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In Ebin gen verbrachten 5U0 Bewohner aufs höchste erschreckt, die tracht ant Feuer im Felde. Tie Eisenbahilverbinduiig mit beut Orte ist unterbrochen. Erdbeben sind in den betroffenen (hegenden etwas unbekanntes, iinb bei* Schrecken unter bor Bevölkerung war ein größerer, als dies in Län dern der (lall gelesen wäre, die an Störungen im Erbiunern mehr ge wöhnt sind. An anderen Orten. xxsn Frankfurt, wo bie Häuser wankten, eilte die Bevölkerung, von einer Panik ergrissen, ans die Stra ften. (Trufte Nisse erschienen an meh= rereii (Gebäuden. In Stuttgart wurde die Bewe gung heftig verspürt. Häuser wank ten, (^entäXbe fielen von beit Wänden uud die Möbel wurden bnrcheinan ber geworfen. Berichte an5 München, Strasburg und Mainz melden ähn liche Borkommnisse. Im Theater in Heidelberg ereignete sich eine Panik. In ber Nähe von Vcmtlingeu fiel eine Eisenbahnnberfnlirung ein. Mehrere Gebäude, einschlioftlich ber Stephauskirche, würben in Mül Hausen beschäbigt, wo ein groszer Stein ans der Mauer des Turmes des Gotteshauses siel. Steine und siegeln, bie von beut Gebänbe her abgeschleudert ivorben waren, bebeck ten die Straften ans gsofte Entfer nungen. Im Theater bemächtigte sich ber Besucher eine grofte Panik, und eUeiibs wurde das Haus geräumt. Auch in Wien wurden die Erdstöfte wahrgenommen, jedoch nicht mit ber felben Deftigkeit we weiter nördlich. Meldung aus der Schweiz. Bern, 17. Nov. Ein starker Erdstoft wurde in der' ganzen Schweiz verspürt. Ihm folgten schwächere Er schütterungen. Die Bewegung war besonders stark in den Stantoiien Bern mib Zürich im Distrikt von Interla ken nub in ber Alpengegenb. Soweit bekannt, ist ber Verlust vonMenscheii leben nicht zu verzeichnen. In Genf wurden bie Wagen der Straftenbahn znm Entgleisen ge bracht. Hier nnd in Zürich ereigneten sich Paniken im Theater. Im Cha mounir-Tale gingen ungeheure Schneelawinen vom Mont Blanc zu Tal. Die Erderschütterungen beweg ten sich von Norden nach Süden. Parlamentarische Kanzlerfehde. Berlin, IG. Nov. Die Marroko Debatte mit ihrem heftigen Ansein anderplatzen berGemiiter im bentschen Reichstag schlägt anhaltenb hohe Wo gen in ber deutschen Presse. Die zwi scheu dein Reichskanzler und den Kon servativen durch die Reden Herren v. Heybebranbs und des Reichskanzlers hell entflammte Fehde wird den Zei hingen allerSchattieruugen auf's leb hafteste besprochen. In einem Punkt ftimlnen sämtliche Blätter übereilt, und ber ist, daft die Marokko-Debatte die gröftte Verwir rung iit der unteren Politik angerich tet habe. Der anfänglich aus Grund verschiedener Symptome zutage ge treteneu Ansicht, bie Konservativen seien entschlossen, bie Attacke Beth manns langsam in Vergessenheit ge raten zu lassen, stehen die konservati Veit Preft-Stimmen entgegen. Die „Krettzzeitung" schreibt: „Das Wüten des soust so ruhigen Staats mannes ist nur daraus erklärlich, daft der Reichskanzler die Konservativen als Schutztruppe betrachtet, bie bie Gefolgschaft nicht ausgehen bars, .wenn sie gebraucht wird, der aber der Krieg erklärt wird, wenn sie nicht ge horcht. Die Fraktions-Erklärung im Reichstag hat die Kriegserklärung nur aus dem Gründe nicht aufgeuom men, um nicht den Bruch unheilbar zu machen. Glaubt der Reichskanzler, die Foktion trenne sich von Heyde brand, so ist festzustellen, daß beide vollständig identisch fiitb." Die agrarische „Deutsche Tagszei tung" itent des Kanzlers Vorgehen einen schweren Dehler. Er hatte, sagt das Blatt, die nationale Bewegung in wahlpolitischer Hinsicht sruchtbar machen können. Es sei vollständig unklar, wie er sich bie Weiter-Ent wicklung denke. Wettn nicht unerwar tete Wenbungen eintreten, so sei es ausgeschlossen, baft bie Regierung mit Aussicht aus Erfolg int Wahl kampf bie Führung gegen bie Demo kratie übernehmen könne. Die Revolution in China Peking, 16. Nov. Premier Man Chi Kai hat ein neues Kabinett ge bildet nnd ein kaiserliches Edikt mach te die Namen der Mitglieder bekannt. Mehrere M'atibichiis haben Kabinetts posten erhalten, boch ist ber Abel nicht vertreten. Er scheint bei ber Auswahl ber Mitglieder mehr darauf gesehen zu haben,gesügigeWerkzeuge als geistig hertwrmienbedeute ittfieite Hand zu bekommen, denn die sähig steii seilte in Ehina, auf deren Er neittmngett man mit Sicherheit ge rechnet hatte, bleiben unberücksichtigt. AIs Ganzes genommen, kann das Ka binett als zusriedenstelleud bezeichnet werden. Das neue Kabinett ist aus folgen den Mitgliebern zusaminengeseOe: Premier, ?)uan Schi Kai. Behörde für Aeitftcres, Liang Tun-Ven, Präsident Hu Wei-To, Vize- Präsibent. Verkehrs- Behörbe, Aang Shih Ehi, Präsident Liaug-Tn-Hao, Vize Präsident. Besörde für Krieg, Nang Shih Eheng. Präsident Tien Wen-Tieh, Vize-Präsident. Justiz Behörde, Shen Chi-Pen Präsident Liang Shi-Chiao, Vize Präsident. Behörde für Handel und Ackerbau, Chang Ehteit, Präsident Hsi-Zlen, Vize Präsident. Behörde für II Itter richt, Tang Ching-Chung, Präsident ?)ang-To, Vize-Präsident. Kolonial Behörde, Sa-Sho, Prä sideiit siting Hfitn, Vize-Präsident. Behörde für das .Innere, Chao Ping-Ehun, Präsident Wit Ehen, Vize-Präsident. Ruch eine Hiobsbotschaft. Einem Konsular-Bericht zufolge sind 30,000 Mann kaiserlicher Trup pen zu den Rebellen übergegangen und haben loyal bebliebene Truppen, die von Nanking und Tsching-Kiang abgesandt worden daren, bei Tsching King in die Flucht geschlagen. Die vereinigten Truppen marschiren nun ans Nanking zn, um die dortigen Mandschus zu vertreiben. Eine grofte Schlacht darf somit schon morgen er wartet werden. Halten au der Republik fest. Hankow, tO. Nov. General Li Anen-Heng, der Rebellenführer, hat den hiesigen Konsuln ein gleichlau teitde Note zugesandt, aus welcher hervorgeht, daft die hiesigen Rebellen wenigstens, noch immer an der Re publik festhalten und von einer kon stitutionellen Monarchie unter der Herrschaft der Mandschus nichts wis sen wollen. Er benachrichtigte die Konsuln, daft die sechs Provinzen im ?)ang tfe-Thale ebensoviel republi kanische Staaten etablirteii und daft dieselben Vertreter für eine Central Regierung, die ihren Sitz in Wtt Tscheng haben wird, erwählt haben. Der General ersucht um Anerken nung dieser sechs Bundesstaaten. Berichte von Augenzeugen. Victoria, B. E., 17. Nov. Der Dampfer „Ecmada Motu", der hier aus dem feriteuDsten angekommen ist, war am '21. und 22. Oktober in Shanghai, als tausende von Flücht littgett in jenen Hasen vvon Hankow strömten. Der Dampfer bringt die Berichte von vielen Augenzeugen mit, die von blutigen Vorgängen zu er zählen wissen. L. Snzora von ^jofohana, der mit einer Deputation von Hankow nach Wii-Ehang ging, um Missionare und andere fremden zu retten, erklärte, daft die Tore ber Stabt geschlossen waren, als bie fremden um Einlas nachsuchten. Plötzlich öffneten sich bie Tore ititb viele gefangene Mandschus wurden an den Haaren heransge schleppt, woraus sie enthauptet wur den. Die Köpfe wurden den Dele gateti vor bie ftiifte getvorfen. Dann würben bie Tore wieder geschlossen, und die Delegaten kehrten zurück, um zu berichten, was sie gesehen hatten. Entkommen abgeschnitten. Aus ben Mauern ber Stadt waren Soldaten der Rebellen aufgestellt um aus Mandschuszu fahnden, die den Versuch machten, sich aiu Stricken über die Mauer hinabzulassen. Diojeui gen, die dies Wagnis unternahmen, wurden von Ingeln durchlöchert. Suzora sah eineiiMandschu-Beamten, welcher einem Kuli $18,000 für einen Sampan bezahlt hatte. Er wurde ans Land gezogen und enthauptet. Kurzer Prozeß mit Räubern. IN einem Platze nahe Hankow, wo die fremden ihre Besitzungen verlas feit hatten, fingen die Rebellen eine Bande von Räubern, köpften sie und nagelten ihre Köpfe an die Thüren der Geschäfte und Wohnhäuser, über beneu sie Schiiber anbrachten, bie das Schicksal verkündeten, welches anderer Räuber harrt. Ein Mattdfchu hatte ein japanisches Fluftboot bestiegen und besand sich ans dem Wege zur Kabine, als die Rebellen an Borb er schienen, ihn abführten ttnb amStadt tore Einrichteten. Sein Kopf würbe auf einen Pfahl gefleckt. Ein Poli zist, ber Plünderung nicht verhütet Iiotte, wurde enthauptet, sein Kopf in ein Korb gesteckt, über beut ein Plakat verkünbete, daß er einem Polizisten gehört habe. Arsenal durch Lift genommen. Das Arsenal in Schwere Roth in Rußland. St. Petersburg, 10. Nov. Nicht weniger, als acht Millionen Personen in Ruftland bedürfen sofortige Unter stüvnng, infolge Miftratheits derErn te in zwanzig russischen Provinzen! Diese erschreckende Ankündigung wür be gestern Abenb vom Premiermini fter Koiikowsow in ber Duma gemacht in Beantwortung von Anfragen be iziiglich ber Gerüchte über Hungers i noth, die ein weites Gebiet bedrohe. Der Premier sagte, in zwölf Pro viiizei! sei gar nichts geerntet worden, nnd in acht sei eine theilweise Mift ernte zn verzeichnen. Unter bett 12VI» Millionen Einwohnern des betroffen en Gebiets inüftten 8 Millionen un verzüglich Hilfe erhalten. Hierfür inüftten $^0,000,000voriiitsgslbt wer ben, von welchemBctrag die kaiserliche Schatzkammer P11,000,000 aufzu treiben haben werde. Die Hälfte ber Gesammtsumme sei sofort nothwen dig, um bie Kosten ber, bereits abge sandten Vorräthe zu bocken. Hr. Kokowsow fügte hinzu, noch sei bie thatsächliche Hungersnoth nicht sehr weit verbreitet, aber bie ge sundheitliche Lage bilde Ursache für grofte Besorgnis $ e it e i 1 u n e i n e e i n e i e n o s s e n s a Uni eilte grvftere VersichenuuiMmtv me zu erlangen, hatte der Buchhalter Karl Kiekuth in Witten die ^chlos sersfrau Hahn und vier andere Per sonen veranlagt, in einer ganzen An zahl von Prozessen wissentlich falsche Eide zu leisten. Nach dreitägiger Ver handlung verurtheilte das Schwur gericht von Bochum den.Angeklagten Kiekuth zu vier Iahren Suchthaiiv und zehn Jahren Ehrverlust, Frau Hahn erhielt 'Me gleiche Strafe. Die vier anderen Angeklagten wurden zn Zuchthausstrafen von einem bis drei einhalb Iahrett und fünf Jahren Ehrverlust verurtheilt. S e i a e S n e N a träglich wird bekannt, daft es bei ei« nein Gesangwettftreit in Köuigswin ter, angeblich infolge unlauterer Ma chinationen der Festleitiutg, zu einer argen Schlägerei zwischen den theil nehmenden Vereinen kam, so daft schließlich die Polizei einschreiten muftte. Anläftlich dieser und anderer aus rheinischen Gesangwettstreiten vorgekommener Miftholligkeiten wird sich der Rheinische Sängerbund, dem über hundert der gröftte» rheinischen Gesangvereine angehören, in der in Köln stattfindenden Versammlung mit der Frage befassen, wie solchen Auswüchsen auf Wettstreiten zu be gegnen sei. Es sollen auch Eingaben an Fürstlichkeiten und Behörden ge richtet werden, jeder Wettstreitveran staltung die Unterstützung so lange zu versagen, bis man Gutachten des Sängerbundes eingeholt hat. wurde but'ch List gewonnen. Mehrere Hütt dert Insurgenten hatten ben Fluft in Sampans gekreuzt, waren an bie Tore ber Wafsenhalle geeilt und hat ten gerufen, sie feien kaifortreuoTrup peit, die von Wu-Ehang flüchteten, sofort wurden die Tore geöffnet, die Eindringlinge gaben sich durch ihre weiften Binden zu erkennen, und ohne einen Schwertstreich fiel das Arsenal in die Hände der Revolutionäre. Inland Ter Panamakanal. Washington, 10. Nov. In ihrem soeben verössentlichten Jahresbericht giebt die Isthmuskanal-Kominission eine Uebersicht über den Fortschritt der Arbeiten am Panamakanal, wl cher bekanntlich im Jahre 1915 eröf fnet werden soll. Die Lage der Dinge ist danach die folgende: Der Eongreft hat bis jetzt für die Ausführung dos grofton Werkes $293,501,408 bewilligt. Ter Eulebra-Durchstich ist zu drei Vierteln vollendet und im Ganzen be trugen dort dioAushebungen während des Jahres IG, 221, 072 Kubikvards, und die Durchschnittskoston betrugen per Hard 58.8 Eeiits. Der berühmteEulebra-Durchstich ist zehn Meilen laug und hat eilte solche Tiefe, daft das Washingtoner Kapitol mitnimmt der Kuppel reichlich darin Platz finden könnte. Zur Vollendung dieses riesigen Durchstichs waren trotz der enormen Leistungen des letzten am 1. Juli noch 23,922, 1-10 Knbit^ yards zu beseitigen. Die Abschätzung en dosUmfanges der hier erforderlich on Aushebungen haben sich natürlich in Folge der vorgekommenen bedeut enden Erdrutsche erhöht. Int lebten Jahre betrug die Masse dos Erdreichs, denen Beseitigung durch Erdutfche nothwendig wurde, 4, 879, 378 Ku bi snards oder mehr als 30 Prozent der geimmitten Aushebungen in dem Durchstich. Die Erdrutsche ereigneten sich an den Stellen, wo man das aus gehobene Material alls der Böschung abgelegt hatte und das Gefälle noch steiler war, als es fchieftlich bleiben sollte, und man dars Hof fen, daft die Nachstürze aufhören werden, sobald das natürliche Gesälle der Kanalufer wieder hergestellt ist. Tie Erdutfche haben keine Erhöh ung der abgeschätzten Gesammtkosten des Kanalbaues verursacht. Die Terminal-Docks werden so ar rangirt werden, daft sie leicht so ver tvtöftert werden können, um der Ver mehrung des Geschäfts und derGröfte der Schisse zu entsprechen. Die Trock endocks werden den Dimensionen des Kanals entsprechend angelegt werden und die Wersten werden 1000 Fuft lang werden. ,iu den bisherigenGesammtbewilli gungeii des Congresses müssen, mit den Kanal zu vollenden, noch $81, 039,531 hinzn bewilligt werden. Die theilweise Betriebsoröffnung ist schon out 1. Juli 1013 zu erwarten. Vorkehrungen gegen Revolution im Gange. —Die liter kaun che Regierung trifft für alle Fälle Vorkehrungen, nut ein er etwa int Norden des Landes aus brechenden Revolution gleich von An fang an erfolgreich begegnen zu fön neu. Trotzdem Präsident Madoro sich kürzlich sehr zuversichtlich ausgespro cheit Hatto, daft General Repes, wenn dieser je an eine Revolution denken sollte, wenig Anhang finden würde, hat das Kriegsniiitisterium doch ange ordnet, daft Genoral Inverencio Rob los mit tausend Mann aller Waffen gattuitgcii von Torreon nach Lantpa seos im Staate Chihuahua nachMoiit erey ab kommandiert, wohin schon am Donnerstag eine Battrie Schnell feuergoschützo abgegangen ist. Nachrichten aus dem Staate Chi huahua sagen, daft von Ojinaga bis nach Nogales im Staate Sonora eine neue Revolution, von General Repes und Emiliio Vasquez Gomez geleitet sein soll, überall sehr erregt befpro che» werde. Dieselbe Nachricht wird durch Konsiliarberichte bestätigt. Es heiftt ferner, es fei Repes gelungen, in San Antonio, Teras, wo er sich feit einiger Zeit aufhält, eine Anleihe von 10 Millionen Pesos (8 Millionen Dollars) zur Durchführung der von ihm geplanteuRevolution aufzunehm en. Gen. Reyes' Erklärung. San Antonio, Texas, 7Nov. Gen. Reyes erklärte ant Freitag in San Antonio, Tex., die Unruhen, die sich in den letzten Tagen in Torreon und anderen mexikanischen Städten zuge tragen hätten, seien die Folge davon, daft die Regierung viele ihrer vorher gemachten Versprechungen noch nicht erfüllt habe. Er fügte hinzu, die Be wegung werde sich viel weiter als bfoft über die Umgebung von Torreon über ganz Mexiko ausdehnen, be stritt aber sehr entschieden, daft er in irgend ein Komplott gegen Madero verwickelt sei. Um Truppen nach China. Washington, 10. Nov. —Das Staatsdopartmont hat beschlossen, ein Regiment von Manila nachTschiwing tato, einem chinesischen Hafenort, etwa 250 Meilen von Peking int Golf von Pctfchili gelegen, zu senden. Es han delt sich dabei um die Erfüllung ein er internationalen Pflicht int Ein klang mit einer Bestimmung des Box ervertrages, wonach die ausländischen Mächte dafür sorgen sollen, daft die Verbindung zwischen Peking und dem Meer nicht unterbrochen wird. Bsher haben die Vor. Staaten sich nicht be müftigt gesehen, zu diesem^weckTrup pen entlang der Bahn von Peking nach Tientsin zu stationieren, und an dere Mächte, hauptsächlich Groftbri taunieu, Frankreich undIapan, haben es unternommen, der Bahnlinie ent laug keine Garnisonen zu unterhalten. Die amerikanische Regierung ist aber der Ansicht, das nun die ^eit gekom men ist, auch ihrerseits der Verpflich tung zur Stellung von Truppen nach zukommen. Die Thatsache, das Hin ein Regiment abkommandiert wird, beweist, das es sich nicht mit Gebietes bosetzung oder andere China feind selige Absichten handelt. Paftorins-Denkmal. Philadelphia, 14. Nov.—Die Pa ftorins Donkmal-Konunission in Philadelphia, Pa., hat nachstehendes Rundschreiben an die Bildhauer der Ver. Staaten erlassen: „Der Deutsch-Amerikanische Natio nalbund fordert durch die von ihm er nannte Kommission die Bildhauer der Ver. Staaten von Amerika zur Einsendung von Entwürfen für ein Dentinal aus, welches erstens die Be deutung der ersten deutschen Ansiede lung, Gormantown, unter Führung von Franz DanielPaftorins (die Lan dung der ersten deutfchenEittwauderer erfolgte am 0. Oktober 1083) verewi gen soll zweitens den gsoften Ein stuft deutscher Art und Kultur auf die Entwicklung des Landes von An fang an bis auf unsere }eit. „Der Geldbetrag, welcher für das Denkmal, einschliesslich der Funda ntentierung und der Kosten, welche mit seiner Errichtung zuimutneuliätt geit, zur Verfügung steht, beläuft sich cuts fünfzigtausend Donars($50,OOOj „Das Monument soll im Vernon Park, Gormantown, Pa., auf dem Platze errichtet worden, welcher von der Kommission ausgewählt und von dein Präsidenten des Natioual-bun des gntgeheiften worden ist. Der vorhandene Eckstein, mit feinen Bron ze-Reliefs, der int Jahre 1908 gelegt wurde, soll dem Entwurf des Denk mals eingeführt werden. Ein Plan des Parks, Gröftonvorhältnisso und Photographien des Ecksteins werden auf Wunsch versandt." Rvosevclt erörtert das Trustproblem. Newport', 10. Nov. In der neuesten Nummer dos „Outlook" beschäftigt sich Tb. Roosevelt mit dem Trilstproblem in einem Artikel „Die Trusts, das Volk und Recht für alle". Anfchliefteitd an die Entscheidung des Oberbundesgericht betreffsAuflöfung der Standard Cil Co. und der Ameri can Tobacco Co. schlägt der Expräsi deitt, wie schon von anderer Seite ge schellen ist, Regulierung, bezw. Be aufsichtigung der Groftiitdustrie, so weit diese zwischenstaatliche Geschäfte der zwischen staatlichen Bahngefell fchasten treibt, durch eine zentrallierte Bnndesbehörde vor. Wie die Regie rung die Geschäfte der zwischenstaatli chen Bahngesellschasten kontrolliere, fööittie sie dasselbe der Großindustrie gegenüber im zwischenstaatlichen Ge schäft thun. Nur sollte dies nicht durch die Gerichte geschehen, da es auf die Dauer nicht ohne Schädigung ihr er Thätigkeit angängig fei, das diese gleichzeitig erefittive und administra tive Funktionen versehen vielmehr miiftte diese Kontrolle durch eine Zen tralbehörde ausgeübt werben, eutwo ber Buubes- Korporationsbureau ober bie Zwischenstaatliche Hanbols fonintisfion. Trustprozeß aussichtslos Den Besuch, bas Trustproblem, statt ans demVorwaltungswege, btirch fortgesotzo Prozesse gegen einzelne Korporationen losen zu wollen, be zeichnet Rosovelt im weiteren Merlaus seiner Ausführungen als ganz ver fohlt utib führt aus, daft Tabaktrnsts durch das Oberbundesgericht im gründe nichts geändert habe, sämtliche iit Betracht kommenden Gesellschaften bleiben eigentlich nach wie vor unter der Kontrolle der ursprünglichen An geklagten, der Trust habe sozusagen eigentlich nur „den Anzug gewechselt" und von den eigentlichen Schuldigen sei zum mindesten keiner wirklich be straft. Jeder Versuch,Kombinationen,gute oder schlechte, verhindern zu wollen, sei an sich schon eilt Fehlschlag, weil einmal die schlimmsten Kombination en verhindert worden könnten, auf der anderen Seits unter diesem Vorgeher AbonnementS-Preise: $.150 das Jahr in den Ver. Staaten Nach dem Auslande $2.00 das Jahr nach Canada $2.00 (M.8) nach Teutschland $2.00 (Rbl. 4) nach Rußland (Nur geqen Vorausbezahlung) Ro. 181 nur das legitime Geschäft mitleide. Gründliche und wirksoine Kontrolle fei das einzige Hilfsmittel, durch das dem Volk im Grofton wirklich gedient werden könne. Es genüge nicht, Ge sellschaften, die nachgewiesenermaßen gegen dieGesetze vorftoften aufzulösen, sondern es müsse dornt mich eine Ver waltungsinftanz da feilt, die darauf sehe, daft die ausgelösten Theile sich nicht wieder in veränderter Form ver einigen, mindestens nicht unter streng ster Aufsicht, die das Publikum gegen erneute Ausbeutung schütze. Cine Rechtfertigung. IniEingmig soinosArtikels berührt Roosevelt kurz den gelegentlichen der Stahltruftunteriuchung erhobenen Vorwurf, das die Beamten der U. S. Steel Korporationen ihn gelegentlich ber Erörterung bes Erwerbs ber Ten nessee Iron & Coal Co. durch die ge nannte Korporation im Jahre 1907 ihn getäuscht hätten. Dies sei nicht richtig, führt er aus. vielmehr Habe er seinerzeit, als ihm die Sachlage ititb die sich aus der geplanten Transak tion vermutlich ergebenden Konse quenzen auseinanberfetzt würben, bett betreffettbett Beamten unbedingt ge glaubt, und sich durch spätere Erkun digung überzeugt, das ihm dieselben reinen Wein eingeschenkt Hätten. Der Hauptvorwuri. der gegen jene Trans aktionen gemacht werde, sei der, daft bieU. S. Steel Corporation bitrch Er werbung bor Tennessee- Gesellschaft sich eilt Monopol int südlichen Eisen orzgebiet geschaffen habe er glaube, und das Gegentheil, fei feinesWisseits noch nicht bewiesen worden, das die II. S. SteelCorporation eiitschlieftlich der übernommenen Tennessee Iron & Coal Co. im Süden feine zwanzig, wahrscheinlich nicht mehr als sechs zehn Prozent der Erdschätze besitze. 'TtTTTTTTTTTTTTTTT I n a n E s e i n e V e i tungen. I. K. Edntinston. wel cher als Präsident ber Sparbank in Walla Wlla, Wash., in 1893 schuldig befunden wurde, Depositen angenom men zu haben, obgleich er wuftte. baft die Bank zahlungsunfähig war, da mals aber seine Flucht bewerkstelligte, übersendet jetzt von Egypten aus, wo er ein wohlhabender Baumwollplan tagen-Besitzer ist. monatlich Geldbe träge, um die Guthaben der Deposito ren in voll zu begleichen. N i ch i o s ch I i tu. Bundes schnlkommissär Clarton theilt in einem Berichte mit, daft weniger als 50 Prozent der Kint)er in den Ver* einigten Staaten die Schulen besu chen. Das wäre erschreckend, aber die Sache ist nicht ganz so schlimm. Der Herr Kommissär hat die Grenzen des Schulbesuches aus das Alter von 7 bis 17 Jahren gesteckt, nach oben also viel zu weit. Kinder armer und ge ring bemittelter Eltern können die Sckmlbank nicht bis zum 17. Jahre drücken sie müssen mit 14 ober 15 Jahren verdienen Helsen. W a n e n e K n e i e n a s Neueste auf beut Gebiete de? „Boot legger"- und Flüftcrfneipcuges&äftes in Oklahoma sind die wandernden Erfrischungslokale in Zelten, die bald da, bald dort auf dem Lande auftauchen und schnellstens ver schwinden und einer, anderen La gerplatz aufsuchen, wenn deren In Haber von den Behörden verfolgt werden. In Muskogee County sol len mindestens vier solche wandernde Erfrischungslokale eriftiren nud glänzende Geschäfte machen. Sie erscheinen meisten? in der Nachbar fdhaft der Baumwollfelder, wo zahl reiche Pflücker beschäftigt find. An solchen Platzen soll auch dem „Gämblen" gefröhut werden. i e U w a n u n i e Freunde der persönlichen Freiheit haben ein anderes Ohioer County den Kohorten der Unduldsamkeit entrissen: Athens County. Drei Jahre Muckerherrfchast Haben auch dort ge nügt-, eine trockene Mehrheit von 1,414 Stimmen in eine Minderheit von 975 Stimmen zu verwandeln. Für die Freunde der persönlichen Freiheit bedeutet das einen Gewinn von nahezu 2400 Stimmen, und nach einem solchen Siege wirb die Antisaloonliga einen Anschlag auf das County wohl so bald nicht wie der wagen. Meigs County hat sie mit einer Mehrheit von 53 Stimmen behauptet, aber auch dort hat sie mehr als sechshundert Stimmen eilige büßt, und jedenfalls ist es der letzte Sieg, den sie in diesem County zu verzeWnen hat. \n\n Ans land. Klotten Behörde, Admiral Sah Ehen-Putg, Präsident Tan Hsneh Heitg, Vize-Präsident. Rugby, Nord-Dakota, Donnerstag, den 23. November 1911* Hang-Hang A A A A A A A A A A A A 1 i 1 i