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"ispsmrw w-.' :.^-'i4 ». Jahrgang I ($?" t'""*'1^,, V Gebühren fstt Anzeigen^ SO« per Zoll für jede Insertion tOc per Zeile für die erste Insertion 6c per Zeile für jede folgende Insertion Bei Anzeigen von flo Zoll und darüber be rechnen wir 2üc per Zoll für die erste und 16c für jede weitere unveränderte Insertion steine Abweichung von diesen Rate«! Mochen-Rnndscha« Anslanv. Deutschland. #ie tt tt, 28. Nov. Mit beson derer Spannung wird allgemein den Debatten entgegengesehen, welche die Berathung des neuen Militäretats im Plenum des Reichtags mit sich bringen wird. Freilich wird die Hee resvorlage erst nach den Weihnachts serien im Parlament erörtert wer den, aber die große Aufmerksam feit, welche namentlich den ^euforde rungen Tag für Tag in der Presse geschenkt wird, brings es mit sich, daß das Interesse des Publikums in un gewöhnlichem Maße re^e. gemacht worden ist. Der „Berliner Lokal Anzeiger" weiß vpn angeblich bestun ^errichteter Seite zp melden,, die Iah 'resstärke des Heeres werde derart ge steigert werdn, daß der Stand an Mannschaften im Jahre 1915 insge sammt 515,321 betragen wird, wäh rend sich dig Ziffer jetzt auf 505,839 Hellt. Die veranschlagten fortdau er n den Mehrkosten werden sich auf 21 Mi Millionen Mark beziffern. Zu gleich würden die Neuforderungen des jüngst fertig gestellten Quin quennats eine einmalige Ausgabe von 821/2 Millionen Mark bedingen. K a s u e 2 9 N o v i e seit alten Zeiten in der ganzen Welt -berühmte Edelmetall-Industrie von Pforzheim in Baden befindet sich in einer recht bedenklichen Situation. Zehntausend Arbeiter haben die Ar beit eingestellt. Die Arbeitgeber er wäge« die Frage den Ausstand der Arbeiter mit einer vollständigen Ein stelluug des Betriebes zu beantwor ten. e i n 2 9 N o v A u e Grab des Grafen Leo Tolstoi am Fuße der „Armuths-Eiche" zu Uas naya Polyana in Rußland, wurde der Kutscher des großen Dichters als Leiche gefunden. Er hatte sich die Pulsadern geöffnet. Der Mann war untröstlich über den Tod seines Herrn und machte sich bittere Vor würfe darüber, daß er das Ende Toi stoi's beschleunigt habe, indem er ihm bei der flucht, die dessen Tod voran ging behülslich gewesen. K o e n z 3 0 N o v E i n v e r hängnißvolles Unglück hat sich in Traben-Trarbach, der im Regie rungsbezirk Koblenz a. d. Mosel ge legciten Stadt, ereignet. Ein Rodel schütten, auf dem sich vier Gymna siasten befanden, sauste in den Fluß. Ehe Hülfe zur Stelle sein konnte, waren bereits zwei der Jünglinge er trunken. Zwei wurden lebend aus dem Flusie gerettet, aber sie haben schwere Verletzungen davongetragen. K i e 2 e z S w e e S a e hat den Kapitänleutnant Berck ge troffen, welcher zuletzt auf dem gro ßen Kreuzer „Blücher" Dienst that. Er wurde der Erstattung einer sal scheu Meldung, des Ungehorsams und der Fahnenflucht schuldig befun den und zu fünfzehn Monaten Ge fängniß, sowie Entlassung aus der Marine verurtheilt. E s s e n, 2. Dez. Ein verhängniß volles Unglück hat sich in der Zeche „Viktoria" bei Essen ereignet. Durch eine Explosion schlagender Wetter wurden fünf Bergleute auf der Stel le getödtet. Deren Leichen wurden, schrecklich verbrannt, aufgefunden, sals es nach mehreren fruchtlosen Ver suchen gelungen war, bis zu der Uu glücksstätte vorzudringen. v e i n 2 e z E i n e a s s e n- Vergiftung durch den Genuß von Margarine wird aus Hamburg ge meldet. Nicht weniger als dreißig Familien, welche über einhundert Mitglieder zählen, liegen erkrankt darnieder. Bei Allen traten die Ver giftungs-Erscheinungen zutage, nach dem. sie von der Kunstbutter genossen hatten.. Mehrere Personen sind so schwer erkrankt, daß ihr Wiederaus kommen zweifelhaft erscheint. Die Hamburger Behörde hat die noch vorhandenen Margarin-Neste mit Beschlag belegt und ungesäumt eine energische Untersuchung eingeleitet, iim den Lieferanten des schädlichen Produkts beikommen zu können. e i n 3 e z a n k der Zustimmung des Kaisers wird der sehnliche Wunsch der Bewohner der Reichshauptstadt, daß die Wälder um Groß-Berlin im Interesse der Volks gesundheit erhalten bleiben möchten, Erfüllung finden. Der preußische Landwirthschafts-Minister v. Schorle mer hielt dem Kaiser Vortrag über den Gegenstand, und der Monarch hat dem Verkauf des dem Fiskus ge -hörenden Forstgeländes zugestimmt. Dadurch wird es möglich gemacht, *jyjnt Groß-Berlin einen Wald- und i W i e n 2 e z I A e o n e tenhause des Reichsraths hat eine äußerst lebhafte Debatte über die Frage V der Fleischnoth stattgefunden, welche sich der großen Masse der Be völkerung stetig drückender fühlbar macht. Handelsminister Dr. Weis kirchner gab die Erklärung ab, daß die Regierung nicht im Stande sei, eine quantitativ und zeitlich unbe schränkte Einfuhr von argentinischem Fleisch zu gestatten. W i n, 3. Dez. Das kaiserliche Jagdschloß in Holich an der mähri schen Grenze ist ein Raub der Flam men geworden. Das Schloß enthielt zahlreiche Jagdtrophäen von großem Werth, welche durch das Feuer ver nichtet sind. Is V u a e s 3 Dez. In dem ungarischen Dorfe Elsodörnas sind zehn Kinder beim Eislauf ertrunken. Sie brachen durch die dünne Eisdecke des das Gelände durchlaufenden Flusses und waren verloren, ehe Hilfejur Stelle fein konnte. Schweiz. Z i 3. Dez. Großes Ausse hen erregt ein Selbstmordversuch, welchen Felix Böcklin, ein Sohn des vor etwa einem Jahrzehnt gestorbe nett berühmten Malers Arnold Böck lin, gemacht hat. Felix Böcklin wohnte in einem hiesigen Hotel unter falschem Namen und ließ seine Rech nung unbeglichen. Da die Hotelver waltung Betrug witterte, erwirkte sie einen Haftbefehl. In dem Augen blick aber, da dieser vollstreckt werden sollte, zog Böcklin einen Revolver und drückte auf sich selbst ab. Er-fank schwer verletzt zu Boden, und sein Wiederaufkommen wird. bezweifelt. Rußland. A st a ch a n, 29. Nov. Ein Plötz lich ausbrechender, orkanartiger Sturm in der kaspischen See und an den Küsten war heute von ungeheu rem Menschenverlust und großem Sachschaden begleitet. Ein großer Landungsplatz, auf welchem sich 300 Personen, meistens russische und per fische Arbeiter befanden, wurde hier losgerissen und in das Meer hinaus getrieben. Alle Versuche, diese" Leute zu retten, war vergebens und man hat bereits alle Hoffnung aufgegeben, irgend einen dieser 300 Menschen zu retten. .Dutzende von Segelschiffen und Dampfern rissen sich in den ver fchiedenen Hafenstädten der kaspi schen See von ihren Befestigungen oder ihrer Verankerung los und ver sanken angesichts des Landes, ohne daß es möglich gewesen wäre, bcit Mannschaften Hilfe zu bringen. Man schätzt, daß auf diese Weise weitere 200 Menschen ihr Leben einbüßten. ~'.V: V Brasiliens i 0- hé mm V* WZ7- Wiesengürtel zn.schaffen, der in den Besitz der Stadt übergeht und von dieser ungeschmälert erhalten wird. Die betheiligten Stadt- und Land kreise hatten sich schon vor geraumer Zeit bereit erklärt, gemeinschaftlich die für Kauf oder Pachtung der Waldfläche benöthigte Summe auf zubringen. In Immigrath bei Düsseldorf stießen zwei Güterzüge zusammen. Dreißig Wagen wurden zertrümmert und zwei Personen ge tobtet, fünf schwer verletzt. Einige werden noch vermißt, und ihre Lei chen dürften unter den Trümmern liegen. Der Brand in den Benzin tagern zu Rummelsburg hat noch immer nicht bewältigt werden kön nen. Neuerdings ist die Gefahr für die benachbarten Tanks, welche schon als beseitigt gegolten hatte, gestie gen. Der Verlust wird sehr beben tend sein. Die gemeldete Massen vergiftung in Hamburg durch den Genuß von Margarine hat noch mehr Opfer gefordert. Die Zahl der Er krankten ist bereits auf 150 gestiegen. Drei Erwachsene und ein Kind sind gestorben. Es ist festgestellt worden, wer das verhängnisvolle Sinnst butter= Produkt geliefert hetfe Eine Ham burger Fabrik hatte'eine neue Marke herausgegeben, welche Oele enthält, die bisher nur für die Seifenfabrika tion benutzt worden sind. Oesterreich-Ungarn. Die Lage in der brasilianischen Ma ritte hat sich seit der Uebergabe der Meuterer und der Rückgabe der Schiffe an die Regierung nicht gebef sert. Es wird lange dauern, bis wieder nortyale Znstände herrschen. Die Regierung stößt aus große Schwierigkeiten bei Erlangung fähi ger Offiziere zum Befehl über die Schisse. Die Offiziere sagen, daß die Unterwerfung der Regierung an die Meuterer alle Chancen zur Durchführung von Disziplin Vernich tet habe aus diesem Grunde wollen sie kein Kommando übernehmen. V Frankreich. a i s 3 0 N o v W i e a u s N i o berichtet wird, ist dort die Notre Damekirche, welche aus dem 15. Jahrhundert stammt und an welcher seit einiger Zeit Reparaturarbeiten vorgenommen werden, theilweise eingestürzt, da mehrere Pfeiler nach gaben. Soweit bis jetzt bekannt ist, sind Personen nicht zu Schaden ge kommen. Der rechte Theil des Ge wölbes ist völlig eingestürzt. Ein Priester, der zur Zeit der Katastro phe in der Sakristei anwesend war, konnte sich noch rechtzeitig retten und kam mit dem bloßen Schrecken davon. Mexiko. E a s o e 3 0 N o v e Korrespondent des hiesigen „Herald" hat heute aus der Stadt Mexiko eine Depesche übersandt, in welcher er mittheilt, daß Präsident Diaz und sein Kabinett beschlossen hätten, den in Paris befindlichen General Ber nardo Neyes zurückzurufen und ihn zum Vizepräsidenten zu machen. Ei nige Monate später soll er dann ganz die Zügel der Regierung überneh men, da Präsident Diaz zurückzutre ten beabsichtige. In offiziellen Krei sen glaubt man, daß ein solcher Kurs das ganze Land zufriedenstellen werde. Jnlanv. 14 Arbeiter werden in Atome zer rissen und neun find verschüttet. n a n t, Okla, 28. Nov. In der großen Grube der Choctaw Asphalt Company bei Jumbo, in der Nähe von Antlers, Okla., fand heute eine Gas-Explofion statt, bei welcher 14 Arbeiter in Stücke zerrissen und neun andere verschüttet wurden. Ob die Letzteren sich noch ant Leben befin den, wird für fraglich gehalten. Der Unfall ereignete sich in dem Augen blicke, in welchem die Nachtschicht ihre Arbeit verlassen hatte und die Tag schickst in die Grube einzufahren be gonnen hatte. Die 14 Getödteten befanden sich im Fahrstuhl, der die volle Gewalt der Explosion erhielt, die anderen 9 waren bereits an ihrer Arbeitsstätte angelangt. Hätte sich der Unfall 15 Minuten früher oder später ereignet, so wären wahrschein lich mehr als jOO Menschenleben zn beklagen gewesen. Die Ursache der Explosion ist unbekannt und alle Ver suche, zu den Verschütteten zu gelan gen, blieben bis jetzt erfolglos. Die Grube war seit zehn Jahren in Be trieb und gehört einer. St. Louiser Korporation. Sparsamkeit von Präsident Tast empfohlen. W a s i tt o tt, 29. Nov. Prä sident Taft theilte heute 'den Kabi netts-Beamten mit, er fei nach sorg fältiger Durchsicht der von ihnen un terbreiteten Voranschläge für das Fiskaljahr 1911 zn der Ueberzeu gung gelangt, daß fast in allen De partements weitere Reduktionen vor genommen werden müßten. Auf Veranlassung des Präsidenten hatten die verschiedenen Departementschefs schon Jvorher alle ihnen überflüssig erscheinenden Ansprüche upd Forde rnn in ihren Voranschlagen gestri chen, aber der Präsident machte ihnen, heute klar, daß ein Jeder sich auf das Allernothwendigste beschränken soll gleichzeitig machte'er hier und dort Vorschläge, wo und wie noch weitere Reduktionen vorgenommen werden können. 3*fi'. .'Z KV vi- -. r$r Gallagher erklärt sich fjir nicht schuldig. N e w N o k 3 0 N o v a e s WWWMM» Rugby, Rord-Dakota, Donnerstag den 8. Dezember 1910» mexikanische Regierung macht hart näckig den Versuch, die Zustände in der Republik als nahezu normal hin zustellen und sie berichtet fortwäh rend, daß in allen Theilen des Lan des vollkommene Ruhe herrsche. Dies entspricht jedoch nicht völlig den Thatsachen. Kaum zwölf Meilen von hier entfernt lagern in den Bergen über tausend Rebellen und warten nur auf eine günstige Gelegenheit, um die Stadt überfallen zu können. Sie beherrschen auch die Mexiko und Northwestern Bahn von hier bis nach Minaco und die Bahn kann nicht in Betrieb gesetzt werden, ehe die Re bellen nicht aus ihren Schlupfwin keln vertrieben und zersprengt sind. Eine weitere starke Truppe Rebel len steht bei Santa Isabel, ungefähr 35 Meilen westlich von hier. Dort sollen sich über 2000 Mann, nach ei ner anderen Version sogar 4000 Mann angesammelt haben und den ganzen Distrikt bedrohen. Diese Streitkräfte beherrschen ebenfalls die Bahnlinie, und der Betrieb mußte auch dort eingestellt werden. éÉÄÉ^ I. Gallagher, welcher bekanntlich im vorigen August Mayor Gaynor auf dem Verdeck des Dampfers „Kaiser Wilhelm der Große" niederschoß, wurde heute in Jersey City dem Kri minalgericht unter der Anklage des doppelten Mordversuchs und des Tragens verborgener Waffen vorge führt und plaibirte „Nichtschuldig". Er wurde sofort wieder nach feiner Zelle zurückgebracht. Staatsanwalt Garban erklärte, er werde den Pro zeß am 19. oder 20. Dezember zur Verhandlung bringen. Gras Zeppelin kommt, vielleicht nach Amerika. N w N o rk, 30. Nov. Wenn das Schicksal es dem Grasen Zeppc* lin ermöglicht, einen lang gehegten' Wunsch zn erfüllen, so werden die Amerikaner in ihrem Heimathlandej Gelegenheit haben, den deutschen Meisler der Luftschiffahrt zu begrü ßen. Der Brnder des Grafen, Hugo i v. Zeppelin, der gegenwärtig eine! Reise durch Amerika unternimmt, hat i in New Uork den Wunsch des Mei-j sters von Bodensee verrathen, das Land wiederzusehen, in dem er zu-1 erst im Luftballon einen Ausstieg i unternahm. Es war während des! Sezessionskrieges, als Gras Zenpeliu zusammen mit dem verstorbenen Karl Schurz in. einem Fesselballon aufstieg, um Truppenbewegungen zu beobachten. Graf Hugo verrieth! auch, daß der „Z. 7" bereits in Ar beit ist und nach seiner Vollendung ttiobl alle seine Vorgänger an Größe übertreffen wirb. Rockefeller als Doppelme»sch. i a o 3 0 N o v I n e heutigen Sitzung der hier tagenden „Methodist Federation" rief der Night Reverend Chas. D. Williams,I Episcopal-Bischof von Michigan durch einen bitteren Angriff auf i John D. Rockefeller, I. P. Morgan' und Leute ihres Schlages eine riesige Sensation hervor. „Diese Leute," sagte er, „haben ein doppeltes Ge wissen. Am Sonntag sitzen sie mit ostentativer Frömmigkeit in den Vor derreihen der Kirche und am nächsten: Tage beschwindeln sie ohne Zaudern ihre Mitmenschen um Millionen. Heute begründen sie ein theologisches Seminar, um sich morgen als unver besserliche Gauner zu zeigen. An ih-1 iev persönlichen Lebensführung mag! sich nichts aussetzen lassen, aber im Geschäft kennen sie keine andere Gott heit als den Dollar. Während sie im gesellschaftlichen Leben als Tugeud spiegel zu gelten wünschen, find sie iut Geschäft nicht besser als Diebe, Räuber und Tyrannen." Angeblicher „Nordpolentdecker" ist geständig. N e w N o k 3 0 N o v a ton's' Magazin", die Zeitschrift, wel che s. Zt. Commander Peary's Schil derung seiner Nordpolfahrt publi zirte, hat für ihre Januar-Ausgabe einen autobiographischen Beitrag aus der Feder von Dr. Frederick A. Cook erworben. Dieser Artikel ist thatsächlich ein Bekenntniß des dis t'reditirteu Nordpolentdeckers, daß er das angestrebte Ziel nicht erreicht habe. Dr. Cook gesteht darin offen zu, daß er selbst nicht sicher sei, ob er den Pol erreicht habe oder nicht. Der Wendling-Prozeß. o u i s v i e K y 1 e z I n dem Prozeß gegen Joseph Wendling, welcher der Vergewaltigung und Er mordung der 8jährigen Alma Kell iter angeklagt ist, wurde heute Frau Cora Munea, eine Hutmacherin ans Hume, Mo., auf den Zengenstand ge rufen. Die Frau hat sich als eine Nemesis Wendling's erwiesen, denn erst durch ihre Mithilfe gelang es, den Aufenthaltsort des Angeklagten ausfindig zu machen. Sie sagte cms, daß sie Wendling in Houston, Tex., woselbst sie sich besuchsweise aufgehal ten hatte, kennen lernte. Er habe sich als reicher Franzose Namens Henry \sacqneuin vorgestellt, und ihr sofort leidenschaftlich den Hof^gemacht. Seit ihrer Rückkehr noch Hume, Mo., habe sie mehrere Briefe und Postkarten von Joe Wendling erhalten. Hier durch wurde sein Aufenthalt in San Francisco bekannt und seine Verhaf tung ermöglicht. o u i s v i e K y 2 e z Man hatte in Erfahrung gebracht, daß Joseph Wendling, der zur Zeit hier wegen Ermordung der 8jähri gen Alma Kellner prozessirt wird, den Zeugenstand betreten werde und die Folge davon war, daß mehr als tausend Menschen in den bereits bis aus das letzte Plätzchen gefüllten Saal zu dringen versuchten, aber zu rückgewiesen werden mußten. Der Angeklagte wurde thatsächlich im Lause des Vormittags aus den Zeu jM. «MM. genstand gerufen, aber während das direkte Verhör ziemlich glatt verlief, gestaltete sich das Kreuzverhör zu ei ner öeritablen Folterung für Wend ling, der schon nach einer halben Stunde dem Zusammenbruch nahe war. Er vermochte keine Gründe für sein plötzliches Verschwinden aus Louisville vorzubringen, mußte viel mehr zugeben, daß er mit seiner Gat tin im besten Einvernehmen gelebt hatte, und daß somit seine früheren Angaben, er fei wegen häuslicher Wirren geflohen, auf Unwahrheit be ruhten. Mehrere Fragen beantwor tete er gar nicht oder ausweichend, und er wurde so nervös, daß das Zit tern seiner Hände im ganzen Saale bemerkbar war. Ein paar „Over alls", die mit Blut bespritzt waren, mußte er als sein Eigenthum aner kennen und er vermochte nicht zu er klären, woher die Blutflecken kom men. Botschaft des Präfidenten fertig. W a s i n o n 1 e z i e Botschaft des Präsidenten Taft an i den demnächst zusammentretenden Kongreß ist nunmehr nach dreirnali gerRevision und Abänderung soweit fertiggestellt, daß sie der Regierungs druckerei übergeben werden konnte. Vorher wurde sie jedoch nochmals der heutigen Kabinetts-Konferenz unter breitet und wie es heißt, wurden dort noch einige kleine Aenderungen vor genommen. Den letzten Berichten zufolge wird die Votschaft am Frei tag Abend ober Samstag Morgen zur Verkeilung an die Presse bereit sein. Streik der „Garment Workers." i w a u k e e W i s 1 e z (iOO „Garment Workers", die in hie sigen Kleider-Fabriken beschäftigt sind, legten heute die Arbeit nieder, nachdem sich herausgestellt hat, daß verschiedene Kleiderfabrikanten aus Chicago Bestellungen in hiesiger Stadt ausführen ließen. Wie die Verhältnisse liegen, scheint es auch Hier zu einem allgemeinen Streik der 2000 Garment Workers zu kommen, wenn die hiesigen Fabrikanten nicht nachgeben und alle Bestellungen aus Chicago zurückweisen. Zwei Banken firernuüt. A e e e n S 1 e z i e Farmers State Bank in Bushnell, S. D., und die erste National Bank, in White, S. D.. erhielten gestern Morgen gegen 2 Uhr den unwill kommenen Besuch von Banditen, die indessen in White nur $17.00 und in Bushnell gar nichts erbeuteten. Explosion zerstört Obstladen. N e w o 3 e z E i n e o benexplosion am Samstagfrüh in New Dork den Obstladen von Oueno Bros, an der zehnten Avenue und ge fährdete die anliegenden Hotels, das Elkwood und Fulton. Unter den Gästen der Hotels brach eine Panik aus, und hunderte stürzten auf die Straße. Es wurde indessen niemand verletzt. Die Besitzer des Ladens er klären, sie hätten keine Drohbriefe erhalten, und die Ursache des Atten tats ist vorläufig noch ein Geheim niß. Schnrtnan über den Tarif. A u u tt, N. I., 3. Dez. Als Hauptredner des Abends sprach am Freitag Jakob Gould Schnrman, der Präsident der Cornell-Universität, beim Jahresbankett der Busineß Men's Association von Auburn, N. über „Progressive Politik". Die Rede beschäftigte sich hauptsächlich mit der Tariffrage und den Trusts-. Die von Präsident Tast eingesetzte Tarifbehörde, erklärte der Redner, werde Licht schaffen in der Tarif frage, die das Licht der Wahrheit nie nöthiger gehabt habe, als gerade jetzt. Durch Vorurtheile, Leidenschaften, Unwissenheit und widerstrebende In teressen sei diese Frage lange im Dunkeln gelassen worden. Im Vol ke herrsche die Ueberzeugung, daß der bestehende Tarif gewissen Trusts ein Monopol gebe und sie instand setze, die Preise zu kontrolliren und so das koitsumirende Publikum auszusau gen, und diese Ueberzeugung des breiten Volkes sei in der Gegenwart einer der wesentlichsten und mächtig sten Faktoren in der Politik gewor den. Deshalb sei es Aufgabe der Ta rifbehörde, festzustellen, in wieweit diese Anklage berechtigt, und wie dem Uebelstmtd abzuhelfen sei- richter Stark von staatlichen O^berge rkcht von Minnesota entschied am Freitag, daß das heftige Geräusch, das Automobilmotoren verursachen, nachdem sie mit der Kurbel in Gaitg gesetzt sind, „nervenerschütternd" ist. -rr Nur ich selbst war seither immer schreibfaul und ließ nichts von mir hören, sodaß meine Freunde vielleicht gar denken, ich lebe nicht mehr, wäh rend ich mich doch gesund und wohl fühle. Anton Gabriel in Texas sollte doch auch mehr schreiben. Lebt denn mein Vetter Johannes Kiesel noch? Er sollte auch wieder einmal ein Le benszeichen von sich geben, denn die Stiefel find doch tüchtige Schreiber.— Ach, wenn ich nur eilt Schreiber mär, dann würd' ich schreiben immer mehr, und auch so hübsch und fein, daß es nicht könnt' besser sein!— (Betrag dankend erhalten. Die Scheere wird Ihnen in einigen Wo chen zu gehen, da wir augeit blies Ii cherweise keine an Hand haben. Un terwegs sind sie!—Red. Staats-An zc'iger.) Muß auch einen recht betrübenden Vorfall berichten. Der unerbittliche Tod entriß meinem Schwager Sieg fried Jinbert feine geliebte Frau Barbara, geb. Streifet. Sie hinter läßt ihren tiefbetrübten Gatten und fünf unmündige Kinder, von denen das älteste acht Jahre, das jüngste acht Tage alt ist. Es ist ein furchtbar schwerer Schlag für den Schwager, aber: Was Gott thut das ist wohlge than, im Himmel und auf Erden! Somit übermittelt herzliche Grüße an alle Lcfsr Peter Gabriel. In Neiu ^jork ir.write eine amvob fiche Locke von Napoleons Haupt schmuck mit $45 bezahlt. Ein cit:er Wiiiterübcrzleher für denselben Preis roinx* traulichem Menschen 4rmal lie ber. Die Einlagen in den amerikani schen Sparkonten stiegen im Jahres frist um $357,000,000. Darin liegt die bündigste Widerlegung 'des De magog-.'mqeschreis von tivr Verarmung 'des Voltes. England bietet den entthronte« Fürsten eincHeimftätte und den regie e n e n e i n e s i e e e o s i e n s e e ihre Spargroschen. Können sie von dem treulosen Albion noch mehr erwarten Immerhin muß man es den Ex preßgosellschaften lassen, -daß sie durch ihre Haltung den Stream gegen über zugunsten schleuniger Einfüh rung «der Packet post mehr wirken, als die besten Freunde dieser Maßregel. Einem Bericht ans London zufolge werden dort südamerikanische Affen als Hakn verkauft und als solche ver speist, nachdem man ihnen die Schwänze abgeschnitten hat. Die Verwerthung der letzteren ist noch Ge heimniß. Die Großschlächter sagen einen baldigen und wesentlichen Rückgang der Fleischpreise voraus. Die Ber- ,'f"^ wirklichung dieser Ankündigung wirb die Bevölkerung im allgemeinen und die Demokraten im besonderen V"" erfreuen. Abonnirt aus den Staats-Anzeiger. 4 liini'inÉ Abonnements-Preise: $1.60 das Jahr in den Ver. Staate» Nach dem «„»lande 12.00 das Jahr nach Canada $2.00 (M. 8) nach Teutschland *°«st f«M. 4) nach Rußland I No. 80 Es handelte sich um eine Klage dar über, daß ein Wagettpferd durch die ses Gerätisch scheu wurde mtd durch ging, wobei die Insassen des Fuhr Werks verletzt wurden. Die Schaden ersatzklage wurde von der unteren Instanz abgewiesen mit der Begrün dung, daß keine strafrechtliche Fahr lässigkeit nachzuweisen fei das Ober gericht entschied indessen zugunsten der Kläger. Aus Süd-Dakota. MèPherson ©toiitn. i s v i e w e n 2 9 N o v Ich muß auch einmal ein paar Zeilen an den Staats Anzeiger schreiben, selbst wenn die Redaktion viel Mühe haben sollte, mein Ge kritzel zu entziffern. (Das ist nicht schlimm. Bitte schreiben Sie nur recht oft.—Red. Staats-Anzeiger.) Ich denke immer, Korrespondenzen sind die Hauptsache, denn diese sind es, die die Leser am meisten interests e i I k ö n n e v i e e i 7 5 Cents eine Zeitung bekommen, die größer ist als der Staats-Anzeiger, aber was hilft mir das, meint die Zeitung nicht das bietet, was ich gerne lesen möchte? Wenn der Staats-Anzeiger ankommt, werden alle anderen Zeitungen beiseite ge worfen und sofort nachgesehen, ob nicht Korrespondenzen von Freunden in Rußland oder in den Ver. Staa ten zu lesen sind, und ich fand auch immer etwas aus allen Weltgegen den. 1 v 1 1* '"»Mi \n\n Ia e i o, 8 N o v i h-u a u a, 28. Nov. Die Für Automobilsahrer. a u i 3 e z e f-