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Der Staats=Anzeiger. (Rugby, N.D.) 1906-current, March 05, 1920, Image 7

Image and text provided by State Historical Society of North Dakota

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(2. fsortsetzung.7
Lm Kurhaus war es, bei einem
'cher großen Konzerte, zu denen die
Pensionärinnen ab und zu geführt
wurden eine Berühmtheiz hatte ge
sungen die Lehmann oder die Act6
sie wußte selbst nicht mehr
auch nicht, an welchem Abend das
gewesen war nur eins war ihr
unauslöschlich in Erinnerung geblie-
Schmuckarie aus Gou-
bfn.: Bei
nods
geistert Unit,
chrâ^ge
ßen, ein
gericht'
im ZAhrèS
von der sie^aanz be
hatte sie plötzlich, als
|ti Jer Sängerin ablie-
M.Auge»paar auf sich
n, dessen V^ick sie .wie
zusammenfahren ließ.
Schnell hatte sie sich-fortgewandt, um
gleich ivieder, wiuenlos wie unter ei
nem Zioange, nach jenem zu suchen,
der ihr einen Augenblick vorher eine
scheue Furcht eingebüßt hatte.
Mir einte thv selbst unerklärlichen
Kühnheit hslitc sie ihn einige Sekun
den laug angesehen erst, als sie
ffin Lächeln auf jeinem Antlitz wahr
zunehmen geglaubt, war sie zu sich
selbst gekommen mii arte schnell wie
der forlgeölidt. Aber die, Erinnerung
hatte sie-nicht verlassen, auch als sie
schon im Pensionat in ihrem Bette
gelegen hatte in .ihren Träumen
war ihr wieder und 'wieder dieses Ge
sicht erschienen. Und es war doch
eigentlich nichts Außergewöhnliches
gewesen, ein Gesicht, wie sie es täglich
sah,, blonder, gut gescheitelter Kopf,
kleines, Helles Schnurrbärtchen, viel
leicht sprechendere, dunkle Augen, als
man sonst bei solchen Modeineuschen
zu sehen gewohnt ist.
Beim Nachhausegehen, tin der Gar
derobe, als sie ihren Abendmntel nm
nnhrn, hatte er in ihrer Viähe gestae
den, eine hohe, schlanke Gestalt in Ta
dellosem Frack. Ihre Blicke hatten
sich wieder getroffen, es schien, als ob
er grüßeiid den Kops neige.
Aber das war wohl ein Jrrtuw ge
wesen, wie hätte er das wagen sollen.
Empört war sie darüber gewesen,
hatte über diesem Gedanken den
Schlaf nicht finden könnciiT
Einige Tage später war sie ihm
aus einem Spaziergange der Pensio
närinn^n im Walde begegnet. Sie
hatte sich geschämt, daß er sie, wie
sie so im langen Zuge dahinschritt,
für ein unreifes Pensionsmädchen
halten könne. Doch wieder war es
ihr gewesen, als ob seine Augen sie ge
grüßt hätte». Und eine Woche spä
ter, als sie die Verwandten ihrer
Mutter besuchen wollte'und am Nach
mittage allein durch die .Wilhelm
strafte gegangen war. hatte sie ihn
plötzlich vor sich gesehen.
Er mußte an einem Schaufenster
gestanden oder über den Straßen
dämm herübergekommen fein, denn
vorher hatte sie ihn nicht bemerkt.
Als sie dann die Straße kreuzte,
um nach der gegenüber liegenden Seite
ZU
gelangen, war er ihr gefolgt und
in der stillen BiÜenstraße, wo ihre
Verwandten wohnten, auf sie zuge
treten:
„Pardon, gnädiges Fräulein
von Trentein" hatte er sich vor
stellen wollen sie aber war davonge
jagt bis zu dem Hause ihrer Aer
wandten, in das sie atemlos èingetre
ten war.
Einige Tage später war sie er
krankt. Und während der Krankheit
war eine fassungslose Furcht über sie
gekommen, daß sie ihm noch einmal
begegnen könne.
Sie wußte Nicht, was sie fürchtete:
vielleicht nur, daß er sie lächerlich,
dumm gefunden habe, weil sie davon
gelaufen war und vielleicht auch
etwas anderes. Ihre Nerven waren
'•erregt sie fühlte sich erleichtert, als
das Telegramm der Mutter sie na^,
Hause rief.
Aber schon auf der Heimreise wir
ihre Stimmung umgeschlagen ein
leises Bangen und Sehnen war in
ihr erwacht. Dann, als sie erfuhr,
'fcafi sie nicht mehr ins Pension^: zu
yickiehreu sollte, war das stärker ge
worden. Dazu hatte sie ein gewal
tiffljkj|Mitléid erfaßt, ein Mitleid
mfPTtch selbst, uud jetzt wo.t eine
unbestimmte Sehnsucht in ihr wad)
geworden, eine zage, uueingestaudene
Angst, jenen, der alle ihre Gedan
ken beschäftigte, niemals wiederzuse
hen.
Vielleicht war er ein Fremder, der
sich nur vorübergehend in Wiesbaden
ausgehalten, vielleicht hatte er sie
längst vergessen. All das sagte sie
sich und. konnte doch das Denken an
ihn nicht lassen.
Frau Major von Trenteln saß
am Fenster und spähte TUf die Stra-?
'ße.
Schon eine Stunde saß sie so,
hatte nicht acht darauf gegeben, daß
das kleine Dienstmädchen den Kopf
zur Tür hereingesteckt und schüchtern
gebeten hatte: Gnädige Frau möge
in' die Küche kommen, es sei alles
so lveit fertig gemacht. Ihre
Gedanken waren weit fort, sorgen
voll begleiteten sie den Sohn, der
nun schon seit einer Woche auf der
„Jagd nach dem^Glüü" war, wie er
seine Reise beim Abschied genannt
hatte.
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..if-V
ttölfrbe er erreichen, war er sich
vorgenommen, wiirde das, was er
.Glück" notmte ihm zufallen?
Ein, bitterer Geschmack stieg ihr
'im Halse auf zu welchen Din
gen halle sie die L'iebe zu ihrem Inn
gvit »«leitet! Mutzte sie sich ni
verachten, ihre Ha'id dazu gebmén
hliben?
Aber die Verhältnisse wai'n stir
rer gewesen als ih Wille .— etwas
mußte, doch geschahen, um aus diesen
Sorgen..hètauszuÄmnnn vielleicht
wär es wirklich d^ Glück, dem er
jetzt nachjagte. «,
/Der Gedanke âm ihr, Jxtfj es
vielleicht doch beW-'. gewesen. wäre,
wenn sie damals, als ihr Mann nach
langer Krankheit hier in.Wiesbaden
gestorben wär, nach ihrer österretâft
schen Heimat zunickgekehrt wäre.
Dann ivürde Botho, bet in Prag in
Äarnison stand, sich nichSfo all-in über
lassen geblieben jein, hätte sich viel
leicht mit feinem Leben zufriedenge
geben. Nun wollte et nicht Offizier
bleiben, kannte es nicht bleiben, wie
er behauptete. Tzies Leben mit dem
armseligen Zuschuß, den i.hm 'die
Mutter geben konnte, war nicht aus
zuhalten. Eine reiche Frau, das
Ziel seiner Wünsche, hatte sich immer
noch nicht finden lassen. Jetzt hatte
er feinen Urlaub bei der Mutter in
Wiesbaden verlebt und Pläne für die
Zukunft gemacht.
Er hatte im Kurhauskvnzert Alice
von Frankville gesehen. Der Blick, mit
dem' ihn das junge Mädchen an
gesehen, ihr Errötzn. als et ihr spä
ter im Walde begegnet war, hatte
Hoffnungen in ihm rege gemacht'—
vielleicht hatte ihm. das Schicksal das,
was er so eifrig suchte, in den Weg
geführt.
Das Pensionat, in dem Alice sich
befand, war leicht herausgefunden,
schon ant Abende nach dem Kon
zert war es ihm gelungen, da er
ihr beim Nachhausegeheu gefolgt war
nun hieß es ausforschen, wer siex
sei.
(Sinidfc Markstücke, die er am tinbe
reit Tage einer aus dem Pensionat
herauskommenden Dienstmagd ge
spendet, taten ihre Mtkuitg: er-Er
fuhr, was er wissen wolle.
Erst hatte es einige Schwierigkei
ten gehabt, dem Madchen tlarzuma
chen, um welches Ftnulein es sich
handelte. Doch er hatte sich genakl
gemerkt, wie sie im Konzert angezogen
aewesen war. Er beschrieb: rosa
Gazetleid, rosa Schleife in dem asch
blonden Haar, nicht groß von Wuchs,
aber von zierlicher Figur. Da wußte
die Magd Bescheid:
„Ach, das ist die Fräulein .von
Fmntbille
Von Adel das ernüchterte ihn
twas, der Adel war nicht immer
reich, er mußte mehr erfahren: woher
sie sei.
Das Mädchen dachte nach, endlich
hatte sie es gefunden:
„Aus Preußen, Ostpreußen."
Dann fügte sie ohne Aufforderung
von selbst hinzu:
„Die Eltern sollen sehr reich sein,
sie haben ein großes Geschäft."
Trenteln hatte an Gutsbesitzer ge
dacht, konnte sich nicht gleich den
Adel mit einem Geschäft zusammen
reimen doch das war gleichgültig,
die Hauptsache: das schöne Mädchen
war sehr reich.
Die Begegnung int Walde bewies
ihm, daß Alice ihn nicht vera essen
hatte. So ging er bei dem nächsten
Zusammentreffen zur Attacke über und
erlebte eine Niederlage.
Aber diese Niederlage erschien ihm
als Sieg er hatte wohl bemerkt,
wie Alice, als er sie angesprochen, erst
errötet, dann erblaßt war, er hatte
auch gesehen oder sich wenigstens zu
sehen eingeredet, wie, ehe sie davonge
laufen, ihre Augen mit Innigkeit auf
ihm geruht hatten.
Eine Zeitlang hatte er sie nicht ge
troffen. Sooft er auch um Pensionat
vorbeiging, er sah sie uicht. Auch
kein dienstbarer Geist kam ihm noch
einmal zu Hilfe.
Das ging so einige Wochen hin
durch endlich führte ihm der Zu
fall wieder einmal die „Berichterstat
terin" zu, die ihm die erste Auskunft
gegeben Jfyitte. Er erfuhr, daß das
Fräulein krank gewesen uud nach
Hause gereist sei. Erst wollte er die
Sache fallen lassen, aber sie ging ihm
immer wieder im Kops herum
'Alice war schön, reich, vielleicht war
er doch auf der richtigen Fährte. Er
grübelte tagelang, um zum Eut
schluß zu kommen. Aber wie denn,
was konnte er tun?! Nach langem
Hin- und Herdenken hatte er einen
Plan fertig: seine Muttex mußte ihm
helfen!
So erzählte er ihr sein Abenteuer
und erbat ihren Beistand.
Frau von Trenteln ^atte erst eine
Weile geschwiegen, als er Mit sei
ner Erzählung geendet, und dann ge
fragt:
„Und was kann ich dabei tun?"
„Muttchen, dâ mußt ins Pensionat'
und dich nach dem Fräulein erkun
digen, mußt in Erfahrung oringen.
ob sie zurückkommt Muttchen, ich
brauche dir doch das.alles nicht so
zu erklären, das findet sich schon im
Gespräch. Gib dich für eine Be
kannte der. Familie Frankville aus,
sage, daß du dich auf der Durchreise''
befindest und die Tochter besuchen
wolltest, dann wird die Pensionats
tzorstshttin. -schon' tyt} -cklbü,
,.S-
V,*&N
m-'m
.»..sr.
•&*x
lüge/ ist unter
tootl erlaubt/
Z i'Aber
soMnen Ums!«
.. was oerlangsts^
.-von mir. Wenn itum mich fe
und weitz. dtch ich hier wohne,
stehe ich dann fslchrn Lugen gegen
übet?" :iv V .s-v-V
jam
J"hr
du iff
hkkâus
Muttchen, Ml
Mit PapaGH
'Hier nur ein haydch
seinem Tode komtrtft
mehr aus deiner Klause'
ie paar Nachbarn in der
Straße hto, i&/Wjlriwi dich vielleicht
erkennen, Äber^HW^in dem andern
Stadtteils so 'Wt WMHvkM der
Kapellenstraße, dä tft HMtzMMnz
andere Welt,.da weiß ttteirow^ttoas
von dir. Oei gut, MWtN. hilf
deinem arhren- Jujtgtn!-\!fraS soll
sonst aus ihm werden?-"
Botho hatte seilte Mütttt in die
Arme genommen und auf die Stirn
geküßt, und sie, diese selten Zärtlich
keitèn von ihn*» erhielt, war schon
balb. gewonnen, wenn sich auch noch
immer etwas in ihr dagegen auflehn
te, diese zweideutige Rolle zu über
nehmen.
Aber sie «tat es- ja für ihren Jun
gen er glaubte diesmal so sicher
an sein Glück, sie mußte ihm das
Opfer bringen, durfte seine Aussich
teil nicht zerstören. Es war ja rich
tig, lvas sollte aus ihm werden, wenn
er keine reiche Frau bekam! Der
Dienst war nicht für ihn, und eine
andere Chance, sich durchs Leben zu
bringen, hatte er nicht.
„Gut— ich werde gehen." Mit
schwerem Herzen sagte sie M..
Am Indern Tage wax sie gegan
gen.
Sie hatte lange nachgedacht, was
sie anziehen sollte, sinnend vor dem
Kleiderschrank gestanden, ein und
das andere Stuck herausgenommen.
Aber das war alles schon so nicht
nur längst aus Der Mode,.auch faden
scheinig. für sich hatte sie in in
icn letzten Jahren nie etwas zu kaufen
gewagt die alten Sachen paßten
nun so gar nicht für die Rolle, die
sie spielen sollte."
Ihre Lippen zitterten, als ihr wie
der in den Sinn kam, was sie tun
wollte aber nicht nur dieser Ge
danken allein, Wehmut über ihre
Armseligkeit ergriff sie.
Immer' von neuem betrachtete sie,
die zwei, drei Kleider, ließ den
Stoff durch die Finger gleiten
das sah alles schon so abgenutzt'aus,
sie würde wie eine Bittstellerin cr
chettten.
Zum dritten Male 'Nahm sie das
alte schwarze Foulardkleid, das sie
chon zweimal in den Schrank zurück
gehängt, heraus und trat damit nä
her ans Fenster. Viele Stellen
erschienen schon recht blank, aber
es war. doch das beste Stück ihrer
Garderobe, ihr blieb keine andere
Wahl.
Dann suchte sie-tn einem Karton
und brachte zwei schwatze Federn
hervor. Mit der Schere versuchte sie
die schlaff gewordenen Dinger zu
kräuseln, um sie ansehnlicher zu ma
chen, der schlichte, schwarze Hut wür
de d.imit wenigstens doch nicht ganz
ohne Zier sein.
Als sie mit allem fertig war unL
sich angctleidet hatte, kam Botho her
ein. Die Vorbereitungen hatten ihm
zu lange gedauert, er hatte schon
gefürchtet, daß die Mutter wieder un
schlüssig geworden sei. In seinen
Augen blitzte es aus, als er sie fet
tig zum Ausgehen bereit fand. -In
feiner Freude- darüber ulid um ihr
Mut, zu machen, erklärte er ein über
das andere Mal, daß sie sehr vor
nehm aussehe. Er küßte ihr die
Hand und begleitete sie vis zum
Ausgang. Er sah ihr nach, bis sie
das Ende der Straße erreicht jind an
der Ecke in die. Straßenbahn gestie
gen war, dann ging er in die Woh
nung zurück, nahm ein Buch und
warf sich aufs Sofa.
Nach einer Stunde etwa kam Frau
von Trenteln.
Sie war sehr erschöpft und aufge
regt, aber sie hatte erfahren, was
Botho wissen wollte: Fräulein Alice
von Frankville sei krank, gewesen —.
Influenza hätte sich nâch i dèr'r
Krankheit sehr schwach gefühlt und
sei auf telegraphische Aufforderung
ihrer Eltern nach Haufe, nach Kö
nigsberg gereist. Gegenwärtig sei die
Familie in Kranz, einem bei Königs
berg gelegenen Seebade, in einigen
Wochen würde sie nach Italien reisen
uud längere Zeit in Rom bleiben.
Alice hätte das an eine Freundin 'im
Pensionat geschrieben, Adresse im
letzten Briese Hotel Quirinal, Rom,
ausgegeben.
Botho uberlegte, aber et fand nicht
heraus, was er tuy.sollte.
Nach Kranz reisen das war
wohl zu spät, die Familie war b«l
leicht schon wieder in Königsberg, wie
sollte er sich ihr da nähern? Etwas
anderes lvar es, wenn et sie auf der iia
lienifchen Reise traf er könnte das
gleiche Hotel wählen, da fanden sich
ja hundert Gelegenheiten, Bekannt
schüft zu machen.
A
lchen.imn'
laititv soll
Es hatte sich alles" gemacht, wenn
auch, nicht ohne Tränen der alten
Frau, die sich von ihrem' letzten An
denken nicht trennen wollte sie
hatte nachgeben müssen. Botho schwor
ihr ja auch, die Perlenschnur, die
er in Frankfurt versetzt hatte, wie
derzuschafsen, sobald 'er nur erst
sein Ziel erreicht haben würde. Auch
der verlängerte UrlayJ», um den er
eingekommen, war ihm bewilligt'
1
Alice hatte nicht acht auf ihn ge
geben, 'auf dem Tische herumgesucht,
als Botho von Trenteln auf sie zu
getreten war. Et nahm sich zu
sammen und heuchelte Ueberraschung.
„Gnädiges Fräulein, ist es mög
lich?"
Alice stand und starrte ihn an.
Sie war so erschrocken, daß sie kein
Wort hervorbringen tonnte, nur ihr
Herz schlug heftig, aber unter sei
nen Schlägen regte sich etwas, was
sie mit Freude erfüllte was sie er
sehnt, was sie für unmöglich gehalten:
et stand vor ihr, dem all tffc Denken
gehörte.
Wie ein Bekannter erschien, er ihr
plötzlich, sie fühlte sich nicht ver
letzt, empfand kaum Verwunderung
darüber, daß er jie, angesprochen.
Und er, wieder mit einem innerli
chen Sftuci: „Welch" gütigem Zufall
darf ich es danken, gnädiges Fräulein,
Ihnen hier zu begegnen
Noch immer stand Alice mit gesenk
ten Blicken und antwortete nicht. Aber
sie lief nicht fort wie das erstemal.
Das machte ihn kühner.
Ob sie schon lange hier sei, wie
lange sie bleiben wiirde, und wie et
sich freue und als sie endlich,
zwar noch zaghaft, auf feine Fragen
geantwortet, daß sie mit ihren Eltern
hier sei, noch einen Monat zu bleiben
gedachten:
„Dann werden wir doch die Wun
der Roms zusammen genießen."
So war die Bekanntschaft erneuert
oder vielmehr erst geschlossen. Die
Vorstellung bei den Eltern wurde ohne
Schwierigkeit bewerkstelligt. Alice
hatte Trenteln sprechen lassen .und
sich darauf beschränkt, schweigend an
zuerkennen, was- et. sagte.
Er hatte eine Geschichte von ei
nem verlorenen und wiedergefunde
nen Operngucker mit viel Humor
vorgetragen'und guten Eindruck auf
Herren und Frau von Frankville ge
macht der Verkehr bahnte sich leicht
an.
Gleich am ersten Abend speiste man
qememsifnt, und als Trenteln seiner
Freude darübet Ausdruck gab, auf
der Reise zum ersten Male nicht
mehr einsam zu sein und beim Di
net allein sitzen zu müssen, for
derte ihn Herr von Frankville auf,
sich 'ihnen anzuschließen und den
Platz an ihrem Tische auch für. sei
itenj.weiteren.zAufenthalt in,Rom 6eif
zuhehalten.
So vergingen einige Wochen in an
genehmsten Verkehr. Frankville war
froh, it Trenteln einen Beschützer für
seine Damen gefunden
3U
haben, so
daß er nicht zu Mr Stunde in sei
ner Ruhe gestört wurde, auch Frau
Frankville ließ sich den angeyehmen
Gesellschafter und Begleiter gern ge
saften Alicens glaubte Trenteln
sicher zu sein.
Wenn auch noch kein ernstes Wort
von Liebe zwischen ihnen gefallen
war, so durste er doch wohl über
zeugt seht, daß er sie gekvinnen wur
de ihr ganzes Wesen, ihre Blicke
sprachen deutlich genug, daß er sich
nicht täuschte,' und,iiur der Umstand,
daß sie bisher niemals allein mitein
ander gewesen, hatte es zu ferner
Aussprache kommen Wen.
1
Und dann das Geld" da» war
eine wichtige Frägt.
Er stand auf und ging im Zimmer
nmher. Da fiel ihm einsaß er der
Mutter noch nicht gedankt hatte. Er
blieb bei ihr stehen und strich ihr über
bis aSenge*
A w
Doch die Zeit verging, der lltltfub
'lief «b, sein Geld wurde knapp, er
mußte zu Ende kommen.
'Welleicht heute, auf der in Aussicht
gstÄnenen Fahrt nach Tivoli
irKnvwje mußte er sich Gelegenheit
In Tivoli waren sie' zu bett Was
keâlle»» «oanaen und fVäter zum
:t!
-1 '.V -'V* W^p/i
VJ ', ,4
i-W'-
Mir*
loei'ff
ich ttt
denken.
lch erschrecken ausführ:
habe meine Boa an den Was-
SIch
ftlt?" t—'
"Frritt von Trenteln sah iftrm I ietfäüeii liegen lafjeit, ich lause schnell
ohn erstaunt an. Von-seinen. PIä- zurück und hole sie ich entsinne mich
nen "hotte :er ...
drückte We Fraget
aus.
ii®»J willst reifen, .Ii
MDäs Ltgktte ihn^ WM kdynte,
hatte sie 'l
was ei
ins PAWW
NTÖtl
HM'MWWWWWar i»
tiir, chgtz "WWW Mußte
leicht.Mb 'Ä^Mch feihert Phitt nicht
aufi/ fWem EgMinuS verstand et
iitchtt, &aß éit Muttét nicht mit ihm
^mttWlikyt, daß.sie eine Sache, bei der
es Wh' um seine Zukiinft handelte, so
gleichgültig ausnahm.
bet natürlich will ich reisen, ich
bin/mir nur noch nicht ganz Hat
jetzt hilf überlegen "auch wie ich
mir Geld verschaffe."
o sie liegt
esen Worten war sie aufge
nd fortgeeilt, ehe Trjn
on abhalten und erklären
er zurückgehen würde,
war ihm ganz recht-so, er
ihr wie selbstverständlich, nach
et vor Frau von Frankville
éftie entschuldigende Brbeu
gemacht. Mit ein paar Vchrü­
steten hatte er Alice eingeholt,
In einigen Minuten waren die
Wasserfalle erreicht, und dort auf 'der
Kante eines Gemäuers lag die Boa,
die Alice, weil es ihr zu warm ge
worden, vorhin abgelegt hatte.
^»Kommen Sie schnell! Herr/ von
Trenteln, die arme Mama sitzt so al
lein."
1'
Mt diestzk
Rückweg ant
trat^ihr-de»'
„Sitte,
nen Augènbi
muß"
»Vör­
den, er hajtc seine Reise antreten fält*
•nett.
Whon erfn ers^aWage nach seinem
Eintreffen in Rom sah er Alice wie
der^ Im Lesezimmer des Hotel Qui
rinal, loo sic-itach einer Zeitung such
te, traf er sie außer ihnen beiden
war niemand iir dem Raum, die Gé
legenheit durfte er nicht vorübergehen
lassen.
Nichts weiter aber er hatte auch
ihre andere Hand ergriffen, in feinen
Äugen schimmerte ein feuchter Glanz,
sie drückten ein solches Flehen aus,
daß Alice, an deren Mitleid und
Herzensgute man nie umsonst appel
lierte, selbst wenn sie ihn nicht
liebt hätte, ihn nicht zurückgestoßen
haben würde
Aber sie liebte ihn —, liebte ihn
unbewußt schon seit der ersten Be
gegnung hier in Rom war es ihr
klar geworden, dâs all ihre Seh'itsucbt
nur tfmt gegolten. In dem täglichen
Beisammensein hatte sie sich beglückt
gefühlt, sich nie etwas anderes ge
wünscht, als ,-so »veiter leben zu
dürfen.
Und nun èr gesprochen«hatte sie
einig- Atemzuge lang das Gefühl,
als ob er ihre stille Seligkeit gestört,
sie ans diesem Glückstraum erroeat
hätte aber gleich danach kam es
wieNein Taumel über sie. Nun war
ja das Glück erst da, das echte Gluck!
Er liebte sie was war der Traum
gegen die Wirklichkeit, gegen das Le
ben!
Sie hätte aufjauchzen mögen und
blieb
doch
ganz still. Sie lehnte ih-
reu Kops an seine Schulter und brach
in Tränen aus.
„Alice du liebst mich?"
Er rief es laut hinaus, seine Wor
te vermischten sich mit dem Brausen
des Wassers um sie her dann ließ
er ihre Hand los, hob ihren Kopf
zu sich und küßte sie auf den Mund.
Sie hatte die Augen geschlossen,
ihr Gesicht war bleich, aber sie nahm
den Kuß entgegen den ersten Kuß
eines fremden Mannes, der ihre Lip
pen berührte.
Frau von Trenteln ließ den Brief
den sie soeben gelesen, in ihren Schoß
sinken einige Minuten sah sie ge
dankenvoll daraus hin.
Sie hätte sich freuen sollen üb'er
das, was Botho schrieb, und doch
es wollte kein Frohgefühl in ihr aus
kommen. Alles erschien ihr so sie
fand nicht die richtige Bezeichnung
dafür so wenig harmonisch mit
ihren Ansichten über das Glück der
Ehe. Immer wieder war ihr beim"
Lesen des Brieses de* Gedanke an
ihre Mithilfe gekommen, deren sie sich,
sie konnte dem nicht wehren, schämte
nicht einen Augenblick aufgehört
hatte zu schämen.
Der Gang in das Pensionat ihr
Gewissen sand keine Rühe nun
Heute diese kurze Mitteilung das
alles konnte doch nicht zum Glück
führen.
-Sie ftahm den Brief wieder in die
Hand und let? noch einmal:
„Ich bin mit Alice von Frankville
verlobt. Die Bedingungen für unser
Leben find ganz akzeptabel, wenn ich
mir die Geschichte auch etwas üppi
ger vorgestellt hätte. Läßt sich nichts
machen großes Kapital ays einmal
will Schwiegerpapa nicht hergeben,—
das Geld muß im Gefchöff bleiben.
Aber der Zuschuß geht an. Sobald
die Hochzeit vorbei ist, quittiere ich
den Dienst davon sage aber nicht»,
wenn wir nach Wiesbaden kommen.
Die Alten wollen dich natürlich ken
nen lernen meine kleine Braut will
ihrer Schwiegermama in die Atme
sinken.
In einer Woche kommen wir.
Frankvilles werden im Nassauer Hos
wohnen, Zimmer sind schon bestellt,
ich krieche natürlich bei dir unter
also bis dahin mit Grutz Dein
Botho."
Die alte Dame stand von ihrem
Plate auf und sah sich im Zimmer
um. Zu schämen brauchte sie .sich
2?«
fr'Aiy
nicht, wenn Ute
men würden.
Jedes eitelste
ways sie einer PM
alles iilt, ater geV
sehen lassen
nach dem Silvitz
Wenn man ihr,
Frau,- auch 1
muten würde
Abendbrot MD
tigfti Bern»
Sie ö
schrank, doch
zeug, das ganz hi
siel ihr Blick- auv*
Beim Anschauen v
hatte tun wollen.
Im ersten Fach a
weißen Atlaskiffen laA
Kranz und Dtrauß. ^.£.
tooÜte^sie den
Trenteln ver-
lein, itttr ei
l|e r?~ ich
Sie blieb st«W ünhHah zu. tzech
Verstummenden auf. MtW schlug ihr
Herz stür/nisch, sie ahnt^ dèlß er ihr.
von Liebe sprechen wollte.
Trenteln faßte nach ihrer
und flüsterte leise:
„Gnädiges Fraukein, Mäultin
Alice, diesen Augenblick deK Mein
seins. hat mir ein Gott geschenkt, der
zeihen Sie." Er war selbst belogt,
konnte kaum seiner Erregung Herr
werden, dann aber gab ihm die Nä
he des heißersehnten Mieles Mut
und die rechten Worte. v
„Alice, ich habe Sie -so furchtbar
lieb."
Die Silberne' hatten siè
seiett, ein halbes Jahr 'sWchtz
ihr Mann gestorben, gerade W
tho das vietundzwanzigHe Zahr^
reicht Hatte. jv
Sie nahm den Kranz vorsichtig^
die H«nd und trat an ein ZAandm
chen, aus. dem sie ein vergilbtes
dentuch herausholte. Damit fing
an, den Kranz behutsam zu pu
Doch der blieb, wie et war
oft ihre Hand mit dem Tuch etYi
darüber hinglitt.
Dem Kranz folgte das Strauß
Jche» nun sie eintnal dabei war,
nahm sié ein Stück nach dem andern
hervor und rieb und putzte.
Ihre Hiindè zitterten, als sie nach
einander zwei alte Meißener Porzel
lantassen, die Zierde des Schranks,
iyon dem nur in ihrer Phantasie oor
handenen Staube zu befreien suchte
säst wäre die eine Tasse zur Erde
Mein Gott,*!— das Hätte Unglück
gegeben!" 'wlfticht nur der Verlust
der ÄaIe, otlch das Omen, das an
dem H»«hrecheN her Tasse hing, jagte
ihr Fmcht ein stammte sie doch von
ihren ^zchzeitsgeschenken!
Zwei kleine Miniaturbilver in
Äronzerahmen, sie selbst nnd ihren
Mann in Offiziersltniform darstel
lend, standen da noch, weiter eine
etwas größere Photographie, das
Äild ihres SohneT im ersten Lebens
jahre, auch noch viele andere Sache!»
chen, die G«nnerungen in ihr wach
riefen. Ein Etui mtfllemegt silber
nen Eßbesteck, silberne Becher chen,
Taufgeschenke Don Paten Uftes M
tho, zwei kleine Bonbonnieren Mit
Handr.ialerei, ein einfaches, dickbäu»
chiges Bierglas, aus. dem ihr Man«
stets geUunteiv. Und ferner ganz
hinten eine leise Röte huschte über
ihr Gesicht, ols sie die -Hand danach
ausstreckte, -ein Paar iveiHe, seidB
tie Schuhe ihre Hochzeitsschuhe.
Sie hatte alles hetausgekramt und
auf den runden Tisch vor dem Di
wan gestellt, jetzt standee davor und
betrachtete ihren Reichtum.
Wie in einem alten Schloß, das
man sich auf Reisen zeigen läßt, kam
sie sich vor, eë fehlte nur die Stim
me des Kastellans: „Dies, meine
Herrschaften, geruhte Se. Hoheit, der
junge Herzog, ganz besonders zu ästi
mieten."
Sie lächelte, ein kleines, schmerzli
ches Lächeln, das verschönte ihr ver
grämtes Gesicht. Jbr Gemüt beru
higte sich, sie wollte nicht mehr so
finsteren Gedanken wie vorher Raum
geben.
Was war denn auch geschehen? Sie
ficitte ihrem Sohn geholfen, ein«
Frau zu finden das taten doch
Tausende von Müttern, oft unter
ganz andern. Opfern des Herzens.
Ihr Junge, der Botho, et war doch
nicht schlecht, er wollte wohl nur nicht
zeigen, wie glücklich er war er
kehrte ja gern eine gewisse Straff
heit hervor, da war denn der Ton
so in feinen Brief gekommen.
Sie stellte die Sachen in, den
Schrank zurück über jede einzeln:
strich noch einmal liebkosend ihre
Hand als sie zuletzt an Silber
kränz uNd Stränßchen kam, beweg
ten sich leise ihre Lippen. Sie betete,
betete für. das Glück ihres Sohnes.
In den Geschäftsräumen des Hau
fes Frankville & Co. herrschte reges
Leben. Ein etwas zu reges Leben
fanden die Angestellten, denn die Ar
beit ließ ihnen kaum Zeit, Atem zu
holen.
Dreimal am Tage brachte der Kon
tordiener große Packen Briefe von
der Post, die Depeschenboten liefen
ans und ein, die Schüsseln mit den
Getreideproben türmten sich aus Zii
schen und Pulten, und immer noch
schickten die Expeditoren, die aus den
Speichern das aus Rußland und von
den umliegenden Gütern eintreffende
Getreide in Empfang nahmen, neue
Muster zur Prüfung ins Kontor.
Es war Spätherbst, die Verschis
fungen mußten beschleunigt werden,
die an der Laftadi? liegenden engli
schen, holländischen und belgischen
Schiffe standen fast ausnahmslos zur
Aufnahme du-Oetreideladungen der
Firma Frankville & Co. bereit, und
rankville vergaß über der
seine 'Krankheit, ließ sich
far dazu hinreißen, darüber
(Fortsetzung folgt.)
âl,W
sich nie getraut, eine Torheit zu U*
Wen, begeht -sicher die größte
erste Koko«
Werkstätten Des
3500 Perso
ett Zeit hat die
ithrannet,, auf d?n
riy.'U't ctiüas zuge
di'v Versand von
per Eisenbahn imd
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mehr sich dort
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Zwecken/und Mar der Merans mitif»
vtiflcn Hebung' imserès H?rlchrf
fcient. V $
Im November 1918 sah sich die
Firma Krupp begreiflicherweiie voi'
die Ausgabe gestellt, für einen gro
ßen Teil 'ihrer BeteMastMne Ar
beit z"u beschaffen. OWhl viele
©riiiida' dagegen splMâ putsch!0s ,.
sie sich, den Bau y»n tvlleKeâiien^
bahn-BetriebsmittMt
aufzunelsmeich
Sogleich wurde mit der Umstellung
begonnen, nachdem der Minister der
Öf sent liehe» Arbeiten, einen größeren
Auftrag zugesagt hatte, der aller
dingS so an die Bedingung einer Ge
winnbeteilignng des Staates ge^
knüpft wurde, daß der Finna
Krupp nur ganz beschränkten Nutzen
läßt. Freilich .haben die ganze
deutsche Wirtschaft immer mehr iiiti
nionden Kräfte dât %Mt jener
Werkstätte von. 72,M^l^Mitkilo.
meter Flache etheWiAWWW.ckert
doch gelang es, di^MHWWwfabrik
mit eitter Perspätun^MKâp einein
Vierteljahr, den WaAMMMit»Ber
zögerung von einen! hkilbeu Jahr
fertigzustellen. Auch tnd, großen
Uchlviengkeiten 6ei/ter Beschaffung
des Rohzeugs konnten, rociingiciitu.#'
mit rtiefer Mühe, iibenvynden wer
den. Ter Lokoniotiv- .und Wagonbau
der Fried. Krupp -(9. tzjésÄMigt
Mte rittid oöOO. Personen (ein
Uhließtich der Beamten) und. ist im
'jtoiide, bei ordumMMäßiger Beset
"jitiifl iniitdestert» 300 :grof}c Lot'iuno-
tioen und ^u«0--3Gch Wagen jähr
tig herzustellen.
Tie Ablieferung W^exsten, ent
sprechend geschmWtâWitterzug-Lo-.
komotioe der Iteitèit .FÄWMèhst zehn
(i'iieubnhnmctgcii, alles fW hie preii»
ijiliie Staatvbahn, wurde im Kreise
5er Angestellten und Arbeiter durch
eine Ansprache des Herrn Krupp^von
.Sohlen und Halbach gefeiert. Dieser
führte it. a. ans: Heute soll als An
ictitgvglieb einer hoffentlich recht lan
gen iiefte die erste in Kruppschen
Herfen entstandene Lokomotive die
Werkstatt verlassen, nm Lebensmittel
.nid Rohstoffe der neuschasfeudeu Ar
licit zuzuführen, deutscher Hände Er
-euguisse dèut deutschen und dem
Weltmarkt zuzuleiten. Jede Lökomo
ane, die wiederhergestellt oder neu
.zeschassen in den Dienst des 2er
celN's gestellt werden kann, bedeutet
jiiten wesentlichen Grundstein zu
oeiu^Wiederaufbau unseres Wirt
^.chct^slebeuv. So gelte mein Wli'ut^
.Virnich
uud Dank olleitAöie zur Aiii«
-lahme und Ausführung diese:, neuen
jmeiges der Finna beigetragen ha
acti möge ihr Nus auch durch dieses
neue Blatt iiirer Geschichte "Vio'iruiig
erfahren. Lange, .freilich wird es
dauern, bis aus den jetzt zu legenden
Grundsteinen ein neuer Vau deut
scher Wirtschaft sich erbebt jyir Aei
teren gliuigeii ihn ahnenden• Auges
zu schauen, mährend ihn zu erleben
wohl frühestens der heutigen Engend
oergönnt sein wird.
Alsdann erteilte Herr Krupp von
sohlen seinem Sohlte Alfred Auf
trag. den Hebel zum Negier zu er
greifen und das erste Äruppsche
Stahlroß seiner ausbauenden Se
tiiitittiitig entgegenzueilen. Beiden
gelte als Geleitwort: „Teid püukt
.ich, zuverlässig! und unermüdlich,
und seid auch mäßig im Rauchen.und
Ciialmeti, seid tlruppiaiier im besten
.Zinne des Wortes, seid und bleibt
,wlz. Deutsch zu sein!" Nachdem aus
deutsche Bolt ein Hoch ausge
bracht war, in das die Arbeiterfchar
kräftig einstimmte, öffneten sich die
Tore, ,der neue Eifenbayuzug rollte
unter iebhasteit ^uruseu hinaus, und
die Daiupfsirenen des Werkes net
kündigten der- Stadt Essen die deist'
vürdige Tatsache.
i e e n s e n i n o i e
«Sklaven ihrer Willkür, auch in sich
"fi'tbsi ober é ist erstaunlich, wie
selten sie ifirnt Willen anzusetzen
wissen.
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Roman von HanS
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