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MMKM ii: y-i s i 11 1 V \v ^äi B*r Staate-JVzetgrr thesf L. Brandl Ulfhotteur und «t(6äft*fü6ttt ttarl Gutsche. fcilfSrebatiast Reisende Agenten des Blattes: A»hn Wacker, aus Denhosf, N. D. G. Ol. Wittmayer, Jredonia, N. T. Wttllâfi, »«II 7. De,. 1917 Erscheint jeden Dienstag und Freitag Vereinigte Staaten, pro Jahr....?2.Kv Rod) ffnnoba, pro Jahr 8.00 Andere» Ausland, pro Jahr 8.60 (Nur gegen AorauSliezablung) Um Verzvncliiiig in Zusendung bet Leitung zu vcrnictben, liitcii luir, bei ©otnuiiiuoiieriitibcniitgfn ober Wechsel Oer Postusfice immer bie alte wie auch Ms neue Postossice mit anzugeben Die Jtebafuon übernimmt für ben In halt der ,Korrespondenzen keine Perani »ortunfl bcimilu sich nhet, alles Ilupaf sende auvjumtrjcii. üinfeiibimfien ohne volle ^ffnicnounterfdjrifi rnander» in de» Vtil'ifrtiirh *n die tiesei ffitr ersuchen unsere Leser, dem gel oen Heuel auf der Leitung, oder aus dem Umschlag, ihre Ylufrnriifamfetit zu schenken. Vtuf deinsellie» finden sie aufeci »hrem Ncnne» auch bue Dalum, Im» zu welchem bno UMoti lirzahlt ist. Leser, bit Wit dem dditmivSgrlb i»i SMüdstmibe find, soUlen unö mit liinscnbeu bcosclücn erfreuen und auch, lue na möglich, ein Jahr im Voraus bezahlen. «dressirt alle Geldsendungen und Briese: e S a a s A n z e i e Tie prenfusche 'jViihIrefurm Der Berliner „Vorwärts", das Kauptorgan der deutsche» Sozialde mokratie, deutete dieser Tage an. daß gewisse deutsche Streife sich mit beut Gedanken an einen Aufschub der Reform des preufjischen Landtage Wahlrechts tragen. Wie inert diese Pesürchtllngen gerechtjertigt sind, lasst sich vir Zeit von hier aiiv fchwer beurteilen. Es mag lein, bast c* sich dabei nur um eine Abwehr konser vativer Propaganda handelt. Denn dab die ostelbischen Funker alle He bel springen lassen verstellt sich von selbst, ftiir jene blasse stellt bei der beabsichtigten Veränderung be-.-Wabl• systems die Beseitigung ihres bishe rigen Einflusses ans die Negierung. der eilt aitc'schliesjlicher gewesen ist. auf dein Spiel, und damit der Ler lust sehr wertvoller Borrechte, die ihren Angehörigen das Vek'it aus Kosten der übrigen Staatsbürger an genehm gemacht hallen. La die höheren Beamten der preu bischen Negierung sidi zum ganz überwiegenden Teil aus den Funker familien rekrutieren, so ist e* mein als walirscheinlich. dais incite reise der Machtjphäre, im* man schlechtliin litis „Regierung" bezeichnet, dem Re formplan bis znm letzten Augenblicke entschiedene Opposition machen wer i. den. Den Lauf der (Gi-sdiiditc werden aber auch sie nicht auszuhalten ver mögen. Das Schliiuiitjte, was der Vorlage passieren kann, ist ihre Vlb lehnung im preußischen Landtage, Denn die Regierung, d. Ii. Miv ynkendaßMinister, fl und jetzt noch daran sollten, entgegen ihrem Ber ^»rechen mit der Vorlage zurück» zuhaltelt, erscheint schwer glaublich. Wer Sturm, der dann losbrechen Éftrbe, liebe sich wohl nicht mehr mit überredenden. Worten beschwören. SMfefe die Porlage aber vom Land j»ge/Whdent dich Konservativen und chre NWiufer iftinter noch die Mehr heit habâ abgelehnt, dann bedürfte ft nur bff Auflösung des preuftifchen ParlameW, um die Junker biß Rächt de» IMtes fühlen zu lasten* Gelbst das WMndjlutliche preussisch? Dreis las fenUÄÉJ! tern würde den SonfervativWWnn nichts inehr hel fen. DennW sröbte Teil der einst von ihnen iÄlffiaSleit Wähler »t Heute dieseiyWHflusse entrückt, wett sie fern von-Wè Heimischen schölle lü Feindeslaâitehen und ihren po Iittfchen Horizont erweitert haben. Die unauvbl«ibltche Riederlacie ware fctiitn nur um so empfindlicher fur die Junker Ohne stampf wird die BeBIreform allerdings nicht durchge führt werden. Äs wird zu großen Redeschlachten im Landtage kommen ttnfr die verschiedene» Anschauungen ZZm hart auf Ächyder Platzen. MnWieg aber muhund wirds ruher SS fester der demokratische Gedan tetootUragcit und Venn lui gut mit dem preichtjchen .«-int, so wird j?r im Parla 5 nicht auf Ér Gtrchè er »erden. V Die Vollstreckung der Todesstrafe So lange in unseren modernen Rechtsstaaten die Todesstrafe eirtstt' führt ist, so lange bot es nicht an tiiume» gefehlt, die die gewaltsame Tötung eines Menschen durch die staatliche Werna It als unmoralisch, mit den Satzungen des Christentums in unvereinbarem Widenvruche ste hend. bezeichnen. In verschiedenen Ländern lind dieie Stimme» auch durchgedrungen, und an die Stelle der Todesstrafe ist die lebenslang Ii che ^reilieitssirase getreten. v,n Ita lien sind die Hinrichtllnge» nicht mehr vollzogen worden, seit im No Dvmbcr IH88 der Senat das neue Strafgesetz, das der Todesstrafe fei »eil Na»in mehr gewährt, mit gegen i.' Stiinnien angenommen hat. Auch in Belgien finden feine Willrich hingen mehr statt, weit»gleich die Todesstrafe dort gesetzlich noch nicht aufgehoben ist. Tatsächlich ist dies jedoch der,oU denn znm letzteimmle ist im oslhre 1 Hf»r» die Todesstrafe vollstreckt worden. x\it y\eitieils Belgiens i'iach barslaat, Holland, ist dagegen die Todesstrafe auch gesetzlich abgeschaut, ebenso in der Schweiz, in Portugal und flitmiiiiieii, sowie in einigen nordamei ilaniichen Freistaaten. Zu den letzteren gehört aber nicht der Staat Weit) ?Jorf. Hier ist, wie in mehreren milderen Staate», aller dings das früher üblich gewesene Hinrichtungs Benahmt durch den Strang aufgegeben worden, gleich zeitig aber die Vollstreckung der To des strafe durch Elektrizität zur Ein führung gelangt. VI lie diese Hinrichtungen find, so weit bei der Vollstreckung der Todes strafe überhaupt davon die Rede sein kann, durch da* humane Bestreben, den Xefiihiitcnleit möglichst schmerz los in ein besseres oder schlechteres zu befördern, hervorgeru fen So (ihitofteiih die Hinrichtungen auch jetzt noch sind, so sind sie doch eine gewaltige Besserung den frühe ren Zuständen gegenüber, wo die Hinrichtungen in der grausamsten Weise vollzogen wurden, und die noch nicht so lange hinter uns liegen, wie mancher denkt. Bis zu Ende deS 18. ^.ahrHun derts war die "volter und die ver schärfte Todesstrafe durch Rädern, Verbrennen 11 im. »och in manchen zivilisierten Ländern in (Gebrauch. In Preus en Winde die Holter aller dings schon beim Regierungsantritt Friedrich des (^rofjen abgeschafft, in manchen deutsche» Staate» blieb sie aber in Miiisl bis über das Ende des 18. ^ahrlmnderts hinaus. Ü«'an betrachtet in der zivilisierten Welt als schlimmste» Teil der $0= dessirafe heute nicht die Tötung! an sidi, sondern die Todesangst, der her Verurteilte vom Tage der Urteils verlündigiiiig bij. zum Tage der Hin. riditiiiig miterivorseii ist. Tie letz' ten Augenblicke Hat man ihm Ms halb auch möglidist zu erleichtern gesucht. In England, Rnbland, Oester rcid) llngarn und der Türkei wird die Todesstrase dnrdi de» Strang vollstreckt. Die Erdrosselung durch Bind) der Halswirbel, das söge nennte t^arottieren. ist nur in Spa nie» gebräuchlich. Das Schasott ist dort mit einem starten Psahl ver sehen, an dein rechtwinklig ein Hals eisen angebracht ist. Der Henker setzt den mit einem Büßerhemd angeta lien Verurteilten aus einen Stuhl und legt ihm da* Eisen um den Haie-, das dann von hinten her durch Schrauben zugedreht wird. Tie Hinrichtung findet öftentlid) statt. ,, Die Todesstrafe Hnrch Eitthaupten sindet man in Frankreich.' Deutsch laiiii, Sdiweden und Norivegen. Während in Ai'outVeich die Boll strecknng der St rate durdi die (Guillo tine, das ,valtbeiI, stattfindet, ist es in Deutichland dett Eittzelregierun gen überlassen, ob sie das Beil oder die (Viiiilotiite zur Anwendung brin gen wollen. Wie in Preusjen, so kommt and) in Schweden und Nor wegen aitsschlieRlid) das Beil zur Anwendung. Al* militärische To des st rase ist die Strafe durch Eridiie Ben iiblidi. lieber die inläh'igteit der Todesstrafe an fid) soll hier nicht gentteilt werden. Des Negers Ztaudpunkt Auf dem tiirzlich in ^elv ')orf ab gehaltenen „Southern ijoitimetxinl Eoiigref wurde zum ersten :Vuii seit dessen viel jährigem Bestehe» einem farbigen (Gelegenheit gegeben, eine Ansprache zu halten. Als Vertreter der Neger des Südens erschien ein in Richmond, Vo ansässiger Anwalt. Wiles B. IaitiiMi, für dessen Ä'ässt guitg und ^ähigteit als Redner nicht nur die weihen Weidiiijt-Meute Ridi Monds, sondern audi der Bnniicsic tuitor Martin von Virginia lid) ver bürgt hatten. Jacksons Einladung war vornehmlich ans dein Wiinsdie hervorgegangen, die Ansichten der ptdribinen 'betreffs de- im Süden schwer empfundenen Aortziiges zahl reidier Neger 11 ad) den Nordiiaaten yi hören, und in dieser Hinsicht scheint der farbige Anwalt allen Erwartn» gen gerecht geworden 311 sein. De: nachstehende Auszug ut$ feinet Stebd EÄG5» dürfte audi für weitere Kreise von Interesse sein. „Id) komme aus einer Stadt und einem Staate des Südens", bemerk te der Redner einleitend, „wo die zwei dort ansässigen Rosien sehr wohl mit der zwischen ihnen bestehenden ScheidiuigSIiiiie vertraut sind. Diese Linie ist scharf begrenzt hinsichtlich der geielljchmtlidie» (Gleichheit, auf welche der Neger jedoch keinen An spruch erhebt. Der Neger ist ebenso stolz ant seine Rassenart wie irgend ine andere Rasse, und wünscht nicht sie einzubüßen. Bei Beendigung des Bürgerkrieges fanden sich 1,000,00(1 Neger im Besitz ihrer Freiheit. Dies Iva, aber mich ihr einziger Besitz. Sie innre» völlig mittellos, verfügten nicht einmal über die sechs aub Erde, auf die jedes menschliche Weieit An ivriich hat, und beias'.en sail keinerlei Sdnilkenntnisse Aber audi die Wei ften befanden fid) nicht in beneidens werter Lage. Da hauptiächlich der Süden als Kriegsschauplatz gedient hatte, befand er sich in einem iustard arger Verwüstung, und der Wert deS (Geldes der Konföderation und fast aller Bends war veriiiditel. Sklave und Herr begegneten lich eiif gemein samer (Grundlage und einigten sidi betreffs des Wiederaufbaues. AIs oolge dieses NebereinkommcnS nahm der Süden bald einen uiäditigen Auf schivnng, und heute bildet er mit sei nen gewaltigen HilsSgiiellen eilt im entbehflidies Bollwerk der Nation. Bei der Herbeiführung dieses erfreu lichen U mclmiiie-v hat der Neger eine heroormgnde Rolle gespielt, uiid sein Vliividieideii würde für den Süden ei ne Malamitcit bedeuten, besonders zur gegenwärtigen kritischen Zeit. Wiili re 11 i) der Jahre 18(11 bis 18(15 waren vie Neger die aiisschlieszlichen Prodn zenten der für die südländischen Ar meen benötigten Nubruiigsmittel 11. des ^utters fiir die Pferde. Seine Bedeutung in dieser Hinsicht ist heute unendlich gröszer. da wir nicht mir liniere eigene Bevölkerung und lin iere Armeen, sondern -auch die Bevöl kerung fremder Viinder mit Nah nmgmitteln versehen müssen. (Gleich wohl besteht die Tatsache, das Neger z» Hiiiiderttaiisenden aus dem Süden »ach nördlich belegenen Orten fortzie hen, meistens weil ihnen vouArbeitc mien! Ii reu rotige Versprechungen ge macht luerdeu. liiiie derartige Ans »'anderung erscheint unnatürlich au gesidits der Aortschritte, die der Ne ger im Süden gemacht hat. Nach dem Buiideszeusus vom Jahre lUlo belasten und bearbeiteten aafinge in 17 südlichen und südwestlichen Staa ten s,si(,s ?(i Aarmen zum Werte von $J,OS ,(i.VSrrri|, ferner gehörte ih nen Sdiuleigenhim zum Werte von Sls, Ii ."), IIIS, und der Wert ihres MirdiciibeiiOcs wurde im Jahre auf $11,(11:5,12!) beziffert. Auf dem am 21). August I!M7 in Ehattanooga abgehaltenen .SUmveiit der ..National Negro Busines! League" wurde die ?al)l der Negern gehörenden Banken mit ." angegeben, hiervon I in Eist i'ago mid 2 in Vhiladelvhia. während die verbleibenden iyi Süden zu finden sind. Das Mavitul der Ban ken wurde nicht erwähnt. Im Sii den erifiieren zahlreidie Versidte luiigsgeseUjchasten. die viele hundert lausende Dollars in Bundes, Staats- und stadtifdieu Bonds ange legt hoben, und Land zu bet nicht Ii dieiii Werte besitze». Der Prozent satz Ungeidiuiter ist im Zeitraum von INSO bis IIMo von 70 Prozent auf Prozent herabgegangen. Eine von der „National Eivie Im provement Association" veranstaltete gründliche Unteriudmiig hat festge stellt, das seil Beginn des lehtjähri gen Aortzugs 800,000 Vi'eger den Süden verlassen haben, meistens Ar beiter. und daft der Aorluig anhält, .vieiditrd) werden die loiimterzielleit Interesse» des Südens schwer ge schädigt. Aber auch der Aortschritt der in den Südstaaten ansässigen Ne ger wird in ,3-voge gestellt, ihre Ban fen, Schulen. Mirdien, Versicherung* geiellfdniften und sonstige Institutio nen sehen ihr Bestehen bedroht. Die farbigen Wejchaft*leute werden durch den Aortzng so vieler Munden sdnver bet rohen. Die wohlwollend von Wei ssen vorgeschlageneu '.Nittel und We ge, der Negeranswanderung Einhalt zu gebieten, sollten die volle Unter itiitzuug aller Aarbigen linden, die nicht die Errniigenschasten der Vi'e gerrasse während der letzten siiiij zig Jahre verschwinden zn sehen wün schen." Abdpost. lieber diesen aufsehenerregenden Aall liegen uns heute au*fiihrlid)e Berichte vor, die wir einem Milivau fee'er Blatte entnehmen. Wer die Biordbnmbe, welche elf Personen in Stücke iif», zahlreiche andere mehr oder weniger idiwer verletzte und einen Teil des Polizei gebäudes in Trümmer legte, verfer tigte oder legte, ist zurzeit nod) ein (.Geheimnis. Nach der Aiifid)t des PolizeichesS stellt es anfter arage, das es sich beim Vegeit der Bombe mit einen Radieaft handelt und das jene italienischen Anarchisten ihre Hand im Sviel Im he», ivelihe vor einer Reihe von Wochen in Bat) View beim Aufbre chen einer patriotisch-religiösen Stra- Irr Staats-Anzeiger, Bismarck, VI. 2\, »"Vrrttnn, den 7. Dezember. s eitversam»ilung die häfzlichen tlus schreitttiigen inszenierten, bei denen mehrere Italiener getötet und zahl reidie Detektiv* angeschossen wurden. Die elf Italiener, die damals ver haftet wurden, find noch nicht prozes jiert worden und sitzen int Eiuittii gefäugnis in Untersuchungshaft. Ant Befehl von Sheriff Patrick'.üic.VZaniis find die Leute bisher in Unkenntnis von der Bombeiiei'pioiioit gegenüber der Strafte gelassen worden. Die Verwüstung, welche die Boxt betteiplofioit anrichtete, spottet jeder Beschreibung. Der Raum, wo sie er folgte, ist der im nordwestlichen Teil des (Gebäudes ebener Erde gele gene grosse Ü'iaiinfchaftsappellraiini. Wenn die Ervlosion anderthalb Stunden vorher passiert wäre, wären ihre Aolgen noch grauenhafter gewe sen. Der AppeUromn bietet eine» grauenhaften Anblick hör. Sein In ueres ist total verwüstet und man cheit im Dienst ergrauten Beamten, dessen Innere* die langen Dienst iahte hart gentacht haben, sah man weinen, als er die Stätte der Verwü stung betrat, in der io mancher seiner alten MoUegcn j» Stücke gerissen wurde. Vor allem nahegegangen ist die fchrccfliche Tragödie dem Polizei leutnant Robert Alood, der um Haa resbreite selber der Explosion zum Opfer gefallen wäre. Das Innere des Maiiuschastsrau nies spottet jeder Beschreibung. Wände, Decke und Aiiftbodeii find to tal ausgerissen und letzteren bedecken fufjhohe Schuttbansen. Diese wurden audi noch gestern immer nach Leichen teilen durchsucht. tVimi hat immer nod) nicht den Mops des Pultseigeau ten Henri) Deckert iiiiden tönneu, der die Bombe bei ihrem Srplodiere» in den Händen hielt. Er wurde buch stäblich in Stücke gerissen. Weithin zerstreut sand mau fleisch!lumven und .Shtocheniiherreste seiner Leiche. Einige Leichenteile von ihm liegen in der Morgue und andere bergen noch die Schutthaufen. Audi die dein Avvellraiim sich an ichlieftenden Toiletlein äiiine iiitd ein Teil des {ellenrmtmes wurden böse zugerichtet. Manche fdjwere Tür wurde (ins ihren Angeln gerissen und weit fortgeschleudert. Aleischstückchen und Hauisetzctt der Unglückliche» fand man allerorten an Wänden und Decken flehen. Ueber dein Maniischastszimmer liegt das Zimmer der Telephonopera teure. In ihm saften Edward Spind ler, Ctto (Get lad) und Walter Von Pietei io» nebeneinander am Tele vhontisch. S vi Udler, der den Mittel platz innehatte, wurde aiigeubliiflitt) getötet. Ein Bombensplitter durch schlug den Aiiftbodeii, rift aus Spind lets rechter Stuhl lehne ein Stück Holz heraus und drang dem jungen Manu dann in die Seite. Das in den Aus bode Ii gerissene Loch besitzt nur einen Durchmesser von einem Zoll. Vau Pieterioii und (Gerlad) wurden nur ganz leicht verletzt. Herz.wrreiftcnde Szenen spielten fid) am Samstag Abend in der Morgue mid im Notfalthofiutal ab. Beide waren polizeilich ahgeiverrt und mir Beamte, Angehörige der von dem Unglück betroffenen Aautilieii sowie tei111 nabe 1*id)terftatter hatten zu ihnen Zutritt. Häiideringende Aranen kamen, die .lufsdiluft über den Verbleib ihrer Männer haben und sie sehen wollten, und Söhne und Töchter fanden sich ein, die angst erfüllt uad) ihrem Vater verlangten. Die Eoroner*bcamtcii hatten einen ihrer schwersten und arbeitsreichste» Tage. lie Bombe explodierte, als der Wärter Venn) Deckert versuchte, sie auseinanderzunehmen, wie die Ver letzten erklären. Mutz vor 7::$() Uhr, um welche Zeit der Namensaufruf für die Detektivs stattfindet, erjchie neu zwei italienische Jünglinge in der Polizeutation mit einem in Zei tungC'papier eingewickelten Pasel, welche* sie nach ihrer Aussage iit der Kirche des Rev. (Ginlianni gefunden hatten. Aus Deckerts Arage, was das Paket enthalte, erwiderten die jungen Leute, das eine Bombe darin zu sein scheine Sie erklärten, dass die Auar chiften geplant hätten, die Mische in die Luft zu sprengen, seit sie in der Bau View Angelegenheit tu Schmie ngleilen same». Das unschuldig aussehende Pas et aushebend, wandle sich Deckert In die it au Detektiv Burns und sagte: „Sieh das neue (Gewehr, das ich hier habe". Burns ersuchte ihn, das Pa ket fortzunehmen. Mittlerweile sprach Detektiv Ma lottet) mit de» Italiener» und dachte daran, daft er fiirzlidi einen verdädi tigeit Italiener verhaftet hatte, Ivel cher Briefe in italienischer Sprache bei sich trug. Er ersuchte den einen der junge» Leute, mit ihm nach oben 311 komme» und die Briese für ihn zu übersetzen. Er und BurnS Hub der Italiener begäbe» sich in das Zimmer des Po lizeileutuant*. I es Seehawer, voiti Hartiiwini, Albert Tem.plin und Paul Weiler, Deckeft schlug vor, die Vombe nach dem Tetektivzimmer zu nehmen und dort zu untersuchen. Im Raum zurück blieb Frl. E'atherine Walker, die gekouuueu war, 11111 sich über einen Maun zu beschweren, welcher sie angeblich belästigt hatte. Deckert wickelte die Bombe aus dem Zeitungspapier. Er sali einen Apparat, weldjer die Aorut einer Batterie hatte. Die Detektivs stellten sich iut Mreise herum. In der Mitte der Bombe befand fid) eilte kleine Phiole, die Deitert, wahrscheinlich herauszog. Die Detektivs drängten sich dichter heran und einen Augen blick später befand sich niemand mehr im Zimmer, der nicht tot oder schwer verletzt war. Die Bombe ist nur durch einen Zu fall nicht in der Mirche in welche sie von Verbredjerltaud gelegt worden war, erplodiert. Nach der (Gewalt der Erplotion zu fchlieften, hätte sie an einem Orte, wo sich nod) ungleich mehr Personen als wie im Polizei amt befunden hoben würde», ein noch viel grösseres Unheil anrichten müsse» Hoffeutlirf) wird es den Be miihtmgeu der Polizei gelingen, des vernichten Mordbii'be». der die Bombe gelegt, habhaft zu werden itd an ihn und feine Helfershelfer ein Erompel zu statuieren, daft dem (Ge lichter die Lust vergebt, solche Atten tate zu wiederholen. —L. A. Die russische Dektorsrage lie Nad)richt von angeblich bevor ilehendeii Waffenstillstands oder gar At iedeiisverliandliiiigen zwischen den Mittelmächten und Russland hat man wohl vernommen, aber ob sie. sails es wirklich da kommen sollte, auch von dem seitens der jetzigen russischen Machthaber gewünschte'» Erfolge be gleitet iei» werde», stellt auf einem ganz anderen Blatt. Ten Teutschen kann ans verschiedenen (Gründen nicht sonderlich viel am Zustandekommen eine* Sonderfriedens mit Russland gelegen sein. Solange die Russe» sich in innerem Streit gegenseitig bekriegen, find sie den Deutschen an der langen Ostfront so wenig gefähr lid) wie im tiefsten Ariedeit. Durch den Abietst iif eines förmlichen Arie dens würden unter normalen Ver Ihiltiiifien allerdings bedeutende deut idie und öfterreichiid) ungarische Hee lesiuafien für anderweitige Verwett dung frei werden. Die Verhältnisse sind aber nicht normal und würden e* auch nadi dem Abschluss eine* Son den rieben* nicht iei 11. Denn die 11: iieuuilitiicheii Mampfe im groften Slavenreich Würden unbeschadet iv-: A sieden* mit den äusseren ,sein den weiter dauern und e* mag recht Km ge währen, bis der gärende Most der in »gen russischen Demokratie sich in Haren Wein verwandelt und die 1111 reinen Bestandteile der Revolution, die jeUt den Ausblick in die Znfimit trüben, zu Boden gesunken und iiuge fährlich geworden sei» werden. Wer schliesslich aus dem jetzige» Tohuwa bohii in Russland fiegreidi hervoi.ie he» wird, das vermag niemand mit (Gewissheit vorher zusagen, and) der klügste deutsche Staatsmann nicht Wer samt den Deutschen eine (Geiv.ii'i dafür geben, daft die Machthaber. Die über vierzehn Tagen oder in vier oder fed)* Wochen die Oberhand in Pe teisbiirg und Mossau haben werder, de it von ihren Vorfläugeru etwa ge fchloffeiieii Ai'ieden aiierleimeii wer den? lind daft die heute atn Ruder hetinblid'eii Marimalifteii das Steu er des russischen Staatsfchiffs auf die auer in ihrer Hand halten sollten, ist ongeiid)!* der vielen mit einander hadernden Parteien, von denen sie nur eine einzige bilden, und an.ie ficht* der Porlifuloristiid)cn 3110 »Hingen in verschiedenen Teilen de. ausgedehnten Landes schwerlich a .zunehmen. Die Marimalisten ober „Bolfrfie uifi" sind die Radikalsten unier den russischen Radikalen und hinter ih neu stehen Soldaten, Arbeiter lind Bauern, die sie durch da* Versprechen des Abschlüsse* eine* sofortigen I-nv den*, der Erhöhung der Löhne und der Verteilung jener Lmtdimmcn unter sie, die jetzt in de» Händen der (Groftgrundbeiitzer fid) befinden, ge Wonne» habe». Wären sie in der Lage, ihre Versprechungen midi will lich einzulösen, so hätten sie vielleicht Aussicht, fid) in der Herrsdiaft zu be lumpten. Aber da liegt gerade der .vtilV im Psesser. èoldie Verspre riiungeu find leicht gemadit, aber da Einlösen macht gewaltige Schwierig feiten. Von heute aus morgen geht da* sicher nicht, und man darf mit Aitg bezweifeln, ob ihre jetzigen Au Hänger so lange bei ihnen aushal fen werden, bis die angekündigten Reformen wirklich praktisch dttrdige führt werden sönnen, falls die Bei scheviki überhaupt dazu imstande find. Letzteres ist audi itodi fraglich, da Mritifiereit und Bessermachen be fanntlid) zweierlei iit. Im Mritifie reu ivare» die Marimalisten gross. Ob sie es besser machen sönnen als Meteltsft) und Luoff Wird sich erst zei gen. Die Bauer» find von hause aus fei 'te Marimalisten. Sie halten es jetzt mir deshalb mit ihnen, weil sie sich von einer Landverteilung eine Bei iermig ihrer Verhältnisse versprechen Sobald sie sehen, das au* der Lau desVerteilung so bald nichts wird. werden sie bett Bolichevifi vermutlich ihre Unterstützung ebenso schnell eitt ziehen. Wie fie tie ihnen zugewendet haben. Dann sonnen die S.--,ialde mofraten, r.üo die Partei, auf die sich Mereitsfi) vorzugsweise fiüvte. wie der auf ihre Anhängerschaft redw*n Denn and) diese haben die Verbei setting der wirtschaftlichen Verhält nisse aus ihrem Programm. Dass Mereil*ft) fid) nicht halten konnte, dürfte feinen (Grund- darin haben, daft er zwei Herreit zu dienen ver suchte, den Bolidienifi tut* den »tili täriicheit Machthabern. Hätte er jidi mit Hilfe der Moiafeti zum Militär diktator ausgeworfen, so '-ätte er e..i Ber den Bolichevifi auch ieiite ci-jeiu Partei, die Arbeiter und die genta ftigteu Sozialisten, sich zum O'-tgner gemacht. Er fiirditete iid) davor ebenso sehr wie vor. der Amind?d:nit der Militärgewalteu. So 'chwunfte da* von ihm gelenkte Sta ttsfchifs zivisdten beiden Mllppcn hin und l)tr, bis es scheiterte. Wie es in ein 'fiter zwei Jahren in Russland aussehen wirb, liegt im Schosse der Zukunft verborge». Man sollte indessen nicht vergessen, dass du Bolichevifi. die Sozialisten und ib.v Mitläufer mir die eine ynilite des ruf fischen Volkes ausmachen. Tic mi be re jetzt sich ans konservativeren Elementen zusammen, die man vie! feidi ant besten als konstitutionelle Demos rate» bezeichnen füimte. Ihr gehören der grösste Teil der gebilde ten MIafieu, einfdiliefjlidi der Maus uumnichaff, an. Ihre aiihrer find AÜrjt Luoff und Professor Miliufivi Man hat diesen Demosrateu uachge tagt, daft sie her Wiedeieiuietzung ei iter in ihren Machtbefugnissen he idnäufteu Monarchie nicht abgeneigt wären. Und dieie Tatsache mag ju Verbindung mit der von ihnen be miciritcu ."iNerridifiidit eine ber 1h lachen ihres Sturze* gewesen sein.Sie veridmiäbteu e*. da* Voll -dnrd) al ler Iei leere Versprechungen fiir sich zu gewinnen, von bcneit fie fid) wohl tagten, daft fie doch nicht so schnell durchgeführt werden können, al* die Massen e* verlangen. Daneben gibt e* dann aud) wahrscheinlich Anheilt ger der alten Monarchie, die sick) uad) de, Mmitenherridioft der Ronianosfs ziirückfeliiien, wenn ihre Zahl unter der .'»ivilbevölkenin« auch nur klein iein wirb. WM 88. Alle biete Parteien haben anders Ziele im Ange und bekämpfen sich ge gemeitrg. Heute ist die eine obenauf und morgen die andere. Das rltfii iche Vols gteid)t znr Zeit einer Rie feitgiielle ohne alles feste (Gefiige. Eine io ichliipiiige Tvornt und ftarbe raid) verändernde, vom Spiel bet Wogen hin und her geworfene ggf« lertartige Masse In izt jidi nicht lcfdjl handhai»en. Das werden die Deut» idieii bald erfuhren, falls sie sich iit Unterhandlungen mit Rufsland eilt» lasten sollten. Abbpoft. Soo Hotel Gebaut «u» «e«e«t «. Gt« Scheidewände au» Gyptbköcke« Keine einzige Latte im Gebäude Europäischer Pia« Fast senerstcher verbunden mit dem Ädhiigli Hotel Speise- und Lunch- Ziimmtz. Alles erster Klasse zu Preisen di» fl» len passen. Beste Berpfleg«N wm Bedienung zu niedrigeren Preise» «M in irgend einem anderen Hotel tn VA marck. Imbiß von 6 Cent» aufwärts Preise für Zimmer: Mit kalt»» und heißem Wasser von 60 Tentß aas toärts mit Babezimmer $1 bis fl.f Zwei Personen in einem gimmt len Preis und einhalb. 5. etraftt, nördlich McKenzieHsM ^rric Omnibutfahrt V Edivnrd G. Patterson, Kesitzit Abonniert auf den Staat? A ger. die totiangehenbe deutsche Zèt» tung Nord-Dakota's. Für Farmer und »miovntct Nützlichstes Werkzeug bei Ausvefferung vo« «cschirr, Sattel«, »icwsui? Schuhen, «. f. w. 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Ich et. \n\n BISMARCK PRINTING COMPANY H«au»geber Entered »econd-claee matter, May 1. IUI, at the post office at Bismarck, N. v.. under the Act of March 3. 1879. Published Tuesdays and Fridays, at Bismarck, North Dakota Subscription Price 92.50 per Annum A o n n e e n s e i Bismarck. 9t D, Die Bombencxplosiou i» Milwaukee Die Znrückblcibende» waren Deckert. sowie die Detektivs ft red Mai set At aiif Easwi», Herman Bet gi», Stephan Stecker, David O'Brien, Ii liar So. Wabash Avenue, Chicago, Illinois.