IUI ,'f
Glfener Schreibebrief de«
LttUipp Situerampfer.
1047.
Mem Its*« Herr JRebacWcmSr!
Ich hen lit
mein letzte Schrei
webrief rievohrirt
wie mich un
der Wedet'weilc»'
uffgefitfft hen in
die peitifchft-f
Gahrments un
wie met unset-*
LehdieS hen fur
preise gewollt.
Well, wie me:
fettig ware, bu
hot bet Webeswellet en seller in den
Saluhn geschickt for au-zufinne. ob
seine Alte heim wär. Un bann Hut
er gleich Order gewwe, wenn fe da
todt, daß se die Missus Sauerampfer
ruse sollt, bikahs wer Hätte e Sur
preis an die Lehdies. Nach e kleine
Weil is der Feller reduhr komme un
hat riepohttet, daß bie Lehdies al!
beifamme wäre un beseibs die zwei
älterliche Lehdies wäre auch noch drei
junge arig gutguckige da, wo met
Tschickens rufe könnt.
Jetzt will ich Ihne sage, Herr R«
backtionär, Tschicken is seit meine
ganze Ecksistens meine Leibspeis gewe
se un wenn ich auch nit gewißt hen.
wer die Lehdies gewese sin, hen idi
hoch im Stille Händs mit mich ge
schehkt, daß ich gleich e Tschehns ge
habt hen, mich mit mein neue Men
sche so kwasie in Poblick zu zeige. De?
Webesweiler hat die Eidie nit so recht
$ Mt w'ßt daß er
..... ,,. .,, ,...v- -.
Heike brauch ich twwerhaupt niemand
wo mich en Ettweis gewwe duht.
Herr Redacktionär denke Se nur
nit, daß jetzt die (Mdb\tt gefinnisch
gewese wär. Lese Se nur mein näch
ste Brief.
gegliche er hat gesagt, mit wäre doch gestellt, baß ber Löwe seiner natür
feine Schohpiebels, baß met uns
Womit ich verblein*
Ihne Jhrn lietoer
Philipp Sauerampfer.
Ter jlBtoalt des Wüstenkönigs.
Bor den englischen Gerichten Hai
sich ein Anwalt hervorgetan, der für
die Rechte bet Löwen eintritt. Er
will die Frage erledigt sehen, wie
lange ein Löwe, der als Zirkusmit»
glied wirke, arbeiten bürfe, ohne baß
et Schaden an seiner Kraft und Ge
sundheit nehme. Die englisch?» 0t«
richte haben biesem Antrag Gehör ge»
schenkt, und es soll sich ein Löwen
bändiger verantworten, der seine Wii
stenkönig« zu lange hat arbeiten las«
sen. Er hat den Löwen zugemutet,
nicht nur am Tage, sondern auch des
Nachts zu arbeiten. Der Anwalt hat
vom Tierschutzve^ein btn Auftrag be
kommen, gegen bett Direktor des
Crystal Palace in Lonbon gleichfalls
vorzugehen, weil er biefe Übertretung
duldete. Auch gegen bie Bändigung
der Löwen wendet sich der Anwalt
be§ Thierschutzoereins. So bediene
sich bet Dompteur tines Ochsenzie
mers, um den Löwen den Gehorsam
beizubringen. Auch seien die eisernen
Stäbe butchaus nicht dazu angetan,
dem Löwen Sieve zu dem ihm aufge
zwungenen Berufe beizubringen. Der
Anwalt des Tierschutzvereins hat fest
i
Herr Redacktionäi, fe hat so ebaut
fiwwezig Kwestschens in die Leim ge
fprunge, awwet ich hen nur bie dit
fentste etausgepickt. „Lizzie, hen ich
gesagt, wie se emal ber Atem aus i»
gange, willst bu mich benn nit au*
emal e Tschenhs gewwe, e Wert zu
meine Difenz zu sage? Sie hat noch
immer nit genug Atem gehabt, for
paar Worte der Erwiberung zu stam
mele un bit Tschehns hen ich nit mis
se wolle." Ich hen gesagt: „Hier sin
a
lichen Veranlagung nach nicht bie ge
£?Ä I ÄS! 'T. d!.
was das for Schnattnohses wäre. Ei zu springen, etwa zu tanzen ober
teil juh, ich hen mein Batter gehabt, andere Dinge mit sich vornehmen zu
b?S ich ihn so weit gehabt hen, daß lassen, bie bas schaulustige Publikum
er mit is gange. entzücken. Er liebt weder die Musik
Mit sin zuerscht in den Saluhn. noch bie grelle Beleuchtung, bie man ^bift verheeren, zu studieren. Es
Es sin e paar Fellersch bagewese, wo an solchen Schäumenden ihm in bas
uns nit gekennt hen, arvwer bit Au- Auge scheinen läßt. Es sei ein Ein»
ge hen se boch uffgerisse, wie se uns i greifen in bie Rechte be8 gequälten
fieilifche Gei's erein hen martfdh-'
i
Tieres, wtnn man ts zu btn Dienst-
sehn. Mitaus e Wort zu sage, sin leiftungen abrichte. Dem beredten
met in den Deiningruhm gange, wo Anwalt wurde »ntgegengehalten, daß
Ifta* JTtR- «Ä "ÄI Sri«» w°,d.n und to,:
b:e Lizzie, was meine Alte is, ge- die Arbeit liebten, die sie verrichten
sehn Hat, ba ts se umgesalle. Mer müßten, aber hier hatte der Anwalt
hen e schöne Last gehabt bis se totfl
bet in e Schehp war. zu tahke. „Phi
lipp, hat sc gesagt, bist bu schuht ge
nug krehsig gange un hast du dein
bische Verstand noch ganz verlöre?
Willscht du absolut en Fühl un ea
Rinbvieh aus bich mnché. Willscht
du hen, daß die Kids an bie Stritt
dich nach lause un Fonn mit dich lassen werden,
mache? Denkst bu gar nit bran, baß
bu en alter Gränpa bist, wo kein
Blßne^ Hat sich zu bresse wie er»
junger Dnhd? Hast du gar fein
Riesptckt for deine Fämrnillie^
Willscht du un8 zu den Tahk von bie
Taun mache?"
die Nlltzlichkeitsgcsetze im Auge, wäh
renb der Löwe nur den Schaustellun
gen diene. Nun rrill ber Tierschutzver
ein burchsetzen, baß der Löwe nicht
mehr als zehn Stunden täglich arbei
ten bürfe, ein Löwe aber, der schon
am Tage zehn Stunden gearbeitet
habe, soll in ber Nacht in Ruhe ge*
OtyctraimiA des Khedive« von
Aegypten.
Wie aus Kairo geschrieben wird,
läßt sich der „regierende" Khedive
AbbaS II. Hilmi von seiner zweiten
Gemahlin, der sogenannten „Gräfin
Tötök" scheiden ober ist in biesem
Augenblick von ihr bereits geschieden.
Der Khebive wirb ihr in Ungarn ein
ansehnliches Rittergut kaufen, wohin
sie sich zurückziehen wirb. Ein In
Uigenspiel, dessen Fäden zu erkennen
seht schwierig ist, hat damit sein
Enbe gesunben, unb bie Khediva Jk-
drei arig netfe junge Lehdies, un ich bal Hanem, die erste und Hauptge
hen nit das Plescher sie zu kenne. mahlin des Khediven, triumphiert.
a to tret ich lasse e8 zu die zu btefeide, Da aber bie „Gräfin Török", bi- gen. Es gibt jeboch auch Tiere, die
ob ich werklich so aus den W?g ge- man in der vornehmen, europäischen wirkliche Taschen besitzen unb sie in
dreßt sin. Wenn bit jungt Lehdies Gtstllschaft von Kairo mtist „bie ähnlicher Weise gebrauchen, wie etwa
sage, daß bu rtckji bist, bann gehn schönt Ungarin" nanntt, eine gebo- ein Mensch bie Taschen im Rock, in
ich reiteweg fort un tschehnsche wid- tene Magyatin ist unb außerbem eine bet Weste, ober im Beinkleid,
der zu meine alte Suht un mehr kann
1
Tapp zu Sattem betracht, als w-nn sen: Sie ist eine Tochter der ver
ich an en Batgentaunter stehn deht fterbenen Gräfin Sophie von Settel
und for drei Dahler un siwwe'.in» unb Herrin von ber Lilie, die in ih
achtzig Cents zu kaufe war. Wie fe ier ersten Ehe mit dem Grafen Jo
genug geguckt hatte, hat bie eine ge- seph Török be Szendrö, Mitglieb des
sogt: „Well, ich sin kein Freund von ungarischen Oberhaufes, vermählt
hatt Ehr un von Kcmpliments un so war, von biesem gefebieben einen
Stoff un was ich jetzt sage, in? "l Herrn von Puskas, bann, nach des
die Wahrheit: der Schentelmann guckt letzteren Tode, einen Herrn von Cfer
ftin ich gleiche bie Mennfohks wenn
nst
Ground zu ktawwele. No feil nu murde aber unter dem Namen „Grä
mein Tehst un unnet die 3^um
(ym
fienzes muß ich sage, der Haust ihrts Stiefvaters, und zwar
Sauerampfer ,s e Ptetsch un tvenn i
en
Da hat bie Lizzie ihren Adam
Widder kriegt. Se hat gesagt: „Ich
JQcn nit gesagt, daß ich es nit gleiche
wie der Philipp gedreßt ist. ich fm
nur furpreist gewese, bikabs ich sin
ttit dazu gejuhst ihn so zu sehn. ES
war ennihau gar nil nötig, baß meui
Hos band Ihne al8 TschobscheiZ auf«
£ufe
hüt, ich tod6 selbst aenuo,
I schön tt im te meint «neeleaeih
V.tv
deutsch-österreichische Mutter hat, so I ^n ber Ordnung der
boA'en ÜJlann nil duhn, w» ebb!« ist ti au» für w-s»uropäis«, bf« el$'«he 'érâw'a» sSjw IS*
heiratete. Man sagt, die vorge
fe e wenig den Steil mit mache un .anntt Tochter fei zwischen der er«
nit so alle Schohpohks sin Von |{fn und der zweiten Ehe ihrtr Mut»
die Ktind hat es leider zu viele, wenn
ter
g^oren. Jedenfalls fehlt sie in
fe emal ferzig ober fuszig Iaht alt ^ft Genealogie der Grasen Török im
sm, dann äckte ft, als wtnn ft schon, ^Gtafenkalender". Andernfalls müß
reddig wäre siww« Fuß dies in den
te
nf
wöon
Puskas" htißtn. Sie
zötök de Szendrö" im
QU
sorgfältigste, erzogen. Sie
gehetratet dadurch kennen ge-
Mnnn war bann onnt ich mich te,» dieser in feinen Ju
teweg in ihn bethewr Da hat
bo8 2t,trtf,anum
atotvet die L.zz.e die Ohre gespitzt! und dort ein Mitschüler
Eins von die annere Mehdercher jntâ „ahen Verwandten von ihr war.
bat gesagt, sie konnt mt sehn »te ^tat zuerst in ben Harem des
Lehbie so von ihren Hosbanb tahke
Mint. „Wenn ich emal en HosbatO
stiege sollt, wo off Kohrs jetzt noch
gar keine TschehnS is. bikahs ich war
te immer noch auf ben richtige, bana
will ich, baß et sick so schwell bresse
buht, wie ber Schentelmann hier un
ich sin praut, wenn ich mit ihn in
Svßeiethee gehn kann."
zu Witn
Khebiven, wurde bann später Mo
hammebanerin und als „Zobeida
Hanem" rechtmäßige zweite Gemah
lin. Als im Januar vorigen Jahres
ihre Mutter zu Bubapest starb, eilte
sie an beten Sterbelager, kam bann
zwar noch einmal nach Kairo zurück,
begab sich aber im Februar wieber
nach Wien unb war dort nachher, we
gen einer angeblich schweren Erkran
kung, in einem Sanatorium. Den
©oben Aegyptens hat sie seitdem
nicht wieder betreten. Es heißt, der
Khedive, ber unlängst von seiner letz
ten Europareife in die Heimat zu
rückgekehrt ist, habe sich während die
ser Zeit vergeblich bemüht, sie zur
ftttfttifc «tt th» H» bewege«»,.,,--^
staler fjeufffjrrtfea.
«Iffmfd-nftlidjf »erfudit ihrer Srr
ttMiiiifl durch Bakterien.
Die ungeheuren Verheerungen, die
v.n Zeit zu Zeit durch Züge der
Heuschrecken in Süd UND Osteuropa,
in Asien, Afrika und hier in den
Ver. «Staaten an den Feldfrüchten
angerichtet werben, sind feit dem Al
tertum bekannt und gefürchtet. Wo
ein Schwärm dieser Tiere in der Luft
dahinzieht, verfinstert er das Tages
licht, und wo er niederfällt, ist in
kürzester Frist olles Pflanzenleben
vertilgt, selbst Baumrinden und Holz
werden verzehrt. Alle Bemühungen,
die Milliarden Heuschrecken, welche
solche Schwärme filmen, abzuhalten
oder zu vernichten, haben bis je^t
höchstens nur teilweise Erfolge auf
zuweisen gehabt.
Jetzt hat nun die Natur selbst auf
ein Mittel zur Vertilgung dieser ge«
fräßigen Tiere hingewiesen, und ti
ist in Zentralamerika bereits mit
Erfolg benutzt worden. In Uukatan
hat nämlich eine Bakterienepidemie
innerhalb zweier Jahre das Land
von den dort auftretenden Heuschrek
ken befreit. Nach Mitteilungen an
die Pariser Akademie der Wissen
schaften hat ein bestimmter Bazil
lus (Coccobacillus Acridiarum Sp.
Nov.) eine solche Einwirkung auf
die Heuschrecken, daß diese nach 12=
bis 36stiinbiger Erkrankung eingehen
und ber Darminhalt dieser Insekten
eine fast reine Kultur des Bazillus
darstellt.
F. d'Hestlle. der hierüber ge
naue Untersuchungen anstellte und
die spezifische pathologische Wirkung
baraushin von btt argentinischen Re
gierung ersucht, biefe Einwirkung
aus die Heuschrecken, die alljährlich
in großer Ausdehnung das Parana
ergab sich, daß je nach der Virulenz
der Bazillenkulturen die Heuschrecken
schon nach 6 bis 8 Stunden, späte
stens nach 36 bis (50 Stunden ver
endeten. Diese Versuche miren an
250 bis 300 Heuschrecken im Labcto
den dann Bestätigung durch Erpeti
mente im großen. So wurde aus
einer Prärie von 5 Hektar, die von
Heuschrecken heimgesucht war, ein Li
ter der Kulturflüssigkeit ansgeaossen.
und die Folge war, daß im Verlaus
onn wenigen Tagen die meisten Heu
schrecken zugrunde cyruttn. Dazu
kommt, daß die Infektion sich außer
ordentlich rasch verbreitet, benn schon
nach einigen Tagen hatte sie sich bis
zu 30 Meilen Entfernung ausge
dehnt, jedenfalls übertragen durch in
fizierte Heuschrecken. Es scheint so
nach in dem erwähnten Bazillus end
lich ein Mittel gefunden zu sein, um
der Heuschreckenplage wirksam entge
qenjutreten.
Ein Tier mit Taschen.
Wenn von Tieren die Rede ist, die
von ber Natur ein ftleib mit Taschen
angemessen bekommen haben, wird
man wohl zunächst an die Beuteltiere
zu denken geneigt sein. Bei diesen
aber hat bie Hautfalte, bie ihnen
diesen Namen gegeben hat, bestimmt ^^ilten
und ausschließlich den Zweck bet
-'U'P'"--. d" d..'. ""beren E°ug-.
tiere ihre Jungen noch nicht auSttu-
zugehörigen Rattenarten ist wieder
um bie sogen. Taschenratte, die na
mentlich in Kanada ungeheuer häufig
ist und geradezu eine Landplage bil
det, berühmt geworden. Das Tier
ist von ber Größe einer seht stattn
chen Hausratte ober etwas kleiner
als ein Hamster, mit dem es auch
sonst eine gewisse Ähnlichkeit besitzt.
Die Taschen sitzen zu beiben Seiten
bes Kopfes unb gleichen auch äußer
lich dem, wa8 man unter einer „Ta
sche" versteht. Sie sinb sehr geräu
mig, elastisch, selbstverständlich mit
der gewöhnlichen Haut überzogen
und dienen bem Tier bazu, große
Mengen von Nahrungsmitteln in»
Maul aufzunehmen, was bei feiner
ungeheuren Gefräßigkeit sehr zustat
ten kommt.
Uebtigens würben die Tafchenrat
ten ihren Namen wohl überhaupt
nicht erhalten haben, ober zum we
nigsten nicht als so wunbetbare Ge
schöpfe angesehen worden fein, wenn
nicht die Indianer, die dieses Tier
ben Weißen als Merkwürdigkeit vor
führen und verkaufen wollten, dessen
Taschen bis zu einer unförmlichen
Ausdehnung mit Gras vollgestopft
hätten. Auch später wurden die
Tiere in dieser Mißgestalt ausge
stopft, unb so gingen sie auch in die
Abbildungen mancher naturkundliche:
Werke über. Jetzt zieht man in Ka
nada gegen die Tafchenratten auf
jede mögliche Art zu Felde, mit Fal
len, Hunden und Gift, aber Erfolg
hat dieser Rattenkrieg bis heute «ickt
«habt.
N a u i e e n i e I n i a
ner von Peru als Postboten in einem
Tage Ute 80 Meile« zurits.
Jury
Lohmen 'ii drt '.ViiiV.i
Psn vor kurzer Zeit vom Ackerbau»
Ttr-rtement veröffentlichtes. von
""km Buttdricicaen der Milcherei Ab
Willing L, A. Rogers verfaßtes Bul
letin über Bakterien in der Milch
e!'!hii11 man*«, für Farmer und
Ichereibesitzer wissenswerte Auf
Gärungen. Es behandelt zunächst
ie durch Bakterien verursachten Ver
arderungen der Milch. wobei
dkiont wird, daß die in derselben
enthaltenen Fette gewöhnlich nicht
durch jene winzigen Lebewesen offi
^ifrt werden, dagegen der Zucker bau
fia in Währung übergeht, wodurch
sich verschiedene Säuren und Gase,
sowie Alkohol, bilden. Das Kasein
und Albumin werben durch manche
SB.ilttritn zersetzt, unb die Folge ei
ner solchen Ztrsetzung sind meistens
sch.irfe und unangenehme Gerüche
unb Geschmäcke,
Von der bann folgenden Defini
tion bes Begriff? Bakterie, die ge
wissermaßen einen Uebergang von
Protoplasma, bem formlosen Ur
ft rff alles Lebens, zu ben an eine
bestimmte Form gebundenen Lebewe
sen iPslanzen unb Tieren) bildet,
sei hier nur wiedergegeben, baß,
während die Pflanze, um nur bei
dieser Gattung von Lebewesen zu
x'.ifii'tten v.rn bev Miistcf« obvr flössen
Forin,
bleiben, au einer unendlichen An
zahl von Zellen besteht, bei der Bak
terie jede einzelne Zelle eine beson
dere Pflanze für sich bildet. Un
sere Abbildungen zeigen verschiedene
Arten und Formen von Bakterien,
(SlotsuS Typ), einzeln oder in
Ketten zusammenhängend, solche in
der Stab Gestalt (Bazillus Typ),
unb solche mit hti.iv igen Ansät
zen. die sie in Stiino sehen, in
flüssigen Substanzen zu schwimmen.
Die Bakterien sinb so winzig klein,
baß man für sie nur in großen
Mengen eine Maßeinheit finben
kann. ES ist abgeschätzt toorben,
baß, wenn man sich 2f/)00 Stab
Bakterien mit ben Enben aneinander
gelegt vorstellt, ihre Gesamtlänge et
wa einen Zoll betragen würbe. Doch
was ben Bakterien an Volumen ab
geht, bas ersetzen sie reichlich durch
ihre ungeheure Anzahl und ihre ra*
sche Vermehrung. In 2F Tropfen
Milch sinb nicht selten Millionen, ja
Hunderte von Millionen Bakterien
k
tut ab, in ber sie leben. Die gün
stigste Temperatur für Milch-Bakte
rien ist 80 bis 100 Grab F. Bei
125 Grab sterben bie meisten Zellen
ab, boch gibt es gewisse Arten von
N~ tier Bakterien, bie eine Temperatur von
.HHMfiiMlwt'lkyt«r*****
glitte lim Btob
ttortn
w"6tt
0rab
V w
abgekühlt, so wird die Fort
Pflanzung bet Bakterien wefent
lich beeinträchtigt, unb beim Ge
frierpunkt hört sie vollstänbig auf,
doch ist es möglich, baß bit Baktt
titn tottbtr aufltbtn unb sich von
neuem vermehren, wenn die Xentbe
ratur wieber erhöht wird.
F» Herten zusammenhängende Bakte
rien,
Die besten Autoritäten stimmen in
ber Ansicht übereilt, daß bie im Eu
ter der Kuh enthaltene Milch voll
kommen frei von Bakterien ist, au«
ßer, daß eine Krankheit vorhanden
ist. Doch ist es möglich, daß die
Bakterien durch die Zitzen ihren Weg
in das Euttr findtn und auf dktst
Weise die Milch infizieren. Gewöhn
lich erfolgt jedoch die Infektion erst
nachdem die Milch das Euter verlas
sen hat, z. B. durch Hineinfallen von
©taub, Haaren, Mtstteilchen u. der
gl., oder durch nicht gründlich ge
reinigte Eimer Milchkannen ober
Flaschen. Nur durch Beobachtung
der größten Sorgfalt beim Melken
unb in Ut Behandlung der Gefäße
zur der Milch kann man
Sch gegen ch» Md«ètiche Zafâon
I
8É%
derselben durch Bakterien schützen.
Is? ist ein Irrtum, anzunehmen, daß
•He Bakterien der Milch oder dem
schlichen Körper schaden. Manche
N-vfe'ben verbleiben in der Milch
lange Zeit, ohne ihren Geschmack
oder ihr Ansehen zu verändern,
während manche btt Gähtung^pro.
zesse, bie eine direkte Benutzung der
Milch ausschließen, gebraucht wer
den. um die Butter' unb Käse Pro«
bullion zu fördern. Sehr wenige
Bakterien verursachen Krankheiten
ober vergiften bie Nebenprodukte,
Unter den Bakterien, welche die
Milch angreifen, gibt el eine große
Gruppe, durch beren Entwicklung die
Milch sauer mirb, indem der darin
enthaltene Zucker in Milchsäure ver
wandelt wird, &ie werden daher
die Milchsäure-Bakterien genannt.
Sie treiben keine Sporen unb wer
den daher bei einer verhältnismäßig
niedrigen Temperatur zerstört. Die
Milchsäure verbindet sich sofort mit
dem Kasein in dem Milchserum, uito
die Folge ist, daß die Milch gerinnt.
Diese Wirkung kann durch Erhöhung
der Tempelatur beschleunigt werden.
Diese Milchsäute-Bakterien sinb sehr
nützlich bei der Butter- und Käse
sabrikation.
Eine andere Art von Bakterien vr.
urfacht das Bitterwerden der Milch,
was in vielen Fällen jedoch auch aus
das Fressen gewisser Kräuter, eine
unnormale Verfassung des Euters
oder einen zu weit vorgeschrittenen
Grad der Milckiperiode zuriickzusiih
ten ist. Die Bitterkeit erzeugenden
Bakterien werden in ihrem Fortkom
men durch die Milchsäure Bakteri
en gehindert. Vielt von ihnen trei=
ben Sporen unb sinb baber gegen
größere Hitze unempfänglich, sobaß
sie nicht selten in bei hoher Tempe
ratur pasteurisierter, unvollkommen
Bakterien mit baarähnlichen Anhang'
(ein zum Zchwiminc».
fterelifterter oder solcher Milch gefun
Bei einer gewissen Art von (Wäh
rung zieht bit Milch Fadtn unb wird
kahmig, zäh und kltbrig. Auch biefe
Milchvfränbtrung wird burh tint
besondere Sorte von Bakterien her
vorgerufen fit sind sportnsrti und
können daher durch eine mäßige Er
hitzung zerstört werden. Sie sinb
von einer klebrigen Substanz umge
ben, unb bie in ber Milch beobach
teten Fäbtn sinb eigentlich nur zahl
reiche. an einander hängende Bakte^
bit
tt
***£& S
kann nur durch
sehr drastische Maßregeln bekämpft
werden.
Er tritt
vornehmlich
in
Daß durch die Milch eine Anzahl
Ion Krankheit verbreitet werden kon
tier., ist ein* anerkannte Tatsache,
doch wanbern aus biesem Felde die
Gelehrten noch vielfach im Dunkeln,
und es soll
an
dieser Stelle
nur
tragen. Einige dieser Regeln sind
folgende: Im Milchst
all
sollte ber
Staub möglichst niedergehalten wer
ben bie Kühe sollten nicht unmittel
bar vor dem Melken gefüttert wer
den Spinngewebe und andere lln
fauberkeiten sind leicht aus den
Winkeln und von der Decke zu ent
fernen der Stallboden sollte so ge
halten werben, baß sich an die Flan
ten unb Euter der fiiibe kein Mist
ansetzt der tägliche Gebrauch der
Bürste ist sehr zu empfehlen ti ist
dafür zu sorgen, baß die JTiihe im
Stallhof nicht durch Schmutz zu wa«
ten babetv Weitere Vorsichtsmaßre
geln sinb sorgfältige Kontrollierunq
der Temperatur ber Milch, die so
rasch wie möglich bis auf nahezu
ben Gefrierpunkt abgekühlt werden
sollte. Das Durchseihen der Milch
'durch ein Stück Leinwand hat sich all
sehr vorteilhaft erwiesen. Es ge»
niigt nicht, die Milch gleich zu küh
len sie muß auch bis zum Gebrauch
Iii
hl gehalten werben. Es sind Der
schiebene Versuche gemacht worden,
die Milch auf einer höheren, anstatt
kälteren Temperatur, als derjenigen,
in welcher die Bakterien gedeihen, zu
halten. Die betreffenden Geräte wer
lxn Thermophoren genannt. In die»
sen Geräten gehaltene Milch wird ge*
wohnlich mehrere Tage lang nicht
aerinnen und scheinbar unverändert
bleiben doch ist nachqewiesen worden,
daß sich bei solch hohen Temperatu
ren oft ungewöhnliche Arten von
Bakterien entwickeln, welche bie Milch
für den üblichen Gebrauch ungeeignet
machen.
Behandlung junger P'erde
ES ist leibet eine unbestreitbare
Tatsache, baß viele Pserde durch
Vernachlässigung in bet Jugend ver
botbm werden. So wird durch
Überarbeitung und Ueberanstren»
gung der noch nicht voll entwickelten
Gliedmaßen viel Schaden anaerich
tet. Durch Ueberwintern der jungen
Tiere in Ställen, in denen sich Mist
unb Jauche angesammelt hat, wird
ein Faulen der Hufe verursacht,
wenn nicht gar bie Grunblcige zu
Krankheiten gelegt. Aber selbst wo
die Fohlen unter gesunden Verhält
nissen Uber ben Winter gebracht
wurden und ihnen eine gute Weibe
zur Verfügung steht, bebtirfen sie
noch mancher anderen Pfleae, als
ewer guten Fütterung. Bevor ein
Fohlen auf ein Feld getrieben wirb,
sollte man sorgfältig nachsehen, ob
nicht Plätze vorhanden sinb, wo eS
zu Schaben kommen kann, wie Nä
gel oder Haken in ben Zäunen und
Pfosten, an denen es sich reißen, oder
aus dem Boden liegende Zauntiegel
ober Bretter mit hervorragenben
Nägeln, an denen el sich den Fuß
verletzen kann ein Sumpfloch, in
dem efl stecken bleiben, eine enge
Furche, in bet es beim Wälztn hin
tintolltn kann, ohne imstande zu
sein. sich herauszuarbeiten eine
Ttänkesielle. bie ihm nicht genug
Raum bietet, sich umzudrehen ein
Zaunspalt durch ben es tu änlicher«
weise versucht, hindurch,»drängen:
Stacheldraht an dem Zaunpfosten
und dergleichen mehr. Ist ein Foh'
den werben, bie unter Verhältnissen len in ein Sumpfloch geraten, so ist
gewonnen würbe, welche bas Vor
handensein von Milchsäure Butte
tien ausschließen. Die von dieser
Art von Bakterien gebilbtte Sinire
ist meistens bie Buttersäure.
es am besten, zuerst eine schief«
Ebene abzugraben und ei bann durch
ein anderes Vferb an einem um den
HalS gewundenen Strick herauszie
hen zu lassen.
Wenn man bemerkt, baß ein |un»
geS Pferd sich häufig scheuert, so ist
die Wahrscheinlichkeit vorbanden,
daß eS von Läusen geplagt ist. gegen
welche Einreiben deS Rückens mit
Schwefelpulver ober mit einer Kreo
linlösiinq ein empfehlenswertes Mit'
tel ist. Manche wenden Pel'oleur:
an, doch hat dies ehe sehr nachteilig«
Wirkung auf die Haut.
Auf Gras, und besonders auf
weichem Wiefenland. wachsen die
ritn. Kahmigt Milch ist ktintsi.'tgs Hüft weit rascher, als sie abnutzen,
gesundheitsschädlich, u. der bttühmtt I srbaß das Horn leicht bnfit un*
ébamtr Käst wird fast nur aus Milch
fabrijittl,
biefe Art von Gäh
tung burchgeinacht Hai. Indessen in
Milchwirtschaften ist ein solcher Zu
stand der Milch durchaus untoiin
fchtnSwtrt,
und
Nisse erhält, in denen sich Erde
Schmutz festsetzt. Eine weitere Ge
fahr dabei ist. baß das Tie' tu viel
auf dem Ferfenteil des Fuß geht,
wobutch die Gesenke iiberanaefpannt
werden und in eine unnatürliche Ca
ge geraten. Die« ist meiste"' bie
Grundlage für eine Ge!en"chwä
chung, von der sich da« Tier schwer
wieder erholt. Daher ist ein fortv
fälliges Beschneiden unb 7chabei
ber Hufe bei den jungen Pferdes
eine große Notwendiakeit. Unter
keinen Umständen sollte jedoch
vordere Seite beS Hufes mit den
Schneidemesser sfru .Ui Agsp« br»
riibtt werden.
den
kälteren Monaten auf, weil die ihn
erzeugende Bakterie in niedriger Tem
peratur besser gedeiht, al» die Milch
fäure-Bakterie, die jene in Schach
hält.
dar
aus hingewiesen werden, daß Epide
mien von Diphteritis. ©charlachfifbet,
Typhus etc. auf die Milchzufuhr
zurückgeführt worden sind.
Was nun die Botsichtsma^reieln
gegen die Infektion von Milch durch
Bakterien anbetrifft, so ist' im All^
gemeinen die Produktion einigerma
ßen bakterienfreifv Milch einfach eine
Fragt der Reinlichktit. Die in btn
großtn Milchtrtitn angtwanditn
Maßrtgtln sind fiii einen Farmer
mit kleineren. Betrieb freilich zu
kostspielig indessen aibt es viele ein
fache Regeln unb Methoben in
Weinkultnr.
Ei« Hauptbedingung bei Gedel«
hens aller Rebsorten ist die gehörig»
Lockerung des Boden-Obergrundeâ,
damit die Wurzeln ohn«. Hindernis
sich ausbreiten und Nahrung sucht*
iönntn, die Wärme leicht eindringt,
und sich keine übermäßige Feuchtigke?
ansammelt. Deshalb ist auch ein aul
mancherlei Erdarten bestehenber Bo
den dem Weinstcck am ,ut:äglichsten,
wie z. B. verwitterte Steine. Lava u.
s. w., auf denen Seinstedt sehr üp
pig treiben und fast gar keinen Krank
heiten ausgesetzt sind Vorherrschend»
Kiesel- und Kalkerde sind fur be*
Weinbau am günstigsten, besonder!
wenn fU «tt etwas Tun oermtfij|
ber
Handhabung der Milch, die wenig
Extra-Arbeit und Mehrckttgaben er
fordern und doch wesentlich zur tk
Im Q«litiit tot Milch bch
Der Zt-atSAnzeiger, Bismarck. fl. ., ben 17. April.