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Ullbrich. .Ich stecke Ihnen den rm mipi |W 33 tfl KriegSffotts eiserner Würfel fiel. Türme fielen und Leiche«. TaS sieht nicht aus wie ^U.ppenspiel, lind ist dem doch zu vergleichen. Glaubt mir: die Könige zogen nicht nur Mit Viedern und weifzen #ynljnrit! Durch rrmde, feindliche Wintersflur Mußte» 'it Wege boliiicn! Baum noch einmal an, wenn Sie sich verspäten!" tief ihm der Offizier nach. Draußen war es bitterkalt. Jetzt fing es auch an zu schneien. „Srt!" sagte der Sergeant. „DaS beißt!" Sie gingen schweigend weiter, den Wald entlang. Ullbrich döste im Ge hen. iSr war gestern auf Wache ge wesen und hatte tagsüber nur zwei' Stunden schlafen können. „Sehen Sie mal dorthin!" flüsterte der „Die reinen Weih- nachtsbäume!" Ullbrich öffnete die Augen. Ja, bog war wirklich schön! Dort drü Iben auf der Wiese stand ein Hau ten kleiner Tannen dicht beisammen, und der Schnee siel in großen Flocken auf ihre Zweige. Man konnte das ganz deutlich sehen, denn der Mond stand gerade über der Wiese. „Wie im Theater!" brummte der Sergeant. Ullbrich nickte. Wie im Theater! Auch unser Advent ist ranh und hart. Unser» (Glauben futiii nichts überwinde«! Unser Kaiser ist ans der Krippenfahrt, Um leuchtenden frieden zu finden! a Möller. i! Wie derWkihiiachlsinaii» zum illibrich kam. Skizze von G. Al atz. „Nehmen Sie den Ulibrich mit!" sagte der Oberleutnant. „Der Mensch That Augen wie ein Luchs!" Der Sergeant salutierte dete sich zum und wen Gehen. fl ts{ So Hatte er es dort auch gesehen, den Sonntag, bevor das Regiment nach Äelgien fuhr. Das war ein schöner Abend gewesen der schönste, den er jemals erlebt. Und dann die Line ob sie wohl noch an ihn dachte? Damals war ü)in gewesen, als sei der Weihnachtsmann zu ihm gekommen endlich, zum erstenmal. Denn er halte sich als Kind fast krank nach dem Weiynachtsinann ge sehnt und immer wieder gehofft, er würde einmal, ach, nur ein einziges inal, zu ihm kommen und die duntle kleine Wohnung mit seinen duftenden Gerzen erleuchten. Wie hatte er auf ihn gewartet, von Jahr zu Jahr, von Weihnacht zu Weihnacht! Der Es fiel für sie manch Wenn dann der Junge mit schwe rem Herzen das Gesicht ans Fenster preßte und sehnsüchtig hinübersah, wo sich im Vorderhaus Licht um Licht entzündete, tröstete die Mutter: „Das nächstemal, itarl! Das nächstemal bestimmt! Sieh mal, Heuer ging es wirklich nicht... die vielen Hohlen ... und das Leben wird auch von Tag Di« fitne zu Tag teurer! Aber das nächste mal, Karl, da sollst Du mal sehen!" Aber im nächsten Jahre war es wieder nicht geworden, so sehr sich die Mutter auch mühte. Und gerade, als das Leben anfing lichter zu werden. Der Uater auf Weihnacht««rla»k. Mutter: Run geht mal bin. Minder, und begrübt euren Batet! dort Mter dem langen Bart, fco! ist «1 €ffart#4(»3tfsfr, M-'Ä '/1 mßii mm I ,ÄI 7^ r|,%( An der Stirn ihre Warben ans blutigem Sttttl Schienen stolzer als Kronen zu striifini: In leflten sie ihr Ärongefchmrid Vor der Krippe der Mutter zu Wwetâ, *. m#, .f i/4 -1 si ,.v-u -*Y *».%É:":" V I'/W^ w/yt^ 'f, i tapfrer Gesell Aus ihren Mrienerfchnreii Aber der Stern, der lockte so hell, Und ließ zun« Siel sie fahren. Füße«! als Ullbrich Als die Mutter starb, die einzige, die :hn je geliebt, da zog Ullbrich zu alteren, äußeren Leuten, die nahe der Fabrik wohnten. Äon Verwandten wußte er nichts. Seine Hau-leute schalten ihn als pünttlichen Zahl«, ai* orventlichin Menschen. Sie boten ihm guten Tag und guten Weg und kümmerten sich im übrigen nicht viel um ihn. Nur am Weihnachtsabend wurde er zu Karpfen und Mohnpielen eingeladen. Aber einen üöaum gab es da nicht die alten Leute scheuten tie Mühe. lind tonst halte er nirgend Oer fehtt, auch als er später Meister und Vorarbeiter in der Fabrik wurde und ein schönes Stück Geld verdiente. Der Sinn stand ihm nicht nach den Mad chen sie waren ihm zu geputzt und zu fiurrig. Er hätte wohl schon ans .yeiraten Denken dürfen und er dachte auch häufig daran ab« es wollte nie so recht passen. Nur die Line ja die! „Ra sehen Sie!" sagte der Sei geant. „Das ging ja gut! Sie Hal ten wohl auch heute Ruhe, die da drü den! Run wollen loit sehen, daß wir ebenso gut wieder zurückkommen!" Tie Line! Das war in der Gar nison gewesen, als sie ihn einexerzier ten. Ulibrich hatte sich freiwillig ge meldet^ denn gedient hajte er nicht, nur wohl damals zu fcqioach gewesen. Nun, jetzt sah er stattlich aus, und dann nahm matt Schlosser ja lief an ders gern. Er hatte sich vom ersten Augenblick an iuohlge ühlt, man war ihm to herzlich entgegengekommen olle Kameraden und besonders der eine, dtc Nittel. Der hatte sich ihm angeschlossen. Und als er sah, daß Ullbrich nie mals ausging, niemand in der Stadt tonnte, da hatte er ihm angeboten, ihn Sonntags zu fein«, Nittels Braut mitzunehmen. Das nahm Uli brich auch gerne an. »Es ist verdammt kalt!" brummte der Sergeant. Ja, kalt war es wohl! Und doch tvurde es Ullbrich ganz heiß, wenn it an e Line dachte, wie er sie da mals zum erstenmal sah. So schmuck, so kräftig, f.» blond! Für die Älon den hatte er immer etwas übrig ge habt. Die Line, das war die bor Nittels Braut, ein lustiges D., Tintttng, den 21. tr.emkr fammen ausgegangen, Nittel mit sei ner Braut voran und dahinter Ull brich mit der Line. Und am letzten Sonntag, bevor das Regiment aus» rückte, gingen sie ins Theater und sa hen dort gerade wie vorbin auf der Wiese die dunklen Tannen stehen, und von oben fielen langsam glitzernde Flocken auf die Zäunte just wie vorhin der Schnee. Uli Vrid: fol) kaum auf die Bühne, et mußte nur immer auf die1 Line schaue», wie sie da neben ihm saß, mit roten Wangen, mit blitzenden Augen, so schmuck, Sachen, Geselle wurde und schon verdiente, starb ihm die Mutter. Es war, als habe sie damit gewartet, bis sie den Sohn versorgt luufoie. „Nanu?" fragte der Sergeant. „Mensch, Sie seufzen? Die Sache hier ist ja bald zu Ende, und dann toinmen wir zwei auch zu unserem !öaum!" Zum Weihnachtsbaum! O ja, es wurde wohl was für den Musketier UUbrtch darunter liegen, das luiißte er genau. Tabak und Wollsachen, eine Hi!eise und ein Feuerzeug etioa, und was es sonst noq an spenden gab. Er würde fein Teil betommen wie die anderen. VZur daß die anbeten auch titiißc von daheim erhielten, nur daß iyre Gaden von Eltern kamen, von Frau und itiraut! An ihn dachte niemand! Line hatte ihn wohl schon lange vergessen. sag' ich Dir! Nittel, sag'!" „Ree sollst fei st |ehen!" Damit zieht ihn Nittel in die Stube. Ja, da Die so träft ig, so cm: »Sehen Sie mal! Man sieht schon rit Lichter am Baum! Wenn »vir schnell gelten, kommen wir noch zu« recht! Allein ist eS doch nur halber Kram!" „Ja, allein! Er hakte eS auch ver suchen wollen, aus dem halben Kram herauszukommen, und auf dein Räch* Hauseweg, da hatte rr sich ein Hetz gefaßt und die Line gefragt wenn er nun zurückkäme und nicht im Felde Hiebe ob sie dann ob sie sich dann entschließen tönnte... Die Line sah ihn ernst an, drückte ihm die Hand und sagte: „Kommen Sie uns nur gesund wieder, Heu IUI* brich!" Ach, sie dachte wohl gar nicht mthr an ihn! »So!" jagte der Sergeant. „Da» wäre geschasst!" Er schüttelte den Schnee ab und ging in die Stube. V[ rich wollte ihm folgen, aber Rit te! faßte ihn schon im Hausflur ab. „Mensch!" rief er ihm zu. „Du hast Sabal und iÄtSit: p|/['••«, 'c1' «M Iii*}'" I ttr 'j ,V" (V :tl'M litii:!' a rv.f Vlugti •f .i«* ti'ut- •, i*4|i I fe* w aOTv it-' --üürCst"" ivfisk«- Y'WL'tsT.r* SU fr- i) Ii i n öcotst: „Was nützt mit der fchönitf Weihnachtsbaum, ich darf doch fein Licht auücckcnl" ne Pfeife, und Schokolade, und ein Feuerzeug, und Strümpfe, und 'ne warme Weste, und dann na, das verrat ich nun nicht! Aber Du sollst mal sehen!" „Woher?" fr-ifltt Ullbrich «regt. „Sag' doch. stand der Baum, eine mächtige Tanne. Sogar bunte Kelten halten Der Oberleutnant war zu ihm ge treten und sah lachend zu, wie der WeihnachtSgruL von daheim. Musketier hastig den Faden. zer schnitt. Da lagen Pfeffernüsse, ein Weihnachtsstollen ach, was roch der gut! und hier mehr tn die Welt hinein die blickte« ernst und fest und treu. „Nittel! Ach, Schwester Ding. Sonntag'für Sonntag waren sie zu» Hunderte Eisenbahnzüge IJlrUmarhtafrirr in Tnüz HU4. Weihnachtstage waten auf die die Hungens aufgebracht nur mit den Lichtern war es schwach bestellt. Und unter dem Baum Paket an Paket. „Run mach nur, Ullbrich!" drängt« Nittel. „Dort rechts hast Du Deinen Platz!" „Ja, da lag alles, wie Nittel gesagt hatte bet Tabak, die Pfeife, das Feuerzeug, die Schokolade, die Strümpfe, die Weste Ullbrich schob die Sachen ungestüm beiseit« und griff nach dem Paket. Sollte Line aber nein, das war ja nicht möglich! den tenhanden mit Sdilaâtrelbxm erfüllt von Schmucfimt ausgeputzt wurden. Die kämpfen. Im Westen wie im Often Weihna.l'ispakne an« der Heimat machte der Feind an beiden Festtagen brachten neben vielen anderen Viaben heftige Vlngriffsmfiiche. Tie Kamp-1 Obst, Pscsserkuchen und auch Lichte fer in den vordren Schützengraben! für den Weil-tuiMttbvuim. Am bfili* erlebten eine blutige Weihnachtsfeier. gen Abend wurden die Kerzen eiuzün* Der lürt^uarliirimamt im jfrlitr 11114. Der wilde Mriegslärm hat nicht nachgelassen, und doch liegt es wie ein feiner, filbcrglänzenbec «irtjleier des Friedens iiber dem ganzen xiatid, das deutsche Gruppen besetzt halten. Der Wcihnad-ismann hält grofje Parade, von du» kleinen Dörfer» tief unten im Elsa,! angefangen, bi.i hin aus zu den Leuchttürmen ai. stet flandrischen Küste. Diesmal kommt er zuerst zu ieti großen Kindern, die für die benische Heimat täu.pfvn, bluten und sterbe», zu unsere» tap fere» Feldgrauen und zu den klauen Jungen, die an der belgischen .Uüste Wacht halten, „das La: a der Griten mit der Seele suchend". mit Weih nachts- und Liebesgaben fuhren in den letzten Wochen an die Front nach Westen und Cs-en, und die glän zende Organisation, die die freiwilli ge Krankenpflege auch für diese Zu sührung ins Lebe» rief, hat sich ta dellos bewährt. Ißoii den Sammel stellen der einzelnen Armeen in oer Heimat gingen großen Liebesga bensendungen auf den Etappenstta- Ii' â' ®cl6nKtitsfcatmt Was die vielen Lines Bild! Line, wie er sie damals im Thea'.« gesehen, so schmuck, so kräftig, Nittel! Sollte ti möglich sein? Ist mir die Line wirk lieh gut?" „Das ist sie schon lange, mein Junge! Ich durfte nur nichts verra ten! Und nun .Ja, Nittel, nun ist der Weih* nachtsmann endlich auch zu mir ge» kommen!" sagte da der Ullbrich ganz leise und beglückt. Ich und AeihnachtVbraten. Bett nach den (itappeiihauptorien, von wo sie strahlenförmig von den yj.'ili- tärbeyvrden zu den einzelnen Trup pen körpern gebracht wurden. Wäh rend es früher nicht möglich war, daß nach dem Wunsche einzelner große Liebesgaliiisendungen an n nen bestimmten Truppetitorper geltin gen konnten außer, wenn sie mit Hrastluagen zugeführt wurden wurde zur Weihnachtszeit eine Aus nahme gemacht, und jeoer Uütigen ei net Liebesgalenseiivung durfte oon einem WeihriachHitmnn aus der Heimat, von einer um dit Sammlung verdienten Persönlichkeit, zu den Truppen nach Belgien und Frankreich begleitet werden. tausend Kisten ent halten, die jetzt an der Front ausge packt und verteilt werden, weiß man so blond. Rur die Augen lachten nicht felbstgefertigtem ,v ./ ^hnen konnte kein Ohri|tkmo sie Freude des heilten Festes bringen. Aber in den Quartieren hinter der Front wurde oer Tag der Christen» heit so festlich, wie es die Gelegenheit zuließ, begangen. Ueberall hatten sich die Feldgraue» Tannenbäume „re quiriert", die von geschickten Solda- -vW* nK1-' d?t. Feierlich strahlte ihi^ilanz durch die Rächt der feindlichen Lanier. Weih»ach!slieder wurden angestimmt unv der Lieben in der Heimat ge« dacht. Rieinaly haben wohl unsere Feldgrauen ihr Ehristfest ergreifender und aus lieserein Herzen gefeiert all im letzten Jahre. ja in der Heimat. Schokolade, Wiir» sie, Pasteten, Kogitaf, Lebkuchen, ^i* ticirren und Tabak, warme Uttkerwä* sche, Pulswärmer, iliii'loarmer, Sot ten usw. Besonders von letzteren Ija» ?l»Spacke« de» WcihnachtSpakcte» auf Vorposikn. bett die Truppen in reicher Fülle erhalten. Und besonders wohl tätig war der bedanke, bei oer gesamten Organisation der Lie besgaben, daß nicht einzelne Fouua» Konen bedacht werden und andere Iter ausgehen sollten, jorisiern daß die Waben des deutschen ÄolkeS ein Ge meingut der ganzen Armee fein müß ten. Sie alle Hier im Felde kämpfen für jeden in der Heimat, für den Weinbauer am Rhein und für Oeit Handwerker in Oberfeblefien. Das Unpersönliche der Liete.gabciittitei» lung ist gerade zur Weiachtszeit das so wahryaft Menfdiliche. Uni» das Geleitwort aller Liebesgaben sollte jenes Wort fein, das e.n deut fchts Mädchen kürzlich ihr« Liebe» gabenfendung beilegte: kenne dich nicht und du kämpfst für ii ich! Du kennst mich nicht -nd ich bete fiit dich' Während der Weihnachtszeit ist je der deutsche Kämpier mil seilitt Hei mat doppelt eng oerbU!.d n. Außer den W'.ihiiachisaugen, nie für die n ^elrten Armeen schon in den tut.,einen Samiitelorten der Heimat zu|aiiimen« gestellt werden, lringt auch de Fe d post jetzt viele Tausende Weihnacht*» pakete zu den Truppen. Tie Hutiplsnche. Im Gespräch ,tr Weihnachten und über die Freuoe des Schenkens und Äescheiiuwerdens sagt eine Letitenn den kleinen Schulerinnen: „Ihr mußt aber nicht meinen, daß es die Haupt« lache ist, daß Ihr tfuch etwas wünscht! Was ist wohl die Haupt« lache?" Da »«cht «upprtcht bei bta «erwund^en i«i »«serve Lazarett auf de» ttm&d* s fcofer Selb. antwortet eine Kleine: „Die Hauptfache ist, daß wir's auch fliegen!" \n\n Sergeant. E i s e n e K i e s i e blond. Der Sergeant stieß Ullbrich 3et flu stern London. ffieihitdchtlfeier mis ft ncr Straß« von v.^i