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•$- Jft' «'i» j.. is •. nnil «ME. 'l'l' ",r|VH V"'1" -.» •A» 3 •1 é. ::'L£ •Ii, •M' ,.Ä -. Ii, *i 4 %. 1 'T*- Der NaatsAnjèiger BUIMMKPMMniwCft ruit'«Niiita "h«»r ifhpr DienStap und ftveitag Krank L. Brandt, •f our ijnh DImstag, den 19. Oktober 1920 ivAtHu'i'i'iU. Zusendung der jli iictniei'hen, hirten wir. bei 'Hiöuenin&muiflCit obei Wechsel 'f'ffiic immer bit alts w'« "ich 'frjrr mit u MJoDstiiiun ülienummi für den Jn jaii .Vh ^rrcspondcnze» keine Permit iH rniNß, iK'miil]! sich abet, alles Unpas auszumerzen. Einsendungen ohne .iv.'iè '(amtMV-'ivtrrfdjnfi wandern in den Itiliverforh An die Leser liäti ersuchen unsere x'eser, dem gel ten Zertel auf der Heilung. oder auf dem Umschlag, ihre Aufmerksamkeit zu schenken. Auf demselben finden sie außer ihrem Namen auch das Datum, bis zu welchem das Blatt bezahlt ist. Leser, die mit dem Zeitungsgeld im Rückstände sind, sollten uns mit Einsenden desselben erfreuen und auch, wenn möglich, ein -Jahr im Voraus bezahlen. Adressiert alle Geldsendungen und Briefe! e S a a s -Anzeiger, Erheiternd wirkt es, wenn man sieht, wie die fcilePicssc der J.V.A., da* Werkzeug des Großkapitals und der Getreidespekulanten im Staate Nord-Takota, geflissentlich sich bemü I)cu, einander Mut einzuflößen, der nun eben einmal bei den Herrschaf ten bis in die Schuhe gefallen ist. So machte vorige Woche nachstehen der „Wurstzipfel" in der I. L. A. Presse die Runde: „Ashley, N. T.. 12. Oktober. Tie Frauen in McIi: tosh County werden unzweifelhaft Herrn F. A. O'Connor eine ge wältige Stimmenzahl geben. ^ic Frauen in diesem Teile des Staates nehmen dieses Jahr sehr regen An teil an der Politik und e* scheint das die Mehrzabl derselben sich uin O'Connor, den Gegner des Gouver neurskandidaten des Farmerbllndes, geschart haben. Ein Frauenkomitee hat alle Vorbereitungen für O'Con^: nors Redetoiir in diesem Cvuntn iil die Hand genommen, und dieses Slo initee sorgt dafür, das Herr O'Coii uot\, der als Kandidat gegen Gouver neur Frazier im Felde steht, überall große Mengen Zuhörer findet." Dieser Eigns erschien znerst im „Fargo Forum," dann im „Gr/md Forts Herald", und schließlich auch in der „Bismarck Tribune." Tas sind bekanntlich die drei täglichen en glischsprachigen Wettlingen im Staa^ te. die den Farmerbuud und das Farmerbundprogramm am wütend steil bekämpfen. In wessen Diensten sie stehen, ist mich längst klar. Es kann nicht schaden, zugleich darauf aufmerksam zu machen, daß gerade diese drei Zeitungen es waren, die uns Amerikaner deutschen Vintes in der Kriegszeit am heftigsten angrif fen und am schmählichsten beleidig ten. Tie hinter diesen drei Zeituu gen stehenden „Gewalten" waren und sind die schlimmsten Deutschenhasser. —v,a, die Frauen und Mädchen iji Mcintosh County, von denen bei 95 Prozent Amerikaner deutschen Vintes sind, werden Herrn O'Connor eine „große" Menge Stimmen geben, und Gouverneur Frazier schlagen! Sind doch die deutschen Frauen und Mäd then in Mcintosh County Herrn O'Connor, dem demokratischen Gou verneurskandidate», dem Werkzeug gerade jener Tentschenfresser, so sehr zn Dank verpflichtet! Und natürlich werden diese deutschen Frauen und Mädchen gegen Gouverneur Frazier sttimmen, denn der war ja so unver schämt. uns in Nord-Takota die deut sche Sprache zu rette»! Natürlich werden die deutschen Frauen und Mädchen also gegen Frazier stim men! Und natürlich werdeu auch die Männer deutschen Blutes und Stum mos in Mcintosh County aus dem selben Grunde gegen Frazier und für O'Connor stimmen! Die drei genannten Zeitungen melden -es ja —also muß ès doch 'wahr sein I Die deutschen Farmerfrauen und Farmer mädchen, und auch die Farmer selbst, werden alle für O'Connor stimmen, denn er und sein Partner im Advo katengeschäft in Grand Forks .sind die Herren, die von den Getreide spekulanten in Minneapolis ^gedün gen worden waren, das Getreidegra dieruugsgesetz anzufechten und zu vernichten. Dieses Gesetz verhinderte doch, daß die Farmer des Staates um jährlich bei $11,000,000 von detz Getreidespekulanten „geschröpft" wev den konitten. Und natürlich, da die ses Gesetz den Farmern so viel hilft, müssen sie doch für den Herrn O'Connor stimmen, der es vernichtnt helfen wollte! Natürlich werden die Farmer und Farmerfrauen mtb Far merinädöhen also für O'Connor und gegen Frazier stimmen, weil O'Con nor ihr Feind, und Frazier ihr Freund ist. Es ist zum Lachen! Präsident Wilsons „Rechtfertigung" Durch die Veröffentlichung eines stenographischen Berichts über jene Sitzung der Friedensverhandlungen in Paris, in der das Verhältnis der Balkanstaäten zun« Völkerbund er örtert wurde, glaubt Präsident Wil son, die Beschuldigung, er habe Ru mänien und Serbien für den Fall ei nes Angriffs auf ihre Länder gewisse Versprechungen gemacht, zu denen er nicht berechtigt gewesen, endgültig abgetan und Senator Spencer, der sie erhoben, als der Verbreiter von irreführenden Falschmeldungen über führt bloßgestellt zu haben. Diese Auffassung und die im Weiße» HauS für sie angeführte Begründung, daß nämlich an einem stenographischen Bericht nicht zu rütteln sei, möaen demokratische Parteigänger befriedi gen auch die Äenwkratische Presse stellt sich, als hätte der Präsident ei nen zerschmetternden Schlag gegen Spencer geführt in Wirklichkeit aber enthält das neulich veröffentlich te Schriftstück, zum mindesten dem Geist nach, ganz genau das, woran enator Spencer von Missouri Au stoß genominen hat, wenn mich in folge doppelter Uebersetzung der Wortlaut nicht ganz mit dein der im Cougressioual Record s. Z. veröf feutlichteu Rede übereinstimmt. Uu begreiflich bleibt zudem immer noch die Tatsache, daß Herr Wilson nahe zn ein Jahr hat verstreichen lassen, ehe er dagegen Einspruch erhob, daß eine angebliche Fälschung dem aintli cheit Organ des Kongresses einver leibt wurde. Daß er darum nicht ge wußt habe, ist bei dem vorzüglich organisierten Nachrichtendienst, der ihm zur Verfügung steht, somit anzu nehmen ist ihm aber dennoch die Mitteilung davon vorenthalten wor den, so hat seine Umgebung sich einer schweren Unterlassungssünde schuldig gemacht, denn Senator Spencer war nicht der erste, der die Rede in der vom Congressional Record ihr gege benen Fassung aus's Korn nahm, vielmehr bildete sie schon' Moyllte vorher den Gegenstand heftiger An griffe und alles das liefen die Rat geber des Präsidenten hingehen, oh nehin Wort der Aufklärung dagegen vorzubringen. Und jetzt, nachdem vor der ganzen Welt der Präsident die Aeußerungen Spencers als eine schändliche Unwahrheit gebrandmarkt hat, verläßt er sich, mit seine An schuldigung zu beweisen, auf einen ihm von Chicago ans zugestellten stenographischen Bericht, unter Nicht beachtung des ihm sicherlich viel leich ter zugänglichen amtlichen Textes, des einzigen, der einen wirklichen An spruch hat auf unbedingte Glaub Würdigkeit. Daß selbst in demokratischen Krei fi'ii. Herrn Wilsons Antwort nicht als eine restlose Widerlegung ange sehen wird, geht aus der Veflossèn licit herovr, mit der die demokratische Presse den Streitfall jetzt als erle difit betrachtet' bissen will. Auch wir sind dafür, daß die Sache endlich aus der Welt geschafft wird, aber nicht et wa, weil wir Spencer als geschlagen "»nsehen, sondern lediglich aus dem Grunde, weil wir der Ansicht sind, %ß die amtliche Stellung des Prä sidenteu sich mit einer Hineinziehung seiner Persönlichkeit in das Kam pagnegezänk nicht vereinbaren läßt. Freilich, er selbst trägt die Schuld da ran, weil er dem Uebereifer seines Privatsekretärs nicht rechtzeitig ,» gel anlegte, aber das läßt sich nmt nicht mehr ungeschehen machen Tu multy hat den Voll ins Rollen ge bracht, nnd diesen aufzuhalten, wird kaum, möglich sein, solange die Kam vagne im Gange ist. Auf keinen Fall hat Herr Wilson durch seine Flucht in die Oeffentlichkeit den springenden Punkt, die durch den Völkerbundver trag de» Ver. Staaten auferlegten Pflichten, berührt: an Worte klarn mert er sich, um die Bedeutsamkeit seiner im Namen des Landes gege bmen Versprechungen abzuschwächen, aber der Geist, der diese erfüllt, bleibt derselbe auch unter der Maskc allgemeinerSchönreöePhrasen, die ihn verhüllen soll: Präsident Wilson, als selbsternannter Vertreter der Ver. Staaten bei den Pariser Friedensver haiiotungen. hat ans eigene Fanst Gut uud Blut seines Landes als Si chcrficit für die Aufrechterhaltung des WMWWMWWKPWWMMMWHW^?W?M :?^yI europäischen Friedens verpfändet. In welchen Worten er das getan hat, ist von keinem Belang, und daß er sich zur Widerlegung der voti den Gegnern des Völkerbundes geltend gemachten Behauptungen auf diesen einen, ,rem technischen Punkt stützt, verleiht diesen nur noch eine stärkere Beweiskraft. Was er als eine Wi derlegung veröffentlicht, ist in Wirk lichkeit eine Bestätigung, das wird je der, gleichviel welcher Partei er ange hört, zugeben müssen, mag die demo kratische Presse noch so angestrengt sich bemühen, das Gegenteil heraus zutüfteln. Rumänien Befsarabie« Origiualbericht (Nr. 20) Werte Freunde in Amerika! Die Witterung hat sich bei uns ge ändert, die gewaltige, tropische Hitze ist kühlerem Wetter gewichen, denn wir hatten vor etlichen Tagen Regen wetter. Wenn sich nur auch die Men scheu, wie das Wetter, zum Besseren ändern würden, dann stünde es gün stiger um uns wie jetzt. Aber da liegt beit der Hase im Pfeffer. Die Menschen ändern sich wohl, werden aber immer schlechter. Herr Both aus Kraßua hat mit dein Inhalt seiner Korrespondenz den Nagel auf den Kopf getroffen, in welcher er das Treiben mancher der jetzigen jimgcit Frauen und Mädchen beschreibt. Aber bei inan chen Männern wird die Ungerechtig keit wieder ans eine andere Art ge trieben. Tie Redlichkeit schläft, die Treue ist verreist, die Scham ge storben und die Sittlichkeit sogar schon begraben. Gott der Herr, so denkt mail augeiischeiulich, ist weit vo» uils, während er doch nahe bei mis, jci um und iil uns ist, sofern wir nicht, statt feiner, den bösen Geist im Busen haben! Die Seiten find auch zn schwer da rum sucht ein Jeder an sich zu rei ßen soviel er mir samt. Ich möchte meine Gedanken in Reimen ausdrü cken und ich denke-, es wird- den freundlichen Lesern und auch der ge ehrten Redaktion recht sein. Also: jch ruf die Welt zum Zeugen auf, DaS Leben ist eine Plag: Ein Jeder bringt sein War zumKanf Als wie die Katz im Sack. BeimEhrlichsein kommt nichts heraus Reißt matt sich auch die Haare aus. Wer nicht ins Glück samt plumpen Bleibt arm, wie alle Lumpen. Ail Lumpen: gibtsj. jetzt lieber this, i Man kamt fei»'» '(schritt mehr geh». Wo man nicht èi'iu -begegnen müß. Der fiel)! als Lump läßt sehn. Manch noblerHerr kommt anstolziert, Riecht meilenweit wie balsamiert. Und, lebt doch, iiitr vom Plumpen, o gibt's viel Tausend Luiden! Und bei den Frau'll gehts ebenso £a ist man erst verraten: ... Tie schauen'' âUs sehr schmutf,1 sehr froh, Tahinter liegt der Schaden. Ta raufchens her in Samt und Seid, Ost ist die ganze Herrlichkeit, Iil ihren langen Schlumpen, Grund, •, v 's ist lauter leerer Schein, Familien kommen ans den Hund Turch lauter Lumperei'». Tarunt ist auch das Geld so schlecht, llitb grad so schlecht stehts mit dem Recht: Die Welt wird schier ein Klumpen Von lauter schlechten Lnmpen! Herrn' Gott hilf Blatter kann ich auf seine Bitte tut mich benachrichti gen, daß feine Schwägerin Maria das Geld erhalten. hat. Sie läßt vielmals grüßen m'td' dan keil. Sie hatte Umstände bis sie das Geld er hielt, und es war ihr Glück, daß sie eii'«",i rumänische» Offizier mit seiner Frau im Quartier htitter Tarselbe fitlu geschäftshalber »ach Cornewitz (?—Red.) und hat ihr das Geld mit gebracht. Die. Reise nach Cornewitz oder nach Bukarest kostet 400 Lei. Weitn utatt da wenig zu bekomnteii hat, muß man noch zuzahle», und falls matt es nicht durch Gelegenheit bekommt, ist es verfallen. Ich selbst habe eine Anweisung auf 175 Lei, und wen it ich keine Gelegenheit be komme, ist sie verfallen. (Der geehr te Herr. Korrespondent irrt sich. Die Bankanweisung kann nicht verfallen uud jedes Bankhaus in Sarata müß te sie auszahle». Die Anweisung lau tet auf eine der größte» Bittti it iu j/W Bukarest, und sicher haben doch Van ken in Sarata und in jeder größeren Stadt auch Korrespondenten oder Verbindung im Bankwesen mit der rumänischen Hauptstadt. So ist es doch überall. Reisende haben doch Kreditbriefe auf größere europäi sche Banken und bekommen sie ir gendwo ausbezahlt. Wir sandten doch schon Tausenden und Abertansende Dollars ins Ausland uud noch in je dem Falle wurden die Bankanweisung gen ausbezahlt. Red.) Meiner Ansicht nach wäre es besser, das Geld nach Kischineff zu schicken, dem» dort hin wäre es nicht so weit. (Die Ent fernung spielt keine Rolle in der Sa che, weil man eben keineswegs nach der Stadt zu reisen braucht,,in der sich die Bank befindet, ans welche die Anweisung lautet. Red.) Die Maria hat sich gleich '20 Pud Weizen gekauft, aber da fehlen noch Klei der und Breuuzeug und der Win ter ist bor der Tür. Sie bat mich zu schreibe«. Vielleicht könnte Chri stian, oder ihr Sohn Johallnes, noch etwas schicken. Sie ist eine gebrech liche Frau uud kaun nicht mehr viel verdienen. Bitte, helft! (Der ge ehrte Herr Korrespondent frägt, wa runt seine Berichte nicht nummeriert werden. Wir haben noch stets das getan. Red.) Ich bitte Sie, lie ber Gotthilf Blatter, recht oft und viel an den Staats-Anzeiger zu schueiben, und verbleibe mit Gruß ait alle Leser desselben Achtungsvoll Joseph Hobbacher. Originalbericht Vor etwa drei Monaten erzählte mir ein Mann folgcubs: Wir fuhren einst übers Kaspische Meer, und als wir schon weit vorn Ufer entfernt waren, sahen wir ein kleines Schifflein, auf dent 3 Fischer standen. Unser. Kapitän, ein Tar tar, ließ als wir in ihre Rähe ka men, das Schiff halten und winkte die armen Fischer, alle drei Arme nier, heran. Sie kamen auch richtig herangerudert mit ihrem Schifflein voller Fische, und unser Kapitän nahm sich von diesen soviel er wollte. Dann frug er, was sie für die Fische verlangen, und sie sagten 20 Rubel. Da sagte der Kapitän: Geld habe ich nicht, aber ich gebe euch etwas was mehr wert ist als alles Geld. Ich bin imstande, euch jetzt uitterzntau chcit und ertrinken zu lassen, aber davon will ich euch verschonen. Ist das' Leben nicht mehr wert als alles Geld auf der Welt? Die armen Fi scher ahnten nicht, daß dieser un menschliche Kapitän es ernst meinte. Sie standen auf ihrem Schifflein und baten um das Geld. Auf einmal schrie der Kapitän, das man es auf dem .ganze» Schiffe höre» könnte: weichet, odèr ich renne euch über den Haufen!' Mit diesen Worte» trieb er sein Schiff los nnd stürzte die Fi sche^ in die Wellen. Nach flehendli chent Bitten derselben hielt er wieder und wii! zogen die armen Fischer halbtot aus dem Wasser. Ihr Schifflein mit den Fischen aber war untergegangen: Als wir aijs Läitd kanten meldeten die Fischer iden Ka Pitän gleich auf der Polizei. Wtc es diesem noch ergangen ist, weiß ich nicht, denn ich fuhr anderen Tags per Bahn nach BessarabieN. Nach dieser Erzählmtg MtA ich den Mann von wo er denn gekommen sei. Er sagte von jenseit des Mee res. Aber aus welcher Stadt? frug ich weiter. Er sagte, er habe den Namen der Stadt vergessen. Vielleicht von Daschgent? frug ich weiter. Ja, ja, sagte cry so heißt sie. Dann frug ich ihn: Nun, bei went waren Sie denn in der Stadt Baku? (Er sagte nämlich, sie hätten Baku angefahren.) In welchem Gasthaus, oder wo waren Sie in Baku? beim ich sah schon, daß seilte ganze Erzählung eilte stinkige Lüge war. Die Stadt Baku ist mir gut bekannt, denn ich diente dort im 15. Jahre als Soldat. Er konnte mir nur stotternd weitere Fragen beantworten und ich sah, daß er nichts von Baku wußte. Also sag te ich ihm auf den Kopf zu, daß alles erlogen ist, was er mir erzählte, daß er die Stadt nicht kenne und auch das Kaspische Meer garnicht gesehen hat. Daraufhin wandt^ er sich und ging 1 Doch nichts als lauter Lumpen! Wär's Jedem an die Stirn geschrie ben, Wie's bei ihm geht und ficht, Daiiil würde kein Betrug getrieben. Und'Keiner würd' lawet. Tcnit wenn man in die Häuser guckt, Ta sieht man erst wo's übel spuckt: Ta gibt's oft volle Humpen, Toch Uebrigc sind Lumpen! Ter Hochmut richt die Lent zu Msck^ N. D./U'nlsttj,M l&br5t<?t Unter Leitung der begabtesten erfahrendsten u. fortschrittlichsten Lehrer des Landes. Tausende frühere Studenten dieser Anstalt Männer, Frauen und Mädchen -4- zählen jetzt, dank der hier genossenen Ausbildung, zu den erfolgreich sten Geschäftsleuten in den Ver. Staaten und Canada. Steht durchs ganze Jahr offen! A. & 1 brummend seines Weges. Seht, liebe Liseer, dys war einer von denen, die oft ihre Berichte im Blatte machen und sich großtun wol len mit so dummen Streichen und da zu das Blatt noch umsonst erhalten. Wir Leser wissen nicht immer/ob die Berichte wahr oder erlogen sind. Wir lesen sie aber, denn die Zeitung kostet Geld. (Unseres Wissens aber sind im Staats-Anzeiger derartige unwahre Berichte noch nie erschienen. —Red.) Ich las in Nr. 75 in meinem Be richt, daß die Redaktion das Blatt mir unentgeltlich zuschicken will, wenn ich fleißig korrespondiere. Das wäre mir natürlich sehr lieb, aber deswegen schreibe ich nicht mehr und nicht weniger. Weitn ich etwas weiß und Zeit habe, so schreibe ich, und wenn ich 'nichts weiß, kann ich doch auch nichts berichten. Unwahrheiten schreibe ich nicht und wenn Sie mir 20 Zeitungen schicken. Wenn ich das Blatt fits meine wenigen, einfachen Berichte umsonst erhalte, sj wäre das für mich eine Freude und Ehre, ulld ich würde mich bemühen, alle Neuig keiten zu melden. Jetzt kommt ja wieder der Winter, und da hätte man ja Zeit zum Schreiben. Und wenn ich das 33Iatt*iticl)t umsonst erhalte, so ist mein Bruder Joseph in Canada wohl bereit, es für mich zu bezahlen. (In der Tat zahlte Ihr Herr Brn Jos. M. Kopp in Elardee Sask., Canada das Blatt für Sie, aber es läuft ant 24. dieses Monats ab. Red.) Weiter muß ich berichten, daß die Zeitung jetzt sehr regelmäßig kommt. Wenn auch nicht nach der Nummern Reihenfolge, so bekommt man sie schließlich doch alle. Von Nr. 00 an habe ich alle erhalten,, ober durcheilt ander. Zimt Beispiel erhielt ich 101 und 4, und dann 7 und 2, und heute bekam id)\8 und f) und 92. Aber man muß wohl zufrieden sein, und ich für mein Teil bin es auch. Ich erhielt auch Briefe von meinem Bru der Joseph aus Canada. .Erst den vom 15. Juli, uud zwei Wochen später einen vom 13. Juni. Auch las ich iu Nr. 9 des Staats Anzeigers den Brief aus Deutschland geschrieben von Johannes Kaiser. Ick) will nicht viel über ihn schreiben, doch hat mich »teilt Bruder schon gefragt, was eigentlich ein Bolschevik ist. Sieh, lieber Bruder und lieber Le ser, das ist eilt leibhaftiger Bolsche wik. Ich möchte nur wünschen,, daß Gott ihn ins Himmelreich aufnimmt, ehe er die russische Grenze noch ein mal überschritt, denn er würde wohl Niemandem willkommen sein außer den Banditen und Kommunisten. (Wir fürchten sehr, daß auch der Herr Korrespondent nicht zuverlässige Auskunft darüber geben kann, was eigentlich die Bolschewiken sind. Die Ansichten und Berichte über diese, so wohl vom Auslande wie vom In laude, gehen weit auseinander. Klar nur will uns scheinen, daß die Bol schewiken nicht durchweg die. Räuber nnd Mörder sein kontiert, als wölchè fie oft geschildert werden. Es /ist doch nicht deykbar, daß solche? sich jahrelang tut der Regierung halten könnten! Dagegen neigen.wir der Ansicht zu) das Räuber imtb Mörder den Namen Bolschewiki zur Unehre ltiii) in Verruf gebracht haben. Red. Staats-Anzeiger.) Bei uns weilt liier tfachäuS Miller qiiS Attrimuinicn, Bruder des Ma •t hi a* Mllei' âi. C^naöo (&• a will sich vier 'iugpf.erdc kaufen. Das Wetter ist nach Wunsch, und wir silid_.bcrcits in der Saat. Sonst ist noch alles beim alten. Unsere Emmentaler in Amerika sollten sich öfters hören lassen. Tits wäre uns sehr lieb. Somit grüßt und schließt Zachäus Kopp. Originalbericht (Nr. 21) äVj'V'.:.. V'MW ... Werte Freunde, Leser und Schrift leituitfl ill Amerika! Mit Herbsten ist man bei uns in Sarata fertig und die Weinernte ist gilt, so wie wir es gehofft hatten, ausgefallen, denn der Wein läßt an Menge nnd Güte nichts zu wünschen übrig u. ist sehr tingenehm, das heißt er hat ein gutes Büket (Bouquet auf 1 v .w.^ i' iWMiw*"1 -^P®^iT» awrawap ."••••, r* "s französisch: gleich Duft auf deutsch, oder Blume, wie Weinkenner fogeit"— Red.) und ist seht stark. Die Preise sind hoch. Mqn zahlt in Akkerman für ein Pud Trauben bis 28 Rubel. Wer deshalb viele Weinberge hat, kann sich dieses Jahr mit der Wein ernte den 'Grindkopf ein bischen hei len. Natürlich sind die Auslagen: bearbeiten, spritzen und auch Fässer schrecklich hoch im Preise. Daß der Wein stark ist, beweisen die Folgen des Genusses, denn Mancher guckt viel vergnügter in die Welt hinein, weil ihm die Zunge gut gelöst ist. Anderen aber mag es vielleicht gehen wie dem alten, lieben Noab. Als er zum ersten Male zuviel getrunken hatte, bekam et fürchterliche Kopf schmerzen, denn: Als Noah einst in jener Nacht Von seinem ersten Rausch erwacht, Ta jammert ihm der Schädel j««,. Als wären tausend Katzen drein. Der Noah jammert fürchterlich. Und ruft den heiligen Illerich (Das Erbrechen) St. Ulrich trat an ihn heran: Mit meiner Macht ist nichts getan. Den Magen kann ich dir vom Wein, Von Katzen nicht den Kops befrei'it. Doch fei die Lehr dir eingeprägt: Trink mehr nicht, als ein Mensch verträgt. Da rief er unfern Herrgott an Und sprach: ich armer, armer Mann! Gib mir doch eilte Arzenei, Damit ich werd vom Jammer frei. Ich fühl es, salzig soll es sei«, Toch sei es nicht von einem Schwein, Tieweil ein gottesfürchtger Jnd Kein Schweinfleisch nicht essen tut. „Tir will es ekeln vor den Schweins? Und du bist selber doch kein kleinS!" So sprach Gott, griff ins Himmel reich, Und gab ihm einen Höring gleich. Ten aß er auf fast ganz zum Teil Und war von seinem Jammer heil. Und seitdem freut sich Jnd und Christ, Taß Häriiig gut im Jammer ist! Ter Apostel Paulus sagt:' „Ein Jeder wisse sein Faß zu behalten." Das -heißt: ein Jeder trinke glicht mehr als er vertragen kann. ES freut mich von Wilhelm Kan Itcwischer i» Canada, daß er mich, sei nen alten Lehrer, noch nicht verges se» hat. Tu schreibst i» deinem Briefe, ich soll nur immer fleißig korrespondieren.' Ich werde deinem Verlangen nachkommen soviel in niei licit Kräften steht, und dieser ist schon der 21. Bericht seit dent 23. Mai. Nur jammerschade, daß der Postver kehr noch nicht gut geregelt ist und viele Berichte nicht an ihre Adresse gelangen. (In letzter Zeit-aber ka men Ihre Berichte erfreulichertoeift sehr regelmäßig an. Red.) Kor respondiere aber auch du immer drauflos, denn es muß doch endlich besser werden^! Meine Wirtschaft in Mannkbecfka' habe ich dem Adolf Wädche (?—Red.) verkauft. Seine FraU'.Terese ist im Frühjahr gestor bdiv V v v/v'v ,' ^Hèrr .Friedrich Strohmaier war vüx'.'etlW» Tage» hier i» Sarata uiiè ti"'sagte dem Wilhelm Sfitaucr, daß c'r mich besuchen werde, 5 kam aber nicht zu mir. Sein Besuch wäre mir sehr angenehm gewesen, denn wir arbeiten doch beide für den Staats-Anzeiger. Tamm hätte ich gerne mit ihm gesprochen und es wäre int beiderseitigen Interesse ge wesen. Auch.da»: bat mir tum-Ihm?» Herr Strohmaier, nicht gefallen, daß Sie meinen Bericht vom schwäbischen Hahnarzt ans^ Ihrem StaatS-Anz^i gcr herausschnitten und denselben dem Alexander Winkler zustellten. Ich habe Ihnen ja nicht zu befehlen, was Sie mit Jlireit Zeitungen ma chen sollen, will aber nur soviel sagen, sc.ß die Sarataer, welche meine A' l'iel lesen wollen, sich den Staats-An .'.eiger halten sollen. Es sind dies ja reiche Leute, und wenn ihnen der Staats Anzeiger zu teuer ist, sotten zwei oder drei zusammenlegen und sich dieses Blatt bestellen, den» unser Zeitungsmann kann es brauchen. Nun, nichts für ungut, Herr Stroi maier! Jeder Mansch macht Fehler. Auch ich. Und wenn Sie wieSee nach Sarata kommen, hoffe, ich, daß Sie mich besuchen werden. Es sollte iicb sehr freuen. Wilhelm Knauer läßt seinen Schwager Gotthilf Blatter freund Empfohlen von Tausenden seiner ersolgreichen Stubenten .. r-' A''r. i 6 3gr ,,: 1 «*f-™?" 1 I-,, 't 7 i*k* lichst grüßen. Er ist noch gesund,, und ich fommVfast täglich mit ihm zusammen. Den Bericht meines lieben, alten Kollegen Heinrich Damer aus Strem beny habe ich mit Interesse gelesen, und es freute mich, wieder einmal et was von dort zu hören. Waren wir doch fünf Jahre Kollegen und arbei teten in Liehe zusammen. Herr Damer war Lebrer in Strembeny, und ich in Neu-Oueschty. Ich möchte mich nicht in den Federkrieg der Herren Damer und Bretzintscheu. Da ich aber die dortigen Verhältnisse in kirchlicher Beziehung genau aus ei gener Erfahrung kenne, möchte ich nur kürz meine Meinung äußern u. zur Geltung kommen lassen. Der Kircheubcsuch war in Neu- und Alt Oneschty sehr schlecht bestellt, sodaß ich anfänglich nur immer 4 bis 6 Zuhörer hatte, denn der. Lehrer vvr mir war keine Persönlichkeit, der die Leute zum Kirchengang angezogen hätte. Ich griff es deshalb so an: Ich übte meine Schüler im Gesang, Vv sodaß sie schöne, passende Lieder aus der Glaubensstimme, ZtonSlieber, usw.. zweistimmig singen konnten.. Fast jeden Sonntag ließ ich meine Schüler vor und nach der Predigt sol che Lieder bortragen, und die Kirche füllte sich zusehends lyit Zuhörern, ausgenommen einige, welche man „Festkirchler" Kannte, weil sie nur an großen Festtagen in die Kirche ka men. Bitte, Herr Damer, schreiben Sie mehr! Aber nur nicht persönlich werden und einander Stiche geben, ober Pfeile werfen! Ich schließe mit Gruß an alle *?e* ser und an die geehrte Schriftleitung. Joseph Hobbacher. *. Originalbericht Mit freudigen Gefühlen nehme ich jetzt immer mehr diese Zeitung zur Hand, denn.man sieht, daß immer mehr Leser sich dem Blatte anschlie ßen, und beständig wächst das Inte resse du demselben, weil .doch auch endlich einmal ei» Korrespondent aus Strembeny sich fand, die Erlebnisse und Vorgänge im Kifchitteffer Kreise ztt schildern, und mir also diese Auf gabe ersparte. Dazu kommt, daß der geehrte Herr Korrespondent, Herr Tamer, in dem Berichte vom 25. Juni d^J., der am ,13. August iit Nr. 8 des Staat*-Anzeigers erschien, mel det, daß er die Verhältnisse besser kennt, weil er sich schon 23 Jahre tu Strembeny wohnhaft ist, und auch schon Küster' Lehrer i» demselben Torfe war. Es freut mich besonders, daß doch wenigstens e i it Unschuldiger sich ge funden hat, und er frei von Flecken und ohne Tadel ist, da er sich nicht zu den Weittsiinfcrit und' Aufwieglern zählt, wie ans seinem Berichte zu er (fvortsetzuiig auf Seite 8) Sritfabrn sät ytirger-Stenbibeitn, ftrrtmic, neueste. Oii-feffv-Zeftimiiuingett. Prüfungâ tr»w,-4'höltfch, deutsch. Scutf*«ä^$Icrtrijt« tiilvtmd).1— 1000 ivraflfiT, Antworten für ßiiat» iteerv-, Elektriker, ?ivflifanten filr LizeiiS. GeschiiftS-Briefsteller, Deutsib-Enuleisch in fet* nem Band. '.'liiHvahl deutscher Roiyaiie. i— OeutfAc ,^omilieii-fialender.—Telb»unt5rrichiS Büwer: BiiKifichiuiig. Biitker Rezel'ttllqer. Koii ditorenbNcher, Iraumbürtcr, Wahrsagekartsn. Liederbücher. Bibeln. Schnellrtibner. i'lmeH« kanischer Geflügelzüchter! Truthühner, 'tiniijc, Enten, Tauben. Kanarienziicht, (Mdfisch zucht, Bieiieiiziicht. Ätehzucht, Hundezucht, ?isch» »«cht, ttiniinckenzucht. Papaget. Einhei mische Ttubeiwogel, Anweisung zum Austopfen der Vönel und Säugetiere. jicgenzu»t. 'huildedressiir. Otetrelbcbau, HauSticrarzt. Deutsche ftocfcOiirfier. Doktorbücher, Landkar. ten, Safcheii-tiiirtcrMchcr. Handwahrsaacrei, Elwrâlti'rlesmia. Mtenenkeiniet-Kuchéi'. Deut sche Gedichte, Vortrüge, Reden. Äratwproi-pekte. tfhotlt* «aNmrycr Pnblistzing Fnmvm, V 205 East 45. St iiieio Aork, y Al (7-D-ba) Dr. W. H. Bodenstav Spezialist innerer Kraukheitr« First National Bank Block Bismarck, N. D. (OQfrG) atgebë für Erfinder ein hübsches Bücklein, welches Erfindern. Äuskilnft gibt über Erfindungen und' Keine andere Anstalt ist besser eingerichtet. Wir ha&qu die fähigsten Lehrer. Die Graduier ten dieser Schule befriedigen gleich von Ansang aii selbst den wählerischsten Geschäftsmann, der Buchführer oder Kurzschreiber ^Stenographen) braucht. Schreibt Um volle Einzelheiten: G. M. Languw Bismarck, R. D. Besucher stets wilttommen ,V'1 1 ^NC Ii. S*' i V- 1 Patente, sende ich frei an Jeden. 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