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Gebühren für Anzeigen: tO p«r Zoll für jede Insertion 10t per Zeile für die erste Insertion 6c per Zeile-für jede folgende Jnsertto» Bei Anzeigen von 60 Zoll nnd darüber be* rechnen wir 20c per Zoll für die erste und 15c für jede weitere unveränderte Insertion Keine Abweichung von diesen Ästen «. Aahrgattg Wochen-Rundschau Ausland. Deutschland. e n i z 7, Juli. Der be kannte „Naturmensch" Gustav Nagel hat sich hier mit Frl. Marie Johanna Raith aus Flöha verheirathet. Es waren über 1000 Personen in der Kirche anwesend. Nagel erschien, wie immer barfuß in einem blendend weißen Kittel. Als Festgewand hatte 'er ein dunkles Kleid darüber gewor feit. Die Braut trug ein Weißseide nes Kleid, langen weißen Schleier und Atlasschuhe. Pfarrer Peter hielt die Traurede, der das Bibelwort zu Grunde lag: „Ich und mein Haus wollen dem Herrn dienen." Er schil derte kurz die bisherige Lebensbahn des Bräutigams nnd wies darauf hin, welch' schwere Lebensaufgabe sich die Braut wegen des sonderlichen Beru fes des Gemahles gestellt habe e i z i 7 u i e e u s e Flieger Schirrmeister hat einen neuen Weltrekord für die Dauer des Ver bleibens in der Luft mit vier Pafsa gieren aufgestellt. Er blieb mit sei rtcin Aeroplan 33 Minuten und 42 Sekunden oben. Der bisherige Re kord unter gleichen Verhältnissen be trug 32 Minuten und 33 Sekunden. Er war von Hoffmann auf dem Jo hannisthaler Flugfeld am vergange nen 8. März aufgestellt worden. Der Flieger Ulrich etablirte mit zwei Stunden und 41 Minuten in der Luft und mit zwei Passagieren als Begleitern einen neuen Weltrekord. Das bisher höchste, gleichfalls von Ulrich geleistete Resultat war zwei Stunden und zwei Minuten. e i n 7 u i U n e e i n e s Aufsehen erregt die Kunde, daß das ehemalige Arnim'sche Fideikimmiß Gut Nassenheide in polnische Hände übergegangen ist. Nassenheide ist allgemein als der schönste Herrensitz in der Provinz Pommern angesehen worden. Dort wurde am 4. Oktober des Jahres 1874 Graf Harry von Arnim, dessen sensationaller Konflikt mit Bismarck der Weltgeschichte an gehört, in Haft genommen. Die Fa milie verlor seinerzeit mit dem Besitz thum auch den Grafentitel. e e 7 u i i e o i z e i verhaftete drei Mitglieder einer in ternationalen Mädchenhändlerbande, die alle in Gzernowitz wohnhaft sind und einen schwunghaften Mädchen Handel nach dein Orient betrieben. Die Verhafteten gingeu zumeist mit ihren Opfern Scheinehen ein und brachten die Frauen dann nach orientalischen. Städten, wo sie gegen ein Honorar von 2000 bis 3000 Kronen für den Kopf dieselben im Stich ließen. Die Polizei hat bereits mehrere dieser Op fer ausgeforscht und in die Heimath zurückgebracht. o s e n 7 u i e i e i n e Großfeuer im Dorfe Blotnik im Krci. se Bomst wurden fünf Kinder ver brannt. Die Kleinen waren von den Eltern, die auf Arbeit gegangen wa ren, eingeschlossen und konnten sich vor den rasch um sich greifenden Flammen nicht retten. e i n 8 u i I V o e grund des öffentlichen Interesses steht natürlich momentan nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Eu ropa die Monarchen Begegnung in den Finnischen Schären. Die Entre vue ist am Samstag zum Abschluß gelangt, und der Kaiser kehrte heute, entgegen seiner ursprünglichen Ab ficht, nochmals nach Potsdam zurück, da wichtige Regierungs Geschäfte dies nöthig machten. Morgen verläßt der Herrscher das neue Palais jedoch bereits wieder, um seine Nordfahrt anzutreten. In einem offenbar in spirirten Leitartikel wendet sich das offiziöse kölnische Weltblatt nochmals gegen die Behauptung der englischen Presse, daß ein Versuch gemacht wor den sei, Rußland von seinen Verbün deten zu trennen. Eine offizielle Er klärung des Zweckes und derResultate der Entrevue wird jedenfalls bei der Rückkehr des Kaisers erlassen werden. Von besonderer Wichtigkeit gilt die gleichzeitige Meldung, daß der Reichs kanzler, im Anschluß an die Zwei kaiser Begegnung, eine Visite im Zarenreich abstatten wird. Dr. v. Bethmann Hollweg wird sowohl St. Petersburg wie Moskau besuchen. Diese Kanzler Reise ist, nach dem Dafürhalten Bestunterrichteter, als eine sehr bedeutsame Ergänzung der Monaarchen-Entrevue in den Finni schen Schären aufzufassen und würde zur Evidenz darthun, daß die Bezie hungen der beiden Regierungen se^r enge geworden sind. Daß der lienisch-türkische Krieg, bezw. die Thunlichkeit seiner Beendigung einen Hauptgegenstand der beiderseitigen Besprechungen gebildet hat, gilt als selbstverständlich. Ob aber irgenwel che einschlägige Abmachungen getrof fen sind, darüber verlautet nichts Authentisches, und der Konjektur ist Thür und Thor geöffnet. e i n 9 u i a s a 1 8 Juni nach der Rückkehr von einer glänzend verlaufenen Fernfahrt in Friedrichshafen durch eine Gasex plosion zu Schaden gekommene neue Militärluftschiff „Z 3" ist bereits wieder vollständig hergestellt. Eine Probefahrt wird noch vor Ende dieser Woche vorgenommen werden. Wenn sich—wie zu erwarten ist—heraus stellt, daß die Reparaturen die Lei stungsfähigkeit des Luftschiffes nicht beeinträchtigt haben, so wird bald darauf die offizielle Abnahmefahrt erfolgen, nach deren Ausführung das Luftschiff von der Armeeverwaltung übernommen wird. e i n 9 u i A u s e Rheinprovinz wird ein schweres Grubenunglück gemeldet, das auf der Stelle vier Menschenleben gekostet hat und möglichweise noch weitere Opfer fordern wird. In der Friedrichs grube bei Wissen, an der Sieg, sind vier Bergleute durch abstürzendes Ge stein erschlagen worden. Eine An zahl anderer wurde noch lebend unter den Trümmern hervorgezogen, doch sind mehrere so schwer verletzt, daß wenig Hoffnung auf ihr Wiederauf kommen vorhanden ist. Metz, 10. Juli. Vom Kriegsge richt in Metz sind die Vikare Spacher Hemequin, Adam und Mathien zu je sechs Monaten Gefängniß verurtheilt worden. Sie wurden schuldig befun den, auf der letzten Kontrollversamin lung in Diedenhofen den Bezirksoffi zier beleidigt und bedroht zu haben. ist infolge der anhaltenden schweren Gewitter in seinem Laufe durch Banern aus den Ufern getreten, hat weite Strecken über,chwennnt und große Verwüstungen angerichtet. Das Wasser der Traun hat eine Höhe er reicht wie nie zuvor. In Kalten bach, I(brich und Au bei St. Geor gen sind die Ueberschwennnungen be sonders stark. S a u 1 0 u i E i n tragisches Geschick ereilte den Bürger meister Alices von Hertingen bei Du denhofen und seine Ehefrau. Ancel kam gegen 0 Uhr von der Sitzung ei nes auswärtigen Verwaltungsrathes, dem er angehört, am Bahnhof von Heesingen an und wurde dort von dem bekannten Abbe Thilmont begrüßt. Der Bürgermeister fühlte sich Plötz- lich unwohl und verstarb einige Au genblicke später in den Hallen des Bahnhofs. Frau Ancel. die in der Stadt Aufträge besorgt hatte, fühlte sich plötzlich auch unwohl und wurde in das naheliegende Hotel Royal ge bracht. Bereits nach einer Stunde war Frau Ancel eine Leiche. e i z i 1 1 u i a s e i s gericht hat die beantragte Revision im Falschspiel- und Betrugs-Prozeß Metternich-Bujes verworfen. Der Prozeß wurde im März vor der er sten Strafkammer des Berliner Land Gerichte 1. verhandelt. Er endete mit der Verurtheilung des Grafen Gis bert Wolff-Metternich wegen Zech prellerei zu Gefängniß von einer Woche, sowie seines Mitangeklagten, des rumänischen Kaufmanns Stefan Bujes, wegen Betrugs zu Gefängniß von zweieinhalb Jahren. Bezüglich der sonstigen Beschuldigungen wurde auf Freispruch erkannt. e i n 1 1 u i I n S deutschland, namentlich im Schwarz Wald-Gelände, haben überaus schwere Unwetter gehaust. Schwäbisch-Gmünd und Biberach in Württemberg sind vollständig überschwemmt, und Sie dortige Bevölkerung ist den größten Unbilden ausgesetzt. Mehrere Per sonen sind durch Blitzschlag getödtet worden. e i n 1 1 u i e N a h laß Johann Orths, des im vorigen Jahre offiziell für todt erklärten Erzherzogs Johann Nepomuk Sal vator, der seit dem Sommer des Iah res 1890 verschollen war, wird im Oktober versteigert werden. Er um faßt die Bibliotheken der fünf Orth schert Schlösser und die darin ange sammelten Kunstschätze. Die Auk tion wird in der dentfchenReichshaupt stadt stattfinden. Kaiser Franz Jo seph versagte seine Genehmigung da zu, daß die Versteigerung in Wien stattfinden dürfte, stimmte aber zu, daß sie in Berlin abgehalten werden könnte. .' y Oesterreich-Ungar«. W i e it, 7. Juli. Der gemeinsame Ministerrath berath am achten Juli über das gemeinftnne Budget. Die ses soll um die Summe von sechsund zwanzig Millionen Kronen erhöht werden. Besonders soll mit dernMehr betrag neues Artillerie-Material be schafft werden, speziell Haubitzen und Mörser. Sodann ist die Erwerbung von Lenkballons und Flugzeugen in Aussicht genommen. W i e n 7 u i a u e u n aus Olmütz in Mähren hat ein Posten nächtlicher Weise ein Attenat auf den Puloerthurm in dem benachbarten Bystrowan abgeschlagen. Zwei Män ner schössen auf den Posten, fehlten aber. Darauf gab der Posten Feuer. Als die Wache erschien, ergriffen die Thäter die Flucht. Die Anschläge auf militärische Pulverdepots haben sich in der letzten Zeit derartig gehäuft, daß der Verdacht ausgekommen ist, es han dele sich dabei um die Thätigkeit einer wohlorganisirten und weitverbreiteten Bande von Verschwörern. W i e n 8 u i i e i i e e des Reichsraths sind in die Ferien gegangen, nachdem sie mit dem Ar beitspensum aufgeräumt haben. Am Franzensring ist es deshalb stiller geworden. Vor Thoresschluß wurde noch der Kultusminister Dr. Hussarek v. Hdinold interpellirt, der wegen sei ner Theilnahme an dem allslawischen Sokolfest in Prag, bei dem es zu den mehrerwähnten deutsch feindlichen Ausschreitungen gekommen ist, den Zorn der Deutschen auf sich geladen. Der Minister gab sich in Beantwor tung der Interpellation alle erdenk liche Mühe, sich von jeder Schuld an den anstößigen Vorgängen rein zu waschen. Er versicherte wiederholt, daß die Exzesse, über welche Beschwer de geführt werde, von halbwüchsigen Burschen verübt worden seien, die für ihr Treiben nicht einmal verant wortlich gemacht werden könnten. Nach der Erklärung des Ministers wurde baldigst Vertagung des Parla ments verfündet. u a e 1 0 u i E i n e klagenswertes Unglück, bei welchem mehrere Soldaten ihr Leben einbüß ten, hat sich auf dem nicht weit von Budapest gelegenen Schießplatz Oer keity ereignet. Durch Frühzündung wurde die Explosion des Verschluß theils eines Geschützes herbeigeführt. Vier Kanoniere wurden auf der Stelle getödtet. Fünf andere trugen schwere Verletzungen davon. W i e n 1 0 u i e e e i n same Ministerrath beschäftigte sich in seiner heutigen Sitzung mit der Frage der Neub^waffmnig der Artillerie, welche einen überwiegenden Bestand theil der gesammten Heeresreform bildet. Graf Berchtold, der Vorsitzer des gemeinsamen Ministerrats^ und Minister des Aeußern, behandelte das Thema vom Gesichtspunkte der aus wärtigen Politik. Er erkannte die Nothwendigkeit der geplanten stärke ren Rüstung an und erklärte, er theile den bezüglichen Standpunkt der mili tärischen Führer vollständig. u a e s 1 1 u i i e Z a der Opfer des gestern gemeldeten Unglücks auf dem Schießplatz Oer fem), wo ein Geschütz explodirte, ist ans acht gestiegen. Zwei der Schwer verletzten liegen außerdem hoffnungs los darnieder. Auch ist die Zahl der Leichtverletzten erheblich. Sie be trägt nicht weniger als fünfzig. Durch die sofort vorgenommene Untersu chung ist festgestellt, daß die neue Ekrasit Granate, welche zur Ver wendung kam, schlecht konstruirt war lind durch die übervolle Sprengla dung die Explosion herbeigeführt wurde, die das große Unglück anrich tete. W i e n 11. Juli. Die Berathun gen des gemeinsamen Ministerraths, welche sich in der Hauptsache um die Beschaffung der Mittel für die stär kere Rüstung drehen, werden noch fortgesetzt. Größtes Aussehen erregt eine weitere Rede des Grasen Berel)-, told, des Vorsitzers des gemeinsamen Ministerraths und Ministers des Aeu ßern. Der Gras unterstützte die Dar legungen des Kriegsministers, Ge nerals d. Inf. v. Auffenberg, wel cher die absolute Nothwendigkeit der Heeresreform betont hatte. Er wies auf die schwierige internationale Lage hin und sagte, auf dem Balkan seien jeden Augenblick Verwicklun gen möglich. Die politische Lage im Nahen Orient sei überaus ungewiß. Täglich sei mit der Möglichkeit ern stester Krisen zu rechnen. Sa l? s n y a i n, England, 7. Juli. Kapt. E. B. Loraine und Sergeant-Major Wilson von der bri tischen Militär-Lustschifferabtheilung, haben bei einem Uebungsflug hier durch Absturz den Tod gesunden. Die beiden Flieger waren am frühen Mor gen bei dem großen Armee-Feldlager aufgestiegen, um die übliche Probe fahrt zu unternehmet!. In einer Höhe von 400 Fuß kam der Aeroplan plötzlich aus dem Gleichgewicht, kippte um und stürzte zu Boden nieder. Mit weit vernehmbarem Krach schlug die Flugmaschine auf die Landstraße auf. Wilson wurde auf der Stelle getödtet Kapt. Loraiue wurde bewußtlos auf gehoben und verschied nach wenigen Minuten. o n o n, 10. Juli. Der vor acht Wochen begonnene Streik der hiesigen Dockarbeiter dauert fort. Es befin den sich noch immer 80,000 Mann ant Ausstand. Da die Geldmittel der Union schon vor Wochen erschöpft waren, sind die Familien der Strei ker am Verhungern und die Sterb lichkeitsrate nimmt unter ihren Kin dern in erschreckender Weise zu. Italien. V i e I a i e n 8 u i a s Urtheil in dem berühmten Gamorra Prozeß, der seit nahezu einem Jahre und vier Monaten im Gange ist, wurde heute gefällt. Neun Angeklagte wurden von der Jury einstimmig des Mordes, begangen an Gennaro Guo colo und seiner Gattin, schuldig be funden und die übrigen sechs wurden schuldig gesprochen, einer Vcrbre cherbande angehört zu haben. Die Eheleute Guocolo wurde nam 6. Juni 1900 ermordet. Cuocolo gehörte zur Gamorra und hatte einen Streit mit seinem Chef Enrico Alfano, der feinen Tod verfügte. Guocolo wurde nach Torre Tel Greco, einer Vor stadt Neapels, gelockt und dort von zwei Männern erstochen. Kurze Zeit darauf wurde auch Frau Guocolo von Zwei Männern erdolcht. Tie Gomorra hatte es für angebracht gehalten, ihr für immer den Mund zu stopfen, da sie von der Zugehörigkeit ihres Man nes zu dem Geheintbuitd wußte und Alfano fürchtete, daß sie aus Rache über den Tod Guocolo* zur Ange ber in werden würde. Frau Guocolo war in Neapel als ausnahmsweise schöne Frau bekannt. Nach der Ermor dung des Ehepaares Guocolo wur den viele Verhaftungen von Gontorri sten vorgenommen, für die sich Pater Giro Vittozzi, ein katholischer Priester in's Mittel legte. Es gelang Vittoz zi auch, die Freilassung der Arrestan ten durchzusetzen. Aber nach mehr jährigen Nachforschungen gelang es dem italienischen Detektiv MareS ciallci Gapizntti von Geimaro Abbate« ntaggio, einem Mitglied der Gantorra, ein Geständniß zu erlangen. Gegen 41 Personen wurden Mordanklagen erhoben. Drei von den 41 wurden niemals gefaßt, weil fie sich der Ver haftung rechtzeitig durch die Flucht entzogen hatten. Drei andere star ben in Untersuchungshaft und 20 wur den vor einiger Zeit in Freiheit ge setzt, weil die Zeit, die sie in Unter fuchungshaft verbüßt hatten, der Höchststrafe gleichkam, die sie unter der Anklage, einem verbrecherischen Geheimbund anzugehören, hätte tref fen können. Die übrigen 15 Gantor ritten wurden, wie eingangs erwähnt, schuldig gesprochen. Die Angeklagt ten werden zu schweren Kerkerstrafen verurtheilt werden, da die Todes strafe in Italien abgeschafft ist. i s s a o n 8 n i i e o y a listen machen im nördlichen Portn gal sporadische Versuche, die Republik zu stürzen und die Monarchie wieder aufzurichten. Königsfreundliche Por tugiesen versuchten heute, eilte Brücke über den Fluß Mittho in der Nähe der Stadt Gantinha mit Dynamit zu sprengen. Sie richteten jedoch nur wenig Schaden an. i s s a o n 9 u i i e o narchisten nahmen heute die Stadt Gabeceiras de Basto ein und die Re gierungstruppen schickten sich sofort an, die Stadt zu bombardiren. Die Monarchisten stehen unter dem Kom mando von Homo Ghristo und sollen von Giudad Rodrigo, Spanien, in Portugal eingerückt sein. Nach den letzten Nachrichten ist auch die Grenz festung Almeida von den Monarchi sten bedroht. Inland. Aufruf der neuen Partei. N e w A o k, 7. Juli. Ein Auf ruf an diejenigen Bürger der Ver. Staaten, die mit der „nationalen torischrittlichcit Bewegung" im Ein vcrständmß sind, zur Entsendung von Delegaten nach der Nationalkonven tion der neuen Partei wurde heute Von Senator *JosePh M. Dixon von neemer. Montana, Tl.'-odore Roosevelt's Kam pa^uentnunger, eiloffeit. Die Kon vention soll an 5. August in Ghicago abgebalten i,c hen. Der Aufruf ist von Mitgliedern des temporären Or ganisationscomites, das kurz nach der republikanischen Nationalkonvention in Gfiicagc von Gouverneur Johnson von Galifornieit etnanit wurde, un tf'fZ'jicHnei. Außerdem trägt er die Unterschriften von Rooscvcitrufen in HStaaten der Union. „Die Terri torien gehören nid't in eilte National foiwention," erklärte Senator Diroit und werden deshalb nicht berücksich tigt werden. Betreffs der fehlenden acht Staaten kann ich sagen, daß die meisten von ihnen Delegaten senden werden, obwohl sie an dem Entwurf des Aufrufs nicht teilgenommen ha ben. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird die Konvention die neue Partei die „Nationale Fortschrittliche Partei" taufen. Ich kann das aber noch nicht mit Bestimmtheit sagen. Bis jetzt sind noch keine „Issues" autoritativ vorgebracht worden und die Platform wird natürlich von den Delegaten an gefertigt werden."—Der Aufruf ist „an das Volk der Vereinigten Staaten ohne Unterschied ehemaliger politischer Differenzen" gerichtet und klingt durch und fcurch rooseveltisch. Ex-Bundes-Chemiker Wiley unter' stützt das demokratische Ticket. W a s i n o n 7 u i Dr. Harwet) W. Wiley, füher Ghef des dem Ackerbau-Departement unter stellten Ghentischen Bureaus, erklärte, daß er aus der republikanischen Par tei ausgeschieden ist und dieses Jahr das demokratische Präsidentschafts Ticket unterstützen wird. Er gab die Erklärung in einer Versammlung ab, in welcher der Wilson-Marshall De mocratic Glub gegründet wurde. Geldtrust Untersuchung. W a s i n o n 7 u i I n folge der letzten Sitzung des Sub font ites des Haus-Ausschusses für Banken und Währung wird die Ver folgung des Geld-Trust wahrschein lich bis nach den Nonembermalilen ruhen. Wiewohl offiziell verkündet wurde, daß es zu keinem definitiven Beschlusse gekommen sei, verlautet es doch, daß die Majorität der Ansicht sei, es wäre unvernünftig, die Unter snchung während des Sommers fort zuführen. Die Herren meinen, daß die Untersuchung als zweischneidiges Schwert beiden Parteien in der Kam pagne zum Schaden gereiche und daß die Untersuchung zu einer Zeit, wo das Geschäfts leben in Erwartung des Ausganges der Kampagne in Stock ung gerathen ist, einen sehr schädli chen Einfluß ausüben würde. Das Siibfoniite wird in den nächsten Ta gen wieder zusammentreten, um dies bezüglich endgiltig zu beschließen. Hilles der Leiter der repnblikanisäien Kampagne. W a s i n o n 9 u i a r les Dewey Hilles, der Privatsekretär des Präsidenten Taft, ist zum Leiter der Wahlkampagne feines Ghefs er koren worden. Er wurde heute von dem Unterausschuß des republikani scheu Natioiialfomites einstimmig zum Vorsitzenden der Körperschaft ge wählt. Hilles war der Mann, den Präsident Taft als Kampagneleiter wünschte. Als das Subkomite jedoch heute int Weißen Hanfe vorsprach, theilte der Präsident mit, daß er ihm die Auswahl des Vorsitzers des re publikaitischeii Nationalknmites aäin lich überlasse. Das Kotnite begab sich sofort nach dem Willard Hotel, hielt, eine kurze Sitzung ab und wählte Hilles einstimmig. Wider die Beulenpest. W a s i n o n 9 u i I n sämmtlichen Häfen der Ver. Staaten an der atlantischen und Golfküste werden strenge Vorsichtsmaßregeln durchgeführt um die Verschleppung der Beulenpest auf amerikanisches Gebiet zu verhindern. Generalarzt Blue vom Bureau für die öffentliche Gesundheit und den Marinehospital dienst erließ auf telegraphischem We ge einschlägige Befehle an die Beam ten in Portland, Me., Boston, Pro vidence, New ?)ork, Perth Ambon, Baltimore, Norforf, Wilmington, Charleston, Savannah, New Or leans, Pensacola und Galveston. Sie werden angewiesen, in Anbetracht des Ausbruches der Beulenpesi in Hava na und Porto Rico sich mit den städ tischen Gesundheitsbeamten in Ver bindung zu setzen und die, Einfalt gung, Untersuchung und Vernichtung der Ratten, namentlich an der Was serkante, zn veranlassen. *riB!. So,-t'lvty «•*... »tsPreise: $.150 das Jahr in den Ber. Staaten «ach dem Ausland» 12.00 das Jahr nach Canada 12.00 (M. 8) nach Teutschland $2.00 (Rbl. 4) nach Rußland (91Iii? gegen Borausbezahlung) Ro. 51 Nationalkonvent der Prohibitiouisten. A a n i i 1 1 N I 1 0 Juli. Ein sensationeller Angriff auf Präsident Tast, Gol. Roosevelt und die republikanische und demokratische Partei int allgemeinen war das Merk mal des Beginns der elften Natio nalkonventiou der Prohibitioniftcn. Glinton N. Howard von Rochester, N. A., der temporäre Vorsitzende, hielt eine „Keyuote"-Rede, in der er die „von den Boßen und Schnaps brenitent" kontrollirten alten Par teien gehörig herunterputzte. Von den alten Parteien, sagte er, ließe sich feine wirkliche Reform erwarten und von der sogenannten dritten Partei, in der Roosevelt die Hauptrolle spiele, schon garnicht. Auch von Gouverneur Wilson wollte Howard nichts wissen. Wilson sei zwar ein „guter Mann", sagte Howard, aber die Prohibitio nisten seien nicht dazu da, einen „gu ten Mann" zu wählen, sondern woll ten den nichtswürdigen Getränkebaii del ausrotten. McKinley und Harri son seien auch „gute Männer"im Wei ßen Hause gewesen, aber nach ihren Amtsterniinien habe das Land mehr als bei ihrem Amtsantritt in Rum geschwommen. Nachdem Howard dann die Schale seines Zornes über das demokratische Repräsentanten haus ausgegossen hatte, weil es den Versandt geistiger Getränke in das „trockene" Territorium im Süden nicht verbot, legte er sich gegen Got. Roosevelt in's Zeug. Melvi« Baniman/s Leiche ange schwemmt. A a n i i y N I 1 0 Juli. Am Strande der Brigantine Beach wurde heute eine Leiche ange schwemmt, die für den Körper des am 2. Juli mit vier Kameraden urn's Leben gekommen Luftschiffers und Erfinders Melvin Vanintan gehalten wird. Vaniman's Lenkballon er« plodirte in der Nähe der Bucht und die Männer in der Gondel stiirtzten aus einer Höhe von 500 Fuß in sechs Fuß tiefes Wasser. England erhebt Protest. W a s i n o n 1 1 u i A fred Junes, der Geschäftsträger der britischen Botschaft, benachrichtigte Staatssekretär Knor heute, daß Groß, britaimien die Projektirte Panama kanal-Gesetzgebung, nach der fremde Schisse Kanalzoll zahlen sollen, wäh rettd amerikanische Schife freie Durch fahrt haben, als eine Verletzung des Hay-Pauncefote-Vertrages betrachten würde. In Junes' Schreiben beißt es, daß Englands Einwände gegen die Kaitalgefetzgebuttg im Einzelnen formulirt feiert und nach Washington gesandt werden würden. Daß Deutsch land, Frankreich und andere 5diif« fahrt treibende Nationen mit dem Vorgehen Großbritanniens einver standen sind und sich dem Pro:e"r an schließen werden, ist dem Staatsde partement berichtet worden. Groß britannien ist der Wortführer der übrigen beteiligten Nationen. Riesenbrand ytThoiifcnb Island Park. 235 ö e o w n, N. Z)., 11. Jnli. Ein Rieieiibrattb bat den Herrlichen Sommet platz Thousand Island Park ant St. Lawvence Rw-?r voll ständig zerstört. Das Gcliürbiau und das Wcllevle Hotel, das N. Z. Educational Building, das Poir» emt, die Kirche, alle bedeutenden Ge schäfte und nahezu 2H) Villen sind ein Raub der Flammen geworden. Der angerichtete Schaden übersteigt weit eine Million Dollars. Drei Personen, tudt, 13 im Sterben »ud 24 schwer erkrankt. A u u s a a 1 1 u i V i e r zig Mitglieder der Familie Gattadn, die, wie alljährlich, zu einer Fami lien Reunion bei Marcellus Gaita dy in Garfield, Ga., zusammenge kommen waren, wurden durch ein in das Festmahl geschüttetes Pflanzen gift vergiftet. Benjamin Ganadii, seilte Schwester, Frau Faircloth, und eines von ihren Kindern starben über Nacht. Dreizehn Theilnehmer ait dem Festmahle dürften kaum mit Leben davonkommen die restlichen 24 sind ebenfalls schwer erkrankt, ha bert aber Aussicht auf Genesung. Es wird vermuthet, daß ein Racheakt ei nes unzufriedenen Zimmermädchens vorliegt. LaFollette zahlte Roosevelt heim. W a s i n o n 1 2 u i U n ter dem Titel „Der Fall des Herrn Roosevelt" hat Senator La Follette in seiner Wochenschrift einen Artikel ge schrieben, der ungefähr folgender maßen lautet: „Bryan in Baltimore (Schluß auf Seite 8) \n\n n e n 1 0 u i e I n n England. Bismarek, Nord.DatSka, Donnerstag, den 18. Juli 1912, Portugal.