten aus dem Um stände hervor, daß es ihnen aud) noch selbst mit der ..Connw-Option" nicht genug ist. sondern daß sie uns fernerhin and) nod) ein Hanssttch uugs-Gesev („Search and Seizure Law") anszwingen wollen, weldies das gute alte Wort unserer Vor väter „Mein Hau», meine Burg" zum Gespötte macht und es irgend einem mit einem Blechstern dekorir ten Sd)ergen eventuell zur Pflicht macht, unsere Häuser, wie die von gemeinen Verbrechern nach geistigen Getränken zu durchsuchen. Auch dies natürlich würde für den ganzen Staat gelten. Taljer: „An die Ge wehre, Ihr dentfdien Stimmgeber in Stadt und Land! Rüstet Euch jetzt, damit Ihr im November nicht ungeriiftet seid, und schlagt die Agi tation der Titnfelmänner mit brei fad) stärkerer Agitation im hellen Licht der Freiheit!" „Kraft ihrer nummerischen Stärke übrigens sollten die Teutsd)en von Denver County zu wenigstens zwei Repräsentanten und einem Staats Senator berechtigt sein, die aus dem jenigen Ticket stehen sollten, welches sich gegen die Local Option ausspre chen wird. Wir sollten darauf sehen, daß wir gute und achtbare deutsche Männer zu diesen wichtigen Posten nominiren, Männer, welche die ganze Stärke des Deutschthums und des liberalen Elements auf sich ver einigen können Männer, die nach ihrer Erwählung das Deutschthum weder blamiren noch lächerlich ma chen, sondern eine Ehre für uns fein werden und auf die wir Alle stolz sein können. „Wie wir schon in der letzten Kam pagne voraussagten, werben unsere Heinde rühriger sein, als bei der jüngsten Stadtwahl, da sie mit ei nem Eifer arbeiten, der einer besse ren Sache würdig wäre." Ernte und „Prosperität." Das Ackerbauamt in Washington hat wieder seinen monatlichen Ernte bericht—dieses Mal über den Stand der Ernteaussichten am 1. August veröffentlicht. Wenn wir. wie so viele, den Ausfall einer Jahresernte in seiner Gesammtheit als die Grundlage der „Prosperität" des Landes annehmen wollen, so müßten die lange erhofften besseren wirth schaftlichen Zeiten nunmehr ohne jede ivrage wiedergekehrt fein. Denn die genannte Behörde verkündet, daß, obgleich einzelne Getreidearten, vor allem der Weizen, etwas hinter dem Ertrage des verflossenen Jahres zu rückbleiben, voraussichtlich die Ban nerfrucht unserer Farmer „King Corn," eine rekordschlagende Ernte liefern und dann auch die wichtige Haferernte ausgezeidmet fein wird. Auf jeden ^all ist das eine sehr er freuliche Nachricht, die hoffentlich in Erfüllung gehen wird. Zwar kann man bei der fortge schrittenen Kulturerschließung des Landes und insbesondere bei dem riefigen Anwachsen unserer Indu strie, welch letztere vielfach in über hasteter und deshalb wirtschaftlich ungesunder Weife gefördert worden ist. den jährlichen Ausfall der Ernte durdMts nicht mehr als die einzige oder die unbedingt weitgehendste Grundlage für das wirtschaftliche Wohlergehen des Landes bezeidinen. Immerhin aber bildet die Ernte doch nod) ein sehr wichtiges Glied in der Kette der Faktoren, welche die Pro sperität des Landes bedingen. Denn es darf vor allem nicht übersehen werden, daß es sick) bei der Ernte um wirkliche reale Werthe, die der Fleiß des Farmers und ein gütiges Wal ten der Natur erzeugt haben, han delt. Ihnen gegenüber stehen die zu einem großen Theile künstlich ge fdjaffenen Werthe, mit denen in „Wall Street", jener Stätte, die über das loirthfchaftliche Wohl und Wehe des Landes die Entscheidung bean sprucht, gehandelt und gearbeitet wird. Die realen Werthe aber sind es, welche die künstlich geschaffenen Werthe mit erhalten müssen. Das trifft ganz besonders zu für die in den Eisenbahnen angelegten Werthe und greift von da aus zurück auf an dere, in der Industrie angelegte und in „Wall Street" gehandelte Werthe. Als Barometer für den Stand der wirtbschaftlid)en Aussichten betrachtet man bekanntlich hierzulande die Lage der Stahlindustrie. Tie letzten Aus künfte über dieselbe lauten recht gün stig und berichten, daß das Geschäft zur Zeit, gut gehe und auch die Aus sichten fiir die nächste Zeit, die einge gangenen Aufträge zugrunde gelegt, sich günstig anließen. Das war aller dings aud) der Fall, als vor drei Jahren nach einer Zeit blühender Prosperität plötzlich ein starker, wirthschaftlicher Rückschlag und Nie dergang einsetzte. Damals hatte aud) die Stahlindustrie noch recht schöne Aufträge an Hand, aber sie wurden plötzlich zurückgezogen, und zwar vorwiegend von den Eisenbahnen. Auch jetzt wieder ist die Stimmung in den Kreisen der Eisenbahuleute wenig froh und unternehmungslu stig das Volk ist den Eisenbahuge sellschaften im allgemeinen wenig günstig gesinnt, und die Gesetzgebung versucht, gewisse Maßregeln durchzu führen, um im Eisenbahnwesen be stehende Auswüchse zu beseitigen. Dabei handelt es sich in erster Linie um Einrichtungen und Machenschaf ten der Bahnen, tmrd) welche diese sich auf Kosten des Voltes unerlaubt hohe Profite gesichert Haben sollen. Das Geschick der Eisenbahnen ist in dieser Hinsicht zur Zeit ungewiß, da die Entscheidung über dasselbe noch in den Händen des Richterkollegiums im Bundesobergerichte liegt. Tiefe Ungewißheit muß auf die Geschäfts taktik der Eisenbahnen natürlich hemmend einwirken. Taß unter solchen Verhältnissen dem Ausfall der Jahresernte eine er höhte und ausschlagendere Bedeu tung für die wirthschaftliche Wohl fahrt des Landes zukommt, läßt sich nicht leugnen. Tcnn die Eisenbah nen müssen die gewaltige Ernte be fördern und erhalten dadurch eine Thätigkeit der sie sich im ureigensten Interesse nicht entziehen können. Auf Monate hinaus werden die Räder der Frachtwagen auf den Eisenbahnschie nen unausgesetzt in Bewegung blei ben, um die ungeheuren Erntemassen zu vermarkten: das bedeutet zugleich, daß auch die Räder einer ganzen An zahl anderer Industrien in nicht ge störter Thätigkeit bleiben werden Denn im Uebrigen find die Wirth* schaftlichen Aussichten im Lande zur Zeit durchaus nicht schlecht. Dazu kommt, daß bei einer guten Ernte der Farmerstand als sold)er ebenfalls proiperirt und eine kauflustige und zahlungskräftige Kundfdiaft für die Produkte des Handels und der Indu strie bildet. Sind daher die Ernteaussichten auch derartige in diesem Jahre, daß sie bei der Knappheit der Weizen- und Heuernte auch kaum eine Berbilli gung der Nahrungsmittel, Brot und Fleisch, erhoffen lassen, so sind sie doch auf der anderen Seite recht hoff nungsfreudig zu begrüßen, weil sie fraglos eine Stärkung und Besse rung der wirthfdiaftlichen Aussichten im Lande bedingen. -—Abendpost. Abonnirt auf den Staats-Anzeiger, die tonangebende deutsche Zeitung Nörd-Dakota's. Telegraphisches aus Süd-Takota. A a s i e a e n S w i n del einer „spanisdien Erbschaft" per» suchten Bösewichter den hier wohn haften John I. Krieg hineinzulegen.. Herr Krieg erhielt einen Brief deS gewöhnlichen Inhalts über einen Ge fangeneu in einem spanischen Ge fängniß, und daß ein mitleidiger Priester dessen Tochter benachrichtigt habe, welche wiederum sich an Herrn Krieg, einen entfernten Verwandten wende und ihn um Itcberfendung ei ner kleinen Summe bitte, damit sie New Aork erreid)ctt könne. Sobâ sie in Amerika gelandet fei, würde fte Herrn Krieg ein Viertel des Vermö gens. welches sich auf $30,000 be laufe, zur Verfügung stellen. Herr Krieg aber fiel nicht daraus hinein, sondern sandte den Brief an das Mi nisterium des Innern in Washing ton, von wo aus er die Nachricht er hielt, daß dieser Schwindel schon oft an Leuten versucht wurde. A e e e n W e n o n Ehresmann, ein Farmer in Me Phcrfön County, einen mit Pferden und einem Füllen bespannten Aeh renfchneider (Header) trieb, scheute plötzlich das Füllen und die Pferde gingen durch. Ehresmann fiel von der Maschine und geriet!) unter die selbe. Er wurde eine zeitlang gtz schleift und das „Bull"-Rad der Ma schine ging einige Male über ihn, ihn lebensgefährlich verletzend. Ehres mann war nicht int Stande, sich zu befreien, bis das Füllen fiel und so die Maschine zum Stillstand gebracht wurde. i a n k. John VanAsch, der im Verdacht steht, einen Farmer na mens John Rcem am 1. Zuli getöd tet zu haben, indent er ihm vergifte ten Schnaps verabreichte, beging am 10. August Selbstmord, indem er sich in der Zelle des Gefängnisses er ben fte. Er hätte die Bettdecke in Streifen geschnitten oder geriffelt und daraus einen Strick fabrizirt, den er benutzte. VanAsch schuldete John Reeiit $32 und es wird ange nommen, daß er, um der Bezahlung dieser Summe zu entgehen. Rcem vergifteten Schnavs zu trinken gab. Reent's Magen wurde einer chemi schen Untersuchung unterworfen, welche zu Tage förderte, daß er an Strydinin-Vergiftiing gestorben war. Es wird nun angenommen, daß die Beweise gegen VanAsch so starker Natur waren, daß dieser beschloß, sei? nein Leben ein Ende zu machen. Er wohnte seit zwölf Jahren in diesem. (Grant) County und, obwohl als ge fährlidjer Charakter bekannt, hat#, ihm doch Niemand einer solche» Schandthat für fähig gehalten, Reciu, fein angebliches Opfer, hin terließ drei Kinder feinen Sohn Samuel in Nord-Dakota wohnhast und zwei Töchter, Lizzie und Jess», die sich zu Hause befinden. I s w i e 4 0 i e I W. Baker in Fountain Township tit diesem (Edmunds) County wohn haft, wurde am vergangenen Don nerstag. den 11. August, von einetfc Maulesel geschlagen und schwer der» letzt. Der Sd)lag traf Baker in den Mund, zerschmetterte die obere Kinn lade und schlug ihm alle Zähne aus bis auf acht. S i 0 u a s a s e i n rige Söhndien von Herrn und Frau Speckmann, welche auf einer Heim stätte in Tripp County wohnen, wurde von einer Klapperschlange gtz bissen und nur rasches Handeln dér Mutter rettete das Leben des Kin de*. Der Vater arbeitete aus ddp Felde und die Mutter hatte Kleinen im Hofe niedergesetzt, wäh rend sie selbst einige Minuten in éfc niger Entfernung beschäftigt war, als sie den Kleinen laut aufschreien hörte. Hinzufpringend, sah sie dicht neben deut Kleinen eine zusammen gerollte große Klapperschlange. Der Kleine hatte, als die Schlange auf ihn zusprang, seine Hände vor's Gè ficht gehalten und die Schlange hatt* ihn in die Hand gebissen. Die MiS ter rief sofort den Vater vom Feldè der mit dem Kleinen so schnell sl& das Pferd ihn tragen wollte, zum Arzte ritt. Das entschlossene Han deln der Eltern rettete dem Kleines das Leben. Briefkasten der Redaktion. K. und S. in Selz, Rußland. Thut uns leid! Korrespondenzen fb ^ausschließlich persönlichen Charaf» ter? können wir nicht aufnehmet^ Solche wandern alle in den Papier korb. Sie machen je geradezu haar sträubende Angriffe auf gewisse jun ge Leute und wenn die Zustände wirklich so bedauernswert!) limnorg» lisch sind, wie sie von Ihnen geschil dert werden, wäre es Sache der Hörden einzugreifen. In den Rat uten einer Zeitung aber gehören soft che Schilderungen nicht. Für Kotz^ respoudenzeu anderen Charakters, Berichte von allgemeinem Interesse, wären Wir Ihnen dankbar. I n a z 0 0 0 s s k i a l coci Rumänien. Ihr tiomcrtijb Franz Joseph Schmidt bei Berry i|t Nord-Dakota bezahlte, um JhnM eilte Freude zu wachen, das Blatt fiir Sie auf ein ^ahr und übersendet herzliche Grüße. Er bittet Sie, doch aud) für den Staats-Anzeiger zu forrefponbtren, I V Vtl 1 ^A. rs 4 \n\n Donnerstag, den 18. August HMO (Entered at the post-vfHce at llugby. N. D. and admitted for transmission through the malls at second-class rates.) Ter StaatS-Anzeiger, Rngby, R. T., den 18. August 1910. 2,772,000,000 32,000,000 Werste 170,000,000 .1,022,000.1 1 0 32.000,000 in: {,000,000