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..w zf 4t -V NF i C, ff ÄM&â •^w v io# M»r »eidfMrb. •••I'M I mm»«H »Hier ist der Hund," lagte der Ma«», eh«M tleine« Storb vor mich tziy'tellend. „Was für ein Hund?" fronte ich Wâ?lnijlz uub ahnungslos, beim es Dgr'ichpu U Übt vorbei und ich be ten! sehr schl.iirig. „Ter 'ètor nschef hat gefa t, ich W Mm gleiui Herausbringe», damit er Heute noch Av fref'e» und tz' hf*t C*: V -. Vürf 1 r'^W 31t Ter Mann zuckte wieder die Ach fein «Woher kommt denn daS Vieh?" flPijte ich schon fcfjr ungeduldig. „Ja, bei» schein luit mir bet Herr Stationschef nicht mitgegeben. Gute Nacht, Herr .yoral" „Ta sollen doch alle iiebenmalhini« bertfu'tviiuiibiiebjiiituiifenbljimbertiie beuundsiebzig Teufel. I Was machen wir den« jetzt mit dem Hund, Der Angesprochene, mein Haus «ßister, hatte inzwischen auS dem Sfcrb einen niedlichen, flehten, schwarzen, gcUbuufiieblitzten Tackel kttWfleljoU, der, nl» ich midi jetzt *M Wb niederbeugt, mir sofort mit jener ungeheuren Zunge, die audi Ichs Ii dem kleinsten Tadel ,)u eigen ist über das ganze Gefidst fuhr. pxt«?/ vielleicht in gnädigem Herrn friiiym Schlafzimmer. ..Lie sinb wyhl verrückt! Pah ich hie gaiMc Nqcht wegen des Win tons dieses armen Wnruu% ber sich natürlich hier go«4 fremb fühlen wirb, seilt Ame schließen sonn!" fCtyr im Badezimmer. wTftS liegt daneben. „Ober in der Waschlüche, «Da hört man durch ba Abflich ffhi des Badezimmers jedes Wort wins." I *3u der Biblip^hek oben. er mir meine Bücher zn fntien ^niijngt und, weint et 01t bie Abteilung gerat, mir I Q&9& volljpeit. Ter Hmib iiiiifj Mnai#51 Geben Sie ilnn zuerst etwas WW*. Md dann hinaus.'. .Aber Dwhin?" ..Vitt', wir haben ja vier Hunde Wlle „nd. „wie* drei Hxubc" bei bettv SÜxortc „mir" machte mein Hgusineifler sin etwas fondetbares Siecht. fVit ljpgen iö doch sliuu naht' W#| Hause, und dq ich in der Nacht nur bei offenem weitster schlafen kann, werde i) den kleinen Hund dort auch wu seln hören." I Ah! CsM 6er Hülsn wird er nicht vkhzseln, weil er bort den Geruch f«| den whcreit funden hat. Und sy eijien kleine» Hw.ud hört man ja qqr nicht herein," ,« «Und die anderen Hunde, wenn *1 W ihn und zu ihm hinein und yicht *u ihn, hinein kqn uro?" »Phl Denev sag ich's schon nor fef,** weilet -.^11 HiHiviiieifter, in dem er die Peitsche. :nit der er die drei Köter beherrschte, uon der Wand herqhyahm. $q geschah es denn, daß der kleine DqM éik kleines Hündchen mit hezsg, daS au die Wohnu,z gen leinet neuen skollegen anstieß, tzreuyd Rojko hielt, die Peitsche in -âj 6er fthebetten Rechten hin und her bepMSff, eine eindringliche Rede an 5', _iv i' 4* v „Ätfl&pti", und diese verstanden yc gar lpohl. was er ihnen fiß, Weuvigst in ihre drei qus denen sie neugie kyWnen waren, zurück- och recht w biv rschte, hjt ich und mmm âS aar hqld elege. dach ich aber iwu M'ü n^Nr mtb luiaf 'iuiivr f^e äi)rte, bellte in flirrn VIb» '«Yen aus Üeibecdräften. Beelzebub über, mein grösster uub jiitnimr, vine gutmütige, sdiwüynerifdje, ge •miituolli' ?eele, lienlte i» langgezo iiviten Zöiie», bie in bfr/tiejiu,it iieie beouiuieii und sich in jd)win delude Höbe emt'orhoben, 111 bie '.'»'acht biiuiiiü uub nm Himmel bin cuts, daß es zum Herzzerbrechen mar. ßfltn vergeben? suchte ich mid) vor bi.sein HöUeiiU'eftüfcl dadurch zu retten, baß ich ein £hr in einen Polster vergrub, uiw beiß andere mit aller itrait euu'H Hülster piesjte, Uni sunfi! tlaii,i deutlich konnte id) nod) lüwugeii Augeubliden schon wieber bie einzelnen stimmen bes Äou erts iiHtericht'ibi'ii, buy (ich in,zU)i)d)en nuo einem ier',ett 311 einem Quartett eiitluiifelt hatte, ba man K'UI und) du® fd)iille Quieken de* neuen^Vln lömmliugd vernal»», Ta erfaRle mich vine inuneiilose Wut Wer wohl biese verrückte few hm Itiettf." *3# N«.'t b* im?" fragte ich schon etixM ärgerlut). „Nun, der Hund?" $cr Hund, der mit der Bahn für $it ang»bmm n ist." «Für ini*V Hu?id? Ich Hobe jMi feinen Hi tieftcflti" Ter iSii.uf sie die Achsel», ..Per Herr T' n»d-f hat mir ge iget, ich soy iij.i hertragen," sagte er lüpas obstinat. „lind der^uy» jLl Ott mich adtff fcrt?" r„*a." 1 „Wer ist beim ber ?fbfciider?" A \bee gehabt hatte 1 Wer mir d» in der Viadjt einen flei neu Hiuib in ba? Hau*? gesandt hot te, als hatte ich nicht schon .vGid? genug! llebeihaiibt, diese imiilniib lidie jtfütfiidjlvlojigfeU, jemandem eliuaS in dac. Hau» ta stellen, ohne vorher zu jragen, ob cS ihm auch recht ist! z ttlydjeiifc erhqh ich mich aus dem Bette, '(em peUafeJ we»igslen mußte irgendwie ein tin be gemacht werben. .'Iber benot' ich »od) au5 dem Hanse gekommen mar, hatte» sich auf einmal bie wilden -Lüne in ei Ii leises, uiuisil nils-: Wiitseln Dt'i' lUuiibelt, um tasd) ganz zu verslum iiieii, uub id) hörte sd)oii vormut'N voll bie Ehmiiie Ko|to? erfdjnllen, ber den Wtonen uadibrutfvooU die Wvnverslichfeit ihres Benelmiens vor hielt, 11 lib biird) irgenbittfUhe ge lieimiiivbofle "Vii'ltel ich erfuhr U'iUer, bafi ein bereit? völlig abge iiugtev ^chinfiMibctn hierbei eine Atolle gespielt hatte selbst das jüngste Wieb hxx Kolonie 8MW Zchtufigeii bradjtt. Ader ba ich nun schon au? dem Bette mar, musste ich doch nachsehen, ob sich denn keine Spur nitbeifeii liet»e, luer bieten verbreWit, int gUiitseligen liiiiiall gehabt hatte. Ta stund noch bei Mo ib. darinnen et was Holzwolle und sonst nid)t». xUu Ben ein {ettel mit einem '.'lppell an die VglmHeamteii, beut „armen Tie re" Wasser zu geben. VI tut) hier: sonst nichts, Tod ja, ein Heiner ro ter Sirenen, vjieiibar von ber Vlut guheHeUi' au »gepappt, mit dem Vtg men einer iteirische» Stadt. Ta schob e$t mir wie ein Blitz btird) bie Seele, ^in S-teirischen war ja vor wenigen Tagen bie junge Sotii iiiei|iiid|lerin gewesen, bie immer so nett mit mir.mar! llitb morgen früi) sollte sie hier eintiefieit, niid wollte schon in bett ersten Morgen stunden bei mir vorüberfoitimen, „hoffentlich allein", wie mir ein paar tyilen gemeldet hatten. Das s"titi' also wohl ber Willkommgrnsz sei«. Hrninmend zog id) mid) wieber in mein Bett zurück. Ans bit* Hiittbe schienen lvirflidi ?Hojfov Worte bau trüben liiitbniif geiuadit zn l^ben. Tiefe Glitte heri )d)te. VI ber mit nifi» iter iKtihe war es boch vorbei. „Natürlich ist sie ec gewesen! Tov sieht ihr so ähnlich, wie nur et li'tix*. So ist sie ja eigentlich in al lem. Immer nur ba* wichste sehen. Nie dav, lvac' darüber hiuutiv liegt. Sie schickt bett .^itiib. Wg ich mit beut vtiiib machen soll, an ba» de »kl sie schon nicht mehr. Tai der Hund in der Macht ankommt, bau ich da nicht iiu Handumdrehen ein Quar tier sijr ihn in Staub setzen kann, das liegt schon jenseitthree- ^eiidjtv freifüs. (ligeittlid) stellt man e-5 ihr aber and an. Hinter biefer slachen Stirne kann nur ein Bogelgehirn sein Hub biefe nach answ«it stre benden iVZiiiiütiiriiüsvii haben die Ka rikaturisten doch mit :Mecht zum Vliiv bruifviiiitU'l der .Befdjiäiittheit et Wühlt. Vi Ii derlei Tiitgen kann man flaiij deutlich erkennen, basz ihr gan zes Gescheitreben nur ein angelern tes Geplapper ist. Wo es fid) um etwa? Praktisches handelt ober um etwas, worüber man ihr keine Bücher zuqi tiefen gegeben hat, zeigt sich schließlich doch, daß sie eine bnmiiie tikm/8 ist. Matt soll sich eben nicht totfit titwm Hübschen Besicht, gugeiieh men Geplauder und freundlichem iMue einfangen lassen. Hub was ist denn eigentlich mit bieser gait Mt Freuodschaft uub Zuneigung Sie tut einfach, wozu sie geiabe Viist Hat. Nch komme bobei weiter eigent lich gar nicht in Frage, als bajj es n Spaß vtqcht, mit mir zu Wr po« »e« ich N und mit mir nett zu fein. gqoisservHen bie Ablage |q|tf für ihre Gedanken uub fit. Ihr fiillt etwas ein sie muß mir das gleich »tiefe versetzen, und sie Wk picht ^intual daran, ob sie qtfl Vl*V andere Gebankenreilie» Ü, mit heyk» ich gerade beschäl-. Ihr gefällt ein Bnch fip fchidt mir bieses Bud), «fade andere Bücher zu «ich hieses Buch vielleicht Mchz jetzfl «Ifta m\k au Kv V und gvlÜH'tl leitua bin, ball ut) im« inviiu' -,'eftiire fei Mi aiivi.iilH'ii kann. Sie sWt einen Tadel, ber ihr gc* "fällt, ihr madit es einen Spai's. mir etipg? zu fdji'itfefl, sie unterteil 'ich bübei, meint sie sich meine Ucbcrra sd)u»js vorstellt natürlich, und mir stellt iie bett Xacfcl in das \\iuv, 1111b ich kann sehen, wie ich mit bei« *tu'it fertig merbe. Sie schlaft ver gnügt „im Bewusstsein ihrer guten lut" r—. mib id) kann rnid) hier schlaflos aus tik'ineiu Xtpger tpiU' zeit und bet ohnmädjtiger Wut ber sten. Aber find sie beim überhaupt an ber*, die ganzen Weiber eine ein zige ausgenommen? las nlleo ist ja so echt weiblich, biefe Bejchrü®ktl)eit mtb bieje engherzige Selbiisudit. lio)'aiiiiinbe, ^ojaiiinnbe! Wie recht hast du bnd) mit allem bejii, was bii an M'ineii Gesdjledjl'-geiiosjiiuu'ii aii?,sufe|jcii Hast! llitb da ist man ber ili'arr uub setzt fid) ein für Gleidjberechtigung der grauen unb bcrliy Tinge! fiber bit kannst mir Heute oder ein utioei'iuul in.der sprühe nod) so oft voiiiberfonimeu, unb so „allein", als man, überhaupt nur sein kann! och werbe mid) Hüten. Tu wirst al lein bleiben von mit aus. Ich Habe huh setzt erkannt unb ich bin fertig mit bir." Aber Vorläufig war ich doch noch nicht gait5 fertig mit der jungen Tarne, So lange diese Nacht dauer te, wenigstens liidjt. Tenn das id) fertig sei init ihr, uub was ich sonst in plötzlicher Erleuchtung erkannt hatte, bav wiederholte id) mir noch gar oft. So lange mintlid), bi? ber helle Tag anbrach imb bie Sonne meiner vergeblichen Bemühungen, doch nod) einzuschlasen. spottend lachte Nur bafe baun wenigstens ber beruhigende (.tiebaute bazufaiii, basj lit jetzt da brimten ipoljl verdriesslich ans- und al'wanble, während ich. wenn a ltd) mit einem mächtigen Arnmmschädel behaftet, ruhig in iitei uem Bette liege. Als ich cublich ausstand, »nch, weil ich für Hi ut be ein fühlendes Herz besitze, mich doch bei »iojko »ach bent Befinden unseres jüngsten Hausge nossen erkundigte, da meldete mir ber •Viaim mit sichtlicher Befriedigung, dajs der .wir Statioivvdiej in aller Writhe ben âtorb mtb bett Htinb wie ber habe holen lassen, weil es ein Irrtum gewesen sei unb der Hnud ei-' item „anderen ,yofrat" gehöre. ß» ist misslich gut. basj es fjent zutage so viele Hofräte gibt, denn mit betn Xiittjt, das mir ber „anbete •^ofrat" über meine Freundin aufge steckt hat, hat er boch recht gehabt ,\ch wenigstens bin bei meiner nächt lichen Erkenntnis geblieben. Mittel flfflrn die 3r(fraiifljcit. Ter Tampfer von Toner nach Calais war Von Reifenden überfüllt. Tie See ging hoch. Tie Tanten betäuben sich in ber Kajüte in 1st Wartung ber üblichen .{ttfälle, die verve it raiidjtcn auf beut Berbeif, so lange dies eben möglich war. Plötz lid) würbe eine elegante Frau in den besten Jahren heraufgeleitet, die so schnell von beut bekannten Veib befallen nwbeti, bnfs man be dad)t war, sie an die frifche X'iift zu bringen. Bon einer Gruppe mehre rer Herren löste sich ein ältlicher Mann los, trat ans bie Patientin zu uub sagte: „Seekrankheit? Wviue Spezialität!" Tann zog er eine Bonbonniere aus ber Tasche und reichte ber stöhnenden Frau eine Pas •stille. 'Tiefe idilmfte bas Ting hin» miter, fd)litg bie Vit igen auf, liess sich von beut SleUHub ein Beef stent' tilth ein Glas Prefer yls Herzens, itärfmtg btiiigeti und erklärte sich völlig hergestellt. Vllie Passagiere drangen in den \eilt'iinitler, er möge ihnen von ber Wuuderorznci verfaulen. Tod) die ser erklärte, Madame bas letzte Stück des Bor rat s gegeben zn haben. Beim Vaiibeu, 0 ja, bie Schachtel mit zehn Stück 12 Francs. Gesagt, getan, und als bie Reise zu Csitbe var, hatte ber V(r*,t mehr als tiOO Sdwbteln mit Pillen veikaust. Al lein bie Webizitt blieb bei alle» stäii terti völlig wiitungslos, unb bie chemische Analyse besagte, biefelbe bestelle au? dufter, mit etwas Soba gemengt uub fei Völlig harmlos. Tas (frftauiieii über die Wir kuiig. welche sie bemiod) bei der ei nen Tame an Borb gehabt hatte, währte so lange, bis einer der Rei' senden zufällig den Arzt und die ge heilte Seekranke in Paris Arm in Ann promenieren sah. Irr hielt das Paar fest, und der Garnier sagte iredi: „Mein Gott, die Na'tnren sind nicht gleich, bei meiner Frau hatten die Pillen gute Wirkung imb bei "iir eine nod) weit bessere!" i 111 t. Kritikt (in einer neuen Operette eine bekannte Melodie hörend): ,,t?» stimmt doch: loa# gut ist, touuiit wieder." Anzüglich. Unteroffizier: „Mensch, machen Sie doch nicht ein so trauriges Ge ficht wie ein Affe, der erfahren hat, ba& S i« voy ihm ab ftiwuienV' Ter Vtaatt-Anzeike?» Bismarck, 9t D., DieaStag. de» 34. J«at. JfrruHÖr. $eii 5. CI(C(HuiH'ch. ch »»••»•11K1 l' t» .Tu strahlst ja so, als nwyn Tir wer weis was passiert wäre!" lachte Alo^eiew, Soli» am Arm fastend, ber eiligst vorüberging, ohne den Frciiiib zu bemerken. „Was ist bemi low? Erzähle mal!" fichr er Mr^ub. fort uud luiwte Soriu aui hie Seite, „och hahe eine Stunde bekom men, Btuberherzl Eine Stunbe, sage id) Tir...! tu'tzt. Bruber. brauche id) nidjt mehr ohne :'.Hit|ag zu sitzen! Tas ist nun vorbei!" Sonn lächelte breit unb bemerkte in seiner Freu be gar nicht, das der feine Wegen ihm trotz bes in bie Höhe geschlagenen Paletotkragens den Warfen Iii uub riefelte und 111 dün ne»» Strahlen vom Wilsen schirm über ba» Geficht floss. das ist chöu!" lid)te Alere jem. „Tu Glücklicher! Uni) id) laufe und taufe aber keine Mög lichfeit, Stunden u bekommen, utib wenn ich mich gleich auf den Kopf stelle-!" „Äozn brauchst Tu denn Stun den Tu bist doch so gejiellt, dasj... Was zum Ten Irl brauchst Tu Stun den'«'" „9«id)t für mich, Täubchen! Nicht für mich! Ich brauche sie tuirfiid) nicht. Vlber warte... wohin willst Tu?" unterbrach Ale^ejew sich plötz lich selbst. „Hier weiter? Na. bann adieu! Ich niitfj hier hinein ... will bei Bekannten nachtragen, /ob sie uidit etwas wissen, sie Der* Ipradjeu mir. (it reichte Sotin bie Hand und Derjchmaub in einer Haustür. Soriu )chliii|ie tu feinen ichiefge tretenen Galosdjeu über bas nasse Tlottoir, gebanfeiUo» in bie Regen Pfützen tretend, bereit Wasser in großen Tropfen ausspritzte. Aber sein Geficht strahlte nicht mehr wie vorher. Tie erste freudige Erre gung mar vorbei, und auch das Wetter war nicht gerade dazu ange tan, heitere Empfindungen zu er wecken. Ein feiner, oiifbt iuglidier, melancholischer Regen sprühte vom Himmel herab. Auf beiu Fahr dämm unb auf dem Trottoir bildete fid) halb eine zähe Schmntzschicht, uub soUülb eine Trojchfe vorbeifuhr, würben bie Passanten mit diesem iheii Schmutz überschüttet. „So also ist das Vebeti!" seufzte Sprit, für sich, ohjic selbst zu wis seit, woraus fid) ber Sens',er bezog auf diesen regnerischen Za.i oder aus seine eigenen (Gedanken. Beulte und schalt fid) sofort einen Narren. Aber als er nach einem Weg von fast einer Stunde schliesslich feilte Wohnung in einer der entlegenste« Strasse» der Stadt erreicht hatte, war bie frühere gute Vmme wieder gefehlt. Als er den mir zur Nacht verschlossenen Korridor betrat, auf welchen fid) die Türe« der Stuben tenzimiiier öffneten, deren kleinstes er selbst iitue hatte, stellte sich So rill vor, weldie uugguehiuc lieber* rafchnng er bind) die Nachricht von der Stunde feiner Cuurtiennirtin bereiten würbe, bie seit sast zwei Monaten keine .Stopefe mehr von ihm erhalten hatte, unb wieder erschien auf feinem Geficht das breite, gutmütige Hücheln. Er warf bie .Korridortür abficht lid) laut hinter sich ins Schloss und hantierte lange vor feiner Stube mit dem Schlüssel, ba er uuif te, bass die Wirtin bei jebeitt Geräusch aus ihrem Mitunter zu kommen mtb fid) zu vergewissern pflegte, ob sich .nicht irgeiib ein -„Freutbei" in ihr Reid) eiugeid)lichen hätte ein „Fretuber", b. Ii. kein Stubent denn Studenten, ganz gleid) od be-, kannte ober nnbekannte, rechnete sie nicht als „Fretnbe". Vlber bieses Mal blieb alles still, uub Soriu konnte bie Wirtin nicht, wie er es beabsichtigt hatte, überra scheu. Erntübet vom Weg, fetzte er sich an den Tifd), um zn arbeiten. Vlber er fand keine Ruhe, Er hätte feine Freube gar zu gern irgend je maiib mitgeteilt. Er stand auf unb begann luftig pfeifend im Zimmer hin und herzugehen. Unterdessen würbe es Abend. Im Zimmer tvar es idjoii ganz bniifel. „Ad), Sie sinb zu Hause!" hörte Soriu plötzlich bie Stimme der Wir tin, welche bie Tür ein wenig öff nete 11 üb ben tiopf in bie Stube steckte. „Ich habe Sie gar nicht kommen gehört. Haben Siebenten Brief von Hanse bekommen?" Tie Wirtin stellte.regelmässig bie nämliche Frage, bevor sie tun Gelb bat es war ihr peinlich, mit ihren Mietern von Gelb zu reben, da sie beten finanzielle Verhältnisse sehr genau kannte sie sragte daher stets noch dem „Brief von Hanse", bevor sie auf dieses heikle Thema kam. „Ia, sehen Sie, ich buchte... met leicht habe«. Sie Geld bekommen dann gefcen Sie mir vielleicht auch etwas. Id) brauche.. „Nein, ich habe nichts befcmv men", seuszte Serin traurig, ent fchlof'en, feine Wirtin noch etwas zu auali'tr. „Steine Kopeke, Vlnna Paw !omiia!" „Hub ich dachte... Sie wissen ja selbst, ich brauche.. „Und ich, Anna Pawlowaa, ich brauche auch..." „Also nicht?" Tie Wirtin seufzte. „Nein, Anna PtUvlown«!"... seufzte and) Soriii. VI una PaiülowM w^gt? nach dent lid) den Mo4f._ „#a, was if« dent? da zu Machen'^ Wenn nicht, dann nicht, lunii liififs ich eben sehen, wie id) fertig werde.. Aber was werben Sie ma chen!"* „Ach. ich werde fthon irgenbiuie. Und nach einem Monat bekomme id) ja für die Stunde.. vielleicht be,.ubit man mir aud) im voraus", sagte Sorin in gesucht glcidjgiilti viem Ton. ,Hur die Stunde?"- Anna Paw U'uma» Gesidjt begann zn strahlen. „Also haben Sie eine Stunde be kommen' Warum erzählen Sie baS iiuht ?.. Eine gute Stunde?" „25 Rubel, Attila Pawiowna! Verfldwii Sie? Fünsuubzivan ig! Ein ganzes Kapital!" rief Sorin vergnügt, indem er den gesucht gleichgültigen Ton aufgab. „Na, Gott sei Tank! Gott sei Tank! Ich habe mir immer den Mops zerbrochen: wovon wird der VImiiftv leben?... Na, und dann »erden Sie mir auch die kleine £d)iilb. .. Nicht auf einmal! Nicht auf einmal!" winkte sie mit ber ."oaiib, als wenn sie selbst über ihre Worte erschrak. „Nicht ans einmal, abei ^'o nach uub iiadfr .." „Selbftverjtäitblid), Anna Paw loiviia!" lachte Sorin. «Ihnen ge be ich selbstveistäiiblich zn allererst ab!" „Na, Gott sei Tank! Gott sei Tank!... Und ich habe mir immer bett Mops zerbrochen: wovon wird der Aermfte leben?" freute sich An im Pawiowna, uub fragte plötzlich, den Ton ändernd, mit geichäftigef Miene: „Wollen Sie beti Samowar haben? Es ist ja schon Abend!" „Sdileiseit Sie ihn heran, Vliiita Pawloivna!" lachte Soriu froh, verbesserte fid) aber im iiämltdjen Augenblick: „Aber nein! Wissen Sie, id) werde lieber ausgehen!" „Tas ist recht! Gehen Sie aus!" pflichtete Anita Paivloiuuu bei. „Wie lauge find Sie schon nicht aus dem .sSaiiie gewesen!... Ich habe mir ininfer gedacht, bajz es ihm gar nicht langweilig wirb, so allein in feinen Vier Wänden ,yi sitzen?" „Mir war nicht nach Ausgehen zu Milte, Vi Ii na Pawiowna!" „Tas lässt sich den ken! Ich ver stehe, men it man Sorgen' hat» ist einem nicht nach Ausgehen zn Mute..." Zwei Miniden später verließ Se rin bas Haus. Wohin soll ich geheti? überlegte er, au ber Haustür stehen bleibend. Zu (tiregoriem? Cber... 311 Toka- lews?... Er lächelte froh, unb sein Heir begann schneller zn schlagen. Clga konstantiitowua ist jetzt gewiss zu Haiije... cfivog er, auf bie Strabe pretend. Nach einer halben Stunde fast Sorin in dem mittelgroßen Zimmer mit der allen Frau Tokaiew uub ihrer jungen Tochter Clga Xioiiftait tiiioiviui beim !ee. Et ituir heiter gestimmt, lustig unb witzig. Clga .Vonstaiitinomua lachte über jede \lleiuigfeit, ihre fui'4iiefd iiitte neu Haare schüttelnd, uub bie alte Frau lofareiv lächelte liebevoll, we iii.jer über die Witze Soriu» als über bie Freube ihres Lieblings. „So milliter huben wir Sie schon lange nicht gesehen!" sagte bie alte Tame. Soriu ein neues Glas Tee reichend. „Ja, das ist heute ober aud) ein besonders ereignivividK'f Tag für mid): ich habe eine Stunde bekom men!" antwortete Sorin. «Aha! Tat um sehen Tie auch gerade wie ein Geburtstagskind ans!" lachte Clga isioiiiiatitiiioiima. „Beisteht sich!" bekräftigte Sorin. „Sehen Sie, ich bekomme 'von Haufe nichts —^det Bater hat ja auch ohne mich noch die ganze Fami lie auf bem Halse... Wie sollte idj. mich ba nicht über bie Stiiiibe I reuen?" Traunen ertönte die Korridor glocke. Olga Konstantinowna lies biiuuiv, und gleich barauf hörte So riti, wie sie, vergnügt lachend, je maiib nach beut Speisezimmer zog. Es mar Aleresew. „Bin ich aber ntiibe!" sagte er, bie Vlnmejeiibeii begrüsjenb uub sich an ben Tisch fetzend „Tiirch bie halbe Stabt bin ich heute gelaufen." „Was haben Sie denn zu tun? Wohl wieder irgend eine Stolzeste?" erkundigte sich die alte Frau Tola rem. „Nein, keine Kollekte. Ich suche Stunden für einen Freund." ... «Ach richtig!" fiel Sorin ein «Ich wollte Ti.ch schon heufe ftiW Z Soriu lächelte innerlich über die diplomatische Schlauheit der Wirtin. „Nein, ich habe nichts bekommen, Warum V fragte er neugierig, als wenn er nicht wüßte, was die Frage ber ehrenwerten Anna Paivlpwna *u bedeMv h&t$- »Wr einen Landsmann. $o( Met Rohren musste er ans Mangel au JWitleii« seine Studien unterbre chen i.nt! iMl) der Provinz gehen. Ittz. ist er wieder hier auf ber Uni» '.erytät. llebrigen* Tu musst ihg ja kennen es ist Petrowski. Erin» iierfi Tu Tid)?" ..Wie sollte ich mich nicht erin nern Et ist ja einer meiner besten Freunde gewesen!" ./4li» füf ixrn suche ich Stunden*, erliste Alereii'iv. „Und Sie haben noch nichts ge fluchc'it?" fragte teilnehmen^ die alte Frau Tofnreiy. „^eiu, noch nichts. Habe mich miibe imb matt gelaufen —r alles lunfrnft!" Je länger Aleresew sprach, um ja mehr verlor Socii, feine gute Vquite. Auch £lga youfiautiiigiufa nnii'ue still, und die alte Frau Tö tn rem wiegte haarig den Kopf, während sie mit ihren guten Augen he«- Sprechenden anblicke. Sorin und Aferejen) gingen zu sammen nach Hanse. Au der Ecke, wo ihre Wege ans linaitöerguigeu, perabfdjiedete sich Sorin von Alerejeiu. Aber er hatte noch keine zwanzig Schritte getan, als er plötzlich nmkehrte nnh dein Ffcuiib itadwiltc. „Was willst. Tu.?" wunderte sich Alerejew. „Hör' mat!" begann Sorin in entschiedenem Ton. „Ich habe h:nte eine Stunde fiir 25 Rubel bekom men. Petrowski l)it bas Geld nöti ger als ich. Sage ihm .. sage ihm, er möchte morgen dorthin geht 11.. Hub Sarin nannte bie Adresse. „Aber erlaube mal!" protestierte Alc^ejew. ..T» baft's bod) attdi nötig. Wovon willst Tu denn,. „Ach. ich. Soriu winkte mit der Hand, machte rasch Stehst unb stapfte nach Haufe, sein Gesicht bor dem feinen Regen im aufgeschlagenen Pget.ot fragen verbergend. DchkWan« 5M«»é! Eine broMige Gesd)ich^ erzählt die „.Kölnische Zeitung" von dem ltiiiii oi ftorbenen berühmten Momiker Fritz Beckmann. Als dieser gut der Höhe seines Berliner Ruhmes staub, leiste er zu einem Gastspiel nach sei ner Paterstadt Breslau. Sein Sta tu, ein bieberer Töpfermeister, der noch nie in seinem Vebeii ein Thea ter besucht hatte, war mir auf vieles Zureden zu bewegen, einmal einer Borftellwng beizuwohnen. Fritz Beck mann besorgte dem Alten eilten Sperrsitz in ber ersten Reihe und f'bärfte ihm ein. erst „wenn dreimal gespielt worden" sei (das Stück hatte diei Akte), nach bei Garderobe zu toinmeu, wo sich beide wieder treffen wollten. Als der Schauspieler wich dem zweite}« Akt nach der (JkuiVroUe tojnmt, sieht et feinen Batet ans ei nem Stuhle in der Ecke sitzen, die tf'äiide riiigeiib, Ratlosigkeit uub Ber i geuheit ans bem Gesicht, „Nun Vater, hat Tit's nicht gefallen, dass In schon da bist „A ja. das tischte --'piel war ja recht unterhaltsam .xx\d, wtstxilb bist Tu denn fortge gangen?" ..Hm. lass ock gutt sein, id: wer' Ter'sch utichhe: sagen!" „O, Bates, so red' doch!" .Aber schrei ock »ich a so was brauchen'» beim .lle zu hören? Te Leute ha'u mich ja flvi erkannt, und wie's Spiel ans aar, schrie n sc alle: Beckmann raus! Beckmann raus! Ich hab' mich ge schämt wie a Spitzbube uub bi' nans gc loosen, und wie ich zur Tür drau en war, hu'n se noch alle hinter mir lcrgeklatscht ich ha's wull noch gchött!" Mit Tränen in be 11 Vitigen fiel Beckmann seinem Batet um den Hals Iiiib versuchte bas Mißverständ nis aufzuklären aber ins Theater tot^r ber Alte nicht wieder au brin gen. Geographie. „Dg» Ehk. paar Sdimidt iniifj sich doch sehr für GeogistpNü interessieren!" «Wieso denn?" «Run. sie liebt den Atta« ynb er die Karten Tie gute Freundin. Braiiti »Mein Bräutigam hält das viele Küssen fiir gesvndheitsschäd Cid»." Ucee Melegeilie W Et««ts-A»' zeiget bei kttm das Matt bestoSt u»b N* zahlt werden kann und welche bersch» tigt sind, in unserem Namen alle ISe» schärte abzuwickeln: 6wlic Mlri«, Krem, N. D. (Postmeister. Mteiiu M. tkufitulniMtt, 1 1 Aleiefem wttftt* giil b#r Ha»i 1 iid machte ein finsteres Gesicht. ..Es in rein -zun« Betttuftiucr dc'u 1" begann er wieder, den Tee idilüHeiib, welchen chm Clga ctoii* fiaiitinouuia reichte. „Kommt solch ein Mensch nach einer ganzen Reihe von Widerwärtigkeiten huWr aus die lliiiui'rjitiit, und was wartot hier feiner? Wieder Elend: keine Standen, teiu Brot, nichts, gar nichts! In der Provinz hat er ge heiratet. .. Hat jetzt Frau imb Slinb auf bent Halse... Tabei absolut Ki lte Mittel. ,. Wir wollten unter viis etwas zusammenbringen er nimmt nichts. Immer noch der alte Stolz, obwohl er schpn geiiyg hat darben müssen." i immer,.r9J. Tak. Hy. ^»»merman«, @Iq Wm, N, T. Fred R«u, Hebron. N T. Baier dé t'«h, Gladstone, 8. D. F. Mlriii, r.t Vlnthoni), N. D. George Gnssnrr, Mandaii, N. T. Mir bitten unsere deutschen ieuli* in obigen Gegenden, die viel leicht 11 od) nicht Vei er des Blattes sind, ihre Bestellungen bei den Ge nannten zn machen, welche ihnen gern und jederzeit zu Tietisten stehen wer den. Ter Staats-Anzeiger, Bismarck, N. D. W» ist Ignatz BurkWt War in Aberdeen Idakio roöhlt twft- Wer seinen Aufenthalt kennt ist gebetev dif Adresse zu berichten aj: Tw Staats-Anzeiger, Bismarck 9t. Tak. (97-ba) Wo ist Frank P. Ganjt? War früher in Tioga und auch in Esmond. N. T. Wer ieiiien .'lufent halt kennt ist gebeten die Adresse zn melden au: Ter Staats-Anzeiger. Bismarck, N. P. W» ist Albert LW Früher in Nonnglown, 9T: T. Wer seine Adresse weiss berichte sie, bitte, an: Ter Staat*.Anzeiger, Bismarck, N X. ISMÂRCKI JU#m*t4, n. G. ies,oee! 3*!ortohrt lMi Stcherheit»s»cher |u bermtith» Sinsen IfjahU an Zeiteiilaie» Obige Abbildung zeigt $ft Jftt rühmte Sprnngfederscheere. wßM immer riesigen Abgang findet. Wirk liche tfaitge der Scheere ist 8 Zoll. Wir schenken diese Sdietmi alten nnd neuen Lesern des Staats-Anzeiger weldie das Blatt ein Zghr Oorgai« zahle«, Freundin: „öfirde ich g* seiner gvch SSlIfctilgB-* (also $2.50.) Wir tragen alle Kosten für »er* Packung und Ber sauM. ^TtaatS A»zeiger, Bldvlttck, #. .§. 'J' life W'" L. a.. -tir if II' l.'i \n\n äOHod) trafen, gls wr mis trawu Fiir wen Umulift Tn Tich den.! Heinrich Hir«ing, **rt, N T. J»h» P. ^ronz, Regent, Ä. T. (é. 3. Heinle, ^illii, R. X. Eduard Stirüler, b'arfau, N. X. Adam Sdfots, Flasher, N X. 6. I. G. Power, Präsident Z. P. «-'er. «izeprtstdent ». V- Wus«. Ir,, «. Präs. E. M. v ui V 0 it. iuftttui