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Er sollte die Geschichte seines Vaterlandes stu öircn und daraus ersehen, wie die Preußen zu ihrem alten Glauben zurückkehrten und den Kamps der Freiheit kämpften, dessen ruhmreicher Ausgang nicht Menschenwerk, son dern Gottes Werk gewesen sei. „Wir haben," fuhr der Kaiser fort, „in der Geschichte unserer Vergangenheit den sicheren Beweis von Gottes Führung. Er war mit inte und er ist heute noch mit uns. Und aus dieser Vergangen, heit sollte die ganze deutsche Jugend die Lehre ziehen, daß der Glaube an Gott der Teutschen und Preußen feste Rüstung fein muß. Mit solchen Was ien brauchen wir weder rechts noch links zu blicken, sondern können gera de vorwärts gehen, im Herzen auf Gott vertrauend und die Augen zum .Himmel erhoben. Tann können wir alle mit dem großen Kanzler sagen: „Wir Deutsche fürchten Gott und sonst .nichts auf der Welt!" Ein gewalti vier Beifallssturm folgte der Rede des Kaisers, die er ausdem Stegreif hielt und die gänzlich unerwartet kam. e 1 i n, 11. Febr. Tie sächsi sche Regierung führt ihre strenge Po litis gegen die Thätigkeit von Mor inonenpredigern, die durch ihre Agi tation bei den Behörden An'toß er legen, mit Konsequenz weiter fort. Neuerdings find wieder zwei Mis sionäre ausgewiesen worden. Tie Mormonenprediger Schwanfeld und Trigg-s haben Weisung erhalten, so fort das Königreich Sachsen zu ver lassen. e i i 1 3 e o e s A u sehen erregen Enthüllungen über eine Landesverrathos Affaire, die mit ei nein ungeheuren Bestechnngsstandal verbunden ist. Tie bezügliche Mel kommt aus Köslin in der Pro •in 113 Pommern. Laut dem Kösliner Bericht ist der Regierungs Assessor Lewicki, welcher früher dem Polizei präsidium in Kiel angehörte, in Haft genommen worden. Gegen den Be arnten liegt die Anklage vor, einen dortigen..Fabrikanten bei einer Spio nogeartet im Interesse Rußlands begünstigt zu haben.' e i n 1 8 e i e a i .angekündigte Verlobung der einzigen Tochter des Kaiserpaares, Prinzessin Wistaria Luise, mit dem .Prinzen Ernst August von Cumberland bildet begrcifiidjertoeiie den Hauptgegen 'land des Gesprächs. Von einer .der liegieriuig nahestehenden Persönlich "eit wird mitgetheilt, daß der Prinz .uui Cumberland um die Erlaubnis um Eintritt in das preußische Heer mchsuchte und sie erhielt. Ter Kaiser bestimmte dafür das Husaren-Regi iient von Ziethen in Rathenow,Regie 'ungsbezirk Potsdam, das nämliche Regiment, dessen Chef nach einander vr Großvater und Urgroßvater ge uesett. Dieser Schritt bedeutet, daß ter Prinz den Fahneneid zu leisten •at und schwören muß, für die Er islltitng des heutigen Preußens zu ämpfen. Es ist das somit mehr als ill bloßer Verzicht auf Hanover. Der toter des Prinzen, Herzog Ernst lugust von Cumberland, stimmte zu. )as alles verlangte der Kaiser, wel er den Wunsch hegte, dem greisen 'iimberländer eilten direkten Ver cht möglichst zu ersparen. Tie Ag entschaft inBraunschweig wird wahr heinlich fortdauern. Weiteres mag ielleicht beim Tode des Herzogs von nmberland geschehen. e i n 1 4 e K a i s e W i l 'lin ist der Ansicht, daß die deutsche andwirthschast wohl im Stande ist, inz Deutschland ausgiebig mit Ge eide, Kartoffeln nnd Fleisch zu ver bett, auch wenn die Bevölkerung sich der Zukunft beträchtlich vermehre. 11 einem Vortag, den der Monarch tfd nach seinem Eintreffen aus arlsruhe vor dem Deutscheit Land JvirtbjchaftsratH hielt, machte er in ti essante Angaben über seine land irthschaftlichen Erfolge auf seinem iit Kabinett in Westpreußen. Wie der kaiserliche Farmer erzählte, hatte er verblüffende Erfolge mit einer bis dahin in dortiger Gegend unbekann ten harten Roggenart, die auffallend besser gedieh als die landesübliche Sorte. Nach der Ernte drängten sich die Bauern geradezu, um Saatge treibe von ihm zu bekommen. Vor her hatte das Land einen Ertrag von 000 bis 700 Ladungen gebracht, wäh rend es mit der neuen Roggensorte 1300 bis 1400 Ladungen trug. e i n 1 5 e K a i s e W i helm vereidigte gestern den neuen Erzbischof von Köln, Dr. v. Hart mann. Der Erzbischof wurde feierlich vorgestellt und hielt an den Monar che» eine Anrede. In dieser versicher te Dr. v. Hartman», unter Hinweis auf das vom Kaiser für den Pader borner Dom gestiftete Glasfenster, welches den Vorgang darstellt, wie die Hilfe Karls des Großen von dem da maligen Papst Leo erbeten wird: er werde die Anhänglichkeit und Treue gegenüber dem König bei den seiner Obsorge anvertrauten Gläubigen schützen und pflegen. Dies sei höchst nothwendig, je kühner nnd verwege iter die Mächte des Umsturzes an den Fundamente» des Throns nnd des Altars rüttelten. Ccftcrrcich-ltiiflarn. W i e n 1 0 e i e i n a n z k o mission des Abgeordnetenhauses des Reichsraths hat nach langen Berath ungen die von der Regierung in Vor schlag gebrachte Iunggesellensteuer angenommen. Der Entscheid läßt darauf schließen, daß die Maßregel in Bälde auch vom Plenum gutgehei ßen werden wird. W i e n, 1 2. Febr. Die optimisti sche» Hoffnungen, die auf die St. Petersburger Mission des kaiserlichen Flügeladjntanten Prinzen Gottfried von Hohenlohe-Schillingsfürst gesetzt wurden, scheinen sich nicht erfüllen zu wollen. Prinz Hohenlohe-Schil liiigSfiirft, der Ueberbringer des Handschreibens Kaiser Franzjofeph's an den Zaren sowie der Antwort da raitf, ist von seiner St. Petersburger Reise krank zurückgekehrt. Er leidet an einer sehr starken Erkältung. o n o n 1 0 e e o des itapitüiis Robert Falcon Scott und das Ableben von vier Mitglie dern seiner Südpol-Expedition, nach dem die fünf ihr Ziel, den Südpol, erreicht hatten, wurde heute Abend i» einer Versammlung der Royal Geo graphical Society bestätigt. Vizeprä jdent Douglas W. Frefhfield machte die Ankündigung. Scott und feine Begleiter starben auf der Rückkehr vom Südpol nach der McMurdo Bai in einem schrecklichen Schneesturm, wie Depeschen aus Neu-Seeland be sagen. In der ersten drahtlosen Nach richt hieß es, daß die ganze Erpedition zu Grunde gegangen sei, aber spätere Depeschen beschränke« die Zahl der Todesfälle auf fünf. Italien. o I e o s a S a o e s Papstes Schwester, starb heute an ei ner Lähmung im Alter von 77 Jah ren in Rom. Sei war seit mehreren Tagen krank und die sie behandeln den Aerzte hatten die Hoffnung be reits aufgegeben. Nußland. S e e s u 1 1 e Die St. Petersburger Mission des Prinzen Hohenlohe Waldenburg Schillingsfürst, der am Montag vor acht Tagen dem Zaren ein Hand schreiben des Kaisers Franz Joseph überbracht hat, ist dem „Rech" zufolge ein ganzer Erfolg gewesen. Das Blatt fügt der Mittheilung hinzu, daß es seine Information aus einer unbedingt zuverlässigen Quelle hat. Wie der „Rech" sagt habe die Kon ferenzen zwischen dem russischen Mini stcr des Aeußern Sergius Sasonosf und' dem österreichischen Botschafts rath, der den erkrankten Botschafter vertritt, in Bezug auf die von Kaiser Franz Joseph in seinem Schreiben angeführten Punkte keine solch' vita len Verschiedenheiten in den Ansich ten der Vertreter der beiden Länder zu Tage gefördert, daß eine Schlich tung der Streitfragen auf Hindernisse stieße. S e e s u 1 1 e Ein doppelter Lynchmord ereignete sich heute in der Nähe von Kharkow.. Ein Pöbelhaufen von 500 Bauern stürmte das Gefängniß, zerstörte das Gebäude und lynchte einen dort in haftirten Pferdedieb. Dann zog die Rotte nach der Polizeistation, ergriff einen dort festgehaltenen Pferdedieb und vollzog auch an ihm die Lynch jttstiz. I o k i o 1 4 e a o bei Aamamoto hat endgültig das Amt des japanischen Premiers accep tirt' und seine Amtspflichten sofort übernommen. Gestern Abend sind in Osaka ernste Krawalle vorgekommen, die mehrere Polizeiattacken mit blau ker Klinge zur Folge hatte, und in deren Verlauf viele Personen ver letzt wurden. Die Ursache der Unru hen war, daß die Polizei zwei Ver sammhtngen gesprengt hatte. Mexiko. S a S a e i k 0 1 1 e I n den Straßen der Stadt Mexiko wird feit Heute Morgen tun 10 Uhr ge kämpft. Bis zum Nachmittag Hatten weder die Regierungstruppen noch die Rebellen unter Diaz einen Vor theil errungen. Diaz soll 4000 Sol daten unter sich Haben. Die loyalen Truppen werden von General Blan qiiet geführt. Ihre Zahl wird auf 0000 geschätzt. Auf beide» Seite» ist Artillerie i» Aktion getreten und der Schaden im Herzen der Stadt, dem Geschäftsdistrikt, soll ein ganz enormer feilt. Gegen Abend ließ das Artilleriefeuer etwas nach. S a e i k 0 1 2 e u a Eine Amerikanerin, Neimens Holmes, wurde heute Nachmittag um 2 Uhr während des Straßenkampfes in der mexikanischen Hauptstadt getödtet. Ei ner anderen Amerikanerin, Namens Griffith, wurden beide Beine abge schossen, als sie in ihrer Wohnung das Essen zubereitete. Frau Griffith's Haus lag in der Schußlinie der Re gierungsartillerie. Der amerikanische Botschafter Henry L. Wilson, der deutsche Gesandte, der britische Ge sandte und der spanische Gesandte be gaben sich heute Nachmittag nach dem Nationalpalast und verlangten von Präsident Madero, die Feindseligkei ten sofort einzustellen. Madero wur de nahegelegt, die mexikanische Haupt stadt zeitweise nach San Luis Potosi zu verlegen, um die Straßenkämpfe in der Stadt Mexiko zu beenden und die Einmischung fremder Nationen zu vermeiden. S a e i k 0, 13. Febr. Die Bevölkerung der Stadt Mexiko wurde durch die Furcht beinahe zur Verzweif lung getrieben, als die Rebellen und Negierungstruppen den Straßen kämpf heute erneuerten und ein Hagel von Blei und Eisen sich über die Häu ser ergoß. Wer sich verstecken konnte, versteckte sich, wo eine sichere Stätte zu winken schien. Der erste ernstliche Versuch, die Befestigungen der Re bellen zur stürmen, wurde heute Nach mittag von General Huerta unter nommen, indem er Regierungskaval lerie gegen das Arsenal sandte. Die Negierungstruppen sind, wie ihre Führer sagen, den Rebellen doppelt überlegen und verfügen über schwe res Geschütz, denen die Kanonen der Rebellen nicht gewachsen sind. Es scheint jedoch, daß die Rebellen besser zielen können, denn in den letzten bei den Tagen sind nach allgemeiner An sicht bedeutend titehr Regierungstrup pen gefallen als Rebellen. S a e i k 0,14. Febr. „Der Noth gehorchend, nicht dem eigenen Triebe" hat Präsident Francisco 1.1 Madero heute Abend die Zügel der Regierung niedergelegt. Francisco de la Barra dürfte zeitweise das Prä sidentenamt übernehmen. Er hat sich iu dieser Rolle schon einmal bewährt. De la Barra hält sich augenblicklich im britischen Gesandtschaftsgebände aits. Rafael Hernandez, der mexi kanische Minister des Innern, hat ebenfalls resignirt. Die Demission des Präsidenten Madero wurde von VifV Der n?.cmer. Japan. o k i o 1 0 e I n e n S a ßen von Tokio kam es heute Abend zu ernsten Tumultszene». Der Pöbel stürmte und zertrümmerte mehrere Polizeistationen und verbrannte eine Anzahl von Straßenbahnwagen. Der Kaiser von Japan wird nach feiner ei genen Angabe das Kriegsrecht in Tokio erklären lassen, falls weitere Brandstiftttngsversnche unternommen werden. Dem Aufruhr am heutigen Abend folgte Unruhen am Tage, als Resultat der Resignation des Pre miers Katfura und seines Kabinetts. Als der Premier von seiner Audienz beim Kaiser zurückkehrte, wurden Steine nach ihm geworfen, und er er litt leichte Verletzungen. Bismarck, Nord-Dakota, Donnerstag, den 2(). Februar 1913« i 0, 10. Febr. General Felix Diaz, der Neffe des Erpräfibeuten Porfirio Diaz von Mexiko, soll sich heute Nachmittag zum provisorischen Präsidenten der Republik haben ausrufe» lassen. Er soll außerdem eine öffentliche Erklä rung erlassen haben, in der er Prä sident Francisco I. Modero als Feind der Republik bezeichnete. BomKnegsschauplah Die Brntiour der Garnison von Skn tstri wird sogar vom Feinde anerkannt. o n o n 9 e E s w i e z offiziell zugegeben, daß die Türken Versuche machen, .Truppen an der Küste des Schwarzen Meeres nnd am Mantiara Meer zu landen. Es gewinnt den Anschein, als ob Enver Bei's mysteriöse und desperate Ma chenschaften aus die Landung von Truppen bei Charkeni, 85 Meilen südöstlich von Rodosto, hinauslaufen. Heute wurde sogar gemeldet, daß die Landung gelungen sei. Serbische Truppen sollen aus Gallipoli gelan det sei», um die Bulgaren in ihren Operationen gegen die Stadt Gal lipoli zu unterstützen. Es unterliegt keinem Zweifel mehr, daß die Bul garen aus die Eroberung der Tchatal ja-Befestigungen nicht mehr rechnen und Konstantinopel von der Seeseite beistimmen wollen, und zwar durch die griechische Flotte, der sie den Weg durch die Dardanellen frei zu machen suchen. Zar Ferdinand von Bulgarien hat sich nach Dedeagatch begeben, um dem Kriegsschauplatz näher zu sein. Das Bombardement von Adrianopel wirb fortgesetzt und auch bei Skutari wird jbeftig gekämpft. Die Garnison Von Skutari soll sich mit außer ordentlicher Bravour schlagen. Türken geschlagen. S 0 i a, 9. Febr. Eine amtliche Erklärung, die heute Nachmittag ausgegeben wurde, besagt, daß die Türken auf der Halbinsel Gallipoli zwei Offenfivftöße gegen die Bul garen unternahmen, aber beide Male zurückgeschlagen wurden. Ebenso sei der Versuch der Türken, vor den Tchatalja-Linieu die Offensive zu er greife» und Truppen zu fanden, ver geblich gewesen. Tie Beschießung von Adriaiwpel nimmt, wie aus amtli cher Onelle gemeldet wird, erfolgrei che» Fortgang. Tie Geschosse der Bulgare» sollen unter der Einwog »erfchaft furchtbaren Verheerungen angerichtet Haben. Türkei will Intervention. o n o n 1 2 e u a i e türkische Regierung ersuche heute Sir Edward Grey formell, die europäi schen Großmächte zur Intervention zwecks Beendigung des Balkankrie ges aufzufordern. Tas Gesuch wurde den Hiesigen Botschaftern mitgetheilt, die es ihren jeweiligen Regierungen übermitteln werden. Christliche Männer, Gruiten und Kin der abgeschlachtet. S o i a 1 2 e u a e e s e n die heute hier eingtroffe» sind, be sagen, daß türkische Truppen gestern die ganze männliche Bewohnerschaft des kleinen Seeliafenftädtchens Buyuk Chekmedje, soweit diese sich zur christ lichen Religion bekennt, in der Schule zusammen kommen ließen und sie dort in der grausamsten Weise nieder machten. Später tobteten die türki schen Soldaten alle christlichen Frauen und Kinder mit Ausnahme der er wachsenen Mädchen. Diese brachten fie auf die in dem Hafen vor Anker liegenden türkischen Schiffe. S o i a 1 2 e i e w u e heute bekannt gegeven, daß auf der Halbinsel Gallipolis und an den Tchchatalja-Linien heute keineKäntpfe stattfanden. Das Bombardement auf Adrianopel wird jedoch ununterbro chen fortgesetzt. Insel Kreta wurde von sämmtlichen Schutzmächten geräumt. A e n, Griechenland, 15. Febr. Die Schutzmächte Großbritanicn, Rußland, Frankreich und Italien ha ben heute die Insel Kreta geräumt und sie formell Griechland überge ben. Unter großem Jubel der Kre tenser wurde heute die griechische Flagge auf allen öffentlichen Gebäu den gehißt. Ein britischer Kreuzer landete heute eine Abtheilung von Blaujacken in Suda, die den Befehl erhalten hatten, die Flaggen der echutziuächte herunter zu holen. Tie fe wurden den Konsuln die respek tiveit Länder übergeben. dem britischen Gesandten angekün digt, in dessen Haus sich de la Barra gestern flüchtete, nachdem er dem Prä sidenten den guten Rath ertheilt hat te, sich mit den Rebellen zu verglei chen. Arragnements für die zeit weilige Nachfolge de la Barra's wer den in der britischen Gesandtschaft getroffen. Inland. Große Aufregung in Washington. W a s i n o n 1 0 e i e Revolution in der Stadt Mexiko nahm heute die Aufmerksamkeit des Präsidenten Taft und des Staats Kriegs- und Flottensekretärs vollauf iu Anspruch. Nach einer längeren Konferenz wurde beschlossen, eine An zahl von amerikanischen Kriegsschif sen nach mexikanischen Gewässern zu senden, die den in Mexiko ansässigen Ausländern Zuflucht gewähren 'sol len. Prohibitionisten siegen. W a s i n 0 Staatsdepartement wartet ab. W a s i n o n 1 1 e N a dem es eine genügende Zahl von Kriegsschiffen nach mexikanischen Ge- wässern abgeordnet hat, um "das Le ben und Eigenthum der in der Nach barrepublik ansässigen Amerikaner, soweit das ohne aktive Intervention möglich ist, zu schützen, hat sich das Staatsdepartement auf's Abwarten verlegt. Heute käme» übrigens be ruhigende Nachrichten von dem ame rikanischen Botschafter Wilson aus der Stadt Mexiko. 35,000 Soldaten, für Intervention bereit gehalten. W a s i 0 n, 12. Febr. Prä sident Taft und fein Kabinett stim me» darin übereilt, daß der Kongreß die Verantwortung irgend einer In tervention in Mexiko mitzutragen habe. Tie heutigen zahlreichen Kon ferenzen zwischen dein Präsidenten und feinen Rathgebern schloffen mit der Abmachung, daß Herr Taft bei den Häufer» des Kongresses in einer Spezialbotfchaft alle That fachen der Situation unterbreiten wird, falls eine Verschlimmerung der Zustände in Mexiko die Landung amerikani scher Truppen nöthig machen würde. Heute wurden sämmtliche Vorberei tungen für die Aktion, die einem sol chen Kurs folgen würde, getroffen. 35,000 Truppen von der Armee, der Mariitc und dem Marinekorps wer den in Bereitschaft gehalten. Seattle „Times" ausgebrannt. S e a e W a s 1 3 e i e Anlage» der Seattle „Times" wur den heute früh durch Feuer zerstört. Manager A. I. Biethen jr. schätzt den Schaden auf $050,000. Sämmt liche Setzmaschinen gingen verloren. Tas an die „Times" angrenzende Gebäude wurde schwer beschädigt. Tic „Times" wurde heute Nachmittag in dem Gebäude des „Post Intelligen zer" gedruckt. Präsident Tast vetirt „Dillingham- Bnrnett-Bill". W a s i n o n 1 5 e s i dent Taft vetterte gestern die unter dem Namen „Dillingham-Burnett Bill" bekannte Einwaitderuttgsvor läge, die unter anderem vorschreibt, daß jeder Einwanderer, der das sechzehnte Lebensjahr erreicht hat, I.*.1/50 n, 10. Febr. Der Senat nahm heute Abend die Webb' sche Spirituoseitbill an, die bereits vom Rep vä en tau tenhaufe als Substi tut für die Kenyon-Sheppard-Bill ge nehmigt worden ist. Die Vorlage verbietet den Versandt von Spirituo sen von einem Staat zum anderen, wenn dieser Versandt im Widerspruch zu den Gesetzen des Staates steht, für den die Sendung bestimmt ist. Die Silbsiituiruiig der Webb Bill für die Kennyon-Sheppard Vorlage war das Resultat einer langen De batte uni) erfolgte durch Akklamation. Senator Keituyoit, Mitverfasser der Senatsbill, beantragte ant Schluß der Debatte die Subftituirung der Webb-Bill. Zuerst wurde jedoch die Keitnyon Sheppard Vorlage ver vollständigt, indem ein Amendement mit Ol gegen 33 Stimmen angenom men wurde. Dies Amendement be stimmte, daß Spirituofensendungen den Staatsgefetzen unterworfen wer den sollen, sobald sie die Staats grenze kreuzen. Senator Hitchcock's Amendement, Spirituosen, die zum persönlichen Gebrauche des Adressaten bestimmt feien, auszunehmen, wurde »iedernefiimmt. Desgleichen Sena tor O'Gorman's Amendement, Spiri tuosen, die für persönlichen und kirchlichen Gebrauch feien, auszitneb inen. O'Gorman setzte jedoch wenig ftens namentliche Abstimmung durch nnd iah, wie sein Antrag mit 50 ge gen 31 Stimmen verloren ging.' Senator Keiuiyo» setzte darauf ein Amendement durch, nach dem die Bill am 1. Juli 1913 i» Kraft trete» soll Schließlich beantragte Senator Gal linger die Subslituiruitg der inhalt lich gleichen Webb Bill, die autoriürt wurde, und ließ auch den Titel der Bill ändern, iobaß jetzt der einzige Unterschied i» der Nummer liegt. Abonnements-Preise: das ,^ahr in denVer. Staaten Sociclv »de 12.00 das Jahr nach Canada 12.00 (M. 8) nach Teutsci'land $2.00 (Rbl. 4) nach Rußland (Nur gegen Vorausbezahlung) No. 30 mindestens seilte Muttersprache le sen und schreiben muß, wenn er zur Landung zugelassen werden will. Ausgenommen sollen nur diejenigen sein, welche den Nachweis dafür er bringen können, daß sie ihrer Reli gion wegen gezwungen worden sind, ihre alte Heimath zu verlassen. Nach dem die Vorlage von beiden Hau* sent des Kongresses angenommen war, hielt Präsident Taft öffentliche Sitzungen ab, um den Gegenern der Vorlage Gelegenheit zu geben, ihm ihre Gründe zu unterbreiten. Es waren vor allein würdige nnd fä hige Vertreter des Deutfch-Amerika nifchen Nationalbundes aus verfchie denen Theilen des Landes, die sich zu diesen Sitzungen eingefunden hatten und dem Präsidenten in scharf logischer Weife darzuthnn wußten, daß die Vorlage, weitn zum Gesetz erhoben, ein schreiendes Un recht solchen Einwanderern gegen über wäre, die körperlich und geistig frisch und gesund und willig sind, zu arbeiten und aus ehrliche Weise ihren Unterhalt zu verdienen, aber vielleicht nicht Gelegenheit hatten. Lesen und Schreiben zu lernen. Briefkasten der Redaktion. Michael Kirchgessler, Aberdeen, S. D.—Die Zeitung geht an Jakob Schcrr, Cbiitor Ekmaiiski Südruß land. Wir nehme» an. daß dies die richtige Adresse ist. Wenn nicht, bitte schreiben Sie sofort! Valentin Moser, Mannheim, Süd rußland.—Ihr Bruder Blasius in Salvador Sask., Canada bezahlte das Blatt für Sie auf ei» Jahr u»d läßt herzlich grüßen. Der Bruder ersucht Sie, auch ab und zu Korrespondenzen zu schreiben. Als Prämie gehen Jh. neu die Wandkarten zu. M. Ruscheiitsft), Petrel, N. D.— Wir erhielten $3.75 von Ihne». Bitte ims zu benachrichtige», wie das Geld gutzuschreiben ist. Sie berichten, schon darüber geschrieben zu haben, aber wir könne» uns nicht entsinnen. Joseph Brosart, Allan, Sask., Ca. Betrag erhalten. Wandkarten und Katholischer Hanskalender gehen Jh. neu zu. Marieitkaleitder habe» mir nicht mehr, aber Hunderte Kalender anderer Sorten. Wir berichten nicht iiberü'umfang von Geld im Brief fasten, außer es find andere Angele genheit-.'» mit zu erledigen. Das Datum hinter Ihrem Namen zeigt stets, tuen» wir Geld erhalten. Freundlichen Gruß! Nikolaus W. Leopoldus, Harvey, N. D.—Herr Heinrich Schatz in Har vey ist der Agent des Staats-Anznger und berechtigt, Geschäfte in unserem Namen abzuwickeln. Lambert Keller, Cbutor Balmas. Südrußlaiid.—Ihr Vater Anton Keller i» Berwick Nord-Dakota be zahlte das Blatt für Sie auf ein Jahr und läßt beriiâ) ariißen, und bitten, Sie möchten "nch für den Staats An zeiger Korrefpoi denzen liefern. Als Prämie geht Ihnen der Katholischer Hauskalender zu. Franz Joseph Schneider, Mann heim Südrußland.—Ihr Bruder Michael Schneider i» Brazil Nord To sota bestellte das Blatt für Sie auf ei» Jahr und übermittelt freundlichen Gruß mit der Bitte, auch ab nnd zu etwas für den Staats-A»'..'er zu berichten. Jakob Burkhartsineier, Fariv-'tlt, Mi im. --Das Eingesandte eignet sich nicht für die Zeitung, de»» es ist eilte rei» persönliche Sache, die nur Sie selbst und Ihre Brüder angeht. Frei lich thut es uns leid, daß Ihr Bruder Joseph iu Strasburg Sührußlattd so schlimm daran ist und das Vermögen einem fremden Manne überschrieb, statt feinen Brüdern, aber das sind Familieiiangclegeuheite», i» welche wir uns nicht einmischen können. Johannes Högele, Elsaß, Südruß land.—Ihr Vetter Michael Högele in Allan, Sask.. Canada bestellte daö Blatt füi^Sie auf ein Jahr, um Ih nen eine Freude zu machen. Der Vet ter übersendet freundlichen Gruß und bittet, Sie möchten auch ab und zn Berichte von dort einsenden. Romanus Blotzkv, Petrel, N. D.- te Herr M. Ruschein sky bestellte für das Blatt auf ein Jahr. Als Prä mie übersenden wir Ihne» auch den Lahrer Hinkender Bote Kalender. Philipp Wagner, Cara-Murat, Rumänien.—Ihr Schwager M. Ruscheiusky in Petrel Nord-Dakota bestellte für Sie das Blatt auf ein Jahr und übermittelt herzlichen Grntz mit der Bitte, sogleich zur Feder grei fen zu wollen und einen Bericht an den Staats-Auzciger einzusenden. Anton Jochim, Estcvait, Sask., Ca. —Wendelin Senger ist nicht etngf« schriebetter Leser, weder in HatveH noch in Bergen, Nord-Dakota. i \n\n England.