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\1 A, -7.-* FT' I'M V If'' Die hlrinc Vrâsm. :fi,jjc von Teiln Zmupach. »Und dann geben Sie mir das gfcèltt Kleid mit den echten Spitzen," sagte die kleine Gräfin zu ihrer Zose, während sie jich noch einmal im Spre gel de sich und die feingeschwunnenen Brauen mit einem schwärzen Stift ein wenig nachzog. ku Das 9Wabd)eti brachte bos Kleid, unv «Is sie die Dantt angekleidet h«it- n" te, mußte sie sich mich sagen, daß tie 3frou Gräfin heute wirtlich ganz be sonders schön nuèftih. Sie stand ba in Jbtm weichen. mattfarbenen Itleib, das ihr» bleiv dende Haut so voTlti .i|t unter stützte. und die großen perlen, der einzige Schmuck, den sie jefct trug, standen der schönen Frau ganz beson ber& gut. „Wenn der Herr ömf toinint, mel den Tie es mir gleich und sagen Sie i|m, öuft ich fertig bin." »3«) glaube, b.i kommt der Herr Gr,is schon", j.inte das Mädchen und ,V. trat an das Fensler. denn man hörte unten das Aulo vorfahren. ii'och einer Weile tlopfte es, und i1 der Tikncr erschien. „Ter Herr OJraf lassen um Ent fchiilbigung bitten, vie Frau toui'in inocijleii allein in die Opfer fahlen, der Herr OJrnf taii'H. später nach." „(5-6 ist gut, ich werbe klingeln, wenn ich ba» Auto braucht." 7,. Der Diener verbeugte sich und flinfl. Sie sah nach der Uhr. :übwin sie die Ouvertüre höre» wollte, mur,:e sie gleich sichren, aber e» war j«i inch! nötig, sie fallt zum jiütiten ttt aäfc nod) unrecht. «Ich brauche Sie nicht mehr, Paula, ich werde Sie fill erst einen Augenöl ick nach •r den kl ich burch Das Fenster ih den schönen blühende» Pari. Zaun ging sie zu ihrem èchreibtiich und fctilos die Labe aus. tiaiiz hinten in der (5cke drillte sie auf eine FeDer. und «ine kleine Lade öffnete sich, aus ber^ sie ein 'Jäckchen Briefe nahm. Tie obersten waren F^Ibpeilbtieie, bit uiv ... term mit gros Schriftziigen bedeck ten biiniic Blätter. Sie nahm einige heraus und la» darin, blätterte und l«è weiter: villi dann, if bite, müssen wir eben die Zeit. erwiuteii tonnen viel leicht eines Zages können wir Dei nem Oiatteu alles sagen, und er wil ligt in bie Sajeibimg. Ich *abe mir alles schon hundertmal überlegt. Ich wollte mich ja ohnehin in Ungarn an laufen wir leben bort eine Seile, dann können wir heiraten. Dein Manu wird Dich doch nicht halten wollen, wenn Du ihn »nicht mehr liebst. Webiilb ist ein hartes Wort, besonSers wenn man eine Frau liebt, die nichts gewährt, solange sie noch cm ben iinberen gefesselt ist. VI bei ich bin ja schon so froh, so selig, in Dei ner flöhe sein zu sönnen unb zu wis sen, daß Du mich liebst. In einem Jahr werden wir hoffentlich schon so weit sein, Liebste!" Sie lehnte sich in den bequemen Sessel zurück unb sah bor sich Hin. 1*6 war nun schon weit länger ale tili Jahr, baß er dies geschrieben Hai le aber ba tain der Krieg unb warf alles über den Haufen, Pläne, Trän me, Glück, und nun hieß es wieder: é~* Geduld! Und, was das Schlimmste war, nun hatte sie ihn bald ein Jahr nicht gesehe», ba er gleich einrücken mußte, aid der Krieg ausbrach. Aber er fund auch immer an der ftroiit, mid immerfort zitterte sie um ihn, um sein Leben, jeben Tag. und war ^. glücklich, wenn ein Brief tum. *11 Vorgestern hatte fie den letzten Brief erhalten. Sie lai ihn noch» 'â^ mills durch. »Hab' nur Geduld, wenn der Krieg Jf erst aus ist, wird alles gut. Ich denke immer an Dich, unb das macht mich É, glücklich." Da hatte sie plötzlich das Gefühl, Ii als ob er ganz dicht Hinter ihr stände, und sie leise auf das Haar lichte. Sie wendete sich rasch um. aber es war niemand da. Wie seltsam, dachte sie: Hüt Krieg »nacht uns doch alle nervös n«d unruhig. «Si» verschloß die Briese und stand ließ das Auto kommen und fuhr in die Oper. Sie mußte den ganzen 8kfl an ihn denken. Er wird doch nicht verwundet fein, oder nur leicht, und dann kommt er vielleicht bald her. iiiA ich kann ihn endlich sehen. Sie war ßM froh, eine Zerjtren ««6 zu hu««, »eb als sie in die Loge trat u»d Yje herrliche Musik hernahm da »Me f« «in wenig ml bringt ihr lärqu Paalen besserer Lau«». Mann vie chit, dtf der war «t n Regiment wf trzem »erwOvdch m* $*: als Hester Freund von ihm. 64 d^m erst schuldigen, er kann rächt nbfomimu und bittet Tie. mit mir oi'rliebzu nehmen. Wir sollen irge.ibioohin soupieren gehen und ihm brum das Vinte ichiden, er kommt nach." War tè das gebämpflt Licht oder s.ih er heute wirklich recht bloß aus? „Sie haben sich noch immer nicht recht erholt, Baron", sagte fit. „Auch sinb Tie nicht wie sonst." „Der firitg," sagte er auswei chend. (5r. setzte sich hinter sie und. sprach gedämpft über ihre Schuster, um die Musit nicht fu stören. Vtacs) einer Weile konnte sie es aber nicht mehr aushalten, unb möglichst gleichgültig fragte sie: „Aas haben Sie für Nachrichten von .Ihre!» Regiment und von Ih rem freund Hellmuth?" (sin serieller Blick streife sie, so daß sie fotifuhr: „(5r hat boch audi bei uns verkehrt, man interessiert sich doch füx bit guten BelaniUen und freunde, .cenn sie im ^elbe sind." (fr zögerte, dann faßte er einen Entschluß und neigte sich vor, damit sie hm besser Dtrittben konnte. „Ich erhielt Heute Nachricht ton unserem Regiment, vom Lberst. Hellmuth iss oeriDunött ivorbe», Sie linsten, er lj.it nur eine alte Mitter, man kann der alten Syrau das nicht einfach schreiben, und Daun ist er schwer verwundet, sehr schwer, man muß auf das Aeußerste gefaßt sein. Da mußte ich es der JJfiitter sa gen. t« ist ihr einiges Miiib. Die arme ^rati ist ganz fassungslos. .Viein tritt Weg lvar zu ihr. Mein jiBfiUr zu Ihnen, ^rmi Gräfin. i»i fiel mir ein. als ich schon auf dem iöeje war, ich könnte Tie nicht aütin zu Haust aiilrefsen, und ging erst in die Sitzung michithtn, ob Ihr "Wann bort wäre. Nun fügte ts noch dtr Zufall, daß er -mich zu Ihntn •Sickte." Sie war r.cch ganz betroffen von dem alle». „Woher, wissen Sie? Hat Ihnen Hellmuth gesagt? Wie kommen Sie da „Rein, gnädigste Fra». Hellmuth hat mir nicht- gesagt, ich wußte von allem kein Sott, auch beute weiß ich nicht viel: aber ehe wir einnick ten. am letzten 2age, ba tarn er zu i mir. Er brachte mir etn Päckchen und bat mich, t» eiiizu''ch!ießen. tonnte doch stiii, sagte er, daß ich fallt unb Du'ltbst, Dann wirst Du das Jinottt öffnen, darin liegt iu:tdtr tin Umschlag unb dt» gibst Du an I stiiie Abreist, eigenhändig und ohne! Zeugen. Ich kam heute von der Mutter, der ich bit schlimme N.^chricht bringen mußte, zurück, und da ich t& Dtrspro che» hatte, öffnete ich den Umschlag. Da stand Ihre Adrtsit. Hier sind die Briest." Er zog sie hervor und gab fit ihr. Sit hitlt bit Briefe in den Hün den. starrte auf bit gtlitbttii Schrift züge und tonnte nicht fassen, daß rr nicht »ntör war. Sit war wit tr starrt, ftint Träne, kein Wort, stumm saß sie da. Die wunder volle Musit Wagners flutete über sie hin. Der junge Mann ntigtt sick) vor. „Ich wolltt to Ihntn lieber heute gleich sagen. Ihr '.Warnt würde es ^hnen son it vielleicht erzählt haben. Man sprach natürlich davon, unb es ist Ihnen doch lieber, es von mir zu erfahren." Die Oper war zu (Ziide. Man mußte soupieren, ihr Mann brachte iichtr gleichgültige Leute mit, sie soll te V Hubt tu, lacht Ii, während all ihr Lebensglück in tausend Scherben zer sprungen war. Das Beisallèklatschte» Halle sie ausgestreckt. Sie stand auf unb gab ihm stumm die Hand, dann fuhren sie in das nächste Restaurant. Äald darauf kam ihr Mann, er brachte zwei Herren mit, man sprach über allerlei Neuigkeiten: da sagte ihr Mann auch so nebenbei: »Hast Du schon gehört, der Graf Heilntuth ist gefallen, Herrn von iß a a lens freund schade, wirtlich schade um rhu. war ein netter Mensch." __ „Ja, eS ist schabe um ihn." sagte sie mit znckenbe» Lippen, unb der Baron Paalen, der einjige, der tß be merkt hatte, sah bor sich ltieber." »Ra. laßt uns vergnügt sein, wer weiß, vielleicht ist einer von uns bald bei ihm, müssen ja alle ins ^eld, drum laßt uns heut« noch einmal auf das Leben anstoßen," sagte ihr Mann. .Und auf den Tod." sagte die Hei nt Gräfin leise, und hob ihr Glas, um mit ihrem Mann anzustoßen. Aber als die Gläser aneinander klan gen, da sprang das ihre entzivei. und der blutrote Burgunder trgoß sich langsam iibtr ihrt seine zarte Hand und über das weiße Tisch tiich. bmne: „Wann» sind Sie von Ihvc iwriflfii Hciischast entlassen Ivor den Xii'iiftmädchvii: „Wogen meiner WiltiiiiitigfiMt ich lirttU' fiit: die giia dig.' ixraii ein verdorbenes Mittag, cfivn unb für den Heriii ei» in die Tischdecke gebranntes Loch auf mich lininn nmn .ZfTM Jif fflitf Vnwit«. 8*r Sis*«* rinr# friiiurrrn technUche« Kraiilrm«. Solang« die Technik sich um dit ."iifiing des Problems des „talltri Lichtes" bfiniiht, ist ts trotzdtin ncch iiiimtr nicht gtglückt, tin solches, das »»irllich ofmt ollt Wärinewirkiing ziijtniidt kommt, zu trztugtii. Alle künstlichen Lichtquellen, die man bis jetzt 'lennt, entwickeln neben ihrer Helligkeit stets gleichzeitig Wärme, und auch die neueste elektrische Be Ituchtung. bti der bie (Lnttgit säst immittelbar in Licht umgewandelt ivirti, ist nicht gänzlich ivärmcsiei. Vhir burch chemisch physikalische Mit tel, bettn man sich besonders in der iitutsttn Zeit wieder erinnerte, ist el möglich, weiiigstens zeitweilig, ge wissermaßen sehmder, ein absolut wärmesreies Licht zu erzeugen. ES, sind einige Aalk- und Schwe'elver lindungeii, die hierfür in Betracht kommen, und zwar diejenigk». die bie Eigenschaft besiteen, Energie in Olk stall von Licht auT^u speichern und später wieder onszintrahltn. Ilm jene Beibindungen z-u gewinnen, ist es vor allem notwendig, ihre ÄuS gaiigsiii.itetialieii in einem der für chemische Zwecke gebräuchlichen feuer festen Siegel, vielleicht in einem au4 Platin, längere ^eii stark zu erhit zcn. Wem. man beispielsweise eine Mischung von Gips mit Äohienpul ver bernrt behandelt, entsteht, weil Gips eine Verbindung von Aals und Tchwefelsäurt ist, Schweselkal» ,iuin, eine belle, erdige Masse. Läßt nmn sie ersahen, in der Tonne lie gen, und betrachtft man sie später im finstern, so sieht man, ivie ihre Oberfläche in bläulichem, phosphor ähnlichem Lichte schimmert, b. h. phosphoresziert. (*ine gltich? Vtr» bin dung bereitet man ans Ochlämin Irtidt und Schwefel. Jtriiljtr schmolz man bit Leuchtn'.bstaitjeii in tin sacht Glasröhren tin praktischer ist es je« fcoch, verschitdtn geformte, hohle Standlorper mit möglichst großer Oberfläche daraus zu verfertigen, die man nach Belieb?» auf Dtn Tisch odtr 2tir mt oder das feilster siel ifii kann. DiM sind dann falte Lam pen. bit ihr mattes Lichtchen tatsäch lich ohne Wärme rtlwbroitngnrbstäön it'tbtr der Gardint noch dein Bett otfädrlich iverher. löiinen. aber im nicrhiit die Uhrzeiger im finstern erkennen lassen. Räch anderen Be reiUii'.gsmctl'odkn vcüvendet min'N statt btr llalh die Baritnr»- und Ztronti»iiistbwks?lbrbindiingcn. die baun rötliches Liebt lieferst. Unbe dingt erforderlich ist es bei allen diesen kalten unptn. daß fit sich vorher mit Licht ooUfauaen. wenn lie später im finstern leuchten sol len. Dagt'itn ist ts iveniaer von Belang, "b es TagtS- oder ein star te« Kunstlicht ist »ti* Durchßchtiftketz der ß«st. Die Durchsichtigkeit der Lust scheint dem iia-ven Beobachter ganz vollkommen zu sein. ir weiß, daß iibtr der inöe Hunderte von UiloMe tern dicke Lufifchiditeii lagern, die doch all das Toiiuenlicht und sogar die seinen Lichter der Sterne hin durchstrahlen lassen. Sind diese Schichten völlig lichtdurchlässig, so ist es die Lu,t stets und überhaupt. Das ist natürlich nicht .'.utreffend. Dtiut Isl^t auch bit Xiuft bus Licht fast ungehindert durch, so doch nicht ganz. Man kann das sehr gut beo b.ichie». nenn man fern von einer gu'ß.'it Stadt iie Duujti'joltc betrach tet. die über dem HLiusermccre la gert. Staub, Rauch und Wasser« dampf bilden eine Wollt, die den Ausblick ganz erheblich trübt. Iüi Freien scheint die Sonne viel ungebrochener, ihre Wärme ist viel strahleiiber. 5in Blick zum nächtli che» Slernenhimnicl belehrt jeden, wie groß der Unterschied der „klaren Rächt" in der Stadt und ans dem Lande ist. Malt und trüb blinzeln in ^er Stadt bie Sterne durch die Rächt, während draußen im Freien die 'Sternensiilte gewaltig anwächst und das breite, schimmernde Band der Milchstraße den Himmel leuch tend iiVtrspaiint. Wie sehr die Lust den Lichtdurch gang und damit die Durchsichtigkeit einträchtig!, kann man auch bei Sonnenuntergang beobachten. Am Großstadthorizon! versinkt die Sonnt meist uni'ichtbiir, wenn sie noch lange nicht bis,',um Hori'.ont hinabgeslitgen ist. Dit Vustutucht, die wir durch schauen müssen, wenn wir der sinken den Sonne nachblicken, ist viel dicktr. als wenn die Sonne im Scheitel über uns siebt, weil wir schräg durch sie hiiiburchblictei! müssen. Und bisse dicke Tchicht verschluckt mehr Licht, als die dünnere über uns. Daher ist die Sonne im Scheitel wtißstrah lenv. am Horizont matt rotgliihtnb. Diesen Unterschied bringen schon dit lotn ige« hundert Kilometer Lust schicht zustande, die der Horizont zu durchblicken ausgibt. Mau' taun leicht berechnen, baß von der Sonne troji ihrer ungeheuren Lichtfülle auch nicht der matteste Schimmer zu se he» rüire, wen» der Rani» zwisirieii ihr und der Erde mit Lust anaefiillt wäre von der Dichte, wie sie bei uns an d«r titdt bet richt. OMi UM trf -5fiTnf5-1fi!iffjt«, y*mrn if. 7? ?7 iVtliu-v 12 Cfi«i&<r Hiiyflilniünitnrisdj. Ue Manzltiftu i drs ..riistien SlrbntrS er« *1 ff rtlin«#. Unter den großen Rednern deä klassischen Altertums ist neben dem Röüitr Cicero der (Üritcht Demosthe nes der berühmtestf. Auf seine Reden gegen Stönig Philipp eon Mazedonien wird noch Herne in einer viel ge brauchten Redewendung Bezug ge noinnien, die heftige ora»oriche An griffe auf politische oder sonstige Geg ner nach dem Titel jener philippischen Reden des athenisch!» Staatsmannes als Philippiken bezeichnet. Bon ben übrigen Glanzleistungen des Demost Heues ist am bekanntesten seine 330 v. 5Hr. gehaltene Gerichtsrede „lieber den ftnuiz". Sie iit ^toar vor den Geschworene» gehalten, die. sünshun dert an der Zahl, über Demosthenes' 5iiienten Mtesiphou aburteilen sollten, ist abet ganz politischen Inhalts unv dreht sich darum, die politische Laus bahn be* Redners gegen die Angriffe des Ant lägers. seines heftigsten poli tischen Gegners Atschines, zu vertei digen und hinwiederum ben Aeschines in die böseste Beleuchtung zu rücken. Der englische Geschichtsschreiber Griechenlands George Grote bezeich net die Kranzrebe des Demosthenes als das unerreichbare Meijierftüd ciriechischer ^Beredsamkeit, und in der Tai stellt sie zweifellos nach Form und Inhalt eine großartige Leistung dat. Auf ihre gewaltige rednerische Wirkung nimmt eint alte Anekdott Besug, wonach Atschiuts, im Rtdt-. diiell und im Prozeß unttrlegtn, 'Vlthen verlassen und in Rhodos eine Rednerschule aufgemacht Habe. Da so» er vor seinen Schüler» ouch die .ttraiizrette des Demosthenes als Mu ster zum Bor schein gebracht haben. Sie erregte große Bewunderung, und Aeschines sagte: „Ihr hättet sie die Bestie erst selber sollen halten hören!" Wenn biese Geschichte oon Aeschines ivirtlich wahr ist, hat das Opfer der Beredsamkeit des DemostHenej- außer oioeiitlicht Selbstüberwindung beses sen: denn schärfer k.ann mau nicht gut mitgenommen werden, als es De mosthenes mit seinem Gegner macht. Die Schärfe, auch in der Form, ist so groß, daß die Kranzrede wegen zahlloser unparlainentarischer Sttl len heute ganz unmöglich wäre. Diese Grobheiten und Boshtiten sind sittengeschichllich außerordentlich interessant es dokuiuentiert sich dar in der viel weitergehende Begriff oon Redefreiheit, ben die gritchischtn Dt uiotratieu im Bergleich zur Gtgtn uv.rt halten. Damit soll :reilich nicht gesagt sein, daß die antike Sitte der Schiinpssreiheit als nachahmenswert tes Beispiel zu betrachten wäre. Je denfalls aber, dit Kianzrede beweist, daß die Athener gepfefferte Reden vertragen konnten. Demosthenes sel ber behauptet in der tranzrede, den Athenern gehe das Bergnügen an Schimpfereien über das Interesse des Staates. Das ist ihm gar nicht recht, uno er hält sich sehr über bie Schitupsreben seines Gegner- Atschi nes aus, der in seinen ungewaschenen Mund Worte wie vom Karren näh me. „Worte, wie sie sich siir Dtint Sippschast schickt», aber nicht für mich." Demosthenes ist nämlich der Meinung, daß er selber nicht schimpft. Dabei bezeichnet er gleich, nachdem er sich als Gegner von Schinipfreden eingesühri hat, seinen Feind als ^,!ingendrescher, abgefeimten Markt fchreier, verdorbenen Schreiber, Schandbuben, weiterhin als durchge fallenen Schauspieler. Tragödien äffen. Afterredner, geborene Schlan ge ajit. Und abgesehen von den nicht immer besonders gefchmaitoolleu Ber balitijurien, bereu kein End«, ist, er spart Demosthenes seinem Gegner keine ehrenrührige Beschuldigung, insbesondere die, daß er bestechlich, ein gekaufter Verräter sei. Mr? schon dagrwesrn. ?«rtildee de», »kkußischen DrriktisseM. Wiklilfitw#. Man nimmt gewöhnlich an, daß bei Grunvgedanke des preußischer. Treitlasjcnfnstems angeregt sei durch ein klassisches Borbild, nämlich durch die Reutti neiieu:tcilung im alten Rom. Urs ist schon möglich, daß oen Läitrn des preußischen Wahlrechts oirekt bloß da- romischt System dtr tllasstneinteilung nach dem Besitz vorgeschwebt hat. Invts ist dit rö .iiifcht VJitthodt, das Maß der poli tischen Rechte nach dtm Geldsack ein 2iitei:en, selber nichts einzig Daste hendes und Originelles, sondern die ses System hat feiner schon Vorbil der gehabt, wtnigsttns tints. Man muß nämlich mit Btstiniinthtit an- nehmen, -Daß die altrömtfche Zenku rienverfassnna, die auf den König Strviiis Tulltits zurückgeführt wird, gegen Mitte des t. Jahrhunderts vor V'hristo. nachgebildet ist insbesondere trr athenischen Klasseneinteilung de.o Solon, Dessen Gesetzgebungswert ins Jahr 594 v. (5hr. fällt. Solon legte feiner Einteilung der ganzen athe nischen Bürgerschaft in vier Klaffen den (Ertrag vorn Grundbesitz zu grunde, Ivo bei nach Scheffeln gerech net wurde und bie oberste Klaffe dtn Ramen Fünfhimdettfcheffler führte. So gingen die Abstufungen hinunter bis zur letzten Klasse, oen Theten mit wenig oder gar ttintnt Grund besitz. Dies Solvnischt Klassensy stem unttrschitd sich grundsätzlich in sofern von dem altrömischeu und dem modernen preußischen, als es nicht cuf das Stimmrecht Bezug hatte. Darin bedeuteten in ber Bolksoer (ainmlung alle Klassen, auch die Theten, gleich viel. Benachteiligt waren diese vielmehr dadurch, baß |ic £u keinen Aemtern wählbar waren, die zweite und dritte Klasse bloß zi, den unteren Pesten Zutritt hatte, während die erste Klasse allein für die hohen Aemter in Frage kam. Die Solonische Verfassung war aber bereits keine vereinzelte Erschei nung, sondern hängt zusammen mit einer ganzen Menge ocrwatibter Klasseneinteilungen in aubewi grie chischen Republiken. Man ersieht t'ies aus einer Stelle in der „Politik" des großen griechischen Denkers Ari- stoteles, wonach die Abstufung de: politischen Rechte nach dem Besitz, nichts Ungewöhnliche« war und ge wöhnlich in einer anderen als in Athen, dem römischen Shstem nä herkommende« Weise organisiert war. Aristoteles sagt nämlich, daß die Olignrchen, d. h. die Anhänger ber I Herrfchaft weniger, natürlich Be- 1 Mit Wohlbehagen beschäftigt sich der Redner mich mit den Familien verhältnissen des Aeschines, nennt seine Mutter eine Frau für alle unb behauptet, daß 6er Bater in Fesseln als Sklave bei einem (5leinev.tarlehrer habe dienen müssen, auch Aeschines selber als Junge so ein Stück Schul birner gewesen sei: „alles Geschäfte, die sich für einen Sklaven, nicht für einen sreigebortnen St im ben schicken". Da spricht NUN aus dem großen Red ner ein allgemeines Borurteil, wegen dessen sich nicht mit ihm rechten läßt. Im iitrigeii aber muten viele feiner Angrisse uns heute als nicht beson ders ritterlich^an und manche seiner «»parlamentarischen Ausdrücke als ungeschliffen, so, wenn er den Aeschi nes einen bespuckensiverten Menschen nennt. Bei der heutigen größeren Höflichkeit im politischen Jtnmpf mag ja ein gut Teil Heuchelei fein im nierhiit erschein! die Innehaltung der parlamentarischen Grenzen, wenn sie nicht zu eng gezogen werden, besser als jene schrantenlofe Schiinpssreiheit. wobei selbst ein Mann von der Be deutung und dem Geschmack des De uioftlWM* dermaßen auSaWß, (5ity, Ja., ist von Bunbeèbeamten verhaftet worden, weil er ein Rezept für die Herstellung von berauschenden Getränken verkaufte. Man fand in seiner Wohnung 14 verschiedene Fla schen mil Extrakten, die ojttt beâ fcheiid waren. sitzender, für recht hielten, daß das I größere Vermögen bei den Abstim I iiuingeii entscheiden müsse. Und er gibt nun ein Beispiel von Mehrheits bildnng bei einer Klasseneinteilung nach dem Vermögen. Wenn etwa von 10 Reichen und 20 Armen U i Reicht und 15 Arntt auf der einen Seite, 4 Reiche und 5 Arme auf der anderen stimmten, so konnte trotz des Kopfzahlverhciltnisses von 21 gegen 9 I doch biese Minderheit als Mehrheit gelten, wenn ihr-Besitz größer war. Dieses System, griechisch Timotratie I genannt, tarn Öfter vor und eilt spricht durchaus dem Grundgehalt* ten der römischen, wie der preußi I sehen Klasseneinteilung, hat mit ih neu gemein, daß mit Hil*e einet Ab I stufung nach dem Besitz aus der Min verheil eine Mehrheit gemacht wird. Bei dem römischen Verfahren lag der Trick darin, daß zwar nominell alles in Centurien, d. h. Hundertschaften, eingeteilt war, daß aber die Zentu rieu ungleich starke waren, nämlich nicht durchweg 1UU Uianu zählten, soudem in dtn oberen Klassen schwä cher, in den unteren weit stärker Wir ret'.. Deshalb gub aber doch jede Centurie unterschiedslos eine Stim mt ab. Räch einer Angabe des rö .nifchtn Staatsmannes liicero zählte eine Centurie der unteren Klassen, in denen die Atmeten stimmten, mehr Köpfe, als die ganze erste Klasse in .hreii achtzig Centurien. Vor der v'rstni Klasse kamen noch die Ritter mit 18 Centurien. Die Ritter unti die erste Klasse hatten also zusam men 98 Zenturien von insgesamt 19i und damit eine Stimme über die absolute Mehrheit, wenn sie sich einig waren, die zweite Be.mögensklasse stellte 22, die britte 20, die vierte 22, die fünfte 30 Zenturien. Dazu I la in noch eine einzige Centurie der I ',anz löefijjiofeit, die Proletarier hie ßeit. Sie wie die übrigen ^entu I rien von der zweiten Klasse abwärts I wurden überhaupt gar nicht gefragt, I wenn die 98 Zenturien der Ritter unb der ersten Klafft übereinstimme i eq. I i K a n s a s i i i o k i .ichrete Bcattive Wrmi, welche in e: ueiii .sihitevliaiiv wohnt, der Palizei, aaß ein Versuch gemacht worden fei, sie mit ihrer Geicllichnii, die sich bei ihr befand, in die Luft ,*,ii sprengen, tsinc Oviaiitität Tynaniit war an ei ner Teitentiir zur Explosion ge bracht worden und riß ein grosp'S Loch in die Wand des (^ebandev. Eis selbst wurde leicht durch herab« fall ended H»l verlf^t. Sie gab der Polizei de» Rainen eiiti'v friiaercu in'rehrc^, den sie im Bergicht hat, haß er sich auf diese Art siir deu halteneu Korb rächen wollte. Kpg'ne. S e a i a ii if wHIrn I nie lirrahiung gemacht Habe», bau Frauen bessere Polierer sind Männer. e e i e s o e i e n er sich nach oben aiistne. noch belastet mit einer itfurjèl in. der finstern, fe sten (rrdt'. Tage gepslaiizt iverde». e A e a u i s a s ungelH'iire, fast ijilflak' Gess'iHl, lvo mit der stille Geist gleichsam in der wilden RieseiiiniiHle »de? Weltall) betäubt pe,t citiuiin. W e n i i i i i i i e s e n Wniij de,,I Freund mid mild dem A run n Tn's ans iiinigcin Grbatiin% Und vergiß ec. lueitn's gesck^n. a n z u e i k e i ist siir den Menschen schlimmer alv alle Uebel de:« Lebens, (is ist da her äußerst wichtig, das Minder von Jugend ans arbeiten U'ineu. i e i e e e k a e i n u n serem Herzen wie ön* Fett in einem metallenen Becken. Wenn die Glut schon iMigit in sich zusammengesun ken ist. bleiben die Wände noch manu. a s e w i s s e n i s e i n e a sei, in die eine geheiniiiic-uolle Hand jede innerer Taten iiiibcfchöiiigl ein trägt, und aus der alles, nuiv wir begehen. ichouitng*los beim rechten Rainen genannt wird. U n e n o a n k' ichs ifttct Hand. Die zum zudringliche» Verstand VIns Tor, das ihm verschlossen blieb, Xstv Wort: Verbotiier Eingang! schrieb. S e n i i u i i a i i s i n z u e höriger Zeit ebenso notwendig wie möglich. Sie bilden siir die Welt, lehren die ha rattere kennen lind zeigen das menschliche Herz in seinen ii 11 belli 11 so I tu' ii AiigenbNcken. i e e s i e e S a s a zeigt uns klar, wie bei einem jede« der SUtnmrieb immer erst dann er wachte. we tin Rulle und Frieden nach innen und außen ihre Flügel aus gebreitet hatten. Roch und (slciid sind die Unterdrücker des Stuiiti siiinS. E ist ei it e ii cti Art von VcbeiiviTttiiugv Apparat erfunden worden, lvelcher den Träger unter allen Umständen ausrecht im Wasser hält. Mit dem Korkgürtel ist ein Bruitteil verbunden, der bis ans fiiim reicht und diesem als Stütze dient. i a W a n e a w i e kein anderer Zsitgeiioj/e. jeiuein deutschen Volke im Gebiete des ge»» siigeit Lebens den ihm eigene« Sinn siir das Große und das Tiefe, siir das Reine und das Erhabene, mit, einem Worte siir da* Ideale wieder erweckt. 5 i i i e e n o n e e u e i s e i ne weite Reise ohne Gasthaus. A 11 e ti ii II si ist der Freude ge widmet. und ev gibt feine höhere uiii) keine ernsihaftere Aiijgabe, als die Menschen zu beglücken. Di« rechte Kunst ist mir diese, welche de« höchsten Weiittö verschasst. E s i s u n s e e i i e Furcht zu unterdrücke». Wir iiu'if« sen frei von ihr sein, sonst köiiue« wir nicht handeln. Unsere Täte«, sind sklavisch, unsere Gedanken falsch, wir leben ein bloßes Scheinleben, io lange wir die Furcht nicht mit« unsere Füße gezwungen haben. U in e ii V o iv ii e n seiner Rachboni in einem Wohnviertel in Portland, Cre., zu entgehen, bat ei« Molouialmarejiliiiubter siir sein Ga schalt an einer tasbionabU'ii Wolut iitaße ein Haus gebaut, dessen Am» ßereS demjenigen eines eleganten Wohnhauses hu Kolonialstil ent spricht. I II a s e e n e i den Ausnahmen siir Waiidelhild.r den passenden Gesichtsaiisdnick zu geben, benicht eine solche Firma ei nen Phonographen, der solche Stücke spielt, deren Wirkung aus das iniii der Darsteller dem für die be trcfk'nde Szene passenden Gesichts aitvdrucf entspricht. Z II i n A z e i e n e e e i depreise. die ja ivähreith der Börsen 'it sich häufig ändern, benutzt ein (SeireibeinafIer in Pciiinqlwivivn ein großes schwarzes Brett mit einem }iik'tubluit, dessen Ziffernrand die Preis'kala enthält, während fiiilf biv si'chs verstellbare Zeiger den vcfr ichiedenen IWreidciorlen entsprechen. II 11 a o in a befindet sich eine Kohlenansladeilation hi* Frachtwageit von inerfwiirbigee yauart. Sie besticht ans einem runden Turm von 89 Fuß Höhe, in dessen unterem Teil, eine große Ba genösfining siir die Ciufahrt der Wage» angebracht ist. Die Kohlen fallen in einen Behälter, aus wei chem fie mit Elevatoren in den (jijch oben gelegene» Speicher gchobe« werden. y Gratis-Prämie: Der aio I n n ö i e n K a n a a werden Pferde, mit sie gegen Flie gen zu tchiiven, von Kopf bis zu ,nß mit schweren biiitimuotiéncti «Overalls" bekleidet. i e i n e v v o s a i n e S Staate* Vieiv VJorf heiniyten Baum pilan', Maschine können lU.OOO bis ,lö.ixxi junge Bäume an einem ilr-X Hausfreund Familien-Ktileiider fiit 1917 Großformat 150 Seiten Der .^Hansfreund-Klilender für 1917, im Selbstverlag des Staats Anzeiger, ist fertig zu in Bcrf'indt Ter H«»sfrt»nd Kalender ist streitig ber beste einheimische im Markte, erscheint im Großformat mit vollern Mnleiidariiiitt siir Prvtrstan tr» «eh Katholiken, enthält Wetter» Prophezeiungen, alte Bauernregel», gegen 100 prächtige Bilder, kurze Erzählnngen, Hiimureofeii, interes sante Berichte inib Miterlebtes niiS brtn Weltkriege, und anderen Unter haltiingsstoff in reicher Fülle. 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Wir tragen alle Kosten für Packung und Versandt im Inlands Leser im Auslande müssen im8 fH Lerfandtkosten 15 Cents extra zahle» und Leser in Canckda haben die Zoll» gebübren selbst zu zahlen beim Pfän der ©cheere. 4 Dßr Gt«atS-A»zel«er, Bismarck, 9t. D, Bek»n»t»ach«»« Der Unterzeichnete macht die ge» schätzten Leser des Staats-Anzeiger daraus aufmerksam, daß er die 21 r» 'ß it als Reiseprediger für die deut schen fongrcgationalcn Gemeinden in Nord- und Süd-Dakota überge nommen hat. Wo immer zerstreute ©lieber ber kongr. Kirche, oder an de« re. feine Bedienung wünschen, stich sie freundlichst gebeten, sich mit ihn in Verbindung zu setzen. Louis Ebertz, Kongr. Rei'/prediger, (74-Bfl) Rediu-ld.«. Ts iM* 1- •m \n\n 0 i Ii SN 3 Ii i Ii. !$:v e e v k a i von Siouj