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Demonstration : 1 1 gegen die Türkei Italienisches Geschwader nach Kleinasien beordert. — - 2 Russen und Kurden. Kampf in Maroklfo. Ueber die Ostsee. Verräter erschossen. Grenz wirren. Die Lage in Portugal. Rom, 19. April. Ein ilalienisches Geschwader unter dem Kommando des Admirals Grenet wird wahrscheinlich schon Montag Anker lichlen, um eine De—- - monstration in türkischen Gewässern zu veranstalten. Das Geschwader be— steht aus elf Kriegsschiffen, darunter das Schlachtschiff Regina d'ltalia, dessen Befehlshaber der Herzog der Abruzzen ist. Die Gesamibesatzung der Schiffe beträgt 5095 Mann. Ihr Bestimmungsort ist Kleinasien. Die Neise dorthin beträgt ekwas über sie benhundert Meilen. Wenn es nötig sein sollte, werden die Italiener eine tleine Insel an der Küste von Klein— asien beseten, aber man hofft, daß die Türkei schon früher nachgeben un- die geforderte Genugtuung leisten wird, sodaß die Italiener nicht sich gezwun— gen sehen, zu energischen Maßregeln zu greifen. Der Konflitt zwischen den heiden Ländern entsteht aus der Wei-- gerung der türkischen Regierung, die Errichtung von italienischen Postäãm—- lern auf lürkischem Gebiet zu gestat ten, während anderen Nationen dies Privilegium schon seit langem gewährt wird. Die Ermordung eines italie· nischen Missionars in Tripoli, und die von der oltomanischen Regierung eingeleitete Verfolgung der Eingebore—- nen, welche Ländereien an Italiener verkauft haben, tragen auch viel dazu tei, die gereizte Stimmung in Italien zu verschärfen; in der Hauptlsache han—- delt es sich jedoch um die Frage der Postämter, und der Hauptzweck ist auch der, die Türkei in dieser Hinsicht zuni Nachgeben zu zwingen, obgleich her türtische Bolschafter in Rom dar—- auf hingewiesen hat, daß die türkische Reaieruna in leinem Falle spezielle Erlaubnis zur Errichtng von Post ämtern anderer Nationen gegeben, sondern diese Institute nur toleriert hat. KHamps zwischen Russen und Kurden. Tiflis 17 April. — Die russischen Truppen, welche vor einigen Tagen in persisches Gebiet eindrangen, um die kurdischen Räu— berhorden zu bestrafen, welche am 18. Apxil eine Razzia auf den russischen Grenzposten Belesuvar verüht hatten, sind mit solcher Schnelligleit vorge rückt, daß die Stämme in der Nähe von Belefuvar vollständig überrascht wurden. In der Nähe von Belesuvar tam es zu einem Kampfe, welcher sich ; zu einer regelrechten Schlacht ent wickelte. Die Feinde waren zwar be deutend in der Ueberzahl, aber die Russen gingen so scharx daß die : — : — rv- ah Verluste an Men schenleben oder die Höhe des Sach—- schadens. Das Erdbeben hat alle te legraphische Verbindung zerstört, und von Chilapa nach der näãchsien Eisen tnslatlon muß man zwei Tage rei— en. Von Chilpancingo, etwa fünfzi Meilen von Chilapa ent Kouriere abgesandt worden, und wahrscheinlich werden auch bald Bot— schaften eintreffen aus der zerstörten Stadt. Die in der Stadt Mexiko eingetrof senen Berichte stimmen darin überein, daß die Stadl durch das Erdbeben und das Feuer vollständig zerstört wurde, und daß die Bewohner, von ei ner Panik befallen, flohen, soweit ih nen dies möglich war. Stadt Mexico, 27. März. — — „El Imparcial“, das Organ der Regierung erhielt am Freitagabend ——ine Depesche von seinem Korrespon dẽnten in Chilapancingo, daß die Stadt Chilapa vom Erdbeben voll— ständig zerstört worden sei, und daß die Flammen das Werk der Zerstö— eun vollenden. - Einige Stunden später depeschierte derselbe Suen r pelcherie! „Spätere Nachrichten bestätigen meinen Bericht. Chilapa ist vollstän— dig niedergebrannt. Ich kann 39 Einzelheiten senden.“ ! Dieser Korrespondent ist der ein zige, welcher sich in der Nähe der Un-- glücksstätte befindet. Die Assoziierte sher keine Bestätigung des sangen können, daß die Adb zerstört worden ist. mian Flores, Gouverneur des ates Guarrera, hat eine Nachricht lten, daß nur ein Teil der Stadt lapa zerstört worden ist. Indessen en shätere Berichte erkennen, daß e Nachricht ultra-konservativ war, e ganze Stadt ist in einen Trüm rhaufen verwandelt worden, doch - niemand umgekommen sein. 1 77— 2 X Ausländisches. Brandenburg. Forst i. L— Die Wahl des Bür— germeisters Fischer zum zweiten Bür—- germeister unserer Sladl, die am 4. Dezember einstimmig erfolgt war, ist nunmehr bestätigt worden. Glambeck. — Schon wieder for—- derte der hiesige Glambeckersee ein Opfer. Obwohl das Beireten dee — Eises bei diesem Thauwetler streng verboten war, wagte sich doch der elf jährige Sohn Hermann des Arbeiters Briesemeister darauf. Er gerieth an eine offene Stelle und brach ein. Ehe Hülse herbeilam, watr er erirunken. Landsberqa. W. — Der 21— jhrige Sohn des Arbeiters Lösch— — nn wöllte seinen jüngeren Geschivi — Pern zeigen, wie man sich aufhänat. lonnte sich aber aus der Schlinge nichi meht befreien und fand so seinen Tod. Provinz Ostyrenßen. Königsberg. — RNentier Hugo Groß. früher Besther des Gutes Au— zwei schwedische Offiziere befanden, ging am Freitagnachmittag bei dem Kloster Kinniv in der Nähe von Schlüsselburg, 21 Meilen von St. Pelersburg entfernt, nieder. Leutnant Moller, der Chef der Ballonahteilung der schwedischen Armee, hatte dieFüh— rung des Ballons. Er sagte, er wäre um 7 Uhr Donnerstagabend in Stock holm aufgestiegen. Nach einer Konfe renz mit der schwedischen Gesandtschaft in St. Petersburg wurde den Offi— zieren gestattet, ihr Luftschiff einzu—- hacken. Sie reisten Freitagahend über Finland nach Stockholm zurück. Verräter erschossen. Krasnojarsk, Sibirien, 17. April. —Ein Leutnant der Armee und ein Sergeant wurden in Krasnojarsk er schessen, nachdem sie schuldig befunden worden, den Angriff auf das Wach haus und Gefängnis geleitet zu haben. In dem Kampfe wurden mehrere Männer getötet, die Angreifer wurden schließlich vertrieben. Lange dauerte es bis man die Täter entdeckte. Man sah, daß der Angriff von einem Mili— lär geleitet und vorbereitet war. Schließlich wurde eine Spur entdeckt und der Leutnant und der Sergeant wurden verhaftet. Grenzwirren. Quito, Ecuador, 18. April. — Der Columbische Kriegsminister General Calderon teilte dem Columbi—- schen Konsul hier mit, daß eine be— waffnete Expedition die Stadt Jurado an der Grenze besetzte, und daß die Ver. Staaten sich weigerten, Panama zu helfen. Ferner teilt der Minister mnit, daß General Palacio von Buena Venlura mit einer Truppenabteilung nach Jurado aufgehrochen sei, um die Celumbische Autorität aufrechtzuer halten. Die Lage in Portugal. Lifsabon, 17. April. — In Portugal ist es jetzt ruhig geworden, aber mit Besorgnis sieht man dem 29. April entgegen, an wel— chem Tage das Parlament zusammen—- tritt. Bei der Gelegenheit muß der Aönig persönlich erscheinen und den Eid auf die Verfassung ablegen. Nach Zentralamerita. San Francisco, 17. April. — Wie verlautet, soll der Befehls— haber des Kreuzers Albany, Comman— der Henry Thomas Mayo, geheime Ordres erhalten haben, das Schiff für eine dreimonatliche Fahrt fertig zu mochen. Das Schiff soll nach La Union, Salvador, Mittelamerikla, he— ordert worden sein. Der Kreuzer fuhr Freitagabend nach den Schiffsbauhö—- fen von Mare Island ab, wo er Pro vision und Vorräte für drei Monate leinnehmen wird. Besonders mit Mu— nition wird das Schiff reichlich verse hen werden. Es heißt, daß der Kreu— zer diplomatische Agenten nach dem Süden befördern wird, welche versu chen wollen, ein Arrangement zu tref fen, sodaß die mittelameritkanischen Republiken. permanenten Frieden schließen werden. ; Die Sperre zu Ende. Pa ri s 17, April. pA — 1— 7w- — cesfen whden. Sie haben ein großes Gefolge mitge nommen. Dieses besteht aus einem Hofmarschall, zwei Adjutanten, sechs Offizieren der Garde, zwei Aerzten, zwölf Kammerdienern und einem Se— tretär für den Kaiser, und einem Hof marsthall, zwei Hofdamen, zwei Stall meistern und sechs Domestiken für die Kaiserin. Auf das Küchenpersonal im Schloß scheinen die hohen Herrschaften sich kaum verlassen zu wollen, denn es werden nicht weniger als vierund—- zwangig Köche und Küchenmädchen mitgenommen. Selbst die Küchen utensilien aus dem Palaste in Berlin sind hingesandt worden. Zwei Kut— schen und sechs Automobile sind unter—- wegs. Zehn Chauffeure und acht Hel—- fer gehen mit den Maschinen. Auch Pferde wurden nach Korfu geschickt und mit ihnen gingen zwanzig Reit knechte und Kutscher. Das Schloß, das nahezu 2000 Fuß über dem Mee—- resspiegel liegt, ist mit dem unten lie genden Festlande durch einen Kabel— aufzug vexbunden. Post und Telegra—- phenamt sind eingerichtet worden, so— daß der Kaiser stets mit der Außen—- welt in Verbindung bleibt. Die Land—- straßen, die sich in einem sehr primi— tiven Zustande befanden, sind in der letzten Zeit bedeutend verbessert wor den. Der Nordpol verschiebt sich. Victoria, B. C., 28. März. Daß der Nordpol sich verschiebt und das Klima sich ändert, daß es also in den nördlichen Gehbieten dieses Kontinents wärmer und im nördlichen Asien kälter wird, ist die Theorie von Moses B. Colworth von York, Eng— land, der zur Kräftigung dieser Theo rie in Alaska Beweise sammelte und jett auf dem Heimwege nach England ist. Die Bewegung wird nach Col—- worths Ansicht durch die ungeheuren Eisansammlungen an dem kanadischen Ufer des arktischen Ozeans, nament lich in Bassins Land und in Grön— gustthal bei Allenstein, hat seine Trautziger-Seewiesen an den Domä—- nenfislus für 114,000 Mt. vertauft. Das Gut Trautzig ist vor etwa 14 Jahren vom Fiskus angekauft und als Domäne einperichtet worden. Bischofstein. — Kaufmann Karl Parschau hat sein am Markt gelegenes Kolonial-, Material-, Ei sen- und Schankgeschäft für 90,000 Mark an den Kaufmann Fahl aus Mehlsack verkauft. Pr. Stargard. — vVerhaftet wurden die beiden Inhaber der Schuhwaarenfabrit Hermann Guth& Co. Den Grund hierzu bietel der Konkurs, in den die Firma vor lur-- zem gerieth. Den heiden Verhafteten wird Betrug, Unterschlagung und Diebstahl zur Last gelegt. Das Kon kurswaarenlager, das selbstredend zur Konlursmasse gehört, war eingepaclt und solllte nach Königsberg verkauft werden. Die Verhaftelen sollen sich einer ganzen Reihe helrügerischer Handlungen fschuldig gemacht haben. Frovinz Westprenßen. Danzia. — Der Direltor der Begeisterung :. _ sür die Flotte; —— 1 Ankunft der Kriegsschiffe in : San Pedro, Cal. t — 1 1 Der Streik in Chester.· sj —_ ( Als Einbrecher erschossen. neberein kommen erzielt. Unfall auf der Hochbahn. Eine Schule ver brannt. Prozesse gegen Bahnen. Los Angeles, Cal., 18. April. | Klar und warm brach der Tagl an, an welchem die Ankunft der atlan tischen Schlachtschifflotte in der Sans Pedro Bay, dem Eingangstore zn deml bevölkerten Teile Südkalifr niens, zu erwarten stand. Hunderttausend Men— schen hatten sich versammelt, dem wei-ß hen „Geschwader der Admiräle Evans und Thomas ihre Grüße darzuhrin gen. Niemals vorher sah man hier n solche Begeisterung. Das Geschäft liegt völlig still; die Bepölkerung der Ortschaften strömte der Küste zu. Um 9 Uhr vormittags schon sahen sich die Transportgesellschaften genötigt, besondere Vorkehrungen zur Bewälti gung der Massen zu treffen. In Long Beach und San Pedro slanden auf den Uferhöhen dichtgedrängte Mengen, um nur ja nicht die Gelegenheit eines gu len nblickes auf das Meer zu verlie ren. Viele Meilen weit waren die Farmer von allen Richtungen herbeige fommen, um des Ereignisses Zeugen zu sein. Los Angeles, San Pedro, Redondo, Venice und Santa Monika sind pracht doll detoriert und beflaggt und die Häuserfronten strahlten in einem Meer von Lichtern. Um s 6 Uhr morgens war die Flotte von San Biego abgefahren und die Fahrt beanspruchte etwa 9 Stunden. Der eigentliche Empfang für die Offi ziere und die Mannschaften wirb erst äm Montag staltfinden; am Sonntag wird lein ürlaub erteilt werden. Der Streit in Chester, Pa. Chester, Pa., 17. April. — Vier Truppen der Staatspolizei sind nun mehr in Chester, Pa., einge iroffen, und ihr Erscheinen hat eine terihigende Wirkung auf die zu Ruhe—- hrunaen geneigten Elemente ausge übi. ünter dem Schutz der beritlenen Polzisten ließ die Straßenbahngesell schaft am Freitagnachmittag fünf Waggons fahren. Die erste Car war noch nicht weit gekommen, als einige Slreiler begannen, Steine nach dem Waggon zu werfen und die Leute, welche die Car führten, zu hedrohen. Berillene Polizisten zersprengten so fort die Ruhestoörer und sechs Streiker wurden verhaftet. Die Verhafteten wurden auf den Waggon gesetzt und gezwungen, unter starker Bewachung die Fahrt durch die Stadt und zurück n machen. Dies hatte jedoch keine rede abschreckende Wirkung, und die folgenden Cars wurden wieder ange griffen. Zahlreiche Verhaft ur de rgenomm — —ort, ne abzusiten. arktberichte. an —— Chicago. — Mehl: Winterwei m n merweizen 1.00 —1.07; No. 3 Sommer eiten 22 Mais: No. 2 6414 de. Hafer: No. 2 63% —5314 gerste: ; i BPrima Timothy: 475. Kleesamen: 21.75; Heu: Timothyh 8.50—16.00; 2176. Heu: Timothh 8 0—16.00; Prairie 6 50—1200 Butter: Creame— ry 22—28e. Eier: 13%e. Kse: Daisies 18/ —l4c. Kartoffeln: In Wa— genladungen 64—70e. Geflügel: Tur teys 14e; Hühner 14e; Spring 14c. Rindvieh: Beeves 4.80——7.35; Kühe und Heifers 2.00— 6.10; Stockers und Fee sden 3.16—5.20. Schweine: Gemischte 5.56 —6.05. Schafe: 1.60—7.00 Läm mer: 5.85—7.90. “ Milwautee. — Weizen: No. 1 Nor— thern 1.09 —1.10; No. 2Northern 1.07 —1.0814. Gerste: Extra 3 75 —sßßc. Roggen: No. 178e. Mais No. 62—63e. Hafer: Standard 584— ö4c. Flachssamen: 1.19. Mehl: Pa— tent in Fässern 5.20—5.40. Prairiehen: 7.00—7.50. Schweine: gemischte 5.70 —6.05. Rindvieh: Beef Steers 5.25— 6.50; Kühe 3.25 —4.25; Kälber 3.00-- 6.560. Schafe: 4.00—6.50. Lämmer: 6.50—8.00. Butter: Creamery extra 20c; Dairn fanch L3e; Lines 19—d1c; Packing Stock 17—18 c. Eier: Frische 1e; zweite Qualität 10c. Käse: Full Cream 10—13e; Brick 9 bis 12c; Limburger 144 —lde; Schweizer 15— 16c. St. Lonis. — Weizen: No. 2 harter 97c—1.02; No. 2 roter 98—9 He. Mais: No. 262 —63c. Rindvieh: Beef Ctiere 6.50—7.20; Kühe und Heifers 3.75— 6.00. Schweine: schwere 6.00—6.10. Schafe: 3.25—5.25. Lämmer: 4.00— 6.50. Kansas Cityny. — Weizen: No. 2 roter 98 — 69e; No. 2 harter 94—ose Mais: No. 2 50 — 60c. Rindvieh: Beef Stiere 6.25 —7.25; Stockers und Feeders 3.75 —6.70; Kiühe und Heifers 3.50— 6.50 Schweine: Bulk 5.60—5.80. Schafe: 6.560—6.75. Lämmer: 5.25— 8.00. Minneapolsis. — Weizen: No. 1 Nor thernl.o6;,. No. 2 Northern 1.04—. Duluth. — Weizen: No. 1 harter 1,04 : No. 1 Northern 1.04 früheren Realschule, jetzigen Oberrea lschule St. Petri, Otto PVöltel, ist im 61. Lebensjahr in Langfuhr gestor— hen. Völlel war von 1891 bis 1898 Leiter der Lehranstalt. Berent. — Vom Windmühlen— flügel erschlagen wurde derHofbesitzer Emil Steege aus Karthowen in Lien— felde, als er seine durchgehenden Pferde aufhalten wollte. Dirschau. — Ein Unfall er eignete sich auf einem Nebenbau in der Schöneckerstraße. Die Ausschach tungsarbeiten waren beendet; man ging daran, die Grundmauern zu legen. Da gaben plötzlich an einer Seite, wo große Mengen Kies lagen, die Erdwände nach, der Kies stirzte herab und zwei dort arbeitende Leüte wurden vollständig verschüttet. Die Verschiütteten wutden so schnell wie möglich ans Tageslicht beförbert. Der Arbeiter Maschkowsti hat schwere Quetschungen erlitten. Der Maurer lehrling Dombrowski aus Zeisgen dorf ist ebenfalls verletzt worden. Vrovinz Vommern. Stettin. — Zum Provinzial-- Grubenarbeiter Zentraldistrikt von Ohio werden ah nächsten Montag wieder an die Ar n. Die Mit—- glieder des Lohnl. trafen am Freitag ein freun aftliches Ueber— einkommen mit shen Grubenbesitzern, und dies Abtkomm wurde später in der gemeinsamen nferenz der Berg— leute und Grubeshbesitzer bestätigt. Die Unterhandlungfhn haben ein Re— sultat herbeigeführs, welches heide Seiten zufriedengesthllt hat, und die Konferenz hat viel PHazu beigetragen, Mißverständnisse aussszuhellen und ein freundschaftliches Gesssühl zwischen Ar— beilern und Arheitgebskrn zu fördern. Nach den Bestimmishngen des Ueber— einkommens wird die Nlrbeit am näch sten Montag im ganzsn Distritkt wie— deraufgenommen wershen. Die alte Lohnstkala von 90 Ceshts per Tonne für Kohlenbergarbeiterh wurde wieder angenommen; ferner urde bestimmt, daß eine Referendsumabstimmung stattfinden soll über dies Frage, ob dies Ahlommen filr zwei Jahhre gültig sein soll. Der Achtstundenthg wird einge— führt, und alle lokaleß Differenzen bezüglich der Preise undanderer Fra gen werden den Distrilthztonventionen zur Schlichtung überpiesen. Die nächste zwischenstaatlichh Konferenz soll im Februar 1910 inh Toledo, 0., abgehalten werden, und dß Bergärbei ter von Illinois werdenh eingeladen, sich an der Konferenz zu bhteiligen. Unsall auf der Hohhbahn. Chicago April. — Nehrere gierẽ spurden bei einem Unfall verletzt, der esnem Zuge ber Südseite-Hochbahn in Chhicago n he der 39. Straße zustieß. Der mitt lere Wagen des Zuges enthleiste und lief eine ziemliche Strecke wesit auf den Schwllen. Mehrere Fenster sdes Wa-- gens wurden zertrümmert sund die Passagiere erlitten Schnißstwunden hurch das umherfliegende Glhs. Unter den Passagieren bisach eine Panit aus, denn es war nochlallen im Gedächtnis, daß vor einiaen Tagen ein Hochbahnwagen vom Gelëse in die Tiefe stürzte. Die Leute eieten aus dem Wagen springen und nur mit Mühe· konnten sie davon verhindert werden. Die Verletzungen der einzel nen Passagiere sind ungefährlich. Eine Schule verbrannt. Poultney, Vt., 18. April. — Gegen 150 Knaben und Wdchen wurden aus ihrer Behausung psstrie ben, als das fünfstöckige Dormlshiun der Troy - Konferenz - Akadesnß in Poultney, Vt., in Bran riet. Alle wurden gerettet. Der Ve am Gebäãude und an der darin tge brachten Bücherei beluft sich ; 000. —— ; Prozesse gegen Bahnen. Chicago, 111., 17. Aprh — Bundes dittriisneait —is reichte am Freitag in Chicago 62 — rin gegen acht Eisenbahngesellschashn ecin segen Uebertretung des Gesehh wonach Vieh beim Transport auf sr Bahn mindestens alle 28 Stunden d - füttert, getränkt und in andere Wa gons transferiert werden muß die Chicago, Milwaukee H—7 abhn wurdez Zla — n Ne NNoren, und um 3 Phr kam das Feuer mit dem angesanhmelten Gas in Berührung, und gir furchtbare Explosion folgte. Die Neichen der Opfer befinden sich alle unter dem zehnten Stollen, und es ist wahrscheinlich, daß sie von den Flammen verzehrt worden sind. Bymbenattentat auf die ; Polizei. New Yort, 28. März. — Bwei Männer wurden getötet und shehrere verletzt, als auf dem Union Square in New Yort gele gentlich einer von etwa 10,000 Ar— beitslosen „peranstalteten Demonstra tion, in der viele rote Fahnen zu sehen waren, auf die heranrückende Polizei, die die Menge vertreiben wollie, eine Bombe geworfen wurde. Die Bombe war aber in der Hand des Would—be— Massenmörders zu früh explodiert. Er wurde in entsetzlicher Weise verletzt. Unter den leichter Verletzten befinden sich vier Polizisten. Weitere Demonstrationen fürchtend, wurden die Polizeireserven aufgeboten und in Bereitschaft gehalten, aber bis spät am Abend kamen keine Unruhen mehr vor. Das Werfen von Bomben in den von Ausländern bewohnten Vierteln der Ostseite ist eine ziemlich häufige Erscheinung, aber zum ersten Male wurde eine derartige Zerstörungsma—- schine gegen eine Polizeitruppe gerich tet. Die Bombe war für Polizeitkapi— tän Reilly und seine 20 Mann be— stimmt gewesen, und wenn sie mit ei— nem länger oder langsamer brennen— den Zünder versehen gewesen wäre, würde vielleicht keiner der Polizisten mehr am Leben sein. Eine Versammlung der Arbeitslo sen war für Samstagnachmittag im Union Square angesagt worden. Die Polizei, deren Erlaubnis nicht einge holt worden war, hatte Wind davon sbekommen, und es wurden genügend Leute hingescindt, um unter allen Um—- ständen die Ordnung aufrecht zu hal—- ten. Unter den Tausenden, die sich lemgefunden hatten, waren viele, die landtagsabgeordneten für den Stadt treis Stettin an Stelle des Oberbür— germeisters a. D. Haken ist in gemein samer Sitzung des Magistrats und der Stadlbherordneten Bürgermeister Roth gewählt worden. Anklam. — Die Stadtverord neten Direktor Förster, Justizrath Schönfeld und Ditrektor Struck haben ihre Mandate niedergelegt. Der Schritt ist eine Folge des Streits des Magistrats mit der Mehrheit des Stadtverordneten-Kollegiums. Greifswald. — Der Hof des Pächters Glawe in Sanz brannte nieder. Morgens hat auf dem Hofe die Trauerfeier für die verstorbene Mutter des Besitzers stattgefunden. Provinz Vosen. Beutschen. — Durch Versehen entlud sich das Gewehr des Eigenthü— mers Klocke in Walmersdorf. Die Ladung drang dem yeben ihm stehen-- den 16jährigen Voser in die linke Seite und zerriß ihm die Lunge. Der Verlette starb nach einer Cu Alocke richtete aus Verzweiflung da rühber die Waffe gegen/ sich selbs unb erschoß sich. die des Weges kamen, wurden ersucht, als Trauzeugen zu fungieren und er—- tlärten sich auch dazu bereit. Somit sonnte die Trauung auf der Stelle vollzogen werden. Kesselerplosion. Tipton, Ind., 19. April. — In der Eisanlage von Tipton, Ind., welche im Residenzviertel der Stadt liegt, fand am Sonntag eine Kesselexplosion statt, welche auf Mei— len im Umkreise hörbar war. Stücke von Maschinen, schwere Balken und tausende von Bricksteinen trafen um— liegende Häuser, indessen wurde nie— mand verletzt. Alle Fenster in der Um-- gegend wurden zertrümmert. Münze verschlucdt. La Porte, Ind., 17. April. — Eine große Kupfermünze, welche er vor sechs Jahren verschluckte, kostete am Freitag dem s67jährigen Farmer James Huckins in La Porte, Ind., das Leben. Die Münze haite sich an der Magenwand festgesetzt und blieb dort. Kürzlich bildete sich ein Geschwür, und Blutvergiftung folgte, wodurch der Tod herheigeführt wurde.. Sen. La Follette wied-r besser Washington, D. C. 17. April. — Senator La Follette von Wis-- consin, welcher seit zwei Wochen in seinem Heim in Washington schwer krank darniederlag, ist jezt auf dem Wege zur Besserung. Sein Zustand hatte sich am Freitag so gebessert, daß die Aerzte hoffen, der Senator werde den Kongreßsitzungen in wenigen Ta— gen wieder beiwohnen lönnen. Sena-- tor La Follette leidet an Gallenstei nen, und anßerdem hatte sich noch eine Magenentzündung eingestellt. Erpresser verhaftet. Bemidji, Minn., 17. April. — August Kisser, ein auf einer Farm fünf Meilen westlich von Be—- midji, Minn. wohnender junger Mann, wurde um Mitternacht in Haft ge—- nommen, als er versuchte, eine Erpres—- sung ins Werk zu setzen. Kisser hat bereits eingestanden, daß er der Ver—- fasser eines Schreibens an George B. Thompson sei, in dem gefordert wur de, daß der Adressat eine gewisse Summe Geldes an einem hestimmten Platz deponiere. Thompson wandte sich an die Behörden, die ihm den Rat gaben, anscheinend den Plan des Er—- pressers auszuführen. Beamtle wollten dann nahe der bezeichneten Stelle auf den Mann warten. Dies geschah, und Kisser wurde gefangen. Weilere Leichen gesunden. Boston, Mass., 17. April. — Fünf weitere Leichen sind in den Ruinen der abgebrannten Häuser in Chelsea, Mass., gefunden worden, so daß nun 11 Leichen geborgen sind. Von den Verletzten .sind inzwischen zwei gestorben. Die neuerdings ge— fundenen Leichen sind die von Frau Minnie I. Fenwick, Gattin eines be— tannten Arzles von Chelsea; von Frau Balter Barnes von Glen Ridge, eine Richte der Frau Irit und von Fräuleih Vinie Boyer von Chelsea, ln nDi * 1 derFan lie — u— -77 - Natonal nk von Mittsburg,“ Pa,, und Io Young, Auditor desselben Institüts, swurden am Freitagabend nach dem Bureau des Bundeskommissärs W. T. Lindsay ge hracht, um sich auf die neuen Anklagen zu verantworten, die der Bankprüfer William T. Folks am Freitagnachmit tag gegen sie geltend gemacht hat. Diese Anklagen besagen, daß die Unterschla-- gungen der beiden Bankbeamten sich auf $1,105, 000 belaufen. Die Ange klagten verzichteten auf ein Vorverhöor. Ihre Bürgschaft wurde auf $250, 000 festgesetzt, und da sie diese nicht stellen konnten, wurden sie ins Gefängnis zu— rückgeführt. Die beiden waren am Montagabend verhaftet worden unter der Anklage, SBS, 000 unterschlagen zu. haben. Zwei Tage später wurde die weitere Anklage gegen sie erhoben, sie hätten sich zur Unterschlagung verschworen und im ganzen $300,000 entwendet. Harry Silverman, der Pittsburger Vertreter von Miller & Company, einer New Yorter Maklerfirma, wurde ebenfalls als einer der Teilnehmer an der Ver— schwörung genannt, doch wurde er ge gen Bürgschaft von sls, 000 auf freien Fus; gesetzt. T- H. Given, Präsident der Bant, gab später die Erklärung ab, die Di rektoren hätten in einer Spezialver sammlung beschlossen, das Defizit von 31,105,000 sofort aus dem Surplus fonds und anderen noch unverteilten Positen zu decken. Der Surplus— fonds belaufe sich auf 2, 863, 000, so—- daß die Bank außer ihrem Betriebska pital von 36,000,000 noch einen Sur plusfonds von $1,758,000 habe. Der Bankprüfer erklärte ebenfalls, daß die Bank durch diesen Verlust durchaus nichl in Schwierigkeiten geraten sei. An der Unterschlagung sei nicht die Geschäftsführung schuld, sondern die Tatsache, daß der Auditor, welcher die Bank überwachen soll, mit den Ver schwörern gemeinsame Sache machte, sodaß die falschen Eintragungen unbe merkt blieben. Es werden wahrscheinlich noch an— dere Anklagen gegen bisher ungenannte Personen erfolgen. ; Hohensalza. — Seine Frau erschlagen hat der Arbeiter PeterSta— siak. Beide Eheleute waten dem Schnapsteufel ergeben, und so kam es oft bis in die späte Nacht zu Skan-- dalszenen und Schlägereien. Die Nachbarn wurden durch lautes Schreien und niederfallende Schläge aus dem Schlafe geweckt. /Der Poli— ezi bot sich ein schrecklicher Anblick dar: die Frau lag blutüberströmt in der Küche auf der Diele mit zahlrei chen Wunden bedeckt, dig ihr mit einem Knüppel beigebracht waren Stasiak selbst und der 15jährige Sohn, der bei der Schläghrei wacker mitgeholfen hat, waren ve chwunden. Stasiak hatte aber wohl hoch elwas in der Wohnuna vergessensund wollte von hinten hineinschleichhn. Dabei wurde er verhaftet, der Ruinge eben falls, den man auf dem Tanzboden borfand. Vrovinz Schsesiël Oppeln. — Der ne zehnjährige Shaa hat eingestanden, Re Hegemei stersfrau Hinke ermordet zu haben. Die Unt-rsuchung wird stgeben, ob auch Anstiftung borliegt. lizens Stäte Bant in Chauiauqua, 25 Meilen westlich von Coffey ville, Kas., gerade als die Bank ge öffnet wurde. Sie zwangen mit vorgchallenem Revolver den Kas sierer C. C. Walterhouse und einen Geschäftsmann, namens Del Easley, in das inzwischen schon geöffnete Ge wölbe zu kriechen. Sie schlossen dann die Türe des Gewölbes, die Tür ders Bank und zogen die Vorhänge herun ter. So konnlen sie dann in aller Ruhe alles Geld zusammenraffen. Sie verließen die Bank durch die BVorder türe, bestiegen die hereitgehaltenen Pferde und sprenglen davon. Sie er beuteten gegen 83000. Bald daraufß fam der Präsident in die Bank, befreite die Gefangenen und gab den Alarm. Die Räuber werden verfolgt. Einer derselben ist ein Mann, den der Kassie rer Walterhouse kennt. Er ist Wil liam Tenant, 28 Jahre alt, aus Chau tauqua gebürtig, der erst vor kurzem aus dem Gefängnis in Newata ent sprang. Aus Eifersucht. Coxsacki, N. Y., 18. April. — Wahrscheinlich in einem Anfalle von Eiferfucht, weil seine etwa 25 Jahre alte Gattin sich unversöhnlich zeigte, hat in Coxsacki, N.Y., Burton Whitbeck, 30 Jahre alt, diese erschossen, als sie im Begriff stand, das Haus zu verlassen. Das Paar heiratete vor zwei Jahren, lebte aber nur weni ge Monate miteinander. Whitbeck be gab sich nach vollbrachter Tat in die Scheune und erschoß sich. Hagel und Regen. Independence, Kas., 18. April. — Ein starker ron Hagel begleite ter Sturm, dem ein wolkenbrucharti ger Regen folgte, richtete in der Um gebung von Independence, Kas., gro hen Sgrden an. Verletzt wurde nie-- mand. Kongreßverhandlungen. 17. April. —Senat. — Im Senat wurde am Freitag von Senalor Overman die Vorlage einbe richtet, welche die Prozeßordnung fest setzt für Fälle, in welchen um einen Einhaltsbefehl gegen die Durchfüh—- rung von Staatsgesetzen ersucht wird. Nach einiger Debatte nahm der Senat die Vorlage an. Haus. — Die Haltung Kaiser Wilhelms und des Berliner Hofes ge gen Dr. David Jayne Hill, welcher zum amerianikschen Botschafter inßer sin ernannt worden ist, bildete am Freitag im Repräsentantenhause den Gegenastnd einer längeren Debatte bei der Beratung der Bewilligungsporlage für den diplomatischen und Konsular dienst. 18.April. —Haus. — Die Bill, durch welche 83,520,283 für den diplomatischen Dienst bewilligt werden, wurde am Samstag vom Hause trotß der Proteste William's angenommen, worauf Vertagung bis Sonntagmittag erfolgte. Das Haus wird dann Nachreden für Geo. Smith von Illinois, das lürzlich perstorbene itglieMd, anhö x - ; — — oarerseise fast ganzlich unverletzt. Bisher hat man noch keine Spur von dem Verüber der Schand tat gefunden. Ein Mann ist allerdings als verdächtig in Haft genommen worden. In demselben Hause, in dem das Attentat auf Gen. Wells verühbt wurde, wurde vor sechs Jahren Ar—- thur L. Collins durch eine Ladung Rehposten erschossen. Man glaubt, daß ein Racheakt vorliegt, da Gen. Wells sich sehr hervorgetan hat, die Mörder des Ex-Gouverneurs Steunenberg zur Verantwortng zu ziehen. Gillette wird hingerichtet. Alban y, N.9., 29. März. — Gouverneur Hughes kündigte am Sonntagabend an, daß er das Ge—- such um Aufschiebung der Hinrichtung von Chester Gillette abgewiesen hahe. Gillette wird nunmehr am Montag-- morgen im Gefängnisse zu Auburn, N. Y., auf elektrischem Wege hingerichtet werden. Er wurde für schuldig befun—- den, seine Geliebte, Grace oder „Bil lie“ Brown am 11. Inli 1906 auf dem Big Moose Lake in den Adirondacks ermordet zu haben. Das angeblich neue Beweismate rial, welches John Dugan, der Anwalt der Familie Gillette, dem Gouverneur unterbreitet hatte, ist von diesem als „gänzlich unhaltbar“ abgewiesen wor—- den. Der Gouverneur erklärt, wenn alle bewiesenen Tatsachen inbetracht gezogen wherden, so muß man zu dem Schluß kommen, daß hier ein brutaler Mord verübt wurde, und daß die Ueberführung gerecht war. Ein Tornado in Missouri. Kirksville, Mo., 28. März. — Ein verheerender Tornado kobte in der Gegend von Willmathpille, Mo., 20 Meilen von Kirksville. Es wurden mehrere Farmhäuser zerstört und zwei Personen getötet. Das Heim von Lawson Harison wurde lotal de moliert und sein Kind getötet. Meh— rere Mitglieder der Familie Harri— sons erlitten Verletzungen. J.M. Greenslate, der gelähmt war, starb bald nach dem Sturm vor Schrecken. Es ist schwer, Einzelheiten zu erlan gen, da Telegraph- und Telephon—- drähte zerrissen sind. Ratibor. — In Kuchelna ist die dem Fürsten Lichnowsti gehörige Flachsbrechanstalt in Flammen aufge gangen. In der oberen Etage lagerten etwa 10,000 Zentner Leinkuchen. Der Brand soll durch Heißlaufen von Ma— schinen entstanden sein. Friedland O. -S. — Einen Mordversuch an seinem Vater machte der 27 Jahre alte Kubetzka aus Leo—- poldsdorf. Als der Sohn wieder, wie gewöhnlich, betrunken nach Hause zu— rückkehrte, machte ihm sein VBater Vorhaltungen, worauf der Bursche derart in Wuth gerieth, daß er ein Tischmesser ergriff und es dem Vater sin den Leib stieß. Der Verletzte brach sofort zusanmen. Der rohe Bursche wurde verhaftet. Hrovinz Schseswig· Holsiein. Maasholm. — In den nächsten Tagen feiert das Fest der goldenen Hochzeit Hans Gerhärd Lassen. Las sen ist 26 Jahre lang Lotse zuSchlei münde gewesen und seit 5 Jahren pensionirt. Rendsbura. — Kürzlich wur de der Einbhrecher Krüger der hiesigen Vom Eichsfelde. — Es sind 50 Jahre, daß die Arbeiterin Marga rethe Fiedler zu Helmsdorf in der mechanischen Weberei und Spinnerei der Gebr. Kunckell beschäftigt ist. Der siebzigjährwigen treuen Arbeiterin, die immer noch rüstig ist und pünktlich ihrer Arbeit nachgeht, wurden viele Ehrungen zutheil. Gifenach.—Der Pfarrer Imm ler in Lauchröden ist flüchtig gewor— den, nachdem er sich Verfehlungen an Konfirmanden hat zu Schulden kom— men lassen. Rheinland und Westphalen. Aachen. — Der Agent Jalob Holzmann von hier war kürzlich we gen Beleidigung des Rechtsanwalts Dr. Jörissen zu 6 Monaten Gefäng— niß verurtheilt worden. Eine Sache war damals von der Verhandlung ab—- getrennt worden zur Vorladung wei— terer Zeugen. Es handelte sich um einen Brief höchst beleidigenden In halts, den Holzmann an den Rechts— anwalt gerichtet hatte. Holzmann wurde jetzt deshalb zu weiteren 6 Monaten Gefängniß verurtheilt. Bochum. — Kürzlich brach in den chemischen Werken von Dr. Gu— stav Schulz u. Co. A.-G., Großfeuer aus. Das Naphthalin-Kristallisa tionsgebäude brannte vollständig nie der. Ferner ergriff das Feuer die Nebengebäude, in denen die Repara—- turwerkstatt, die Schreinerei und die Küferei untergebracht waren und zer— störte sie zum Theil. Den vereinten Anstrengungen der Fabriklfeuerwehr und der Wehren von Bochum-Hof stedte und Bochum gelang es, das Feuer zu lokalisiren. Provinz Kannover und BWraunschweig. Hannover. — Der Professor der Mathematik an der hiesigen Tech— nischen Hochschule, Dr. Paul Stäckel, hat einen Ruf an die Technische Hoch schule zu Karlsruhe erhalten ; Celle. — Der Schröder'sche gol in Heese, Kreis Celle, soll demnächst — zu Rentengütern aufgetheilt wer en. Walsrode. — Der Landrath unseres Kreises, Herr Weyersberg, ist zum Ober-Regierungsrath ernannt und zum 1. April an die Regierung in Düsseldorf versetzt. LandrathWeyers berg wurde 1879 als Regierungsas sessor mit der kommissarischen Ver“ waltung des Landrathsamtes betraut. Der Scheidende hat dem Kreise über zehn Jahre seine Dienste gewidmet. Mecklenburg. Schwerin. — Im hohen Aller von 83 Jahren verstarb hier der Lei— ter der Sandmeyer'schen Hofbuch druckerei, Geheimrath Brecke, eine in weiten Kreisen bekannte hochgeschätzte Persönlichteit. Bützow. — Die Schulstelle zu Neuendorf bei Bützow ist dem Lehrer Steinmüller, Inhaber der zweiten Schulstelle in Rühn, zum 1. Ahril d. I. verliehen worden. Neubrandenburg. — Die ältezte Einwohnerin von Meessiburg it, die Lehrerwittw ; obs in Neugarten, endeten 60. Lebensjahre gestord Ilten. — Sanitätsrath A. Hesse sen. feierte sein Hojähriges Dol torjubiläum. Hessen · Darmstadt. Bad Nauheim. — Professor Dr. Heinemann, langjähriger Bade— arzt in Bad Nauheim, ist auf einer Reise in Paris gestorben. Bingen. — In der Bürger nei— sterwahl wurde der seitherige Bürger— meister Herr Ness mit 17 Stimmen auf die Dauer von 12 Jahren wieder gewählt. Büdingen. — Der in Bad— Nassau verstorbene Kammerdirektor Korell hat dem hiesigen Mathilden- Hospital 20,000, der Kleinkinder— schule 5000 und der evangelischen Kirchengemeinde 3000 Mark ver— macht. Gensingen. — Ein großes Schadenfeuer äscherte in dem benach barten Langenlonsheim drei Scheu— nen und Nebengebäude des Philipp Adam, Phil. Schmitt und Sigm. Kahn ein. Mecsenburg. Schwerin. — Es starb hier— selbst im 61. Lehensjahr der Sani— tätsrath Dr. Wilhelm Lengefeld. Bützow. — Das an der Breiten straße belegene Hotel „Erbgroßher zog“ wurde in diesen Tagen an Kon ditor Günther für die Summe von 28,000 Mart verklauft. Fried lan d. — Als praktischer Arzt hat sich Dr. Fr. Staffeld, Sohn des Lehrers Staffeld in Gr.-Neme row, hier niedergelassen. Schwaan. — Für den an unse— rer Stadtschule vertretungsweise wir kenden Lehrer Havermann ist Lehrer Heiden, zur Zeit an der Stadtschule in Neukalen thätig, zu Ostern d. J. berufen worden. Oldenburg. Rosenbera. — Ein Raub der Flammen wurde das Heuerhaus des Gastwirths Vogel. Wesfterstede. — Altuargehilfe H. Hartmann in Westerstede ist in gleicher Eigenschaft zur Hauptkasse in Oldenburg versetzt wordoen. Hessen· Kassel. Kassel. — Herr Generalarzt a. D. Dr. Lindner beging in voller gei— stiger und körperlicher Frische seinen 88. Geburtstag. Eschenberg. — Nach langem schweren Leiden starb hier Herr Pfar—- rer Albrecht Wendel, welcher in der hiesigen Gemeinde länger als ein Vierteljahrhundert als Seelsorger gewirlt hat. Fronhausen. — Es wurde in Hassenhausen der Landwirth Heinrich Pieh heim Baumfällen lebensgefähr lich verletzt. Königreich Hachsen. Dresden. — Der Rath verlieh dem Aufseher für die städtischen Aus schiffungsplätze Hofmann den Dienst titel städtischer Ufermeister. Crottendorf. — Dem Ehe paare August Oertel in Crotlendorf, das die goldene Hochzeit feierte, ist nachträglich ein vom Kaiser bewillig tes Geschent von 50 Mark durch die Preußische Gesandtschaft in Dresden überwiesen worden. ; Dit tersbach. — Hier wpurde auf einem Düngerhaufen die 88säh rige Dienstmagb Rößger todt aufge- Schnellzuges nichl rasch genug vom Geleise entfernte, wurde überfahren und getödtet. Nagold. — Künzlich wurde bei der Rauser'schen Mühle die 82ährige Wittwe Schuon lodt in der Nagold gefunden. Pfullingen. — Der Stladt theil Kamerun soll mit einem· Auf wand von eirca 60,000 Mart ein Slraßennetz erhallen. Hessen· Darmstadt,. Babenhausen. —Auf der von Babenhausen nach Altheim fiührenden Landstraße wurden Nachts 16 Obst bäumchen durch Abbrechen der Kronen vernichtet. Als Thäter waurden der — 28jährige Kammmacher Wihl. Hagt! aus Hergershausen und der in Frank—- furt a. M. bedienstete 20jährige Post hilfsbote Georg Feich aus Hergers— hausen ermittelt. - Birkenau. — Franz Freiherr von Wambolt starb dieser Tage auf seinem Gute Hopsenbach in Krain. Er lebte früher viele Jahre in Groß— — Umstadt und war lange Zeit hessischer Gesandter in Berlin. Bekannt gewor den ist er durch sein Auftreten zur Zeit des sog. Kulturkampfes. Großherzogthum Raden. Karlsruhe. — Kaufmann Wilhelm Riede, Inhaber der bestbe tannten dirn: err: n Latt int aus dem Leben abberufen wordem eem neorn aoreruten wororn — von Bastian Wittwe hier brach Feuer aus. Der Gebäudeschaden ist gering, dagegen verbrannten für 11,000 M —* Fourniere. - Bohlsbach. — Kürzlich ließ ; sich der 66 Jahre alte Anton Killj von hier auf dem Bahngeleise von einer Lokomotive überfahren. Er war sofort todt. Elsaß · Kothringen. Straßburg. — Die Erben des verstorbenen Mitgliedes der Straß—- burger Handelskammer, Kommerzien rath Jacobi, beschlossen, gemäß einer von dem Verstorbenen in seiner letzl- ; willigen Verfügnng ausgesprochenen Absicht, eine Sliftung im Betkrage von 80,000 Mark ins Leben zu rufen, ; die den Namen Salomon Jacobi- Stiftung führen soll und deren Zin-- sen zu drei Viertel zur Gewährüng von Stipendien an junge Kaufleule sund Techniker zu ihrer weiteren Aus bildung- und zu einem Viertel den Zwecken des Volksbibliotheksvereins dienen sollen. Irele Slaãdte. Bremen. — Gegen den als Re— formpädagogen belannten Volksschul lehrer Heinrich Scharrelmann ist das Disziplinarverfahren eingeleitet wor den. Er hat im Roland pädagogische Aufsätze geschrieben, in denen er der Schulhehörde flie die Meinung sagt. Auch hat er in seiner Klasse nicht nach dem üblichen Lehr- und Stundenplan unterrichtet, sondern in seinem Sinne. 1 — — Düdelingen — Als der Ar- — da nit b 6 ( — — In der Schio 2 straße wurde der 62 Jahre alte Blech nermeister Merkel aus Bretten todt aufgefunden. Ein Schlaganfall hatte seinem Lehen ein Ende gemacht. Eberbach. — Der durch einen Holzschlitten im Mühlarund über— fahrene Milchhändler Bangert von Schollbrunn ist an seinen Verletzun gen gestorben. Engen. — In Riedheim konnten die Anton Weingärtner Eheleute das seltene Fest der diamantenen Hochzeit begehen. Elsaß · Kothringen. Sondernach. — In die größte Aufregung ist der Ort durch den Tod der 2ljährigen Tochter des Wirthes Oberlin versetzt worden, deren Leiche im Bache zwischen hier und Landers— bach gefunden wurde. Wie man an— nimmt, war sie durch ihren Liebhaber, - den jungen Nikolaus Ritter, den Sohn wohlhabender Eltern, der erst im Herbst vom Militär heimkehrte, er— würgt. Wolschweiler (Kanton Pfirh. — Unter dem Verdachte, die eigene Frau fortdauernd körperlich mißhan—- delt zu haben, wurde der Acerer Dio— nys verhaftet. ; Ireie Stadte. Hamburg. — Die Polizeibe wörde hat der hier bestehenden Frei— denker-Gesellschaft die Abhaltung ei— ner Versammlung untersagt, weil der angesetzte Vortrig „RKeligiöse Tole— ranz“ geeignet erscheint, den öffent lichen Frieden und die öffeniliche Sicherheit zu stören. Gleichzeitig hat die Behörde mit Auflösung der Frei-- denker-Gesellschaft gedroht, weil sich unter den Mitgliedern Anarchislen befinden. — &uxemburg. 1 — Luxemburg. — Im hohen Al-— ter von 89 Jahren starb hier der ehe malige Professor der Chemie am Athe näum von Luxemburg, Herr Johann Franz Josef Reuter. Oesterreich· Angarn. Wie n. — Der Kaiser hat dem Di rekltor der Tabakfabrik in Göding Franz Krebs anläßlich der von ihm erbetenen Versetzung in den dauernden Ruhestand den Titel eines Regie rungsrathes mit Nachsicht der Taxe verliehen. Salzburg. — Der Domdechant Konsistorialrath Johann Geo. Mayr ist türzlich im Alter von 78 Jahren gestorben. Stockerau. —ln tiefste Trauer ist unsere Stadt durch das Ableben des Bürgermeisters Julius Schau— mann, dem Stockerau seinen Auf schwung zu danken hat, versetzt. Schweiz. Bern. — Dem verhafteten Amts-- schreiber und Amtsschaffner Zimmer mann sind bis zur Stunde bereits Unterschlagungen in der Höhe von 68, 000 Franken nachgewiesen worden, obwohl die Untersuchung noch nichi beendet ist. Gen f. — Das Schwurgericht hat die Rebekta Tellermann aus russisch Polen zu fünf Jahren Gefängniß unb 10,000 Frantken Entschäbdigüng an ; das Opfer verurtheilt wegen ihres / Vitriolattentats gegen die LinaS iörp ; aus Deutschland äm 15. November ; lehlen Jahres. —