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Gebühre« fft* Anzeige«: IVe P«r Zoll für jede Insertion KG» per Zelle für feie erste Insertion U per Zell« fttt jede folgende Insertion Bei énaetften von SV Zoll nnb darüber be rechnen wir soc per Zoll für die erste nnd 16c fftrjebe weitere unveränderte Insertion »tint Abweichung tum diesen Raten! «. Kahrgang Wochen-Rundschau A«sla«d. Krieg zwischen Italien der Türkei. und Wie die Türkei Krieg führen will Kvnstantinopel, 13. Okt. Die Türken fiitd so allmälig zu der Er femitiiisj gelangt, daß es ihnen nicht möglich sein wird, trotz einer guten geschulten Armee irgend etwas gegen Italien mtszuridstett. Die türkische Flotte ist viel zu schwach, es mit der italienischen aufzunehmen und somit ist auch jede Möglichkeit ausgeschlos sen, Truppeuverstärkungen nach Tri polis zu entsenden und die Provinz zurückzuerobern, oder gar einen Laudunnsversuch au der italienischen äste zu machen. Repressalien beschlossen. Aber ganz uugerächt wollen die Türken diesen Raub doch nicht hinge hen lassen und wenn sie den Feind icht durch Waffengewalt zu schädigen vermögen, so wollen sie es wenigstens auf dem Wege verschiedenerRepresfa lien thun. Zunächst hat die Regie rung die Ausweisung aller italieni schen Korrespondenten verfügt und zwar müssen sie innerhalb 24 Stun den das Land verlassen, weit» sie nicht sofortige Verhaftung und Transport über die Landesgrenze ge wärtigen wollen. Baykott gegen italienische Regierung. Es hat sich ferner unter den Aufpi zien der hiesige»! Handels börse einen strammenBoykott gegen alle italieni schen Waaren im ganzen ottomani scheu Reich einschließlich der asiati schen und afrikanischen Kolonien or ganisirt. Alle Ottomanen wer den heute in einem Aufrufe aufgefor dert, sich jeder ferneren Verbindung mit Jtlienern zu enthalten und ih nen weder etwas zu verkaufen, noch von ihnen zu kaufen. Alle Zeitungen befürworten diesen Boykott und einige gehen so wpit, ih ren Lesern zu empfehlen, den Kin dern einen unauslöschlichen ^aß ge gen Italien und die Itâner emzu impfen. Prisengericht ernannt. Es ist mich ein Prisengericht einge setzt worden, das zu entscheiden haben wird, was mit den Prisen geschehen soll. Bis jetzt ist die Beute allerdings gering: sie besteht aus zwei itoUem schenFrachtdampfern, einer Jacht, ei nem Motorboot und einer Anzahl Schleppdampfer und Lichter. Borposten gefecht an der Grenze Montenegros. London, lß. Okt.— Eine in Kon stantinopel eingetroffene Depesche meldet ein Vorpostengefecht an der montengrinifchen Grenze. Eine Patrouille der Montenegriner hatte angeblich die Grenze überschritten und wurde von türkischen Vorposten angegriffen. Bei dem sich entspin nenden Kampfe wurden 12 Montene griner und drei Türken getvMet, Man befürchtet weitere Komplikatio nen. Mehmed's Thorn wackelt. London, 13. Okt.—Alle hier uit laufenden Nachrichten deuten an, daß sich in Konstantinopel eine abermali ge Revolution vorbereitet. Die Jungtürken, die zahlreichste und am besten organisirte Partei im osma Nischen Reiche, ist entschlossen auf ei ner energischen Führung des Krieges zu bestehen und wenn nöthig den Sultan Mehmed V. zu stürzen. Wenn das Parlirnent heute Nachrnit tag zusammentritt, werden sie sofor tige Mobjlisirung sämmtlicher Streitkräfte fordern, sowie ferner die Ausweisung der Italiener und Kon fiskation sämmtlichen italienischen Besitzthums. Das wurde heute srüh in einem Kaukus der Partei beschlos sen und die Jungtürken glauben im Par! teilt über eine genügende Mehrheit zu verfügen, um ihre For derungen durchzusetzen. Ein Korrespondent der „Daily Mail" Konstantinopel prophe zeit, daß eine Revolution stattfinden werde, welche den Thornfotger Prinz Jussuf auf den Thorn erheben werde. Der Versuch den Islamismus mit dem Konstitutionalismus zu ver quicken, habe sick als völlig erfolglos erwiesen, da beides unvereinbare Be griffe seien. An Stelle der konstitu Hznellen Regierung werde eine Mi-. Iitör Diktatur treten, in welcher der Sultan nur eine Schattenrolle spielen werde. Dewa beschossen. Stem, 13.0ft. Die Hafenstadt In Tripolis wurde heute von ~'zn Kriegsschiffen öymbqr irK das Feuer wurden die die Kasernen mnd^ YjM be theils ganz zechD, schwer beschädigt. Die ZM bftöièt der Todten und Verwundeten soll groß sein. EineAbtheilnng von Ma rinetruppen machte einen Landungs versuch, wurde jedoch von der türki schen Besatzung zurückgetrieben. Siirfe« wollen sich ergeven. London, 13. Okt. Ein Korre spondent der „Daily Mail" telegra phirt aus Tripolis, daß heute Abend ein von dem türkischen Oberbefehls Haber Mitnir Pascha gesandter Ka meelreiter dort eingetroffen ist, unt dem italienischen Gouverneur Boreo d'Dlmo die Kapitulation der tlirki scheu Besatzung anzubieten. Die Tür ken sind ohne Wasser und Lebensmit tel und es ist ein bösartiges Fieber unter ihnen ausgebrochen. Ihre Ge schütze haben sie alle im Stich gelas sen. Bulgarien nnd Turki gewarnt. Berlin, 13. Okt. Die Rüstun gen Bulgariens gegen dieTurkei ver ursachen in den hiesigen offiziellen uni) diplomatischenKreisen crnst'c Be sorgniß. Trotz aller in Sophia erlas senen Dementis steht es fest, daß gro ße bulgarische Truppenmassen nach der türkischen Grenze geworfen wer den. Die Pforte zieht infolge dieser Bedrohung gleichfalls Truppen an der Grenze zusammen und dieSitua tion ist so ernst, daß es jeden Augen blick zu einem Konflikt kommen kann. Der deutscheBotschaster in Konstanti nopel, Freiherr Marschall von Bie berstein, ist daher angewiesen wor den, der Pforte Vorstellung zu ma chen und die Einstellung der Trup pen-Konzentration zu verlangen. Gleichzeitig ist Bulgarien aufgefor dert worden, feine Rüstungen einzu stellen und die Türkei in ihrer jetzi gen Lage nicht zu bedrohen. Türken desertireu massenhaft. Rom, 13. Okt. Nach den heute hier eingetroffenen amtlichen Berich fen ans Tripolis wurden bei den ge strigen Kämpfen am Rumeliana Fort und den Wasserwerken drei Türken getödtet und 35 verwundet Ungefähr zweihundert geriethen in die Gefangenschaft. In Tripolis eingetroffene Eingeborene melden, daß die türkischen Soldaten massen haft desertiren. Utigcfähr' 3,000 der Türken liegen fünf Meilen von der Stadt bei Chnricm hinter den Ber gen, und der Nest der Besatzung zieht vollständig demoralisirt ans der Kar awonenstraße nach dem Innern. Mimir Pascha, der Oberbefehlshaber ist rathlos und wartet auf. Instruk tionen von Konsiantinopel. Die von ihm zum Kriegsdienst ansgehobenen und bewaffneten Einwohner haben ihn im Stiche gelassen und das auf Kameele verladene Gepäck und Kriegsmaterial sammt dèn Last thieren als Beute weggeschleppt. Italiener füttern die Araber. Tripolis, 13. Okt. Dreitau send der von den Türken bewaffneten Araber haben sich heute freiwillig den italienischen Truppen ergeben und ihre Gewehre ausgeliefert. Heute Morgen wurde unter unge heurer Aufregung der ärmsten Klas sen mit der VertheUung der gestern auf mehreren Dampfern eingetroffe nen Lebensmitteln begonnen. Die hungernden Eingeborenen waren außer sich vor Freude, als sie sahen, daß sie nicht zu darbe» brauchen, bis Handel und Wandel wieder in Gang kommen. London, 14 Okt.—Das Londoner „Chronicle" veröffentlicht ant Sams tag einen ausführlichen Artikel, in dein es die innere Vorgeschichte der jetzigen Revolution in China be leuchtet. Aus diesen Ausführungen geht hervor, daß Dr. Sun flat Sen, der leitende Geist der Erhebung, seit Monaten versuchte, in England und den Stier. Staaten Mittel auszubring en, zunächst $2,500,000 für den be ginn der Revolution. In Briefen, die bekannt wurden, erklärte er ver schiedentlich Garantien von einer sehr leistungsfähigen chinesischen Bank mid verschiedenen reichen chinesischen Geschäftsleuten zu haben. Sun Nat Cen behauptet ferner, an der Spitze der moderen Division en des chinesischen Heeres, die süd lich vom Jangste organisiert werden, stehen fast durchweg revolutionär ge sinnte Führer, die bereits vollständig organisierte Division in Wu Chang sei entschieden revolutionär gesinnt, und die Loyalität der sieben in der Umgebung von Peking stationierten Txuppendwisionen habe seit der Ent lassung ihres früheren Konunan- Urs Juan Chi Kai bedeutend ge litten, schließlich stehe eine Division in der Mandschurei unter .Führung eines revolutionär gesinnten Ge nerals, auf dessen Beistand zur gege bnen Zeit, wenn Me Operationen ge gen Peking beginnen, titmt de stimmt verlassen könne. Den SMjb der revolutionären Bewegung verglich Sun Jut Hen mit einem abgestorbenen, ausgetrock neten Wald, der nur eines Funkens 'Feuer bedürfe, um lichterloh aufzu flammen, und dieser Funke seien eben die zweieinhalb Millionen Dol lars, die er zusammenzubekommen snche. Aus späteren Briefen geht hervor, daß Sun ?)at Seit die gewünschte Summe aufgebracht hatte, und er deutet die Proklamation einer ffic* publik cm, die alle bestehende» Per träge und alle von der Mandschu Negierung vergebenen Konzessionen und Anleiben anerkennen würde. Peking, China, 13. Oft Hier traf heute der Bericht ein, daß die chinesischen Rebellen die Stadt Wu Tschang, die Hauptstadt der Pro vinz Hu. Pah, erobert haben, Der Befehlshaber der Truppen, welche die Stadt vertheidigten, wurde durch eine Bombe getödtet und der Vize sättig vermochte fein Leben nur durch schleunige Flucht zu retten. Die Stadt Hankow wird durch fünf fremdeKanonenboote, die auf dem Nang-tfeKiang liegen, genügend be schützt. Hankow, 13. Okt. Tie Rebel len befinden sich jetzt im unbestritte nen Besitz der Stadt Wu Tschang. Die ganze Bewohnerschaft bethei ligte sich au dem Aufstände, nachdem gestern vor dem Aamen des Vize königs vier Rebellenführer hinge richtet worden waren. Dennoch wäre die Stadt mit ihren (00,000 Ein wohnern nicht so rasch in die Hände der Rebellen gefallen, wenn nicht der größte Theil der Truppen unzufrie den gewesen und zu den Revolutio näre« übergegangen wäre. Unter den Frenlden, die noch gestern in der Stadt waren, befinden sich auch 25 amerikanische Missionäre. man glaubt jedoch nicht, daß ihnen ein Leid geschehen ist. Wu Tschang liegt Hankow gerade gegenüber, auf der anderen Seite des Zlang-tfe-Kiang. Die beiden Städte sind nur durch den Fluß ge trennt und könnten als eine Stadt von 1,500,000 Einwohner betracknei werden. Hankow ist die größte Hau delsstadt im centralen China, dage gen spielt Wu Tschang in politischer Beziehung eine wichtigere Rolle: denn sie ist die Hauptstadt der Pro viitz und der Sitz der Regierung des Vizekönigs. Die Prorinz Hit Pel) mit ihren 35 Millionen Einwohnern befindet sich nunzum großen Theil in den Händen der Rebellen. Aehnlich lie gen die Verhältnisse in der Provinz Sze-Tschuan, woselbst die Rebellen die Provinzialhauptstadt Tschang Tu ebenfalls besetzt halten. Man prophezeit in eingeweihten Kreisen, daß sich die Revolution all mälig über ganz China ausbreiten wird nnd daß der Koloß auf thöner lteti Füßen in mehrere Stücke zer bröckel wird. Die chinesischen Behörden ersuch tun heute die Befehlshaber der fünf fremden Kanonenboote, die Rebellen an dem .Ueberschreiten des Z)ang tse-Kiang zu verhindern, aber die fremdenKvnsulu beschlossen, sich nicht in die Rebellion einzumischen, so lauge die Fremden nicht belästigt werden. Die loyal gebliebenen Truppen flohen heute über den Fluß. Ein Oberst der chinesischen Armee met det, daß die gestimmten Truppen in der Provinz Hu-Peh mit Ausnahme von 3,000 Mann meuterten oder zn den Rebellen übergingen. Die Monarchisten in Portugal. Lissabon, 13. Ein Korrespondent der Londoner nach Portugal zurück nnd erhält eine Times meldet ans London, die Loy alität der gegen die Nebellen anfgè botenen Truppen sei durchaus zwei felhaft, und die Sympathien der großen Menge gebildeter Chinesen in Peking sei entschieden auf Seiten der Revolutionäre. Große Fortschritte der Revolution in China. Okt. Die Regie rung hat alle Kriegsschiffe ,die sich an der nördlichen Küste Portugals befanden, zurückberufen. Die Flotte ankert jetzt in der ganze Mündung des Tajo. Alle Schiffe sind Tag und Nacht unter Dampf und bereit zur Abfahrt. Die Regierung weigert sich, die sen Schritt näher zu erklären, doch nimmt man an, daß die Monorchi sten ein paar kleine Kriegsschiffe zur Verfügung haben und daß .sie eine Landung versuchen wollen und daß die Kriegsschiffe der Regierung das schleunigst verhindern sollen. Die Kampagne der Monarchisten Verloren betrachtet, und sie müssen sich entweder ergeben oder über die spanische Grenze retirireii. Lissabon, 14 Okt.—Iii Lissabon tieht das Gerücht, der entthronte König Manuel von Portugal, und Dom Miguel von Barganza, der Thronprätendent, hätten e in ge Heimes Abkommen geschlossen, daß sie im Falle eines Sieges der por tngiefischen Monarchisten das Volk in einer Abstimmung dauber ent scheiden lassen wollen, wer von ihnen den Thron besteigen soll. Wird Manual gewählt, so wird das Edikt, durch das Dorn Mignel nnd seine Familie ans dein -Lmtdc verbannt sind zurückgezogen, die Familie kehrt angemessene 'jivilliste. Siegt Dom Muiitt1!, so erhält Manuel eine be deutende Abfindungssumme. Das Abkommen enthalte, das im Fall ooit Manuels Ableben der älteste Sohn Dom Miguels, Prinz Mignel von Braganza ans den Thron kom men soll. Sollte dieser ,tcUl eintreten, aitit würde eine Amerikanerin, die ge boreneAnita Stewart von New Zlork, die seit zwei fahren mit deniPrinzen Miguel verheiratet ist. Königin von Portugal werden. F«la«d. Ter McNamara Prozeß. Los Angeles. Cal.. 13. Okt. Das Gericht, In welkem der Prozeß gegen James B. McNamara verhandelt wird, wurde heute Bormittag um 10 Uhr wieder eröffnet und mit der Ver nehmung von Geschworenen fortge fahren. Fortchritte wurden indessen auch heute nicht gemacht, denn als das Gericht sich ant Abend vertagte, war es noch immer nicht entschieden, ob der erste Vcitir Manu als Ge schworener anzunehmen sei oder nicht. Dieser erste Veittr Manu Na mens Nelson, der schon am Mittwoch ein stundenlanges Verhör zu bestehen hatte, wurde heute abermals von den Anwalt Darrow hielt hierauf eine glänzende Rede zu Gunsten seines Antrages. Er erklärte, es handle sich in diesem Prozeß nicht allein um die Schuld oder Nichtschuld des Au geklagten denn hinter diesem stehe die ganze organisirte Arbeit aus der Anklagebank. Es werde hier ein Stück des ewigen Kampfes zwischen Kapital und Arbeit ausgefochten und mit der Verurtheilung des Angeklag ten würde auch die organisirte Arbeit und ihre Prinzipien verurtheilt wer ben. Es sei deshalb mehr als je die Pflicht der Vertheidigung, für eilte absolut unparteiische Jury Sorge zu tragen. Er weis dann durch frühere obergerichtliche Entscheidungen nach, daß ein Geschworener, der sich bereits eine so feste Ansicht von einer Sache gebildet habe, daß nur schwerwiegen de Beweise diese Ansicht ändern könn ten, nicht mehr als mtparteisch zu betrachten und deshalb abzuweisen sei. Dann kam die Reihe an den Hilfs staatsanwalt Horton, um Anwalt Darrow's Argumente zu bekämpfen. Er gestand zu, daß dieser Prozeß von so weitgehender Bedeutung sei, daß er in den ganzen Ver. Staaten das größte Interesse errege. Aber gerade aus diesem Grunde werde es einfach unmöglich fein, auch nur ein en intelligenten Geschworenen zu er langen der nicht diesen berühmten Fall schon in den Zeitungen gelesen und sich mehr oder weniger e in Ur theil gebildet hin? über die Schuld resp. Nichtschuld des Angeklagten Die Vertheidigung sollte nicht ge waltsam den Kampf zwischen Kapital und Arbeit in diesem Przeß hinein- a, zerren, da der Staat alles in seinen w den nordllchenProvmzen wird als Gräften stehende thun werde, um alle vmßttëit Betrmfctot imh fit» Wrinzipienftagen aus dein Apiel zu Der Angeklagte steht hier nicht als Vertreter einer Arbeiter Organisation vor Gericht er ist nicht einmal direkt angeklagt, das Times Gebände in die Luft ge sprengt zu haben, er soll sich einfach wegen Ermordung von Charles Haggei ty am 1. Oktober 1010 ver ntworten. Das Verlangen nach ein er unparteiischen Tu irr ist zweischnei dig: denn der Staat hat genau das selbe Recht, eine vornrtheilssreie xsitrt) zu verlangen, als wie die Ver theidigung. Die Entscheidung des Nichters. ob Nelson als Geschworener zuzulassen sei, wird wohl erst am Montag Mor gen abgegeben werden. Los Angeles, Cal., 1-1. Okt.— vii einer kurzen Sitzung des Oberge richts in LosAngeles, Cal., wurde der .Stampf der Staatsanwaltschaft und der Verteidigung in dem Mc Namara-Mordprozeß fortgesetz mit die Frage, ob Z. T. Nelson, einer der Venire-Männer, als Geschworener zugelassen werden drf oder nicht. Die Prüfung dieses Kandidaten hatte am Freitag begonnen und die Verteidi gung besteht darauf, daß er abzu lehnen sei, weil er sich bereits ein Urteil über die Klage gebildet habe, deshalb nicht als unparteiisch ange sehen werden könne. Richter W. Bordwell, der den Vor sitz in dem Prozeß führt, kündigte an, er wrde am Montag seine Entschei dung darüber abgeben, ob in Nelsons Erklärung, er habe sich allerdings be reits fein Urteil über die Explosion des Tiines-Gebäudes, bei der neun zehn Personen ums Lebens kamen und um derentwillen gegen die bei den McNamaras Mordanklage er hoben ist, gebildet, sei aber entschlos sen, sich dadurch nicht in der Beur theilung des zutage kommenden Be Weismaterials beeinflussen zu lassen, ein Grund liege, Nelson als Ge schworenen abzuweisen oder nicht. Die Anklage besteht darauf, daß ge rade durch die Erklärung, er werde sich nicht durch seilte voläufig ge faßte Meinung beeinflussen lassen, Nelson seine Unparteilichkeit bewie- ""Ilsen habe. Die Verteidigung führt Unwalten derVerthetdignng vernom-ilverschiedene Präzedenzfälle ins Feld inen. Nachdem der Mann in Beamt wortung endloser Kreuz- und Quer fragen fehr zögernd erklärt hatte, daß er kein Porurtheil gegen die or ganisirte Arbeit als solche oder ge gen die Führer der Unionen hege, aber zu'geben mußte, daß er sich in diesem Fall bereits eine Ansicht ge bildet habe und dß es fehl» starker Be weife bedürfe, diese Ansicht über die Schuld resp. Nichtschuld des Ange klagten umzustoßen, stellte der Ver theidiger Dar row den Antrag, daß dieser Mann nicht als Geschworener zugelassen werde, da er voreilige nominen sei. Die Distriktsanwalt schaft erhob energischen Einwand ge gen diesen Antrag und da die Argu mentation voraussichtlich geraume Zeit in Anspruch nehmen würde, so wurden die gestimmten 45 Veuir Leute bis Montag Morgen entschul diflt. in denen Leute unter ähnlichen Um ständen nicht als Geschworene znge lassen wurde«. Richter Bordwetts Entscheidung wird wegen ihrer Wichtigkeit für die Auswahl der weiteren Geschworenen mit große Spannung erwartet. C. 3. Darrows Protest. Clarence S. Darrow. der Haupt Verteidiger des Angeklagten, prote stierte am Freitag energisch gegen die Wahl Nelsons znm. Geschworenen, mit der Begründung, daß dieser. iie er selbst zugegeben habe, sich bereits seit Monaten über die Schuld resp. Unschuld des Angeklagte» eine Mein ung gebildet habe, die mir durch sehr stichhaltige Beweise geändert werden könne. Kein Paragraph desKnmmittal rechts kann einem Mann sein verfas kmigsmäßiges Recht nehmen." sagte er. «Ein Angeklagter muß von e iner viuri) prozessiert werden und iiihf von Leuten, die sich im voraus ein Urteil über die Schuldfrage gebildet haben. Niemals zuvor habe ich ein en Beamten des Staates gesehen, der der Verteidigung zugemutet hat, einen Geschworenen anzunehmen, der unter Eid ausgesagt hat, daß er sich seit Monaten ein Urteil über die Schuld resp. Unschuld des Angeklag ten gebildet hat, welches nur durch schwerwiegende Beweise umgestoßen werden kann." I er N if it s. t&vbvr ivuv.. ein IV a:::ter, 5vid)iras :Vuvv hi'iü ^'i!niche V'iii'.'v v gci* :ie l'i-'setze in lil'vvvtivv ^,se hn na iie •'trudv.'vufcn". 5 a i' rh Nüâ'rufungzabstilnlnuiig d.v: Ii IV!' (fspincnt it fWrnmH' Nachlässigkeit und Sorglosigkeit nich eingestellt hatte, lvönmtd nie ä'iiufor vollzählig cut den Stimmkästen er schienen waren. „Rückruf" hat sich bis jetzt noch stets als die erfolgreich' ste Waffe der Fanatiker erwiesen. U n a n k a e S o n e 80jährige Christian I. M. Wahler? und seine gleichaltrige Gattin. Beide in No. 80 Smith Str., New^Uork, wohnhaft, haben an ihrem Sohne ge rade kein dankbares Kind, denn er ist anscheinend willens, die alten Leute aus dem Hause zu treiben, das sie sich von ihrer Hände Arbeit vor 27 Jahren erwarben und nur aus sein dringliches Zureden vor 19 Jahren auf seinen Namen schreiben ließen. Der Sohn, der gegenwärtig in den Tiffanyschen Glaswerken in Corona als Vormann arbeitet und an eine Jrlöttdcrtit verheirathet ist. zog kürz lich von den Eltern weg und reichte gleich daraus eine Klage auf Aner kennung seines Rechtes und Heber» 'zbe. des Ganses und Grundeigen- Abo««eme«ts'Preise: $.160 daS Jahr in den Set. Staaten «ach dem ««Alande $2.00 das Jahr nach Canada $2.00 (SR. 8) nach Deutschland $2.00 (Rbl. 4) nach Rußland (9tttt gegen Borausbezahlung) Ro. 13 ihunts ein. Hierzu' ist noch zu be merken, daß der alte Wählers die ganze Zeit über die Stenern für das Hans gezahlt, und daß der Sohn immer im Hanse gewohnt hatte. Die Eltern haben sich jetzt die Dienste ei nes Anwalts gesichert, mit bei dem vor dem Snpremegericht von OneenK County zum Austrage kommende» Prozesse ihre Rechte zn verfechten. E e i e o s A I e Nach längerem Leiden verschieb am 21. September in Woni'esha, Wis., in seinem .111 gelegenem Heim im 08. Lebensjahr Friedrich Hasler. Mit ihm verliert jenes Comily einen ihrer ältesten An siedler. Ter Verstorbene war ein Schweizer deutscher Abstämmling. Er wurde mit 20. Jvunior 1814 geboren ui.d kam im viini des Jahres 1833 nach Amerika. Er trat zuerst in der Nähe New ?Jorfs in die Dienste eines Farmers, bei dem ?r $0 pro Monat verdiente. Nach einiger Zeit siedelte er nach dem Staat Connecticut über, wo er die Stelle eines Kutschers an nahm. Im Jahre '1838 verheiratete er sich mit einem Fräulein Harriet Buttons, mit dem er drei Jahre spä ter 11 ach Wisconsin zog, wo er im Town Genefee, Waukesha County, eine Farm kaufte. Hier lebte er meh rere Jhrzehnte. Er bekleidete mehrere öfentlich Aemter, unter anderem das eines Friedensrichters. Auch war er ein jahrelanges Mitglied der dorti gen Schulbehörde. Im Jahre 1883 siedelte er nach Waukesha über, wo er verblieb, bis ihn jetzt der Tod abbe rief. a s a n w e k e e Dein unlauter» Wettbewerb ist hier zulande ziemlich viel Spielraum ge lassen. Während man in europäischen Ländern, in Deutschland besonders, schon vor vielen Jahren mit scharfen gesetzlichen Bestimmungen gegen un saubere Praktiken dieser Art vorge gangen ist, hat man in den Vereinig ten Staaten auch ans diesem Gebiete den Begriff des Erlaubten ziemlich weit gezogen. Nun aber hat der höchste Gerchtshof des Staates Iowa eine Entscheidung gefallt, die auch außerhalb Iowas Beachtung verdient. Er hat der Crystal Oil Company das Recht zugesprochen, von der Standard Oil Company Ersatz des Schadens 31t fordern, der ihr durch die Praktiken der Verkäufer der mächtigen Konkur renzgesellschaft zugefügt worden ist. Die Crystal Oil Company vertheilt an ihre Kunden grüne Schilder, die diese aushängen, um die Wagen der Gesellschaft daraus aufmerksam zu machen, baß sie Bedarf an Oel haben. vcrfäitier der Standard Oil Co. nun gingen diesen Schildern nach nnd schnitzten den Knuden das Oel ihrer Gesellschaft auf. Darüber kam es znr Schadenersatzklage, und der höchste Gerichtshof hat die Berechtigung die ser Klage anerkannt. A s e n a i i n Z u a u s e Bei einer Durchsuchung der Zellen im Staatszuchthaus zu Waupun. Wis., die auf Veranlassmig von Warben Daniel Woodworth vorgenommen wurde, fanden die Beamten zu ihrem Erstaunen ein ganzes Arsenal der verschiedensten Waffen vor: 153 Mes ser. 3 Schraubenschlüssel, 36 Fellen, 7 Sägen. 13 lange spitze Scheeren, Zangen und eine Menge anderer gefährlicher Gegenstände wurden den Gefangenen lveggenommen. In der Ue von Fred Hunter, dem farbigen Mörder, der als besonders gefährlich gilt, und der schon oft ausgebrochen war, fand man acht Sägen, die er sich zu scharfen Messern nmgefchliffe» hatte. Die Durchsuchung der Zellen geschah, während die Gefangenen dem Gottesdienst in der Kapelle beiwohn ten. Während dieses Gottesdienstes wurde den Gefangenen übrigens mit getheilt. daß in Zukunft für sie viele Vergünstigungen eingeführt werden sollten. So soll ihnen in Zukunft das Haar beim Eintritt in die Anstalt nicht mehr geschoren werden. Die Be köstigung soll eine bessere werden und es soll ihnen Gelegenheit geboten wer den. wahrivd der Dauer ihrer Strafe etwas zu lernen, indem sie an Kor respondenzkursen theilnehmen sönnen. E i n A e e l- i i e e kann man sich leicht aus einer Wein flasche herstellen, die in erforderlicher Weife mit Stoff umwickelt wird. A n e s n i e n e S i n ken oder Wurst trocknet nicht an der Schnittfläche, wenn man Stanniol darüber legt. Aeigen sich Holzwürmern* Möbeln, so besorge man sich eine kleine Spritze, wie man sie zu Ein träufelungen ins Auge benutzt (Apotheke, Drogerie, kostet, nur we nige Nickel), und spritze damit etwas Terpentinöl oder in die \n\n Rugby, Nord-Dakota, Donnerstag, de« 19. October 191 i. der Deiniicid Avenue Petroleum