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Gebühren für Anzeigen: iOf per Zoll für jede Insertion lOt per Zeile für die erste Insertion 5c per Zeile für jede folgende Insertion Bei Anzeigen von (iO Zoll und darüber be* redmen wir *uc per Zoll für die erste und 15c für jede weitere unveränderte Insertion Heine Abweichuug von diese» State»! Wocheu-Rundschau Ausland. Deutschland. 1 Berlin, 1. Sept. Ein schwerer Unfall ereignete sich gestern in einer »Zeche bei Gelsenkirchen in Westfalen. An einem der Schachte brach eine höl zerne Platform zusammen und sechs Arbeiter, die sich auf derselben be fände?:, stürzten tu die Tiefe. Fünf der Unglücklichen wurden auf der Stelle getödtet und der sechste erlitt so schwere Verletzungen, daß die Aerzte wenig Hoffnung auf seine Ret tung haben. n e n 1 S e A a n k geschäft Siegfried Klopfer, in der be lebten Schntzenstraße beim Haupt bahtthof, schlug gestern um 7 Uhr Abends ein junger Mann mit einem Hammer die Scheibe des Auslage fensters ein, griff hinein, raffte eine Anzahl Tausend- und Hundertkronen scheine an sich und entfloh. Passan ten verfolgten ihn, hielten ihn aus und verprügelten ihn, bis die Polizei kam und den dreisten Einbrecher ab führte. e i n 1 S e E i n e S e n s a tion hat in Karlsruhe die heute be kannt gewordene Festnahme eines Schloßdieners, Samens Richert, er regt. Der Verhaftete beabsichtigte, nach feinem eigenen Geständniß, die Vertrauensstellung, die er bekleidete, dazu zu benutzen, der Großherzogin Hilda von Baden Juwelen im Wer the von einer Million Mark zu steh len und in's Ausland zu fliehen. Er hatte bereits alle Vorbereitungen zu dem Diebstahl getroffen, doch wurde er im letzten Augenblick an der Aus führung desselben verhindert. Magdeburg, 2. Sept. Der Kaufmann Weber ans Leipzig, der vor einigen Tagen in der Nähe von hier mit seiner Frau eine Kahnpartie unternahm, wobei diese angeblich in folge eines BootSnnfalls um'S Le ben kam, ist heute wegen Mordver dachts verhaftet worden. Berlin, 2. Sept. Die über die Fleisch- und allgemeine Lebensmittel theuming herrschende Aufregung zieht immer weitere Kreise. Mit Ber lin fordert Charlottenburg energisch die Aufhebung der Zölle auf Schlacht vieh, Fleisch und Futterstoffe, und die Frage soll auch aus dem branden burgischen und preußischen Städtetag aufgerollt werden. Die städtischen Behördern von Flensburg haben die Regierung zur Oeffnung der Grenzen für die Einfuhr von Schlachtvieh und zur Herabsetzung der Zölle für alle Lebensmittel aufgefordert. Auch die Stadtverordneten von Aachen wollen gegen die Kalamität vorgehen, zu der fichbic Theuerung gestaltet. Alle Zei tungen, die nicht in's Horn der Agra rier stoßen, sind einig darin, daß zu radikalen Mitteln gegriffen werden muß, wenn nicht die Gesundheit des Volkes durch den Mangel an zweck mäßiger Ernährung schwer geschädigt werden soll. Berlin, 3. Sept. Auch die „Vossische Zeitung" ereifert sich über !die Meldung, daß die Ver. Staaten sich weigern werden, die Panama kanal-Kontroverse dem Haager Tri bunal zu unterbreiten. Das Blatt erklärt, daß die Haltung der amerika nischen Regierung durch diese Weige rung „in ihrer ganzen Brutalität" enthüllt werde. Diese Haltung sei die ehrliche und logische Folge der Poli jtif der Republik, die im Verkehr mit ^anderen Nationen die gewaltthätigen Methoden der Börsen- und Trust .maguaten anwende. Berlin, 5. Sept. Bei einer !Iagd auf wilde Eber wurde heute Freifrau von Ekhardstein, Gattin ei- ftes Garde-Offiziers, von dem Gra fen Fines von Finckenstein, einem Garde-Offizier, durch einen unglück lichen Zufall erschossen. Die beiden Familien sind verwandt. e i n 5 S e a s Z e e 'in-Luftfchiff „Hansa", welches schon 'o viele glänzende Proben seiner außergewöhnlichen Leistungsfähigkeit abgelegt hat, ist wiederum ein Re kordbrecher gewesen. Den diesmali gen Erfolg erzielte der gewaltige Segler der Lüste bei dem Wasser Ingzeng-Wettbewerb, welcher soeben .ton Heiligen dämm, dem besuchten Ladeort an der Küste von Mecklen burg, vor sich gegangen ist. Die .Hansa" erzielte eigentlich zwei Re ords, den einen als trefflich brauch» lares Wasserflugzeug, den anderen ür eine Musterleistung als Passa ',vrfahrzeug, denn sie hatte, ein« chließlich der Mannschaft nicht weni $cr als zweiundvierzig Personen an 9orb, unter ihnen viele Fachmänner, velche mit kritisch«» Augen die Evolu tionen des prächtigen Luftschiff's ver folgten. e i n i S e E i n e i e s i gen, zuverlässigen Marine Nachrich tenagentur zufolge wird das neue deutsche Marinenluftschiff „Zeppelin" alle Rekords bezüglich der Größe, der Schnellikeit und der Betriebsfähig feit brechen. Die Spezifikationen für das neue Luftschiff verlangen, daß dasselbe eine ununterbrochene Fahrt von wenigstens 00 Stunden zu ma chen imstande ist. Die deutsche Admi ralität setzt jedoch größere Hoffnun gen auf das Schiss und glaubt, daß es bedeutend längere Fahrten ma chen wird. Die verlangte Geschwin digkeit beträgt über 50 Meilen per Stunde und der Radius des Fluges, einschließlich der Rückfahrt, muß zwi schen 1500 und 1600 Meilen betra gen. München, 6. Sept. Bei einem Aufflärungsflug zum Zwecke der Er kundung der feindlichen Stellung bei den bayerischen Manövern stürzte hellte der bayrische Leutnant Steger aus einer Höbe von 300 Fuß ab uud erlitt so schwere Verletzungen, daß er in wenigen Minuten verschied. Das Wetter war stürmisch, als Leutnant Steger in einem Zweidecker ausstieg. Er wird mit militärischen Ehren be erdigt werden. Oesterreich-Ungar». W i e n 1 S e e i e i n e A u tomobilunglück haben heute in den Tyroler Alpen drei Touristen den Tod gefunden und vier andere schwere Verletzungen erlitten. Als eine aus zwei Engländern, deren Gattinnen, zwei in St. Cloud lebenden Amerika nerinnen und einem New Dorker, na mens Funjac (?), bestehende Reise Gesellschaft am Zirlerberg bei Inns burg thalabwärts fuhr, versagte plötz lieh die Bremse des Automobils. Die ses schoß mit rasender Schnelligkeit den Abhang hinunter und stürzte, da der Lenker die Kontrolle verlor, in eine Schlucht neben dein Wege. Zwei der Damen wurden mit dem Chauf feur. auf der Stelle getödtet und die übrigen Insassen des Wagens jchtver verletzt. u a e s 3 S e E i n e dauerlicher Unglücksfall hat sich in der Nähe des Dorfes Kisvarad in Ungarn zugetragen. Es stürzte ein Theil der neuerbauten Brücke über die Theis ein, wobei die meisten der am Bau betheiligten Arbeiter in den Fluß stürzten. Neun Mann fanden auf der Stelle ihren Tod durch Er trinken, während mehrere andere schwer verletzt aus den Finthen gelö sten wurden. Kisvarad ist ein kleines Dorf im Komitat Neutra, das zum Bezirk Ersekujvar gehört. Der Ort hat etwa 900 Einwohner. W i e Ii, 8. Sept. Der deutsche Reichskanzler, Dr. von Beth mann Hollweg, wird, wie nunmehr der hiesigen Staatskanzlei amtlich aus Berlin mitgetheilt ist, am siebenten September auf Schloß Buchlau zum ^esuck des Grafen von Berchtold, des österreichisch ungarischen Ministers des Acußern, eintreffen. Wenn in der letzten Zeit manchmal das Ge nihl sich geregt und, trot? aller amt licher Beschwichtigung, sich erhalten hat, als ob die Intimität zwischen Berlin und Wien nickt mehr die alte innige sei, so wird die Zusammen kunft zwischen den beiden Staats männer der zwei befreundeten und verbündeten Mächte jede etwaig vor handene, auch nur leise Verstimmung beheben. Der Zusammenkunft muß grade unter den obwaltenden Umstän den eine große Bedeutung beigemessen werden. Wird es sich doch in erster Linie darum handeln, ein völliges Einverständniß betreffs der neuen Aktion des Habsburgerreichs in der türkischen Frage zu fonstatiren. Nach dem die Einzelheiten der Anregung des Grasen Berchtold, durch einen Meinungsaustausch unter den Mäch ten die Zustände im osmanischen Reich aussichtsreicher, sowohl für die Türkei selbst wie für ganz Europa, zu gestalten, hier ausgearbeitet sind und die thatsächlichen Verhandlungen rnimnehr beginnen sollen, kann eine Aussprache zwischen dem deutschen Reichskanzler und dem Leiter der Ausland-Politik Oesterreich-Ungarns der angeregten Sache selbst nur för derlich sein. u ap est, 6. Sept. Drei Sol daten fanden heute ihren augenblick lichen Tod durch Sturz aus einem Luftschiff, das militärische Manöver ausführte. Das Fahrzeug war für einen Aufstieg vorbereitet worden und wurde von mehr als hundert Soldaten festgehalten. Ein heftiger Wind wehte, und einer seiner Stöße entführt das Luftschiff. Es stieg schnell in die Luft, während alle Sol daten bis auf drei die Haltseile los ließen. Sie hielten sich fest, bis sie 7. Jahrgang Bismar«t, Nord.Dakota, Donnerstag, den 12, September 1913» von Erschöpfung ergriffen wurden,! worauf einer nach dem anderen in die• Tiefe stürzte. W i e n, 5. Sept. Wachsendes Un-1 behagen erregt besonders in Hiesigen, amtlichen und militärischen Kreisen die Häufigkeit der Spionage-Fälle, welche sich in den südlichen Grenzge bieten ereignen. Dieses Unbehagen wird erst recht verstärkt durch Enthül lungen, welche aus Innsbruck tele graphisch gemeldet werden. Die auf Veranlassung der Militärbehörde in Innsbruck wegen Spionage in Hast genommene Lehrerin Panizza ist im Gewahrsam mürbe geworden und hat ihrem Herzen Lust gemacht. Die Lehrerin hat u. a. aufgedeckt, daß den jüngsten Manövern in Südtirol ein italienischer Major beigewohnt hat, itt so vollendeter Verkleidung, daß niemand seine Identität gewahr wur de. Die Aussagen der italienischen Lehrerin haben hier den peinlichsten Eindruck hervorgerufen. Vielfach wird das Verlangen taut, daß fortan seitens der maßgebenden Stellen eine größere Wachsamkeit geübt werde. Schweiz. e n 1 S e i e A n s i daß der türkisch italienische Krieg nur durch eine regelrecht eingesetzte Friedenskonferenz von internatio nalem Charakter beendet werden kön ne, greift in den hiesigen diplomati schen Kreisen angesichts der obwalten denVerhältnisse und Thatsachen mit gleicher Gründlichkeit wie Schnellig feit um sich. Die „Unterhaltungen" zwischen den „inoffiziellen" italieni schen und türkischen Delegaten Haben sich nunmehr bereits wochenlang mühsam weitergeschleppt. Sie haben in Zürich, Lausanne. Caur und Evian getagt, ohne auch nur zu dem gering sten Resultat gekommen zu sein, wie die Hauptdifferenzen in der Anschau ung der beiden Kriegführenden ge löst werden könnten. In hiesigen ein flußreichen Kreisen ist man zu der Ueberzeugung gekommen, daß, soll ten die Verhandlungen keine schnei leroL.Fortschritte machen, die Signa turmächte des Berliner Vertrages sich um die Kämpfer zusammenzubringen, zur Einberufung eines europäischen Kongresses genöthigt fühlen würden. ci e l, 3. Sept. Kaiser Wilhelm langte Heute von Berlin hier an und wurde von der Bürgerschaft enthn fiaslisch willkommen geheißen. Mit glieder und Vertreter des BundeS raths empfingen ihn auf dem Bahn hof und begrüßten den deutschen Herrscher mit großer Herzlichkeit. Nach halbstündigem Aufenthalt fetzte der Kaiser seine Fahrt nach Zürich fort. Kaiser Wilhelm's Gesundheit läßt nichts zu wünschen übrig. Z i ch, 4. Sept. Kaiser Wilhelm traf hier gestern Abend von Berlin ein, um den heute beginnenden Schweizer Manövern beizuwohnen. Er wurde auf dem Bahnhof von Prä sident Dr. L. .Forrer, einer Deputa tion des Bundesraths, hohen Offizie ren und städtischen Beamten empfan gen. Die Bewohner Zürich's gaben ihrem Enthusiasmus und ihrer Freu de über den Besuch des deutschen Kai sers lauten Ausdruck und jubelten dem Monarchen zu, als er vom Bahn hof nach der ihm zur Verfügung ge stellten Villa fuhr. Z it i ch, 5. ©ept: In der ein fachen Uniform eines Gardeschützen beobachtete heute der deutsche Kaiser jede Truppenbewegung während der Manöverübungen mit der größten Aufmerksamkeit. Er begab sich in die Verschanzungen, untersuchte die Aus rüstung der Soldaten und stellte viele Fragen. Seiner unscheinbaren Uni form wegen hielten die Leute deif deutschen Kaiser für einen einfachen Hauptmann, was ihm großen Spaß zu machen schien. Ueberall, wo Kai ser Wilhelm sich sehen läßt, wird er mit jubelnden Zurufen empfangen. Sein leutseliges Wesen und seine ge winnende Einfachheit haben ihn bei den Schweizern sehr beliebt gemacht. Z i ch, 6. Sept. Der Manöver besuch des deutschen Kaisers in der Schweiz ging heute zu Ende. Kaiser Wilhelm nahm von dem Bundesprä sidenten Dr. Forrer und den hohen Beamten und Militärs herzlichen Abschied und bestieg seinen Sonder zug, während viele tausende von en thusiastischen Bürgern ihm zujubel ten und die Taschentücher zum Ab schied schwenkten. Ueber die Schwei zer Manöver sprach sich der Monarch sehr lobend aus.. Er dankte Präsi dent Forrer und der Bevölkerung für die überaus herzliche Aufnahme und die vielen Freundschaftsbeweise wäh rend seines Besuches. Italien. Mailand, 4. Sept. Die frühe re Kronprinzessin Luise von Sachsen und ihr gewesener Gatte, bet stören- tinifchc Pianist Enrico Toselli haben sich wieder ausgesöhnt. Sie weilen in schönster Eintracht in einem kleinen Strandort an der Riviera und arbei ten gemeinsam an einer Operette, zu welcher die Er-Kronprinzessin den Text und Toselli die Musik schreibt. Das Opus wird den Titel „Die tolle Francesco" erhalten. o n o n 2 S e Z u o e e i ner Sonder Depesche, die hier von Konstantinopel eingelaufen ist, sind die „Friedens Unterhandlungen" zwischen den türkischen und italieni sehen Delegaten in der Schweiz abge brochen worden. S e v e n a e e n 6 S e Z w e i britische Armee-Offiziere büßten heute bei einem Fluge ihr Leben ein. In einem Doppeldecker war Kapitän Patrick Hamilton ausgestiegen und hatte Leutnant Stewart als Passagier mitgenommen. Die beiden Offiziere hatten schon eine längere Strecke zu rückgelegt, als ein heftiger Wind ein« setzte. Bei dem Versuche, gegen den Wind zu stiegen, brach einer der Flügel des AeroplanS, und die Ma schine stürzte anS einer Höhe von 250 Fuß ab. Die Leichen der bei den Offiziere wurden in den Trüm mern des Flugzeugs gefunden. Ka pitän Hamilton gehörte dem Worce ster Infanterieregiment an, war aber in das Fliegerkorps des Heeres ver setzt. Leutnant Stewart war kein Luftschiffer. o n o n 6 S e A s o e der „Titanic Untersuchung" hat das Handelsministerium revidirte Vor schriften für die Erhöhung der Sicher heit des Lebens auf See erlassen. Die Bestimmungen treten am 1. Januar 1913 in Kraft. Sie sehen vor, daß nach dem Ausland fahrettdcPerfoneiv Dampfer und Auswandererschiffe, so wie Segelschiffe, die mit Passagieren über das Meer fahren, gehalten fein sollen, Rettungsboot Vorkehrungen für alle an Bord befindlichen Perso neu zu treffen. Die Ausrüstung der Boote, bereu Zahl'vermehrt worden ist, muß sich in den ersteren befinden, sobald das Schiff den Hafen verläßt und dort während der ganzen Reife verbleiben. Die Personen Tragfä higt'eit muß an jedem Boot vermerkt sein. o n o n 6 S e i e e s e dauern über den Geist, in dem die Panamafrage auf dieser Seite des Atlantischen Ozeans erörtert wird, gelangt heute in der „Westminister Gazette", dem Regierung*-Organ, zum Ausdruck, dessen Redakteur, I. Alfred Spender, als der nächste bri tische Botschafter in Washington be zeichnet wird. Das Blatt sagt in ei nem Leitartikel, die Beschuldigung der „Dankee-Persidie" habe genau die erwartete Wirkung gehabt, denn Amerika habe erwidert, daß in Euro pa viele Beispiele dieser angeblichen Perfidie zu finden feien. Dies diene dazu, in einem Falle Hitze zu erzeu gen, in dem Licht verlangt werde. Es fei wahrscheinlich, so fährt die „Gazette" fort, daß es der Divloma tie nicht gelingen werde, eine Lösung zu finden, und in diesem Falle könne die Regierung nichts anderes thun, als Arbitration zu verlangen. Dann wird dargelegt, daß die Ratifikation eines Abkommens betreffend schieds rechtliche Erledigung der Frage von dem amerikanischen BnndeS'enat erst nach der bevorstehenden Wahl zu er langen sein werde. Inland. Zensus der Katholiken. Mi w a n k e e, WiS., 1. Sept. Die Erzbischöfe Ireland von St.Panl und Gelnuou von St. LouiS haben mit dem hiesigen Erzbischof Meßmer über die Pläne für die Aufnahme ei nes Zensus der Katholiken in den Vereinigten Staaten fonferirt. Das Ergebniß der letzten Volkszählung wurde von den Katholiken angefoch ten, die ihre Zahl für viel zu niedrig angegeben erachten. Die Beschwerde kam PräsidentTaft zuOhren, der Erz bischof Gelnnon damit betraute, ei nen Spezial-Zensus in die Wege zu leiten. Untersuchung der KoHlcntHcitcrmig. W a s i n o n 1 S e den 2. Dezember d. I.' stellt das Han delsdepartement dem Repräsentan tenhanse einen eingehenden Bericht über die Frage in Aussicht, wer aus den gegenwärtigen höheren Kohlen vreisen den Nutzen zieht. Sekretär Nagel hat den Kommissär des Ar beitsbureaus, Charles P. Neitl, mit der Untersuchung dieser Frage be auftragt, um damit einer Resolution zu entsprechen, welche das Haus kurz vor feiner Vertagung angenommen $'0ric»lSocie,y bat. Der Kommissär hat schon ver schiedene Reisen unternommen, um Informationen in der Sache zu sam meln, und ist auch gegenwärtig wie der unterwegs. Aber man nimmt an, daß er seine Nachforschungen bis zum 10. September so weit abge schlossen Haben wird, daß er geübte Beamte mit der systematischen Er mittlung der Detail wird beauftra gen können. Hauptsächlich wird es auf die Feststellung ankommen, um wie viel sich die Kosten der Kohlen für das allgemeine Publikum durch den jüngsten Streik im Anthracitfohlen Revier Pennfylvaniens erhöht ha ben. worauf die Kongreß-Refolution hauptsächlich abzielte. Bei der Be rathung der ursprünglich vom Re präsentanten Dicfctiderfer, Pa., ein gebrachten Resolution im HauS Komite wurde behauptet, die Besitzer der Antbracitkohlen-Gruben hätten den Preis der Tonne Kohlen im Kleinhandel um 25 Cents erhöht. Füuf große Kommissionen. W a s i n o n 2 G., 1. Sept. Nach den Stürmen der Wahlkam pagne werden fünf von Kongreß er nannte aus Senatoren und Reprä sentanten zusammengesetzte Kontmis sionen, die mit besonderen Untersuch ungen betraut sind, worüber sie dem Kongreß in der nächsten Session zu berichten haben werden, zusammen treten, wahrscheinlich im November in Washington, um ihre Arbeit zu beginnen. Eine der wichtigsten Kom missionen ist die, welche die Lage der Industrien des Landes eingehend un tersuchen und Vorschläge über eine umfassende, bessere Arbeitsgesetzge bung machen soll. Die Mitglieder der letzteren Kommission sind erst noch von Präsident Tast zu ernen nen. Die den erwähnten fünf Kom missionen gestellen Aufgaben sind folgende: Untersuchung der den Ver kauf von in Amerika gezogenem Ta bak cut ausländische Märkte umge benden Umstände Untersuchung der Pacfctpostfroge und Aeußerung über die Frage des Ilmfangs des Post vacketsmiemS. welches durch die neue Postoffice-BewilligungSbill aittorifirt ist Untersuchung des Postdiemtes vermittelst Pettenmatischer Röhren und Aueßeruug über die Frage der Eigenthümerschaft der pneumatischen Einrichtungen durch die Regierung neue Regulierung der Bezahlung für den Eifenbahnpostdienst und Aeuße rung über die vorgeschlagenen Aen derungen des PortosatzeS für Post stücke zweiter Klasse Bau guter Landstraßen in verschiedenen Staa ten und Aeußerung über die Frage, wie die Bundesregierung den Ban solcher fördern kann. „Die Sonne bringt es an den Tag." W a s i n o n 2 S e W i liam Loeb jr. und George B. Corte! you, beide ehemalige Privatsekretäre Theodore Roosevelt's William Ran dolph Hearst und John D. Arch bolt find ersucht worden, vor dem die Mampagnefgntribiitioucii der letzten acht Jahre untersuchenden Senatsko mi te zu erscheinen, wenn es Ende die fes. Monats seine Sitzungen wieder aufnimmt. Auch die Männer, die die Beiträge in der letzten Nomina tionèkampagiic einnahmen und aus zahlten, sollen Aussagen machen. Die Bücher die von dem inzwischen ver storbenen Cornelius N. Büß, 2cha,.v meiuer des republikanischen Nsliio nalkomiteS im Jahre 1904, geführt wurden, befinden sich jetzt im Besitz von George R. Sheldon, der in 1908 als Schatzmeister fungirte und auch in der gegenwärtigen republikani schen Kampagne Schatzmeister ist. Wolkenbrnch fordert viele Opfer. i 11 s u g, 2. Sept. Minde stens zwanzig Menschen sind infolge einer Reihe von Stürmen und Wol fenbriichen, die heute zu früher Mor genstunde daS westliche Pennsylva nien und daS nördliche West Virgi nia Heimsuchten, ertrunken. Viele Menschen werden vermißt und man fürchtet, daß die Todtenliste noch ei neu viel größern Umfang annehmen wird. Die Dynamit-Affaire in Lawrence. W a s i n o n 2 S e W i e Heute im Iustizdepartement angedeu tet wurde, ist eS durchaus nicht aus geschlossen, daß die VundeSbehörden sich noch mit einer Untersuchung über die Dynamitverschwörung in Lawrence und die Verbindung des Präsidenten der American Woolen Company, William M. Wood, und der anderen von der Grand Jury in Boston Angeklagten mit der Sache beschäftigen wird. Sollte es zu einem Eingreifen der BnndeSbehörden kom men, so würde die Zuständigkeit auf den Umstand gestützt werden, daß die Verschwörer einen Theil des Dyna Abonnements-Preise: $.150 das Jahr in den Ver. Staaten Nach dem AuSland« 12.00 das Jahr nach Canada 12.00 (M. 8) nach Teutschland #2.00 (Rbl. 4) nach Rußland (Rur gegen Borausbezahlung) Ro. 7 mits auf einem Güterzuge deponirt hatten, welcher dem zwischenstaat lichen Verkehr diente. Bezüglich die ses Vergehens ist von den Beamten des Iuftizöepartcmenté bereits Be weiSmaterial gesammelt worden. Aleischpreife sollen bald fallen. 0 1 in a a, Neb., 3. Sept. Den Er klärungen Edward A. Cudahay's, deS Hauptes der großen Cudahy Packing Co., zufolge, werden in allernächster Zukunft die Preise für frifchö® Fleisch heruntergehen. „Billigeres Fleisch, besonders mit Bezug auf Rindfleisch, wird es sehr bald geben,* ließ er sich aus. „Schweinefleisch wird feinen gegenwärtigen hohen Preis bis Januar beibehalten, dann wird es um mehr als zehn Prozent fallen und bis zum nächsten Sommer um ein Drittel heruntergegangen sein. Der Westen heimst heuer seilte größten Ernten in der Geschichte des Landes ein. Dadurch ist der Futter« reichthum ein ungeheurer, sodaß ein Herabgehen der Fleischpreise unbe dingt eintreten muß." Aufruhr im Zuchthaus nimmt schlimme Dimensionen, an. I ack s o n, Mich., 3. Sept. Die Miliz und die Feuerwehr mußte heute aufgeboten werden, um die Sträf linge im hiesigen Zuchthaus, die seit letzten SamStag meuterten, zur Ruhe zu verweisen. Die Sträflinge dran gen heute mit Gewalt in den Zellen ring ein und befreiten 75 Kamera den, die wegen aufrührerischen Be nehmenS abgesondert gehalten wur den. Eine Stunde nach dem Eintref fen der Miliz und Feuerwehr war die Ruhe wieder hergestellt. Ein Sträf ling, der entfliehen wollte, wurde von einem Wärter niedergeschossen. Der Mann eilte über den Hos und stürzte, als er aus mehrfaches Anrufen nicht halten wollte, schwergetroffen nieder. Die sämmtlichen Sträflinge Hatten sich bewaffnet.Messer, Hammer, Faß dauben und alles, waS ihnen in die Hände fiel, mußte als Waffe herhal ten.. Als die Sträflinge die Feuer wehr kommen sahen, flohen viele in ihre Zellen zurück und andere ver steckten sich in den verschiedenen Fa brifrämnen. Drei Gefangeneu ge lang es,über die Mauer zu entkam* men. Präsident Taft nicht bei guter Ge sundheit. W a s i n o n 4 S e I n einem Rollstuhl, zu dem er infolge einer Verstauchung des Fußgelenks und eines Anfalles von Giebt feine Zuflucht nehmen mußte, hielt heute Präsident Taft vor den Delegaten zum Chemikerkongreß im Ostsaale des Weißen Hauses eine furze Be grüßungsansvrache und ließ sich dann wieder in seine Privatgemächter zurückrollen. Die Wahlen in Vermont. W i e i v e I n i o n Vt., 4. Seilt. Die neuesten Berichte über das Wahlergebnis für das Amt des Gouverneurs lauten: Allen M. Fletcher Rev. 25,072 Harlan B. Howe. Demokrat, 19 472 Reo. Frä ser Metzger, Fortschrittler. 15,070 Clement F. Smith, Prohibitionist 1,493 F. W. Suiter Sozialist, 1042. ES fehlen nur noch 14 Distrikte. Keiner der Kandidaten erhält die u seiner Erwählung nöthige Mehrheit zum ersten Male in der Geschickte des Staates ist der republikanische Kandidat für has Gouverneitrsamt in einer Wahl, die der Präsident schaftswahl vorausgeht, nicht er wählt worden. Der künftige Gouver neur wird nunmehr von der Leoisla titr ernannt, in der allem Anscheint nach die Republikaner dominiron werden. ES dürften im Unterhcuife 110 Republikaner, 3t Demokraten und 11 Fortschrittler sitzen im Senat 30 Republikaner. Rev. Metzger er klärt, daß er mit dem erzielten Er gebniß sehr zufrieden sei. Aiuieit scheinlich sind zahlreiche Republikaner zu den Fortfchrittlern übergegangen, zumal ja auch die Demokraten ei ?e Stimmenzunahme zn verzeichnen hat ten. Zwölf Menschen vermißt. o s A n e e s a 4 S e Zwölf Menschen, einschließlich der sechs xKinder des reichen Villettbe sitzerS 3. I. Zarde und des Kinder mädchens werden feit dem Ausbruch deS Feuers, daS alle Vergnüguttgs etablist'enments in Ocean Park zer störte, vermißt. Soldaten und Po lizisten, die die Ruinen der Häuser bewachen, sind der Ansicht, daß alte zwölf ltngefommen find. H. F. LoiHx derKassirer eines Restaurants, sprang vom Frazier Pier in's Meer und er trank. Frazier's Pier war nicht tier (Schlutz auf Seite 8.) \n\n England.