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6. lt§ Offener 5»chreibebrief des Philipp Ssuersmpfer. 94S. Mein lieber Herr Redacktionär! Das Komplott, wo ich gege unseren Hund geschmiedet hen, hat ge schafft, das war e die Lizzie, Pietsch. Un da kann mer Widder mal sehn, daß der WedesweUer immer da is, wenn es sich darum handele buht, en dörtie Dlic! an jemand zu spiele un wenn der Jemand auch kein anderer Mensch wie en Hund is. Am nächste Morgen, wie was meine Alte, baun- stehrs is komme, da hat se en Schrei des Entsetzens ausgestoße un hat da mit das ganze Haus an die Beine gebracht. Ich sin off Kohrs auch daunstehrs geronnt. bikahs mer kann doch nie nit wisse, was alles häp pene kann. Es hat nit lang genom me, da hen ich alles ausgefunne. In die Nacht hat einer e Seller-Windoh eingesmäscht, hat die Lizzie ihren Hund getackelt un hat ihn den Hals erumgedreht. Die dohte Leiche von den Prinz hat an den Kellerslohr gelege un die Lizzie un die sämmt liche Kids hen dagestanne un hen gegreint wie alles. Ich hen mich nit eweg gewwe wolle un da hen ich mich blos, um meine gute Wille zu zeige, auch e paar Schmerzensträhne abgedrickt. Wie die Lizzie ihren erschte Schmerz iwwerstanne gehabt hat, da hat se gesagt: „Jetzt kommt mich a tower nie n:t mehr en Hund ins Haus." Ich hen die Lizzie ganz ffihstche an mei treies Herz geblickt un hen gesagt: „Lizzieche, so lang ich noch lewe, brauchst du auch kein an nere Hund." Dann hen ich Bleckfest gehabt un wollt for en Eiohpener zu den We^ desweiler schniefe, da hat awwer die Lizzie gesagt: „Ich will dich emol ebbes sage, Philipp, der Spring steht for die Diehr un mer müsse aller hand Niepeh.'s un fo Stoff ins Haus Mache, for daß es nit zu Schande gehn buht." Ich hen gesagt, se sollt nor ehett gehn un sollt sich bic Lent bestelle. Da hat se gesagt, bet könnt mer wibber emal sehn, was ich for en Feller wär en annerer Mann bellt so en Schapp selbst mache un en an nerer beht es gar nit gut genug mache. Du weißt boch, hen ich gesagt, baß ich einige Zeit tebbig sin, ebbes zu buhn was willst bu benn, baß ich buhn soll? In bic erschte Lein hat iie Lizzie gesagt, müsse bic Buwe Are Bettruhms gepehpert wer'n. Die Wahls gucke ja, baß ich mich schehme Muß, wenn emal en anständiger Mensch enei komme buht. Ich hen schon bas Pehper gekauft un hen en Pehl voll Pehst, du besser holst bich Hie Steppleiter aus ben Keller un Huhst aleich starte. Da, bo hen Mersch '.igehabtl Sell is mich e schöne Be jtibeerung gewese! Es war kein Juhs, jöofc ich gekickt hen un bei hen ich ge sagt. ahlrecht hen ich gesagt un hen .'tyich ben Stoff herbeigeholt. Die 'Lizzie hat gesagt, sie beht bas Peh per for mich pehste un ich braucht es nur an die Wahls zu hänge. Wie .Ich bic Steppleiter enauf gekleimt sin, in hen ich gleich en Ettäck von Dissi neß kriegt. Lizzie, hen ich gesagt, solang ich an bic Leiter streht stehn kann, sin ich ahlrecht, wenn ich mich atver immer stuhpc muß, for bich bas Pehper abzuncmme, bann verlier ich meine Bällenz un bei kernn isig e Eck zibent häppene. Se hat ebbes gc grumbelt un hat gesagt, ich könnt doch schuhr genug nit eckspecktc, daß sie mit ihren Korpus delictus ein die 'Leiter enuff krawwele beht. Wenn du öuch e wenig biffie werscht, bas macht •nicks aus. Well, ich hen es ben Weg mi sehn könne. Well, hen ich ge '!Jagt, ich will bich emal ebbes sage, /geb mich den Pehl auf die Leiter. es is enmhau besser, wenn ich die Wahl erscht gute Koht mit den Webst gewwe, dann buht bas Pehper 'besser sticke. Die Lizzie hat gefeit /joie alles, awwer wenn ich emal mein .Weinb ausgemacht hen, un bann muß auch mein Weg gehn. Se hat 4nich also ben Pehl mit die Pehst ge »£ietscf)t un for e Weil is alles ganz gut gange. Ich hen drufflos ge .'scheifft, als wenn ich met ganes Lewe ^ang e Pehperhänger gewese wär. Ich Aen mich gefreut, daß ich so en feine .s'Schapp mache konnt un hen mich )Jogar wann un dann auf mein erhöhte -^Standpunkt en Schnuff getackelt, Auf einmal sin ich wibber bissic tfgetoorbe. Ich hen bic Lizzie ihre XEtenschen bazu gef.ihlt, awwer bie jhat geben'ft, ich wollt Nur Ecksjuhs »'•hen, for mit den Pehpeih^ige ^stappe, was doch gar 'nit' ber" Kätz 't'gewese is. .„Halt mich. wenmstens Sie •[•Leiter e wenig fest",, hen ich.geMt, Xun wenn sc: e| auch nit gern gebafm vhcit,: so konnt sie boch nit refsjuhse, bikahs einige Frau buht boch nit ^gleiche, wenn ihr Mann von e Leiter verunner falle buht im sich beiz. K?pp ^•verbreche buht. Htz pc.t yriz^è^esd Xgeholte un bas Hai mich gan$ be^èu gtenb besser fühle mache. Ich hen Irnich grab wibber ènir^ ^e«^Gch»kff getackelt un bas is, was ich nit hätt -softer* fcefttc* ©e rfut emal, ich hen en schreeklicke Schnie- fer von mich gewwe un hen babei en Schnertel mit mein linke Hinner fuß gemacht. Dabei hen ich den Pehstpehl en Kick gewwe un das Oosc fcing is boch erunner gefalle un grad aus die Lizzie! O. met, was hat bie Alte ausgeguckt! Wei, bas kann mer gar nit biskreiwe. S3 on owwe bis unne war sc voll von ben Pehst un se hat angewwe, bas war ganz schreck lieh. Off Kohrs hat sc mich for alles ge&Iehmt un sc hat en Foß ge rehft, bas war nit mehr schön. Se is in ihr Ruhm gelaufe for sich zu fliene un in bie Mienteim hen ich mit nf fear tiger (Mchwinbigfeit e Bielein zu ben Wedesweiler gemacht, for wenig Trost un Riefreschrnent zu krie ge. Ich sehn immer mehr, baß ich nit for orbinefire Arbeit gebaut sin, womit ich verbleiwe Das Bild auf dem Nagel. Weshalb sollte man das Bild ein». (ober einer) Liebsten in einem Me daillon ober in einem Uhranhängsel verbergen, wenn man sich seiner (ober ihrer) nicht zu schämen braucht?! Weshalb trägt mein es nicht offen zur Schau?! Das ist der Gedanke eines Pariser Photographen, der einen neuen Schmuck empfiehlt: die Photo graphie auf dem Fingernagel. Die Nach vierzig Jahren. v eint,- Reihe verschiedenartiger NqchriH^ ja sogar ein Theater be- Herstellung ist nicht im geringsten Pflanze stößt man in einem Mörser schmerzhaft oder mit irgend welchen oder anderen Gesäß recht klein und Unannehmlichkeiten verbunden. Im drückt den Saft durch ein Tuch. Gegenteil, sie ist die einfachste Sache Dieser Saft wird über die auf Blech der Welt: der Nagel wird mit einem lichtempfindlichen Ueberzug versehen, das Negativ ein Film wird darüber befestigt es wird belichtet, entwickelt, fixiert und das Bild ist fertig. Alsdann beginnt die eigentliche künstlerische Arbeit, sodaß zum Schluß der Fingernagel wie ein klei nes Gemälde aussieht. Um die Haltbarkeit des Bildes zu ern. Wer sein Herz anderweitig schenkt hat. frägt das neue Ideal auf JJ° ™e"'9 hau/'.s dem Fingernagel. Aber auch dem, ber J"8 »"»aschenen â wanlelmiiiiqer und wenigerbeständig!T® in der Liebe ist. und die Verehrer ™. d" Art. w.e (oder Verehrerinnen) häufiger wech- ®fo" .6c:m Buge n behandelt feit, kann aeholfen werden. Der Pho- ^urde Entgegen bem sonst üblichen tograph entfernt durch eine Bon ihm S a a u a e .GenysstlkonsHl für Rußland in der mandschurische^ Hauptstadt 6Harbin, soll gerichtlich zur Verantwortung ge zyKey werden loegen Nachlässigkeit im eä dem Rittmeister ^Tschernitzki 60h ••'der Grenzwache ge lungen sein soll, hunderttausend Mark KrMgèldtt-M unterschlagen. Tscher nitzki ist dafür bereits zur Einreihung •hfr Me-:^tt*stntititfditHxtgnie verurteilt worden. b, erfundene Subltan, augenblicklich »as ^"be Ü"' anzufeuchten muß rohe unliebsame Bild. Der Photograph hat .nett ju erscheinen, ohne riefigen'Zulauf und eine feiner ersten ebe N°uÄ--,ke.t Kundinnen war die Theaterdame! Milchf lecke lassen ich aus zart Gaby Deslys, die jetzt das Bild ihres farbenen Stoßen durch die bekan Manuel, des in sie verschossenen por- itcn Fleckenreinigungsmittel nur schwer tugiesischen Erkönigs auf dem FW-! ?der gar nicht entfernen. Man hat aernagel trägt. jedoch in betn chemisch-reinen Glyce rin, bas man bei jebem Apotheker zu kaufen bekommt, ein Mittel gefunben, In diesen Tagen erst sind in Mar settles neue Nachrichten aus dem bela- Mit einer weichen Bürste streicht man gerten Paris eingetroffen: ein Brief das Glycerin auf die Milchflecken auf, vom 16. Januar 1871, der jetzt, nach läßt es in den Stoff einziehen, wäscht mehr als 40 Jahren, seinen Bestim- diesen nach zehn Minuten mit lau mungsort Marseilles erreicht hat unb warmem Wasser aus und plattet bie von der gewissenhaften Post wortlos Stelle auf der linken Seite, bis *e dem Adressaten, der Redaktion des nicht mehr feucht ist. Auf diese ein „Nouvelliste", ausgehändigt worden ist. fache Weise lassen sich auch Milch Der etwas verspätete Brief enthält taffeefleefe aus zartfarbenen Stoffen einen langen Bericht des Pariser Mit-1 ent ernen arbeiters des Marseill-s-r Bla't-s. ^tsrfi,et Leim. Ein sehr Der Staats-Anzeiger. Bismarck, N. B., den 8. Allerlei fur*« Hau«. W e n n E i w e i z u e s e i e Schnee geschlagen werden soll, so muß das Gesäß, in das man es schüt tet, vollkommen trocken sein. Schlägt man es an der frischen, freien Luft, so wird es bedeutend schneller steif. o a s n o w a o e s e frisch ist, läßt sich in gleichmäßige, dünne Scheiben schneiden, wenn man die Klinge des Brotmessers erhitzt. i e z u E i n s i z e n und Besprengen aller durch Motten gefährdeten Sachen. In eine Flasche gieße man 80 Gramm Spiritus, füge ie 5 Gramm Kamvfer und spanischen Pfeffer hinzu, verschließe die Flasche i,ut, lasse sie mehrere Tage an einei.t warmen Orte, aber fern von offener Herbstelle, da Spiritus sich entzünden könnte, stehen, schüttele oft um, filtriere zuletzt die Flüssigkeit und be sprenge damit Wollzeug, Kleidungs stücke, PelzsachcN und Plüschmöbel. O s t- i n e E i s e n Rotweinflecke in Tischzeug oder anderem Leinen entfernt man, indem man den befleckten Teil auf einen Blechteller breitet und Saucrampfer feift darauf gießt. Um diesen Saft zu bereiten, ist gerade jetzt Zeit, :oo diese Pflanze überall wächst und als Unkraut leicht auf Rasenplätzen, teller gespannten Flecke gegossen und ber Teller erhitzt dann wäscht man das Leinenzeug kalt nach. Auch Wa schung mit Essig ober bem Saft einer sauren, unreifen Weintraube hilft. W e n n e i n e i s e w e i gekocht haben will, so füge mein bem Wasser einige Tropfen Zitronensaft hinzu. erhöhen, wird es noch mit einer Art tet unb soll am selben Tage Verweb Glasur überzogen und das Dunkel der i bung finben, so muß mein bas Ti?r ^oiofitopfne sticht großartig von so bem Blaurot des Fingernagels ab.: unten unb in (altem Wasser liegt. 5ei Pl°?a!C trr! aufhängen, bat? ber Kopf micfi Höchstfälle Der Braten wirb beiburch bebeutenb erfreut sich der Nagel femes Schmuk- nuirber. kes. Dann beginnt das Bild langsam an ,nAfe. zu »erblassen. Wer noch denselben^," "V«" Sdltoarm fiat, läßt iai Bild erneu-- Vi c,r, i das biefem Mangel abhilft. Man verfährt babei in folgenber Weise: Der Brief war am 16. Januar der wiberstanbsfähiger, für Holz unb Me „Agentur Havas" zur Beförberung tall besonders ernv^lenswerter Leim übergeben worden und ver!ieß auch joird daraestellt aus: 100 Teilen Ge pünktlich im Luftballon die belagerte ratine, 100 Teilen Tischlerleim Hauptstadt Frankreichs. Wo der Teilen Alkohol und 2 Teilen Alaun. Brief während der inzwischen ver- Das Ganze wird im Wasserbade flossenen 41 Jahre gesteckt hat, ist ein 300 Teilen Wasser und etwa 20-I ungelöstes Geheimnis. Wenn auch je- gradiger Essigsäure behandelt un ner Bericht aus dem belagerten Paris gelöst. Nach bem Trocknen ber Ge im strengen (Sinne nicht mehr ganz ^stänbe. bi damit geleimt worben aktuell 'st so enthalt er doch manche, sinb- interessante Einzelheiten. Der Korre- föslich. spondent erzahlt von der Wirkung! der Beschießung und von einem Be-i H°^Ung-n remnt suche des Generals Trochu in taS'' wird der Leim durch Alaun un- 42r Forts. ..Di« Nationalqarden desi^el rett,fm,im ©Mr.t«3 I taucht und damit durch vorsichtiaes zweiten Bataillons eilen ihm entgegen und sagen ihm, baß er sich einer gro ßen Gefahr ausgesetzt habe. Doch ohne sich um diese Bemerkung zu be kümmern, begrüßt der General die Truppen und Offiziere aufs herzlich ste unb bittet sie, doch nicht außerhalb der Deckung größere Gruppen zu bil den." Dann fügt er hinzu: „Also meine Herren, halten Sie gute Wacht, abét exponieren Sie sich nicht nutzlos halten Sie sich zurück, der Augenblick wird kommen, wo wir unser Leben mit Nutzen Gefahren aussetzen." Täg lich wird in Paris die Liste der Opfer der Beschießung ausgestellt in ber legten Woche zählte man 51 Tote, 138 Verwundete. Dann fol gep, i y Wielen und in Gärten zu finden ist. Die mA b" °-rsch.edener y y bügelnden Gegen gebügelt werben. r-"®' t)in- und Herreiben Fliegenschmiitz ober sonstige Unreininkeiten entfernt. Unter biefer Behanblung leibet '.ie Vergolbung nicht. K a o e n a s e i n i u n s i e K a o e n s i n ein Reinigungsmittel, bas sich in ber Hauswirtschaft recht mannigfaltig anwenben läßt. Zum Beispiel gibt ber Abgang unb bie Schalen ber ro hen Kartoffeln, in Stücke geschnitten, mit etwas Wasser ein vorzügliches Putzmittel für gelbe, fleckige Karaffen unb einbere Glasgegenstänbe ebenso zur Reinigung von Blech- unb Zim mergeräten ist bie in Wasser getauchte Schale vorzüglich zum Putzen von Messern unb Gabeln toenbet man eine burchschnittene Kartoffel mit bestem Erfolg an. Dann lassen sich auch damit farbige Wollsachen, Stickereien und anderes waschen. Man reibt ge reinigte, jedoch ungeschälte Kartoffeln, wäscht den Gegenstand dann zweimal in lauem Wasser durch und spült ihn in Wasser aus, dem etwas Essig zu gesetzt ist. Li n 0 e u darf man Weber mit warmem Wasser noch mit Seise ab reiben. Am besten wirb es täglich mit kaltem Wasser unb ungefähr alle Zwei ober bret Wochen mit Milch abgerieben. i O Y des Anzeiger empfiehlt sich für Drucksachen aller Art in Deutsch und Englisch i 5 V -T I \n\n Ihne Jhrn ltewer i i S a u e a e I s e e i s e s a Die Office