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2 Von der Mittelmächten zum Reiche der Mittc Der vierte Teil der Menschheit soll wieder einen Kaiser bekommen. Aber bei uns in Teutschland werden die wenigsten Zeitgeiioöcii uoripiircs:, sich geticrncr mit Tjiiaitsd tfai und den wiiiiiiielnden Millionen dieser gelben Landslente zu befassen. Tie Teut schen haben zurzeit eine iiöherlicflc:^ de Ausgabe: iiciiulich die. durch Ber.'i land und feindliche-: Volk einen Ver bindungsweg vi bauen zu dein Waf fenbruder ii!i Morgenlande hin. Ter erste Tiirchichlag ist nunmehr erfolgt. Und damit hat die Gedan kengenieinschaft eines einheitlich ge richteten Willens, der Teutschland mit seinen Waffenbrüdern verknüpft, jetzt in der Welt der Wirklichkeit köe perliche Gestalt angenommen: die (^eitnlt eines Riesenreiches von erd unispanuender Bedeutung. Seine Völker sind dazu gekommen, wieKolumbus zur Entdeckung Ame rikas: der war ausgezogen, einen neuen Weg nach dein altbekannten Lande Indien zu suchen, und fand einen neuen Erdteil.. Das deutsche Volk ist in diesen Krieg gezogen, um seine alte Heiniit vor böswilligem Ueberfall zu schi' tzen, und stellt sich auf dem Wege, ein Weltreich zu erkämpfen sich und der Mannschaft. Denn zum Besten der gesamten Menschheit ist das Werk, das zu voll bringen den Teutschen vom Geiste der Völkergeschichte aufgegeben zu fein scheint. Klingt ('•?. vermessen und iiberhe bend, derart die eigene Staats^e meinschaft und ihre Leistungen aU Werkzeug eiueS übergeordneten, erd liinfassenden Geschehens anfznsassen? Nun. so wollen wir auch nicht ver schweigen. das unsere Wideruch«'r und Heinde eifrig wenn auch wi der Willen mitgewirkt haben, IHM den Laus der Tinge in seine heutige Stahlt zu lenken. Völkerhaß und Völ kerneid haben mitgebaut ant neuen Weltreiche, das int Entstehen begrif fen ist. Tie Kräfte der gewaltsamen Zer störung Port außen umdichten unsere junge Staatsgeiueiuschaft. schon ehe sie entstanden war: der ^ieichsschmied Bismarck ivnßte sie nutzbar zu nta che», um die Einheit der deutschen Stämme damit zu ichiveifzeu: So haben zunächst die Franzosen, die ant Besitz El'.is', Lothringens nicht genug Hatten, sonder auch noch mit Schim pfen und TroHen die übrigen links rheinischen deutschen Lande sorder ten, wacker geholfen, das Teutsche Reich größer und stärker zu machen, als es sonst vielleicht wenn sein Eiitigniigvftreben von dem böswilli gen Nachbarn nicht gestört worden märe ,»nächst geworden wäre. lind tintt tritt der englischeSchmied für Teutschlands Größe an den Ain dost: Tas nienschenreiche, arbeitsgewal tige deutsche Volk im Herzen Euro pas wird abgesperrt von aller Vitts dehnungsniöglichkeit durch einen eisernen Ring, den Mißgunst und eilt aus dem eigenen schlechten »Ge wissen eiituainmeitdcr Argwohn ge schmiedet hatten. Teutschland ertrug in Geduld d'e se Einkreisung: da man ihm keinen Ländererwerb gönnte, so mußte «s sich einen Ersatz dafür schaffen, ein Jvcld, auf dem gleichfalls Brotfrucht wachsen konnte für seine zahlreichen Landeskinder. lind so entstand das Weltreich der deutschen Arbeit. Keine abhängigen Völker gab es darin, sondern zufrie dene Kunden: keine eroberten (Gebie te, sondern Absatzmärkte. Keine Ka nonen und Gewehre hielten eilte Ge waltherrschaft aufrecht, sondern Wite der Arbeit nnd lleberlegenheit hn-, l^eistes errangen und erweiterten den deutschen Geltungsbereich. Taniit ivar eine ganz neuartige Erscheinung von ungeahnt tiefgrei französisch-russischen Neidteufel vom Geiste der Völkergeschichte den Auf trag, die Schwäche des neuen Zu kunftsreiches des Friedens auszn klopfen, damit das ganze Gebäude feit in die Wirklichkeit verankert wür de. Und so geschah es: Alles, was auf Rechtlichkeit und gutem Wille'? aufgebaut mar in unserem volks wimdHiitlichei! Tai'ein, rumpelte 'u iamitteit. Und so mußte das deutsch Volk sein Reich auf festere Grund mauern stellen. Tie Not der stunde schmiedete das Eisenban von Hain bürg nach Bagdad, durchbrach dort am Ei'ernen Tor den dauernden Ring der völkerverderbenden $cr schwörer. Tie hatten denn auch uoch nach Kräften dafür gesorgt, das unsere Waffenbrüderschaft mit dem alten Bundesgenossen Oesterreich Ungar, recht fest und haltbar gehämmert wurde, und hatten die Türkei mit in diei'en Bund hineingetrieben, und schließlich auch noch Bulgarien. Stark wollen wir unsere freunde machen. Und die Neider und Ausbeu ter erweisen sich außerstande, zu ver hindern, daß ihnen dergestalt ihr verderbliches Handwerk gelegt wird Ait wehrlosen Küstenstädten tobt sich die ohnmächtige Wut des gegen den Festelandsbund ohn mächtig gewordenen Seeräuber Itaates aus. Tas schäbige Best^ chuugsgeld, ihre alte Waffe der Auf ruhrfiiftung. mit der die Franzosen dem bulgarischen König zu drohen gewagt haben, hat ihre Gefährlil' feit verloren. Vou „dem Gefühl des Geborgenseins" sprach unser jüng ster Waffenbruder, als die serbische Trennungcwaud durchschlagen war eilt rührendes Wort im Munde der tapferen Verteidiger ihrer staatlichen Geltung, auf deren Gesinnung wir eben so stolz sein dürfen, wie auf ihre Taten. o wurde eine tragfähige Länder brücke geschlagen vom Herzen Euro pas nach dem Morgenlande, erbaut aus Stahl' und Blut. Und als sie stand und allen Anstürmen trotzte, da war es fertig, daS neue Weltreich, in dem es nicht Herren und Knechte, sondern nur freie Völker gibt, die zu saniinengehören. wie die freien Bür ger eines Neichssiaates sich gegensei tig in w.'ch'elweifein Austausch VON Gütern. Arbeit und Wissen ergänzen und so eine unabhängige und unan greifbare Staatengemeinschaft bis den. Schon heute wirkt dieser Gedanke weiter. Tas Beispiel der Türkei wird auch von Verfielt aus beobachtet. Aus mancherlei Anzeichen spricht ein er wachendes Selbstvertrauen des Lau des gegenüber den in seinen Grenzen wütende:', englischen und russischen Verderbern. Und weiter nach Osten führen alte, jetzt verödete Völkerstraßen nach China. Tieselbe Gefahr der lieber schwemmilnz durch halbwilde Horden ans dem citropäisch-asiatischeit Step pengebiet. das Mitteleuropas ge pflegte Felder vou je bedroht hat feit den Zügen der Hunnen nnd Tar taten bis zu dent Moskowiteranstunii unserer Tage, hat Ehiita, das älteste Weltreich dieser Erde zur Erbaitiina der Großen Mauer bis heute des gewaltigst«':, von Menschenhand er richteten Bauwerkes veranlaßt, die diesem Schutzwall vorgelagerte mandschurische Randprovinz, hat be reits der länderhnngrige russische Bär seine Pranken geschlagen. Und die Erfahrungen, die das „Reich der Mitte" mit den britischen Ausbeu tungen hat machen müssen, sich gleich sails deutlich genug: Angefangen bat es mit dem Opimitfrieg, als englische Kationen die chinesische Regierung in blutigem Kriege zwangen, die Ver giftuug ihres Volkes durch Opium an dessen Handel die britischen Krä »'er reich weiden wollten, zuzulassen Das Sinnbild des neuen, des deut scheu Geistes war Tfingtaii. die kleine Mnuersiedlung. hinter der kein Er ol'ererwille steckte, sondern die eine sender Gestaltungskraft in die Welt Pforte für segensreichen Austausch getreten. Während alle die bestehen den Kolonialreiche von alters her bi z»r Stunde aus Zwangsgeivalt, (*i: schüchlernng und Ausbeutung anfge baut sind, braucht Teutschland nichts anderes in der Welt, als Vertrauen, offene Handelsstraßen und außerdem staatliche Unabhängigkeit und Ord tiling in den Ländern seiner Kunden. Tie Ausbeutestaalen dagegen gehen darauf aii, die fremden Staatswesen oon Wissen, Gütern und Arbeit dar stellen sollte. Und dieses Tsiugtau haben die ^nselbriten. gelbe und weiße, zertrümmert. Mit verblüffendem Geschick hat ?1uaiisch:ko! sein heimatliches Riesen reich durch die Wirrnisse des von ja panischem Geiste beeinflußten Um Harzes hindurch',luteiierit und au* Jen inneren Wirren in die Bahnen u'r Ordnung zu lenken gewußt durchs Entsachimg innerer Wirren Wenn er jetzt das Land vor der G'° fahr und Unruhe einer Präfideuten wähl zu bewahren hat und sich z» dem dem chinesischen Herfoimiiea und und durcli Bedrängnis von außen zu zermürben und zu schwächen: dain't sie fein f'igsam bleiben, vit Mexiko und China. Persien und der Türkei, überall sahen wir die Zwietrachtich". rer am Werke: überall hinderten die Länderdiebe nach Kräften das Auf kommen einer ordnungsgebietenden Staatsgewalt. Es war ein elendiglich erfolgarmes Ringen nrt das Selbstbestimmung? redn der Völker und die Freiheit der Welthandelspfade. zu dem Teutsch land mit seiner der gewaltsamen Lö sung so abgeneigten Eigenart vernr teilt schien. Und um den neuen Menschheitswrtschritt, der unserm jungen Volke gegen eine Welt von überlebten ^'iuiiiilngskräften anver traut ivar, konnte einem schon bange werden. Da bekamen wohl die englisch- Volfseiiipfiiiden gemäß. Staate-ober haitpte des Reiches machen will etn tu der chinesischen Geschichte in genau derselben Form schon mehrfach vorgekommener Vorgang —. wen in alia un'lt geht dies etwas an, a" die Chinesen nnd ^nanschikai? Ganz sicher niemand. Trotzdem er beben die Japaner Einspruch gegen .Uumtuiitfai* Kaiserfröniing. lind neben ihnen mischen sich die Vereinig tut Staaten von Nordamerika mit ungebetenem Rate ein Es ist das alte Bild der auf spätere .lii'.'beiihiilg oder auf Länderrau'' bedachten Uimiedeiutir'tcr, die hier '""denim gegen Cshina austreten n wieweit und wie bald der kfiuie ewanichika' und daS chinesische Volk Der StaatS-Auzeiger, Vi-m-rck. R. Tieustag, den 21. Dezember den ihnen entsprechenden Nutzen ziel eu werden aus dem Beispiel, das sie sich von anderen, in ähnlicher Lage berinölid)en Staatswesen vorgemacht sehen, wollen mir ruhig der Zukun überlassen. Unsere Pläne gehen nicht so weit. Es sind erst Träume, die tröstend und hoffnungsvoll hinaus führen aus einer Vergangenheit des Neids und der Unterdrückung, aus einer (Gegenwart des Hasses und dec Kampfes in eine Zukunft, in der ein erdumspannendes Reich des Völker rechts und des VÄkerfriedens sich dehnen wird. Nicht Amerika ist die „Neue Welt Amerika :eigt neben all seiner gendlichen Unentwickeltheit doch auch schon greisenhafte Züge: Tiefe Staat, der, wenn er es vermöchte mit denselben Redensarten von „Frei heil" und „Volksrechten" das chine fische Reich in dasselbe Elend der Regieritttgsohumacht und innerer Wirren stürzen würde, wie es ihir bei dem unglücklichen Mefiko gelun gen ist, dieser Staat ist befangen ii einem veralteten Tenken, über das der Entwicklungsgang fortzuschrei ten sich anschickt. Tic neue Welt, das Reich der Zu kirnst, liegt heute zwischen Hamburg und dein Persischen Golf. Tort lie gen ihre ungeahnten Möglichkeiten, wo einst die Menschlieit sich den Gar ten Eden geträumt hat und wo heute die Wüste sich dehnt, die Wüste, durch die schon die blitzenden Eisenbänder einer neuen Zeit sich zu recken begin tten, die Zauberadern, aus trenen neues Leben in die verschüttete Gar tenwelt strömen wird. Um dieses Wunder möglich zu ma chen, dazu bedurfte es allerdings noch eines weiteren Mittels, als nur der Werkzeuge der fortgeschrittenen Tech nik: Dazu bedurfte es vor allein auch eines Fortschrittes in der Gesinnung der Menschen. Tieser edleren Gesinnung Träger und Bahnbrecher zu sein, ist Teutsch lands Sendung. Tas Weltreich des deutschen Gedankens kennzeichnet die nette Entwicklnngsstnse, ans die i' brüderlicher Verträglichkeit und neid losem Wettbewerb der tncnidcheit: fördernden Kräfte die Völker sich auf zuschwingen im Begriffe find zu nächst einmal im Bereich der Wehr ittctdit Teutschlands und seiner Waf fenbrüder. An der Festigung und Ausbreitung dieses Zukunstsreichs werden schon Haß und Neid der Zurückgebliebe nen ihr Teil mitarbeiten als Trieb mittel im Dienste des geschichtlichen Fortschrittes. ungewollte Helte all der guten dfnifte, die dieser Welt krieg in unserem Volke offenbart hat Krieg und Wirtschaft An großen militärischen Ereignis eil. wie sie den Monat September ausgefüllt haben, war der Moint Oktober nicht so reich, bod) hat er inen ebenso bedeutungsvollen Um schwuug gebracht wie jener: de» An schluß Bulgariens au die Mittelmäch te und den Einmarsch der Verbünde bruch Serbiens. Am 1. November ten in Serbien, ja den Zusammen wurde Kraai:ietvslz eingenommen, die Touauichisfahrt zwisdieii Ungarn n Bulgarien war sdjon vorher offen und wieder in (^ang gesetzt. Tie bul gariidie Regierung hat in einer vor trefflichen öffentlichen Denkschrift an h' Volk ihren AitsdUiiß an die Mit telmächte it. a. damit begründet, daß das Land 80,000 bis 90,000 Zehn tolinenwaggons Mais, Gerste, $a* rer, Roggen, Hirse, Heu usw. bereit habe, die es so schnell wie möglich ausführe,, müsse, audi weil das Laud das daraus zu erzielende Gold nötig gebrauche. „Deutschland und Oester reich-Ungarn sind vom amerikani scheu, rnffiidcn usw. Import abge schnitten: das dort zur Einfuhr ge langende Getreide kaun daher auf ein Markte frei verkauft werden." Audi Rußland habe viel Getreide verfügbar, die Handelswege seien aber nicht offen. Ueber Zaribrod nach erbien (und natürlich weiter nach Zentralenropa). über Adrianove^ nach der Türkei und Tedeagatid? und über Ruitic'ink und Rumänien neu'1 eilerreich Ungarn und Tentichlanh können bis jetzt täglich nid)t mehr ui zusammen 75 bis 80 Waggons ans geführt 'Verden. „TaS bedeutet, dar wir volle drei valjrc braudjeit wer den, um das jetzige Getreide auszu "iibrcu, ohne dabei die diesjährige Maisernte zu veranschlagen, die wir n 1 bis 2 Monaten hereinbekom âu. Wir würden die jetzigen hohen Preise nicht ausnutzen können." Tv jetzige Verkauf würde also riesige utiiinen ins Land bringen, „sodas' nifere Volkswirt'diaft einen uoch nie dagewesenen Aiifsdiwung nehmen und das Land einen Fortschritt ma chen wird, der alle Wunden ans dem Kriege heilen wird." Der beste Weg To'ianweg, nach dem fünf ytsciibahn'l '"ecken zur Verfüguuf Iteheii. ..Wenn wir auf jeder Strecke taglidi ., Waggons rollen lassen itierdcn mir im ganzen 175 Waggon' befördern." Außerdem in eisenbahn lüiett strecken täglich 100 Waggons ^n ganzen täglich 275 Waggon? uelch ein Umschwung gegen die bis her beengten Transportwege! Aud' Nir Teutschland Oesterreich-Un gar« Hat wohl wenig Maugel zu er I vortat wird die Zufuhr voi 800,000 bis 900,000 Tonnen Ge eine sehr erfreuliche Verstärkung der Gewißheit bringen daß auch eilt zweites Kriegsjahr d?n englischen Aushungerungsplan nicht zur Verwirklidiung bringen kann. Aber iitiicr Blick kernn weiter ret chen. Tie deutsche Welthandelsfroir icher die Ozeane hinaus kann viel leicht noch auf eine Reihe von fahren vtird) allerlei Hindernisse benackitei tigt sein England und Frankreich und ihre.^ioloitialreidie werden unse reu Handel mit ihnen einzttdämmei Itickjcn. Allerdings werden sie uns ebenso nötig haben wie wir sie, und die Natur her Tinge wird den Hatt del doch wieder erblühen lassen. Aber wer könnte leugnen, daß er mehr oder weniger gefördert oder gehemmt werden könnte, namentlid) im An fange? Ta ist schon mehr als einmal der Gedanke ausgesprochen, daß wir unsere Beziehungen ttad) dem Orien' verbessern müßten. Leute, die es geistreich finden, wenn man einen ganzen Komplex von AngelegenHci ten in ein paar Worten zusammen laßt, haben dafür die Formel Ber litt Bagdad oder Hamburg—Bag dad gefunden. Wir wollen das nicht zergliedern, zumal auch wir es im Interesse unseres zukünftigen Wirt Ichaftslebens für dringend wünsdiens wert hatten, wenn die weiten Gebiete aus denen einst 'die hohe Kultur dec Altertums entstanden war, unter teutscher Leitung und Förderung möglidift wieder zu neuer Blüte ge 6racf)t werden. Viel von dem, was 2000 ^ahre ruiniert haben, läßt sich wieder schaffen, das hat die anatoli sche Eisenbahn gezeigt. Verwaltung-? reformen. Sicherheit des Eigentums. Bewässerung. Entwässerung, Brücken Wege. Eisenbahnen können Wunder vollbringen. Mich Kapitaleinsdniß ist erforderlid), mit der Rechtssidierheit wird er kommen. Die Ebene von Ko nia ist bereits wieder bewässert, und große Fruchtbarkeit ist hervorgezau bert: leider fehlt es sehr au Men sehen der Balkankrieg hat große «dzaren von Mohammedanern ent wurzelt, sie finden Gelegenheit zur vorteilhaften Ansiedelung in der (fbciic von Koni« und ähnlidien Ge bieten. Aber es kommen noch nid)t te ling Leute. Was diese Ebene im klei ii eu ist, wird Mesopotamien im gro ßen werden. Tie Herstellung des be rühmten Uanalnetzes wird nun nicht durch Engländer, sondern durch eutsd?e vor sid? gehen. Baumwollen felder wie im Nildelta werden ersteh ett. Ter Plein Englands, die Neu be fiedeluug Mesopotamiens durd) Iu der ausführen zu lassen ttttd so da? ganze Zweistromland an fid) zu brin gen, ist nun unausführbar geworden' das große Werk wird nun der Türkei vorbehalten bleiben: aud, an der Rändern, die einstmals schönes Kul türland waren, ist viel gesündigt wor den die Entwaldung hat die Berg bönge des schützenden Witrzelgcilechts beraubt, das die Erdkrunte festhielt* ltud ^diefe bewahrte wie ein Schivamiii die ^eud)tigfeit, die in den regeiilo sen Monaten den Pslanzenwuchs des niedrigen Geländes nähren konnte. Erst in Jahrtausenden mag der Wald wieder an den Bergen hinausklettern. Todi ist inandic kleine Ebene, in an die sladie Berglehne dageblieben, wo auch jetzt üppige Vegetation gedeiht und wo mit menschlicher Nachhilfe glänzend entfaltet werden kann. T'o eideiiztid)t niadjt schon jetzt große JWndirit'e Man wird viele andere jweige keimen sehen. Für den transozeamsckien Hände! kann das natürlid) keinen Ersatz ae beit diesen und unsere eigenen Kolo itictt müssen wir mit der größten Sorgfalt pflegen. Aber auch dem nahen Orient müssen wir unsere Blicke zuwenden. Wenn er wieder eine dicht'.' Bevölkerung trägt, wird ein guter Abnehmer für unsere Fabrikate werden, nnd wir werden ihm Lebensmittel und Rohstoffe ab nehmen. Wertvolle Mineralien birg? er sicher, IS braucht nur an die Erd öle in Mesopotamien, an die Kupfer läger in Serbien, Bulgarien und Kleinasien erinnert zu werden. Zu alledem tu* nun unsere Gemeinschaft mit Bulgarien und der Türkei den ersten Schritt. Taß die b»lgarisd)-'ü und die deutsdi österreidiisdi-ungari scheu Truppen sich im nordöstlichen Serbien Jie Hand gereicht haben, i't aud) finnbildlich von großer Widrig keit. Es wird fortan aitsgesdilossen seilt, daß Serbien sich zwischen litt gant und Bulgarien einschiebt und den wirtschaftlichen wie den milttüri scheu Verkehr hemmt. Tic Tonan fcfjiffahrt wird nicht länger der Will kür der Serben ausgesetzt seilt. Was auch politisch aus jenen Gegenden werden möge, hierin wird ein gründ licher Wandel entstehen. Und mehr. Schon haben die Bal kanereignifse etlid?e Figuren in den Puppenspielen von Paris (Telcasse Millerand), London (Carson), Pe tersburg (Sasonow) umgeworfen Andere werden folgen (Grey, Son nino, Salandra, vielleicht noch viele). Wenn deutsche Truppen über den 'Bosporus gesetzt sind nnd in Gemein schaft mit den türkischen dem Roten Meere zu fahren, so wird die engli sche Politik noch viel mehr in allen A Fugen krachen als jetzt |d)oit. Tod* wir wollen abbrechen, wir wollen de alten niederdeutsdien Sprichworts ge denken: Man muß nid}! eher Hering rufen, als bis man ihn beim Schwan hat. Ein großer Teil des unerhörten Weltkrieges der Gegenwart spielt sich nicht mit Kanonen. Maschinengeweh ren nnd Unterseebooten ab. sondern in den Kontoren und Kassenräumen der großen Banken und den Kanälen, ans denen, sie gespeist werden, und die sie zu speisen haben. Ter Han delskrieg Englands gegen Teutsdz land sollte ohnehin von Haus aus eine der wichtigsten Seiten der Sache sein. Unter Bruch des bestehenden Völfeneditv hat England es fertig gebracht, uns beinahe vollständig von den Weltmärkten abzusdiließen. Ties ist die einzige Trophäe, die es seiner früher seebeherrsdienden und uoch jetzt übermächtigen Kriegsflotte zir verdanken hat. Aber auch selber hat es ichmer" Opfer bringen müssen Seine Handelsflotte hat arg gelitten sein Handel ebenfalls. Allerdings hat es in den Vereinigten Staaten einen Freund gesunden, der ihm durd) par teiliche Teilnahme das Kriegsmate rial versdjafft hat, ohne welches c? samt feinen Verbündeten längst erle geil wäre. Aber es hat dies auch teuer bezah len müssen. Der Nimbus selbst dieser mächtigen Kriegsflotte ist dahin. Wo bleibt der Ruhm der vielen riesigen Sdiladitsdnffe, wenn sie sich aus Angst vor deutschen Unterseebooten in Scapa Flow aus den Sbetland-^n seln verkriechen müssen! England bal viel mehr importieren müssen als vor dem Kriege, nnd für diese vergrößerte Menge hat es ganz wesentlich höhere Preise bezahlen müssen. Seine Aus fuhr dagegen ist empfinldich beein trächtigt, teils weil das Ausland seien es nun Kriegsteilnehmer oder Neutrale aus Mangel an Mitteln nidit kaufen sonnte, viel mehr aber tiod), weil England bei Hunderttau senden seine Arbeiter aus den Fabri ken nnd Kohlenbergwerken wegholen Aiititcn, an herüber, oft umgekehrt Ve New jJJorf verschuldet, so unkt der Shtrs, und der Londoner Schuldner steht sich besser, Gold zu senden Seit langem während des itrie» ges spielt der Kurs in New :')üt? aber um 4.(11 herum er ist idioit un ter 4.60 gewesen. Weshale finfen die Engländer denn so teuer Tellars anstatt Sovereigns liiiiznidMcf.-n? Ganz eins od) deshalb, weil iie keine Sovereigns mehr bekommen keim, ten! Tern Namen nach beste in in (?nq. land noch die Einlösbarkeit der ^an'f. iioten in Gold, der Sache nach iit sie gerade so gut unterbrochen wie ans dem Fest lande, wie auch in leiiti*. land. Ob durch gesetzliche Aufhebung der Peelüteit Bankakte, oder nut durch Komment, oder dadurch, bafo die Bank eiufach ihre Pflicht nicht erfüllt, das ist bei uns nie bekannt geworden. Genug, der Engländer der in Amerika Geld auszahlen mii£ kann kein Gold Hinschicken, weil nur noch dem Namen nach Gold im Ilm« laus ist. Er muß schon für 4.G0— 4.M Toll, ein Psund Sterling be zahlen, während er früher erst für 4.87 Toll ein Pfund Sterling zu ge ben brauchte. Ter Unterschied von ca. 21—27 Cents auf das Pfund et«, ling ist weiter nichts als «oldn^io. Es soll nicht versdMiegeii werden, daß and) wir in Teutschland es haben wie alle europäischen Länder. Unser Tollarkurs ist 4.20 M. Statt dessen müssen wir ca. 4.83 M. bezahlen. Ter Unterschied ist bei uns also noch viel großer: er ist and, bei uns die Folge der seit Ktiegsbegittn unterbro chenen Einlösbarkeit unserer Vans, iioten in Gold. Aber da wir wenig ans Amerika einzuführen haben, ja sind auch unsere Zahlungen gering, der Tomiio also klein, bei England gehen die an Amerika zu leistenden Zahlungen in viele Milliarden, da her ist der Schaden groß. Für England hat die Sache aber nicht die Vorübergehende Bedeutung wie für Deutschland, denn London hatte die vorteilhafte Rolle eines Weltbankiers errungen, aus der es mußte, um sie auf die Schlachtfelder viel Geld machte. London war sozu zu schicken. Sie produzierten al'r sagen das Clearinghouse der ganzen nicht, ihre Erzeugnisse konnten nicht Welt. Zwischen allen Ländern (mit erportiert werden, das hat einen rie-! Ausnahme der in Europa einander figen Einfluß auf die Haudelsbilain Englands gehabt. Tiefe ist naturge mäß immer passiv (wie die Teutsch lands auch) England ist ein Glüitbi gerland, die Zinsen feiner außen tehenden Kapitalien kommen in Ge stalt von Einfuhrwaren herein. Das Gleiche gilt von den Frachten der O',enn=,Handels flutte, soweit diese für andere Länder tätig ist. Trotzdem kann die Passivbilanz miheiitilidi und höchst nachteilig zunehmen, wenn die Einfuhrwerte steige» und die Aus fuhrwerte 'allen. ^it diese Lage ist England sehr ge gen seinen Willen geraten, Haupt sächlich den Bereinigten Staaten g genüber. Man hat es an den Riesen stimmen der Ein- und Ausfuhr vor fid), aber audi an den Mikrometer schrauben des Kurses der Sterling Wechsel in New ?)ork. In diesen Sinne wird kein aufgeklärter Volks wirt gegen die Lehren der Handels Maitz Einsprache erheben, so wenig wie jemand noch auf die ganz ver kehrten Schlußfolgerungen zitrüjf kommet! wird, die mau in alten, und selbst noch nicht so weit hinter inv: liegenden Zeiten daraus zog. Da-: in einem Pfunde Sterling (einem Sovereign) steckende Gold gleicht ge nau dem reinen Golde in 4 D. 87 Cents amerikanischer Währung 4.87 ist also der normale Kurs in New Zlork für Kabel-Auszahliing in London: ganz leise spielt der Kurs tun diese Zahl herum, je nachdem die Nadifrage das Angebot überwiegt. Wir sprechen von Zeiten des Frie dens. Ist in New jJJork die Nachfrage »ach Auszahlungen in England un gewöhnlich groß, so steigt der Kurs um einige Cents, aber nicht viel, denn wird die Kabelauszahlung zu teuer so schickt man lieber das Gold selbst benachbarten) gingen Sterlingsw'ch. sel und .'iahliingsaitweisiiiigen bin und her: sie waren so gut wie bares Gold, denn in letzter Linie wurdet sie stets ant Verfalltage in barein Wol de eingelöst London konnte also ein riefiges Bankgeschäft machen, ohne viel bares Gold dazu nötig zu haben. Ter Goldbestand der Bank von Eng land ist nodi lange nidit halb so gros wie der der Banken von Teutschland, Fraiikreidj oder Rußland. Ter Ster lingswechsel ivar troudcin der einzige, der als fester Weltstandard gelten konnte. In letzter Linie flössen die meisten internationalen Auszahlun gen wieder zusammen. Tciraufhiir hat die Citn riesige Geschäfte mit al len Ländern machen können. Der Nimbus der Kurssicherheit veranlaßte die Geschäftsleute, viele Gelder in London zu niedrigem Zinsfuß stehen zu lassen, was die Londoner Vans welt in den Stand setzte, Tarlehen zu niedrigem Zinsfüße zu gewähren. Alles griff ineinander wie die Räder einer verwickelten Maschine. Nun ist ein empfindliches Agio ein getreten, der Sterlingswechsel ist um etwa 5 Prozent, zu Zeiten noch mehr, entwertet Fällige Wechsel in London werden nicht mehr in Gold ausbe zahlt, sondern nur ttod) in Bankgut haben die Gläubiger erleiden einen empfindlichen Verlust, ähnlich wie in kontinentalen Handelsstädten. Das ist ciit böser Stoß gegen das englische Bank-Prestige. Er trifft zusammen mit der Zerstörung riefiger englischer Kapitalien durch den Krieg und der Notwendigkeit, riesige englische Kapi talien an Verbündete auszuleihen, die sie wohl Iii absehbarer Zeit nicht zu rückzahlen werden. England empfindet seine Kapital (Fortsetzung auf Seite 6.) Sf Händler in Co. «pelzen, Talg, Wolke Nachstehende Preise jahlen wir gegenwärtig hier und sie halten gnt bis 24. Dezember 1915: Frischgesalzene Stier- und Kuhhäute 16 .15 Frischgesalzene Bullen-, Stag- und Ochsenhäute .14 .lv Frischgesalzene side branded Häute 14 .14 Frischgesalzene Teacons, 8 Pfd. oder weniger .75 Frischgesalzene Leimhäute ober beschädigte KalbShäute .08 Frische oder gesalzene Pferdehäute, groß .3.00 Frische oder gesalzene Pferdehäute, mittel .2.00 Frische oder gesalzene Pferdehäute, klein Frische gefrorene Häute 2c weniger als gesalzene. Zum Teil gesalzene lc weniger als gesalzene Trockene ungesalzene Häute 1$ .22 Wir bitte», Ihre Häute uns zuzusende» Schreibt um Adreßkarten (shipping tags) oder holt sie vom nächsten Frachtagent und schickt die Häute gleich ein an die Adresse: •». G. ©rotte &• Co. P. O. Bor 23 Bismarck. N D. Per Pfund Haute Nr. 1 Nr. 2 .1.60 \n\n Von Tr. Kurt a schwitz Unit E. Fitger, Bremen H. G. Grove