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Der Staats-Anzeiger
WSKARCK PWHTIN4Ca
Erscheint jeden Dienstag und Freitag
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tvrnnl L. Brandt,
Redakteur und Geschäftsführer
Karl F. Gutsche. Hilfsredakteur
Bereinigten Staaten, pro Jahr $3.00
Nach Canada» pro Jahr $3.60
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Adressiert alle Geldsendungen und
Priese:
e S a a s -A n z e i e
Bismarck, N. D.
SVijciröiiöcnt Marshall scheint ge
genwärtig eilt wenig in die Rederi
tié geraten 31t fei» wenigstens er
scheinen i» der letzten Zeit oft Inter
diews mit ihm, die an und für sich
aber ganz entschieden beachtenswert
sind. Ter „Anzeiger" besprach neu
lich Aensternngen des Vizepräsiden
ten über die Präsidentschaft und will
sich dieömal mit dem beschäftigen,
was er über die Prohibition zu sagen
hat. Wie in fei item neulichen In
terview über die Präfidentenwürde
schweift der Vizepräsident auch dies
mal gelegentlich ab und es sind ei
Deutlich diese Abschweifungen, tu be*
Mt der Kern feiner Aeubevungeit
steckt.
Herr Marshall hat nimm ehr über
sieben ^ahre lang im Bnndessenat
präsidiert und sentit ihn daher durch
und durch. Weitn er sägt, dâst Hvenn
die Abstimmung' über die Natiöjtal
Prohibition geheim erfolgt wäre,
keine zwanzig Senatoren für sie ge
stirmlit habeit würden, dürfte/ er
y /wohl Recht haben. Schade,, dys die
..... Abstimmung durch Namensaufruf
"erfolgte! Aber dies ist beschüttete
Milch. WeiKUejcidiittiH^cf ist der
Umstand, das die.^errett Senatoren,
Wenigstens diejenigen, die nicht über
.'v .^eugtc Prohibitionisten waren, bei
^v:6er öffentlichen Abstimmung nicht
Z den Mut besessen haben, ihrer Ueber
V*' geugititg nach zu stimmen, sondern
v^tuv Furcht bor der Peitsche der
$%(•• '^lntisaloon Liga zu jämmerlichen
Waschlappen wurden. Das sind also
5ie Männer, denen zum grös ten
Teil das Geschick des Landes ander
worden ist. Selbstverständlich
(J? lassen sie sich auch in andern Fragen
/. v'tticht von ihrer ehrlichen Ueberzeit
-5 ßuitsl, wenn sie eilte solche über
4 «Mi Mupt besitze», sondern von eigen
in# -richtigen Beweggründen leiten. Das
y.w Volk ist ihnen wahrscheinlich höchst
gleichgültig: zuerst kommen sie
-. V .v. selber.
Y Herr Marshall sagt dies zwar
{f glicht, sondern erklärt ganz im Ge
'^'^Henteil, daß die Senatoren bei der
'il/ I*
Abstimmung. „tote ich glaube", ge
tobe wie beim Frauenstiminrecht für
Prohibition stimmten, weil sie
V glaubten, das die Mehrzahl des
Volkes zu Gunsten von Nationalpro-
^â^^Wbition sei. Herr Marshall ist ein
ü: tiebeiiswürdiger, alter Herr, eilte
wirklich gemütliche Seele, aber auch
ein tüchtiger Politiker, der es natür
â' mit niemand verderben will.
•V'f Dem gewöhnlichen Menschen wird es
.S 'freilich nicht einleuchten, daß die
'.Herren im Settat. „wie ich glaube",
M'M/s ?^der Ueberzeugung waren, dah die
vi:
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\v A
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It ISlsM
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miiti
v.
ganz genau, daß die Mehrzahl des
Volkes die Annahme des Amende
ments einfach für unmöglich hielt,
d. h. ihren Vertretern nicht zutraute,
daß sie auf einen derartigen Humbug
hereinfallen würden in andern Wor
ten: Die Mehrzahl des Volkes war
'und ist gegen die National-Prohibi
tion.
Herr Marshall nimmt dann Ge
legenheit, in diesem Zusammen
hange etwas über „meine Theorie
von repräsentativer Regierung" zu
philosophieren, wobei er ausführt,
daß die nach dem Kongreß geschickten
Leute (und wahrscheinlich auch Ver
treter in den Staatslegislaturen) sich
nicht von der Ansicht ihrer Konstitut
enten leiten lassen sollten. Er sagt
wörtlich:
„Das Volk sollte meiner Ansicht
nach seine Vertreter für es handeln
lassen. Wenn es ihm nicht gefällt,
was seine Vertreter tun kann es an
dre wählen."
Eine wundervolle Theorie, die
herrlich wäre, wenn fi^ das ameri
kanische Volk ans seine Vertreter
verlassen könnte, was aber leider
mit ganz geringen Ausnahmen nicht
der Fall ist. Oder, um Herrn Mar
shalls Philosophie vyn einem andern
Gesichtswinkel aus zu betrachten:
Die Leute, welche das Volk nach dem
Kongreß oder Sen Legislaturen
schickt, sollten also nicht vom Volke
instruiert werden: das Volk sollte es
vielmehr ihnen überlassen, zu hatt
dein. Ja, wenn dies' repräsentative
Regierung ist, was, in aller Welt,
ist dann eigentlich repräsentative
Regierung, d. h. Regierung durch
Volksvertreters Wenn die Leute,
welche Vertreter nach ihren gesetzge
bendeit Körperschaften schicken, selber
absolut nichts mitzureden haben,
sondern nur das Recht besitzen, sie
wieder herauszuwerfen, wenn ihnen
ihre Handlungsweise nicht gefällt
warum soll man sich da überhaupt
die Mühe machen und Wahlen abhal
ten? Warum dann laicht lieber die
repräsentativen .Körperschaften ganz
und gar abschaffen und sich einen
Diktator beilegen? Den kann man
auch ganz bequem wieder heraus
werfen, wenn er einem nicht gefällt.
Stammten Herrn Marshalls Wor
te nicht ans einer unangreifbaren
Quelle, so könnte man auf den Ge
danken geraten, daß der würdige
Vizepräsident falsch zitiert worden
ist. Wahrscheinlich ist er der Versu
chung, die so vielen Rechtsanwälten
(Herr Marshall ist Rechtsanwalt)
nahe tritt, erlegen und hat sich in
juridischen Haarspaltereien ergan
gen. Das ist wenigstens die einzige
Entschuldigung oder Beschönigung,
die man für diese Aeußerungen her
heraustüfteln kamt. Ein wahres
Glück, daß Marshall absolut keine
Absichten auf die höchste Würde der
Republik bat. Ein Maiin mit solchen
Ansichten über die repräsentative Re
giernng wäre noch gefährlicher als
einer, dem solche Ideen erst kommen,
wenn er einige 'tfcit auf dem Präfi
dentensessel gesessen hat.
L. Anz.
Zahlen gegen Zahlen
Die Einwandernngsbehörden aus
Ellis Island gaben btv'scv Tage, an.
es- feien iii: iter, vorhergeh« nden.!Wo
che (âlso vermutlich in der zweiten
Maiwoche) 12,871 Einwanderer ge
landet, während nur 4310 Personen
das Land verlassen hatten. Die Rich
tigkeit dieser Ziffern soll Von vorn!
herein als unanfechtbar gelten. Aber
das Publikum könnte aus ihnen zu
dem Schlüsse gelangen, das, ange
sichts dieses großen Zustroms ve.it
außerhalb die Bestrebungen gewisser
Kreise, die Eiitwandernng fvvft
wünschenswerter Ausländer zu be
schränken, berechtigt seien, daß die
neue Einwanderung der Auswandc
rung aus dem Lande die Wage hnlte
nnd nach wie vor ein ausreichendes
Axbcitennaterial für die outcnfmtv
fchc Industrie gewährleistet-sei. Es
erscheint darum angebracht, die Ein
wanderuitgszifferit auch einmal Von
einem anderen Gesichtspunkte an3 zu
betrachten.
Bis zum Jahre 1914 war die
Masse der Einwanderung ztemlnt)
regelmäßig gestiegen. Gesetzt den
Fall, Emwattdertutg wie AnSwande
rnng würden nach *1014 im damals
gen Umfange angehalten haben, so
würden in den Jahren 1914—1019
rund sieben Millionen Einwanderer
in den Ver. Staaten gelandet nnd
etwa 3.170,000 nach ihren verschie
denen Heimatländern zttrückgewatt
dert sein. Das hätte einen Ueber
schuß von über 3,800.000 Einwan
derern ergebet,. Tatsächlich sind aber
während jener fünf Jahre nur 1.
612,743 Personcit bei uns eingewatt
dert und 1,180,859 ausgewandert.
Das bedeutet, daß in jenem Zeit
raum annähernd 3.370,000 Perso
nen weniger ins Land gekommen
sind, als man unter normalen/ Ver
hältnissen hätte erwarten dürfen.
Der größte Teil der amerikaili
sckien Industrie beschäftigte und be
schäftigt auch beute noch frisch ein
aewanderte Arbeiter, nicht nur, weil
sie diese Arbeitskräfte billiger be
kommen, sondern weil die Leute meist
willigere Arbeiter sind als die ge
borenen Amerikaner, die ill ihrer
Beschäftigung,in der Regel Wählerin
WW^s^MMNMKM
scher sind und eS sein können, weil
solche Arbeit, die ihnen verhaßt ist,
eben bisher von den Neuankömm
lingen geleistet wurde. Der ameri
kanischen Industrie fehlen heute jene
drei Millionen ausgebliebener Ein
wanderer um so mehr, als die Ar
beitszeit in den letzten Jahren eine
starke Verkürzung erfahren hat. Es
heißt zwar immer wieder, daß bei
achtstündiger Arbeitszeit ebensoviel
zu stände gebracht werde wie bei län
gerer: aber jeder Fabrikant und auch
der ehrliche Arbeiter wird zuge
steheil müssen, daß dem nicht so ist.
Enzelne Personen mögen bei verkürz
ter Arbeitszeit das gleiche Quantum
Arbeit fertigstellen wie vorher: aber
das sind Ausnahmen. Damit soll
nichts gegen die Einführung des
Achtstundentages gesagt sein. Der ist
vielmehr eiit Segen. Denn jeder
Mensch hat aus ausreichende tägliche
Erholung Anspruch und braucht sie
auch, mit sich seine Arbeitskraft mög
Iichft lange zu erhalten. Aber die
Verkürzung der Arbeitszeit kommt
im industriellen Betriebe einer Ver
ringerung der Arbeiterzahl gleich.
Man berechnet diese Verringerung in
den Ver. Staaten aus ein bis zwei
Millionen Arbeitskräfte. Das wür
de zusammen mit der ausgebliebenen
Einwattderuitg eilten Ausfall von
vier bis fünf Millionen Arbeits
kräften machen. An eilte Vernteh
rung der Produktion, wie sie zur Be
seitigullg der Teuerung erforderlich
weite, wird unter diesen Umständen
daher katttn zn denken sein.
Es wäre übrigens sehr lehrreich,
weitn das Einwanderungsamt nicht
bloß die nackten Ziffern in die Welt
hinausfchicken, sondern angeben wür
de, wieviele von den gemeldeten Neu
ankömmlingen Zuwachs für das Ar
beitermaterial der amerikanischen
Industrie bedeuten. Denn es ist nicht
allgemein bekannt, daß die Auswan
derer, die in den letzten Jahren das
Land vorlassen haben, sich zutu gro
ßen Teile ans Männern, und zwar
ans Arbeitern rekrutierten, während
von den jüngst ins Land Gekommen
neu die meisten Frauen und .Kinder
gewesen find. In den zwölf Mona
ten, die dem Abschluß des Waffen
stillstandes folgten, haben 214,421
Personell da* Land verlassen, wäh
rend mir 201,475 einwanderten. Un
ter den Auswandernden befand sich,
wie der „Inter-Racial CSoititcil" zn
berichten weiß, nicht weniger als
168,925 ,,uugelernte"Arbeiter, wäh
rend unter den weißen Einwände
rem bloß 68,790 ztt dieser Klasse ge
hörten lind voll ihnen noch 38,000
Merikancr waren, deren Arbeits
kraft nur drei südlichen Staaten der
Union zu gute kommt. Sieht man
von diesen ab, sind also von Navem
ber 1918 bis zum Oktober 1919 nur
30,000 „ungelernte" Arbeiter mit
ihren Familien eingewandert. Es
sind deren demnach in jenem Jahre
ungefähr fünfmal soviel aus dem
Laude gegangen wie eingewandert.
Abdpost.
Was die Entente Kommissionen
Deutschland kosten
Das holländische Blatt „Het Va
derlaiid" stellt in einem Artikel:
Mißhandlung französischer Offiziere
Betrachtungen über die bekannten
Vorfälle an, bei denen in Berlin und
Bremen wie im Saargebiet französi
sche Offiziere der Gegendstand von
Angriffen waren. In dein Artikel
heißt es nach der Übersetzung der
Deutschen Tageszeitung:
Solche Zwischenfälle konnten aus
die Dauer nicht ausbleiben. Das
wußte jeder, der Gelegenheit hatte,
die Haltung der zahlreichen Mitglie
der der militärischen Kontrollkoin^
Missionen zn beobachten, die sich nach
Ratifikation des Versailles Friedetts
in fast allen deutschen Städten nie
der ließen. Als vier Tage nach dem
Inkrafttreten des Vertrages in den
Straßen von Berlin etwa 1500 Eit
tciltcMiiitärs in Uniform auftauch
ten und bald darauf derartige Kom
missionen, wenn auch weniger stark,
in allen übrige» großen Städten
Deutschlands anlangten, da. konnte
man sich mit Recht fragen, ob der
Krieg wirtlich zu Ende sei oder etwa
aufs neue begonnen habe. Vielfach
gaben Neutrale ihrer Bewunderung
für die Zurückhaltung und Selbstbe
herrschung Ausdruck, die die Bevöl
keruitg diesen unwillkommenen Gä
sten gegenüber bewies. Dabei dars
nicht übersehen werden, daß nach der
Friedeiisratififation gemäß dem in
ternationalen Brauch alle fremden
Militärs die Uniform ablegten—bis
ans die französischen.
Mehr aber noch als dieser äußere
Umstand mußte die wirtschaftliche
Seite der Frage böses Blut machen.
Die Kosten, die diese Kommissionen
dein Reich verursachen, sind ganz
außerordentlich hoch. Ill Berlin nnd
den anderen deutschen Großstädti
schen sind in fast allen erstklassigen
Hotels die besten Zimmer von den
Euteute-Kommissioueit in Beschlag
genommen, und schon dafür allein
hat das Reich sehr ansehnliche Sum
men zu bezahlen. Beträgt doch bei
spielsweise, wie man mir in einem
dieser Hotels mitteilte, der Preis
für drei Zimmer, die ein einziger
der hohen Offiziere dort in der er
sten Etage bewohnt, etwa pOO Mark
täglich ülfaK als 200,000
Mark jfl. jeahr. kommen au
&erolJtntIich hohe KoHn für Besol
diu/und Unterhalt, fco bezieht ein
geMohiilicher Soldat Si der Kon
trelfrnnmissioit 2000 ftiiark monat
li4 d. h. 24,000 Wiest im Jahr ol
IehrSfüc Verpflegung während hohe
deutf$^,Bcnmteir^|Rr sich und ihre
FmnUien^TriHrtllcm Gehalt von et
wa 12,000 Mark auskommen müs
sen. Auf diese Weise werden sich die
Ausgaben allein für die Militärkom
Missionen aus 600 bis 800 Millionen
jährlich belaufen.
Nimmt man dazu die Aufwen
dungen für alle die anderen auf
Grund des Friedensvertrages gebil
deten Etttentekommisfionen und
ihre Zahl ist Legion nnd vor al
lem die Kosten für die Truppen in
den besetzten Gebieten, dann ergibt
sich eine Gesamtsumme von einigen
Milliarden jährlich, bei der man sich
fragen muß, woher Deutschland un
ter solchen Umständen die Mittel neh
men soll, nm den ihm laut Friedens
vertrag obliegenden Verbindlichkei
ten nachzukommen.
W. P.
fiebeitümittclflitltumtai und Kinder
Äend
98iy haben kürzlich erschütternde
Fälle/von Mnöereleiid und Unterer
uährnng mitgeteilt, die Miss Ray
Beveridge bei der OrgaiiisietiUig ih
rec Hilfsaktion feststellen mußte. Es
ist traurige Tatsache, man möchte
schamrot werden, daß unite Kinder
in München buchstäblich hungern
müssen, in Fetzen geheil und kaum
ein armseliges Kissen haben, wo sie
müde ruhen können. Für eine Ruhe
statt und für «Kleiber und Wüsche
kaun die städtische Bevölkerung sor
gen, und muß sorgen.
Für die notwendigen Lebensmittel
muß das Land sorgen. Es ist nicht
denkbar, daß Bauern in Gegenden,
in deneii es, wie jeder selbst feststel
len kann, genügend, ja reichlich Le
bensmittel gibt, angesichts dieses
Elends ihr Herz verschließen sönnen.
Man darf annehmen, daß die Land
bevölkerung dieses Elend nicht kennt,
und hier zeigt sich, wie lächerlich der
Erfolg aller bisherigen sogenannten
Aufklärung war. Hier zeigt sich aber
auch, wovon die Führer der bäuer
lichen Bevölkerung in ihren Ver
sammlungen: sprechen sollten. Man
mag über Streik tu den Städten und
Arbeitslust aus dem Lande denken,
wie man will, was können diese br
men, verhungernden Kinder dafür.
Wir halten es für nötig, daß diese
Mitteilungen vom Münchner Kinder
elend vor allem den Führern der
landwirtschaftlichen Organisationen
zu Gesicht kommen. Aber auch ganz
und gar unzeitgemäßer Lurus in ber
Stadt, Schlemmer und Prasser sol
len die Lehre daraus ziehen.
In der „Bayer. Staatszeitung"
veröffentlicht Maria Amalie Freiin
v. Godin mm Notizen, die sie sich bei
Erkundigungen für die Hilfsaktion
gemacht hat. Wir lassen ihre Noti
zen folgen. Sie reden eine so laute
Sprache, daß jeder sie hören muß.
Tbalkirchiierstraße 67: zwei Er
wachsene, fünf Kinder, ein dumpfer
Raum, zwei.Betten, das kleinste. Kind
in einer Hutschachtel./ alle Kinder
schlecht ernährt, rachitisch, keinerlei
Wäsche, das Kleinste in grauen Fe
tzen. statt der Windel. Karl Theo
dorstr. 45: Familie i'ines erwerbslo
sen Hafnergehilfen, zwei Erwachsene,
sechs Kinder, ein siebentes Kind di
reft verhungert, nach Aussage der
Schwester aus dem Säuglingsheim,
die mich begleitet bei einigen Besu
chen. Alte Haide, Block zur Sonne:
Familie ohne jedes "Bett. Landsber
gerstraße 165: zwei Erwachsene, sie
delt Kinder in zwei Zimmern und
vier Betten ohne jede Wäsche: die
schlecht ernährte, ganz erschöpfte
Frau erwartet neuerdings, der
Maiin ist erwerbslos und ganz ver
bittert, die Kinder sämtlich zum Er
barmen rachitisch. Zentnerstraße 13
wohnen zwei Erwachsene und fünf
Kinder der Vater ist schwer tuber
kulös—in einem fensterlosen Raum,
dessen Luke auf einen Speicher nicht
geöffnet werden kamt, weil sonst die
Ratten in Scharen eindringen wür
den. Leonrodstraße 71 wohnen zwei
Erwachsene mit zwei Kindern in ei
nein sehr kleinen Raum, die zwei
Betten sind ohne jede Wäsche, beide
Kinder lungenschwach. Echließheim
strafte 92 wohnen fünf Personen,
darunter eine schwangere Frau, in
nur zwei Betten. Nottmannstraße
7 wohnen zwei Erwachseue und sechs,
Kinder in zwei Betten, in der Aen
ßeren Wienerstraße 128 wohnen zwei
Erchasene und zehn Kinder (das älte
ste 15 Jahre, das kleinste neugebo
ren) in einer Holzbaracke mit fünf
Betten: der Vater ist beschäftigungs
loser Maurer, von den Kindern bat
keines Hemd oder Schuh. Keines
kann daher winters in die Schule,
weshalb die Eltern fast täglich bean
standet werden. Fürstenfelderstraße
7 wohnen Vater, Mutter und fünf
Kinder in einem Raum, dessen Fen
ster nicht ins Freie, sondern ans eine
fremde Küche geht: die Luft dort ist
unerträglich, der Säugling starb da
ran. Im Winter, während der Gas
sperrestunden, waren diesp Unglück
lichen auch noch im Dunkeln. Erzgie
KKAMW
v! I '.. f,
ßereistraße 129 wohnen zwei Erwach
feite und, fünf Kinder iit drei Betten,
die Kinder sind jämmerlich unterer
nährt, nur das an der Brust genähr
te Kleinste ist gesund. Iii einem
Rückgebäude der Thalkiräznerstraße
wohnen in zwei Räumen zwei Er
Wachsens und sechs Kinder, drei wei
tere Kinder sind in den letzten Jah
ren an den Folgen der Unterernäh
rung gestorben. Der Vater ist
Schreiner, arbeitet so oft er sich Ma
terial beschaffen kann, ist im Augcm
blick aber erwerbslos er ist knocheu
und lungentuberkujös. auch die Mut
ter lungenschwach, kläglich unterer
nährt und durch die Krankheit ihres
Mannes gesundheitlich gefährdet, sie
ist sehr viel bettlägerig mtb daher
schlecht imstande, die düstere, lust
leere, kalte Wohnung in Ordnung
zu halten. Sämtliche Kinder sind
krank, das kleinste schwer rachitisch,
das dreijährige nicht weniger, der
sechsjährige Knabe schwachsinnig, das
siebenjährige Mädchen ist im Vor
jähre au rachitischen O-Beinen ope
riert worden, das älteste Mädchen
sehr schwach und bleichsüchtig, brauch
te dringend Erholung aus dem Lau
de. In der Pfarrei St. Max, nicht
weit von der Kirche leben zwei Er
wachsene und fünf Kinder in zwei
winzigen, dumpfen Räumen mit drei
Betten. Der Vater, ein erwerbsloser
Bäcker, verdient als Ausgeher viel zu
wenig für sieben Personen. Er
macht einen guten, äußerst arbeits
willigen Eindruck, auch bemüht sich
die Frau, das Heim in Ordnung zu
halten, was ihr aber, da sie gar
keine Wäsche hat, bei den fünf klei
licit Kindern und der eigenen, durch
ständige Unterernährung lierbeige
führten jämmerlichen Erschöpfung
nur schlecht gelingt. Die Kinder sind
nur noch Haut und Knochen.
Nun stehen wir, so schreibt Freiin
v. Godin am Schluß, am Ende inise
rer Erntefrüchte, vor bitter harten
Wochen. Amerikanische Organisa
tioueii schicken sich an, unsere Kinder
zu speisen: andere Pläne darüber
hinausgehender und möglichst umsas
sender Hilfsaktion find noch nicht
spruchreif: sie werden spruchreif
werden. Den Kindern, den Müttern
unseres armen Mittelstandes soll
und. muß geholfen werden aber
auch den Kindern und jungen Müt
tern, den Bedrohten und Schwachen
in diesen Proletarierheimstätten. In
unserer Stadt gehen die Wogen des
Elends hoch. Wenn nicht geholfen
wird, so werden sie in diesen aller
nächsten Wochen viel tausend niischul
dige Kinder Münchens unter sich be
graben.
Münchner Neustennachr.
Rumänien
Besiarabie«
Originalbericht
(No. 17)
Hoffniutgstal, Bessarabicil,
den 22. April.
Werter Staats-Anzeiger!
.Mik^-Säen find wir fertig, aber
jetzt fehlt es an Rege». An vielen
Stellen mußte der Winterweizen mit
gepflügt und das Land wieder mit
Sommergetreide besät werden. Die
rOtfeneiv Fröste im. Winter haben
dem Winterweizen schwer geschadet
und tiielvn vernichtet. Dieses Früh
jähr wurden sM' viele Weingärten
angelegt. Wenn frio ttkfrrn. alle
wachsenyHiid Mtitwii samt in "drt-i
Jahres die Welt im Rausche unter»-'
geben/ Jcl^selbst habe auch Hon der
Sorts Retoit angepflanzt, die Nocth,
nachdem sc aus der Arche kam, mit
dreierlei /Blut bestrichen hat: Lam
inesbiyt,/ Löwenblut und Schweine
blut. Meinem alten Freund Adolf
Singer ich dieses erklären.
Wenn moit »wenig
trinkt, ist man rnhig und sanft, wie
eiit Lamm: trinkt man mehr davon,
wird man stark, wie ein Löwe: trinkt
man aber noch mehr, dafitt wälzt
moit sich endlich in Dreck und Kot,
wie ein Schwein. Das kann natür
lich Sebastians Johann auch mal
passieren. Damit hat Vater Nocth
nns einen schlimmen Possen gespielt.
mein Schwager Adolf Singer auch
im Staats-Anzeiger vernehmen ließ.
Friedrich und Theobald sind noch
schön gesund. Von Jakob wissen wir
nichts, der wohnt ja im Chersoni
schon.
Schafwolle preist heute 300 Ru
bel per Pud und man sagt, daß sie
auf 400 Rubel kommen wird. Wie
teuer mag da eine Afschin Tuch kom
men. Herr, Erbarme dich!
Grüße alle Hoffnungstaler drü
den und verbleibe
Johann Schweigert.
Originatbevicht
1
Gestern wurde die junge Witwe
Magdalena Käpple, geborene Eh
ntann, und Schwiegertochter des al
ten Andreas Käpple, beerdigt. Frie
de ihrer Asche.
Zum 5. Mai muß sich mein Sohn
Emanuel nach Affcrntamt stellen,
um in den Militärdienst einzutreten.
Wenn jetzt nur gute und ganze Klei
der und Stiefel Vorhemden wären,
aber es fehlt an allem. Es hat lei
der auch keinen Zweck, Euch, Freun
den, in Amerika Unsere Not zu kla
gen.
Schuh und Strümpfe find zerrisse»
Uni) zum Kaufe» ist kein Geld.
Schauen wir uns auf die Füße,
Ist es wahrlich schlecht bestellt.
Da war es zu.Moses Zeiten
Noch viel besser, das ist klar,
Als die Felsen Wasser gaben.
Wenn die Not am größten war
Und die Schnh' gehalten haben
oer Wüste vierzig Jahr'.
Es hat mich sehr gefreut, daß sich
Werter Staats-Anzeiger!
Trotzdem ich wenig Zeit habe, aus
Gründen, did ich schon in meinem
Bericht vom, 29. Febrauar anführte,
will ich wieder einige Zeilen Mr die
Leser des geschätzten Blattes nieder
schreiben. Ueber die Greueltaten, die
an unsern Brüdern in Rußland ver
übt wurden und wahrscheinlich noch
verübt werden, sind die verehrten Le
ser durch die Berichte- des Herrn
Strohmaier ja zur Genüge unter
richtet. Ich möchte nur beifügen,
daß wir von den schwersten Greuel
taten erst erfahren werten, wenn
unsere übriggebliebenen Stammes
genossen die Möglichkeit haben wer
den, selbst darüber zu schreiben.
Möchte heute den werten Lesern,
die sich dafür interessieren, etwas
von unserem Alerander-Astil (Haus
der Barmherzigkeit in Sarata) mit
teile». Int vorhergehende» Bericht
Nabe ich schon erwähnt, daß die Ober
schwester dieser Anstalt, Rosina Trö
ster, im vergangene» Jahr gestorben
ist. Sie hat der Anstalt viele Jahre
lang vorgestanden nnd viele Sorgen
gehabt, doch in den letzten Jahren
haben die Sorge» überhand genoiit
men. Die viele» Pfleglinge muß
teil gespeist und gekleidet werden,
die freiwilligen Gabe» aber, von de
neu die Anstalt unterhalten wird, ha
ben nicht in dem Maße zugenommen,
wie die Preise für Lebensmittel und
Kleider gestiegen sind. Die Wohl
tätigtest hat sich wohl etwas a»ge
strengt, aber zum 10 20- und 100=
facheit hat sie sich nicht verstiege».
So kam es, daß die Nachfolgerin, von
Schwester Rofiita, Schwester Mag
dalena Kowälske ei» schweres Erbe
übernommen hat. Sie durfte sich
aber bald über eine bedeutsame lln
terstützuug freuen, die der Anstalt
zuteil wurde. Im Ottober 1919 hat
das Amerikanische Rote Kreuz in
Ackermann seine Sachen liquidiert
und an dos Volk und verschiedene
Anstalten verteilt. Unsere Anstalt
wurde dabei auch bedacht und hat
folgende Sachen bekommen: 50 De
ckeu. 100 Scharpie Kissen. 80 ge
strickte Hemde. 130 Paar Strümpfe.
65 Kompresse», 30 graue Hemde,
30 Paar Hosen, 36 grüne Blusen
85 helle Hemde, 85 helle Hosen, 10
.Kisten Seife, 20 Kisten Milch, Ki
sten Gelee, 3 Säckchen Mehl und ein
Säckche» Reis. Das bei der Anstalt
befindliche Hospital bat folgendes
bekommen: 60 Ffamtelmäntel, 39
Paar Unterhose», 96Paar Strümpfe
6 Eisbeutel, 10 Meter Wachstem
wand. 1 Kiste Seife. 1 Kiste Milch
10 Aether, 1 Schachtel» kondensier
ten. denaturierten- Spiritus, I-ti
Gummihandschuhe, 500 Bmtdagén
I Kiste Mariekontpressen, 1 Kiste
ebensolcher Koiiipressen mit Watte
36 Unterleibkompresse». 200 Banda
gen und 100 Uiiterleibsbalidage»
Alle diese Sache» kamen der Anstalt
und dem Hospital sehr zustatten und
hätten nicht besser verwendet werden
sönnen. Die Anstalt und das Ho
spital haben jedenfalls gehörigiin
Ortes ihren Dank für diese reiche
Spende abgestattet. Ich bin zwar
nicht dazu bevollmächtigt, aber ich
glaube im Sinne der hiesigen M.
völkerung zu handeln, wenn ich an
dieser Stelle dem amerikanischen Vol
ke unsern Dank übermittle. War es
doch nach vielen harten, häßlichen Er
lebnissen der letzten Jahre wieder
ein Zeichen von Menschlichkeit und
Menschenliebe. Mögen diese beiden
Eigenschaften hüben und drüben wie
der mehr zur Geltnng kommen und
Gemeingut werden.
Die hiesige Anstalt ist ja vielen in
Amerika bekannt. Sie wird vom
Ortspastor geleitet und ist im wahr
sten Sinne des Wortes ein Werk der
Menschenliebe. Es finden darin Auf.
»ahme, ohne Unterschied deS Glau
bens und der Nationalität, alle Blö
den, Krüppel und Siechen. Seit vie
len Jahren besteht bei der Anstalt
ein Hospital, das von jeher einen gu
ten Ruf hat. Der wirtschaftliche
Teil des Hospitals, so wie die Kran
kenpflege, wurde immer von de»
Schwestern der Anstalt besorgt. Arzt
des Hospitals ist gegenwärtig Dr.
Otto Müller, Kolonistensohn aus
Leipzig, Praktikant ist gegenwärtig
der angehende Arzt Jakob Walde»
maier aus Sarata, Feldscheren» ist
Frau Rebefa Jesse, geb. Müller,
Koloiiisteittochter aus Tarutiuo.
Scho» vor mehr als 20 Jahren
mußte sich die Aitstolt erweitern und
hat in Alt Arzis eilte Abteilung er
richtet für die männliche» Pfleglinge
und alte Männer und in Sarata ein
Altenhe'iin für alte Franensperso
tteit. Viele alten Mütterchen aus
den Kolonien, die zu Hause nicht gut
versorgt werden können, finden hier
Aufnahme und Pflege und verbrin
gen hier einen ruhigen Lebensabend.
Zum Schluß eine Bitte der Schwe
iter Alitalia Teske in der hiesigen
Anstalt an ihren Bruder Jonathan
Teste, wenn ihm diese Zeilen zu Ge
sicht kommen, oder an die Leser des
Staats Anzeigers, die seinen Wohn
ort keime», »ämlich um die Mittei
lung seiner Adresse. Schwester
Amalie kann keine inilyereit Angaben
machen und die Adresse ihres Bru
ders ist ihr abbanden gekommen.
Sie wein nur, daß er Angestellter
auf di*r Bahn war.
Nebst freundlichem Gruß a» Sie
mid die Leser Ihrer Zeitung zeichnet
Ihr I. Schnaidt.
Abonniert aiis d. StaatS-Anâer.
Kür große Profite
AuSgcstrllt rnif 6 und!» Monate «Ks
Deutsche Mark
sranz. Kranken, ital. Lire
Der Wert bi'y Papiergelde» dieser Vtiiihrt
Ist jetzt der niedrigste t» der Weitgeschlldte.
Sii-3 ist eine wuiiderdolle t^cle«enl,eit für
aroke Profite, flaust diese iaiirwittwii An
rechte (Option*), beim wir crtonrlni, datz
diese Gelder bnld sehr im Wert flciavn tocibnn.
$40 kaufen Option auf.. 10,000
$300 kaufen Option auf 100,000
Mark, Franken od. Lire
Mit seder Stclncrinifl Von einem Cent macht
der Besitzer eine* Anrechts ans 1(10,(100 i'Jiiitf,
.Xrniifeii »der VtiT $l,Oon Prosit nnd au klei
neren Shirerfitcii tin Perliältnw. (53 sollte und
nicht wundern, baft die Steigern»n Uuicrbnto
einiger lUlonatr ans in (£rtitst kommt. $ii3
meint.$10,000 Prosit alt 100,000 Mark. Fran
ken' oder Viv'c.
Sdiirft buv Meld für bad Papiergeld und
für ba-5 gewünschte Anrecht. Wir gehen mit
eine beschränkte -'üuuhl der Anrechte (Options)
aus. Deshalb muh man sich beeilen.
vottr (flnâtlbtiirn auf (frfuftcit
grant nach Olrcuinr C-100
Crossman, ShermanCo.
Zu beziehen durch den „Staats-Anzeiger"
in Bismarck, R. D.:
Ei« soeben im Druck erschienenes Predigtbuch
„Auf der Präriekanzel"
ein Jahrgang Predigten und Vetrachtvngea, Band 1 von J»ha«»e»
Ma», evgl.-lutherischer Pastor in Dewitt, Rebr., (früher in Beulah,
Werter «o., «. Dak.)
Preis: broschiert 75 Cents
eee»ß»« über feil Bichl
Da» Buch ist den früheren Gemeinden bei Verfassers (in
9t. D.) als Abschiedsgabe gewidmet. Pastor Mau zeigt, wie man den
schlichten Leuten das Wort verkündigen muh. Er versteht, sie zu
nehmen und zu treffen. Seine Predigten sind an Zuhörer gerichtet,
letteit die Bibel noch Gottes Wort und die Kirche mehr als ein ge
sellschaftlicher Verein ist. Er bietet keine trockene Satzung, auch nicht
süßliche Schmeichelei, sondern kräftige Kost. .. Leute, die den Svan»
Selifte* Samuel Keller von seiner südrussischen Wirksamkeit her kann
ten, haben dem Recensenten gegenüber öfters geäußert, dah die an
fassende Predigtweise Pastor Mau't sie lebhaft an den ErweckungS
predigten Keller erinnere... Die £e$te sind den Evangelien, Episteln
und Schriften des Alten Bundes entnommen, alle mit gleicher Te
schicklichkeit behandelt. Wer praktisches Christentum liebt, kommt ge
wiß »uf seme Rechnung. ... So wünsche ich dem Buche gebührende
Exerlenmtieg «mb zahlreiche NerßrettunU. Br. in
K.
Published Tuesdays and Fridays, at
112 Sixth Si., Bismarck, N. D.
Subscription Price $3.00 per Annum
Entered aa second-class matter, May
1, 1912, at the post office at Bismarck,
N D., under the Act of March 3,1879.
Dienstag, den 25. Mai 1920
A o n n e e n s e i s
Marshall über Prohibition u. Andres
V -IWeÖwW oes PollBâ die Ratio
't.jtölpcot»iftiHou war. Sie wußten
y ,, .Der StaatS-Auzeiger, Bismarck, N. Dienstag, deu 25. Mai.
Sarata, Beffarabiefl,
den 11. April.
Kauft Options
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7 Pine Street, New York, N. Y.
Foreign Exchange Dcot.