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4. Gindruch. Skizze orti The von Rom ^Männe Schatz wach auf! Es ist Jemand im Herrenzimmer!" Hermann Hildebrand Mengelbier (Häusermakler und „Bauunterneh nter t'ii gros") beantwortete diese Mahnung seines Frauchens mit einem Richten Schnaufen und drehte sich Nach der anderen Seite. Aber die junge Frau hörte ganz deutlich, wie drüben Schlüssel in Schlössern knackten, Schrankthüren sich öffneten. Der Geldschrank! Diese Seele ihrer junger Ehe von dessen reichen Inhalt ihr Vater einst zufällig Kenntniß genommen bei ei Nem flüchtigen Geschäftsbesuch und ihr davon vorgeschwärmt, bis eine heiße Liebe zu dem Besitzer in ihrem steinen Herzen emporgeflackert war! Nun packte sie den Gegenstand die ser heißen Liebe energisch an den Schultern und schüttelte ihn. In diesem Augenblick hörte auch er deutlich die Geldschrankthür quietschen sie hätte schon längst geölt sein müssen. „Wahrhaftig! Herrgott. Maus Deine Brillanten!" Ei. das packte ihn. der Gedanke an diese vielbewunderten Brillanten, in denen der reiche Schwiegervater die Mitgift ausbe zahlt hatte, „weil sie besser als Pa Piere ihren Werth behielten «Und Dein« Werthpapiere, Manne flüsterte die junge Frau mit gleicher Sorge. ..Na, gnade Gott dem Kerl! Aber Vorsicht! Ich muß an's Telephon gelangen, um nach der Polizei zu rufen!" Er kleidete sich flüchtig an und schlich mit vorgehaltenem Revolver durch Wohn- und Speisezimmer in sein eigenes Gemach. Da kniete ein Mann vor dem un teren Fach des mißhandelten Geld schranles und begutachtete beim Schein einer abgeblendeten, aber sehr heilen Laterne umständlich die Schmuckkassetten. Neben sich hatte er eines der geschliffenen Rheinweinglä ser stehen, mit goldgelbem Naz ge füllt die Flasche stand auf dem Schreibtisch. "Schurke!" donnerte Hermann Hildebrand Mengelbier. Er packte den Kerl von hinten an beiden Ar men und preßte ihn zusammen, daß er sich nicht rühren konnte. „Einen Strick. Marie-Luise schnell schnell!" Sie warf ihren zartblauen Mor genrock über und rannte nach der Küche! die Wäscheleine holend, die auch genügte, den Verbrecher un schädlich zu machen. Nun knipste der Hausherr das Licht an, und Beide betrachteten theils mit Grauen theils mit Tri umph das Objekt ihrer Heldenthat: einen abgerissenen, grauhaarigen Stromer, der die neugierigen Blicke voll zurückgab. „Nun sagen Sie bloß, Mann," Begann Hermann Hildebrand im Vollgefühl seiner Tapferkeit und Siegerwürde, „wie Sie zu der Un Verschämtheit komme „Ach was!" knurrte bet Ueber raschte. „Fangen bloß Sie noch von Unverschämtheit an! Was haben Sie überhaupt heute Nacht in Ihrer Wohnung hier zu suchen, wo Sie doch zu dem großen Fest bei b:m Bankier gelaten sind, dem Sie die verbaute Villa da draußen aufge hängt haben?!" Hermann Hildebrand sperrte die Äuget ordent.ich auf bei diesen Wor ten. Er hatte aus nur ihm bekann te Gründen i!t letzter Stunde noch abgesagt es gab den Geschäfte, deren Abschluß man nicht so gern feiern hilft. «Was wissen denn Sie davon. Mensch? Hör' bloß den Kerl, Maus! Das ist doch der Gipfel der Gaune rci!" „So? Ich möchte wissen, wo hier die höchste Gaunerei steckt!" versetzte der Gefesselte ungehalt.n. „Wie nen nen Sie es denn, wen.i einer 'ne Wohnung für zweitausendvierhundert Mark hat und 'nen Geldschrank, in dem drei Millionen Platz haben und dann besitzt er nicht das ge ringste Wertboljekt hä?" „Sie Sie Frechling!" „Hat sich was! Das ganze Tafel fUtier ist plattirt. nich mal der Auf satz und die Tabletts sind echt! So'n Schund nehm- ich erst ga" nich mit!" „Sie unverschämter Mensch! Mein schönes Silber!" rief Marie Luise empört. „Silber?! HS tragen Sie's mal auf's Leihamt, das wirb Ihnen Be scheid sagen! Und erst der Schwindel mit dem Geldschrank! Sich so'n soli be" Stück hinzustellen, an dem ich ein Dutzend Dietriche und Bohrer ruinirt habe, und doch mit der Sauerstoff flamme vorgehen mußte und dann ist nischt drin!" „Sie Sie Den Serben ver sagten die Worte. „Na, glauber Sie denn, mein sei ner Herr, ich könnte nachgemachte Obligationen nicht von echten unter scheiden? Dazu müssen Sie sich einen Dümmeren aussuchen! Pfui, Deuwel lauter Fetzen, gut zum Feueran zünden!" „Was faselt der Mensch?" stam melte die junge Frau bestürzt. „Ich fasele gar nichts, meine schön« Madamm! Haben Sie den Quark fflx echt gehalten? Sollte mir leib :r frörisi'tsrr. rtltfTIi«, thun er ist gerade so werthlos wie ber großartige Brillantschmuck feinste Rheinkiesel, jawoll! Nich mal wenigstens in Platin gefaßt nee, in gemeines Silber so was trägt ja kein anständiger Mensch pfui! Und das nennt sich reiche Leute!" MarieLuise wurde purpurroth, ihr Gatte leichenblaß. Der Verbre cher betrachtete sie verächtlich. „Pah so 'ne theure Wohnung, und was drin ist, nachgemacht! Nich mal Baargeld im Haus! Wovon le ben Sie eigentlich? Das Geheimfach im Schreibtisch ist auch leer. Nur bev Eisschrank ist gefüllt. Gute Weine haben Sie, das gebe ich zu jedenfalls noch nicht bezahlt was?" Hermann Hildebrand wandte sich wuthschnaubend nach dem Telephon. „Die Polizei wird Ihren frechen Mund schon stopfen »Man zu. Wie werden sich Ihre Freunde und Ihre Gläubiger freuen, wenn sie von Ihren reichen Schätzen hören Er grinste vor Verg ügen. Ma rie-Luise legte die Hand auf des Gat ten Arm. „Ach, Männe!" stammelte sie. Er biß sich' auf die Lippen. „Was soll ich thun?" „Laß ihn doch 'ausen!" „Aber „Bedenke, wenn die Leute ersah ten, daß «Daß Deine Brillanten „Daß Deine Werthpapiere Ihre Blicke suchten den Teppich mieden sich schuldbewußt. Der Einbrecher lag und beobachtete das Paar. Hermann Hildebrand näherte sich ihm zögernd und löste die Waschleine. „Ich will Sie lausen lassen, Mann. St? sind durch die fruchtlose Arbeit genug bestraft. Ich ich habe ab sichtlich nie etwas Kostbares im Geld schrank alles liegt auf der Bank „So so! Der Schein darüber gewiß gleich dabei und das gute Ta fefsilfcer auch nich? Nee, lassen Sie man den Strick, ich geh- ganz gern tnö Gefängniß, ich habe ja heute mfcht verdient wovon soll ich nun leben?" „Machen Sie, daß Sie sortkorn men!" rief Hermann Hildebrand, jetzt ärgerlich seinen Revolver fassend. „Ich denke nicht dran! Klingeln Sie doch die Polizei an!" sagte der Mann und setzte sich gemüthlich in den bequemen Ledersessel. „Ich denke es mir recht lohnend, vor Ge ncht^ von diesem Einbruch zu erzäh len!" „So gehen Sie doch," bat Marie Luise, füllte das Glas und reichte es ihm. Er leerte es auf einen Zug. „Famos! So'n paar Nullen wären tttch übel "Ich gebe Ihnen ein halbes Dutzend davon, wenn Sie sich so gleich entfernen!" bot der Haushett an. „Hä wie soll ich ote denn fort kriegen Glauben Sie, lc* hätte einen Möbelwagen bei mir? Meine Spezia lität sind Brillanten, Gold und Sil ber! Davon besitzen Sie ja nichts schöne Lumpenwirthjchaft!" „"Neine Uhr," sagte die Frau zag haft. „Sie ist mit Rubinen be setzt „2Birb woll auch buntes Glas sein. Zeigen SL mal —41 Marie-Luise eilte in's Schlafzim rner. „Wenn Sie jetzt nicht gehen, schieße ich!" drehte ber Hausherr erregt. „Immer zu, dann bleibe ich sowie so. bis di? Polizei und ber Arzt kommen. Und mit Nothwehr können Sie sich nicht ausreden, ich habe keine Waffe bei mir!" Zähneknirschend griff .Nermann ldebrand in die Hosentasche und holte das Portemonnaie hervor. »Da nehmen Sie den Fünfzig Mark-Schein aber machen Sie, daß Sie fortkommen, Mann!" „^st er auch echt? Hier im Haus ist alles möglich!" Er prüfte das Pa pier genau und steckte es ein. Da kam Marie-Luise totebet mit ber Uhr. „Hier! llnb ba hab' ich noch etwas, bas ist ganz sicher echt ein Ge schenk!" Sie hielt ihm ordentlich stolz eine seine, silberne Schale hin. Der Mann betrachtete diese wie die Uhr eingehend, kratzte ein bißchen daran herum unb erklärte sich für be fredigt. „So nun einen Mantel, unb bann schließen Sie mir bas Thor auf! „Auch bas noch?" „Na, wai soll ich dem* sagen, wenn mich Jemand auf tat Treppe an hält?" Da hing ihm Marie-Luise nach einem sichert ben Blick aus ben wüthen ben Gatten ihres Mannes besten Paletot um, setzte ihm einen weichen, grauen Filzhut aus, wickelte ihm Uhr, Schale, Laterne, Dietriche unb eine Flasche Wein forgsai i ein unb leuch tete von ber Treppe aus, wie ihr Männe bem Verbrecher leise bie Hausthür ausschloß.... llnb bann räumten sie schweigenb unb nachdenklich die Spuren des Ein bruches weg. Zuletzt blieben sie kleinlaut vor bent erbrochenen Gelb schrank stehen, bessen weit geöffnete Thüren ihnen spöttisch zu erklären schienen, baß sie sich wirklich aus Liebe geheiratet hatten. TaS pan-britifche Ideal. Und jetzt zitiere ich aus einem Ar i k e v e a v o n A n e w Carnegie vor 20 Jahren, als er in der Vollkraft des Lebens stand, der seinem leidenschaftlichen Wunsche Aus druck gibt, daß die Ver. Staaten wieder ein Teil des britischen Reiches werden. Ich lese vor mi5 der North American Review vom Jahre 1893. Herr Carne gie sagt als Einleitung seines Artikels: „Bis vor wenig mehr als hundert Jahren lebte die Englisch sprechende Rasse in Einheit der Amerikaner war sc gut ein britischer Bürger wie der Schotte, Walliser oder Irländer. Zu?» Unglück kam es zu Streitigkeiten unter der britischen Verfassung, dem gemein samen Erbe, über das Recht der Bür ger r.t den älteren Landesteilen, die Steuer für die Burger in den neueren Landesteilen ohne deren Zustimmung z u e s i e n a e W a s i n o n Franklin, Adams, Jefferson, Jay und andere Führer hatten n i ch die Ab ficht der Lostrennung. Im Gegenteil hörten diese großen Führer n i e a s auf, ihre Loyalität für und i e n W u n s e i n e i o i a n n i e n s z u e i e n z u proklamireen und sie stellten jeden Ge danken an Lostrennung in Abrede, die s i e a s i e i a e i n s a U 5 e i e e n, aber n u r, weil sie i n e n a s a u i e N o w e n i feit aufgezwungen wurde, vor der es ein Entrinnen mit Ehren nicht gab, falls sie die Rechte sich erhalten woll e n i e s i e e u n e n a e n n i a s A e i k a n e s o n e n a s i i s e e Auf Seite 690 heißt es: „Da Briten und Amerikaner heute darüber einig sind, das Tie, die den Versuch machten, zu bes.cnern, ohne das Recht der Vertretung zu gewäh rr.t, im Unrecht waren, und das im Widerstand dagegen die Kolonisten i e e e a s i i s e Bürger aufrecht erhielten und da her mir ihre Pflicht taten, so ent s e i e a e S i e e n n n n g, die fo dein einen Teile ans gezwungen ward und von dem an deren so tief beklagt wird, dauernd sein? Ich kann daran nicht glauben nnd möchte einige Gründe für meine Ueberzeugung an führen, daß die Zukunft mit (Gewiß heit die Wiedervereinigung der ge trennten Teile nnd gemeinsame Staatsangehörigkeit bringen wird." Aus Seite 702 heißt es: »Die Staaten würden zahlreich sein, aus denen die wiedergeeinte Na tion bestehen würde, jeder mit glei chen Rechten, aber Britannien als vie .veimat der Rasse würde immer den Vortritt haben —. als Erster unter Gleiche».. Wie viele auch der Kinder, nie könnte ein anderes die Mutter sein." Seite 708: ..Glaube niemand, ich schriebe das als Parteigänger. Ich kenne dabei keine Partei, weder in Amerika noch in England. Ich bekämpfe alles, was der Wiedervereinigung hinderlich ist, alles, was Wiedervereinign'.,g för dert, befürworte ich. Alle politischen Fraqen beurteile ich von diesem Ge fiel, tey uttft. Alle Parteinnterschiede ucn'dimiiidcti mir in Nichts im Ver gleich zur Wiedercinigung unserer Rasse". Ich habe diese Teile verlesen, um das Lebensziel Andrew Carnegies klarzn stellen. J-n einer Republik, wie der unseren mag die Ansicht eines Einzel nen, mag er sonst noch so viel bedeuten, nicht sehr viel ausmachen, und an und für sich wenig Geltung haben. Aber y e e n k e n w i a i e s e a n n e e s i z e v o n e i o e v i e u n e i i o n e n o a s I st, die er aus dem Fleiß des amen konischen Volkes durch die Gunst der Gesetze gezogen hat daß er in der Lage ist, hier $10.000,000. da $20,000,000 für Erziehungs-Propaganda zu opfern. Ties Geld kann verwendet werden, um Kirchen -zu bcei-nfl.'ssen, Redner zu wer ben und Preszburcaus einzurichten. 2ein Reichtum, so verwendet, ist im stunde, die öffentliche Meinung zu lormen, und sie dem Senat fühlbar machen. Nnd ich fane, das geschieht bei dies'M Vertrag, nicht weil er die schiedsgerichtliche Sphäre erweitern würde, sondern weil er die Idee Carne gies verwirklichen würde, die beiden Regierungen der Vereinigten Staaten und Großbritanniens in einer amtli chen Behörde zusammenzuführen. Es ist gut, sich darüber klar zu sein, daß die Einsetzung der Kommission nicht in erster Reihe zur Erleichterung schiedsgerichtlicher Schlichtung bestimmt i s e Z w e k i s e z u n s i e Allianz mit England herbeizu führen." Wim,ipeg's Rattenplage. Eine Sorte, welche Stadt und Land zu gleich schwer schädigt. i Sogar zum Gegenstand eines ame rikanischen Consular Berichts ist bie merkwürbige Rattenplage gemacht worden, welche in neuester Zeit Win nipeg, Manitoba, unb bie Umgegenb heimsucht, auf bem Land« wie in der Stadt große Verheerung verursacht unb ihren Wirkungskreis in bieser canabischen Provinz von Jahr zu Jahr verschiebt. e Es hanbelt sich in diesem Falle um bie Braune Ratte, welche Heuer auf einem Gebiete, bas art bie Norbgrenze bet Ver. Staaten anstößt, 90 Meilen lang unb 60 Meilen breit ist, einen Schaben von rund einer Million Dollars angerichtet hat laut amt licher Schätzung bes Lanbwirth schasts-Departements ber Provinz. Unb der Hilfs Ackerbauminister Golden kündigt aus Grunb seiner Er Hebungen an. dafc in ben näcfcsten Jahren, in dieser ober jener Zone, der Schaden noch beständig größer wer den wird, wenn nicht bie Bevölkerung endlich einen systematischen Krieg ge gen dieses Geziefer führt. Herr Golden hat festgestellt, baß bie Ratten in Manitoba bie obige Varietät ist gemeint sich je bes Jahr in einem Radius von etwa 15 Meilen weiterbeweacn. Schon im Jahre 1909 war ber Verlust, welchen sie verursachten, sehr groß. Damals stellte bas Landwirthschasts Depar tement, nach einer Reihe Untersuchun gen, ein Extra-Gift her, von welchem man hoffte, daß es diese Landplage ausrotten werbe. Anfänglich inter essirte sich das Publikum auch bedeu tend dafür, und Viele ließen sich das Gistpräparat kommen. In ber That wurden Tausende ber ruvpigen Racker durch dasselbe getödtet. Als aber ein Bischen ausgeräumt mar, ermattete das Interesse ber B'.'v'ilkerung, unb es ist seitdem nichts Systematisches mehr gegen das geschwänzte braune Gesin del gethan worden. So ist denn die Lage schlimmer ge worden, als je luvor. unb das Land wirthschasts Departement versucht auf's Reue, für einen energischen Feld?,ug gegen die Ratten in Stadt und Land Stimmung ?u machen, bie außer dem Anrichten ungeheuren Sachschadens natürlich auch eine gro^e Gefahr in Zeiten von Seuchen bilden. Es ist noch nrmer überzeugt, daß fein Giftpräparat das weitaus beste Mittel zur Vertilgung der Racker ist. Gegenwärtig suchen diese vorwiegend Städte und „Towns" Herrn aber sie leisten sich häufig Aus flüge auf umqefrcndeS Land und zer stören große Menaen Getreides. Hier wie dort finden sie sich gleich gut 3U £aufe mit großer Urr.ftchi scheinen sie hin und her zu rücken. Der Obengenannte nahm einige interessante Experimente vor, um fest zustellen, was Alles eine solche Ratte im Tage verzehrt, unb gleichzeitig die Wirkung jenes Giftes zu erprolen. Einer von ?wet gefangenen Ratten wurde das Gift eingespritzt die an bere erhielt kein Gift, aber auch keine Nahrung. Am zweiten Tage veren dete die erstere, und bald machte sich die andere daran, ihren todten Käme raden aufzufressen. Vinnen 24 Stun den war Von diesem nichts mehr übrig, als ein halber Zoll Schwanz Spitze aber ein paar Stunden darnach starb auch die ^ressertn an dem bereits Veratsteter Fleisch des Aases! Weiter können es heischung rtae Wölfe oder Hyänen gewiß auch nicht treiben. berichtet wird, befinbet sich im Zucht haus zu Horsens ein wegen Mordes zu lebenslänglicher Strafe verurtheil ter Mörder Namens Arthur Jörgen sen, der bor der VerÜbung seines grauenvollen Verbrechens Monteur war und seiner Geschicklichkeit wegen sehr gesucht wurde. Er sitzt seit zwei Jahren im Gefängniß, und da er sich musterhaft führte, erhielt er nach ei nem Jahre die Erlaubniß, sich in sei iter freien Zeit mit technischen Versu chen beschäftigen zu dürfen. Datei ist es ihm gelungen, das Modell eines Luftschiffes zu konstruiren, das nach der Ansicht von Sachverständigen praktisch sehr gut ausführbar ist und verschiebene Verbesserungen aufweist, die die Luftschiffahrt noch leistungs sähiaer zu machen geeignet sein sollen. Das Modell ist irn Bureau des Zucht hauses ausgestellt. Es heißt, daß ein flußreickie Leute sich bemühen wollea. die Gnade des Königs für den Mör der. der seine ungetreue Gelierte im Affekt aetödtet hat, anzurufen, damit die lebenslängliche Strafe gemildert Schiller's Meisterdrama. Die erste Ausführung der „Jungfra» von Lrleans" in Berlin. In diesen Tagen sind es gerade 110 Jahre her, dag die Berliner mit großer Spannung einer Premiere entgegensahen, bie Jfflanb seinem Publikum angekündigt hatte unb bie später um so mehr gewürdigt wurde, als sie noch in bem alien ehemaligen Komöbienhause am Genbarmenmarkt stattfanb: „Die Jungfrau von Or leans" von Friebrich von Schiller. Der Erfolg war außerorbentlich. Das Bürgerblatt in Berlin bezeichnete bie Sensation als allgemein unb sagte: „Unsere wirklichen Kunstrichter fin den noch keine Erklärung über bieses große Phänomen unb brücken nur einstweilen in abgebrochenen Worten ihre große Bewunberung aus. Ein längeres Stubium bis Gebichts kann es ihnen erst verstatten, eine Theorie für biefe eigene Dichtungsart festzu stellen." Als am 24. November 1801 bie „Jungfrau" zum ersten Male über bie Bretter ging, waren bie Berliner in ber That hingerissen. Jfflanb sel ber spielte ben Bertranb, bie „Ma bame Meyer" gab bie Jungfrau, Befchort ben König, Mattausch ben Dunois, Böheim ben Talbot. Aber auch bie Jnszenirung erregt« bie größte Bewunberung sie war ein Kunststück Jsslanbs, ber auf ben engen unb unzureichenden Raum an gewiesen war. Schiller selbst hatte sich bie Unzel mann als „Jungfrau" gewünscht. „Hier, mein werthester Freunb," schrieb er an Jfflanb, „bas Theater manuscript meiner I. v. O. Sie ge ben mir bafiir, was Sie glauben, daran wendeiz zu dürfen, linger hat Ihnen einen Preis barauf gesetzt, ber mehr seiner eigenen guten Meinung von bem Stück, als meiner Erwar tung gemäß war. Nach allem, was ich von Mab. Unzelmann höre, muß ich wünschen, baß ihr bie Rolle ber Johanna zufallen möge. Die kleine Figur, welche bie größte Einwenbung dagegen erscheint, hat bei der Jo hanna, so wie ich sie in dem Stücke genannt habe, nicht so viel zu bedeu ten, weil sie nicht durch körperliche Stärke, sondern durch übernatürliche Mittel im Kampfe überwindet. Sie könnte also, was „dieses betrifft, ein Kind sein, wie der Oberon, und doch ein furchtbares Wesen bleiben Jfflanb war mit dem Besetzungs vorschlag nicht einverstanden, sondern lieg die Meyer kommen, die Frau, von der einTheaterschriststeller sagt, daß sie vier Männer aehabt habe und daß sie alle vier lebendig losgeworden sei durch Ehescheidung. Frau Meyer spielte die Johanna und er^ rang einen großen Erfolg. Im Jahre 1801 wurde das Stück noch dreizehn mal aufgeführt eine tüchtige Zahl für die damalige Zeit. Nur der „Don Juan" hat biefe Zahl in einem gewissen Zeitraum noch überflügelt. Bis zum 8. Januar 1843 hat die „Jungfrau" 241 Mal auf bem Re pertoire gestanden. Air 31. Dum ber 1801 wurde das alte Theater mit einer Aufführung der „Jungfrau von Orleans" geschlossen. Inzwischen war Langhausens neues „Kgl. Na tional Theater" herangewachsen. Am Neitjabrstage 1802 wurde es mit einer großen Festvorstellung von Kotzebue, dem neuen Ritterschauspiele „Die Kreuzfahrer", eingeweiht, das besonders 'wegen seiner glänzenden Ausstattung Eindruck machte. Ter Vater einer großen Famtlit schreibt Herr Heinrich Brinks von Allendale. Mich., sandte den folgen den Brief au Dr. Peter ^lirney it. 3oiiv (So. „Wir Halen seit zman'ia fahren vbreit Aftnnfvätt ter bestiindig in unserer niilie. Er hat sich den Platz als unsere .saii*mediiiit erobert, im ft mi»- sön nen oI)ite ihn nicht fertig werden. Wenn eines Kinder, oder sonst je ntand, nicht gut fühlt, wird gleich nach dein Alpenkräuter gegriffen. Er (iat uns viel Geld für Toktor Rechnungen erspart. Wir haben kei nen Arzt int Hause gehabt seit wir den Alpenkräuter gebrauchen und mir hnbcn eine große Familie." ^ornis Alpenkräuter ist wahr scheinlich als ^ainilien-Heilmittel beatimter als irgend eine andere Me dizin Er ist für den Säuglng so aitt als wie für bett Großvater. Tauiende bezeugen seine Gesund heit bringenden Eigenschaften. Un gleich anderen Medizinen ist er nicht in Apotheken zu haben. Spezal Agenten liefern ihn direkt an das Publikum. Mau schreibe an Dr Peter sahntet) u. Sons Co., 1(T—25 2o. Hörnte Ave. Chichago, III. etrett um des Sängers Bart. Häufig genug gibt es einen Sän gerstreit um bes Kaisers Bart aber einen Kaiserstreit um bes Sängers Bart, wie ihn eine alte Chronik be richtet, bürste Bielen neu erscheinen, und fei barum hier mitgetheilt: Im Winter 1853 war ber italieni K'- Sänger Mario zum britten Male für die italienische Oper in Peters bürg, die als Prmatüestt bes Zaren aus seinen Mitteln unterhalten wur fe. verpflichtet werben. Bei dem rus sischen Autokraten stenb er in hoher Gt nst. verscherzte sie jedoch vollstän dig, weil er einer selbstherrlichen Lcntn? des Kaisers unerschütterlichen SMerfianb entgegensetzte. Nikolaus bestimmte eines Tagcs, er sollte in einem kleinen Stück singen, bas in ber Zeit Lubwigs XV. spielte. Wenn er bem kaiserlichen Befehl nachgekom men wäre, hätte er sich nicht nur sei nen Schnurrbart, auf bett er sehr stolz war, sondern auch seinen kurz zugestutzten Backenbart, der ihm als natürlicher Schutz gegen bie russische Winterkälte biente, abrasiren lassen müssen. Dazu wollte er sich jeboch unter keinen Umftänben verstehen, unb ba seine Bitte, von ber Rolle ent bunben zu werben, an maßgebenber Stelle feine Berücksichtigung sanb, so begab er sich nach bem Winterpalais, um in ber Angelegenheit mit beftt Oberhofmeister persönliche Rücksprache zu nehmen. Währenb bit SSeiben sich unterhielten, erschien zufällig ober ab sichtlich ber Allgewaltige auf ber Bilb fläche. Der Oberhofmeister ging sei nem Gebieter entgegen unb setzte ihn von bem Anliegen bes Sängers in Kenntniß. Der Zar erwiberte in zor niger lauter Erregung: „Hier befehle ich allein!" Das war beutlich genug, aber Ma rio ließ sich baburch nicht verblüffen, sonbern erklärte in ber Aufwallung feines heißen sarbinischen Blutes bem Würdenträger, er lasse sich von Nie Mandern befehlen. Kaum war er wieber in seiner Wohnung angelangt, ba würbe er burch einen Diener zur Kaiserin Alexandra Feoborowtta, bet früheren Prinzessin Charlotte von Preußen, entboten, die sich ihm im mer sehr gütig gezeigt hatte unb ihn nun mit bett Worten empfing: „Mein lieber Herr Mario, thun Sie mir ben Gefallen, in bent Stück au fingen." Jnbent ber Sänger mit tiefet Ver beugung bie ihm bargereichte Hand k ßte, entgegnete er: „Ich würbe für Ew. Majestät mein Leven hmgeben, aber meinen Bart nein, bas ist mir unmöglich." Die Kaiserin war über bie ablehnende Antwort bc5 unerbittlichen Sängers so belustigt, daß sie laut auflachen mußte. Weitere Befehle des Zaren vermochten Mario in seinem Entschluß, auf feinen Wil len zu bestehen, ebenso wenig zu er schüttern, bis Nikolaus ihm schließ lich sagen ließ, er solle seinen Bart abrasiren la"en. oder Rußlanb ver lassen. Ohne sich lange zu bebenken, schickte ber berühmte Tenor, dessen wirklicher Name Dort Giovanni be Canbia war, bas schon empfangene Spielhonorar zurück, packte seine Sa chen unb fuhr ab. -J n n e n a e Schlosser Bauerschrnib seinen bethet ratheten Compagnon Schnurer. mit dem er auch die Wohnung theilte, im Streite wegen cefchäftlHer Differen zen mit drei Kugeln niedergeschossen, ebenso auch bie Frau Schnurer, die ihrem Manne zu Hilfe kommen wollte. Seide Gatten sittb schirer verletzt. I n e u n a i s e n Ortschaft Kereszt ist der in Paris ausgestiegene Ballon ..La Mouche ^II", in dem sich die französischen Aviatiker Francia und Georg Oesterreicher be sattden, glatt gelandet. Der Ballon hat ben Weg von Paris bis KereZzt in 24 Stunden zurückgelegt. Die bei den Aeronantcn wurden von der Gendarmerie angehalten, jedoch wie der freigelassen, nachdem sie sich aus gewiesen hatten. I n e i n e i a i e n i s e n Vrovinzstadt hatte sich kürzlich ein Cirkus ausaethan. Trotz billiget Eintrittspreise zeigte sich das Publi kum durchaus abgeneigt. In seiner Verzweiflung kam dem Direktor schließlich der Einsall. an feinem Kunsttemvel ein Riesenplakat mit der Aufschrift „Eintritt frei" anzubrin gen. Das hüls. Ein wahrer Strom von Menschen ergoß sich in den Cir kus, und stürmischer Applaus beglei tete die Vorstellung, deren Schluß den Zuschauern freilich eine unliebfa me Ueberraschung bereitete. Denn am Ausgange fanden sie d' Kehr feite der Medaille in Gestalt eines zweiten Plakats mit der Aufschrift: „Beim Verlassen des Cirkus sind fünfzig Centesimi zu entrichten", uttb da der Ausgang von einer Anzahl Ringkämpfer bewacht wurde, mußten sich die Besuchet wohl oder übel zur nachträglichen Bezahlung der erhal tenen Kunstgenüsse ^auemen. e s e z e n i Laufbursche eines Kölner Geschäftes gab an, auf dem Wege vom Bankhaus fei ihm von zwei jungen Burschen ein Packet mit 8000 Mark Inhalt ent rissen worden. Die Kriminalpolizei ermittelte alsbald die beiden jungen, eben erst von der Schule entlassenen Burschen und stellte fest, daß sie im Einverständnis mit dem Laufburschen gehandelt und den Raub vergraben hätten um ins Ausland zu entfliehen. 100 Mark hatten sie verjubelt. Diese zwei sind verhaftet, der Laufbursche ist flüchtig. Honorb 1 einmal solange —V ^wohnliche Schuhe vr und kosten nicht mehr. Iyf Sie haben doppeltes Leder W ualttüt. für Knaben nnd Mädchen sind Tleityam, passen wie angegossen und sitzcnboii«'in. Alle Größen i'ttb Gotten für Werltag' und Sonntaa Gebrauch. Ihr Händler wird sie Ibnen besorgen. Wenn nicht, schrei ben Sie unS. Achten Sie ans tie Mayer Kchutz-Marte in der Sohle. Wir fabrizieren Mäher „Ho norbilt" Schuhe für Männer, Krauen und Kinder, darunter „Leading Lady" und »Svecial Merit" Schuhe: ferner „glertna Cushion" und »Martha Wash« tngton Comfort" Schuhe. F.Mayer Boot & Shoe Co. Milwau kee, Schutz Marke. ms. 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