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na- F.: 7^ Anteroktizier Priörhlbejeu^ PiZN XI ^schecholv. tt. i" temver dieses Jahres den P.-lizei-i denn den her/" sagte er. „Wir wer» Wachtmeister Schigin, den Gemeinde» ben wohl auch ohne ihn unsere dienst» Vorsteher Aljapow, den Polizeiriener Hficn Obliegenheiten kennen." Jes'moiv. die von der Polizei nl« „Mithin kennst du sie nicht, bit Zeugen zugezogenen OrtSeii.qesessenen! Xurrnnfopf." sagte ich. „wenn DU hier Iwanow und Äawrilow sowie noch stehst und dich um nichts kümmerst." sechs "ndere Bauern mit Worten unbj „^ch hcibe schon gestern den, Land' Tätlichkeiten beleidigt zu Iniben, iro» toinmiffnr Anzeige' erstattet," sagte er. bei den drei erstgenannten die Be- ^Waruni denn dem VanMommitfur?" leidigung von Ihnen bei Erfüllung frnqtc ich. „Nach welchem Paragra ihrer dienstlichen Lblieqenheiten zu-! phcn der Gesetzgebung? Kann etwa gefügt worden sei. Bekennen Tie ftchj bet selchen Geschichten, wo es sich um fchlilbig Offizier, Kapitän d'anneS jfchAz habe ich in Gart f«. 3lLichöem ich den Ab h«yt. war ich..wie i^ ^§tuencehtmnnn nifon schied, gefäntl darauf ner Jltäl aus dem klaf als Port alle Verl ist ein eittl nichls und heréen t' M'% -t»*w U Schwäche niev Mt der Feuerwehr «ei Jahre lang an MatMprogymnasium ADD... Ich kenne login. 8jfo Bauer aber t| Memch: er begreift 'verpflichtet mir zu ge ... das ist zu feinem Besten. Bleien wir meinetwegen zum «eisM We Geschichte hier... Ich trieb W Lslt auseinander^ am Ufer «ch'M'-.«? dem Sand, der Utrunkem HDhMn eine» toten Menschen. Jhii Beranlassungfâ hier? Ist da» Kann denn der nicht sehen? .machst du der Anzeige. Wacht rechtlich« jch. .liegt u |c titibnungt ßPachtmeister Wer *t ,fi fr» S'^f cor, bis nach *Jrpan« sJnrfctit in 'èivirten riecht. 3Vff!eiii,t handelt es sich um einen kriminell: n Mord .. Aber ter Polizeiwachtmeister Schi gin Hörle gar nicht ins mich, fonoern rauchte nur eine Zigarette. „W.'S „Unteroffizier Pr,sch!bekw! Sit h^ibt ihr Venn Da," sagte er. „für werden beschuldigt, mn btiitcn Srp« tincn Befehlshaber? Wo habt ihr I Ertrunkene oder Aufgehängte und Prischibejew, «in runzeliger Unter» dergleichen handelt, kann bei solchen offizier mit stachligem Gesichte, legt! (^fchidjttn otr LanUoininissar etwas die Hände an die Hosennähte und! tu».' Hier," sagte ich. l'tg! eine tri' antwortet mit heilster 2'imine, al# i mineüc, zicilrechlliche e a eine vor.... wäre ihm der Hals zugeschnürt jedes Hier mich." sagte ich. „so schnell wie einzelne Wort setzt er scharf ab. iviej möglich eine Stafette an den Herrn wenn er toinnuinbifrte: „Euer Hoch-! Untersuchungsrichter und an das geboren. Herr ^rieDtnvrichttr! Mit- Ger-cht geschickt werden. Und zu aller en ergibt sich gernaf allen Paragra«! erst," sagte ich. „mußt du ein Proto phrn des Gesetzes die Veranlassung. kost aufnehmen und es oem Herrn einen jeden Umstand wechselseitig zu! Friedensrichter zusenden.' Aber attestieren. Schuldig bin ich nicht,: er, Der ^oli.jetwachtmeiftfs, hörte mir sondern alle übrigen. Tieft gan e immer nur zu und lachte. Und die Geschichte kam von einem toten Leich Bauern auch. Alle haben sie gelacht, nrnit her, Gott gebe ihm das Himmel-! Euer Hochgeboren. DaS kann ich un reich lautlich, ich ging am Dritten ter meinem Eide aussagen. Dieser mit meiner ftrmi Anfiffa ruhig und: hier hat gelacht, und Der da. und wohlanständig spazieren da sah ich. Schiaitt hat gelacht. „Was fletscht ihr wie am Ufer ein Haufe von allerlei die SühneT sagte ich. Und der Bolk stand. „Mit welch?,» vollen^ Wachtmeister sagte noch: „Der Frie» Rechte hat sich hier das Volk versain- densrichter ist für solch» Zachen nicht melt!"' fragte ich. „Au5 welchem zuständig," sagte er. studies varen Grunde? ^jst denn etwa im Gesetz feine Worte mir wurde briitjfUfcend flefagt, daft das Boll trtippeiiweis ge- heiß dabei. WachtiNkiüer, du h.iit das h?» soll Ich rief also: ..Geht aiiä«: fieri) gesagt?" wendet sich der Unter einander!" und begann, das Aolk offizier an den Polizeiwachtmeister ««»einander zu schubsen, damit fit sich zerteilten und nach Hause gin gen, und befahl dem PolizeiSiener, sie mit Wen ick st oßen ivegzujagen .. „Erlauben Sie, Sie sind ja doch Itidit Polizeiivachtmeister oder Ge infindeuorstehet! Ist denn daß et Iva Ihre Sache, das itivlt auseinander zutreiben?" Schigin. -Ja. da» habe ich zesagt.â „Alle haben e6 gehört, wie du eben dies vor den Ohren des ganzen nie deren Voltes gesagt hast: „Der ftrie» densrichtcr ist für solche Sache» nicht zuständig." Alle haben e» gehört genau so hast du gesagt... Mir wurde vriisiedeiidhtist dabei, Euer „Gar nicht seine Sache, gar nicht!" Hochgeboren ich war wie vor den wird aus verschiedenen Ecken des Ge- Ziopf gestoben. „Wiederhole." sagte richtszimmers gerufen. „Es ist gar ich, „wiederhole du so und so, was lein Auskommen mit ihm. (hier bu da gesagt hast!" Und er sagte Hochgeboren! Seit fünfzehn Jahren ebcndiefe Worte noch einmal... Ich werden 'vir von ihm malträtiert!! trat an ihn heran. „Wie." sagte ich. @t it de in et miß dem Dienste 'Uisvte» „du wagst es, so etwas über den schieden und zu uns gezogen ist. Friedensrichter auszusprechen .' Du möchte man dem Dorfe davonlaufen., bist Polizeiwachtmeister und trittst We timinnifiert er! „Gau so verhält es sich, Euer '0edXlfboren!" sagt der a» Zeuge aiv luefenn? GemeindeäUeste. „Das .ft die allgemeine Mlage. Wicht zum Aushal gegen die Obrigkeit auf? He? Weisst d» wohl," sagte ich, „daß der Herr Friedensrichter, wenn ihm das be lieb, dich für solche Worte der Gou Utniemenlü Gendarmerie Direktion ten ist es mit ihm! Wenn mir mit I überantworten kann aus Anlast dei den Heiligenbildern einen Umzug hal- neö unzuverlässigen Bcnehm'nè? Und ten oder wenn eine Hochzeit gefeiert' du auch," sagte ich, wohin dich wird oder sonst etwas"los ist. 'überall I l"r solche politische» Worte der Herr schreit und lärmt er und will beson-j Friedensrichter schicken t.inn?" Dar bete Cttmimgen einführen. Die tin»l °11' ^gte der Gemeindevorstehers der Weiber nicht gernater wäre... Neulich ging er :e Cttmimgen einführen. Die tin»l l111' 'âgte der Geineindevorstehkr^ reißt er an den Cljren auf die »~tr Friedensrichter kann über die tiber paßt er heimlich au?, daß nur) tirrn''en hts passiert, als od er ihr Schmie- Zuordnen, sagte er. ,/Jhir für klei ... -i .. .ei .• tlPr# iU-iiff\firt it* Ac (Zi* HtNis für Haus umher und befahl, es sollten keine Lieder gesungen wer den und es sollte fein Vidi! brennen. Er sagte: „E§ gibt kein Gesetz, daß Lieder gesungen werben dürfen." „Warten Sie! Sie weiden noch Gelegenheit finden, Ihre Aussagen zu machen," sagt der Friedensrichter. „Jetzt mag Prischibejew fortfahren, gafiren Sie sort, Prischibejeio!" »Zu Befehl!" antwortet der lln» Uteffijier heiser. „Euer Hoct)geboren belieben ^u sagen, das sei nicht meine ©ochs, bus Bolt auseinanderzutrei ben ... Sehr wohl... Aber wenn doch nun Unfug stattfindet? Darf infill denn gestatten, daß da« Volk Unfug treibt? Wo steht das im Ge setz geschrieben, daß man dem Bolt feinen Willen lassen soll? Ich kann bu* nicht gestatten. Wenn ich sie nicht auseinandertreibe und in Zucht halte, wer wird et dann tun? Keiner kennt d!e lochten Verordnungen im gan ze» Dorfe. Euer Hochgeboren bin ich. Wim kiRti sagen, der einzige, der da •wie man mit Leuten niebeten âgehen must, und ich brii olle* zu beistehen, Euer t. Ich biji kein Bauer, ich snnes Amtes hinaus nichts m" ist er zuständig." So hat er gesagt: es haben es alle ge hält... „Wie," sagte ich, „bu erdrei stest dich, die Obrigkeit zu beschimp fen? Na." sagte ich. „mit mir laß fol t-_ Späße unterwegs: sonst kann es dir iibcl bekommen, lieber freund!" Früher in Warschau, oder als ich an dem klassischen ^nabenpregymnasium Por'ier war. pflegte ich das so zu machen: sowie ich irgend welche un passenden Worte hörte, blickte ich auf die Straße hinaus, ob nicht ein Gen darm zu sehen war. „Komm mal hierher. H?rv Gendarm," rief ich dann und meldete ihm alles. Aber hie? auf dem Dorfe, wem soll man da etivas anzeigen?... Da ues mir die Galle über. Ich war empört, daß das Volk heutzutage in seinem Eigen willen und Ungehorsam alle Grenzen überschreitet: ich holte aus und.. Na türlich, nicht etwa stark, sondern nur so einigermaßen sachte, in ordnungs mäßiger Weise, damit er nicht mehr waaen möchte, über Leiter Hochgebo ren solche Worte zu teden'.. Der Pclizeiioachiuieisicr nahm für den Gemeindevorsteher Partei. D-.:zufol ge verabreichte ich auch em Wacht' Meister das Teinige.. Nun ging es loo .. Ich habe mich dauei ein biß chen ereifert, tfuer Hochgeboren: aber ei geht eben nicht chi:e Prügeln. Wenn man einen dummen Menschen nicht prügelt, so belastet man seine eigene Seele mit einer Sünde. Be sonders, loenn es verdientermaßen geschieht wenn Unordnung .. „Erlauben Sie! (5s sind doch Leute dazu bestellt, auf Anordnungen zu achten. Dazu ist der Polizeiwacht me ist er da und der Geineindeälteste und der Poli',ciciener..." „Der Wachtmeister kann nicht auf alles achten, und der Wachtmeister versteht auch das nicht, was ich der steh-..." .Aber so begreifen Sie doch, daß das nicht Ihre Sache ist!" .Wieso? Warum soll denn daS nicht meine Sache sein? Das wäre doch sonderbar... Di? Leute treiben Unfug, und es soll nicht meine (Sa che sein! Ja, soll ich sie dem, etwa dafür loben, wie? Da beschwern, sie sich jetzt bei Ihnen darübel. daß ich ihnen verbiete, Lieber zu singen ... Aber was ist denn an den Liedern Gute? Dr,in7 it": »ich mit t.nei Arbeit zu beschäftigen, singen sie... Und dann haben sie auch noch die Mo^e angenommen, abends bei Licht zu sitzen, k ie sollten sich schlafen le gen aber was tun sie? Sie unterhal ten sich miteinander und lachen: Ich habe alles aufgeschrieben bei mir!" „Waii haben Sie aufgeschrieben bei sich „Wer bei Licht aufsitzt." Prischibejew holt einen vollgefette» ten Papierzettel aus der Tasche her» vor. itftt sich Die Brille aus uno liest: „Ein^'e Bauern sitze., bei Licht auf: Iwan Prochorow, Saroten Mtiio ro:n, Peter Pktrow. Die verwitwete Soldatenfrau Schustrooa lebt in un gesetzlicher Liederlichkeit mit öernjon 5tie!oro. Ignat Swertschok gibt sich mit Wahrsagern ab. und seine ^rau Mawra ist eine Hexe: sie geht nachts fren'.de Kühe melken." „Genug!" sagt der Friedensrichter unb Uginnt, die Zeugen vu Wfiet &ort flenowweit. Zu Worth, dem Pariser König der Mode, kam eines Tages sine Ameri tanerin, der die :rtrcf)imng siit il,re von Worth gearbeitet* utile Wöbe zu hoch vorkam. „Der Stoff", meinte sie, „wurde mit öuo Franken u»v die übrigen Zutaten mit weiteten HO Franken ausreichend bezahlt sein, red'iien Sie noch .100 Franken für Arbeitslohn hinzu, fo macht das ge rade 7(10 Franken. Sie aber berech nen mir nicht weniger als 2500 Fransen für das Kleid." ftf 4/ 3-rftW, W 7: verneh men. Der Unteroffizier Prischibejew schiebt die Brille auf die Stirn hin auf und sieht erstaunt den Friedens richter an, der augenscheinlich nicht auf feiner Seite ist. Seine Hervorst? henden Augen fangen an zu funfeln seine Nase überzieht sich mit greller Nöte. (5r blickt den Friedensrichter und die Zeugen an und lann schlech terdings nicht begreifen, warum der Friedensrichter so erregt ist. und it? a rum aus allen (?den des Gerichts zimmers bald ^Zurren, bald unter drücktes Lachen ertönt. Unbegreiflich ist ihm auch der Urteilsspruch: ein Monat Hast! „Wofür?!" sagt er und breitet in verständnislosem Staunen die Arme auseinander. „Nach welchem Gesetze E» drängt sich ihm die Erkenntnis auf. daß bic Welt sich verändert Hat, und daß sich's auf dieser Welt nicht mehr leben läßt. Traurige, nieder drückende Gedanken bemächtigen sich seiner. Als er aber aus bem Gerichts gebüube hinaustritt »ich Die Bauern erblickt, die sich dort herumdrangen und miteinander reden, legt er, einer Gewohnheit folgend, die er nicht mehr abzulegen vermag, die Hände stramm an die Hosennähte und schreit mit heiserer, zorniger Stimme: „Geht auseinander, Kerls! Drängt euch hitt nicht! Marsch nach Hnttfe!" 0 „Gnädige Frau", antwortete mit unnachahmlicher Würde bet König der Schneider, „geben Sie zu üfeiffo Hier und sprechen Sie zu ihm: Hier, mein Herr, ist ein Stück Leinwand und eine Anzahl 2üben mit Farben, das Ganze kostet vielleicht 25 Fran ken, malen Sie mir jetzt eine? Ihrer Gemälde, als Arbeitslohn werde ich Ihnen dann noch loo Franken geben. »Was würde der Künstler antworten? (5r würde lachen und sagen: „Mada me, Sie sind eine Amerikanerin, so mit verzeiht man Ihnen die Zumu tung, aber so bezahlt man einen Künstler meines Nanges nicht." Ich aber gehe noch weiter und sage: ÜJiadainr, die Kunst läßt sich nie zun, Feilschen herab! Erscheine,, Ihnen meine Preise zu hoch, so nehmen Sie, bitte, die Robe limUTii!'' „Meinen alleroerbindlichsten Dank, Herr Worth," erwiderte prompt die Amerikanerin, zerriß die Rechnung unb ging zur Tür hinaus. Der bis zur Sprachlosigkeit Oer* s'Iiitfti* König der V.'iode ioll nie ivtc* del jo würdevoll gesprochen haben. grosse Geldschein. Der berühmte Chirurg Bolfiminn war allgemein wegen seiner Guther siglkit bekannt und beliebt. Is-inft mußte sich eine arme, sehr arm: Frau oon ihm einen jtt'rn, amputieren las sen. Die Operation war gut geluu 'gen, unb die Frau würbe wieber ge fund. Schließlich mußte sie aber auch daran deuten, ihre Kurtonen zu be zahlen, und machte sich schweren Her zens auf den Weg, um dem Chirur gen das Honorar zu bringen. Als sie ihm gegenüberstand, og sie mit einem Seufzer i',r Geldbeutelchen aus der Tasche und schob dem Atzt einen Fünfmarkschein hin, dankte noch einmal für die Behandlung und ent fernte sich. Als sie jedoch eben die Tür öffnen wollte, rief Holtmann ihr nach: „Halt, liebe Frau, wollen Sie denn nicht warten, bis ich Ihnen auf Ihren großen Gelcschein heraus gegeben hvièe?" (trilaiwt blickte sie s'ch um. Da trat Holtmann ihr entgegen, drückte ihr zwei Zwanzig markstücke in die Hand und schob sie, noch ehe sie vor i reu o ige in Schreck danken tonnte, jmtft zur Tür hiiw.'.S. Tie ul, 1 ccliictjc Nf«riti». Wie ste tmstbcii «nb wie fte fmicdtl« ten »rtern tunn. Un|tr den mancherlei Arten von Nerven Krankheiten, welche die wo berne Menschheit tm friedlichen unb im kriegerischen Leben soviel heim« suchen, ist bie Neuritis eine rer iveit aus bedenklichsten, und es wäre zu wünschen, daß auch das allgemeine Laien-Pnbllkum eine genauere Bor stellung von ihrem Charakter hatte. „Sehr oft" schreibt ein bekann ter Doktor vom öffentlichen Gesund heitsdienst „wird Neuritis mit Neuralgie verwechselt und ^mitunter auch mit dem sogenannten Schreiber Tramps in denselben Tovs geworfen. Diese brisen letzteren Uebel sind aber verhältnismäßig harmlos, wenn auch unangenehm genug. Schreibertrawpf beruht ntftminoüch nur ans Furcht und auf der Ueber Anstrengung von Muskeln, bildet daher nur eine S ö u n e u n k i o n e n wie die Neuralgie auch. Die wirk i e N e u i i s a e i s e i n e o a nische Krankheit. Sie begreift Vergiftung und L^ntartuna von Ner venzellen in sich, und zu ihren Sym ptomen gehört ein stetiger, heftiger Schmerz unb abnorme Empfind- lief:fett der Nerven, begleitet auch von iisfein Einschrumpfung unb Schwäche." Da sie eine organische Krankheit ist. so ist sie auch schwer zu behan deln: und es ist daher von besonderer Wichtigkeit, im voraus ihre ^ntwick lung ',u vcrhinvern zu suchen. I« der Mehrheit der Fälle macht dieS feine Übermäßige Schwierigkeit. Zu den gewöhnlichsten Ursachen von Neurfti# behört zu starkes Schwelgen in geistigen Gekränken in diesem Falle veraiftet und ent zündet der Alkohol die Nervenzellen. Man braucht darum sich nicht einer einseitigen Temperenz Pauke zu ergehen und es ist nicht zu über s e e n a N e u i i s v i e e e i .Ursachen Hoben kann. Aber eins ist nicht für alle gut: und wenn jemand ein starker oder sehr kapitatsrster, be ständiger Trinker gewesen ist unb Schmerz und Betäubung in den Ar men over Beinen zu fühlen beginnt, fiel leicht auch mit einiger S#rwkriifrit Anschwel lung. so sollte er dies nnbeoingt als ein Signal von Gefahr ansehen! Für diesen jemand ist es sicherlich das beste, prompt aus den „Wasserwages" fU klettern und dort zu bleiben. Tut er dies nicht, und tändelt er mit der Alkohol Neurose weiter, so ist ei wahrscheinlich, daß das Leiden einen sehr ausgkdelNten Grad erreicht, und er schließlich das Cpstr dessen wird, was man in Fachkreisen als „viel fache Neuritis" kennt. Bon bieser entwirft ein anderer Arzt folgendes cufchredende Bild: „DaS Leiben greift verschieben« Nerven zugleich an, Nerven ber Hände unb Arme, der Füße unb Beine, ja mitunter sogar den Nerv, welcher das Herz kontrolliert! Ge wöhnlich ist die Lähmung eine voll ständige, so vollständig in ber Tat, daß der Patient völlig hilflos on das Bett gefesselt ist. Er kann sich nicht mehr selber speisen. Sein Herzschlag ist ungewöhnlich rasch. Su Seiten treten auch Geisteskrank heits-Symptome auf. Wenn der .Krause noch nachdenken kann, empfin det er unzweifelhaft bitterste Neue darüber, daß er Den ersten Warnun gen nicht genügende Beachtung ge fchentt hatte." Neuritis kann aber noch aus einer Reihe verschiedener ungeeigneter Le bensgewvhnheiten oder au» einer ganzen Summe solcher sich entwik kein. Bielleicht, daß das Lpfer gar nicht oder nur höchst mäßig trinkt, ober in Tadak-Genuß ichwelgt, zu reiche Nahrungsstoffe genießt, zu lange arbeitet und sich zuviel absorgt. Je einfacher die Lebensweise ist, besto sicherer ist man vor Neuritis, vor ausgesetzt. daß auch stets für guten Stoffwechsel gesorgt, häusig gebadet, unb viel Wasser getrunken wirb. Metallische Befristung kann gleich falls zu Neuritis führen, ebenso Pto inain Vergiftung unb BerseuchnngS K ran theilen. Diese Fälle sind schwe ter zu verhüten, sind aber seltener. e seit einige» ten träntliche Anton Friendorfer in St. Joseph. Mo., wurde tot in seinem in Flammen stehenden Bette gefunden. Die Tochter fand bei ihrer Rücktehr von der Stadt die Wohnung von Stauch gefüllt und alarmierte von ei nem Nachbarhause aus des Feuer» Departement. Mitglieder der Feuer wehr fanden das Bett des Friendor fei in Brand und den leblosen mit Brandwunden bedeckten Körver des Berunglüclten daneben liegen. Der Verstorbene ivar gewohnt, seine Nach wittagszigarre zu rauchen und scheint dabei eingeschlafen zu fein er war zur Zeit allein im Hause. Friendor fer war 57 Jahre alt und war Jahre lang seinem Berus als Schnei dermeister gefolgt. Er hinterläßt sei ne Witive, einen Sohn, in Denver, Eolo., und bie im Elternhaufe woh nende Tochter. Frl. Man, Friendor f-r. unb NMündlichkeit bee y.'fërtrrenr.. Recht eigenartig muten uns heute die Pofteinrichtungen im Altertum, und da vor allem im alten Rom au. Bei der gewaltigen Ausdehnung bet römisch«.» Herrschaft einerseits und dem Zusammenlaufen der Ne gierungsgewa.lt in einem Punkte UHomj anderseits tonnte es nicht ausbleiben, daß Mittet und Wcge gesucht werden mußten, einen gere gelten Verkehr zwischen der Haupt» ftadt und den Provinzen herzustel len. So richtete Denn Kaiser Augu stus bie Staat-post ein. Diese war ader nicht für den Personen- unb Briefverkehr des Publikums unb eine daraus zu ziehende Staatseinnohme eingerichtet, sondern nur für die Be förderung der RegiernngSdkpeschen und der Beamten. Tie Negienings depesckicn wurden durch Kuriere be sörderl, die unter militärischer Be deciung reiften für die reisenden Be amten war der Weg in Umspannun gen (Ifiutiitiones) unb 'Jiachiquar tiere (Mansions) eingeteilt. Nach der Zahl der letztern gab man bit Entfernungen an: sie lagen etwa 10 Stunden auseinander. Von Bor de.nix bis Aqnileja waren es 40 Mansionen. Mit der Zeit wurden in den Nachtstationen Paläste tPa latia) für höhere reifende Beamte (Statthalter ete.) eingerichtet. Pri vatpersonen tonnte die Benützung der Staatspost in den Provinzen durch den Statthabet, später nur noch durch den Kaiser selbst nach genauen Bestimmungen gestattet werden. Die Kosten der Poslbalterei fielen anfangs überall den angrenzenden Lrtschaften zur Last, ohne daß sie dafür eine Entschädigung erhielten erst später wurden die Kosten auf tie Staatskasse übernommen. Kai fer Hadrian 117—11IS nach Chr.) fetzte Postdirektoren in Rom mit ei nem Jahresgehalte von 45,000 Dol lars ein Unterbirektorcn für be stimmte District bezogen 27,000 Dollars und hatten bie Leitung des Postverkehrs in mehreren, aneinander grenzenden Provinzen zu überneh men. Im 4. und 5. Jahrhundert n. Chr. war der Postdienst ein dreifa cher. Die Depeschen besorgten Ku riere, bie neben dem Reitpferd noch ein Handpiero mit dem Felleisen führten. Die Beförderung der Per fönen erfolgte auf (5ilwagen (Redae), welche mit Pferden oder Mauleseln bespannt waren, und der Transport von Kriegsmaterial und Gütern, ans Packwagen, die von Lchsen gezogen wurden. Zu allen drei Zwecken be diente man sich auch, wo es anging, ber Flußschiffe, ,mb in allen o,rötern Seehäfen lagen Pcstfchisfe (Naves Bagae) bereit. Da diese Staatspost, die wohl nach altpersischem Muster eingerichtet wurde, den PtivatpersonenverleHr im allgemeinen anssch'oß, so konnte es nicht ausbleiben, daß überall da. wo Bedürfnis vorhanden war, selbstän dige Privatposten entstanden. Die Vermieter von vierräderigen und zwei,äderigen Karren und Zugtieren bildeten in vielen Städten Italiens Innungen ihre Standorte ivaren vor den Toren der Stadt. Sie be sorgten den Berkehr von Station zu Station oder auch ans eine größere Strecke. Auch die StaatSposi fuhr nur von Station zu Station (Um* jpani'.ung) und wechselte aus dem Nüclivege die Pferde wieder aus, so daß fit mit denselben Pferden, die sie aus ptoiii mitgebracht und die unterdessen aus Station 1 gewartet hatten, wieder in Rom eintraf. Die Staatspost legte auf größeren Strecken in der Stunde zwei Stun den einschließlich alles Aufenthalts 5.urück. So fuhr sie von Antiochia bis Konstantinopel in nicht ganz 6 Tagen. Bei Weisen mit Mietpferden war diese Schnelligkeit selten, da das Mieten neuer Pferde und Bedienung aus den Stationen oft viel Zeit ko stete. D.er Kaiser Bitellius erhielt in Köln in der Nacht vom 1. auf den 2. Januar tili die Nachricht von dem in Mainz am 1. Januar ausgebro chenen Aufstände der Soldaten: dies macht auf eine geographische Meile einen Zeitverbrauch von 35—38 Mi nuten. Zum Schlüsse noch ein Wort über die Plage ber Reisenben, bie Zöllner. Die Offelten b-r Soldaten waren zollfrei, unb auch sonst würbe Zoll 's reihen burch kaiserliche Gunst ver liehen. Dagegen würbe von allen Weifenden für ihre Effekte», aus schließlich der zum Neisen unrnt ^ehrlichen, eine Steuer von 2V. Pro zent erhoben. Der ZollPächter hatte das Recht, bas Gepäck zu untersu chen. Wurden steuerbare Gegen stände nicht angegeben, so konnten sie konsisziert werden. Wie aber nun, wenn Frauen reisten? Diese dursten nach dem Gesehe nicht be tastet werden. Auch da wußte sich der Zöllner zu helfen. Eine Frau, so erzählt der römische Redner Quin tilian. reifte mit 400 großen Perlen, die sie im Busen verborgen hatte. Als der Zöllner nach den Perlen fragte, stellte ihm die Frau anheim, sie zu untersuchen. Er lehnte bieS ab, aber kaum hatte die Frau die Zollgrenze überschritten, so legte der Zöllner Hand an sie und erklärte, die Pehlen gehörten ihm. (Frduteuardiir tu tlmrrita. iter F*ciflee ftifert flrrn*ré rizO mäibtiflr* Wcginte in Tee#. Es soll hier nicht von weißen Amerikanern die Rede sein, obwohl es schon Leutchen gegeben hat. welche auch die Demokratie mancher dieser stellenweise ein wenig anzweifelten. 'J'en Hauptgkgenstand dieser Zeilen aber bilden die Pueblo Indianer in Taos, New Merico, eine von ver schiedenen Gruppen dieses Namens. irinmal jedes Jahr halten diese Rothaut eine Wahl ab. um einen Gruotrntur oder Statthalter zu er wählen und dieses Ereignis unter* scheidet sich nicht wesentlich von an leren amerikanischen Wahle«, nur daß statt bes Stimmzettels jeder Wähler seinem Kanbidaten einen Stock oder Stab gibt. Der Kandi dat. welcher die meisten Stöcke aus weist. wird dann für erwählt er klärt. In der Regel leistet man sich nach der Wahl ein Fuß Wettrennen und andere Spiele. Wegen dieser jährlichen Wahl hat man lange Zeit allgemein geglaubt, daß diese PuebloS auch in ihren eigenen Angelegenheiten eine republikanische SRegierungèform i'i'frechterhalten. Aber weit gefehlt! Man kam schlie i a i n e a i e w i k iiche Machtperson hinter dem Gon verneur der Eacique (alter spa nischer Name für Orts-Regent), und daß dieser tatsächlich ein erblicher Monarch ist! Et und die Unter Häuptlinge, welche eifeinfe|t auch vet Wahl Gouverneur muß feine Be fehle ausführen regieren diesen Stamm der Pueblos mit erf enter Hand. Die Indianer haben, soweit die Weißen in Betracht kommen, volle Kontrolle über eine ziemlich große Fläche reichen Tal^ Landes, sowie über eine wilde bewaldete Berg fch'aicht. Diese Ländereien find in Wirklichkeit nichts anderes als eine Zwergmonarchie auf amerikanischem Boden. Die Berwa!t»»g bestimmt grrnz „ai'.iofraiiscf,", wie viel von diesem Lande jeder Indianer bebauen darf und noch kein Stückchen Holz darf angeschnitten, ja nicht einmal eine Wurzel gegraben werden, ehe beson dere Erlaubnis dazu gegeben worden ist! Jeden Abend verkündet der Gouverneur, als Sprachrohr des Eacique, vom Hauptdach de» Pueblo aus Weisungen siir den ganzen Stamm. Er ist weniger mit einem erwährten Beamten, als etwa mit einem aiièfchellenben Polizeidiener nach biederem europäischen Muster zu vergleichen, nur baß feine Stimmt stark genug ist, um bie Schelle über flüssig zu machen. Vor nicht langer Zeit ersuchte eine weiße Frau, bie in einem Nachbar in Wohnung bezogen Hatte, ein« Pueblo-Squiiip, ihr etwas „Amole" zu beschaffen. Das ist nämlich die Wurzel der spanischen Baionett Pflauze, eines ziemlich berühmten Gewächses, welches von Frauen zum Hanwaschen benutzt wirb und in dieser Eigenschaft sehr von ihnen ge schäht ist. Die Squaiv erklärte ihr. die Zeit zum Graben ber Ainole Wurzel sei noch nicht verkündigt werben sie wolle aber ihr zu Va sallen versuchen, ohnedies eine solche zu kriegen. Es dauerte zehn Zage, bis sich die Sguaw wieder bücken ließ. und ovch dann kam sie ohne die ge wünschte Wurzel. Sie sah blaß und ziemlich leidend aus und etzäbll/, daß man ihr 30 furchtbare Hiebe verabfolgt und sie auf zehn Tage ins Gefängnis gesperrt habe, nur weil sie ohne besondere Erlaubnis eine Aino!e-Wurzel zu graben ver sucht hatte und erwischt worden war! Nit wieder wird sie es probiert«. 98uiii:,i#mwé i« Tibet. AuS Lhassa, der geheimnisvolle* Stadt des Dalai-Lama, hat man eine Sammlung von Masken zufallt« mengebracht, die die eigentümlichen religiösen Bräuche, den Mystizismus und das Zauberwesen in Tibet ver anschauliche». Diese Masten werden von den zahllosen tibetanischen Mön che» und man zählt fast 3500 Lamaklöster in Tibet eigens zu religiösen, dramatischen Aufführun gen ki.iffstellt. Am letzten Tage des Iah e» findet die Darstellung des grojjcn Ühifteriunifpielö statt, zu bem sich tagelang vorher aus allen Ge genden Tibets die Leute bringen. Gespielt wirb daS Drama im Frei'it, innerhalb des Palnstgebiets bei Da lai Lama. Man stellt pantomimisch die historischen Hauptepochen de« La n atnm» dar. die Teufel spielen eine große Rolle barin, unb die mit chine sischen schreienden Farben bemalten Fratzen aus einer Art Papiermache sind loohl imstanbe, den Zuschauern Grauen unb Entsetzen einzuflößen. Gegen 30O Schauspieler wirleit mit als wahnsinnige tanzenbe unb heulende Dämonen und Hobolte tre ten sie auf. Ein König vertreibt alle Teufel und bösen Geister, unb ber Sieg bes Lamatums, die Ermordung seines großen Feindes wird durch be sondere Tänze und Masken gefeiert. Einen halben Tag dauert dies My sterienspiel, dem der Dal», Lama mit allen Beamten und Würdenträgern in großer Sale éri*»|nt. Gratis-Primue: Der Hausfreund Familien-Kalender für 191« Großformat 150 Seiten Ter Haucsrennd-Kalender sät 1917, im Selbstverlag de? 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Kirche, oder ande re, feine Bedienung wünschen, siich sie freundlichst geleten. sich mit ih» in Verbindung zu setzen. Lonis (kbertz, Kongr. Neisl'prediger, (74-Bfl) R.'dfield, v, \n\n Tie toil im nlicii