Der Amats-^nzeiger
l-
flf. V. Vrandt Redakteur und GkichâftSstiftrkr
Dsnuerftag, S l. März 1912
5 -J, AbonnemeutSpreiS:
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Adressirt alle Geldsendungen und Briefe:
e S a a s n z e i e
Devils Lake, N. D.
An die Leser
Der StatUs^fujciflcr wird in
allcniiiiliftccr Zeit uoit Devils Lnfc
nach \tivMrtrrf übersiedeln, woselbst
wir beut blatte wieder unsere gmvc
Aufmerkmmkeit schenken mcrbeit. Der
Umzug ist nöthig, da wir seither nicht
im Sta»de umreit, genügend Hülfe ,tt
bekommen, brtv Blntt tin Mröf e it üb
Anstalt tntf der triiiicrett .völic zu lilit
te«. Wir bitten unsere Leser, sich noch
f- -,\t 3» gedulden. Wir luerdett
si: -'5 der ^ii'ite-Aittcigcr im
vr ei tu in Bivttmiif, der Stuss
huuptstiidt, fid) eingerichtet Ijtit, voll
nttf entschädigen, do wir hunt in der
t'litte find, wie früher, alles persönlich
leiten. Die L'cicr wissen uns Er
fnhrnng, dttfi mir stets lutfer Wort
lialten. Der Verzug des Ble.ttes
nach Devils Lnke geschah gegen itit=
streit Willen, aber b« wir bereit nicht
nicht die vuHe SliMitrolle über du*
Bl.'tt hcitte», ntitfite» mir uns fügen.
Wir finden sieben 2'irittc pftfmu, d-e
ttitr die iiitvichlievltche Muutrulle über
btio Blntt geben. Die Miischinerie in
De»jf'!v Vnfe, breite Fahrnnfchtnc, nnb
sv weiter, sind in solcher ^erfiifntna,
ba^ der Druck des Blnltts sdvvcr
leiden lintte, nnd mich war fttnbige
,viil?e
Wir bitten alle Leser, bei ihr cm Be
such? der 2tnotv=.vniiptshidt den
zit besuchen. Es
tVf »»«'s neuen, '"ch dvrt die Leser
ycrfätrlich 31t begrii'-en.
Sieg würde das Zeichen für den
„Bmid-Wagon" sein.
?fits der anderen Seite haben die
Veitcr der Noosevell-Kanipagne gro
s e.vHiffnninu'it ans Maffcichinetts ge
seyt, vorausgesetzt, das drohende.'din
dcxitifje, uu'lche in der Wirfimg des
von der Vegivlntnr Qiujenonti en Vor
wahl (Gesetzes bestellen, atts detn
Wege geräumt werden können. Wettn
die beabsichtigte Vorwahl den Wim«
scheu der Anhänger Roosevelt's ent
spricht, dann werden verzweifelte An»
ftrengttngcn gentacht werden, um den
Staat für den Oberst zu gewinnen,
obgleich er bisher stets von den (vrent.
den des Präsidenten in Anspruch ge
nommen worden ist. Ein Steg
Roosevelt's' dort wird als ein Beweis
für die Behauptung angesehen wer
den, das die Ansichten des Volkes auf
Seiten Roosevelt's find, und das nur
eine (Gelegenheit nothwendig ist, um
die Kampagne zu entscheiden.
Ob mit oder ohne Vorwahl, sind
die Führer der Taft-Kampagne über
zeugt, das sie die Delegation von
Massachusetts gewinnen werden.
Ruf zu eiliger ft01tserene
New ?Jorf, To. März. Theodore
Roosevelt hat die sieben Otonmicure,
welche ihm in diesem Csafcre die Nomi
nation für das Präsidentenamt ange
tragen haben, zu einer eiligen Kon
ferenz entboten. Diese Zusammenkunft
wird als ein wichtiger Schritt in der
Kampagne des Herrn Roosevelt ange
sehen, der jedenfalls zn neuen politi
schert Sensationen führen wird.
Oklahoma für Roosevelt.
Guthrie, 15. März. Nach einer
Sitzung, die die ganze Nacht gedauert
hat, beschlos der republikanische
Staatskonvent, eine Delegation von
zehn Manu zum Nationalkonvente
nach Chieago zu senden, die mit be
stimmten Instruktionen zugunsten von
Theodore Roosevelt versehen worden
ist. Die Anhänger Tast's brachten alle
politische Taktik zur Anwendung, um
eilte kontrollierende erlangen. Sie
iahen sich jedoch einer zweifachen
Uebenimcht gegenüber und wurden
geschlagen. (Gerade nach Beendigung
der amtrengendeiiArbeit fiel der Dele
giv. S. S. Denisou von V eilig ton tot
', Boden. Die Aufregung hatte ei
:vi! ^d'uv^nt.ill im ^V'olru1 gelmbt.
1
nicht zur attb. Das alle-
v'rh «ittcv* Wir werden in Vi?
ran( vettr Maschinen i:nb Ansstnt
tu
u/i beschilften nnd geben den Lesern
d'e Versichern
na, dnr der Shinto
Vh'Selfcr nt kurzer ^eit uneder snn
l*cr !»cTjirft erscheint, und mir tuer
beir öcrfüitlich daraus sehen. Sobald
mir im enen £etm eingerichtet, wird
das Blatt eine zeitlang 1:?feitio rr
fd'eilte *, •in die V'c»er v.t entschädi
gen,
fV:tt':': S.,lvr!t ßitic
1 nun Pi! fibt-effiren: Der
-t? A' ^e'ner. SW:*tmrrf, N. D.
'erSe in-s bcmiif'cit, auch
read es Ilinzngs dirs-Blatt erscheinen
*tt ps-rr e«* vbev nn Gry
f'c und Inhalt nicht sein mic mir es
gerne hätte». Als", wie eingangs
bemerkt, noch hinc ^eit (tichitlh.
Ergeben st
Jv. *?. Vranvt,
Nedaktcnr und Geschäftsführer
Vom Felde der Politik.
tftiaihiugtim, 15. März, Die
•»Mi -V -s«'t+or Taft's blicken auf
•i" ^ic Roosevelt's auf
als Staaten, in betten
?te Vorwahlen für Delegaten Ergeb
nisse zeigen mögen, die eins die be
treffenden Kandidaten einen bedeut
pmeit Orinfhiv, ansiiben dürften.
Keilter der genannten Staaten ist
in dein Meiste ein Stttrnt-Mittelpnnkt
wie es einige weiter westlich gelegene
sind, aber sie nelnnen ans besonderen
(tfriutheit das grönte Interesse der
Positiker in Ansprtich.
Berechnungen der Führer.
Die Leiter der Taft Kanipagne
rechnen au feinen überwältigenden
3ie4 in New Aork, der die ^lttt zwei
feÄck» iit das Lager des Präsidenten
strsmen lassen wird. Ein solcher"
Irin deutsches Wcsdircf riir Ehilc.
Diiv.stnkiiüilLu-on^eweft', das die
,'\Mumtl)eit der Deutschen (iiiiles
vi'i'i neuen Vaterlande als Zentenar
ge]rt)fenf überreichen ivivh, ivar jiittgii
auf deut .sofe der Aktiengesellschaft
(^lndenberf in Jyeiednchs!iageu provi
u nid) niitgeitellt. Der Brunnen ist
1,1 orni eines Kolosnilichitfes in
Bronze gedacht, ^n der Mitte des
Fahrzeuges erhebt sich aus einem
Berge von Salpetersäckeü.Erzbarren,
Baumwollballen, Ballett von hellen
und .siöfbeit mit Früchten des Lan
des überfliegend gefüllt, nebst vielen
anderen Ausfuhrartikeln ein Külos»
inlgntype: ..Der Weltverkehr". Ein
kraftstrotzender Mann trägt quer über
der Schulter ein riesiges Segel, roiih*
rend er beherrschend, siegend die .5and
über das Weltmeer hinansitreckt, vit
ihm soll die groste und machtvolle
Enyvickllüig Chiles und Südamerikas
zum Ausdruck kommen. Zur linken
Seite lehnt sich ein Bergmann, ein
Typus der Ureinwohner und \ndio=
iter, während rechts die Alniudmuin,
der Reichthum des Landes in Gestalt
eines i'unügen lebensvollen Weibes,
das die schönen 'iüge der Jvrnen des
Landes trägt, den Schof voller Früch
te und Blnmmeu, ruht. Borau dem
Schiffe, an den Bug desselben ge
schmiegt, fliegt das siegreiche freie
Chile, eine weibliche Kolost'algeitalt
'seich einer Viktoria. Auch ihr ist der
vi 'imlle Tnvus der dortigen grauen
luch besonders ausgedrück!. Ant
Steuer sivt der
N'ott
Merkur auf ge-
nil.l.ti'it Oieldsächeu und leitet das
Schiff cuts, einem Felieitanfbatt, der
die Kordilleren versinnbildlichen soll.
Auf der höchsten Spitze dieses Felsens
erhebt sich ein Mottdor, dessen Flügel
spannung 4V2 Meter misst. Das
Schiss geleiten seitwärts Trotoue und
Nereiden, die mit Merrsiingeheueru
kämpfen. Voran ans dem oberen Bas
sin ruhen zwei Seelöwen, die mit an
deren Wasserthieren spieln. Der
ganze Brunnen ruht in einem oberen
Bassin von Granit, das sin Wasser
norin in ein tieferes Bcifitt als brei
ten Wasserfall erliefet. Der Brun
nen hat vom Wasserspiegel 7 Meter,
ganze Höhe 9 Meter, die Länge ist
15 Meter, die Breite 12 Meter, Trep
veuanlagen führen zu der obren
Plattform. Der Brunnen, der eine
Schöpfung Professor Eberlein's ist,
wird auf einem der vornehmsten
Plaue Santiagos aufgestellt und das
erüe deutsche Monumentalwerk in
Ehile sein. W. P.
Schlimme Bnhuunsälle.
Logansport, ^stid., 7. März. Fünf
Menschen wurden getödt und fünfzig
verletzt, als der „Continental Limi
ted" der Wabash Bahn heute in der
Nähe von West Lebanon, Indiana,
entgleiste. Die Zahlen sind einem
von der Peru Division der Wabash
offiziellen Bericht entnommen, der
an I. C. Sullivan gesandt wurde.
Das Unglück ereignete sich auf der
Redwood Brücke nahe rch Grenze von
Indiana. Ein Theil des Zuges
stürzte von der Brücke. Die Verletz
ten wurden mich Danville, III. ge
bracht. Tie Eutleisung ist auf eilten
Schieneitbrtich zurückzuführen. Ret
tungszüge wurden von Lafaiiette,
Indiana, und Danville, III., abge
lassen.
Einzelheiten sind von der litt«
glncksstätte schwer erhältlich, da die
Telegraphen Pfosten niedergerissen
wnrden. Sämmtliche Waggons sol
len einem Abhang heruntergestürzt
sein.
Springfied, O., 7. März. Der
Big Four Zug No. 20, von Cincin
nati nach Detroit nnterwegs, ent
gleiste hettte Morgen nahe Beliefern
taine, Ohio. Die Lokomotive stürzte
um und zwei Waggons sielen in den
Graben neben den Geleifen. Der
Lokomotivführer Al Hnfey von In
diananoplis und der HeizerGus Woo
ley vou Bellefontaine wurden lebens
gefährlich verletzt.
Cleveland, Ohio, 7. März. Der
Twentieth Century Limited der Lake
Shore Bahn entgleiste heute Morgen
bei Nottingham, Ohio wenige Meilen
östlich von Cleveland.Zwei Passagiere
wurden verletzt, einer davon lebens
gefährlich. Der Zug sattste in die
Hütte des Bahnwärters GeorgeMou
er, der auf der Seile getödtet wurde.
George Hall, einem Passagier, ntu|
te ein Ann amputirt werden. Ein
Radbruch soll an dem Unglückes schuld
sein. Der Zug hatte dreißig Minu
ten Verspätung und fuhr übermästig
schnell.
Winnipeg, Man., 7. März, eine
Kollison zwischen einem Passagier
zttge der Canadian Pacific Bahn und
einer Rangirlokomotive vier Meilen
östlich von Revegstoke, B. C.. hatte den
Tod des Heizers Militant Duckworth
zur Folge. Schwerverletzt wurden
Dan Murret), Lokomotivführer des
Passagierztiges: Geo. Schmu. Führer
der Rangirlokomotive: Fran O. B.
Olson, Fräulein Brown und drei
stellner im Spenewaggon..
Cin liii-ivciuvo Kriegshvspitnlschiss.
V iü ein eigenartiges nfaiuiuett
treffen, dar, gerade in deut Moment,
ivo Lord Littet* stirbt, der Vater der
modernen Chimrige, speziell der mo
deruett Kriegschirurgie, die englische
.1 iniralität die iinstersteu ^totiseguen
.1'!! aus den von Lister aufgestellten
Grundsätzen zieht und in ihren dies
ihrigen Etat die Kosten für den Ban
"vv ersten striegshoipit.itichiifes eilt
neitt. Schon feit Jahren hat James
Porter, der Generalarzt der englischen
Mitritte, und sein Stab die Vorarbei
ten für dieses Schiff geleitet. Das
Resultat seiner Bemühungen ist, das
die britische Marine den Ruhm haben
wird, als erste ein nur für Hospital
zwecke gebautes Kriegsschiff zu be
fitzen. Es wird ein Kriegsschiff sein,
weil es nicht einer Privatgesellschaft,
sondern dem Staate gehört, wird aber
im Kriegsfalle Ausnahmebestimmun
gen unterworfen sein, die offiziell den
andren Mächten mitgetheilt werden.
Denn alle Mächte haben an diesem
Schisse ein grostes Interesse, da es in
Uebereinstimmung mit der Berner
Sioiineiitioit nicht nur den Angehöri
gen seiner eigenen Nation, sondern
allen kriegführenden Parteien zu
Diensten sein wird. Das Hospital
schiff wird weis gestrichelt und erhält
einen fünf Fnf breiten, grünen hori
zontalen Sreifen. Es trägt neben,
der Nationalitätenflagge die Fahne
.'es Roten Greuzes. Es wird im
Frieden ebenso wie im Kriege in
Dienst gestellt und im rstertt Falle
vie Manöverflotte begleiten, um bei
crimen Krankheitsfällen, speziell bei
Infektionskrankheiten, die Patienten
aufzunehmen. Seine Ausgaben im
Kriege werden so mannigfaltig seiir,
das man sie ohne vorherige Kriegs
ertahnuig kaum umgrenzen kann.
Weist matt doch jetzt schon, das) die
vorgesehenen Verbandplätze für die
Verwundeten in keiner Weise den An
sprüchen zu genügen. imstande sein
merdeit.
Das Kfieg?hospitalsclnff wird im
Frieden 2U) Betten, int Kriege Ü30
enthalten. Sein Personal besteht
ständig ans acht Sanitätsoffizieren,
nier Krankenpflegern und einen Apo
theker. Die Anzahl der Roten-Krenz
Schweftent, die zu diesem ständigen
Sa be treten, ist noch nicht festgesetzt.
Sein Deplacement wird 5000 Tons
l'etragen, seine Schnelligkeit 14 Kitn»
ten es wird getrieben von Turbinen
Maschinen. Natürlich enthält es
Isolierbaracken sür Insektionskrank
fieiten, ein vollstänrig ausgerüstetes
Röntgenlaboratorinm, eilten bakterio
logischen Untersuchungsraum und
selbstverständlich alle Instrumente für
Chirurgie, Augenheilkunde it. s. w..
iowte eine Apotheke. Wie in den La*
zarten der modernen Kriegsschiffe
werden die Schwingehäugematten
verwendet. Kurz, es wird alles nach
dem neusten Stande der Wissenschaft
eingerichtet.
Inlanv.
Entkamen über dir GreuM
Hillsville, Va., 1 o.März. Wmfg
oder gar kein Fortschritt ist bisher in
Bezug auf die Verfolgung der Mör
der aus den Bergen gemacht worden,
die die Beamten des County-Gerichts
vou Carroll, den Richter Musste, den
Staatsamwalt Foster und den Schrifs
Lewis Webb ermordet haben. Hier
ist die Nachricht eingelaufen, daß die
Gebrüder Allen nnd ihre Anhänger
die Grenze von Nord-Carolitta über
schritten haben und nach Mount Siry
gelangt find, wo siecht Eifenwarenge
fchäft plünderten und sich mit frischer
Munition und liciieiiÜÖaffcn versahen.
Es ist fein Gedanke daran, daß die
Verbrecher lebend gefangen werden,
und es mögen Tage vergehen, ehe ziel
bewußte Versolger ans ihre Spur ge
setzt werden können.
Durch grundlose Wege erschwert.
Die Morde haben das Gericht aller
seiner Beamten beraubt, und alle
Rcchtscmfelcgcnhciten befinden sich
in der größten Verwirrung. Hilfe von
außerhalb hat Hillsville erst ant Mor
gen erreicht, weil die Bergstraßen,
die vou der nächsten Eisenbahnstation
nach dm entlegenen Orte führen, in
folge der Frühjahrs-Regengrüsse fast
unpassierbar find.
Der Geiteralatiwalt Williams und
der Bcrwaltititgsrichtcr Staples von
Roanoke, welche von Gouverneur
Mann hierher gesandt werden, sind
noch nicht eingetroffen, werden^ sich
aber nach ihrer Ankunft bemühen, die
Ordnung wieder Herzustellen. Die
Bewohner des Coimtys, denen es an
einem Führer mangelt, haben noch
wenig in Bezug auf eilte organisierte
Verfolgung der Mörder thun können.
Die Gebrüder Allen find seit langer
Zeit als vcrzuuiclfclte Gesellen be
kannt gewesen, und zielbewußtes Vor
gehen in der Wildnis der Berge ge
stellt werden können.
Bater und Sohu gesangen.
Cincinnati, 15. März. Eine hier
vcntHillsnille eingelaufene Soezialde
pesi'he meldet, das Floyd Allen und
sein Sohn Vivtor von lent Detektiv
Fclts verhaftet wurden, der dort mit
20 Manu angekommen ist und den
Schutzdenst im Ort übernommen Hat.
Ein Mann mit Nmttc.i Strickland,
welcher au dein Schießen im Gericht
ihcilgcuomiiicn haben soll, wurde ver
haftet und in das Gefängnis eilige
liefert. Zahlreiche bewaffnete Wachen
sind in und nahe deut Gefängnis auf
gestellt worden mit dem Befehl, i
''ort zu schießen, wenn sich Zeiche» der
Unruhe bemerkbar machen.
Gothe-Feicr in Ehicago.
Chicago, 14. März. Auf dem
Hügel ant Nordende des Lincoln
Parks wird in nicht ferner Zeit ein
Denkmal deutschen Geistes sich erhe
be», der in Altmeister Goethe seinen
höchsten Gipel und den Aus gangs
puitft seiner ncuzeitlichm Richtung
gesunden hat. Als eine Schüpfnng
von Ideen in der bildenden Kunst
wird das Werk des 'Münchener Künst
lers Hugo Hahn zugleich als erstes
Denkmal neuer deutscher Kuustauf
iaistutg auf amerikanischen Boden sich
offenbaren.
Ilm die Aufmerksamteit des Pu
blikitins ans das bedeutungsvolle
Werk zu lenken, die allgemeine An
theilucthiitc daran frisch zu beleben,
soll ant Sonntag nachmittag, den 24.
März, int Aitditoriumthcotcr eine
grosje Goethe-Gerenkfeier abgehalten
werden, die nach dem ".zt vorliegen
den Programm ein denkwürdiges Er
eignis in der Geschichte Chicagos und
seines Deutschtums zu werden be
stimmt ist.
Graf Bcrnftorff Vorsitzender.
Dctß der Feier eine außergewöhn
liche Bedeutung innenwohnt, wird
schon äußerlich dadurch zu erkennen
gegeben, daß der Botschafter des
Teutschen Reiches Graf Johann
Heinrich von Bcrnftorff, den Ehren
üorfiu übernommen hat und ihn per
sönlich führen wird. Eine Chicagoer
Persönlichkeit vou hohem Ansehen,
Dr. Emil G. Hirsch, wirb dieses deut
sche Unternehmen in einer Festrede
würdigen.
Musikalisches Programm.
E* ist gelungen, zur Verschöne
rung der Feier durch die Tonkunst das
Thomas Orchester mit seinem Diri
genten Fredrick A. Stock, die gefeier
te deusche Liedersängerin Elena Ger
Hardt, die Bereinigten Mciuncrchorc
van Chicago mit ihrem Dirigenten
Ottomar Gerasch und den berühmten
Organisten Wilhelm Middelschulte
ittr Mitwirkung zu gewinnen.
Die Ausführung dieser Namen all
ein schon genügt, die Überzeugung
zu schassen, daß die Feier eilte dem
Atilaß in jeder Hinsicht würdigt und
ein leuchtender Markstein im Leben
Deutsch Amerikas werden wird.
Dementsprechend ist auch das^ Pro
grotnin, welches neben der Festrede
erlesene musikalische Genüsse, zum
Theil mit Goethe'schen Texten, bieten
wird.
Versuche zur Berstäudiguug.
New gort 13. März. Bei Kon-
fercuzcii, die heute in London und hier
stattfinden, werden wahrscheinlich
Schritte gethan werden, und die Lage
zu ordnen, die eine Million Kohlen
griilu'r in Großbritannien und den
drohenden Streik von zehn tausend
von Hart- und Weichsohlengräbern
in den Bereinigten Staaten betrifft.
Die Möglichkeit eines Streiks in
diesem Lande macht sich bereits fühl
bar durch einen Ausschlag von $1.00
pro Tonne im Preise der Hartkohlen.
Die Verfrachtung von "Wcichfohlcit
nach der Meeresküste verzögert sich
durch schlechtes Wetter und Mangel
an Wagn.
Die Antwort der Besitzer.
Präsident John P. White von den
Vereinigten Bergwerksarbeitern von
Amerika und ein Ausschuß von Hart
kohleugräbern werden am Nachmit
tag mit einem Komitee der Besitzer
zusammentreffen, die ihre formelle
Antwort auf die vor zwei Wochen
unterbreiteten Forderungen höherer
Löhne uud andere Arbeitsbdin
guttgeit vorlegen werden. Wie bereits
gemeldet, lautet die Äutwort ablch
mend.
Beide Seiten erklären*, daß sie an
ihrem Standpunkte festhalten wer
den.
Konferenz in London.
London, 1 1. März. Die. Konfer
enz zwischen den britischen Gruben
besitzen! und den Delegaten der
streikenden Bergleute unter Vermit
telung mehrerer Mitglieder des bri
tischen Kabinetts mit deut Premier
minister Asqnith als Vorsitzenden sind
im Auswärtigen Amte wieder aus
Genommen worden und es heißt, daß
sie liefrictvigcitdc Fortschritte mache.
Einzelheiten sind noch nicht besannt
gegeben worden, doch sprach der Pre
mierminister um die Mittagsstunde
seilte Befriedigung über den Verlauf
aus, de* die Verhandlungen nehmen.
Die Morgenfitznng dauerte 2%
Stunden.
Allgemeine Nothlage.
Die allgcmciitcNnth, welche iit Eng
land, Scottland und Wales durch
den großen Mohlenstrcif entstanden
ist, macht sich überall fühlbar, beton
det s jedoch in Wales. In diesem Lau
destheile hängt das Leben des ganzen
Volkes von der Thätigkeit der Stöhlen
gräber ob. In der Stadt Cardiff all
ein befinden sich zufolge des Monstab
ler-Bcrichtv 7oo Familien in einer
direkten Nothlage, und in allen Berg
wcrfsi rtcii wird sich infolge der Her
abfetzt'.ng der Streikunterstützung
der Bedarf für Beistand geltend ma
chen. wenn nicht eine Beilegung des
Streits schnell erzielt wird.
Die Arbeiter an den Bahnen und
in amcrcit Industrien werden jetzt
täglich zu bündelten eutdassen, da di:
Frist, die ihnen bei Ausbruch des
Streits gegeben wurde, jetzt abge
lausen ist.
Ein vorläufige« Abkommen.
Der Bund der Bergleute hat die
Empfehlungen des Vollzugsausschuss
si's angenommen, das der Konvent
den Plänen des Premierministers
Asgnith zustimme, welcher gemeinsa
me Konferenzen in den verschiedenen
Distrikten sür die Regelung der Fra
ge des Miitdcstliihitcs mit der Bedin
gung vorsehen, daß in keinen Dis
trift die Arbeit, wieder attfgenoni
men wird, che ein Abkommen g'etrof
feit ist, welches auf das ganze Land
Anwendititgfiitdet.
Generalissimus der Nebeilen
El Paso, Ter., 7. März. Eine
Meldung aus Chihuahua besagt, daß
Pasel,(il Orozco zum Generalis
simus der Rebellentruppen in Chi
huahua ausgerufen wurde. Die an
deren Rebellengeneräle sollen Orz
co's Führerschaft anerkannt haben.
Tie Ankitdigititg wurde von den
Soldaten begeistert ausgenommen.
Ruse wie „Es lebe die Freiheit" und
„Tod dem Präsidenten Mädern" wur
den lernt.
Orozco erließ eine Proklamation,
in der er sagte, das Gesetz von 187,
las deut ganzen Volke die vollste
Freiheit goraittire, werde zur Gel
tung gebracht werden. Eine Rebel
lenartitcc von 5000 Mann, sämmtlich
beritten, wird die Kampagne gegen
die Stadt Mexiko am nächsten Sonn
tag beginnen.
Washington, 7. März. Präsident
Tast kouferirte gestern ntit dem mexi
kanischen Botschafter Seitor Martinez
t) Crespo über die Lage in Mexiko.
Der Botschafter sagte, normale Zu
stände würden bald wieder in seinem
Vaterlande hergestellt werden. Prä
sident Wadero beabsichtigt verschiedene
Veränderungen in seinem Kabinett
vorzunehmen. Angeblichsollen Fran
ciso De La Barra, Dr. Francisco
Vas:ucz Gontcz, der Bruder des Re
bellen, und General Gcrouiitto Tcr
vino Mitglieder des Kabinetts wer
den.
D. D. Sullivan, der Augenarzt vou
Fargo, N. D., ist in Rugby, N. D.,
am Sanistag, den C. April. Alle
Leute, bereit Augenlicht schlecht ist,
ober wer neue Brillen Haben muß
sollte zu ihn sprechen. Office im
Cramond Hotel zu Rugbv, N. D.,
am 6. April 1912.'
,:
a ö i e e i n e s e u
s e n a l- s i a s e i e
In einem tlaucn Hotel in Marseille
hat sich der UO Ia.ire alte, zu Wil
beitberg in Niever-dayerit geborene
Maler Martin Joseph mit seiner 14
jiihfi.ten Nichte namens Alleutattn er«
sch. ssen. Onkel und Nichte befanden
sich bereits seit drei Monaten tlf
Marseille nnd hatten mit Geldsorgen
zu kämpfen. Man nimmt an, Safe
diese die beiden Deutschen in den
Tod getrieben haben.
Z u A e e e i e
berget 0 k 0 a i k". D»
Universitätsbehörde von Heidelbevg
teilt mit. daß der in einem bul
garischen Städtchen aufgefundene
Stempel der Universität Heidelberg
kein etwa tu der Ruperte Carolina
verloren gegangene? Stempel, so»
bern eine freierfnn'dene Fälschung ist.
Soweit die amtlichen Nachforichutt-'
gen ergeben haben, ist bisher audjjj,'
weder in Heidelberg noch in Bulga
rien, ein Mißbrauch festgestellt wer
be».
a s a n 5 o e u n k i n
e E e e i e a 1 1 S e v
tember vorigen Jahres elf sächsische'
Ulanen beim Durchqueren der Elbe
ertranken, hat eine militärbehörd
liche Untersuchun.g gegen die beiden
Patrouillenführer Leutnant Stress
mann und Leutnant b. Luttiö bottt
Oschatzer ltlanenreqinieiTt zur Folcte
gehabt. Die llitteriutfntna durch die
Militärbehörde ist jetzt abgeschlossen
worden. Sie ergab keine Anhalts
pun'kte für eine Schuld der beiden
Offiziere.
e i s e I I u n e i n e s
Mörder s. Wie aus Clermont
Ferrand gemeldet wird, stellte sich der
Schiffer und Wilddieb Coitrmier nach
der Ermordung der beiden Ehepaare,
die gegen ihn ausgesagt hatten, im
dortigen Gefängnis, um die in dem
Prozeß gegen ihn erkannten 20 Tage
Gefängnis zu verbüßen. Der Ge
fängniswärter erwiderte ihm: „Es
handelt sich nicht mehr um die 20
Tage. Sie haben vier Menschen aus
Rache ermordet." „Jawohl", ertot*
berte Counmer, „ich habe niese Men
schen umgebracht. Ich weiß gar nicht,
wie viel."
e i a 0 i i n e i
ner Familie. Pfarrer Gr an
iens und Gemahlin in Lenzen be
gingen ihre Silberhochzeit im Hause
der Eltern und Schwiegereltern, des
Pfarrers a. D. Wachhalten (Se
niors der ostpreußifchen Geistlichkeit)
in Königsberg i. Pr.* der an diesem
Tage mit seiner Gemahlin die gol
dene Höchst feierte. Hu gleicher Zeit
feierte ein Sohn des Herrn Wach hatt
sen, der in Kiel ansässige Ingenieur
Wadlhausen, die „grüne" Hochzeit.
Tie dreifache Jubelfeier fand tn Kö
nigsberg statt. Pfarrer Graudetn.
Lenzen wurde bisher bei der jeweili
gen Anwesenheit des Kaisers in Ka
bitten Mir Abhaltung des Sonntags*
gottesdiemtes dorthin berufen.
e i s e n u s U e e e n e
reits gemeldeten gewaltigen Felsen»
rutsch, der sich bei Dover ereignete,
werden twch die folgenden Einzelhei
ten berichtet-: Die in Frage stehende
Stelle ist westlich von Dover in der
Richtung auf Folkestone hin, wo die
bekannten weißen Klivfen von Eng»
land hoch aus der See emporragen..
Kleinere Felsenrutsche kommen dort
häufig vor. aber die'es Mal handelt
es sich um ein gewaltiges Stück, wel»
ches jetzt ziemlich eine Viertel Meile
in die See hinausragt und selbst befi
hohem Wasserstand weithin tt schefl
ist. Das Gerau'ch hörte matt Meilek
weit und eine gewaltige Welle schlug
in den Haren von Folkestone, roo da°
Wasser im äußeren Haren mehren»
iFuß stieg Verschiedene Kohlenschn'
wurden von ihren Ankern und Bovert
losgerissen und die Fischerboot
schwankten wie Korke auf dem Waffe
hin und her. Man entdeckte erst an
nächsten Morgen, was geschehen war
und in Folkestone selbst konnte'man
sich vorher nicht erklären, was bi
außergewöhnlich große Welle für eine
Ursache hatte.
e i e u o
der verwegenen Flucht eines Berli
ners aus der französischen Fremdem
legion erzählt ein Berliner Blatt: In
der ntaroffanricheu Stadt Melilla b^
fiifdet sich seit kurzem als Gefangener
der Spanier ein 35-jähriger Deut?
scher namens Paul Gumprich. der
aus Berlin gebürtig ist. Gutqprich
war vor 1j Monaten mit neun Ka
meraden aus der französischen Freut»
denlegiott in Marokko desertiert, auf
der Flucht fielen sie in die Gewalt der
Eingeborenen, die ihnen alles raub»
ten. was sie bei sich trugen. Nach#
dem die Marokkaner sieben der Flücht
linge getötet hatten, gelang es Gum
Prich mit einem Kameraden. Ernest
Lacort aus Liistich, sich in Sicherheit
zu bringen Ain' ihrer Flucht gelang
ten fii' 'chließlich \u den Vorposten der
in Marokko operierenden spanischen'
Armee vor .'elnan. von wo sie als
Gefangene Spaniens nach Melilla ift
das Hauptquartier gebracht wurden
Gumprich trägt eine höchst originelle
Tätowierung auf dem Arme: etü
Schrvein. das mit einer fmn. ösischen
OffUieriuntfo'in bekleidet ist
German- American Publishing Co.
Entered as second-class matter
December 7, 1911, at the post
office at Devils Lake, North Da
kota, under the Act of March 3,
1875
Iaeued Thursday of each Week.
e s e n e A e n o n W a k e
Der Strnits-Anzciflcr, Devils Mnfc, N. D., bcti 21, März.
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