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s. IItHl q(v i ••TTTTTTTTTTVTTTA11 ITTVTV I Aus Rußland. AXAA-rAAX .». ». ».«..«. A ATTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTw Au« öéttAtttttd! Unsere Stfet in Knfclen können dkn IahrkSbktrag dat Blatt ($2.00 oder 4 Rubel) unter Zuschlag der sersandtkoften bei unseren Korrcjpondenlen einzah^ lee, welche berechtiqt sind, Gelder fhr un» zu kasiiren. *te aewählte Präniie wird ihnen dann prompt zuqe UeM. Bettellnnflen auf oder Zahlungen für daS vl«tt können jederzeit gemacht werden, denn wir •ebnen Bestellungen jederzeit entgegen. Leute also, welche da? Blatt in Rußland bestellen wollen, mögen sich getrost an unsere Korrespondenten dort wenden, tttr erlassen diese Ankündigung, um den Leuten dort *U bach« tocleaUid) zu ctlcidjUrn. Di« «efdiaftefÜ6t«#e. Spczial-Korresponde«z. Weil ich schun oft gehört gehatt Hann, daß ach Söaure in der Zeitung jchrcimc, dann Hann ich am '25. Juli ach mol die Prob gemach um Hann e Artikel an de Staats-Anzeiger in Amerika geschrieb un wollt doch mol horche, ob ich ach angenomm werr. Dann hau ich gewahrt un gewahrt, un Hann schun gedenkt das mei Arti kel angenomm worre iS, awer ich Hann mich gestoß. Am 5. Septem ber Hann ich us emol im Torf höre verzehle das im Staatö-Anzeiger e Artikel dumme Bauer geschrieb wär im dann bin ich gleich in's Torf gang bei die wo de Staats-Anzeiger lese im wollt doch mol sehn, ob das viel leicht uitt der Artikel sinn kennt wo ich geschrieb haun. Nichtig, wie ich bei ener kumm bin wo die Zeitung lest, nn Hann bische drinrum geles, dann Hann ich mei Artikel gefnnn. tont, Hann ich gedenkt, das ich tum den Herr Redaktionär angenomm bin: jetzt geht mir mm de Gelernte un Reiche, wo frühr un jetz noch so oft iwer de arme Bouercher in der Zeitung geschrieb haun, kaner inch durch jetz will ich ach denne mol weise mi'v thut wamer iwer ener in der Zeitung schreibt, früher, un ach setz noch, wann so armes Bauerche bische seblgetret hat uu bat mol in Anschekrak o bische zuviel getrnnk. dann hatr ach schun wisse kenne, das in de Zeitung ftmmit. ^.wer dciv Hann ich mich oft geärtbert, im wanns mich ach nicks angang is, un balm dann gedenkt, wann ich doch keimt wie ich Welt, dann but ihr Gelerute uu Reiche euer ^eder in der Zeitung uimmi so arig spazire losse. Awer gut, das die Redaktion met Schreiwe der gut sind un hat mich angenomm. Iietz soll sich ener vuu deuue uochmol so spitzich höre losse. ^ch Hann doch ach oft gedenkt, das kann doch nitt so fort geht un, richtig, die Zeit is fiirnnt dan ach die Baure ihr Maul in der Zeitung its mache kenne. ^scfe kennt ihr Gelernte un Reiche euch's hinner's Ohr schreiwe un mißt wisse, daß ach iwer euch viel geschrieb were kann. Ich meen, wie ihr mei voriger Artikel hat lese höre, dann hat ihr die Aue usgeris un gedenkt jet muß aner de Ohre steif Halle. Wie mei voriger Artikel im Torf geles v.'orre is, dann Hann ich vernomm. daß die. die wo die Sach angang is. gesucht nn geforscht wer vnn de Baure das geschrieb haun möcht nn bann manche Männer beschnlicht wo gar nicks drvnn wisse. 'S wär awer besser, ihr hätt nach euch gesucht un geforscht das ihr euch besfre dät. das wär gL'fdicider un dät wrche, das euch nitt uochmol die Wolirbeit geschrieb werd. Ich schreib fee Uuwohrheit so wie manche so oft ge'chrieb bann, ^ch Hann in meine vorige Artikel bische iwer manches geschrieb, awer laug nitt alles wo noch \u schreiwe wär mi wann ich alles geschrieb hätt, un ihr dät's ach wisse, das ich's geschrieb hauu, uu's wär alles wohr, was dät mir dann ener salin? Ich schreib jo ungern iwer alles wie's zugeht, awer waunmer in die Sach rinkuckt, dauu .kann liters nitt iwers Herz briuge. 's soll sich doch uitt mit Stillsiun iwers Hei?, bringe. Teuft euch doch mol: 's sinn bei uns im Tors iwer :00 Schulkinner un iwer die Hälft wärre vum Russelehrer zuruckgejaht. un so gehtS jetz schun paar Jahr, int dann immer dene arme ihre Kinner —is des recht?—Wann ich nor russisch schreiwe kennt, dann dät ich mol die ganz Unordnung an die Tumma schreiwe, ich wißt gewiß, daß dann die Unordnung itiiumi lang fortgehen dät. 'Siuuß doch e jeder sahn, daß's bei uns zugeht wie bei zwei ^erd wo nitt ziehe: do will ens donaus un das anner dortnans, un so werre die arme Kinner e Winter um de aunere um die Schul gebruug. Bank wäre je geuung in der Schul, un ach Platz, awer kener wo die Kin ner lernt. 'S wäre jo grad zwei Lehrer do wo die paar Kinner selle, wo angenomme were, e deutscher un e russischer, awer bis die dran summe dann is der Winter nimm im die paar Kinner Hann dann ach nicks ge lernt. Klimmt das Spetjohr rahn. dann fange die zwei an Roth zu Halle welle Kinner angenomm werre kenne nn so werd Roth geHall bis der Win ter rumm is. Wann doch emol ener mm Owe so ganz still summe dät uu dät denne zwei helfe Roth Halle welle Kinner sie anneinme kenne daß de Reicher nitt bös werd, ich wißt gewiß, daß es dann annerscht summe dät. Das Amt vum Torr könnt jo ach manchemol denne Rothhaller bische helfe Rothhalle: bleicht däte dann paar Kinn er mefi angenomm werre awer die Hann wider fee Zeit do drzu, die misse doch nochkucke wer bun de arme in dr Schenk huckt, un sihn sie awer dann euer vun de Reiche drin, dann hat das gar nicks uf sich un wannr ach besusf is. In alle Dörfer werd gesorcht daß's mit dr Schul bes ser werre soll wie früher, awer in Kra ßna gehts wie bei de Krebse im Wasser emol hinriicks un emol vor riicks. Heut Hammes) de 12. September un jetz hört mer, daß ball die Ge mehn weger dr Schul zatnm klimme soll vleicht werds dann ausgemach bei dr Geinehn wies mit dr Schul gemach werre soll vleicht werd die Geinehn dann enich, daß e Schul bei de Hierler gebaut werd un e Schul im Wasserlacheeck, un wann das mol bestimmt is, dann is de Noth gestillt an Schule, dann bleibt nar noch e Punkt iwi'ig: wo de Schullehrer her frin, im wellen daß merr dann in die iinnerscht Schul thut im wellen in die owerfcht Schul. Ich weß wauii mol die Schule fortich sinn un die Lehrer summe geloß, dauu gebts wider Streit. Dann welle die owerschte de gescheitschte un die nnnerschte ach, un bis dann wider dr Streit rum is, dann is ach de Winter wider mm. Doch Hammer Hoffnung, wanus ach noch e bische lang dauert, daß mer de Auschekraker mit dr Schul ball noch sinn. Ich kanns gar nitt sahn was mer sich in Kraßna Koppverbre ches macht weger dr Schul, brumm Fauns ach uimmi lang danre bis dran angefang werb. Jetz will ich kucke un horche wies werd im dann wann mol die Arweit im Werk is dann werr ich mei Artikel wieder bringe. Un weil die Gelerute ach immer schreiwe in der Zeitung wies Wetter is, drum muß ich ach berichte, daß das Wetter gut is un 's wär grad so Wet ter daß mer noch zu de Schulhäuser die Steuer fahre keimt. Jetzt dank ich Euch, Herr Redak tionär, das Ihr mich in Eurer Zei tung angenomm bat, int denk Ihr werd ach dene Artikel anneinme, un grüß jetz all wo de Staats-Anzeiger —E Bauer. 5pezial-Korrespondenz. Werther Staats-Anzeiger! Hiermit benachrichtige ich die Re daktion, daß ich im Begriffe bin, nach vier Wochen Kraßna wieder zu ver lassen und ein neues Heim im Kische newer Kreise aufzuschlagen. Da ich aber für heute die genaue Adresse noch nicht angeben kann, bitte ich ganz er gebest die Redaktion, von nun an die Nummern des Blattes dort aufzube wahren, bis ich meine neue Adresse einsenden kann. Die Nummern, wel che bis zur Ankunft dieser Einsendung schon von der Redaktion nach Kraßna gesandt wurden, werde ich noch in Kraßna erhalten und, sollten nach meiner Uebersiedeluug noch einige Nummern des Blattes dort eintref fen und ich dieselben nicht erhalten, so wird vielleicht die Redaktion gütig genug sein, diese Nummern mir zun, zweiten Male zu senden, damit ich aÜeNitmmern des Blattes lesen kann. (Wird alles nach Wunsch geregelt und etwa fehlende Nummern werden ger iie nachgeliefert. Wünschen viel Glück in der neuen Heimath!—Red. Staats-Anzeiger.) Obschon ich wohl infolge des Umzugs vier bis sechs Wochen laug den Staats Anzeiger wohl kaum erhalten werde, so werde ich das Korrespondiren doch nicht ganz unterbrechen obwohl ich wohl kaum im Stande sein werde, dem Leserkreis viel zu berichten. Die wichtigsten Er eignisse aber werden doch dem Staats Anzeiger berichtet werden. Gerne würde ich auch dem Plane der Redaktion Rechnung tragen und meine Biographie (Lebensbeschrei bung) nebn Bild einsenden, muß dies ober infolge des Umzugs verschieben, und den Anfang anderen Korrespon denten Überlassen. Wäre ich zur Zeit nicht so vernommen, würde ich alle Kräfte anspannen, daß wir schon aus Weihnachten unser liebes Blatt schön ausgeschmückt mit den Bildern der Korrespondenten und Mitarbeiter er halten könnten. Deshalb hoffe ich, daß andere Mitarbeiter auch dieSache mit Eifer betreiben, daß wir schließ sich doch einmal die Bilder aller Kor respondenten vor Augen haben wer den. (Die übrigen Herrn Korrespon deuten scheinen aber auch alle sehr vernommen, denn es hat noch keiner auf unsere Anregung reagirt. Eine solche Sache kann wohl nicht im Som mer und Herbst, sondern muß wohl den Winter über betrieben werden, weil die meisten der Mitarbeiter wohl Landwirthe und zu dieser Zeit zu sehr beschäftigt sind. Doch sehen wir der weiteren Entwicklung gerne ent gegen.—Red. Staats-Anzeiger) Zum Schluß für diesmal herzliche Grüße an meine Kinder in Morton Ctomitt) Nord-Dakota. Ignatz Groß u. Eduard Richter nebst Kranen. Ich möchte diese bitten, einstweilen das Brieffchreiben einstellen zu wollen, bis im Staats-Anzeiger ich meine neue Adresse anmelde. Gruß auch allerseits an den ae iammten Leserkreis des lieben Blot tes. Achtungsvoll Romuald Dirs Spezial-Korrespondenz. Lieber Staats-Anzeiger! Nicht wahr, ich hätte sollen schon längst an dich schreiben? Gewiß war test du lange schon darauf? (Es freut uns herzlich, daß auch Sie sich endlich entschließen, ab und zu etwas für das Blatt zu liefern. Dafür herzlich Dank!—Red. Staats-Anzeiger.) Nun haben wir heute bereits den 4. Oktober. Die Witterung ist bei leibe nicht mehr so lieblich wie im Juni und Juli, denn es bläst recht rauh schon mitunter der Wind, und zweimal hatten wir starken Reis, so daß das Laub der Bäume rasch abfällt und diese schon fast kahl dastehen. Schwane und Störche sind längst schon abgezogen, und auch der Hof spatz sucht, kommt der Abend, einen warmen Schulpfwinkel. Schon fängt man an, die Oesen zu heizen und sich in deren Nähe mollig zu fühlen, denn der Winter naht mit Riesenschritten. Tie Leute sind jetzt mit Welschkorn fahren beschäftigt. Mit Aussaat der Winterfrucht sind wir längst schon ser tig und die frühgesäete steht prächtig. Mit der Herbst- und Winterszeit kommen die Heirathen wieder an die Tagesordnung. Neulich schlossen den Bund der hl. Ehe Ignatz Wutschig mit Salome Leintz, und der Wittwer Peter Tentes mit der Wittwe Helena Riihl. Bald aber werden mehr fol gen. Meine Schwäger Joseph und Peter in Amerika und viele der Leser aus dieser Gegend sind gewiß neu gierig zu erfahren, was hier auf dem Heirathsmarkt vorgeht. Deshalb werde ich demnächst mehr über solche Vorgänge berichten. Herzlichen Gruß an unsere Mutter und Schwäger in der neuen Welt. Ich läse mich gerne wieder einmal ei neu Bericht von ihnen im Blatte, um zu sehen, ob alle gesund sind. Da der Staats-Auzeiger jetzt wie der neue Prämien angeschafft hat, welche vorauszahlende Leser geschenkt erholten, bitte ich gefälligst um lieber sendiing eines Regensburger Morien kolenders. (Kalender geht prompt Ihnen zu.—Red. Staats-Anzeiger.) Gerne möchte ich auch wieder ein mal von meinem Schwager Barnabas Steierl etwas lesen. Ist er vielleicht auch Leser des Blattes? (Da Sie seine Adresse nicht angeben, ist es uns schlechterdings nicht möglich, Ihre jvrage zu beantworten, doch wird der Herr, ist er Leser, sich wohl selbst mel den.—Red. Staats-Anzeiger.) DieAbende werden jetzt schon merk lich länger und man weiß oft wirk sich nicht, wie sie zubringen, hat man aber den Staats-Anzeiger zum Ge sellschafter, wird selbst der längste Abend uns zu kurz, denn er bringt uns allen viel Interessantes und Lehrreiches für Jeden etwas. Zum Schluß herzlichen Gruß an alle Leser dieses Blattes und an alle freunde und Bekannte in der alten und neuen Welt. Kratzna, Bessarabien, den 4. Oktober. Achtungsvoll Melchior M. Weber. Bater nnd Sohn. Ein alter Mann, der vieles schon erfahren Der hatte einen reichen, stolzen Sohn. Er war betagt, das nennt man hoch an Iahren, Er kam zum Sohn und sprach ihn schüchtern an: „Ach lieber Sohn, errette mir das Leben Und nimm dich meiner liebreich an Nur eine kleine Gabe thu mir geben Damit ich meinen Hunger stillen kann." Da sprach der Sohn zu ihm mit har ten Worten: „Was soll's? Entfernet euch von mir! Mein Nam ist groß, prangt hier und allerorten Und ihr macht mir die größte Schande hier! Soll ich vielleicht euch meine Schätze geben? Das wäre wahrlich doch von mir nicht klug! Drückt euch die Noth, so nehmet euch das Leben Was liegt daran? Ihr seid schon alt genug! Da sprach der Greis: „ach, habe doch Erbarmen Verstoß doch deinen alten Vater nicht, Und habe Mitleid mit mir wahrhaft Armen Bedenke doch, daß ich dein Vater bin!"— Da sprach der Sohn: „Thut mir das nicht erwähnen!" Und stieß zur Thür in gleich hinaus: Gebrochen ging der Greis, mit Weh muthsthränen Den Rücken kehrend seines Sohnes Haus. Einst ging der Sohn mit seinem Freund spazieren Der Tag war schön, der Himmel rein und klar. Die Straße sollte beide Freunde führen Die gar nicht fern von ihrem Orte war. Da sah der Sohw den alten Vater stehe», Gestützt auf einen morschen Bettelstab, Sah ihn, um eine kleine Gabe flehen, Drob fein Gesicht zur Erd geschlagen ward.— Da sprach der Sohn zu seinem Freund mit Freude: „Geh du zu meinem alten Vater hin Reich ihm dies Geld, es gilt ja für uns beide, Doch sage nicht, daß ich so nahe bin. Und, hörest Du des Alten harte Worte, Ach, lieber Freund, spiel deine Rolle gut— Kommst nicht von hier—stell dich ans fremden Orte— Und sage nicht, daß ich, sein Sohn, hier bin." So geht der Freund, sich von dem Sohn zu wenden Und trat dem alten Vater vors Ge ficht, Drückt ihm die kleine Gabe in die Hände Und sprach: „Nehmt hin es, seid damit vergnügt." Der Freund sprach weiter: „Was muß jetzt ich sehen? Ihr müsset gehen mit dem Bettelstab? Ist euer Sohn nicht reich und hoch in Ehren? Verflucht sei er bis an den jüngsten Tag!" Da sprach der Greis zu ihm in wei chem Tone: „Ach, lieber Herr, ich danke euch recht sehr Doch, sprechet nicht so hart von meinem Sohne Und, wenn es wirklich in der That so wär, So könnt ich ihm als Vater doch ver zeihen, Denn Gott verzeihet jedem Sünder schier Der schmerzlich seine Fehler thut bereuen Und sich bekehrt zur wahren Buße hier." Da ging der Sohn, von Wehmuth hingerissen, Zu seinem armen, alten Vater hin, Warf sich im Staube zu des Vaters Füßen Und sprach: „erweicht hat sich mein starrer Sinn Kommt, lebt zufrieden nun aus dieser Erden Und ruht vergnügt bei euren Enkeln aus Was ihr verlangt, es soll euch alles werden. Verzeiht mir nur: geöffnet steht mein Haus!" —K. D. Bischof. Dorf Baden. Vermischte Nachrichten aus Rußland. o n a o w k a K e i s i a s o (Hereingefallen). Schon oft wurde gewarnt vor den sogenannten Scha cherjuden und gesagt, man möge ih nen nicht leichtsinniger Weife Geld anvertrauen. Aber so gut es auch dieses Blatt mit dein Wohl unserer Leute meint, es findet oft doch kein Gehör, die Dummen werden halt doch nicht all, trotzdem wir im Jahrhun dert der Aufklärung leben. Es giebt immer noch sogenannte Deutschjuden, welche lieber ihre paar übrigen Gro schen einem jüdischen Schwindler an vertrauen als einem ehrlichen, guten deutschen Landsmann. Ter Jude kann eben besser überreden. Unlängst brannte ein gewisser Motke Lewin (Jude) durch und nahm, soviel wenig stens bekannt ist, sein Schäfchen mit. Von J. F. 49 Rubel, von A. F. ge gen 200 Rubel, vou E. W. einige 40 Rubel, von F. W. 32 Rubel. Wie viele giebt es aber noch, die es nicht sagen ans Scham, damit sie nicht ans gespottet werden? Verdächtig war der Motke schon lang, aber trotzdem hatte er doch noch immer guten Kre dit. Wer nicht hört, der muß fühlen. Wem nicht zu rathen ist, dem ist auch nicht zu helfen. Kofchary hat auch einen oder zwei Inden, die in Ponja towka wohnen, aber von Kofchary fast als halbe Herrgötter angesehen wer den. Wie weit es dort noch kommt, werden wir in Zukunft sehen. Wol len aber Hoffen, daß diese Leute noch ausmachen, ehe es zu spät ist. -H. V o n e W o a E s w u e schon oft darüber geschrieben, wie sich der Wolgakolonist das Gesetz vom 9. November 1900 zu „Nutzen" macht. Dieses Gesetz, das wirklich viel Nutzen hätte stiften können, wird jedoch viel fach mißbraucht, indem man fein Land theils aus Noth, theils aus un verzeihlichem Leichtsinn verkauft und den Erlös itt kurzer Zeit verzehrt oder gar zu unnützen Zwecken ver wendet. Das ist bis heute noch nicht anders geworden. Es scheint, als ob die Landverkäufer für alle Ermah nungen taub wären. Sie haben noch nicht so viel Einsicht, um zu wissen, daß sie durch den Verkauf ihres Lan des ihre Existenz untergraben und dem sicheren Verderben entgegenge hen. Ich gebe ja gern zu, daß man eher Arme sein Land nur aus über großer Noth verkauft. Aber was will er denn dann anfangen, wenn er kein Land mehr besitzt und das letz te Geld, das er beim Verkauf erhielt, verausgabt hat? Dann ist ja seine Lage noch viel schlimmer als vorher dann ist er ganz und aar daraus an gewiesen, sein Brot dm ch schwere „SSwarzarbeit" zu verdienen oder betteln zu gehen, während ihm vor her s'-tn tischen Land doch irgendwel chen Nutzen brachte. Konnte er es selb'' nicht bebauen, so erhielt er eine bestimmte Geldzahlung, die bei den ^tzigen Landpreisen nicht zu unter schätzen war. Die Landeinkünfte und der Verdienst zusammen hätten den Betreffenden eher nähren können, als der Tagelohn allein. Das Schlimm ste aber ist, daß die armen Landlosen keine oder doch nur äußerst geringe Hoffnung hegen dürfen, wieder auf die Beine zu kommen, und daß sie von allen andern als eine Last angesehen werden. „Wer kein Land und kein Geld besitzt, hat fein Recht zu leben", sagte einst ewer meiner Bekonnten, und damit mag es in gewissem Grade seine Richtigkeit haben. Ja, diejeni gen, die das Land haufenweise von den Annen abgekauft haben, dürfen dann ruhig von den Einkünften und Zinsen leben, den Himmel für eine Baßgeige angucken und die ehemoli gen Besitzer des Landes als „über flüssigen Zierats)" über die Grenzen schicken. Möchten dos doch alle be denken, die sich anschicken, ihr Loud, diese theuere Habe, auf eine leichfin nige Weife zu verschachern! —E. P. A u s e e e s a n e n 19. September l. I. explodirte in Trozkaja in der Mühle des Gntesbe sitzers Christian Schmolz der Gas generator. Das Mühlengebände soll total auseinandergeworfen, zwei Menschen ums Leben gekommen und einer tödtlich verwundet worden sein. —Den 22. September fanden in Lan dau die Wahlen von Bevollmächtig ten statt. Gewählt wurden die Her ren: I. Schmalz aus Landau und Delzer aus Johannisthal. Heuer sind die Bienenzüchter bei uns Übel daran, denn wegen des nassen und kalten Wetters im Nachsommer und wegen des Blumen- und Blütheman gels im Frühling und Sommer konn te und können die arme Thierchen bis jetzt noch nicht einmal für sich die nöthige Nahrung für den kommen den Winter beischaffen, viel weniger noch für ihre Herren arbeiten. Es bleibt also den Züchtern nichts ande res übrig, wenn sie ihre Bienen nicht des Hungertodtes sterben lassen wol lett, als ihnen Nahrung auf den Win ter zu besorgen, was manchenSchmerz verursachen könnte. Es ist eben nicht immer Fastnacht.—Die Witterung ist i Zur Beachtung I gcgentoärtig ziemlich gelinde. Dreschen geht seinem Ende entgi —Die Ernteergebnisse sind fehl vielerorts weit unter mittelmäßig Ein mancher fand beim Vergleich, ner Ausgaben und Einnahmen ej Unterschied, der ihm denSchweiß trieb. Nur nicht verzagt! Nur! rauflos „gebuckert," es muß wi besser werden.—Wie verlautet, si die Speierer einen Seelsorger be men. Es wäre auch einmal hohe denn der zeitweilige Pfarrer kränklich und sehnt sich nach Rithé. Selz, den 32. September Nr. 13. des Staats-Anzeiger bnj ein gewisser st, aus dem Kutschu einen Artikel, in welchem er it anderem auch auf unsere KrediW ftalt und deren Untätigkeit zu f: chen kam. U. o. schrieb er: „Sie hen von des Tages Arbeit aus, es fehlt an Geld" usw. Woher denn Herr ft. diese Sicherheit, daß| ..Selzer Bank" unthätig ist und Geld hat? Etwa vou den Kos bafen? Das die Operationen d« Kreditgefellschaft glänzend find, 6 weist die Bilanz vom Monat Ang$ I. I., die 748,416 Rbl. 7 Kop. Neue Prämien d. Staats-Anzeiger An Gratisprämien liefern wir dieses Jahr weiter auch Kalend für das Jahr 1913, welche fertig sind. Diese Kalender schenken toi allen Lesern des Blattes, neuen oder alten, welche ein Jahr voran zahlen. An diesen ist keine Nachzahlung, da die Verpackungs- un Versandtkosten an Kalendern nicht erheblich find. Mr haben b| schönsten importirten Kalender ausgesucht uud wer einen solchen ben will, braucht nur das Blatt ein. Jahr im Borans zu zahlen. Preis ist unr $1.50 und dafür senden wir den gewünschten Kale der postfrei den Lesern zu. Wir bitten ferner unsere geehrte« Leser, ihre Nachbar», So denen vielleicht manche den Staats-Anzeiger «och nicht halte«, diese Prämien aufmerksam zu machen, und ihnen eine Nummer de Blattes zur Durchsicht zu überlassen. Auf Wunsch sende« wi? Probenummern des Staats-Anzeiger. Wir bitten, namentlich bei Bestellung der Wandkarten sich eile« z« wollen und nicht die Sache zu lange aufzuschiebe». Hochachtungsvoll Der Staats-Anzeiger Bismarck, Nord-Dakota i+- ie( I trögt. Vou Stillstand der Bons Mangel an Geld kamt keineRede sei Wenn Herr ft. in Zukunft wieder Lu hat, über die Operationen der Sei# Bank Artikel zu schreiben, so ni3( er in der Bank nachfragen, wo er to Wahrheit gemäß alles erfahren kam wie gearbeitet wird. Ferner weißsi 16 noch zu berichten: „Wie mir ein V Jritz KilP amter aus der Bank erzählte, solWtrei nahezu 3 Millionen Rubel ousgeÜ hen worden fein." Mit Entschied licit weifen wir diese Unwahrheit rück. Wie leicht der Korrespon de doch da mit 3 Millionen mit wirft! Zum Schluß lehrt der Hl Korrespondent die Bankverwaltu *rm noch finanzielle Weisheit, wie di ms I Herren das Bankgeschäft führen s ri sc len. Mit Entrüstung weisen wir dti Htsf anrrtaßliche Lehre ebenfalls zui^ vtbt weil Sie in diesem Fache gar ni 8 kompetent find, nnd geben Ihnen ßeiß Rath, bevor Sie vor anderen land ren kehren wollen. trge —Die Verwaltui Üftu Selz, (Auf dem Basar). In @jj and kommen gelegentlich des Basars ^lz Selzer un a Stroßbarger" zusss^ nten und sofort entwickelt sich iir ihnen folgendes Zwiegespräch: (Schluß auf Seite 6.) Wir machen unsere Leser auf die neuen Prämien aufmerksam, welche um* wir dieses Jahr für sie ausgesucht haben, und zu welchen nur alte J*1 1 oder neue Leser berechtigt sind, welche ein volles Jahr vorauszahlen. Die neuen Wandkarten umfassen fünf Bogen sind durch-" aus neu nnd bis zum 1. September dieses Jahres verbessert. Ter !xanz Staats-Anzeiger kostet nur $1.50 auf's Jahr. Leser, welche diese Wandkarten wünschen, bitten wir die diesbezügliche große Anzeige an *eP*e anderer Stelle des Blattes aufmerksam zu lesen, nnd sofort ihre Be-».? stellung zu machen. Wir haben vor der Hand Kontrakt für Liefe 'rung 2,000 dieser Karten abgeschlossen, da diese aber vielleicht nicht ausreichen werden, ist es gut, zeitig den Betrag einzusenden, denn wir sind nicht sicher, ob weitere Lieferungen gefüllt werden können. Die Leser sind gebeten, $1.75 einzusenden, nämlich $1.50 für den Staats-Anzeiger auf ein Jahr und 25 Cents für Verpackungs- und Versandtkosten der Karten. Leser, welche im Rückstände sind, mögen diesen berichtigen und $1.75 dazu zahlen, dann können auch diese die schönen Wandkarten bekommen, die mindestens $7 bis $8 werth sind. Wir berechnen die extra 25 Cents lediglich zur Deckung der Verpack ungs' und Versandtkosten. Lifer, welche die Karten bei uns in Office abholen können oder wollen, brauchen nur $1.50 zu zahlen Die Karten kosten uns zuviel Geld und die Verpackungs- und Ver sandtkosten (die Karten wiegen zwei Pfund) sind zu groß, als dafr wir sie tragen könnten. Die Prämie ist sonst absolut frei, unb ist dfoJ tuerthvollste Geschenk das irgend eine deutsche Wochenzeitung in bie-I^^^ fem Landestheile ihren Lesern macht. Wir bitten also, sich z» be eilen. Man lese auch die große Anzeige an anderer Stelle, welch eine volle Beschreibung giebt. F. L. Brandt, Geschäftsführer, Hmi leX. nt ecfei ollstc as »nnti famJ »71 eit U Ifen 1 B« K Her flfei ife La ch Iluerb ei 8£ en ei 5chem on K Na Ra er ne öhier kos es ollzog Xh jährij S 5 te @d eiche inbet Hai 'ssecur temer inz-Ui ach lä 0 Jal 3 fl gest .'reibst hen sii rnmer i litt nai fork 6 Horb 6( Lüb Ij-norbf Schli I* ctg laftor \n\n Kraßna, Bessarabien, den 12. September Kraßna, Bessarabien, den 15. September. Der GtaatS-Anzeiger. Bismarck, N. D., den 7. November lit der et V öraph est ort