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—— —— —: : “ a * 2 - s Dedingungen: Die, Minesota Deutsche Zeitung“ erscheint jeden Sonnabend und kostet zwei Dollars in unbedingt halbjähriger Vor usbezahlung. Preise für Anzeigen. 1 . (Zehn Zeilen oder weniger bilden ein Squart.) 1 Square 1 Mal 1.00/1 Square 2 Monat $. Jedes weit. Square 501 «“3 “ 27. 1 Square 3 Mal & 0 6 1 “ IMon. 82.50/ “1 Jahr 816. Geschäftskarten von nicht über 4 Zeilen kosten 56.00 per Jahr. E Vorübergehende Anzeigen müssen unbe dingt vorausbezahlt Ferden: Anzeigen für 3 oder 6 Monate und länget, vierteljährlich. „ Jür die „Minnesota Deutsche Zeitung“ r »vird in St. Paul auf der Office derselben, Wa—- vashaw-Straße, im Hause der Hrn. v. Minden u. Wippyermann, zwischen der St. Anthony- Straße und dem Courthause belegen, cder bei dem Träger “abonnirt, und auswärts sind besonders nahmhaft gemachte Agenten ermächtigt, Unter schriften zu sammeln, so wie Bestellungen und Gelder für die Zeitung und Anzeigen entgegen zu nehmen und daruber zu quittireñ. &S Gelder und Briefe werden unter der Adresse: Charles Carre, Minnesota Deutsche Zeitung, Borx ö 6, erbeten. Adreß Karten. Deutsches Gasthaus zum Luxemburger-Hof, von M. Martin, u Franklin Straße, obere Stadt, St. Paul Minnesota. 1 —— Miß Lerch, Putzmacherin, Kleidermacherin. St. Anthony Straße, St. Paul, Min. Jakob Mainzer, Deutscher Notar und Land--Agent, St. Anthony Straße, gegenüber Comb's Buch- Store, ; empfiehlt sich dem deutschen Publikum zur Anfer tigung und Beglaubigung aller öffentlichen Papiere, sowie auch zur Ausfertigung von Mappen und anderen Zeichnungen. Kauft und verkauft Land in Commission. I. S C. D. Gilfillan, Advokaten und Rechtsanwälte, e mpfehlen sich ihren verehrten deutschen Mitbür gern als Rechtsbeistände u. insbesondere zur Aus-- fertigung vvn Urkunden -e. Office: Ueber Baker u. Bangs' Store, 3te Straße, St. Paul. A. MeElrath, Advokat und Rechts-Anwalt, Nordöstliche Ecke der 3ten u. Minnesota Str. St. Paul, Minn. Oscar Stephenson, Advokat und Rechts-Anwalt, Commissionär für den Staat Virginien und General Land-Agent, Office: Ecke der 3. u. Cedarstraße, St. Paul. Julius Georgii, öffentlicher Notar, empfiehlt sich zur Anfertigung und Beglaubigung von Vollmachten, Testamenten, Kaufbriefen und andern öffentlichen Papieren, so wie überhaupt zur Besorgung aller in das Notariatfach einschla genden Geschäfte. Office: Ecke der Dritten u. Minnesota Str., Bankrow, eine Treppe hoch. (28. Mz.'57.13.) 1 A. Grethen, Deutscher Land-Agent und öffentlicher Notar. Rollins Straße, St. Anthony, Minnesota. 2 Ernst Ad. Gerdtzen, Land-Agentu. öffentlicher Notar— Winona, Minnesota. D. Newell. Fleet F. Strother. Newell & Strother, Advokatenund Rechtsanwälte, 3te Str., 2 Thüren oberhalb Minnesotastr. SHugo Petzold, Deutscher Advoklat, Rechts-Anwalt u. öffentl. Notar, St. Paul, Minnesota. Office: St. Anthony Straße, gegenüber der Presbyterien-Kirche. Hugo Petzold, Deputy-Sheriff suer Ramsey Co. Office: St. Anthony Straße, gegenüber der Presbyterien-Kircher - Deutsches Bank- und Wechselgeschäft von Darling, Carswell, Scheffer S Co. Stillwater, M. T. Wir ziehen Wechsel in beliebigen Summen auf alle Hauptplätze der Vereinigten Staaten und Eu-- ropa's und verkaufen Land-Warrants zu den bil tigsten Preisen. K. A. Darling. L. R. Carswell. C. Scheffer. Geschäfts-Anzeige. Der Unterzeichnete empfiehlt sich dem ge at deutschen Publikum zur Anfertigung und Repariren von Kleidungsstücken, ünter Zusicherung feiner, dauerhafter Arbeit und reeller, brompter Bedienung. I-· G. Sondermann, St. Anthony Str., einige Thüre unter halb des Darmstädter Hofes. St. Paul, 4. April 1857. Prosper vaun Fridagh, Spediteur und Commissionär, Groß- und Kleinhändler in Getreiden, Mehl, Spezereien. Sibley Straßr Untere Landung. Steinhauer -Geschäft von H. Bockensield, in der Nähe des Capitols. Mauersteine zu den billigsten Preisen. —— Ferdinand Knaufft, Kunst-und Bauschreiner, Ede der 7. und Pine Straße, unterer Stadttheil, 2 St. Paul, Minn., Mpfsiehlt sich dem verehrten rutun zur Anfer-- Mung Aller in dieses Fah schlagenden Arbeiten. Mompte und solide Ausführung der übernommenen Aufträge und billige Preise dürfen sich meine Kun- Hen gewärtigen. IHolmes, Payte u. Büchner.. Mücken, Civil-Vermesser, Lithograpen und geioner Besondere Aufmerksamkeit wird dem Nachweis vyon Ländereien u- der Plaeirung von Landwarrants gewidmet. 9 Geschäftsbureau: St. Anthony Straße, im igiier der Post gegenüber. D. Newell. Die Minnesota Dentsche Zeitung. Jahrgang 2. Von Minden n. Wippermann, Absolventen der polytechnischen Anstalt zu Hanover, empfehlen sich dem geehrten Publikum als Archi tetten und Ingenieure. Wir sind bereit sowohl Pläne für Hänser, Brücken -c. anzufertigen, ats auch die Leitung von Bauten zu übernehmen. Auf Verlangen übernehmen wir auch Bauten im Con trakt und ertheilen Rath bei den verschiedenen An lagen. Henning von Minden, (3.31—193) Fredriec Wippermann. Land-Agentur. I. B. & I. M. Phillips, Händler in Ländereien, Dritte Straße, Saint Paul, Minnesota. Farmländereien und Stadt-Baustellen werden Llrrt und verkauft. Geld wird ausgeliehen, axen für auswärtige gezahlt. Alle in das Land geschäft einschlagende vctte werden prompt be sorgt. Daniel Rohrer, Händler in Grund-Eigenthum und General-Agent, Saint, Paul, Minnesota. Land wird gekauft und verkauft; Gelder werden gelehnt und angelegt; Taxen werden bezahlt und Gelder im Territorium collectirt. Thomas I. Galbraith, Rechts-Anwalt, Commissioner für Pennsylvanien, Scott County, Min. Ter., kauft und verkauft Ländereien, legt Gelder an, be zahlt Taxen u. besorgt alle in sein Fach schlagende Geschäfte. Deutsche Apotheke Dr. W. H. Mil er. Derselbe benachrichtigt das Publikum, daß er sein Geschäfe jetzt in sein neues Gebäüde, St. Anthony Straße, zwei Thüren ober halb dem „Americanhouse“, verlegt hat, wo er in einem geräumigen, neu ein gerichteten Lokale alle in das Fach schlagende Ar tikel stets in großer Auswahl vorräthig hält. Auch wird vermittelst einer neuen Soda-Fountain den geehrten Kunden täglich kühles, gesundes Soda wasser servirt. Dr. R. Alberti, praktischer Arzt, Operateur und Geburtshelfer. Office: St. Anthony Straße, zwischen der presbyter. Kirche und der Postoffice, Saint Paul, Minnesota. Sprechstunden: Morgens von 7 bis 9, Nachmittags von 2 bis 3 und Abends von 7 bis 10 uhr. (St. Paul, Juni 13, 1857. —13.) Doctor F. Rieger, Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer, empsiehlt sich den Einwohnern von St. Paul und Umgegend. Office: St. Anthonystraße, drei Thüren oberhalb der presbyterischen Kirche, bei Hrn. John son u. Bruder, Büchsenmacher. Officestunden Tag und Nacht, wenn ihn nicht Krankenbesuche auswärts abhulten. St. Paul, 16. Mai 1857. Boston Kleider-Store. G.G. Griswold, Groß- n. Kleinhändler in fertigen Kleidern, Hüten, Kappen und Herren - Kleidungsstücken, Lamberts Brickhaus, unter der Minnesotian Office, Dritte Straße, St. Paul. St. Paul, 23. Mai 1857. Henry Nochat, Uhrmacher aus der Schweiz. Händler in Gold—- und Uhren un ——— Silber- u. Bijouterie-Waaren, 3te Str., gegenüber der Minnesotian Office, St. Paul, Minnesota. Uhren jeder Art werden in der besten Art aus gebessert und für alle Arbeiten garantirt. Man spricht Französisch. Wm. Leip, Importeur und Händler in Branntweinen, Weinen, Gin, Whiskeys u.s.w. Ecke von Jackson und 3ten Straße, gegenüber dem Merchant's Hotel, St. Paul, Min. St. Paul, Juni 20, '57. —II. Was hington M. Stees, Groß- u. Kleinhändler in Möbeln, Stühlen, : Moos- u. Haar-Matratzen, Federn, Betten, Bettzeugen-., Ecke der 3ten u. Minnesota Straße, St. Paul. (uni 20, ' 57 —6 .) Nie. Hobler, Rollins Str., St. Anthony, Minnesota, empfiehlt seinen Landsleuten sein vollständiges La ger von Spezerei-u. Materialwaaren sowie von Weinen und Liquören in al-- len Sorten un zu allen Preisen. Mein Store bietet alles für den Familiengebravch Erforderliche in bester Qualität. Carver Cash-Store. Geo. A. Bucklin, Carver, M. T. HändlerinGroceries, Getreiden, Ellen waaren, Schuhen, Stiefeln, Porzellan- und Eisen-Waaren. Billig für Baar! C. Walton, Carver, Carver Co., M. T., Händler in Grocerien, Ellenwaaren, Hüten, Mützen, Schuhen, Stiefeln, Eisenwaaren und Ackerbaugeräthschaften. Saint Paul, Samstag, den 15. August, 1857. Unterbaltungs-Saton. geyer-Wäslty. Eine Erzählung von Franz Hossman (Fortsetung.) „Das Geld ist da, Vater,“ erwiederte Wälty. „Wir haben noch hundert Fran ken von Herrn Seymour, und ich bestehe darauf, daß du die Hälfte davon wenig— stens nimm st, um eine Kuh anzuschaffen die wir nicht länger entbehren können. Lei— der“ —fügte er mit einem Seufzer hinzu— „leider wird sie auch noch nicht hinreicheu! dein Alter sorgenfrei zu machen, Vater, Die Gemsjagd im Sommer war doch un—- ser beßter Verdienst, und da du nun die Flinte verkauft hast, so müssen wir eben auf etwas Anderes denken. Ich hab' auch schon an etwas gedacht.“ „An was, Wälty ?“ fragte der Vater. „Ei nun, ich habe gemeint, ich wolle täglich zum Rofenlauibade hinunter und mich den Fremdeu zum Fulhrer auf die Gletscher anbieten. Du weißt ja, ich kenn“ ihn ziemlich genau, von der schönen saphir blauen Grotte am Fuße an, bis hoch hin— auf zu den Spitzen des Wellhorns und der Engelhörner, und so mein ich, da auch der Wirth zum Bade mir gewogen ist, daß es mir nicht an einigem Verdienste fehlen wird.“ „Der Eiusall ist gut, erwiederte der Vater, nachdem er ihn in Gedanken hin und her erwogen hatte. „Es ist zwar nur für den Sommer, aber da es an Fremden nicht fehlt, so bringst du dich wohl durch und sparst auch vielleicht noch etwas zum Win ter. Abgemacht, Wälty! Werde du Glet scherführer und ich werde indeß daheim die Kuh und die Wirthschaft besorgen, wo—- zu, dem Himmel sei Dank, mein bischen Kraft noch ausreicht.“ So war der Entschluß gefaßt, wel— cher die nächste Hülfe bot, aber er sollte wider Erwarten nicht ausgeführt werden. Tags darauf kam nämlich Nachbar Fries— hardt zum Besuch in die kleine Alpenhütte. Seit dem Unfall, der Hirzel betroffen, hatte er sich ganz anders als früher betragen und dem Kranken während des vergange—- nen Winters manche kleine Gefälligkeit er wiesen. Die nachbarlichẽ Freundschaft war daher längst wieder hergestellt, und des unangẽnehmen Vorfalls mit dem braunen Liesli wurde nicht mehr gedacht. Hirzel reichte ihm, als er eintrat freundlich die Hand entgegen, und Wälty erwiederte eben so seinen Gruß. „Ich habe ein Anliegen, Nachbar Hir— zel,“ sagte der reiche Bauer, indem er auf der Holzbaük neben dem Ofen Platz nahm. „An mich, Nachbar? Das nimmt mich Wunder!“ entgegnete Toni. „In was kann ich armer Mann Euch gefällig sein?“ „Ich mein' auch nicht gerade Euch, Nachbar, sondern mehr den Wälty,“ fuhr Frieshardt fort. „Er ist nun ein großer, verständiger Bursch geworden, und ich kenn' ihn, daß er grundehrlich und recht schaffen ist bis in's innerste Herz hinein.“ „Ja, das ist er, ich kann's bestätigen, wenn er auch zugegen ist,“ sagte Hirzel Toni. „Brauchst nicht roth zu werden, Wälty! Es ist ja nur deine Schuldigkeit, daß du brav thust. Aber was soll Euch der Wälty, Nachbar ?“ „Nun denn, kurze Rede, gute Rede,“ sagte der reiche Frieshardt. „Ihr müßt voraus wissen, daß ich drunten in Mey— ringen ein sechszig Stück fettes Vieh an— gekauft habe, und ich will es nach Frank reich schicken zum Wiederverkauf. Ich hab' auch schon einen Viehtreiber angenommen, der mir empfohlen worden ist und das Ge—- schäft kennt, aber es wäre mir eben doch eine Beruhigung, wenn ich neben dem Seppi noch einen zuverlässigen Menschen hätte, von dessen Redlichkeit ich wie von meiner eigenen überzeugt bin, und da hab' ich denn an den Wälty gedacht, ob der nicht mit Seppi nach Paris gehen möchte, als der Cassirer und gewissermaßen Ge— schäftsführer an meiner Statt, weil ich doch mein Gehöft während des Sommers nicht verlassen darf. Ich verlang's nicht umsonst von Wälty, er soll guten Lohn haben, und wir werden uns schnell verständigen, wenn er nur erst seine Meinung zu erken—- nen gibt, ob er auf meinen Vorschlag ein geht.“ Wälty und sein Vater tauschten einen Blick aus, und Einer las in den Augen des Andern, daß der Vorschlag wohl an nehmbar sei. So sprach denn der Wälty: „Wenn's mein Vater zufrieden ist, Nach bar, ich will Euch wohl zu Diensten sein.“ „Vrav, Bübli,“ erwiederte Frieshardt sichtlich erfreut. „Nun laß hören, was du verlangst für die Reise.“ „Sagt Ihr lieber, was Ihr geben wollt,“ antwortete Wälty. „Ich versteh' mich nicht auf solches Geschäft.“ Herausgegeben und redigirt von Charles Carre. Wohlan, kurz und gut : freie Kost wäh— rend der Reise, und wenn du heimkehrst nach glücklich vollbrachtem Handel, hun— dert blanke Franken baar. Bist zufrieden damit, Wälty ?“ „Ich bin's schon zufrieden,“ erwiederte der Bursch. „Nur lieber wär mir's noch, wenn Ihr dem Vater eine Kuh gäbet und gleich, statt der hundert Franken nachher. Dem Vater wär' die Kuh recht zum Vor—- theil, derweil' ich fern bin, und ich könnt' um so eher ohne Sorge um ihn sein.“ „Und sür dich, Wälty? Was verlangst du nachher für dich, wenn du heimkehrst?“ Nichts, Nachbar! Ich will ganz zu frieden und dankbar sein; wenn Ihr auf meinen Vorschlag eingeht.“ „Gut, gut, du bist brav, ein braver Sohn gegen deinen Vater, und ich weiß, dugwirst auch mir ein treuer Diener sein !“ sprach Frieshardt. „Eine Kuh also! Ja, ja, sie würd' Euch wohl zu statten kommen, Nachbar Hirzel, da Ihr doch nicht mehr auf die Alpen hinaufflettern könnt. Nun—- was mein Ihr zur schwarzen Elsie? Ihr kennt sie ja! Es ist gerade nicht meine beste Kuh, aber doch gibt sie btav Milch und ist nicht tückisch und störrig. Wie wär's da mit?“ „Abgemacht,“ sagte Wälty lund sein Vater, angenommen und abgemacht,“ wiederholte der Knabe und schlug in die dargebotene Hand des Nachbars ein. „Wann soll ich nun meine Reise antreten, und wann soll der Vaier die Elsie haben?“ „Die Elsie kannst dù gleich holen, and nach Meyringen mußt du morgen früh hinabgehen,“ erwiederte Frieshardt. „Ich werde dich begleiten uud dir unterwegs die nothwendigen Weisungen geben. Uebrigens ist das Geschäft einfach, und du wirst's leicht begreifen. Also abgemacht! Hol' dir die schwarze Elsie, und bis morgen Gott befohlen! Der Nachbar entferüte sich zufrieden, und nicht minder zufricden ließ er Wälty und seinen Vater zurück; „Sieh', das freut znlch, Vater!“ sprach der Knabe. „Jetzt ist dleich dein Wunsch erfüllt, die Kuh ist da, und ein paar Zie gen sind nun leicht' nöch angeschafft. Au— ßerdem wer meiß maã Ar für lüc in fremden Landen blühet? Ich mache die Reise gern, Vater.“ „Und ich lasse dich ohne Sorge ziehen, Wälty, denn ich hoffe, du wirst überall Gott vor Augen und im Herzen haben, als ein frommes und treues Schweizerblut. Wer aber Gott fürchtet und Recht thut dem ergeht es nicht übel.“ Munter sprang hierauf Wälty davon und kehrte bald nachher mit der neuen Kuh, der schwarzen Elsie, zurück, welche er auf die Alm neben der Hütte trieb. So schön und prächtig wie das braune Liesli war freilich die Elsi nicht, aber es war doch auch ein ·stattliches Thier von edler Race, und Vater Hirzel meinte, wenn er sie nur erst ein Vierteljahr in seiner Pfiege habe, solle sie wohl auch noch schmucker und glat ter werden. Jedenfalls schien sich die Schwarze recht wohl auf der neuen Weide zu fühlen, denn sie schmauste tüchtig auf die Gräser und Kräuter los, die üppig ge nug auf der Alme stande wo sie seit der Liesli Tod ungestört hatten wachsen und gedeihen können. Am andern Morgen in der Frühe nahm Wälty Abschied vom Vater, der ihn seg nete. Dann sprang er hinüber?zum Nach—- bar Frieshardt, und eben als die Sonne aufging, stiegen sie Beide bereits an den prächtigen Reichenbachfällen vorüber hin— unter nach Meyrmngen, das lieblich im Glanze des neuen Tages vor ihnen sich ausbreitete. Als sie im Dorfe ankamen, fanden sie Seppi, den Knecht, schon ihrer harrend. Frieshardt ertheilte ihm und Wälty seine letzten Weisungen und Be— fehle, schärfte ihnen ein, Acht auf das Vieh zu haben, nicht zu viel Zeit zu vertrödeln, sparsam mit dem Gelde umzugehen, und vor Allem, in jeder Sache und überall den Nutzen nnd Vortheil ühres Herrn im Auge zu behalten. Hierauf empfing Wälty eine Liste der ihm anvertrauten Stiere nebst den Preisen, welche er für jedes einzelne Stück fordern sollte, und nun schickte sich Frieshardt an, wieder heimzukehren. Wälty trug ihm noch tausend Grüße an seinen Vater auf; dann aber schlug er sich vorläufig die Heimath aus dem Sinne u. dachte nur darüber nach, wie er am besten seine Pflicht erfüllen und für den Vortheil seines neuen Herrn werde sorgen können. Mit du en Vorsätzen und dem red—- lichsten Willen trat Wälty die weite Reise an. Die Sorge um das Vieh nahm ihn unterwegs so sehr in Anlpruch, daß er sich nur wenig um seinen Reisegenossen Seppi bekümmern konnte. Auch fühlte er sich nicht besonders zu ihm hingezogen, denn Seppi hatte ihn erstens nicht zum Freunt lichsten bewillkommt, als er in Meyringen angelangt war, und zweitens hatte er ein rauhes und barsches Wesen, das Wälty abstieß. Auch ging er ziemlich wild nnd roh mit dem ihm anvertrauten Vieh um, schlug ohne viel Bedenken mit dem Prügel da— zwischen, wenn es sich einmal ein wenig störrig und widerspenstig bezeigte, und schien es sehr übel aufzunehmen, wenn ihm Wälty über solche Rohheiten Vorste!llungen machte und ihm zu beweisen suchte, daß man bei dem unvernünftigen Bieh mit Sanftmuth und Geduld weiter komme, als mit Zorn und Hastiglkeit. Gleichwohl wurde der Friede zwischen ihnen durch dergleichen Vorfälle nur ganz vorüberge hend gestört, und Wälty gewöhnte sich endlich an die rauhe Außenseite seines Ge fährten, indem er annahm, daß unter der selben ja doch ein wackeres und rechtschaf fenes Herz schlagen könne. Endlich gelangten sie dann mit ihrem Transport über die franzöfische Grenze und nach weiterm Marsch zuletzt auch nach Paris. Wälty hatte die Tagereisen so zweckmäßig eingerichtet und so gute Sorge für die Thiere getragen, daß sie sämmtlich recht wohl genährt durch die Barrieren ein passirten und einen guten Verkauf hoffen ließen. Auch in Paris hatte er gesagt: „Hör', Wälty, das Vieh ist in selten gu— tem Zustande, und ich mein', es sei ein weit höherer Preis aus dem Verkauf zn lösen, als den der Frieshardt vorgeschrie ben hat.“ „Ich mein auch, erwiederte Wälty freu dig, denn er hielt den Seppi für einen rechtschaffenen Burschen, der auf den Vor theil seines Herrn bedacht war ; —,„Ja, ja, werden sehen !“ brummte Seppi, und schritt wieder stumm und finster, wie es seine Ge wohnheit war, hinter der Herde her. Die Nachricht von der Ankunft eines ansehnlipen Transportes des herrlichsten Schweizer-Viches verbreitete sich rascher als man hätte denken sollen, unter den Händlern, und als Seppi und Wälty mit ihrer schönen Waare auf dem Markte er schienen, fehlte es nicht an Käufern, die fich zahlreich um die Herde schaarten. Wälty betrieb den Handel, und obgleich er seine Forderungen ansehnlich höher spannte, als es ihm vorgeschrieben war, wurde er doch gleich am ersten Tage über die Hälfte sei ner Herde los. Am zweiten und dritten Tage verkaufte er deu Rest, setzte die gan ze große Summe baaren Beldes, die er eingenommen, in Gold und gute Wechsel um, wobei ihm Seppi mit seiner Erfahr—- ung willig zur Hand ging, und beschloß darauf schon am nächsten Tage die Rück reise nach der Heimath anzutreten. „Warum eilst du so sehr ?“ fragte ihn Seppi. Weil wir, wenn wir noch länger blie ben, aus desFrieshardt Tasche zehren müs sen, und das halt ich für Unrecht,“ erwie derte Wälty einfach. „Aber du kennst ja die schöne Stadt Pa— ris noch gar nicht,“ wandte Seppi ein. „Du mußt dir die Herrlichkeiten dahier noch ein wenig anschauen, und wir brau— chen ja dem Frieshardt nicht zn sagen, daß wir schon binnen drei Tagen den Handel abgemacht haben.“ „Das wäre noch mehr Unrecht,“ gab Wälty zur Antwort. „Ich habe dem Nach bar Frieshardt versprochen, ihm ein recht schaffener Dienste zu sein, und mein Wort will ich halten.“ „Nun denn, so kannst du ihm ja sagen daß du noch ein paar Tage geblieben bist, um dir Paris anzusehen,“ fuhr der Versu—- cher fort. „Da du das Vieh so hoch über dem Preise verkauft, wird er dich schwer lich schelten!“ „Und wenn auch,“ entgegnete Wälty, „ich hab' das Recht nicht, zu bleiben, und so geh' ich!“ Seppi schwieg und begnügte fich mit den Achseln zu zucken. Erst nach geraumer Weile fing er wieder an: „Eigentlich bist du doch ein rechter Kindskopf, Wälty! Wenn du nur ein wenig gescheut wärest, könnten wir ein schönes Geschäft mit ein ander machen, und kein Mensch erführ nicht ein Sterbenswörtli davon. „Und was wäre das ?“ fragte Wälty. „Merkst du's nicht, erräthst es nicht? “ erwiederte Seppi mit verstecktem Lächeln und falschem Blicke. „Du hast ein Drit theil mehr Geld, als auf was der Fries hardt rechnet. Wenn wir's behielten und rechtschaffen theilten, Jeder die Hälfte, es thät uns gut und Niemand erführe da von, denn wir selber würden schwerlich et was ausplaudernl“ „Ich will hoffen, du machst nur Spaß, antwortete Wälty. (dortsetzung folgt.) Nummer 830. Geschäfts-Anzeigen Neune Waaren!! New-Forker Preise!! bei D. W. Ingerssoll, Groß- u. Kleinhändler in ausländischen u. einheimischen Troelen-Waaren, Erste Thüre westlich von der Post-Office, in dem neuen Stein- Gebäude, St. Anthony Straße, St. Paul, Min. 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