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Annas Ehr. (12. Fortsetzung.) Ur.D dann cm Hut ta, Wolf und Dtn.it j(t)irtiitifn die Hüte, und ser Wagen juhr bacon. Sehr aufrechten öoegti »erließ Ursula vie H.llte. Herdeke folgte ihr. Ere verstand so gut, waS in dem armen jun.ien Ting vorging. Sie iviifex wohl, die eben bewiesene lcptetleit sich in einen Iränenfirom auslösen. Und du sollte sich ba§ weinende ©efichtchen an einer treuen, mitfüh lenden Ärust verstecken liiiinen. Und zwei Acme feilten sie wurm umschlie ßen. Weine nur, wollte Hetdeke sogen. je mehr 2rannt, desto besser. Inn ges l'eid wird so hinweggespiilt. Nur wer trc(!riien Auge» ouf Renate, die von brennender Neu gier geplagt trar, sich sich, während die üiäste noch in der Halle plauder ten, mich ihrem Bruder um. tiraf Burchard aber Hatte sich sofort zu riicfgeu"aen. Anna mar auch nicht du. lBielleht,t waren sie beide in fein Ar beitszimmer gegangen Und in der Tat,' als Renate die Tür zu diesem offnen wollte, hörte sie drinnen spre chen. Laut sprechen! Heftig! er sehr heftig zu werden fürchtet* und sich zu bezwingen strebte. .Ich störe?" fragte (Renate. Gerade dieser Schwägerin stand Anna ganz ferne. Aber sie vermutete jetzt plötzlich, in ihr eine Bundcsge neffin zu finden, weil sie sich des stark ausgebildeten Standesdewicht fein« der Komtesse erinnerte. „Wein, du störst eicht. Im Gegen teil. Tu kannst und wirft mir recht geben gegen burchard. Tente dir, er will die Gute so weit treiben, noch zu diesen Schüler# zu gehen!" rief Anno. „IIUi» ist denn mit den Schülers los?" fragte Renate und setzte sich in ihres Bruders Schreibstuhl, ihre Hände auf 6it flachen, breiten nen legend. „?(ü so, teuer triivt. iM:h und uu: en"Iro '.er bei Diesen. S.*iiier*, können wünschte, sich in Worten voll Gehäs sigkeit ergehen zu hören. Er erzählte seiner Schwester von dem törichten Liebesroman zwischen Stephan und Sophie Schüfet. Und et fagte, daß er die Ueberzeugung ge Wonnen habe, es handle ch da weder um eine abenteuerliche, noch um eine friocle Sache, sondern die beiden ar men Minder Hätten einfach vor den Stimmen vtr Liebe die Stimmen der Aernnnst nicht gehört. Renate saß schweigend. Mit Befrie- bigang trank sie förmlich jedes Wort in sich hinein. Wie deutlich war für fie run der geheime Grund des Be nehmens der jungen Frau. Wie deut lich .. Anna aber wußte gar nicht mehr, ,(1 Mann hatte rächen wollen, der sie einst übersehen hatte, jühlte sich nun von neuem schmerzlich gereizt durch all den Tadel und Widerspruch, den s«e »im ihrem Mann erfuhr. Ulid sie hatte geglaubt, ihn beherr sche« zu können, weil er sie liebte, er, der filternde, sie, die Junge... Und sie hatte gedacht, wie interes sant das Geben fein weroe, wenn einen bedeutenden, einflußreichen Wiann als Vollstrecker des eignen Willens nach Wunsch und Laune de nutze» kann ... Aüe ihre ungesunden, ten Vorstellungen von der Macht, sie haben werde, fielen Ihr wacher, schlagfertiger Geist half ihr, ein Schlußwort zu finden, mit dem sie dennoch zu triumphieren hoffte. .Muß ich ei denn erst aussprechen: ich selbst fühle mich durch dies Mäd then belogen und beleidigt, dem ich doch mit Güte entgegenkam. Ich fühle mich auch beleidigt durch euren Ste phan, daß er während meiner ersten Anwesenheit auf deinem Stammsitz 4f den Aufenthalt durch feiet Aben A nenn du willst und wenn sie dir wichtiger sind a'» ich!' Tamit verließ sie hodierhohenen Hauptes v.'s Zimmer, beleidigt und stolz zugleich. Ter Beginn ihrer Rede Satte Graf Burchard getroffen. Za. tine feinfüh lige Frau konnte sich dergestalt wohl gekränkt füllen... Aber mit ihren Schlußworten, die en falschen Trümpfen tines unsicheren Spielers glichen, Hatte sie diese leint Empfin dung wieder ganz verwischt... Und wie peinvoll wir es ihm, daß gerade Renate Zeugin einer solchen Szene geworden. Ja, c3 war eine Szene gewesen er mußte t§ sich gestehen. Seine Frau Hatte wider ihn gestritten. Was trieb sie nur dazu... was? »jch begreife Anna in dieser gern« zen Sache nicht/ begann er und fühlte sich fast verlegen. Er, de: Mann mit der sicheren Herrschernatur verlegen, weil er nicht wußte, wie er seine Frau recht reinwaschen sollte. lfiiiöe seine Schmerzen sieht, bei dem bleiben sie für immer fest auf dem Herzens grund. Und die kluge Renate spürte diese seine Verlegenheit. Tas kommt davon, dachte sie, was heiratet et ein so jun ges, schlecht erzogenes Ting! Alle* bloß äußere Form. Herzensbildung keine. Das sah ich gleich bei der Hoch zeit. .Wahrscheinlich spricht die Enttäu schung aus ihr, daß es nichts mit Stephan und Ursula wurde," fuhr er fort. .Bewahre. Da? Welch «in ungewohnter Ton... Es ging aber wirklich nicht an, Hier draußen ju stehen und auf den (Sharatter des Ctimmenklangs zu lauschen! Also Hinein! Renate klopfte an. Sie fand daS Ehepaar in sichtli cher i^tregung. Anna stand mitten im Simmer. Burchard ging auf und ab. was er beim Sprechen nur tat, wenn wollte sie ja Er stand vor ihr. .Ich bitte in je dem Fall um Cffenheit." Renate zögerte noch. Ihre Begier, sich als die viel klügere Äeobachterin zu beweisen, war ebenso stark in ihr wie die Feindseligkeit gegen Anna. Aber dennoch ... Dies Zögern steigerte des ManneS Nervosität und seinen Wunsch, sie möge sprechen. „Run ..." drängte er. „Herdete freilich sieht und merkt nie was," Spruch sie vor sich hin. „Und du was hast du gesehen?" fragte er heftig. „Daß Anna aus dem simpelsten Grund von der Welt so haßerfüllt ist, nämlich tmS... ja. aut Eifer sucht." „Aus Eis ersucht?" Leh bu weißt noch nicht» denke air .. ." Aber Gras Burchard siel feiner Frau in die Rede. Nicht noch einmal wollte er das schmerzliche Schauspiel erleben, sie, die er liebte, die er hoch über alle grauen stellen zu fragte Und sie, die nie geliebt hatte, die keine Ahnung von der Furchtbarkeit einet solchen Leidenschaft hatte, dach te einen Augenblick nur gereizt rv.tan, sich gegen den Botwurf der Lüge zu wahren, den et natürlich |einer Lieb lingsschwester Her best nie gemacht ha ben würde. „Ich lüge nicht. Schon aus bet Hochzeit .Und sie begann, alle ihre Beobachtungen aufzuzählen. Das r, w klar, oon welchen Empfindungen sie "'bte sich anen,ander, lauter kleinen sich treiben ließ. Ihre wundgejchla- ^.ch lde mit ein gene Eigenliebe, die sich an dem l1 einchen aber eins fein sorgsam zum andren gelegt, gab es einen wohlgkgliederten Bau an seiner Konstruktion war kein Fehler, se schien es ... Ter Mann hörte. Er faß am das Angesicht in Mein jäh zusammen. Bei der ersten Angelegenheit, wo fit wünschte, daß alles nach ihren ge heimen Absichten sich entwickeln solle. sah sie. daß ihr Gatte nicht daran dachte, sich zu ihrem Werkzeug machen zu lassen. Vielmehr ging er feinen klaren, gerechten Empfindungen nach. Tisch, den Arme« auf der Tischplatte und horte, «#örte... Erst als Renate fertig war und nun sich und ihre Klugheit in ein seht Helles Licht gestellt hatte, erst da fand sie Gedanken und Aufmerksamkeit für oes Bruders Zustand. man Gott... überfpana- er lag da wie ein Zerbrochener... Das war es ja wert. Er kannte doch die Welt und die Frauen. Er hatte sich doch denkn, können, daß eine Zwanzigjährige, die einen alternden Mann heiratet, irgend die einen unbefriedigenden Roman hinter sich hat. Daß ei sich bei Burchard, Ann., nur um einen Seelenroman handelte, er 5 las -'iuilfi rerui)! ätt:! 'JUer so... ri ui v^.dxn £cin:fli teit klingt dieie alte Ge richte vielleicht noch einmal an und damit aus. Es ist ja selbstverständlich ausgeschlossen, daß Huna ... d.iß .. „Laß mich." stöhnte et auf, .laß mich... laß mich nur allein!" Noch stand sie zögernd, daS Herz nun doch voll Unbehagen. Eine er neute Bewegung von ihm verscheuchte fit, und sie ging mit dem Oledanken: hoffentlich macht ir Nur das mit sich allein aus und vertraut sich nicht Herdrke an. AI« der Mann die Tür gehen hör te, richtete er sich auf. Mit fast tap pendem Schritt ging er und schloß ab. «11 ein fein, ganz allein... denken... es irfäeti bewiesen. Ihr erst gar nicht haben." Also auch das hatte Renate ge wußt! Und er sah den rätselhaften AIi-druck aus dem Besicht seiner Schwester ... so hinterhältig, so halb läqelnd. halb sinnend sah sie immer urit sich hin, wenn sie erwog, ob sie etwas Bedenlliches aussprechen »solle. .Was denkst DU? TU willst etwas feigen?" fragte er nervös. „Man weiß manchmal nicht, ob man durch Lffenbeit schadet oder nützt." Und die rasendste, qualvollste Eifersucht durchrüttelte ihn. Er rang mit ihr. Hier war die Grenze. Seine Klugheit und ganzes Benehmen war erklärt. Aufgehellt die Verschwiegenheiten ihres Uesens, die Rätsel, die es ihm aufgegeben. Graf Burchard Hatte ev ja gefühlt und gewußt: feiner Reißen, späten Leidenschaft begegnete in Annas Herzen ein ungleich ruhigeres Gefühl. Er Hatte es nicht anders erwartet. Er trat nicht mehr der Mann, jähe Glut in einem Frauenherzen zu erwecken. Wohl aber war et der Mann und sich dessen kraftvoll bcwißt, sich lang sam und scher nach und nach ein Frauenherz zu erobern. Und sind nicht tieft stillen, lang samen Eroberungen die ftjWjten, .oertvcllsten? Im Feuer eines Liebes rausches die Eisen zu schmieden, die das Cebensglüct vernieten sollen das gelingt nut wenigen. Was in der immer gleichmäßigen, stillen Glut bet Achtung und Neigung zusamineiige sÄiveifzt wird das hält für ewig! Und darauf hatte der Mann ver traut. Er wußte, daß et sich die Hand seines Weibes mit den glanzvollen Aeußerlichteiten erobert hatte, die sei ne Persönlichkeit umgaben das Herz feines Weibes sich nach und nach dazu zu ersiegen, traute er "ich zu. Rur frei mußte is fein... ge gen Schatten ffUiite et nicht siegen .. das Bild eines dfodren ytliebten Man nes aus dem Tmipe! ihres Hetzens nicht reißen ... Mit einer Luge trat sie an den Altar getreten. Mit :iner ©ras Burchard langsam. Uno ein entsetzliches Gefühl schwoll in ihm an.. nahm ganz von ihm Besitz, erfüllte sein ganzes Wesen ... „Ja, aus Eifersucht. Ganz einfach auf Stephan. Ich glauoe, sie hat ihn geliebt. Wer weiß, ob sie nicht noch „Renate!" schrie er auf, .wa» sagst du?" 'Sie erschrak vor seinem Ton und dem entsetzlichen Ausdruck seines Ge siebtes. Aber es beleidigte sie zugleich, baß er ihr Handgelenk so umfaßte, als wollte er es zermalmen. „Du lügst!" rief er ihr in8 Ge sicht. und aus feinem Ruf schrie schon dir Angst: es ist wahr! Lüge Wörde hatten ihn davor bewahrt, ein Spiel zeug ihrer jungen Launen jit wer den. Mit vornehmem Takt verstand et, feine heiße Leidenschaft in verber gen und von feiner Liere gerade so viel erraten zu lassen, nil eS für ihn geschmackvoll blieb. Er war nicht bet ^Renn, j»mnI6 eine geringe oder unklare Rolle zu spielen neben einer jungen, schönen Frau. Er wußte es: ..ieuials würde cd in der Gesellschaft einem andren Mannt beitummen, sich der Gattin eines Grafen Burchard anders als voll Hochachtung zu nahern. Seine Persönlichkeit stand vor hjew jungen Weibe und der jungen Ehe wie ein eherner, leuchtender Schild.. Aber wenn sie schon mit einer Lüge an den Altar getreten war... Wenn die Liebe zu einem andren in ihr war Tann zerbrach alles ... Ein ungeheurer Zorn wallt» t* ihm auf. Zu ihr... sie zur Rede stellen... pr sagen: Fort, fort oon hier hinweg oon meiner Seite... ich dulde (eine Lüge in meinem Leben... Tie Welt? Mochte sie lachen Übet den schlimmen, schnelle» Ausgang der ungleichen Ehe... Nur keine Lüge... Aber dann kam die Eifersucht und krallte sich in feine Gedanken und zer fleischte sie, bis sie ganz zerfetzt und gestaltlos würben. Und ei blieb nur da» dumpfe Gefühl: ich kann nicht von ihr lassen... nicht In fein Grübeln hinein kamen die Stimmen andrer Menschen. An feinet Tür vorüber gingen zwei mit laute« Reden und Lachen. war ja gewiß. Urb viel gesünder für wußte konnte nun darum da er aufpassen. Aber wie sie nun ein dumpfeS Stöhnen hörte, so einen unheimlichen Laut, als wenn jemand sich mit Ge malt bestrebt, stumm zu bleiben, da ging sie sacht an ihn heran und chelte ihm den grauen tiff. .Aber Burchard... wie kannst das so schwer nehmen ..! So irgend etwas dergleichen hätt'st du dir ja Denken können... ein »leinet oorehe* licher Roman in aller Unschuld «ott. den hat schließlich je* Da» waren Wolf und Donat... schon zurück?... Stunden waren also verronnen? Und ihm war, all Minuten... S» befiel ihn wie Schreck. f» hieß, nun bald den Menschen wieder begeg nen. Und ihr. Ihr! strei Unmöglich! Und et hatte de» Wunsch, ihr und allen zu entfliehen. Er zitterte davor, daß man an feine Tür klopfen könnte... du Er ging hin au». Er vermied die Halle und suchte den Seitenausgang. Ptt ßch »och »a Richtung de» Guts- -p&'f r,!! f..r.5 I !v!!e (ilüi Vtii* n' iv ,.n. o gei..ig:e er z:i Den Ställen. Und eine Halde Stande spä iet kam Herr von Braunau in die Halle, wo er Herrn von Reiubeck und den Sayn Scnternth beim Schach traf. Diesen bestellte »r, und Er setzte sich vor feinen Schreib tisch nieder, die Hände auf den Stuhllehnen. Et saß unbeweglich, das bleiche vlefW wie versteinert in Schreck und Schmerz. Immer noch und atti immer wieder hörte et die Schwester reden. Und daß Olraf Geriet in Geschäften hade nach Saß nitz retten müssen und wohl erst peinvollen G^uh'.s nicht erwehren. Renaten schlug doch das Gewissen, und vor allen Xinaen lebte sie in Anv.ft, daß der Bruder mit Herdete sprechen könne. Tie Beririirfe d.inn! Das mar nicht auszudenken, lind Re nate fiitifte wohl, daß sie gerecht sein würden. Herdete hatte inzwischen von bet jungen Schwägerin bie Liedesae schichte .Stepban—Sophie Schüler geHort und auch, daß Burctwrb, trotz dem et diese Heirat nicht wollte, eine unglaubliche Milde an den lag lege. Tas halte denn zu einem scharfen Wortwechsel ./führt denn Herdete stand zu ihrem Bruder. Aus seinem Fernbleiben schloß sie nun auf einen ernsten Konflikt zwischen den Gatten, und das tat ihr leid. von jenem Erblassen an der Hochzeitstafel bis zu dem Erröten an diesem Mot- Anna aber war von einer unbe tV.mmten Angst ersaßt. Angst? Wo vor sollte sie Vingst haben? fragte sie sich. So eine tc richte Ahnung, als cb Unheil in der Lust läge, hat man wohl einmal, um sie ben andren Tilg zu oerlachen. Immer wieder ging fi« in (Sedan ken durch, mos sie gesagt und wie sie sich benommen hatte In kluger Selbstkritik fühlte sie: 8 war nicht alles richtig gewesen. Sie hatte fid) im Ton vergriffen. Wenn man ein Gewebe hübsch spinnen will, muß man Farbe und Stärke aller Fäden kennen ... Sie kannte ihren Ga:ten schließlich noch so wenig. Seine ritterliche Liebe hatte sie zu falschen Schlüssen geführt. Aber anstatt zu denten, er ist ein Mann, ich werde ihn nie beherrschen, er ist es, von dem ich mich führen lassen will und kann ... dachte sie: ich muß es anders ansangen, wenn ich ihn beherrschen will. Aber ihre hochfahrende Eigenliebe ruhte nicht mehr auf so sicherem Grunde... jene törichte Angst kam immer wieder. Und Anna zitterte eigentlich vor vein Augenblick, wo sie ihrem Gatten wieder in da» stolze, offene Angesicht blicken sollte... Er erwartete gewiß, sie solle sick schämen Und Anna ... sie gestand es sich nicht sie w-ofite es nicht fühlen und in sich nicht •ircft werden lassen... Anna schämte sich auch trotz all der künstlich fest gehaltenen. hochfahrenden Gedanken. an feine, des Vertrauenden Seite! Das traf ihn schwerer als alles. Und verschlossen, in die Geheimnisse Dieser ihrer Liebe gehüllt, war sie ne ben ihm hergegangen hatte seine Hüffe geduldet und erwidert... Wer wußte, ob sie niCbt gerade ton genommen hatte, weil er ein ver wandter des heimlich Geliebten war weil sie so den Weg fand jenem wieder zu begegnen ... Ganz unlogisch, ganz zusammen bangles damit, war sie 'iebeooll ^egen Ursula wie nach nie. Sie verbuchte, wahrend ihr selbst stopf und Herz so schwer waren, das gute Ding auf jede Art aufzuheitern. Und e» gelang ihr auch ein wenig. Sit saßen zu viert, abgesondert von der übrigen Gesellschaft, um einen Tisch und spielten tit. harmlo ses starten spiel, an dem sie sich in Kindertagen oft vergnügt hatten. Do nat und Wolf lachten zuweilen laut auf, so ganz ungeniert und knaben haft, wie die andern Herrschaften hier nicht mehr lachen konnten. Wolf war einfach selig, und in seinen strahlen« den Augen stand die Bewunderung für Anna alz deutliche Schrift. Frau von Rein eck, die sich am Whisttifch mit ihrem Gatten, Greti Weuder^th und Renate etwas lang meiUe und lieber bei der Jugend ge sessen hätte, sah aeidisch aus die Anna sah jeden Augenblick zur Tür. Aber was sie erhoffte und wo vor sie zitterte, geschah nicht: ihr Gatte kam noch nicht zurück. Nachher saß sie allein und in im mer steigender Aufregung in ihrem Wohnzimmer. Sollte sie schlafen gehen? Auf Bur khard warten? D'as Wohnzimmerchen lag auch nung für sich. Anna zwischen ihrem Schlafzimmer unb dem feinen. Die Türen der zusammenhängenden Räume standen fast immer geöffnet. So jetzt. In ihrem Schlafzimmer wie in dem ihres Mannes brannten Lampen Er konnte nicht in f:in Schlafzim met treten, ohne daß Anna ihn hörte und sah. Sowohl an ihr Zimmer wie an das seine stieß noch je ein tleine» Gemach als Toilette Diese fünf Räume bildeten förmlich eine schritt hin unb her, rnheloi. wartend, immer wieder erwägend, sie alle Türen gehen säße er hier erst Ich cr*e vi -'est. dvtte x'lnn.i ci: für..:*, :.ß da? 2:VJ "ar. Mochte ei* es denn dafür nehmen! Schon näherte sie sich der Tür, die in ihres Mannes Ziaimet führte, u.n sie zmu schlagen. Trotz da» ist bis schlechteste Waffe, sagte eine Stimmt in ihr. Sie zögerte. gut Nactt zuiucktäme. Es wui.dene sich nie-nanfc darüber, wenigstens niemand voa den Gasten. Tie drei Tarnen des Hauses freilich konnten sich etnrt Und da öffnete sich die Tut vom Korridor her. und der, an den fr in fieberhafter Unruhe .edacht Hattt, kam über die Schwelle. Sie erschrak. Wie sah er an»! Bleich, hohl wie jr.nand. der von übermenschlichen Anstrengungen er müdet ist unb sich kaum mehr Ich muß ihr helfen. Ich muß ihr Helsen! dachte er. Tas war der Gebanre, be. sich au» allen stäuipfen erhoben hatte. Er. der Reife, mußte ihr. der Unreifen, Hel sen... Bor allen Dingen zur Wahr frit... Unb wenn fi« bann bat andre« liebte... Ja. bann war t$ au6. Y\iS Glück vorbei. Tie Zukunft lag zetbmten am Boden wie ein Spielzeug, das für feine und ihre Hände jtlcht gepaßt halte... In dem Elenb diese» GedarkenS war es ein heimlicher Iroft, daß der andere ihr unerreichbar blieb... da« linderte so unmerklich "tie Qual. Da« machte die Mühe, sich zur Höht der Entsagung emporzuschwingen, unbe wußt leichter. Tas schlug ihm Brük ken ... es bewahrte ihn davor, in die letzten Untiefen der Eifersucht zu ver sin !en ... „Wn waS starrst du überhaupt vor ... mich so ans fragte «i unb kam mkhr in» Zimmer. s« Sie wich zurfid, y 1 Und diese unwillsflr!K|e, GfttzMche Bewegung erbitterte ihn. „Tu fürchtest dich vor mir?" ftilgte et. „Weshalb sollte ich? Wa« geht ich oerfteKe nicht?," sprach sie. b'irch feinen 7"n gereizt. .Ich abet ich vertehe Se ft o bes ser alle» bich fein ganzes Be nahmen," sagte et. Ihr schien, all sie er nun näher auf zutrat, al» habe er etwa» Dro- hen des. .Ich wol habe ich denn getan?" ties sie. „Hast du nicht gelogen mit niit.t gelogen in der heiligsten Stunbe dei nes Lebens?" Sie sah ihn an im sicher nach Verständnis suchenb mit einem uno Denn gerabe in diesem Augenblick begriss sie auch, daß alle ihre Gedan ken und ihr Trachten leinlich, un rein. diese» Mannes La- chenden. Mein Gott, dachte sie hat hier denn niemand ein Auge dafü daß ditfet junge Eherusker in die Anna Geyer bis übet die Chren verliebt ist? Aber sie saß hilflos. Sie konnte nicht gerade Heraussagen: Leidest du, weil du mich gehässig fandest? Ich war es. weil jener mich einst ver» schmähte. Er ist mir gleichgültig, plötzlich ganz gleichgültig, weil e» uns entzweien konnte! Wie durfte sie da» sagen? Sit wußte nicht, ob er daß so butch» schaute sie wußte nicht, was er bann von ihr denken würde. Und sich durch eigne» Geftänbnil vor ihm der Kleinlichkeit anschuldigen? Nein, nie mals! Als Gras Burchard das Zimmer feinet Frau verlassen hatte und Anna allein zurückgeblieben war, richtete sie sich auf blickte verstört um sich sann ... Ihre Seele, die während langer trüber Jugendjahre sich eine pHanta* ftifche Welt aufgebaut unb aus da» Leben gewartet hatte, fanb sich nun.in bet Wirklichkeit nicht zurecht. Nur vielleicht nicht, weil sie einfa cher unb derber war ... kein reiz volles Spiel mit menschlichen Schach figuren ... kein Z.uibergatitn, in dein ernste Männer sich von geliebten Ptin jeffinnen zu Sklaven machen lassen. Woh ob schließen und einfach zu Bett solle. Dazu war es noch viel zu früh. Man hatte sich heute so zeitig ge tttnnf. schon um neun Uhr. Da» ge schah zuweilen. Einige der Gaste blie ben dann wohl noch in ihren Zim mern zusammen. Wie, wenn Burchard jetzt etwa ganz gemütlich bei den Reinbeck» säße und übet Parteiangelegenheiten mit ftintm Freund plauderte? Ober, trenn er bei Donat und Wolf wäre. fei*m Liedling«? .Er achtet mich nicht mehr. Dann will ich nicht feine Frau bleiben" Da» sagte sie flüsternd vor sich hin zweimal, dreimal. Und dabei war ihr wunberbar zu Mut. So, al» have fie ein Doppel» Üben. Einmal war p« die Frau, die stch plötzlich in Unglück verstrickt sah und in einem Irrgarten von F'.r.t hierin 5,1. Me da5 rc.:ic fielcrtjilie: vpannuag genof} und es tragisch fand und e» durst) mitleidigen Zuruf steigert« immer noch steigerte ... Nicht hier bleiben als Königin gestern und Büßerin von beute ... ihn strafen für da» harte Wort ... sich feilst verstecken, weil e« verdient war ... Und immer mehr Seiten:,arge ta ten sich im Irrgarten auf, und ihre Seele tastete sich darin lunfotr unb fand sich nicht zu recht. .Wer hilft mit?" Plötzlich war ihr, äff frf Wk tfcr fremd und werde in der Fremde ge quält ... auf recht hält. Er sah sie erblassen. Er glaub!« zb verstehen... sie sah sich errattn .. Einst hatte et Heimat und ben Ihren ganz war. harte, konnte Ein Schritt verhallte irgendwo. Anna schlick! den Äorytor ent lang, bis zum Fuß der Treppe, dt« zum zweiten Slockwert jiihrti. Leise leise. Wenn ü'urchatb et erraten, Tür und öffnete. „Anna ..." Sie streckte die ui.d deshalb ihrer selbst nicht würdig gewesen wa ren. sie. Et litt. Sie sah e» Warum aber nur? Hätte ich mich doch nie um diesen Stäben und seine Liebesangeiegen heilen getünmmrrt, dachte sie. Wenn ich geahmt Hütte, daß darauf eist fol cher Streit mit meinem Man« er» wachsen würbe... ängstlich wo» sie wollte... Durch die großen Fenster de» Tr»v prnhauses kam das Monblicht. Sein Schein malte kraftlos die farbigen Muster auf die Treppe. Es war ritt Licht wie in einem Grabgewölbe. Anna hastete durch da» fahle Licht. Lben ber Korridor war bunfel. Er gähnte ihr entgegen wie ein tiefet, schwarzer Tunnel. Alle Hanta jit vollen Menschen nei gen zur Furcht. Anna hatte Unter den Türen einiger Zimmer kam übet bie Schwelle noch bet Schein des Lampenlichtes Heran». Da war Ursulas Zimmer ... hell ... ra Tonats ... minie! ... da Wolf» ... hell Unb als sie da» Chr an die Tür legte, hörte fie: er pfiff leise. Unb e» raschelte Pa pier. boch seltsamen unfreien Gefühl im Herzen. .Ick...' „stemm, Anna," sprach et und nahm ihre Hand, .komm laß mich mit dir reden wie wie oielleiiil ein bester Freund wie ein Bater." Sie sah es ja, baß tr erschiittrit trat. Sie begriff nicht, weshalb Aber ihr Unverständnis lomve sich nicht in klaren, liebevollen Fragen äußern. Es lag so auf ihr wie Unsicheiheit mehr noch, wie Schuld. Sie klopfte. 6» leicht und fete unb leise, wie das Geheimnis klopft. Und der Mann da dnnnen hörte den raschen kleinen Mlopston und heb horchend das Haupt von seinem 8titf, ben et nach Hause schrieb. Nun wieder. Er sagte nicht Herein. Aus so ein Utopfen antwortet man aus Instinkt nicht laut. Er ging Hand gegen feine, Mund aus, und das hemmte bee Ausruf auf feinen Lippen. „Ich muß dich sprechen", Er zog flüsterte fie herein. Sie sah sich um e» Gott Augen..." Er hielt war ja fein unb Donate gemeinschaftliches Wohnzim mer wenn Donat da in irgend ei nem Lehnstuhl herumräkelte ... Aber er war nicht da. „Was ist lo»? Wie siehst du an»! Anna wa» glühen mit helfen, ^ch bin sehr unglücklich. Mein Marn liebt mich nicht mehr. Et verachtet mich. Du mußt mich fortbringen van hier". Et starrt« sie OB ein paar Se kunden lang. Dann platzte er heraul draßtsch ungläubig: .Ach du bist verrückt ..." „Wolf", fuhr sie beschwörend fort, .wenn ich boch komme unb ei dir fette!" „itind besinn' dich doch bloß? Wie soll ich dich fortbringen jetzt! Das ist ja kompletter Unsinn TO' mantifcher Firlefanz du biß jd wohl ganz von dir.... .Nicht jetzt nicht in der Nacht nein, ba» geht ja gar nicht Aber wir wollen darüber sprechen ... mor» gen vormittag ... ertrage Peinlichkeiten verstört umherwanderte, vergeben» nach einem Ausgang suchend, oil Hände ringend, .wa» soll nun werden wa» foil nun wetten!" bu und ich und Donat unb Ursche... fammen belt ... wir gehen fort. i'aiid billig zu faufcit 830 Acker Yrërirlent in fitter Gönnt* Nord Tak-ta von ,i'nnituM: zur ist Umfi.iiidf tiaibi-r billig '.u kaufen, fli'ine !v auf doiu Land. ein paar ^ur Meilen Von Eijvnbahiifta- tion in dentickuT Aniivbhnig Eigvntünu'r gelegen. bvauftragt uns, jeUjeiten zu erfahren zu fliehen. Nun dachte fie: Wo!f Ton at Ursche —. Sic war nicht allein. Ta waren Hetzen, zu denen fie sich flüch ten konnte ,.. Ctjne Besinnen huschte sie hinaus. Draußen auf dem stortidor erlojch gerade fern am Ende ein Lichtschein, der aus dem Treppenschlacht no* herausgequollen dal Land zu Prrfanftm und machte sehr niedrigen t'reij. Weitere ifin« bei: Xex We fefrr fie gedrängt, (114ki) in der Würben«, Wi«w VitS, gramer. X. T. juA II in regend ent die ^erti etmig di 5taai v Iii zeiget I in dortiger hegend iibvriv.'iiimeii. Cr Mt berechtigt, ^(jlfllititgeii und (Fel der für d,i' v'Matt in itnjrreui A'amen entgegenzunehmen. Sir bitten. .m Hahn bed nach »irüsten bebiljli^ fein. Frank L. franM, Wfschaltvfiiliref. sie 4Vrr Weorge in Gtmito« hat die ilgeiitiir fiir den ?taatS« •liiii'iger d»rt libvrmnmiieu und ist berechtigt.^ W'iiellinigen und Welder fiir den Staat' Vhi'eigcr entgegen* vmelimen. Wir bitten die Teutschen dart, .SVrrn bei Werbung neuer Leier Hart) An,i!leii *n Helsen. KriegsAtlas Ter oon tiein an im Tunlein keinen Schritt gewagt und sich vor den Finsternissen der Nacht immer halbtot geängstigt. Auch jetzt wurde sie v»n jener tö richten. peitschenden Furcht befallen, bei der es immer ist, als schleiche .'in unsichtbares Wesen Hart Hinlir einem her ... Und diese Fur.it trieb sie Hinwärts erhöhte in ihr das Ge fühl uon Not und Jammer stei gerte ihr» Lage bis zur Unerträglich keit. beste im Markt Dem allgemeinen Verlangen nach guten Warten der in den europäischen Wrieg verwickelten Länder :Nechniin| tragend, offeriren mir den Vesrre des 0taatc-Anzeiger und solchen iU es werden wollen, den besten »lriegtz. atla« im Markte, enthaltend [nlaen. IM: Karte der Welt, zeigend qje Lt». derbesijjungen aller ^atiouen des £r de. Karte fero**, (15 bei 8«V) zeigend alle Viinder iirava*. deren «Leitungen und die c.iininielji|(iye ueb iitje der großen i riippeniitafien. •orte Rnßlanb« (15 bei 23 flol) nebst Zivile der (^rriizliiiiber «5bnw« den und 9,'utiifgeii. teiitfdilanb, Oesterreich llnaani. Rumänien, Bul garien, Miimefien und Türkei. forte Oestereeich-UngotN» (15 bd {oU» nebst 'Zheil iivr Wreiizltinbet iViitfchlanb, Schwei'., Italien, Set dien. Montenegro, Rumänien ueb Rußland. Horte der Türkei (15 bei 23 flol) iiifammen .nil aiif.fiihrliden »ort« oon Montenegro, Serbien, Innleiten, Bulgarien, iHiuiiaiiien, Albanien ueb Griechenland, und Theile her Wren#» lander Richland und Oejterreich-Ue* gam. lorte ^toekreich» (15. bei 23 flol) nebst Theile ber Wren.jländer Eng land, Helgirn, Deutschland, Mm sie „Wolf", sprach sie mit fliegendem Atem, „du mußt zu- Er hat nfijt mfchan» moralisch. Za. (ft echtel mich nicht mehr, sagt er Unb djfr ich nicht da» ertrage nicht .. ich Zuletzt schrie fie e» fast «nd packte mit ihren beiden Händen seinen Ar«. Da würd« feine Stire finster, nnl ber Ausdruck von Unglaube, von Bet» ftändnisiosigkeit verschwand. (Fortsetzung folgt) Ausgleich. Sic: «*, Adolar. ich fand «I so finnig, dah dir drr Herr Pastor nach der Xrcm unj eine Bibel fchftrtlr. Cr: Ja, ich techte oech dran, ha hatte dir kr ftiaefcflhmmU nitfen* rie »«Wich fchMta B* fk Schweig and Italien. Horte Tentschloed» (15 bei 2.1 Hol) nebst Theile Oer angrenzenden Van der &d*ueiz, Frankreich, ^'elgien, Äie derlande. Tiiiieuiarf, Rußland eib Oesterreich-Ungarn. Tazn kommen weitere ausführliche harten ber Niederlande, Belgien, Viirembiirg, Schweiz, Spanten ueb Poitngal, Griechenland, England «Üb i Wale?, Irland. Schottland, wb Schweden und Norwegen. Körte Atollen» zusammen wttt bra Inseln Sizilien, Sardinien eefr Eorfika, zeigend alle wichtigen Hafö» int Adriatijchen, Tnrrhciiischee lieb Mittellündisch-'n SWecr. Körte Aopoe«, Chinos e. Koreas, welche besonder? Interesse forbee A» got der deutschen Besitzung scha« in S- u ei fttsltft» China unjd deren beabsichtigt» Einnahme durch die Japaner. *ef de« Nmfchlog die Bilder dUe Ö,*wkieiw*ioberier Der 6 1 Herrscher der friegsührenden nen und eine Menge wichtige fünft über die Störte der Heere, Zahl der Kriegsschiff» Mannschaften der Marie» bet grßhtm Länder IM Krieg». Ties ist der beste Ettal t« Keine Mbcv» beéchhe Jcitaiw «gcht so liberal» Offerte, »irWww» ewe bestimmte »èjatzl drucke» Mcs. Deshalb mach* WS ueb ßch»rt «ich bicjoa ftNiâl, b» tz» «orrath HdUi# eicht Um» «|g|» Im »Erb. «r frleii» al»« fichtti fcf è'Ä A \n\n Roman ben Iba ?ov-9b. P« Sttzats-Aezeiger». &Um*tiK V. Sb* Kreit»» bee 14. $*•{, »"»Wf' us In sail I ii* W ^»1 WW»»^MV WWVMH» StaatS-Anzkiger. Bismarck. N. t. tVrr Wttrl Hahn in (UtfrlWa fort An die Beset Ht Gkantoe #. D. Ilninrgrnb an der Hand.