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1 X&w* .%»#• v» 1 4j. V*V.'' y'.4 '"W ^,?V e Wer. B« Hans Pfeift^ •agftMgasag Nachdem wir ungefähr 20 Jahre nicht mehr daS.geringste von meinem (Schulfameraben Emil Huber gehört hatten, fand ich eines .Tages eine Postkarte von ihm, die mich in Mei ner Eigenschaft als Architekt mit Wappen Worten zu geschäftlicher Be sprechung zu ihm rief. Ich versuchte vergebens, im Laufe des Abends an der, Stammtischrunde zu erfahren, was für einen Beruf der biedere GpH, der auf der Schule gerade keine Oeiftéëleute gewesen, ergriffen Hatte. Niemand wußte es. Ein Witzbold schwang sich zu der Aus fünft auf, er wisse ganz bestimmt, daß Emil in Damenkorsetts en gros handle. Das fei auch nur begreiflich, denn schon in feiner frühesten Ju gend habe et immer nur solche Mäd chen geliebt, die durch starke Schnü rungen' mit halbgeöffneten Lippen ivftmatifch durch ihres Lebens Früh ling keuchten. Ach was, Geschäft htn, Geschäft her, dachte ich, es ist immerhin ein gesundes Ausspannen, wenn ich einmal füx einen Tag nach Riichtèrn fahre. Zwar soll der kleine Ort' seinem Namen Ehre machen, aber ich hoffte, daß -ßimil in Nüch tern doch vielleicht im Keller einige gute Flaschen Wein verwahre und fuhr.getrost und wohlgemut in das langweilige Nest. Ich fand Emil in einem feudalen Zimmer, tiner bau lich ganz barocken kleinen Billa, auf dem Dian liegend. Er reuchte Zi garetten. Wir begrüßten uns, wie Menschen, die einst zusammen die Schulbank gedrückt haben, die sich' aber sehr lange nicht sahen, sich be grüßen, mit jener befangenen Ver traulichkeit, die dadurch entsteht, daß keiner so recht weiß, zu wc-s sich der andere wohl im Laufe der Zeit ent wickelt hatte. Emil, der einst so phlegmatische, war außerordentlich beweglich er schien irgendwie von amerikanischem Geist Angesteckt zu fein, denn nach unserer kurzen Be grüßung hatte er den Trieb, gleich zum Sachlichen zu kommen. Er sing sofort an, mit auseinanderzusetzen, daß er beabsichtige, sein Geschäft zu vergrößern, da ihm die alten Räum», nicht mehr genügten. Diese Aeuße rung brachte mich natürlich dazu, ge radeheraus zu fragen, was. er denn eigentlich treibe. Der unsagbar ver ächtliche Blick, den Emil mir zuwarf? sagte mir sofort, daß meine Frage anscheinend sehr ungeschickt gewesen war. Aber da war nichts mehr zu ändern. Mit einem leichten Lächeln löste sich der harte Blick des alten Schulkameraden, und et tagte etw?s von oben herab: „Nun ja, begreif lich, du hast ja schon auf der Schule für Literatur nichts übrig gehabt. Ich bin Dichter. „Was", schrie ich entsetzt, fügte aber dann hinzu, „da brauchst Du aber doch keine Fabrik Oder dichtest Du im Nebenbe ruf?" Furchtbare Verachtung kroch wieder durch feine Augen. „Du hast keine Ahnung. Komm, wir wollen einmal durch den Betrieb gehen". Wir kanten in einen großen Raum, der mit hohen Büchergestellen bestellt war. Die Bücher machten mir ei nen seltsam uniformen Eindruck. Alle von gleicher Größe und in grünes Leinen gebunden. Ich schätzte unge fähr zweihundertundfünfzigtaufend Exemplare. Fieberhafte Neugier trieb mich doch irullte ich durch Fragen nicht wieder unangenehm auffallen. Ich zog eines der Bücher heraus. Ein leichter Schauer durchrieselte mich, ^s war Dudens orthographisches Wörterbuch. Emil steckte sich gerade eine Zigarette an und achtete nickt auf mich. So schob ich das Buch blitzschnell an feine Stelle zurück, mochte 10 Bücher weiter noch eine hastige Stichprobe. Das Blut schoß mir zu Kopf, in der Hand hielt ich Dudens orthographisches Wörterbuch. MN Schreck blickte ich die Wände auf und. ab und erkannte, daß itz diesem. Raum zweihundertfiinfzigtausendDu denfcher orthographischer. Wörterbü cher standen, eines neben dem andern, von unten nach oben, von oben nach unten. Einen Augenblick blieb mir das. Herz stehen, und ich fühlte in stinktiv nach der Gesäßtasche,^ in der mein festes Messer stak. Für alle Fälle, dachte ich denn der arme Emi! ist unzweifelhaft verrückt. Doch ich schwieg. Er hatte den Kops zur Seite gelegt und sah mich an wie die Bogel, die die Augen aus den Backen haben. „Feine Sache, was, Du staunst!" Ich beeile mich, ohne den Schimmer eines Widerspruchs mei nem Erstaunen Ausdruck zu derlei hen. „Wird noch feiner", sagte, Emil knapp. Jetzt gehen wir in die Schnei derei. „Gewiß, mein Freund" stimmte ich zu. Im Zimmer nebenan,'* das man schon als kleinen Saal bezeichnen durste, saßen in Weiß^ gclleibeHmv gefähr 60 Mädchen. Jede hatte rechts und links von sich einen großen Sia pel grüner Bücher liegen. Emi: wurde einen Augenblick herausgeru fen, entschuldigte sich und versprach, ttleid) wieder da au sein. Ich nahm i "i i, 'i :. V ÉÄ. Mrm /rexlid E«il MdkMââ fV V"f -'-. Vi. ÉÄiiÉri* eines der Bücher in die Hand. Es mar Dudens Orthographisches Wör terbuch. Ich erschrak noch tiefer, und es kam mich die Lust an, den,armen, lim bedingt geisteskranken Emil sobald als irgend möglich in eine Anstalt lu schaffen. Doch da ich ein sozial emp findender Mensch bin, verwarf ich diesen Gedanken sofort, da dadurtf die hier arbeitenden Menschen brot los würben. Jèh sah den hantieren« dèn Damen zu. Es war anscheinend, ich möchte fast sagen, nach dem Äay lor-System, eine haarscharfe Arbeits teilung utib Zeitausnutzung hier praktisch angestrebt und erreicht. Di? Dame afi dem Platz No. 1 machte fortgesetzt nur drei Handgriffe! Sie bog die Decken des Buches nach rück wärts zusammen, schnitt den Buch körpet mit scharfen Messer heraus, warf die Einbanddecke n.ich rechts und das Buch ihrer Nachbärin zur linken zu. Diese begnügte sich da mit, das Buch in einzelne Blätter zu zerlegen. Die einzelnen Blätter wan derten von hiet zur nächsten Nachba rin. Diese zerschnitt mit äußerster Genauigkeit die Seiten der vierspal itgen Einteilung nach in vier schmal? Seiten. Ich sank erschöpft auf ei nen Stuhl und murmelte vor mich hin. „Ist es auch Wahnsinn, hat es doch Methode" denn die folgende Arbeiterin faß an einer sinnreich ein gerichteten Maschine und hackte, hackte. Es war so ein Ding wie eine verfeinerte Brotmaschine, an dem sie arbeitete. Ich sprang errett hin. O Himmel! Sie schnitt Wort für Wort aus dem Duden heraus mit unsag barer Präzision. Ich eröffnete den Mund und hatte das Bedürfnis, ir gend einen Urlaut zu brüllen. 'Da legte sich Emils Hand auf meine Schulter, und er sagte in feiner überlegenen Art „Tja, nun hast Du auch die Schneiderei gesehen". Wir gehen jetzt flüchtig durch die Buch binderei und kommen dann zur Hauptwerkstatt, bet Dreherei." Ich stammelte etwas Unzufammenhän genbes, unb wir gingen (-iur Buch binderei. War. es derselbe Saal? Lange Tische, weiße Mädchen, doch anderes Handwerkszeug. Vor jeder ein Kleistertopf, in dem ein Pinfei stak. Vor jeder eine Unmenge klei ner, gleichformotiger weißer Zettel. Mich durchzuckte nur der eine Ge banke. Du mußt vorsichtig mit dem atmen Emil umgehen, und ich ließ ihn die ganze Wärme meines Wesens umspielen. Dabei beobachtete ich im Weitergehen die Arbeit bèt Mädchen und kam zu dem erschütternden Re-. sultat,. daß hier, in Emils sogenann ter Buchbinderei, je ein Wort des Dudens säuberlich mitten auf. ein weißes Zettelchen geklebt wurde. O Gott! O Gott! O Gott.! Die letz ten zehn Damen ain Ausgang des Raumes rollten diese weißen Zettel chen zusammen und steckten sie in kleine schmale, wohl auf dem Stanz wege hergestellte Metalle. Ganze Kör be voll gedrehter Zettelchen standen schon da. „Stemmt zur Dreherei". „Gewiß, zur Dreherei, mein lieber Freund. Es ist ja fabelhaft, welche Arbeitsenergien Du hier wirken lässest". „Tja, mein Lieber, jetzt gehts bald in die geistigen Sphären". „Aha," sagte ich, und es war wirkli che Neugier in meinem Ausrufe. Neuer Saal, neue Tische, neue weiße Mädchen, neues Handwerkszeug. Nut war jeder Tisch aufgebaut wie ein? Heine Zelle. Vor jeder Dame stand ein Ding wie eine Art Glücksrad. Mit der linken H.ind drehten sie alle Die Arbeit ging unerhört fckmell vor sich. Nach drei Drehungen griff jede rechte Hand in das Rad und legte ein Zettelchen in einen Korb, wie wir gewöhnliche Menschen ihn als Brief korb auf dem Schreibtisch stehen ha ben. Drei Drehungen ein Zet telchen, drei Drehungen, ein Zettel chen. Sechzig Damen, drei Drehun gen ein Zettelchen. Hundertacht zig Drehungen in einem Tempo. Mir wurde schwindlig bei der Dreherei Ganz schüchtern fragte ich, „Wie lange arbeiten Deine Damen"? „Acht Stun den". Ich schrieb mir das verstohlen in mein Notizbuch, um zu Haufe ausrechnen zu können, wieviel Dre hungen seMig, Damen am Achtstun ^ntag- Lei ^Tempi pro Minuteioojhi machen könnten. Beim Verlassen der Dreherei warf ich noch einen Blick in den Saal zurück und erblickte Über den einzelnen Boxen große Schilder „Fabelhaft", sagte ich zu Emil, welche Ordnung muß in deinem Ge schäft herrschen. Emil blähte sich, er war stolz. Inzwischen las ich aus den Schildern noch die Inschriften: Roman, Lyrik, Lustspiel, Tragödie, Komödie, Verschiedenes. „Hm,- hm, hm", machte ich. „Wo gehen wir jetzt hin, Emil?" „Diktatraum," sagte er mit napoleonischem Augenati f schlag. Neuer Saal, neui Tische, neue weiße Mädchen. Die eine vor Briefkötben, in denen die mir be kannten weißen Zettel chen lagen, die anbete tor Schreibmaschinen. Das eigenartig tippende Geräusch von dreißig Schreibmaschinen durchwirrte den Raum. Die monoton leiernden Stimmen der diktierenden Mädchen gesellten sich dazu und das Ganze er griff mich so, daß ich unwillkürlich mit beiden Händen an einen Kopf fuhr. „Tja," meinte Emil grin send. Das ist nichts für schwächt Nerven. Doch komm, Du hast nun ungefähr einen Eindruck, nach betn Du Dein« Vläne enttoérfen sannst." Wie im Traum folgte ich ihm wieder in sein Zimmer. Hunderttausend Fragen durchirrten meinen schmer zenden Kopf. „Mensch!" schrie ich Emil keuchend an, „dichtest Du mit dem Duden-Material?" »Furchtbar einfach, furchtbar einfach", sagte der andere. Für Lyrisches habe ich kaum etwas zu tun. Die.vom, Du sagst wohl Zufall, ich sage vom lebendigen Leben zusammengewürfelte Wortfol ge hat eine •seltsame Geistigkeit. Da brauche ich nur Titel dritter zu sehen. So gewinnt ich Bei mäßiger Arbeitsleistung am Tage schätzungs weise Hundertzwanzigtausend, bis Hundertdreißigtausend Gedichte. Et was mehr Arbeit machen allerdingZ Drama und Roman. Fürs Drama lausen noch in meiner' legten Abtei-, lung, die Du noch nicht sahst, beson dere Trommeln, in die zu den Wor^ zettelchen noch die Personenlose bet handelnden Personen hinzugesetzt werben. Dazu brei Briefkörbe In terpunktion unb bit Sache ist ge schmissen. Hie unb ba ist einmal eine kleine Umstellung nötig. Im großen unb ganzen klappt label los. An ber Verbesserung Sy stems arbeitete ich noch. In einigen Wochen „Allmächtiger Gott", stöhnte ich. „Was hast Du", fragte Emil unb fuhr unbarmherzig fort. „Bitte, entwirf mir Dein? B.iupläne zu Haufe in recht klarem Aufbau. Hier nebenan ist mein Laboratorium. Strenges Geheimnis. Ich arbeite eben an einem neuen Stück. „Ich sage Dir, Emil, fabelhafte Mischung. Ein»Achtel Schiller, Braut von Mes si.no, ein Achtel Shakespeare „Sturm", ein Achtel Kaspar Unterrod: „Sexual leben unserer Zeit", ein Achtel Phi lipp Nierenstich „Satyriasis und Nymphomanie", drei Achtel Scheffel „Trompeter von Säckingen", alles nach meinem System in Atome auf gelöst und dann wieder gemischt. „O Freund" Emil wurde extatisch. Die Welt wird staunen. „MbrigenS bin ich den Duden nun satt. Es muß eine neue Literaturepoche ansangen Ich habe die alte geschaffen. Ich. Emil^ Versstörzer, werde die neue kreieren!" Emil Versstörzer, hatte et gesagt, nicht Emil Hübet. Mit standen die kalten Schweißtropfen auf der Stirne. Aus dem Meinen Huber war also in den zwanzig Iah ten der große Versstörzer geworden, um den sich mit Für und Wider eine Welt drehte, der umbraus: war vom Gebrüll: „Er ist kein Dichter" und „„er ist ein Gott". Emil merkte nicht wie ich erbleichte. Er redete fort. „Max, Mar," er nannte mich plötz lich beim Vornamen. „Eine ttne Epoche bricht an. Alte Gefetze, die ich mir und der Welt gao, stützen." Er fuhr auf. Die dünnen schwarzen Haare hingen ihm in die Stirne „Revolution", stöhnte er. „Grimm, Grimm, Grimm." Mein Gott, jetzt kommt fein Anfall, dachte ich und, lockerte meinen Hirschfänger. Doch aus seinem Paroxistnus erwachend trat er auf mich zu, legte feine mi: Ringen bespickte Hand auf m.elm Schulter. „Ja Max, Grimm!" sagtr er mit einem so kindlichen Lächeln daß ich mich sofort wieder beruhigte. „Duden wird entthront. Eine nem Aera bricht at.. Die nächsten zehn Jahre werde ich mit Grimms Wör terbuch arbeite». Verstehst Du? Schnitte, Schnitte, Drehrad, neue Dichtung, Sensation, neues Ethos, Zoroaster, Buddha, Christus, Luther, Tolstoi, Versstörzer. „Ha!" Ei?. schöpft sank er auf den Divan uni schloß die Augen. Leise, aber mit bet Gelenkigkeit eines erwachsenen Tigers in seinen bisten Jünzlingsjahren sprang^ ich zur Türe hinaus, saufte die Treppe hinab und war im Freien Einem Herrn, der des Wegs kam. war ich gerade vor die Füße gesprun gen. Ich murmelte „Verzeihung Badeanstalt mit Douche, bestes Weiw restaurant?"^ Er war sehr hösliH Bitte, dort! „Zum plätschernden Bogel" und hier links „Zum golde nen Römer1'. Bald darnach hatte ich zwanzig kalte Douchen genommen und noch eine Kleinigkeit später trän' ich, unt die furchtbaren Eindrücke des Tages, zu verlyischen. eine gute Flu fche .die- dem goldenen Römer alle Ehre machte und mir einen Ilaren Kopf. Nüchtern und Emil ^Vers störzer aber bekamen mich nie" mehr Uu sehen. Geänderter Standp»«M ^n der Straßenbahn war ein fürchterliches Gedränge. Trotzdem unterhielt sich die nette junge Dame mit dem gesetzten Herrn, der ne ben ihr stand, aufs angeregteste. Das Gespräch stmt von ungefähr auf die Familie. Da erwähnterer Herr, das er verheiratet sei und vier Kin der habe. „Waas," faucht die junge Dame ihn an, „Sie Sie Sie stehen ja schon seit einer Viertelstunde aus meinem Fuß! Machen Sie schleu nigst, daß Siè da herunterkommen!" Verschnappt. ..Ich habe vorhin Ihren Herrn einen Halsabschneider gcmufiit! Der vird midi doch niiht verklagen Oberkellner: „Ach, da käme der dorn Gericht gar nickt berunterl" Der Stkatt'Anzeiser, MSmarck, '., Tlliiâg^ de«' 19. OkloSch? Meetzx«Kich-fÜrVz 'Äm'29. 9lu$Cfatt& College der^MennMiten°Brüder in Hillsboro^ranjas, flhe tum mehr als lOpo Personen Wachte Üdr* sauiniMg statt, um zu bitten, wie HillSboro und Umgegend itib an dem großen Liebeswerk der can Dairy-Cattle Company bet ei gèn könne». In herzergreifenden Worten schilderte Dir. itiocllep als besonderer Abgesandter des Zentral ausfchusseS fiii die Auslandshilfe in Berlin Not und Kinderelend in den deutschen Großstädten und wies da rauf hin, wie allein durch die Be ftreblingen der American- Taini Cattle Company dauernde und wirk fame Abhilfe gebracht werdeil könne. Frische Milch allein noch könne täg lich Hunderte und Tausende von kleineil Kindern und hoffenden oder lunge» Mütter« vom frühzeitigeil Tode erretten, Franken die Gesund heit wiedergeben, und Alte», nnd Schwachen das Leben verlängern. Die Milch aber könne nach Lage der Tinge allein von den au6 Amerika geschenkten und nach Teutschland überführten Kühen kommen, für de ren Unterbringung UND Zütteruug in den Städten, sowie Krankenhän sent, Kinderheimen, Genesungshei men und sonstigen Wohltätigkeitsan stalten schon die notwendigen Vor kehrungen getroffen seien. Mit Trä nen tiefster Welnnut und Riilirimfl horten die zahlreichen Anwesenden beit Allsführungen des Vertreters des deutschen Volkes zn, denen zu folge das deutsche Äolk gerade die sein amerikanischen Liebeswerke ganz besondere Hoffnung entgegenbringt-- Von Hillsboro wtb-Umgebung al len« sind bis jetzt für dieses große Werk der wahren nnd Wiederaus bauenden Liebe und Barmherzigkeit 75 Kiiho, und mehr als 5000 Tol lars aufgebracht wörfieri, imtf man arbeitet dahin, die Schenkung bis ans eine.Eisenbahllzugladnng, min destens 100 Kühe, nnd auf eine mich noch bedeutend größere Geldsumme zu erhöhen. Dieses Vieh wird noch mit dem ersten Transport, der in kurzem den Hafen von Galveston perlassen wird, abgeben. Tas glänzende Beispiel, das Hillsboro nnd Umebnng gegeben ba ben, muß ein zwingender Ansporn siir alle sein, sich mit der American Tairy Cattle Company zit vereini gen nnd die Schenkung und Ueber fnhrung von Milchvieh nnd Futter mitteln zu einem Liebeswerke von solchem Umfange und so grundlegen der Bedeutung zu gestalte«, daß noch die kommenen Geschlechter in dentf scheu Landen gern imb dankbar da von reden werden. Renntierfleisch als Bolkskost. Jetzt wird es endlich mit der schon vor fünf oder sechs Jahren ange kündigten Verjendllng größerer Meiigein Renntierfieisch ans Alaska nach den Ver. Staaten voller ge schästSmäßiger Ernst. Nach neuerlicher Mitteilung wird Alaska noch vor Ende des Jahres 19:20 vier Cinmachhäuser nnd Kühl lagerräume sür Renntierfleisch aus weisen, welches fortan regelmäßig nach unserem Land geschickt werden soll, als vollkommenes Nahrungs mittel. Je nach Bedürfnis werden noch mehr solcher Aitiageit ins Le ben gerufen werden. So hat sich die kleine Herde Nenntiere, welche anfangs der neunziger Jdhre aus Sibirien nach Alaska eingeführt worden war, um JManer, die der Jagd- und Fische rei Gelegenheiten schnöde beraubt worden waren, vor dent Verhungern zn retten, schließlich dermaßen ver mehrt, daß sie die Grundlage für einen großen Ausfuhrhandel in Fleisch auf unbestimmte, aber wahr scheinlich lange Stit hinaus bieten kann, ganz abgesehen von der Renn tierzncht seitens der Eingeborenen und für dieselben. Jene Idee vonRev. Jackson^ die' anfänglich» als es damit nicht so gleich recht vorwärts gehen wollte, dem Urheber des Unternehmens Verkennnng nnd sogar bittere An griffe im Kongreß eintrug auch von wohlmeinenden Kritikern wie Senator Vest von Missouri hat sich schon seit zehn oder mehr Iah rett als ein glänzender Ersatz er wiesen und soll jetzt der großen amerikanischen Nation ein wichti ges Nahrungsmittel mehr liefern, wenn auch vorerst gerade fein billi ges! V Das Fortbestehen der Franksurtel Universität wurde durch Bewilligung von 750,000 Mark in der Stadtver. ordnetensitzung vorlänfig weiter ge sichert. Die ,sozialdemokratische Fraktion machte die Bewilligung da-, voll abhängig, daß der Universität eine Arbeiterakademie angegliedert wird. Der Magistrat stimmte det Forderung zu nnd erklärte,, daß fpii testen* mit Beginn des ^Winterst' inesl^rS die Akademie ins. Leben ge rufen werden soll. A«t» bestimmt Hausbau. Alles andere ist n»r noch Umgebung dks Kraftwagens. Vor noch" gar nicht lapger Zeit wäre bei uns ein Architekt sehr, er staunt gewesen, wenn ihm ein Kun de mit einer Bcstelllmg gekommen wäre, wie z.-B. dtese: „Ich will «in Hautz gebaut haben, das zu et item Tollristen Anto für 7»Passagiere paßt. Auf die son stige Unterbringung der Familie kommt es wenig an." Heute aber scheint sich der ameri kanische/ Häuserbau wenigstens im fernen Westen, und zum Teil mich schon im mittleren Westen, stark nach dieser Richtung h/n zu entwickeln, derart, daß das Haus einfach um den Familien-Lkrastwagen herumge baut wird! Noch ist es nicht so weit gekommen, daß das,Halis auch mit dem Allto herumgondelt, einem Hausboot zu Laude vergleichbar aber wer weiß, wie bald wir auch das haben werden, und ob vielleicht am Ende, als kühnste Verkehrs Schöpfung, auc^, noch ein wirkliches Schiff und ein Aeroplatt Zubehör auftauchen? Tatsächlich hat eines unserer Magazine schon vor mehre ten Jahren eine solche großartige Vereinigung'^er Verkehrsmittel in Wort Mld Bild vorgeführt. Bleiben wir, aber einstweilen ans dem Boden der Gegenwart stellt,— freilich kann die Zukunftsmusik schon morgen dem Orchester der Gegen wart angehören. In den Pazifikstaaten sind bereits fast alle modernen Hänser mäßigen Preises mit Erdgeschoß-Garagen ge baut. Ein vorbildliches San Frau ciscoer Hans bietet unter seiner Ve randa eilten Eingang für den Kraft wagen, welcher gleich einem Mit glied der Familie an der Hmisfnifft hereinkommt und ruhig nach einer Seite der Stufen gleitet, die ge machlich vom Straßen-Niveau nach der Veranda führen. Ein anderer Typ eines Auto-Fa milieishauses ist in Seattle sehr be liebt. Bei diesem Typ läuft dér Krafttvagen au einer Seite des HanfeS in feine Erdgefchoß-Garage ein, statt unmittelbar au der Hanpk front er ist aber keineswegs ver steckt: Unmittelbar hinter ihm be findet sich der Eingang zur Küche. Man glaubt, daß die Gepflogen heit, das Aiito unter dasselbe Dach zu briugen, wie die Familie, noch große Möglichkeiten für die Zukunft .röffitet, sowohl was die Schönheit, vMe was eine größere Zweckmäßig keit anbelangt. Es wird neuerdings auch darauf Eingewirkt, in der Ländlichkeit dem Familien-Auto schon beim Hausban einen besseren Platz ^zu geben und selbst entlegenere Fârm-Gebäitde in viel besserer Harmonie mit der ge samten Physiognomie des Platzes und seines JnhaltS-zn bringen. Wyomings Franc» .'echtspionlère. Bei den vielen Erörterungen der FranenstimmrechtS Frage dürfte auch die nachstehende geschichtliche Erinnerung für einen Augenblick der Erwähnung wert sein. Die Milliter im damaligen Terri torium Wyoming haben schon seil mehr als einem halben Jahrhun dert darauf bestanden, daß die Frauen derselben Rechte ^würdig seien, wie die Maimer. Im Jahre 1Ö/)Ü_ setzten die Wyominger Pio nier Stinliitgeder die übrige Welt in großes Erstaunen, indem sie den Frauen des Territoriums ohne wei teh'S das volle Stimmrecht verlie he» das geschah,- ohne daß die Evastöchter irgendwelchen Kampf darum zu führen brauchten. Ohne sich in ftaats-philosophifchen oder- sonstigen gekehrten Auseinan dersetznngen zu ergeben, sagten die Männer, qls ihnen von auswärts Vorhalte wegen des obigen Be schlusses gemacht wurden: „Das ist für im5~ einfach eine Fra ge von Recht und Billigkeit. Unsere Frauensleute hüben dieselben Ent Behningen durchgemacht, wie wir, und sich als ebenso tüchtige Pioniere ei wiesen. Warum sollten sie nicht im Gemeinwesen ebenso viel gelten? .Als Wyoming i81)0 sich um die Aufnahme als Staat bewarb, ent wickelte sich im Kongreß eine heftige Stimmung gegen die Aufnahme, eben wegen der Entführung des Freuen Skliumrechts ja es fetzte Tumulte. -Die Wyominger Legis Iqjtiir wnrde in Kenntnis gefetzt, daß die Erhebung in den Staatenrang „kantn möglich" wäre, weint nicht die obige Bestimmung wieder gestri chen wü/de. Die Legislatur ant wortete: „Eher werden wir noch fnm&crt Jahre außerhalb der Union bleiben, als ohne Frauen-Stinun recht hereinkommen!" E i it Wort der Lehre nimm és hin ins Lebeit': halt die Zunge fest! Denn nngewog'iie Rede fliegt, unflügger Vogel, ans dem Ncjjb Doch noch ein zweite?, bessrés Wait: bait deine Seele fromm nnd rriit, so wird, was deinem Mund entfliegt, *nte ein unflügger Vogel fein i 1 1 $ •V -?. 1 V v:s De«tfchM«gljfches MUS» o A vS'S**1 Mgttsch-dentsches WSrterdUchp Der^Staats-Anzeiger ist immer'Bemüht, feinen öejern und Lech ten die solche werden wollen,.Ltwas wertvolles und nützliches zu bie ten unter Bedingungen, wie besser sie keine Zeitung im ganzen Lande machen kann. s Wir haben soeben mit ben Verlegern von Karl Breu's nsâ rühmten Wörterbuch (Dolmetscher) ein günstiges Abkommen,-gv macht. Dieses Werk ist entschieden das beste auf dieser Seite des Ozeans. Dieses Wörterbuch sollte in jeder deutsch-amerikânischen^ Familie sein und der Staqts-Attzciger tietet ès uztter BedutgMgey an, die jede Person annehmen kamt* ^SSELUS new ®eRman 'tTlONARY Dieses Worterbuch ist ein großartiges Werk. Gibt alls- Wörter der deutschen Sprache und der englischen Sprache ip zwei Hälften. Erst deutsch-englisch und dann englisch-deutsch. Es umfaßt sage und schreibe 1360 Seiten, ist 8 Zoll lang, 5Y2 Zoll breit und über 2% Zoll dick alles in einem Band und sehr dauerhaft eingebunden. Es ist ein Werk ohnegleichen zu dem' niedrigen Preis. Es gibt tausende deutsche Männer, Frauen und Kinder. Me nicht immer das rechte deutsche Wort für ein englisches wissen, oder nicht das richtige englische Wort für das.deutsche. Dieses Wörterbuch schafft rasch Abhilfe. Das Buch ist unbezahlbar in der deutschen oder deutsch-amerikanischen Familie. Es ist ein absolut zuverlässiges Werkend in Gebrauch in bar meisten Hochschulen und Universitäten in den Ver. Staaten und Canada. Der Autor ist Professor Doktor Karl Breul von den Uni versitäten Berlin und Cambridge, ein Sprachgelehrter^ vim Wett ruf. "Jeder Leser de» Blattes im Jnlande, oder Jeder der Leser werde« will, den Staats-Anzeiger (Preis $3.00 aufs Jahr) auf ein Jahr vorauszahlt itttb-41.35 dazu, also im Ganzen $4.35 unS einschickt, erhält dieses großartige Werk postfrei zugesandt. Leser in Hanada müssen, wenn Sie das Buch wtzttschen^ till $5.25 einsenden, also $3.50 und $1.75, da das Postgeld nach Canada um noch 40 Cents höher ist als im Wir schenken dieses Buch jedem Leser tsS V vi"' ., ,1 im Jnlande, der seine Zeitung ein Jahr vorauszahK, und im» neue voranSzahlende Leser (im Ganzen also $9.00) einsendet. Dazu schenken wir jedem der beiden netten Leser einen prachtvollen Kalen der auf das Jahr 1980. tzn anderen Worten kann sich jeder Leser dieses Blattes das großartige Äuch verdienen, wenn er unS zwei neue Leser einschickt, die mit ihm zusammen den StaatS-Anzeiger ein Jahr vorauszahlen. ES lohnt sich also, Leser für dmt^taatS. Anzeiger zu sammeln. Dies zu tun ist leichte Arbeit. In jeder Gegend wohnen Nachbarn, die vielleicht den Staats-Anzeiger noch nicht jefen. Gedin»t diese als Leser! *zLu. A. «M .%, I V r&T I u •'h- i% ?, "'Ä Die Ernte ist leidlich gut mt§gcf.tffen. Es ist leicht, neue fiefèt zu gewinnen. Geht sofort a» die Arbeit? ,• Man schreibe deutlich alle Namen und Adressen. Geldsendungen i find am sichersten durch Postanweisungen (Postal Money Yrdy) machen. Man adressiete alle Geldsendungen und Briefe: 1 Der Staats-Anzeiger, Bismarck, 4f 'm i R.D -f i W I \n\n Die Frankfurter Universität.