OCR Interpretation


Der Staats=Anzeiger. (Rugby, N.D.) 1906-current, December 21, 1915, Image 6

Image and text provided by State Historical Society of North Dakota

Persistent link: https://chroniclingamerica.loc.gov/lccn/sn89074935/1915-12-21/ed-1/seq-6/

What is OCR?


Thumbnail for

6
(Fortsetzung von Seite 3.)
fdimicrinfcitt'it und die Entwertung
feilte© 2terliiistfiirffâ schwer, Fach
blatter haben ihrer Negierung gem
ten, sie möge, sobald der Sterling
furo in New Aork unter 1,70 gehe,
einschreiten. Aber was soll sie ma
chen V Tie einzige Foriii des Einschrei
ten!-, die man kannte, mar, in Vlmc
rika Wold (-Dollars) zu leihen, die
nicht sobald zurückgezahlt zu werden
brauchten England tat es, es bewil
ligte iioniinelt 5, in Wahrheit l! Pro
Sent Minsen und Holle sich Frankreich
als zweiten Bürgen heran. Aber es
konnte statt der angestrebten 1000
Millionen Dollars mir H00 anleihen.
Der Si uro hob sich nur ganz vorüber
gehend, sank dann wieder ans 1,U2
liiii» schivankt jetzt in dieser liegend.
England kann kein (Weid in Amerika
mehr ausnehme», dabei verlangen die
Verbündeten stets gros'.e Zniiiiiien
Tie Schwächung des englischen Slam
talbesides wird es sehr ichivierig nia
chen. das London die ehemalige
Stellung als Weltbankier .znrückge
Winne. Seine kapitalstarken freunde
in Amerika werden das Ihrige tun,
um sie ihm zu ciitn'ihen, nachdem sie
das Ihrige getan haben, England
durch Wassenlieserungen an dn
Krieg zu 'essein und seinen Kapita'
besitz zu schwächen.
Wirtschaftc.ztg,. Berlin.
K i e S A a s
Der beste im Marli
Dem allgemeinen Verlangen nad
guten Karten der in den europäische:
Krieg verwickelten Länder Rechniin,
tragend, osseriren wir den tiefen
des Staats-Anzeiger und solchen d:
es werben wollen, den besten Kriegs
atlas im Markte, enthaltend folgen
des:
Karte der Welt, zeigend die Lim
derbesihnngen aller Nationen de
Erde.
Karte Europas, (15 bei 23 Zoll
zeigend alle Länder Europas, derei
Feslungen und die Sammelplätze un'
Sibe der großen Truppeuinafsen.
Karte Rußlands (15 bei 23 Zoll
nebst Theile der Grenzländer Schwe
den und Norwegen. Deutschland
Oesierreich-Ungarn, Nuinänien. Bu!
garien. Rumelien und Türkei.
Karte Lrsterrcich.Ungarns (15 bc
23 Zoll) nebst Theil der Grenzlände
Teutschland. Schweiz, Italien, Sei
bien. Montenegro. Nuniänien un
Rußland.
Kurte der Türkei (15 bei 23 Zoll
zusaiinneu mit ausführlichen Karte?
von Montenegro, Serbien, Rnmelien
Bulgarien. Rumänien, Albanien un!
Griechenland, und Theile der Grenz
länder Rußland und Oesterreich.Un
garn.
Karte Frankreichs (15 bei 23 Zoll
nebst Theile der Grenzländer Eng
land. Belgien. Deutschland, Schwei
und Italien.
Karte Deutschlands (15 bei 23 Zoll
nebn Theile der angrenzenden Lände
Schweiz, Frankreich, Belgien, Nie
derlande. Dänemark, Rußland un!
Oesierreich-Ungarn.
Dazu kommen weitere aussührlich
Karlen der Niederlande, Belgien
Luxemburg, Schweiz. Spanien im
Portugal, Griechenland. England uni
Wales, Irland, Schottland, un!
Schweden uud Norwegen.
Karte Italiens zusammen mit bei
Inseln Sizilien, Sardinien un
Coisisa. zeigend alle wichtigen Hafei'
im Adriatischen, Tnrrhenischen un!
MittelUiniMicheii Meer.
Karte Japans. Chinas u. Koreaè
welche besonders Interesse haben wk
gen der deutschen Besitzung Kiaut
schau iu Ehiua und deren beabsichtigt
Einnahme durch die Japaner.
Auf dem Umschlag die Bilder alle
Herrscher der kriegführenden Ratio
nett und eine Menge wichtige Aus
Fünft über die Stärke der stehend«
Heere. Zahl der Kriegsschiffe un!
Mannschaften der Marine der größter
Länder im Kriege.
Wir liefern diesen Atlas frei alt
Prämie allen Lesern des Staats-An
zeiger oder solchen die es werden wol
Ieit, welche das Blatt ein Jahr voraus
zahlen (also $2.50). Wir tragen die
Versandtkosten.
Dies ist der beste Atlas im Markte
Seine andere deutsche Zeitung mach
so liberale Offerte. Wir haben uui
eilte bestimmte Anzahl drucken lassen
Deshalb macht Bestellungen sofor
un sichert euch diesen Atlas, da de?
Vorrath vielleicht nicht lange arch at
ten wird'.
Man abreffire alle Briefe un)
Geldsendungen:
Der Staats-Anzeiger
Importirte Bücher und Zeitschris
ten im Staats-Anzeiger.
*ür
jfarm und Éactvri't
I S*i~i «fVi', .I
Wagen* und Lnngeiiwumier.
Zu den in einem früheren Artikel
besprochenen krankheiterzeugenden Pa
rasiten gehören vor ollein auch die
Magen-, Lungen- und Eingeweide
Würmer. Von den durch sie erzeugten
Krankheiten am bekanntesten ist tie
Magenwurmkrantheit der Schafe, die
veranlasst wird durch die Aufnahme
von Eiern cdtr Embryonen eines
Rnndwurmes
(H i-mnrliu.s
I
't nächsten Früh­
jahr verlassen die Würmer von selbst
den Magen.
Das Männchen des oben genannten
Magenwurms ist im ausgewachsenen
Zustande etwa Zoll lang und be
sitzt am Hinteren Ende ein eigentüm
liches zweiteiliges Klammer-Organ.
Das Weibchen mißt 11 Zoll und ist
leicht an spiralförmigen Streifen zu
erkennen. Beide sind von roter Far
be. Die Weibchen legen zahlreiche
Eier, die mit den Exkrementen den
Körper des Wirtes verlassen und aus
denen in etwa zwei Tagen die Larven
austrieben. Diese umgeben sich in
nerhalb 10 -12 Tagen mit einer äu
ßeren Hülle, die sie gegen die Kälte
und Nässe widerstandsfähig macht.
Die Larve hört jetzt auf zu fressen,
kriecht des Morgens, wenn das Gras
noch betaut ist, an dem Halm des
Grases empor (Abb. 2) und wartet,
bis es mit demselben gefressen wird.
Im Magen des Schafes entwickelt lie
sick ban it zum ausgewachsenen Wurm.
Ein unter dem Namen Knoten
tournt (Oesophagostomum columbia
ntiin) bekannter Parasit kommt in
den größeren Eingeweiden der Schafe
vor. Die Embryonen findet man in
Knötchen, die sich an der schleimigen
fe$r
VMM
(Emtniio bcc- Uliaactmmrmcv, natu' bv:
Gpi^e bc» Wvavliiilniv cuifiH't'ollt.
Wandung der Eingeweide gebildet Ha
ben (Abb. 4), woher das Tier seinen
Namen erhalten hat. Das Weibchen
erreicht eine Länge von etwa
-'H
Der «taats-Anze/a«?, Bismarck,
ooii-
tort us) ^Abb. 1) beim Wcioengang.
besonders auf feuchten Weiden. Da
in der Regel eine ganze Schafherde
dieselbe Weide begeht, so tritt diese
Krankheit meist als Herdenlrantheit
auf, weshalb sie unzutreffend als
Seuche bezeichnet wird. Meist er
kranken nur die Jährlinge, seltener
noch die zweijährigen Schafe. Die
Symptome der Mageiikrantheit beste
hen in den Zeichen allgemeiner Er
nährungâstöruna, Bleichsucht und
Abmagerung, die erst längere Zeit
nach Aufnahme der Wurmbrut sich
ben ,rvvr Tür Me S'k
V Vi« V'
Echu ^'iaiu'iiviinii Männchen (Heiner)
und Mlu'iMicu f(iröfter) etlva ßntal
tici!irü|" crt.
tion sind die Würmer im Labmagen
nachzuweisen. Häufig finden sich
gleichzeitig Lungenwüriner. Die Scha
fe müssen kräftig ernährt werben, da
mit die durch die Würmer bedingte
Störung der Verdauung möglichst
ausgeglichen wird.
Schaf-Shiütcniminn
rechts
N.
sienförmigen Hülle umgeben, die sie
später durchbrechen, um bann in dem
käsigen Inhalt der Knötchen zu leben.
Noch später verlassen sie die letzteren
und erhalten in den großen Einge
weiden ihre volle Entwicklung.
& l»A, 'p V
linkS Weibchen,
Männchen
etwas vergrößert.
Es wurden oben schon turz die
Lungenwürmer erwähnt. Die Brut
dieser Parasiten entmictelt sich eben
falls an sumpfigen Stellen oder un
ter nasser Witterung im Gras, wird
beim Weiden aufgenommen und ge
langt von der Rachenhöhle aus in die
Lungen. Sic ruft Hier durch ihre
Weiterentwicklung mehr oder weniger
ausgebreitete und schwer? Störungen
beroor, bestehend in starkem und an«
baiiernbem Hustenreiz, Katarrh, Ber
legung der Luftwege durch Schleim
und ganze Knäuel von Würmern, so
wie Erschwerung des Atmens. Die
Lungenwurmkrankheit tritt auf bei
allen Wiederkäuern und bei Schwei
nen, und zwar meist als Herden
krankheit. Die Würmer wachsen in
acht Wochen aus und verlassen im
nächsten Frühjahr von selbst das be
fallene Tier, falls dasselbe, was häu
fig nicht der Fall ist, am Leben ge
blieben tst. Das augenfälligste Kenn
zeichen der Krankheit ist der bei meh
reren Tieren sich einstellende Dauernde
Husten, dem deutliches Kümmern der
Erkrankten folgt. Es muß dann
möglichst reichliche und kräftige Nah
rung verabreicht werden. Medika
mente sind nutzlos, sichere Vorbeu
gnngsinittel gibt es nicht. Der zoo-
Kleiner Teil von Schaf-Eingeweiden.
mit dem Knotciuvurm behaftet.
logische Name des Lungenwurms ist
Melastrongylus apri. Die Männ
chen find Zoll, die Weibchen 1—
1V" Zoll lang.
Biehzuchtregeln.
Da die zu frühzeitige Benutzung
junger Rinder zur Zucht immer
höchst nachteilig auf ihre vollkoinme
ne Körperentwicklung einwirkt, ist
es sehr ratsam, das Rind sich zu
nächst recht gut entimckeln und
auswackifen zu lassen, bevor man e
das erstemal zum Deelen zuläßt.
Nun ist aber bei unseren verschiede
nen Milchüiefcrafsen die Zeit, welche
die jungen Tiere benötigen, um sick
gut auszuwachsen und zu entwickeln
recht unterschiedlich, bei den einen
früher, bei den anderen später. Die
Rinder (Heiser) der Jersey- und
Guernsey Raffe kann man unter
einigermaßen günstigen Allgemein
Verhältnissen ohne Bedenken so zur
Zucht zulassen, daß sie im Alter von
24 bis 30 Monaten schon ihr erste.:
Kalb bringen. Zeigen Diese Rin
der in ihrer frühen Ingend aber
eine schlechte Entwicklung, und er
mangeln sie der Schnellwüchsigfeit,
so empfiehlt es sich unter allen Um
ständen, sie zunächst noch für län
gere Zeit von der Benutzung zur
Zuckt anzuschließen. Die Aiirfbirec
und Hols'einer sind weniger schnell
wüchsig, wie die vorerwähnten Ras
sen, und man sollte sie deshalb in
der Weise zur Zucht heranziehen, biß
sie erst im Alter von 30 bis 3
Monaten ihr erstes Kalb werfen.
Geschieht das. so haben die jngend
lichen Tiere genügend Zeit, sich zu
nächst noch zu brauchbaren Milchkü
hen von angemessener Größe auszu
wachfen.
Zoll,
das Männchen ist etwas kürzer (Sie'
he Abb. 3). Die Würmer haben eine
durchaus weiße Farbe, wodurch sie
sich von den meisten anderen Schaf
parasiten unterscheiden, die zum Teil
durchsichtig, oder von gelber oder ro
ter Farbe sind. Das'Kopfende die
fes Wurmes ist gewöhnlich h.iienför
mig umgebogen. Die Eier gehen mit
dem Kot ab. Was sott dieser Zett
au bis wo die Embryonen in \en
Knötchen gefunden werden, geschiebt
ist nicht völlig ermittelt. Die Em-'
brvonen sind zuerst ton einer Jru'
Ermangelt es im übrigen nicht an
guter Haltung, Pflege und Fütk
rung, so sollte jede Milchkuh nach
bent ersten Kalbe regelmäßig jähr
üch ein gutes Stalb Wersen und sich
bis wenigstens uim Alter von Iii
Dohren als recht produktiv nuswei
[en. In manchen Milchviehherden
findet man aber Kühe, die auch noch
in einem bereits viel höheren Alter
noch außerordentlich leistungsfähig
lind und dann natürlich weiter ge
halten werden sollten.
D., Dienstag. den 21. Dezember
Euterentzündnng.
Die Ursachen der inneren Eutér»
entzündung bei Kühen sind schlechtes
Ausmelkcn, Erkältungen oder Inse!
ticn. Die iaaiuhüt befällt in der
iilj^el ein, selten zwei Viertel oocr
das gan^e Einer. Die Milch ist da
bei in hohem Lürade krankhaft verän
dert. Die ausgcrnoUene Milch ist
z'.Utt Teil geronnen, später wiro
vie gelinge Uienge, die sich überhaupt
noch ausweiten läßt, bisweilen eiter
ähnlich, mißfarbig und übelriechend.
Das Allgcratiiibtjinbm ist im An
fange dieser Krankheit in hohem
Grade getrübt. Die Tiere hacen
Fieber, bie. Preßluft ist gestört, das
Wiederkäuen hat aufgehört. Das er
tränkte Euter zeugt vermehrte Wär
me, es ist hart uni) schmerzhaft. In
leichteren Fällen tritt Heilung ein
durch Zuteilung, und die Milch
nimmt nach und nach wieder eine
normale Beschaffenheit an. Sehl
häufig berLdet anet auch das ergrif
l'ene Euterviertel und die MilchieJre
tior. verschwindet, bis die Kuh' wie
der frischmelkend wird. Hinsicht
lich der Behandlung an innerer Eu
icreiujüiuXmg erkraiuter ifühe gilt
folgendes: iiranke Euterviericl fosieu
stündlich jedesmal bis auf den jeijtcu
Tropfen ani-gemolten werden, ^er
tier sorge man dafür, daß die Much
abfoaberung für die nächsten Tag,
erheblich vermindert wird. ®ie 'c.
erreicht man durch inappc Diät. r.
besten eignen sich fur euterkranke
Kühe Häcksel und Heu. Auch könne::
gelind abführende Mittel am Platze
sein. Man gibt zu diesem Zwei
etwa y» bis 1 Pfund Glaubersalz i:
Wasser uns Kamillentee gelöst. Vluc',
kann man einen Einguß machen uci:
100 Gramm Aloe und 15 Gramm
Pottasche, in einem Quart Wasser ge
icft. Für die örtliche Behandlung
vermeide man die Anwendung rcu
Kälte. Lehmumschläge, wie sie an
manchen Orten gedacht werden, len
nen nicht für aiie Fälle empfohler.
iverden. Dampibäoer, die in der
Weife gemacht werden, daß man e:
uen Kübel mit gebrühtem Heu fan cn
unter das Euter oer üuh steüi, unb
bie Muh bis zum Boden mit Dechen
oerhängt, leisten bisweilen gute
Dienste. Statt Dampfbäder kann
man auch Bähungen mit angebrüh
tem Heusamen in der Weise :naa eu,
daß man aus einem großen, vierecki
gen Tuch eine Bandage verfertigt, um
das Euter herumschlägt und am Küt
ten befestigt. Den Zwischenraum
zwischen Tuch und Euter füllt man
dann mit warmen, gebrühten Heu
bluinen ans, die man durch frische
warme ersetzt, wenn die zuerst cer
wendeten kalt zu werden beginnen.
Manchmal bringt auch das Austragen
nicht gesalzener Butter in dicier
Schicht auf das kr ante Euter Linde
rung. Dieses Einschmieren mit But
ter empfiehlt sich besonders während
der Nacht. Sind Entzündungser
scheinungen und Schmcrzhaftigfeit ,m
Rückgänge begriffen, dann tann man
auch eine einfache ,'tampferfalbe ein
reiben. Die Milch von Kühen, die
an Euterentzündungen leiden, darf
man nicht in Käsereien liefern, bis
vollständige Gesundung eingetreten ist
und alle Milchgerinnsel verschwunden
sind.
Saure Milch als Gefliifielgetrânk.
ÜBeichfutter, wo solches zur Ber
fütterung gelangt, mit saurer Milch
angerührt und in bröckeligem Zu
stande verabreicht, bildet ein vor
treffliches, in jeder Hinsicht einwand
freies Gefliiaelfuitcr, folrtrve es,
wie gesagt, steif und krümelig, nicht
aber wie ein halb flüssiger Brei
angerichtet wird.
Saure Milch aber ausschließlich
als Getränk dem Federvtfh anzu
bieten, möchten wir nur bedingungs
weise empfehlen, nämlich nur baun,
wenn sich unzweifelhaft feststellen
laßt, daß nach dem Genuß der sau
reit Milch die Exkremente des Ge
flügels ihr unverändertes Ausfehen
beibehalten. Sobald dieselben jedoch
die geringste Abweichung von ihrer
gewöhnlichen Farbe und Dichtigkeit
zur Schau tragen oder gar Durch
fall eintritt, ist die saure Milch als
Getränk unverzüglich zu entfernen
und durch gutes Trinkwasser zu er
setzen. Eines schickt sich eben nicht
für alle, das ist eine unumstößliche
Wahrheit, die auch durch die ver
schieden gearteten Hühnernaturen ihre
volle Bestätigung erhält. Man stelle
daher niemals, weder in der Fiitte
rungs- noch in der Tränkungsrne
thode, schlechthin Experimente an,
ohne sich von dem Verlans und
schließlichen Endresultat derselben
eingehend unterrichtet zu haben.
Bei einem der leiten
Angriffe der Italiener am Jfonzo
wurde das Korps der venezianischen
Finanziert, bestehend aus 20 Kom
pagnien im Kriegsdienste ausgebilde
ter Zollwächter, völlig aufgerieben.
Bon 4000 Mann sind nur etwa 400
übrig geblieben. Der verantwortliche
Oberst wurde sofort seines Komman
dos entsetzt und vor ein Kriegsgericht
gestellt. Die Italiener haben diese
Truppe besonders für den Grenz
dienst ausgebildet. Unter ihnen tea»
rett besonders flute Skiläufer.
töclbnacbtsscbiidte.
o a s s e s k u e n o n e Ei
er. Man erwärmt 2 Quarts Mo*
last es, läßt ii/.i aber nicht lochen,
gibt 1 Quart Butter, oder Schmalz,
hinzu und 4 Eß'öffel Zimt, 2 Eßlöf
fel gemahlenen Korianders amen,
(dorianber), 2 Eßlöffel gemahlen*
oder feingeriebene, Apfelsinenschale, 1
Eßlöffel Nelkenpfeffer, 1 Eßlöffel
Nelken, 1 abgerundeten Teelöfje'
Backsoda in 2 Eßlöffel Essig ausge
löst, gibt alles in genannter Reihen
folge zusammen und rührt genügend
e e i n u e i n e n s e i e n e i z u
machen. Nachdem der Teig 4—5
Tage an einem kühlen Ort gestanden
hat, wird er auf dem Backbrett aus
gerollt und mit hübschen Formen aus
gestochen. Man bäckt diese Kuchen,
die besonders gerne von Kindern ge
gessen werden, in einem gleichmaßig
heißen Ofen und stellt sie einige Wo
chen fort, was ihren Wohlgeschmack
erhöht.
a u n e e e n s s e
Man bringt 2l/ä Pfund vom
besten Molasses, oder wer diesen
nicht bekommen tann, nimmt Sirup
mit 1 Pfund Butter oder die
Hälfte gutes Fett auf Feuer und
wenn es eben aufkocht, gibt man
2 gehäufte Eßlöffel Backfoda in
etwas Essig ausgelost zum kochen
den Sirup Borsicht! da die VJiarse
sehr rasch hoch steigt und hebt sie
vom Feuer. Man gießt die Flüssigkeit
über 5 Pfund seines Wei^nnieht. in
das man y4 Unze Nelken, 14 Unze
Zimt unb V4 Unze Karbamon, alles
sein gemahlen, gestreut hat. Ist die
Masse etwas abgekühlt, so gebt man
1 Pfund Zucker und ti geschlagene
Eier dazu, tnete mit den Händen den
Teig so glatt wie möglich und stelle
ihn |o lange wie möglich an einen war
men Ort in ein fest zugedecktes Gefäß.
Am Backtage rollt mau lourjsat iiiiae
Rollen vom Teig, schneidet Ina' I/4
Zoll dicke Scholien davon, die man
in groben Zuct-r druckt und in euier
ausgestrichenen Pfanne bei mäßig
starker Hitze gar backt. Bricht man
eine Nuß durch, so sollie sie locker
aber trocken inwendig sein. Diese
Pfeffernüsse halten sich lange uno
werden je älter, je besser. In einem
kühlen Ort aufbewahrt, werden sie
weich, in einem warmen Zimmer blei
ben sie hart und knusperig.
S o k o a e e k 1
Pfund Zucker, 14 Pfund get.ebene
feine Schokolade, 1 Teelöffel Zimt,
V-j Pfund geschalte und fem gewiegte
oder gemahlene Mandeln mengt man
tüchtig untereinander, fügt den steif
geschlagenen Schnee von 6 Eiweiß
dazu, setzt die Masse nuu in kleinen
Häuschen auf gebuttertes Papier und
backt sie bei mäßiger Hitze.
K e i n e n k o n e n a n
rührt 4 Eiweiß zu festem Schnee, gibt
Pfund Zucer und V-. Pfund sein
gemahlene Mandeln dazu. Man
rührt die Masse gut durch, rollt mit
den Händen oder sticht mit einem
Löffel kleine Bällchen davon, die
man auf einer mit Wachs oder Pa
raffin bestrichenen Pfanne bei gelin
der Hitze
y2
Stunde bäckt.
a u n e e k u e n A i e
Pfund Sirup (gerocht und etwas ab
gekühlt), 4 Pfund Mehl, 14 Pfund
Butter, 14 Pfund Schmalz, 2 Eß
löffel Backsoda (in Essig ausgelost),
Rinde und Saft von 2 Zitronen, y3
Pfund Zucker. Der Teig kann wo
chenlang aufbewahrt werden, oder
man bäckt ihn sogleich. Auch mag
man noch beliebiges Gewürz hinzu
fügen.
a n e s ch n i en. Man
knetet nach der Art des Mürbeteigs
aus 1 Pfund feinem Mehl, 1 oder 2
Eiern, 2 bis 3 Eßlöffel süßem
Rahm, Pfund Butter und
Pfund gemahlene Mandeln, die abge
riebene Schale einer Zitrone, den In
halt von 3 Schoten itardamoni, fein*
gestoßen und 3 Teelöffel Rosenwasser
in den Teig, den man so dünn wie ei
nen Messerrücken ausrollt, aussticht
und mit Ei bestreicht. Die reinen
Mandelschnitten werden in einem
mäßig heißen Ofen hellgelb gebacken.
a u n s w e i e e e
nüsse. In eine Schüssel siebt
man 2 Pfund Weizenmehl, macht in
dessen Mitte eine Bertiefuiig und
gießt 2 Pfund aufgekochten Honig in
diese und rührt das Mehl nach und
nach damit an. Unter tüchtigem
Durcharbeiten gibt man noch 1 Pfund
Mehl und 1 gehäuften Eßlöffel Back
soda (die frisch und wirksam fein
muß), in Essig ausgelöst, zu der Teig
masse und läßt den Teig 8 Tage ste
hen. Dann knetet man ihn mit fein
gemahlenen Gewürzen, als Nelken,
Zimt, Nelkenpfeffer, fein geriebener
Zitronenschale gut und gründlich
durch wozu man wohl Stunde
gebraucht rollt kleine Nüsse da
von aus und backt sie langsam gar.
e e ö e n a n
rollt Blätterteig recht dünn aus,
sticht kleine runde Platten davon aus,
belegt eine der Platten mit steifem
stachelbeer- oder Pflaumenmus,
deckt eine zweite Platte des Teige
darüber, kneift die Ränder gut zu
sammen, bestreicht die Oberfeite mit
geschlagenem Ei, streut Zucker und ge
hackte Nußketne darüber und bäckt
die Törtchen bei rascher Hitze gar.
Man sei vorsichtig, wenn man die
Törtchen abhebt, daß sie nicht zerbre
chen.
Ofiene? gdjrcibrbriff des
Philipp Sauerampfer.
in:..
1
Mein lieber Herr Redaktionär:
Der erfchte Dag
in meine Heimat
is en cirig schöner
gewefe. Mer h:n
uns e ganze Lart
zu oergehle gehabt
un ei teil juh, die
Lizzie sonnt von
meine Stories gar
nit genug kriege.
Wenn ich sie so
verzählt heit, mit
wen ich alles
etwehntet geworde
bin, dann hat fe
mich angeguckt, .,ls
wenn ich der größte Mensch in die
ganze Welt wär. Philipp du bist
en Prinz un Philipp du bist e Pietfch,
hat fe mehr wie hunnert mal ge
sagt un wie ich sie erseht verzählt hen,
daß ich zu deu Präsident gehn mißt,
daß das aiV'wer das größte Sie tret
wär, da war fe e wenig disepeuntet,
biekahâ se hätt es zu gern jedem
Mensche verzählt. Ders ich es auch
nit die Webesweilern sage? hat fe ge
fragt un ich hen gesagt, kein Mensch
derft ebes ausfiune, sonst deht die
ganze Jntenschen gefpeult werde.
Da hen ich erseht an den Wedes
ivciler gebenkt. Bei den Weg, hen ich
gejagt, was macht be.in ennihau der
Wcbesiveilcr? Seit J.'r n an fpietin
Terms? Die Lizzie hat gesagt, die
Missus Wedesweuern un sie dehte zu
den Nitten Klob belange wo fe
Stoff for Me Sohlschers nitte behten.
Se dehte auch zu cn annere Klub be
lange, wo fe Geld kolleckte dehte for
bie Wicktims von den Wahr un jetzt
hätte fe auch en große Basar in Aus
sicht, wo e ganze tiatt Geld for den
nämliche Pvrpes gemacht sollt werde.
Die Wedesweilern wär cirig neis, aw
wer ihr alter Esel, das wär e reh
geller Graut|ch geworde. Das Biß
neß wär nit mehr so eckstra un seit
dem ich fort sin, hätt er nit mehr
viel mache könne. Dabei deht er sich
ärgern, daß feine Alte soviel in
Gasseietee gehn deht un deht das Geld
spende un er müßt He rn siehn un
seine Schlapp ausdische. Das wäre
so die Kohndischens. Well, hen ich
gesagt, daS guckt ja nit a rig fehwereb
bei, awwer ich will dich emal ebbes
sage, morge gehn ich emal zu ihn un
am folgence Dag gehn ich den Pres
sen dent sehn. Sag den Wedesweiler
awwer nicks davon, daß ich hier sin
un daß ich an ihn fahle duhn.
So, damit war das gesettelt un et
teil juh, wie ich ins Bett sin komme,
da hen ich gefügt wie en Prinz! Ach.
was hat das schöne Bett so gut ge
fühlt! Wenn mer so lange Zeit in
alle .Heinde von Better un oft in
gar keine schlafe muß, dann füllt es
gut. wenn mer sich Widder emal strecke
un dehne kann in sei gutes eigenes
Bett.
Am nächste Morgen hen mich die
Kids gefragt, ob ich sie ebbes mitge
bracht hatt un ich hen gesagt fch-ihr
Ding, e ganze Latt, awwer Krißmeß
is so nah, daß mir besser die Sache
for Krißmeß aufspehre, eckzept, wenn
ich biesor diese Zeit wibber nach
Jurropp muß, in den Käs hen mer
unsere Krißmeß Zellebrebfchen befor
ich fort gehn. Se hen off Kohrs e
wenig gegrumpelt, awwer so bei un
bei sin fe doch sättesfeit gewefe un
dann hen ich mich reddig gemacht zu
den Wedesweiler zu gehn. Ich hen e
schöne feldgraue Suhl mtgezoge, mit
en Belt in den Bäck von den Koht un
hen auch en graue Hut gewoh.e. Die
Lizzie sagt fe könnt gar nit diskreiwe.
wie gut fe mich jetzt gleiche deht, un
se wär arig praiit auf mich.
Dann sin ich zu den Wedesweiler.
Wie ich die Diehr von fein
Platz aufmache, hat auf einmal e
Band gefiart, die Wacht am Rhein zu
spiele. Ich sin stehn gebliiriue un
hen mein Hut nbgenomrne, bis das
Lied vorbei war un hen genohtißt,
daß der ganze Saluhn voll Mensche
war un alles war großartig deckoreh
tet. Da war e Sein an die Wahl,
wo gesagt hat, „WiiUomme unseren
Hiero! e ärmeres hat gesagt: Trie
Schiers for Hinbenburg un Sauer
ampfer und fe.ne Brehns!" Sehn Se,
ba hat doch die Lizzie getättelt ge
habt!
Well, Se könne sich denke, daß da
e Händefchehkerei los gange is! Wei,
die Fellersch sin Puttinicr krehsig ge
worde, wie se mich gesehn hen. Un
baß auch e paar gelrunke sin worde.
das geht initaus daß mer ebbes sage
buht. Den Wedesweiler fein Grautsch
war fort, er war ganz Schineil un
Keindneß un hat mich getriet, als ob
ich den Krieg gewönne hätt. Off
Kohrs, an das Bißneßcnd duht der
Wedesweiler immer denke un ich sin
schuht, er hat in die kotze Zeit mehr
Bißneß gedahn wie in sechs i#:ge
Woche.
Ich hen e paar von meine Eckspie
rienzes verzählt un hen auch so bei
läufig dorch blicke lasse, daß ich bei
den Zar von Roschje un bet den Kö
nig von England un all den Dräfch
gewefe sin un die Gang hat mich we
nigstens dreißig mal Hochlewe lasse
un jeder Tschier hat mich en Triet
gekost. Bon meine dippeloinättick Mi
schen hen ich nicks verrate, 0 vumm
sin ich doch itit, womit ich verblei»«
Ihne Jhrn Newer
Philipp Sauerampfer.

Bismarck. 9t D.

xml | txt