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Der Staats=Anzeiger. (Rugby, N.D.) 1906-current, April 23, 1914, Image 1

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8. Aatzrga«G
Wochen-Rundschau
ttuélanl.
Deutschland.
e i n 1 2 A i A e e i
nes Bedauern, in welches sich hoch
gradiger Unwille mi'dit. erweckt die
Thatsache, daß alle Bemühungen,
welche auf die Freilassung de? in
Perm, an der russisch asiatischen
Grenze, festgehaltenen deutschen Bal
lonführers Hans Berliner und seiner
Mitfahrer gerichtet waren, vergeb
lich gewesen sind. Der Eindruck ist
um so peinlicher, als. einer aller
dings amtlich noch nicht bestätigten
Meldung zufolge. Kaiser Wilhelm
selbst in der Zache an das (berechtig
keitsgefül.l des Zaren apvellirt hat.
Tie Kunde von einer förmlich erho
benen Spionage Anklage gegen
Berliner und seine Gefährten ist dazu
angethan, noch mehr oerstimmend zu
wirken. Man erblickt in dem stetig
feindseligen Verhalten der russischen
Behörden eine rasch zunehmende
ernste Konflikts-Gefahr.
e i n 1 3 A i E i n n e f
würdiger Schmuggel iff zu Pfiing
stadt an der Moldau, in der hessischen
Provinz Starkenburg. enthüllt umr
den. Bei der Persteigerung eines
aus der Schweiz eingetroffenen Ka
russels würde dieEntdeckung gemacht,
daß sämmtliche Holzpferde ausge
höhlt und die Bäuche mit Saccharin
angefüllt waren. Nicht weniger als
20 Centner Saccharin wurden vorge
funden. Ter Besitzer des Karusiels
hat es inzwischen vorgezogen, zu ver
schwinden.
e i n 1 3 A i i e u n e
friedigenden Beziehungen zwischen
Deutschland und Rußland, welche in
den weitesten Kreisen der Bevölke
rung Beunruhigung erzeugt haben,
beschäftigen die Presse des Reiches
andauernd in hervorragendem Maße.
Tie Blätter zählen die mannigfachen
Uitfretmdüchfeitcn auf, welche die
russischen Behörden in der letzten Zeit
bekundet haben und unter denen die
skandalöse Behandlung des in Perm
festgehaltenen deutschen Ballonfuh
reree Hans Berliner und seiner Ge
fährten obenan steht. Man neigt sich
immer mehr der Ansicht yi, daß solche
Merkzeichen, unter gleichzeitiger Be
rücksichtigung der verstärkten Rii
stungsarbeiten zur Hebung und Ver
vollsländigung der russischen Wehr
kraft zu Lande und zu Wasser, nur
eine Deutung zulassen, nämlich die:
daß Rußland Ziele verfolgt, welche
mit den alle Nasenlang wiederholte»
Friedensbetheueningen seiner maß
gebenden Faktoren nicht im Einklang
stehen.
e i z i 1 3 A i A e
von einundsechzig Jahren ist hier der
namhafte Zoologe der Universität
und verdiente Tiefseesorscher. Profes
sor Karl Chun, au-5 dem Leben ge
schieden. Er gehörte den Lehrkräften
der Universität seit dem ^ahre 1898
an und mar auch Tireftor des Zoolo
gischzootomischen Instituts und Mii
seums.
e s a u 1 3 A i i e o
fjc Zuckerfabrik in dem nahe gelege
nen Rosenthal ist vollständig nieder
gebrannt. Alle Anstrengungen der
Feuerwehr, wenigstens einen Theil
der Anlagen zu retten, erwiesen sich
bei dem 'vorherrschenden heftigen
Winde als vergeblich. Ter ange
richtete Schaden beziffert sich auf eine
und eine halbe Million Mark.
n e n 1 5 A i E i n
schreckliches Verbrechen wird aus dem
bayerischen Torfe Haiblingen gemel
det. Tem dortigen Torfstecher Sein
mer wurde von einem Mitarbeiter,
mit dem er in Streit gerathen war.
letzte Nacht aus Rache das Haus an
gezündet. Als der Brand ausbrach,
befanden sich Semmer und seine
Frau auf einem Gang nach dent
Torf. Tie vier zwei bis acht ^ahre
alten Kinder des Ehepaares waren
allein in dem Häuschen und vermoch
ten nicht zu entfliehen. Alle vier ver
brannten bei lebendigem Leibe, ehe
Hülfe kam.
e i n 1 5 A i i e e n
lische Suffragette Sylvia Pankhurst
wird davon abstehen müssen, für
„das Recht der Frau" nach ihrer Auf
fassung in Tresden Propaganda zu
machen, denn die dortige Polizei ver
bot ihr, irgend welche Rede zu halten.
Eé steht zu erwarten, daß auch Berlin
dem streibaren Stimmweib einen
Strich durch die Rechnung machen
und ihr die Einleitung einer Suffra
getten-Kampagne untersagen wird.
e i n 1 6 A i W i e w o
man in Teutschland die Zufälligkei
ten, denen ein Luftschiffer ausgesetzt
ist, zu beurtheilen versteht, lind wie
gang «uteri oll in gewissen Landern
hierzulande durch unvorhergesehene
widrige Luftströmungen über die
Grenze des Teutsche,, Reiches getra
gene Flieger und Lnftschiffer behan
delt werden, zeigen zwei Vorfälle,
die soeben durch das Kommando
des vierten Armeekorps in Magde
burg ihre prompte, überaus taktvolle
Erledigung gefunden haben. Sie
dürften nicht verfehlen, jenseits der
Grenzen den günstigsten Eindruck
hervorzurufen, v» dem thüringischen
Pfarrdorfe Meiiielbcich an der
Schwarza, in Schwarzburg-Rudolf
sradt, landete ein über ?ie (Grenze ge
triebener französischer Luftballon.
Die Ortsbehörden benachrichtigten
alsbald das Generalkommando des
vierten Armeekorps in Magdeburg:
Offiziere wurden abgesandt, um die
Angelegenheit zu untersuchen, und
I als sie über jeden Zweifel ermittelt
hatten, daß der Führer des Ballons
lediglich durch ungünstigen Wind aus
der Flugrichtung verschlagen und
über die deutsch-französische Grenze
getragen worden war, daß also fei-
1
nerlei Verdacht der Spionage nahe
lag. wurde den Aeronauten sofort ge-
I
stattet, ihren Ballon zu verpacken und
die Heimreise anzutreten.
n e n 1 6 A i i e
den Münchenern eigenen überschäu
menden Herzlichkeit, die zuweilen in
hellem Jubel alis loderte, begrüßt, ist
'Erzherzog Thronfolger Franz Fer
dinand von Oesterreich aus Wien hier
zum Bestich des Königs Ludwig der
Tritte eingetroffen. Ter hohe Gast
erwidert damit im Namen des Kai
sers Franz Joseph den Besuch, den
König Ludwig vor kurzem dem Wie
ner Hofe abgestattet.
e i n I A i Die Blät
ter weisen aus die wichtigen Bespre
chungen hin, welche gleichzeitig auf
der ^tisel Korfu, wo der Kaiser in
der Villa Achileion weilt, und in
Abbazig stattfinden. Tie Konfereii
I zeit, welche der Kaiser abhält, sind
offenbar weittragender Natur, denn
außer demReichskanzler v. Bethmann
i Hollweg sind auch der deutsche Bot
1 schafter in ttonstantinopel, Freiherr
DO it Wangenheim, und der griechische
M'iii ister-Präsident Venizelos zur
I
Stelle. Tie Anwesenheit der beiden
1
letztgenannten Staatsmänner beweist.
daß sie aus Lösung drängenden Bal
!kanfrageii den Hauptgegensland der
Erörterungen bilden werden. Tas
Erscheinen des griechischen Premiers
deutet insbesondere darauf hin, daß
der noch immer strittige Besitz der
Aegäischen Inseln in hervorragendem
Maße diskutirt werden wird.
e i n 1 8 A i a s K a i s e
paar wird, wie nunmehr endgültig
bestimmt ist, am Vormittag des 9.
Mai in Braunschweig eintreffen, um
der Taufe des Enkels des ersten
Sprößlings aus der Eke des Her
zogs Ernit August von Braunschweig
und der einzigen Kaisertochter, Priiv
u's'itt Viktoria Luise, beizuwohnen,
Tie Taufe teö Erbprinzen ist auf
I abends sechs llhr festgesetzt,
Berti n. 18. April. Ter Verlauf
!des neueste^ Konflikts der Ver. Staa
ten und Mexiko wird hier mit be
I greiflicher Spannung verfolgt. Von
einer den maßgebenden Kreisen nahe
siebenden Persönlichkeit wurde^gesker»
mitgetheilt, daß vorläufig Teutsch
land keine Veranlassung habe, irgend
wie Stellung zu nehmen.
Österreich-Ungarn.
W i e it, 13. April. Zwei Aoiati
ker wurden gestern im Aerotsrom von
Aspern getödtet. als der Gleitflieger
Bourhuysse versuchte, ans einer Höhe
von 1200 Fuß mit einem Fallschirm
zti landen. 100,000 Zuschauer iaben
!das grausige Schauspiel. Ter Fall
schirm wurde durch den Luftdruck in
Fetzen gerissen und Bourhuysse stürz
,te wie ein Stein zu Boden, wo er zer
schmettert liegen blieb. Ter Gleit
iflieger Remoine, der den Apparat,
mit deiuBourhuysse ausgestiegen war,
I lenkte, schien einen Augenblick die
Kontrolle zu verlieren, als Bour
ihuysse absprang, und der Aeroplan
krachte zur Erde nieder, Remoine un*
Iter seinen Trümmern begrabend.
A a z i a o v o n i u e
lf. April. Tie Stadt prangt im
prächtigsten Flaggenschmuck anläßlich
der Zusammenkunft des österreichisch
ungarischen Ministers des Aeußera,
Grafen Berchtold, mit dem italieni
schen Minister des Aeußern, Mar
quis di San Giuliano. Aus den
Straßen entwickelte sich schon zu frü
her Morgenstunde ein lebhaftes Bild.
Es schien, als ob die ganze Bevölke
rung sich ausgemacht hatte, um
Zeuge der Ankunft der beidenStaats
mtinner zu sein, deren Begegnung,
wie sich Jedermann bewußt war, na
mentlich im Hinblick auf die noch ih
rer endgültigen Lösuna harrenden
Balkan Fragen, von der außeruen
Wichtigkeit sein mich.
W i e n 1 7 A i e i n e o
I fhiö'eii Kundgebung bespricht das
..Fmndeu-Blntt" die gegenwärtige
I Zusammenkunft de? öfterteichisch-nn
garischeu Ministers des Aeußern.
i Grafen Berchtold, mit dein italieni
selten Minister des Aeußern, Mar
guis di San Giuliano, in Abbazia,
dem kliniatischen Kurort am Golf von
Fiume. viu wesentlichen hebt die
I Zeitung Folgendes hervor: „Es ist
sie viel jährige Tradition der leiten
den Staatsmänner der Dreibund-
Mächte, sich zeitweise persönlich unter
einander auszusprechen. Tie dies
malige Tauer der Zusammenkunft
meist daraus hin. wie intim sich das
Verhältniß der Verbündeten gestaltet
hat."
W i e n 1 8 A i i e hiesige
„Reichspost" veröffentlicht eine of.
fiziöse Meldung über die Bespre
chiingen in Abbazia zwischen dem
ösierreichisch-ungarischen Minister des
Aeußern. Grafen Berchtold. und den,
italienischen Minister des Aeußern.
Mar a it is di San Giuliano. Ter
Bericht des dem Erzherzog-Thron
/olger Franz Ferdinand nahestehen
den Blattes lautet dahin, daß die
Erörtungen der beiden Staats
männer in dem Kurort am Golf
von Fiume in erster Linie die gegen
seitige Unterstützung bei Wahrung
der handelspolitischen Bethätigung
aus dem Balkan und in Kleinasien
betreffen. Besonders bezieht sich das
auf die Saloniki und die Orient
bahnen. Außergewöhnliches Inte
resse knüpft sich an die weitere Mit
lheilung der ..Reichspost", daß es sich
bei den Konferenzen auch um eine
förmliche Festlegung der Abmachun
gen über die Mittelmeer-Politik han
delt. Es wird die Thunlichkeit in Er
wägung gezogen, die Vereinbarungen
zu einem regelrechte,: Anhang des
Treibund-Bertiags z„ machen.
Dtejrih.
u a e z 1 4 A i E i n e n e u n
tägige Schlacht, vielleicht noch bluti
ger als die Schlacht bei Gomez Pala
cio und Torreon, Hat mit einem Siege
der Rebellen unter (literal Francis
ro Villa geendet. Ter Sieg wurde
hier HeuteNachmittag amtlich bekannt
gemacht. Tie Rebellein'trcitf röste
stellten die Föderalen, die in den letz
ten Tagen der Schlacht 15,000 Mann
gezählt haben sollen, bei San Pedro
de las Colonias im Staate Eoahnila,
40 Meilen östlich von Torreon. Tie
Todten und Verwundeten ans beiden
Seiten sollen über 3000 Mann be
trage». Tie Rebellen machten an
geblich 700 Gefangene.
Wästveit treibt de» «»ngreh.
W a s i n o n 13. April. Pro
st dent Wilson drückte heute seine un
qualifizirte Mißbilligung des im
Kongreß gemachten Vorschlages aus.
das Antitrust Programm der Ad
ministration in dieser Session zu be
schneiden. Später erklärten Mitglie
der des Haus ^ustizkoinites, die mit
dem Präsidenten konferirt hatten, es
n»eröe der Versuch gemacht werden,
so bald wie möglich eilte Bill einzii
bcrichtcit, welche die Bestimmungen
der verschiedene,, projektiven Anti
trust Bills in sich zusammenfasse.
Außerdem werde man ans Geietzge
bitiig dringen, welche die Forderun
geti der Arbeitschaft auf Beschrän
kung der Macht der Gerichte. Ein
Haftbefehle zu erlassen, erfüllen soll.
Herma« Roseuthais Mörder im rirf
frischen Stuhl hingerichtet.
O s s i n i n N A 1 3 A i
Man glaubt hier allgemein, daß
„Tago ftraitk" (sirofici, bevor er heu
te Morgen auf dem elektrischen Stuh
le starb, eine Schilderung des Mor
des Herman Rosenthals gab. Eiro
fici soll bis zuletzt behauptet Ha
bett, daß er nicht anwesend war. als
Rosenthal vor dem Metropolitan Ho
tel niedergeknallt wurde. Tie tödt
lichen Schüsse solle« von „Leftn
Louie" Rosenberg, ..Gyp the Blood"
Horowitz und.Harry Ballon avgefeu
ert worden sein. Ballon trat sowohl
in der Verhandlung gegen Polizei*
leiitnaut Becker wie gegen die ..Gun
men" als Staatszeuge auf und ging
frei aus. (Sirofici soll jedoch zugege
ben haben, daß er das Haupt der Ver
schwörung gegen Rosenthal und nur
zufällig abwesend war, als der Mord
ausgeführt wurde. ..Tago Frank"
soll auch erklärt Haben, daß keiner der
..Gunmen" vor der Mordthat wußte,
daß Polizeileutnant Becker etwas mit
der Beseitigung Rosenthals zu thun
habe. Er selbst habe niemals gehört,
daß Becker das Verbrechen angestiftet
habe. Tie vier ..Gunmen" wurden
heute früh Zwischenräumen von
zehn Minuten hingerichtet. »Dago
iirifij mit jllnikot
Der Stand der Dinge et# sehr
ernst bezeichnet
Dir iSrrhofhiiin nmrrifaitifriirr Ma
rinrfulbntrit seitens brr Mexikaner
führt zu Vrriuiifrliutgrit Hiicrtfl
soll dir ninrrifniiische Flagg» fulu
tirm -Hatte Zeit bio So«ntafl,
dtn 19. April, i! llhr nbnib»—
Pkrwrigrrt brn Salut Präsident
öilsiin rirf Mvntngmvrgr» da»
(Jnbinrt zusiiiiniic» nnb besteht auf i
seiner Furbrruug Kongreß soll
nnt 4lricg»licuiUliguttfl oa^egaagtn
»erden.
W a s i Ii o n, 1:1. April. Prä
sident Wilson theilte Besucher» im
Weisxii Hause heute mit. daß die me
tifmiiidien Föderalen in Tampico et
nei ciilut für die amerikanische Flag
gc abfeuern würden, die durch die
Bkili.i'tnng eines amerikanischen
Zahlineisters und einer Mannschaft
vorn streuzcf ..Tes Moines" ititinl
tirt morden sei. Ter Präsident sprach
mit solcher Bestimmtheit, daß man
glaiwt, er wird auf diesem Zugeständ
nis', iihiolut bestehen. Er hat General
Mono:- Forderung an General Zara
goza die amerikanische Flagge zu in
lutiii'ii, bereits indossirt. Auch Se
kretär TanielS erklärte Heute mit
Frank" (Sirofici erlitt als erster den
Tod. ihm folgten „Whiten Lewis"
Seiiienihue, ..Gyp the Blood" Horo
witz und .,Lefty Louis" Rosenberg in
der angegebenen Reihenfolge.
Temperenzler wollen auch Chicago
auf Prohibitionslistk setzen.
E i a o, 13. April. Tie er
sten Vorbereitungen, Ehicago zu ei
ner „trockenen" Stadt zu machen,
wurden heute in einer Versammlung
getroffen, an der mehrere Hundert
Vertreter von Temperenz- und reli
giöse« Gesellschaften tbcilimlrnu'ii
Ma» trägt sich mit der Absicht wäh
read der Jaljrc 1914 und 1915 eine
„erzieherische" Kampagne zu führen
und mit allen Kräften ans eine Ab
stimmung über die Getränkesrage in
den fahren 191(5 und 1917 hinzuar
beiten. Zwecks Organisation wurde
ein Komite von 51 Mitgliedern, das
sich ans Vertretern aller temperenv
vereine in Chicago zujaiiiuiensetzt. er»
nannt.
Prohibttioviftev drohe».
W a s i n o n 1 4 A i i e
Prohibit,uiiisten, iveldje unter der
Standarte der Anti Saloon Liga
kämpfen, und, wie die Ereignisse der
letzten Monate natnentlich gezeigt,
äußerst riihrig sind, haben jetzt einen
neuen Schachzug ins Auge gefaßt.
Sie kennen ihre Pappenheimer, die
.Uongreßiininner sie wissen, daß Nie
mand leichter eingeschüchtert werden
kann, als der brave Volksvertreter,
dem es um seine Wiederwahl zu thun
ist. Tesbalb wollen sie den Einschüch
tern ngsProzeß nachdrücklich und un
ablässig durchführen, und zu diesem
.iweck ist, wie schon berichtet, die
Gründung einer neuen Zeitung hier
in Washington beschlossen worden,
welche die Gesetzgeber unmittelbar
erreicht und ihre Angstgefühle bestän
dig in Erregung halten kann. Mit!
Hilfe dieser Zeitung beabsichtigt die
Anti-Saloon Liga direkt auf ihr Ziel
loszusteuern. Man wird fein Blatt
vor den Mund nehmen, sondern er
klären, daß man beschlossen habe, di
rekt in die Politik einzugreifen daß
das Ziel der Bewegung dahin geht,
einen Kongreß zu erwählen, welcher
das Prohibitions-Amendement zur
Bundesverfassung paff ire. falls der
jetzige Kongreß dasselbe entweder ge
radezu ablehne, oder der Frage feig
ausweiche. Tiefen Umtrieben der
ProHibitioninen sollte mit größter
Energie ebenso unermüdlich entgegen
tietreten werden. Es wäre unver
ständlich und unverzeihlich, wenn die
Vorkämpfer der persönlichen Frei
he it ihre Hände unthätig in den
Schooß legen und die Wasserfliithen
ruhig Über sich wegspülen lassen soll
ten. indem sie sich damit trösten, daß
das Schicksal es einmal so wolle
Terart zaghastes. bedenkliches Kopf
schütteln gründet sich auch nur auf
die Trägheit man findet es eben viel
bequemer, wenn Andere sich die Mühe
machen, als daß man selbst Hand an
legen sollte. Und die Annahme daß
„es doch nun einmal so kommen
müsse." ist völlig unberechtigt. Ge
rade die letzte Zeit hat Beispiele ge
leigt, die ersehen lassen, daß eine Pro
hibitions Bewegung auf nationalem
Gebiet bei weitem nicht so populär ist,
wie die Propagandisten der AnU
Saloon Liga es darstellen mächten.
IU'
mm£'
großer Bestimmtheit, daß der Salut
abgefeuert werden würde. Eine
Meldung, daß Präsident Hiierta Ge
neral Zaragoza, deut Kommandanten
von Zompiro verboten habe, den Sa
lut abfeuern zu lassen, wurde von
Staatssekretär Bryan heute weder be
stritten noch bestätigt.
Flotteademo»stratio» beabsichtigt
W a s i n o I i 1 1 A i E i n e
allgemeine Konzentration der iitlan
tischen Flotte bei Tampico wurde
heute von Marinesekretär TaNiels
icr
rul Virtoriano Hiierta bat dem anie
...
/u
«ulme der Verhaftung nrncrtfsliu-
tiiniftt'ch nt. Tiefe Leute wollen nicht
glauben, daß Huerta nachgegeben
Präsident Wils»»» Ul»i««t»».
»vsnnement».Preise:
••VW bfl»
xiubr
c"V'r
Mabinettssitziuig unter dem Vorsitz
des Präsidenten Wilson, in der be
schlossen wurde, der Forderung deS
Konteradmirals Mayo, daß der
föderale Kommandeur von Tampico
die amerikanische Flagge salutiere,
Nachdruck zu verleiben.
Hurrta muh z» Krenze kriechen.
W a s i n o i 1 5 A i
Hiierta muß der amerikanischen
Flagge die geforderte Ehrenbezeu
gung von 21 Schüssen erweisen las
sen. oder die Maniischaste!« der at
kultischen Flotte werden Tampico
und Vera Cruz besetze» Präsident
Wilson ist zu diesem Schritt feit ent
schlossen. Führer im Kongreß, mit
denen der Präsident heute fonferirte,
sind der Ansicht, daß diese drastische
Maßnahme gerechtfertigt ist. Nicht
mir die Verhärtung des Zahlmeisters
Copp vom Kreuzer „TolpHin" und
seiner Blaujacke» iii Tampico. so»
dem eine gmiu' Reihe von Unbilden
und Beleidigungen, die den Vereinig
ten Staaten in Mexiko zugefügt mor
de» sei» sollen, waren die Ursache der
Mobilmachung der atlantischen
Schlachtslotte. Ter Präsident glaubt,
daß die Vereinigten Staaten von der
Huerta Regierung zu verschiedene»!
Molen absichtlich beleidigt worden
sind.
Herta kriecht z« Kreuze?
W a s i n o n 1 0 A i i e
Krisis welche die Mobilisirimg der
sttlsl.itiichen Flotte und des pacifijctjen
IN brn s8rr. Staates
We* Nuél«n»«
fci 'H-i tuie Iiutl) v tutubu
$2.tK ilV. .-) mnti Iniu'ctiliinh
•2.00 idul. 4) nadj Rußland
V» '**f ygfn t)otau#bf*ablu«g)
..... .. ,. Volke Mexikos getrieben werden,
nkaitiichen Geists Niger Nel.on ^„iko ist von einem Bürgel knege
lis V .^ri^dH'ii zerfleischt General Hiierta hat sich
geben, die amerikanische flagge zur
Mll)ab(
ailfrtCll,orft,„.
scher lau lacken in Tiiuiyico lalnti j(-t ,m^,r seiner Kontrolle,
reu zu lassen. E» giebt rreilidj âu t! .Ptenn es infolge seiner Haltung ge
Ceiile ^aihiiigtoiL I ie Huerta fur
ilV||
einen schlauen alten Fnch-j halten inib|U|

rung der Vereinigten Staaten nach
zukommen.
Huerta verweigert de» S«lut.
W a s i n o n 1 9 A i e n e
ral Vii'toriana Hiierta, einstweiliger
Präsident von Meriko, verweigerte
bei Ablauf der ihm gegebenen Frist
beute um tl Uhr abends-dein Ver
langen tVr Regierung der Vereinig
ten Staaten zu willfahren und die
amerikanische Flagge zu fuliittren
Hiierta ließ diese Nachricht als letz
tes Wort dem amerikanischen Ge
schäftsträger O'Slwugbnefh) über
mitteln
Präsident Wils»« ruft ßkabinetsitznng
1 0 3 0 o n a v o i a
W a s i it o it, 19 April. Prä
sident Wilson eilte spät heute Abend
von White Sulphur Springs nach
der Bundeshauptstadt und arbeitet
gegen Mitternacht an einer Botschaft,
welche in vereinigter Sitzung beider
Häuser des Kongresses verlesen soll,
und welche sobald als tluinlich einbe
rufen wird. Eine Sitzung des Eabi
nets findet morgen «Montag) um
lo.iio statt, um weiter über die
Sperrung mexikanischer Hasen sei
tens amerikanischer Kriegsschiffe zu
berathen, welche sich theils in mexika
nischen Gewässern befinden, theils da
hin abkoiiimandirt wurden. Präsi
dent Wilson wird de» Eongreß um
Bewilligung der Mittel für benuiff
iieten Eingriff in Mexiko angehen.
Tie Hafen von Jciiiipico und Vera
lirin sollen zuerst genommen und
dann die nach Mexiko (iitn führenden
Eisenbahnen mit Waffengewalt,
wen» nöthig, gesperrt werden. Prä
sident Wilson ist entschlossen, ans sei
nem Verlangen zu bestehen und
Hiierta gegenüber nicht nachzugeben.
Kein Krieg mit dem Bolke Mexiko«.
W a s i n o n 2 0 A i i
ernster Miene betrat beute Morgen
Präsident Wilson die Rednertribüne
im Abgeordnelensaal und ver In? seilte
Botschaft an den Bundeskongreß über
die Lage in Mexiko. Er sagte unter
a|uW
(Äuchinaurv noting machte, ist, al- L-p ernstlich, unter keinen Um
lern Anscheine nach, vorüber Gene-
^.^.,ng kann.
0
r!..„, „lit
h.„„
ständen zu einem Kriege mit dem
j„
hl,r 2tcM
Meriko
^ur ein Theil de-
j)icit* Regierung unieligerroeije
vi„em
fllmibeit das! O «hanghnessy -.» oiv ,oCte
tnimffneten Konflikt kommen
fo
werden wir nur gegen Gene-
rsl[
^llcrta „nd seine Anhänger
fä,iu,fen Unfer 3ie, roiirbv inet)r
hat, bii der ttolut zu öftren der a ue fcjn j,fr Pevölkerni'g der zerfleisch
rikanischen Flagge abgefeuert tvorifi
ist.
Hnerta darf «icht diktire».
W a s i n o n 1 7 A i
sident Wilson wies heute Gviicrnl
Hnertas Verlange», einen gLichzei
tiqen Salut für die ajiierfaniid'e
und mexikanische Flagge abfeiern zu
lassen, emphatisch zurück mit ließ
Hiierta mittheilen, daß die Vereinig
ten Staaten auf einer buchstäblichen
Erfüllung der ursprünglichen Forde
rung des Kontreadmirals Mayo, die
dicier am 9. April dem General Za
ragoza schriftlich vigehen ließ, be
stehen.
ten Republik Gelegenheit zu geben
Gesetz und Criming tnirVr herzustel
len. Tamm ersuche ich um ^ljre Zu
stimmung. daß ich öie bewaffnete
Macht der Ver. Staaten in solcher
Ausdehnung benutzen darf, um von
(fteneral Huerta un: seinen Aichän*
gern die vollste Anerkennung der
Rechte und Würde der Ver. Staaten
in erlangen Tas Hau# ertheilte
seine Zustimmung mit 337 gegen 87
Stimmen.
$50,000,000 fnr Kriegszwecke.
W a s i n o n 2 0 A i i e
Eabinetssitziing war kurz nach I Uhr
nachmittags zu Ende. 3in Senat
reichte Senator Elmmbe^hif, Vor
!sitzer des Comites 'iir ntUitäriiche An
sident Wilson hat heute General gelegenheiten. eine *'}jjaiye f''*'
Huerta die Nachricht zugehen lassen, lirasi enteil $•» Mit
daß, wenn der von ter amerikani-! Kriegszwecke zur Verfügung stellt.
daß
sehen Regierung geforderte Salut
für die amerikanische Flagge nicht
bis Sonntag abend um i Uhr abge- ... i v
feiiert ist. er, Wilson, die Angelegen- ?J 1 "«J °Xn'
he it am Montag dem Kongreß unter-1 v*'
«iniberri der Forderung der Negie-t?«l 5Ä,
i
Zollstationen sollen genommen »er
den.
breiten wird. Auf weitere Unterband-!'*0»1*, mrt die Regierung der
hingen m,ll sich der Präsident unter !?cr: »taaten Die mex.ka, ..che.. :toll
keinen Umständen einlassen. Huerta tit tampico und Vera Eru^
hat heute durch den amerikanischen
..charge d'affaires"NeljonL'Shaugh
liesst) den Präfidentten darauf auf
merksam machen lassen, daß er den
Salut des amerikanischen GefchWa
ders als Antwort auf den 5.Hut der
Mexikaner als dahin deuten müsse.
daß die amerikanische Regierung ihn,
Huerta. als Oberhaupt der merifani
scheu Republik anerkennen wolle Ten Msla)t beschließt,
amerikanischen Kriegsschiffen, die sich
heute in mexikanischen Gewässern be
finden. wurde heute der Befehl er
theilt, sich in Bereitschaft zu halten.
um bereit zu sein, die Forderung der
amerikanischen Regierung zu erzwin
gen. wenn der Befehl dazu gegeben
werden sollte. Hol»e Staatsbeamte
erklärten beute, daß die Unterhand
lungen mit flfcneral Huerta jetzt ab
gebrochen sind und daß Gewalt-naß
regeln in Anwendung gebracht wer
den sollen, wenn er sich nicht dazu ver
steht, sofort ohne jede wettere Wort
e
in Besitz nehmen. Bestimmte Pläne
zur Landung der Mariiie'oldaten on
beiden Plätzen wurden iii einer Eon
ferenz im Weißen Haufe festgelegt,
aber Instruktionen gehen weder heute
noch heute Abend aus, da abgewartet
werden soll, was der Bundessenat,
der sich auf morgen vertagte, bezüg
lich Einschreitens mit bewaffneter
Zetit ist die Zeit, Lerwandtea nnd
firmiet'tn in Nnßland, Deutschland,
Lesterreich-Ungarn, {Rumänien n»d
so weiter, diese Zrilnng als Geschenk
znznseaden. Ter Staats-An.-.eister ist
nicht
nnx
die billigste, sondern anch
die bei weite« teste Zeitnng fir solche
Avecke.
Wer Land kansen oder »erkansen
will »ende sich an Brandt & Nieder,
H§mn1, N

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