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Gebühre« fstt Anzeigen: *0e per Zoll für jede Insertion 10c per Zeile für die erste Insertion 6« per Zeile für jede folgende Insertion Bei Anzeigen von fiO Zoll und darüber de« rechnen wir 20c per Zoll fitr die erste und 15C fflt jede wettere unveränderte Insertion fftine Abweichung v»n diese« Raten Wochen-Rundschau Ausland. Deutschland. Mü n ch e n, 4. Nov. Der im ^weiundneunzigsten Lebensjahre ste hende Prinz-Regent Luitpold von Bayern beging gestern seinen Na menstag. Anläßlich des Ereignisses stiftete der Nestor der deutschen Bun desfürsten zur Erinnerung ait die jüngst plötzlich dahingeschiedene Prin zessin Gabriele, Gemahlin des Prin zen Rnpprecht, ein Säuglingsheim. Das Ferneren hat Prinz Luitpold mehrere Begnadigungen verkünden lassen. e i n 4 N o v i e e i n s o h gefeierte Hofschauspielen Anna Schramm hat einen Rückfall erlitten. Aus ihrer Umgebung verlautet, daß der Zustand der betagten Patientin zu den ernstesten Besorgnissen Anlaß giebt. Anna Schramm wurde im Jahre 1840 zu Reichenberg in Böh men geboren, kam nack^ mehrjährigem Wirken in derProvinz 1861 nach Ber lin ans Wallner -Theater. Mit Neu mann. Reuscher und Helmerding war sie die Trägerin einer der glänzend fteii Perioden in der Berliner Posse. e i n 4 N o v i e s n i gen Niederlagen der türkischen Trup ipen haben der Hetzpresse in Paris und London die willkommene Gele genheit geboten, dem deutschen Mili tär und den deutschen Waffeufabri ifen eins auszuwischen. Sowohl 'französische wie englische Blätter schieben die Schuld an der Kata strophe, welche über die türkische Ar mee hereingebrochen ist, auf die deut scheu Instrukteure, welche das otto manische Heer ausgebildet, und die deutschen Geschütze, mit welchen das Heer ausgestattet worden. Diese hämischen Ausfälle haben in den hiesi gen Zeitungen einen großen Entrü ^tungssturm entfesselt. Indem sie fene Preßstimmen zurückweisen, stel- ren sie die Frage, ob die deutschen Instrukteure den Mangel an Dis itplitt, eine Folge des Einstellens der der ersten Gelegenheit desertiren en Christen in die türkische Armee, ie ungünstige geographische Lage md die Zerrissenheit des Politisiren en Offizierkorps verschuldet hätten. Kit Nachdruck wird den Brunnenver siftern vorgehalten, daß Rückschlüsse •on jenen Erscheinungen, die den deut chen Instrukteuren zur Last gelegt jerben, auf den Geist der deutschen rmee gefährlich feien. er Iitt, 5. Nov. Vierzig Feuer» ersicherungs Gesellschaften haben usammen die Luftschiffe der Zeppe in Gesellschaft und der Deutschen !uftschiffahrts. Aktiengesellschaft ver chert. Hiermit ist den Leitern der eiden Luftschiff Gesellschaften eine roßeSorge abgenommen worden.Sie atten sich früher fast ausschließlich uf Lloyds in England verlassen, wil die Prämie deutscher ©ersiehe« ungs. Gesellschaften wesentlich hö er ist. e i n 5 N o v i e k i s e egierung gab heute dem Aiiswärti ?rt Amte des deutschen Reiches zu nrstehen, daß ein Atlfstand gegen die hristen nicht verhindert werden fön« falls die Bulgarien in Konstant! •»pel einmarfchiren sollten. Der Sul in soll sich daher abermals mit einem ppell an Kaiser Wilhelm gewendet »ben, damit dieser seinen Einfluß bei •n Balkanverbündeten zur Errei ung eines Waffenstillstandes geltend ache. Berlik 7^ Nov. Im zweiund htzigsten Lebensjahre ist hier der eußische inaktive Staatsminister ras Botho zu Eulenburg an Herz 'wäche gestorben. Er war Dom chant von Brandenburg und Mit fei) des preußischen Herrenhauses If Lebenszeit. |99 o ch u m, 8. Nov. Die hiesige hraffammer verhandelte heute in bekannten Wanner Spionageaf re. Der Angeklagte. Techniker iedr. Häußner, der wegen des Ver- HS militärischer Geheimnisse be ts vorbestraft ist, wurde nach mehr ndiger nichtöffentlicher Verhand ig zu einem Jahr und sechs Mo ten Gefängniß und drei Jahren rverlust verurtheilt. Außerdem rde auf Stellung unter Polizeiauf. erkannt. e i n 8 N o v E i n e e l aus Halberstadt von einem veren Aeroplanunglück. das einem tschen Offizier und seinem Passa daS Leben kostete, hat großes Be hern hervorgerufen. Der umge hmene Offizier ist Leutnant Alt iter, der Passagier ew Ingenieur mens Meyer. Berlin, & Nov. Auf einer Sitzung der Berliner Medizinischen Gesellschaft Hat heute Dr. Friedrich Friedman» die Entdeckung einer Me thode mitgetheilt, die nach seiner An sicht thatsächlich eine Kur der Tuber kulose in jeder Gestalt bedeutet. Dr. Friedmann stellte Patienten vor und erklärte, er habe mittels seiner Me thode 682 Fälle behandelt und aus nahmslos völlige Heilung erzielt. Hervorragende Aerzte bestätigen die Erfolge der Methode aus Fällen ih rer eigenen Praxis. Dr. Friedmann spritzt lebende Tnberkelbazillen ein, die auf wissenschaftlichem Wege in gutartige verwandelt worden waren. e i n 8 N o v A n s e N e gerrepublik Liberia in Westafrika sind Nachrichten höchst ernsten Charakters eingelaufen. Die Meldungen besagen, daß ein Aufstand ausgebrochen und Leben und Gut der Ausländer, na mentlich der Deutschen, bedroht seien. Eine Anzahl Faktoreien sind bereits geplündert und schwarze Angestellte ermordet worden. Umfangreiche Schutzmaßregeln sind dringend gebo ten, und die hiesige Regierung hat auch sofort dementsprechend? Beschlüsse gefaßt. Zunächst ist das Kanonen boot „Panther" von der westafrikani schen Station aus Dualla, Kamerun, nach der liberischen Hauptstadt Mon rovia beordert worden, um für die Sicherheit der Deutschen zu sorgen. Oesterreich-Ungar«. W i e n 4 N o v W i e a s e denblatt heute bekannt giebt, hat Prinzessin Georg von Baiern eine Klage auf Auflösung ihrer Ehe an gestrengt. Prinzessin Georg war vor ihrer Hochzeit mit dem Prinzen Georg von Baiern Erzherzogin Isabella Maria von Oesterreich. Sie ist eine Tochter des Erzherzogs Friedrich und vermählte sich im Februar dieses Jah res. Die Ehe erwies sich als überaus unharmonisch und Streitigkeiten zwi schen ihr und ihrem Gemahl führten zu einer vorläufigen Trennung. Prinz Georg, welcher 32 Jahr alt ist, ist ein Enkel des Prinzregenten vott Baiern.- Die Erzherzogin ist 23 Jahre alt.: W i e n 4 N o v e a n z e kreuzer ..Kaiserin und Königin Ma ria Theresia" ist nach Saloniki beor dert worden. Der Schritt ist erfolgt im Einklang mit der Verständigung der Mächte, Kriegsschiffe nach den türkischen Gewässern zu entsenden, um die durch die Demoralisation der ottomanischen Struppen schwer be drohten Ausländer zu schützen. W i e n, 4. Nov. Im Abgeordne tenhaufe des Reichsraths gab heute der Obmann des Polen-Clubs eine bemerkenswerthe Erklärung ab. Der Wortführer der Polen bezog sich zu nächst auf die kriegerischen Ereignisse am Balkan und sagte u. a. im wesent lichen ..Wir bewundern die käm pfenden Balkan-Völker und erkennen ihren staunenswerthen Aufschwung an. Auch wünschen wir, daß die Re gierung den europäischen Frieden mit erhalte, aber ohne Preisgabe der Le bensinteressen Österreichs. Ferner wünschen wir ein kräftiges Oester reich, eine Politik thatkräftiger Ini tiative." W i e n 5 N o v i e e s e i v i ston der österreichisch ungarischen Flotte ist heute aus Pola nach dem Osten abgedampft. Der Befehlsha ber des Geschwaders, welches aus drei Schlachtschiffen, einem Kreuzer und zwei Torpedomootzerstörern besteht, erhielt Ordre sich beim österreichisch ungarischen Botschafter in Konstan tinopel zur Entgegennahme weiterer Ordres zu melden. Die Haltung der Regierung bezüglich der Vorschläge des Premiers Poincare in der Bal kan-Situation wird von der „Neue Freie Presse" besprochen. Das Blatt sagt: „Die gegenwärtige militärische Situation auf dem Balkan kann für die Entscheidung" der gesammten Bal kanfrage nicht entscheidend sein. Die Vorschläge des Premiers Poinvare gestehen den Balkanverbündeten mehr zu, als sie selbst verlangt hatten. «Der Vorschlag, welcher der radikalste Ausdruck panslavischer Tendenzen ist, scheint derartig einseitig, daß er schwerlich die Billigung aller Mächte und besonders Oesterreich-Ungarns finden wird, umso weniger, da nichts über die Zukunft von Albanien gesagt wurde. Dies ist eine Frage von der größten Wichtigkeit sowohl für Oester reich-Ungarn wie für Italien." ©er bten wurde bereits von Oesterreich ge warnt, daß die serbischen Heere weit genug nach dem Westen vorgedrungen seien. DaS offiziöse Fremdenblatt warnt gleichfalls die Serben. Ge rüchtweise verlautet, daß Prinz Ghir ka, Präsident der albanischen natio nalen Kommission, zum König von Albanien proklantirt werden wird. Wien, 7. Nov. In Bezug auf 7. Jahrgang Bismarck, Nord-Dakota, Donnerstag, den 14. November 1913« VomKnegsschauplah Einzug in Constantinopel nahe bevorstehend Deutschland verhandelt mächte«. mit Groß- e i n 4 Nov. Der türkische Botschafter legte dem Auswärtigen Amt heute Nachmittag eine Mitthei lung seiner Regierung vor, in der die freundschaftlichen Dienste der Groß mächte zwecks Herbeiführung eines Waffenstillstandes gesucht werden Deutschland setzte sich sofort mit den anderen fünf Großmächten in der Angelegenheit in Verbindung. Als Großmächte werden die Mitglieder des Dreibundes und der Trivel-En tente gerechnet. Sie find Deutsch land, Oesterreich und Italien auf der einen und Frankreich. England imd Rußland auf der anderen Seite. Bormarsch der Serben. U e s k b, Türkei, 4. Nov. Der Vormarsch der Serben gegen Mona stir und Soloniki geht gut von Stat ten. Die Niederlage der Türken bei Kumanova war so vollständig, daß sie ihre für uneinnehmbar geltenden Stellungen am Katchanik Pas und bei Ovchepolic einfach im Stiche lie bte Zukunft des Balkangebiets ist der Dreibund, Deutschland, Osterreich. Ungarn und Italien, durch eine sehr scharfe Linie von der Tripelentente, Großbritannien, Frankreich und Ruß land, getrennt. Die öffentliche Mei nung in denLändern der Tripelenten te geht dahin, daß die Balkaiwerbün beten das Gebiet, das sie erobert ha ben, erhalten sollen, unb Rußland be sonbers hat bie Türkei warnend da raus aufmerksam gemacht, daß die Verhältnisse nur noch schlechter wer den dürften, wenn eine weitere Kata strophe bei Tchatalja passirte. Oester reich-Ungarn, die als nächster Nachbar der Balkanstaaten am direktesten in tercssirte Grosjinacht, wird, wie man glaubt, schwerlich ruhig sitzen bleiben und zusehen, wie sich der Balkanbund gegenüber dem österreichischen Weg zum Aegäischen Meer festsetzt, gerade in der Expansionsrichtung des öster reichischen Handels, während gleich zeitig die Serben sich nach dem Adriatischen Meer ausdehnen. Die österreichische Regierung betont, daß die Albanesen ebensogut eine Nation sind, wie jede Nation des Bundes, und daß Albanien den Albanesen bleiben sollte. o n o n 7 N o v i e o e welche die Großmächte nach türkischen Gewässern abgesandt haben, besteht aus 14 Schlachtschiffen, 22 Kreu zern, 15 Torpedozerstörern und meh reren Hülfsschiffen. Sir Edward Archbald Berkley Milne, welcher das britische Mittelmeer-Geschwader be fehligt, ist der rangälteste Offizier die. ser internationalen Flotte und dürfte das Kommando übernehmen, falls ge meinsames Vorgehen der Großmächte erfolgen sollte. Nie zuvor ist ein der artig starkes englisches Geschwader östlich von Gilbraltar gesehen worden. o n o n 7 N o v e e i e Suffragetten Bewegung bekam ei nen Rückstoß im Unterhaufe, als ein Frauenftimmrechts-Amendement, das in die Home Rule Vorlage für Irland eingeschlossen werden sollte, mit 314 gegen 141 Stimmen abge lehnt wurde. Die Suffragetten er klären, daß sie sich rächen werden, in dem sie Unruhen in Irland anstiften wollen. Zum Protest gegen die Ver werfung des Amendements begingen Suffragetten in der Bond- und der Oxford-Straße Ausschreitungen. Sie warfen viele Fenster ein. Ihrer zwei wurden verhaftet. Frankreich. a i s 7 N o v e e e i e Pachttch von Serbien erklärte heute einem Berichterstatter des Temps ge genüber, daß die Balkanverbündeten direkt mit der Türsei verhandelet wollten und Anspruch auf daS ge fammte türkische Gebiet, mit Aus nahme von Konstantinopel, machten. Das Schicksal der türkischen Haupt stadt überließen sie den Großmäch ten. Er fuhr dann fort. „Serbien verlangt die Häfen St. Giovanni di Medina, Alessio und Durazzo am Adriatischen Meer, welche im Mittel alter bereits dem serbischen Kaiser reich gehörten, und durch welche eS mit dem übrigen Europa verbunden war. Falls Oesterreich feine terri torialen Absichten hat, ist Serbien gewillt, die ökonomische unb wirt schaftliche Ausdehnung der Doppel Monarchie zu begünstigen. ßen. Die Serben hatten an jenen Stellen verzweifelten Widerstand er wartet. Die Tür kett flohen Hals über Kopf und liehen bei Kratova 135 Ka nonen zurück. Die Bahn von Ues kueb nach Mitrobitza ist reparirt wor den. Angriff aus die Bertheidignngsliuie bei Tchatalja. tt o tt, 5. Nov. Nach einer zweitätgigen Ruhepause griff heute die bulgarische Armee die Forts bei Tchatalja an, die als letzte Verthei digungslinie von Konstantinopel gel ten. Aus Sofia wird bereits gemel det, daß die Befestigungen von den Btllgaren gestürmt worden seien, doch bedarf diese Meldung der Bestä tigung. Zar Ferdinand soll schon mit feinen Truppen zum letzten Vor stoß gegen die türkische Hauptstadt aufgebrochen fein. Tchatalja liegt nur 25 Meilen von Konstantinopel. Außer einigen verirrten und fliehen den Abtheilungen türkischer Truppen ist alles Gebiet oberhalb von Tcha talja von bett Türken gesäubert. In Konstantinopel würbe offiziell be kanntgegeben, daß die letzte große Entscheidungsschlacht in vollem Gange, der Ausgang derselben aber noch ungewiß sei. Die bulgarische Armee in der Nähe von Tchorlu wurde durch Truppen verstärkt, die aus dem Belagerungsgürtel von Adrianopel eintrafen und durch die Ankunft fri scher serbischer Streitkräfte dort ent behrlich geworden waren. Adrianopel ist gegenwärtig einem mörderischen Bombarbement ausgesetzt. Türkische Ver laste bei Luleburgas S.0 i a, 6. Nov. Die türkischen Verloste an Verwtm beten unb Tobten währenb der fünftägigen Kämpfe um Luleburgas und Bunar hissar werben auf 25,000 Mann ge schätzt. Außerdem fielen den Bul garen 37 Batterien Schnellfeuerge schiitzf, vier Lokomotiven, 243 Eisen balinwaggons und 2000 türkische Soldaten in die Hände. Die bulgari sche Al mee in Mazedonien dringt rasch am Strnma-Thale entlang vor. Trup pen haben den Rupel-Paß besetzt und setzen ihren Marsch auf die Stadt Serres fort. Monastir fällt Serbe» i» die Hände. o 6 N o v e e e i buna" wurde heute aus Belgrad be richtet, daß die Uebergabe der star ken türkischen Festung Monastir an serbische Truppen um zwei Uhr Nach mittags erfolgte. In Monastir lag das gesammte sechste türkische Armee korps unter dem Kommando von Fethi Pascha, und viele türkische Sol daten von kleineren Festungen aus der Provinz hatten dort Zuflucht ge sucht. Das Telegramm besagt jedoch nicht, ob sich die türkischen Truppen ergeben haben ober nicht. Monastir ist der Schauplatz vieler Massacres ge wesen Ueber die Hälfte der 40,000 Einwohner zählenden Stadt beken nen sich zum christlichen Glauben. Türkisches Herr verschanzt sich. U e s k u e k e i 6 N o v e e Das von den Serben bei Kumattova und Kuprili besiegte türkische Heer hat Stellungen in dem gebirgigen Distrikt zwischen Kuprili und Per lepe bezogen, woselbst die Wege fast ganz tmpassirbar sind. Da die serbi sche Artillerie den Türken nicht folgen konnte, begattn die serbische Infan terie trotz eines mördertschenArtillerie feuers den Vormarsch und stürmte mit dem Bajonett die türkischen Stellun gen. Auch besetzten die Serben den Demerkapu Paß. Novovaroah ergiebt sich de» Serben. e a S e i e n 6 N o v Ohne Widerstand ist Novovaroah, die letzte türkische Stellung im Sand schak Novibazar, den Serben in die Hände gefallen. Sechs türkische Of siziere und 225 Soldaten wurden ge fangen genommen, und dem Sieger fielen außerdem noch 260 Gewehre in die Hände. Türkische Regierung hat Situativ» in Konstantinopel in der Hand. K o n s a n i n o e 6 N o v Die türkische Regierung scheint ge genwärtig imstande zu sein, die lo kale Situation zu kontrolliren. Die Patrouillen wurden durch die An kunft vieler Militärpolizisten aus den Städten Jsmid und Brusa, unge fähr 30 Meilen von der Hauptstadt verstärkt. Zur Bewachung der Zu gänge nach Konstantinopel wurden mehr Truppen gesandt, um einePanik durch die Ankunft von Flüchtlingen zu verhüten. Trotz dieser Maßnahmen und der Ankunft fremder Kriegs schiffe giebt sich die fremdländische Be völkerung nicht zufrieden, und viele Familien reifen aus Konstantinopel nmncr ab, während Bewohner der Vorstädte in den inneren Gürtel der Stadt ver ziehen. Von allen Seiten wird jetzt zugestanden, daß es mit der türki schen Herrschaft in Europa ein Ende hat. Saloniki ergiebt sich den Griechen. A e n 7 N o v N a e i e aus 15,000 türkischen Soldaten be stehende Besatzuug die Festung Sa loniki geräumt, nahmen die Griechen Besitz von derselben, und verwirklich ten damit einen ihrer Träume. Ehe die Türken abzogen, zerstörten sie alle Brücken und erschwerten dadurch den Vormarsch der Griechen aus Sa loniki. Von der Front wird berich tet, daß die Griechen den Vardari Fluß gestern Nacht in Pontons über schritten. Türke» bei Tchatalja solle» geschla gen sein. K ö n 7 N o v i e i s i e Nachricht eingelaufen, daß die Tür ken von den Bulgaren bei Tchatalja entscheidend geschlagen wurden. Die türkischen Truppen sollen in völliger Auflösung nach der Hauptstadt flie hen. 300 Bulgaren in die Lvst gesprengt. e i n 7 N o v e i u n e Bulgaren wurden heute bei einem Sturm auf die Forts bei Tchatalja durch die Explosion einer Mine ge tobtet, wie eine aus Konstantinopel eingetroffene Melbung besagt. Aus Sofia wirb berichtet, baß bie Bulga ren mehrere Forts gestürmt haben sollen. Bulgare» büßen 15,000, Türke» 40,000 Mann ei». S o i a u a i e n 1 N o v E s würbe offiziell bekannt gegeben, baß bie Bulgaren in der fünftägigen Schlacht bei Lulebudgas und Vunar hissar 15.000 Mann an Todten und Verwundeten einbüßten, während die Verluste der Türken aus 40,000 Tod te und Verwundete eingegeben wer den. Der Hafen Rhodosta am Mar mam Meer und die Stadt Visa, süd östlich von Adrianopel, fielen den Bulgaren in die Hände. 25,000 Karde» auf dem Marsche «ach Tchatalja. W i e n. 7. Nov. 25,000 Kurden sollen sich auf dem Marsche durch Kleinasien nach Konstantinopel befin den, um die türkischen Streitkräfte bei Tchatalja zu unterstützen. Ihre Ankunft wird der demoralisirten tür kischen Armee neuen Muth einflößen, obgleich die Lage der christlichen Be völkerung durch ihre Anwesenheit verschlimmert wird, da sie Barbaren und fanatische Mohammendaner sind. Die Btllgaren sollen ihren Angriff auf Tchatalja begonnen haben. Ge lingt es ihnen, die Türken von dort zurückzuwerfen, wird die letzte Befe stignngslinie vor Konstantinopel zu sammenbrechen und dem Einmarsch der Bulgaren in Konstantinopel stän de nichts mehr im Wege. Die Ein nahme von Monastir ist, obgleich noch nicht bestätigt, nicht unwahrscheinlich. Türkei bietet Bulgarien Friede» a». K ö n 8 N o v E i n e e i e „Kölnischen Zeitung" aus Sofia, der Hauptstadt von Bulgaren, einge troffenen Nachricht zufolge hat die Türkei Bulgarien einen Friedensvor schlag unterbreitet, ohne die Vermitt lung der Mächte in Anspruch zu nehmen. Türke» angeblich bei Tchatalja besiegt. o n o n 8 N o v E i n e a u s Sofia in London eingetroffene Depe sche besagt, daß die Bulgaren die Forts auf der Tchatalja Linie ge stürmt und die Türken zurückgeschla gen haben. Ein anderer Kriegskor respondent telegraphirt, daß sich Adrianopel ergeben hat. Nach seiner Meinung halten jedoch die Bulgaren die Einnahme von Adrianopel unb den Sieg bei Tchatalja geheim, um den Großmächten keinen Grund zur Intervention zu geben. Sie beab sichtigen einen Einzug in Konstanti nopel, der ihnen eventuell durch das Dazwischentreten der Großmächte verwehrt werden könnte. Nachricht von der türkische» Nieder lage trifft in Wie» ei». W i e n 8 N o v e u n a n W e e ner, Kriegskorrespondent der ..Wie ner Reichspost", telegraphirte feiner Zeitung, daß die Türken auf der gan zen Tchatalja-Linie unterlegen find und damit Konstantinopels letztes Bollwerk gefallen ist. Ohne Ver stärkungen abzuwarten, griffen die Bulgaren die stark befestigen türki schen Stellungen an und zwangen die Bertheidiger zum Rückzug, der in panikartiger Weise erfolgte. Die Schlachtlinie erstreckte sich über 20 Meilen. Die Bulgaren hatten die Abonnements.Preiss: $.150 daS Jahr in den Ber. Staaten Nach dem «-»lande 13.00 das Jahr nach Canada I (Rur gegen «orausbezahlulch) No. 16 Unterstützung von 80,000 serbischen Infanteristen und einer starken ser bischen Kavallerieabtheilung. Der Fall Konstantinopels ist nur eine Frage weniger Tage, und immer mehr drängt sich den Eingeweihten die Ueberzeugung aus, daß ein schreck, liches Blutbad unter der christlichen Bevölkerung der türkischen Haupt stadt angerichtet werden mag. Die Schlacht bei Tchatalja soll noch schlim mer als die bei Luleburgas gewesen sein, wo die Türken angeblich 40, 000 Mann an Todten und Verwunde ten einbüßten. Serbische und bul garische Kavallerie befindet sich hart auf den Fersen der fliehenden türki schen Truppeit. Die Bulgaren nah men 42 Schnellfeuergewehre, große Mengen an Vorräthen und machten 2800 Soldaten zu Gefangenen. Bulgarien besteht ans einem @m marsch in Konstantinopel. o n o n 8 N o v I n e u garischen Gesandtschaft in London wurde heute offiziell bekannt ge geben, daß Bulgarien feine Abficht hat, sich in Konstantinopel festzu setzen. Die Bulgaren werden jedoch auf einem Einmarsch in Konstanti nopel bestehen, da der türkische Ober befehlshaber gestern dem Großvezir mittheilte, daß die türkische Armee bis zur völligen Vernichtung kämpfen Würde. Inland. Wilson giebt Erklärung ab. i n e o n 6 N o v I n e i n e Erklärung, die Gouverneur Wilson hetlte abgab, heißt es, daß ehrliche Geschäftsleute von seiner Admini stration nichts zu führen hätten. Niemand, der fein Geschäft im Ein klang mit den gesetzlichen Bestim mungen führe und das Recht der freien Konkurrenz nicht übertrete, brauche für die Zukunft irgendwelche Befürchtungen hegen. Der nächste Präsident ist sich seiner großen Ber antwortung wohl bewußt, glaubt aber, daß er durch das Vertrauen de* Volkes gestützt den rechten Weg fin den werde. Gouverneur Wilson sand te heute telegraphisch seinen Dank an Präsident Taft und Col. Roosevelt für ihre Glückwunschdepeschen. Wilso« siegte aascheiuevd in Idaho. o i s e I a o 8 N o v E s a den Anschein, als ob Wilson in Idaho den Sieg über Präsident Taft davon tragen wird. Nach den neuesten Be richten erhielt Taft 30,241, Wilson 29, 709 und Roosevelt 14,028 Stim men. Taft's Pluralität beläuft sich also auf 531 Stimmen. Die noch ausstehenden Wahldistrikte find je doch vorwiegend demokratisch und man glaubt deshalb, daß Wilson am Ende eine kleine Pluralität aufzu weisen haben wird. Anfänglich schätzte man Präsident Tast's Plura lität in Idaho auf 8000 Stimmen. Die größte je dagewesene Ernt». W a s i n o n 8 N o v E i n e Maisernte von 3,169,137,000 üftn schel oder 281,921,000 Büschel mehr. als jemals in Amerika oder irgend seinem anderen Land der Welt geern tet wurden, ist das Merkmal des 'Jahres 1912, des in ackerbaulicher Beziehung besten Jahres in der Ge schichte der Vereinigten Staaten. Der November Erntebericht wurde heute vom Ackerbau-Departemeut bekannt gegeben. Die diesjährige gewaltige a i s e n e a e a 1 N o v e e die Farmer einen Werth von $1,850,= 776,000. Die enorme Summe von $4,171,134,000 repräsentirte am 1. November den Farmwerth der Mais, Heu, Weizen, Hafer, Kartoffel, Gerste, Flachssamen, Roggen und Buchwei zenernte. Wenn man noch den Werth der wachsenden Baumwolle und die Tabak, Reis und Apfelerute einrech net, so beläuft der Gesammtwerth dieser hauptsächlichen Farmprodukte auf mehr als 5,000 Millionen Dol lars Nach den Berechnungen des Ackerbau-Departement beläuft sich der Werth der einzelnen Farmprodukte auf die folgenden Beträge: Mais $1,850,777,000 Heu $854.615, 000 Weizen $603,639,000 Hafer $476,169,000 Kartoffeln $188,= 501,000 Gerste $120,849,000: Flachssamen $39,693,000 Roagen $24,370,000 Buchwetzen $52,° 526,000. Der Gesammtwerth aller dieser Produkte war in diesem Jahre größer als je zuvor, mit Ausnahme von Buchweizen, Kartoffeln, Gerste und Roggen. Der Mehrwerth fiber letztesIahr beläuft sich auf $515,057,= 000. Mais, Kartoffeln, Flachssamen, Gerste, Hafer, Roaaen tmd Heti brachten in diesem Stnbre die w^ten Ernten, die bis W ffoj. \n\n England.