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Der Staats=Anzeiger. (Rugby, N.D.) 1906-current, March 26, 1918, Image 6

Image and text provided by State Historical Society of North Dakota

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$o* dufte» Hoâftetier.
Son meiner Wohnimg au8 habs
ich ein paar hundert Schritte »ach
fcvrti Zoologische» (Furien da fi^t
man an wurmen -Zoiumcrabenbei
neiniilltd) in dein, Iva» der ^erlittet
„frische Vuft" nennt. Ich netzme LH'T
einem halben Tiiyenb ^reiinbeii om
lisd)e Play. Wir plaudern. Vhiv»
genommen wenn der kleine Tokkor
ai»S tiiririunmi dabei ist dann ist
c9 mit dem Plaudern (ffjifl der
f1lCi"rsl0ft0r
rvilvt nön,lid' il'l(,'t
inn, our Hii-v andern dann mir noch
die Wolle beè 1ubitoriiiiiio bleib:.
Er weiß cuinsnirte Ok'sd/iditdirii ii
erzählen, der kleine Zoftor. Mil
besonderer Porliebe gibt er die (4e
fchichi." van seiner ersten flcflerhir
zum besten. C\t) habe sie schon sie
venmal von ihm gehört, aber sie ist
so amüsant, baft ich sie and) noch
Zum achten Male hören kann. Uni
so erteile ich ihm denn min ba*
tâtort.
*(i luar im ersten Jahre meiner
aMrikanischen Praxis", beflinnt r,
indem er fid) seinen furzfieidMiith
SICH, geteilten graue» Part forjfii[•
tifl auseiuatiber ftreidjt, „mir steifte
der biedere Teutsche »od) i» alle»
Knoche». 3d) hatte mich in Ciiicin
ttuti in einem Stadtteil niedergelas
sen, der hauptsächlich von meinen
i'anö-Meiiteii von Teutscheu
freioofjnt mar. Vfber meine guten
Ljubslcule wollten herzlich wenig
»i*ii mir wissen. In pessimistische»
tNiigeiibliifeit eridjieii e* mir, olv ob
sie imtereiiiniiber einen Bund ge
jd losseii hätten, beiseit Zweck sei.
'.»ich ImiiV'mn verhungern zu lassen.
Vits) mar der einzige VIrzt i» ber gan
zen strafte, meine «prcd)|tuiiben
Hütte ich mit großen Ziffern unten
an bet Hauoiür anmalen lasse»,
aber kein Wieiijd) kam .vi mir. Ter
Tilidins}, den id) nod) von jii Hause
besam, itw knapp genug, unb so
sah ich denn eines Vlbeiibv ivieder
einmal einsam zn Hanse, weniger
«in auf Patienten zu warten, als
um mein Abendbrot »»gestört jii
vermehre». (r bestaub aus einem
Brötdien ohne Putter ii»b ohne Ve
lag, unb bei solchen tiersdnveiiberh
scheu Mahlzeiten liebt man etf, un
beobachtet ,vn bleiben. Ta klopft e-.t
an meine 2tiibentür. „Herr Tos
tor, ei» Patient!" schreit meine Wir
tin so laut sie kau». Ich verbarg
ben Rest meine? Zoupers in meiner
Westentasche liitb lieft meinen ersten
Patienten vor. Es war keiner von
meinen Uanbsleitten, sondern ein
fleger, liitb zunir ein Praditcyem
War, er mar flröfter, dicker und
sdxväczer nfo ich je eine» andern
fleger gesehen hatte. Woran er litt,
boo würbe mir nicht recht klar, ben»
er rebele ein mir total Unverstand
liches Stymdenueljch. (siiblidf verftän
bigten mir uns pantomimifdi. Er
rift seinen riesigen Minib weit am
und beutete mit seinem schwas.?!!
Zeigefinger in seilten Rachen hinein
Id) schaute mir also seine Zunge an.
8ic »Kir stars belegt. Ich gewann
die Ueberzeugung, ber Manu müsse
etwas im Magen haben, was ihm
nicht gut bekommen sei. Sehr ein
fach, sagte ich irrir, du verschreibst
beut fleger ein entfchiilbigen Sie
das harte Wort, meine Herren
tili Brechmittel. Ich schrieb ihm
ein Rezept. Er zog einen alten
Strumpf hervor, ber ihm als vörse
diente, und hielt ihn mir mit fra
genden 3Mi(feiu entgegen. Nachdem
ich 4fmi bedeutet hatte, baft er mir
bis Elimine 1101t einem Lollar sch«!
be, zahlte er mir diese Summe in
2ilbcr«Anb Nictelmiinzen auf bett
Tisch. VMH empfahl er sich.
|m
U '."
DM
S
Ich m^Ä. mich als Krösu», W1
bett Rest geh«» Souper« wieder
aus der Msftmtchche und schleiiberte
ihn zum AeKster hmanS. (bleich
um die iSâe MT ein nettes, billiges
Witanrant, Mchi* »frfüflte ich mi^h
iihfc .Hii^r iiw
?.'ickeW^,^M^MWGchj and Mi
htiii» Wein um. JWfch flrftiteTi
kehrte ich tarnt |ii mrtNrr thétAéf
'.urück, um fort nach w» ZtW* ÄW
und ^rend nlrftir StmtfHitt aiiiin
suchen. v4 stieg mme ^rei Trep
pen hinauf imb Mir dabei schon
meinen ttoi^i»»MW»l ans ber
laiche. Wie ich MFC Me letzte 88CR
dung vor der Mm» Stage erflom
ti^:
nicht, ob da?' an meinem mannn»
hauen (fun
Ii id) ober an ihrer mau*
lU'lhmten vaitelligen*, lag. Vllo daS
jVvili ober sah, Öaft ich die lür aus»
'dilnfj, oii der mein flame ctiijf.*
(d)riebeii stand, erhob es- ein gewal
tige* Wejdjrei, ein joldje« {etermor
bio, das: joiort meine Wirtin er«
idjrerft herbeigeeilt kam.
Da-j flestenwill trat dicht dir mich
heran, fuchtelte mit den Mrmcit in
der X-'iift hemm und stiel! nbiieri'
feilt Tatze aiiH, die id) zwar nid
verstehen sonnte, die ich jedoch dem
Tonfall und) weder jiir Vieheit-Mmir
bigseiteu nod) für Sesteiic-ifiin'che
hielt. Xd) bat meine Wirtin, die
'd)oii jahrzehntelang im Von be lebte,
mir oerbeiilicheii, ivav die ^rau
eigentlich »volle. Meine Wirtin
i.J liurlë"^'r ^ni!|l nod) eiii"paaT'£o«
fimbeu zu, dann sagte sie mir schlicht
»nd einfach: „Tie ?vra» mill Sie
uerhaiieii!" flach dieser ebenso knap
pen als klaren Antwort bclnxhtvtü
td) mir da» flegenveih rtwao ge
nauer: sie war wotnöglid) »och bicker,
»och gröfter und noch ichwoi'ier a 13
der fleger, der vorhin dageweie»
mar. lrt erschien mir riitüdi, wenn
es irgend »töglidi var, sich mit die
ser Xante i» Witte auseinander,11«
ietie». Meine Wirtin übernahm die
Molle bes Dolmetschers, »nd nun
entwickelte sich folgendes Gespräch:
Ob ich der Zoftor sei?
„Jawohl."
Cb vorhin ein kranker Neger bei
mir gewe'en ist V
„Allerdings."
Cb ich ihm died Rezept verschro
ben habe?
„Wetrift."
Sie sei die ^rntt diese? Neger?
ihr armer Mann sitie nun elend )ii
Hause und alle fünf Minuten werde
ihm po» neuem »bei, und er müsse
sich immer wieder
»Ja. ich weisz! Tas will ich ja
gerade!"
„So? Ja aber mein
Mann wollte sich ja e^nètt Zahlt
ziehen lassen!"
Pis hierher pflegt ber kleine Tok
ios die Welchid)(e gcivöhiiüd) zn er
zählen. flnr seilen iiuzt er noch
l!!uz», das sein Wererfitigfcitogciiih!
ihn gevinuige» habe, seine Wirtin
um einen Tailor an'.npmiive», da
mit er der schwarzen Turne das tut»
rechtmäs'.ig Erworbene zurückgeben
konnte.
Dt» deutsche Reichsadler.
•Jinn meint gemöhitlidi, der Reichs
adler flamme iirspi imglid' aus dem
alten Räinerreid'e ber (iii'oivii,
men habe, sehe ich, daß da aus ben Geschwister im Wegeiisa» zu heil
Stufen ein Negerweib säuert. Ich Halbbürtigen bildlich mit zwei (Top*
denke mir sofort, dah da* Weib auf fen dor, und einen Vasallen, der
niemand anders wartet ol4 mich, iiehrere wnblii.igen zugleich vor»
Cifenbar hat te^ Neger von vorhin nimmt, mit drei Hmiben. iHehulich
fleht eö mit dem Toppelabler: er
ist nach mittelalterlicher Auflassung
et 1
sie an mich empfohlen. Wahr schein
lid) war er mit der Wirkung meines
iräitigeit Mittels so zufrieden gerne
ien, d,ft er sich verpflichtet fühlte, Ii
seilten Mreifen für mich Propaganda
u macheu. Nun, ich ja et
geiiUid) mehr auf deutsche Praxis
geredjuet, aber wenn sich durchaus
die fleger darauf fapri,irrte«, mir
ihr Oelb ins Hau» Mt tragen, jo
brauchte mir das ftt für den Äiifflitfl
auch »id)t gerade peinlich j«l M*»
Ich fragte also das XegfrtwUSr
jie auf mich warte. Sie schiel? u*i
nicht recht
IfffHylll
Schwerer ritt ft.
yriefe rsiftsi» an feltirit 8rebef »et*
ttfliint.
Das 2|lfloi Museum in Prteri»
bttrg frhwt jüngst die flachricht von
bem iniwicdervringlichtii -iierlu|te ei
ner 3iitr,fn '.Ifetljc Pen Haiiöidjriiten
ü. *Ji. Tolstoi?. Bei der ^ritöriing
von Vit0(]cr0, Dem Landgu: des Der«
jlorbrnm Briioci» deâ giofvn
Schriftstellers, Scriiej flilolajewittch,
der in einer Entfernung von tau in
4U Werft von Iaenaja ^oijana
wohnte, sind alle ititiejc Tolstoi« an
seinen ältesten Vruaer in den flam
men umgeloininen. -5. N. icifloi
starb )"ed)9 Jahre cor seinem gtoftei»
Äruder roätjreiiö alle anDtrcn Grü
bet Tolstois Jahrzehnte vor ihm hur
ben, war Sergius der einzige, dem es
vergönnt war, Tolstoi fast big an sein
^el'enseiiDc zu begleiten. In seinen
Erinnerungen charakterisiert ihn iSto
Tolstoi folgenretniof en: „Sergej
war für in id) stets der Gegenstand
grösjter Begeisterung, insofern er nlS
ii
ha rafter für mich völlig jiemö und
lmuerffdnblid) war. (fttoiid Geheim
nisvolles umroob diese Persöiilichleit.
und gerade dies war es, was ihn mir
besonders anziehend iiiadjte. Viuu ist
er gestorben und in feiner Kranlheit
UND seinem Tode w.^r er für mich
ebenso unerreichbar unD teuer, mir
seit Den fernen, längstentschwundenen
Tagen Der Miiibheit. In den legten
Iahren fühlte er sich mehr denn je 3»
mir hingegen, schätzte meine An
hänglichleit, war stolz auf 111 id), gab
sich die größte Mühe, seine Anschau
nnqen mit den meinen in 5intlang zu
bringen, aber vergebens: er blieb er
selbst, eine ganz besondere, eigenar
tige, schöne, stolze, rassige Persönlich
keit. und vor allem eine so wahrheits
getreue unb offene Natur, wie ich
feine zweite in meinem Leben kennen
gelernt habe. Mein jüngerer Binder
Nikolaus war eine ganz andere Na
tnr id) liebte es, mit ihm zusammen
zu sein, mit ihm zu plauDern, 311 phi
losophieren Sergius jedoch war für
mich stets ein Gegenstand der Nachei
fern ng. schon von den Tagen der et»
stfn ,Kindheit sin".
Diese IShnmfteriffif gibt uns ein'
volles Recht zur Annahme, dajj die
jetzt verloren gegangenen Priese von
besonderem Interesse genasen sind.
Aus dein Lanvgute Pirogooo hauste
Maria Michailoivmi, die Wilwe des
verstorbenen Äruvers Tolstois, mit ih
rer Tochter Wera Lergejewna. itieib?
jy rau eil lebten äiiszerst vesä)eiden und
zurückgezogen, bestellten selbst ihre
selber und standen auf dem freund
schaftlichsten ^ufic mit den Bauern
der Nad)barschaft. Aber es tarnen
plöblich fremde, unbekannte Aqita
toten, und Die unselige Tat geschah:
das Anwesen brannte ab bis auf ben
letzten Ballen. Das geschah Ende
Oktober. Bor kurzem erfolgte ein
ziveiteS Ungliid: das in einiger Ent
fernung von Pirogovo gelegene Land
gut des Fürsten Obolenski), Des Man
neS der verstorbenen ältesten Tochter
Tolstois, Maria Lvovna, würbe von
den Bauern gepliinvert unr zerstört.
Dabei gingen alle Briese Tolslo.s an
seine geliebte Tochter, Die lange Jahre
hindurch seine best: unb treuste Stütze
gewesen luar, zugrunde. Dieser Ver
lust ist noch schwerer als der ersige
nannte, denn, während einige Briefe
Tolstois an Sergius wenigstens in
der Abschrist vorhanden sind, existiert
fyine einzige Atopie ber Briefe Tolstois
an feine älteste Tochter.
0011
de» Tveliizeiche» ihrer Legionen, aber
die Weidiichte weis vo» diesem ,•}»•
iamnieuhauge nid)tv, zeigt vielmehr,
dtift her Vidier als deutsches Reichs«
imb Siaiferiuappeit sehr jung, viel
leicht sogar das jüngste aller euro
päischen ,iirftc»woppi'» if.. Etiler«
ding'S war der Adler schon seit al«
tersgrauer Zeit als Hoheifszcidie»
iehr häufig. Tie-? erklärt sich auS
religiösen Wriiiibeii. Von de» beut«
irtivu Kaisern 1111b Könige» hatte ein
Vltiletiimppen zuerst Philipp von
Schwabe», aber mir als sei» per»
föiilidies, iiid)t nl§ iiaiferiunppen.
'.vie beim bis inv Iß. Jahrhundert
hinein die Unabänderlichkeit imb
Vererbt idifeit der Wappi» »och fei«
»eswegs feitfteheiiber (^nuidfav war.
Friedrich II »ahm dieses
Wat pe» Philipps ebnfalls a». «Seit
dem mar der Vlbler as feftfte'tenbe
Wappenbild be* Hanfes Hohenstau
fen in feiner enschait als .Shiiser«
ge'd)led)t. Die Meinung oes Volkes
ging aber noch weiter: Tie Reichs
tädt e nahnn n zu ,riebrichs Seiten
den Hohenitciife» Vl'bler in ihr Wap
pen auf. Tc.mit galt der Vitiler als
Maifenvappeii fdiledtthi». Tiefer Auf
lassung trat aiuh flnbolf von Habe
bürg bei et sehte be» Hohenstaufen
.Idler in feinen Sd)ilb, als ob baS
felbfioerftäiiblid) sei. „Vom Reiche
er bies Wappen trägt", heiftt es
1278. Nunmehr enblich gab es
ein .Kaiser- 1111b Reichsivappe». Wo
lter nun aber der Toppelabler, den
ooriibergeheiib fdion rieb rid) II.
führte und ber später de» ciiiküpfi*
gen ganz verdrängte, bis dieien
batf neue Reich 1871 wieder «ins«
iiahin' Ten Sdjliisfel zur ^*e
antwortiing bieier vielbesprochene»
Krage gibt eine Bemerkung des be
rühmten Heraldikers Fürsten Ho
henlohe Waldenburg aus bent Jah
re 1861. Ter rt»rit weift wegen
de? Toppel«blers auf andere ähn
liche Darftetlimge» bes Mittelalters
hi«. To stellte eine Haiibi'diriit b"e
ZÄchßetispiegels bie uoilhnrtigeii
der luatire, echte, so u»ageu vollbiir
tige Abler. In diesem Sinne führte
Zriebrich 11. den doppelföpfigeii ge
(jeuiiber ber. vielen einfachen Adler»
der ^rürfien unb Adligen seinerzeit.
Als letztere abkamen, genügte^ auch
duu Vniler tvieber £cr ein köpf ige
Wer Später indessen, als auch
der ihroimfolger, ber römische Stö«
ttijj, ei» befonbereo Wnppen erhielt,
rWe« intvher der ToppeL-dlrr nir
tqiier, imihrenb
dir eiiifiichi
Wkiifl wiWiefr,
I
Unser Aiisliiiidlinndks.
Räch Den von Dem Bureau für
auswärt igen und einheimischen Han
del oeröffentlid/ten schien zeigte ber
amerilmuiche Anstandhanvei im
Jahre 1U17 eine Zunahme nad) De«
lateituiincnlanischen Ländern IIIID
eine Abnahme nach ven neutralen
nordeuropäischen Staaten.
Die Einfuhr von Südamerika stieg
VON .$427,UUU,U(M HILF $G!)R.000,000
und die Ausfuhr nach Siiö.uiierifa
VON .^20,000,000 auf *ul2,uW,^
000. Sübomcrila stund an Dritter
Stelle im Einfuhrhandel der Ber
einigten -Stamen, gleid) hinter Dm
nordamerikanischen Ländern und
Asien und vor Europa, Australien
unD Afrila in Der genannten Reihen
folge. Europa war wie zuvor der beste
Munbe dieses LanDes, mit Einlauieu
im UÜtrt von $4,or»4,ot 2,020, ge
folgt von Nordamerika, Asien, Süd
amerika, Australien und Afrika.
Embargo Befiiminlungen trugen
dazu bei, Dänemarks Ausfuhr aus
den Bereinigten Staaten auf $v!2,
OOO.OOO herabziiDriicken 11:1 Vergleich
mit $5fi.000,000 im Jahre 1010.
Schlveotn bezog Waren im Wert von
$21,000,000, eine 'Abnahme von
$26,000,000 Norwegen $02,000,»
000 gegen $GG,000,000 und Holland
$00,000,000 gegen $l]:i,Ooo,fX)0.
Die Ausfuhr nach Griechenland fiel
ans die geringe Ziffer von $0,477,»
000 gegen $8:5,080,000 im Jahre
1016.
Ächt (3 e i ch ii e 11 e
find in Vlberbeeii, Md.. biirch ^lanv
men zerstört lvorbeii. Ter Schade»
beträgt etiim $100,000. Soldaten
Pom nahe,telegene» Lager ber Na
tioiialarmee halse» bei be 11 Lösch
arbeiten. Unter den abgebrannten
Webiiiibcn befindet sich auch bat
durch i'tarfe ttiilte unb gefroren»
.s^pbiHille» jdjuier »ehiiidert.
lioftsliitt. We «oicharbette» mt*v
Irr TtaatS An .eiqkr, ViSMarck, I, Tieustag. brn M. Mär ,.
Da» «Oer«e Kreft. 7
9*9 der eilen fctbnAtiflrn Statt ««rve
ein kleines Pnri«.
Brest, bad sniher aiivfchliefilid)
ctrieflvbafett war. ist durch Ironie
des Sd)uksals zum bebeuteiibei: .van»
belC'Play und zur foviiiopolitisdjeu
Stadt ein wahre) Marseille des
I'lOrbcits geworden! o» ber ^Hite de
Siam seiner Uauuebii}re
herrscht bis in die Nodit yrobftäbti
{dies Treiben zahllose Bar*, in be
utn schone Wirtinnen mmteu, wech
seln mit hell erleuchteten itonbito
reien, Bijoiiterielabe» breiten ihre
verführerischen .Heidjtiimer ans ttcbeu
Autiquitätenhiinblerii, in bereu
Sdioiiiensier chinesische Götzen mit
elfenbeinernen Heilanben staubige
Vi(id)liaiicha't pflegen Eafé .tteuzerte
mit larnieiiben OrdjefTern und Miiie
i.iatographeu mit biintgellerten Af
tidjen streiten jid) um die Mlientele
ber Seeleute.
Kardinal Richelieu war es, der
Brest zum modernen Krfeq«Hafen
ausbaute, mid)bent fid) int 14. und
15 ^ahrhuiibert die Mötiige von
England und Araukreid) um feine»
M'eiiU ^'stritten. Ans der Haseiue
s'.ung, die an den Londoner Tower
erinnert, wehte von l:tl2—1307 bie
britische flagge Baubau hat später
ihre Türme 11.1t Plattformen ver
sehe», auf beiien Artillerie postiert
wurde. Tie granitenen Tods, die
iiiiserneu, ber Bagiw, die Eifeiihänt
tner, die Seilerei, die Segelfaluifeii,
die WafsenhaUen, die Wertteil, die
crageiiiormig iibereiuanbergetiiniit
von der .tzaieiibriide ans ei» so Der
toirrenbeä Gesamtbild biete», find
das Werf der versdjiebeiien politi
schen Regime, die lid) seit dem 17.
Jahrhundert in ^nintreich folgten:
von Brest fuhren die stolzen Flotten
Lubwigs XIV. alio (zwei bronzene
Gejd)»tje mit dem golden«.n Bliec
und dem Tiktnm der spanischen St ro
ne: Kcgis violiiti t'iiliiiina! erin
nern an jene Epoche glorreicher
iniiupfe zur See). Admiral ioiirtulle
vereinigte hier lü!)0 seine adstzig
J.'iuien|d)iffe, bie Bersnche der vev
einigten Holläi.^isd) englische» Flot
te» gegen Brest würben 1UV4 sieg
le id 311 i
its sie id) (a n
en. Noch einmal,
wäl)read de* iiorbmiierifmiifcheu lilt
abhäugigfeitvfriegev bebedte |id) die
altfranzösische Marine mit Niihin
in das v,abr fällt das Seetref
feu von £iiej}nnt, wo fid) bie Fregat
ten „Belle Poule" imb „Sutueil
If'iite" im Stampfe mit einer über
legenen eiiglisd)en Flotte auszeich
neten, 1704 jiuib ber „Bengeiir" jet
uui heroijdjen Untergang. Alle diese
Episoben sind von ben Muleru ber
•Üeit gesdjilbert niorben, und in den
Museen von x?iiiiiiper 11110 NaiitCv
werbe» sie dem Besucher lebendig.
Tie Revolution war von ber Tes
ergaiiisation der Flotte begleitet, wo
von jeher die tojiulreuoltitiouiireu
Theorien friuhtbureii Boden fanden.
Tie dritte Republik stattete den
Kriegdhasen i iit einem aus der Höhe
der Teeljnit stellenden Rüstzeug aus,
bed) machte allmählid) eine gewis
se Enge gelttnd, der mau öiird)
Sprengung der Felsen am Hafen
emgang ȟb biird) Berlegung der
Baslitiv und) -,ii|ii abzuhelfen such
te. Brest besitzt vo» Natur die grösste
1.11b geschützteste Reebe Europas, eine
doppelte Bucht von 22 .Um. Länge
imb 11 Sil». Breite, die durch einen
schmalen Schlaiidj, de» sog. „Gou
let", mit dem Meere verbunden ist.
Eilte Berfiinbiiag ijt infolge Fehlem
eines grosten Flusses ansgesdiiofsen,
die Peiiseld, deren Bett den Mriegs
hafeii im engeren Sinne bildet, ist
ein Liüftengewäf'er von kaum 100
Meter Breite, das bie Altjiabt von
ber Schwejtcrstabt Rfcouotanee trennt.
Ter ungeahnte i»l 11
rfdjiou i.j des
v,mportoertehr» hat. wie überall, so
and) fit Brest eine wahre Goldmine
erschlossen. Tie Händler lnsien sich
mit Rubeln, mit Psunb Sterling,
mit Dollars, mit Reis bezuhlen und
wissen dem Luxusbebürsnis ber rem
den Gaste mit einem erstaunlichen
loinprouijatioiivtaleut entgegenzuseni
inen. Tiese Provinzstadt besitzt ein
Nad)tleben, vor beut das heutige
^aris erbleichen inus$ in den Ba
rles lauern ..is,gedrängt wie an ei
er Schiissmesse bie Matrosen, den
sentimentale» Ehaufous ter ge
fdjiiiinfteu Tivas (in denen von
Toiiki», vom Mütterlein, von treuer
Liebe die iliebe ist) laufdjeiib unb den
iliesraiu mit Inbrunst niitfiiigcub
ein verhängtes Etablissement trügt
den nerheistuiigvoolleii Namen „Ma
xim", unb nimmt es mit seinem Pa
riser Namensvetter in der Rue
Royale zum mindesten Hinsichtlid) ber
Sioniimitioiivpreife auf. Auf beut
vtihrmarltc bei Borstabt tollt |idi
bas ausgelassene Bolt ber Araber
um bie itarousfels, während bie Rus
sen gleid) gros *11 Sfinborn bie Srijau
bilden und OJliirfsräber umstehen.
Ter Einheimische hit gut, sich mit
diesen Briibern nicht einzulassen
imaii erzählt uun blutig abgelaiise
!m II Häiibeln zwisdieii M'abnleii unb
'Weiften, wo da-3 Militär intervenie
ren uui
s te.
Der Mensch erke ii n n 11 v
das, was er zu erfeuueii trieb hat
es ist vergebliche Arbeit, Menschen
etwas verständlich ju machen, was
zu verstehen stè gar feinen Strati
haben.
Der Geschmack.
liefe »nb 9inne in timer iltrrUnben#
mit («cf«f|mcitfiiin.
Mit Recht wirb von alters bei
der (Seschinad hlS ein bejouberer
Sinti betrachtet, obgleich er viel fad)
mit andern Sinnen, mit bent OSe
fidit, dein Gefühl, dem (Geruch, der
artig in Berbiiibimg steht, das man
in manchen Augenblicken nicht tut
staube ist, zu sage», meldjer Sin»
mirs lid) i» Tätigkeit tritt.
So finb (^eid)imui unb OJeriid)
sehr eng miteinanber verbiiiide».
Hat mau einen Sdjmtpfett, infolge
besten man schlecht riecht, weil die
Rnieii)d)leiml)äute angegiisseit unb
die Gerud)S)iil)iflfeit uerniinbert iit,
dann jd)iiieift man and) von bvii
Speisen, bie man geniefit, nur we
nig. Eine niibere Probe, bie den ^n
fammeuhang zivifdieu Wefdjimnf und
C^eruri) beweist, laim man mit einer
Zwiebel machen. Wenn man sich
nänilid) die Nase fest zuhält imb
dann in eilte geschälte Zwiebel hin
ein bei (jt, soll man ant Geschmack
nicht unterscheiden töiineii, ob man
in eine Zwiebel ober in einen Apiel
beistt. Nur durch das Gefühl der
Junge, auf welche bie Struktur des
Apfels und der Zwiebel ganz ver
schieben einwirken, wirb mau ben
Unterschied beut lid) spüren.
Auch Geschmack unb Gesicht sind
eng miteinander verbunden. Wenn
man jenianbe«! die Augen verbindet
und ihm dann Wein zu trinteii gibt,
ist er nicht imstande, zu unterschei
den, ob er Weistiveiu oder Rotwein
trinkt, unb weint es ein uod) jo
tüchtiger Weinkenner ist. Dabei uii
terfdjeibeit fid) Weistwein und R'ot»
wein, wenn man sie mit geöffneten
Augen trinkt, aiifjerorbeutlid) 1111
Geschmack. Dieser Unterschieb ver
jdjiiiiiibet and), wettn man int Tnii
teilt Weistweiii oder Rolioein trinkt.
•oeöer Raucher weift es, daft ber
Gefdimack des Tabaks unb ber gauze
Genus bes Rmidjens erst in die Er
icheiimng tritt, wenn man Rauch
und Feuer sieht. Raucht man nachts
eine Pfeife, in welcher man das
Feuer nicht sieht, so hak man gar
keinen Genuft davon man lveif über
haupt nicht, ob man raucht, unb menu
man in ber Tunkelheit eine Zigarre
iaml)t, weift man mir, bau man
raucht, wenn mau bas Feuer ber
Jigarre steht. Wen» mau ben Rauch
nicht sieht, ist»der Geimft mir ein
Uilmeijer. Berbiubet man lemaii
bem bie A»igen niiti gibt man ihm
abwechselnb eine falte 1111b eine an
geziinbete Pfeife zu rauchen, so ist er
nicht im stau be, zu sagen, tveldie
Pfeife suit und iveldje brennend ist.
Tie Crgaue des 0efd)inackes sin a
bie CberjlmHe der junge und der
nu'id)e Gaumen, ^iu Harten Gaumen
fitzen gar feme Geschmacknerven
mehr unb deshalb entwickelt sidj bort
auch kein Geschmack. Wohl kg»»
man ein Brenne» unb Stechen in
beut harte» Ganmeu eiupfi »be»,
wen» man gewisse Speisen geniestt
bas ist ober nicht bie Aeusserung des
Geschmacks, joiiberit bie bes Gefiihls.
lie Schleimhaut bed Harten Gau
mens eiupsiübet dann wirtlich ein
stechendes oder brennendes Gefühl.
~ie Unterseite ber Junge hat feine
Gi'jdjniadsnerpcu, ober auch bie
Cberjeite ist verschiebe» »üt Nerven
ausgestattet. Tie Gelehrte» miter
scheibe» sogar Geschmackszoiieii aus
der junge. Siiste, saure imb salzige
Speisen unb Gegensiänbe schiuedt
mau auf beut vorberu Teil der
.'iunge, aber nicht nach der jungen
Wurzel zu. Legt man ein wenig
Staubzucker so tue
it aus bK.' Junge
nnd) hinten, als man mir mit bett
Fingern in ben Mund hinein fan 11,
so schmeckt man gar nichts von dem
,'iucker. Bittere Substanzen, z. B.
Ehiiiiu, haben wenig Einmirfniiit
auf die Spitze ber Junge. v.Hr Ge
ichnimf macht sich erst besonders stark
bemerfbar, menu man sie sdstuckeu
mill wenn also diese Substanzen
beii Hinteren Teil ber Junge passte
teil.
Tie GeschmackssähigkeiL ist frei
verschiedenen Menschen durchaus tier
schieben. Es gibt Leute mit soge
nannten seinen Jungen, unb niibere,
bereu Geschnmcksmrven nur ans seht
starke Reize überhaupt in Tätigkeit
treten. Wie jeber Sinn, ist aber und
der des Geschmacks durch Uebung
steigernngs- und verbesserungsfähig.
Besonders in Loiibon gibt es lee
nub ^Weinfofter, iveldje mit folosja
leu Summen basür bezahlt werben,
baft sie tagaus, tagein TeoabfocHuu
gen ober Weine probieren. Tiese
Leute befonuuen eine bernrtige
Uebung in ber Ainvenbung ihres
Geid madjiniiv. baft sie unter einem
Tatzenb Teeabkochimgen eilte be
stimmte Sorte Herauskennen unb
von jeber Sorte, von ber sie einen
Miiitb voll nehmen, erklären sön
nen: bieie Sorte stammt da unb da
her unb hat einen Wert von so unb
so viel Mark imb Pfennigen. Auch
bie Weiiifofter bringen es bind
Uebung zu ähnlichen Leistungen. Tie
Leute, die als Moster ihr Brot ver
dienen, müssen natürlich die Junge
sehr schonen. Sie biirfeu niemals
schaise. and) nicht stark riechende UnD
ätzende Speisen geniesten, foitborii
müssen sich einer sehr sorgsamen
Tiät besleiftigeti, um bie Geschmacks
nerven nicht abzustumpfen, sondern
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