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Nbonnements PreiS. Die „Ohio" kostet unter Vorausbezahlung: für ein Jahr. $1.50. für 6 Monate .-. .$1.00. ftei nach Deutschland für 1 Jahr.. $3.50. Die „Ohio" erscheint jeden Freitag Abend. B3F* Einsendungen sind zu adresfiren ra: Rev. Joseph Jessing, Pomeroy O. Briefe ohne?!amen werden nicht berücksichtigt. Jahr 1. Wochenschau. (Inland.) Strikes und zahlreiche deutsche Ein Wanderungen sind die neusten Neuigkeiten. In Ne» Bork und St. Louis streiken die Faßbinder, in Rhode Island streiken die Arbeiterinnen verschiedenerWebereicn und in Houngstown, O. ist der Strike "der Kohlendigger auch noch nicht zu Ende.— Am Samstag landeten in Baltimore auf dem Dampfer „Berlin" 800 Deutsche, die sogleich mit einem Train von 12 Perso nenwagen und 5 Gepäckwagen nach dem Westen in's Land fuhren. Von dem Kriege gegen die Modoc Indianer hat mau in den Tagen nicht viel mehr gehört. Der Präsident Grant befand sich am 4 Mai auf seiner Rückreife von Colorado in Chicago.. Einige ame rikanischeCommissäre bei derWiener Welt ansstellung sind von aller Schuldan dem stattgehabten Schwindel freigesprochen worden. In Waschington hat man die Entdeckung gemacht, daß ein Clerk aus der Congrcß-BiÄUothek 500 Bücher ge stohlen hat. Er trug dieselben nach und nach in seine Wohnung indem er jedesmal etwa 2 bis 3 mitgenommen hat. In dieser Woche hat man in Cincinnati die katholische Knabeu-Erziehungsanstalt in Dayton, O. beschuldigt, daß dort ein Knabe aus Cincinnati grob und roh von den Brüdern, welche die Anstalt leiten, behandelt worden sei, daß er in Folge des sen das Bein gebrochen und dem Tode nahe sei. Ganze Spalten haben djc Blät ter mit dieser Geschichte angefüllt, und nun bei näherer Untersuchung hat es Tief herausgestellt, daß an der ganzen Ge schichte von der Brutalität der Brüder auch kein wahres Wort ist und die Lehrer und Vorsteher der Anstalt auch nicht den geringsten Tadel verdienen. Aus Illinois wird folgender Unfall berichtet: Als der Prediger Pratt am 4 Mai im Be griffe stand einen Mann im Nock River unterhalb der eisernen Brücke zu taufen, auf welcher eine Menge Männer, Weiber ntid Kinder standen, um die Ceremonie mit anzusehen, brach plötzlich die Brücke zusammen und 50—60 Personen wurden urplötzlich in die Ewigkeit befördert. Der tätliche Schrecken, welcher sich der auf beiden Ufern des Flusses stehenden Men schenmenge bemächtigte, verbreitete sich bald durch die ganze Stadt und trieb Vä ter und Mütter, Gatten ?c. nach demFluß, um sich nach ihren Angehörigen zu erkun digen. Die zerrissene und zertrümmerte Brücke, deren Trümmern von den Brü ckenpfeilern herabhingen, bot einen Ent setzen erregenden Anblick. Der anf der Nordseite befindliche Theil der Brücke hing in das Wasser hinab und hielt in feinem bis uuf den Grund hinab reichenden Netzwerk die Verunglückten ge fangen. Mehrere Frauen wurden schwer verletzt gerettet. Mehrere in Buggies sich auf der Brücke befindendePersonen entka men nebst ihrenPferden unbefchädigt.Vie le junge Männer sprangen beherzt in das Wasser und retteten eine Anzahl Per sonen. Man hat bis jetzt 40 Leichen aus dem Wasser gezogen, glaubt aber, daß noch 13 bis 14 im Flusse liegen. Gin Gewoh nheits säuser, Na mens Lewis in Jronton, O., hatte sich itt Folge seiner unmäßigen Lebensweise das Delirium Tremens zugezogen, verließ itt diesem krankhaften Zustande sein Haus, irrte zwei Tage lang in denWäldern her um und wurde endlich erfroren gefunden. Freundschaftliche Nachbaren ertheilten der Frau des Verstorbenen den Rath, die Hülfe des Temperenzgesetzes in Anspruch zu nehmen, und brachte die Wittwe sofort eine Klage gegen einen Wirth ein, wel cher ihrem Manne berauschende Getränke verkauft hatte. Die Geschworenen spra chen der Frau eine Summe von $5000 als Schadenersatz zu. Der Whiskey Händler, ein gewisser Evans, verkaufte je doch sofort sein Geschäft und verwandelte sein Eigenthum in Baargeld. Als nun die Temperenzler sahen, daß sie auf diese Weise um die Früchte ihrer Arbeit ge bracht waren, bestimmten sie die Court, zu erklären, daß der Verkauf ein betrügen scher und nur darauf gerichtet sei, der Ge rechtigkeit ein Schnippchen zu schlagen. Sodann wurde der Beschluß gefaßt, daß das Grundeigenthum des Evans mit Be schlag belegt werden solle. Schwindeloperationen finden allerorts günstigen Bode«. Ein solches Unternehmen machte nämlich auf folgende Weise im Staate Michigan vor Kurzem, ganz brillante Geschäfte. Es wurden von verschiedenen Teilnehmern an dem sauberen Geschäfte ganze Packets mit Waaren, wie Kleider und Kleiderstoffen 2c zc. verkauft, und zwar mit kfonderer Vorficht nur an solche Leute, welche als gute „Cash" Zahler bekannt waren. Diese Packets wurden per Stück um $150 ver kauft. Es währte jedoch nicht lange, und die schönen Shawls, Kasimirs, Seiden stoffe :c. verlieren ihren Glanz, ihr be stechendes Aeußere, und entpuppen sich als ganz gemeine Waare, welche von dem Geschäfte Swindel & Co. für's Auge „gefixt" worden sind. Der Käufer sieht dann wohl ein, daß er „geleimt" sei, jedoch es ist zu spät denn die ausgestellte Note wartet auf der Bank, um bezahlt zu wer den, und der freundliche Kaufmann hat sich in die Büsche geschlagen. Und das Geschäft blüht. Denn nicht weniger als für $50,000 haben die Gauner von dieser Waare allein in Will County, Mich, ver kauft. Mit besonderer Vorsicht mögen in solchem Falle besonders die Farmer zu Werke gehen, da die Schwindler es auf dieselben ganz besonders abgesehen haben. Es „schlippt" nicht allein in Pomeroy, sondern auch anderswo. Das Städtchen Piscabamba in Peru ist von einem Erd rutsch, welcher sich von einem nahen Berge ablöste, heimgesucht-worden, wodurch 44 Käufer zerstört und 36 Personen ihres ebens beraubt wurden. Die ungeheure Erdmasse dämmte ferner den Fluß ab und befürchtet man weiteren Schaden durch die nicht ausbleibende Überschwem mung. Von Rio de Janeiro wird un term 4. April geschrieben, daß dort in Folge der neulichen heftigen Regengüsse ein Erdrutsch stattgefunden habe, wodurch eine steinerne Mauer auf ein Gebäude im Marine- Bauhof fiel, zwanzig darin beschäftigte Arbriter erschlug und 50 ver wundete. -'MWWMKS Gin Wochenblatt für Wahrheit sttsfr Mecht. Wsehenfcha«. (Avisland.) Di« RÄigionsverfolgung im Deutsch land geht ihren Gang, und man hat wie der eine neun Kanone gegen die Kirche aufgefahren. Die Kanone hat die Gestalt eines projrktirten Gesetzes über die durch den Staat zu veranlassende Einrichtung von Kirchenvorständen für die katholischen Gemeinden. Der Entwurf diese burokra tischen Gesetzes enthält nicht weniger als 72 §§. Weun diese preußsche Religions Verfolgung nicht so ernst wäre, fo könnte man das Ding drollig nennen. Da hat die berliner Regierung eine Verordnung erlassen, daß der katholische Religionsun terricht in den Schulen in einer Sprache soll ertheilt werden, welche die Mehrzahl der Schüler nicht verstehen. Der Erzbi schof von Posen aber hat die Religions lehrer angewiesen, den Unterricht in der Sprache zu ertheilen, die von den meisten Schülern verstanden wird. Dadurch ist er natürlich mit den berliner Verfolgern in Konflikt gerathen. Darauf schreibt der Papst dem Erzbischos einen Brief, worin er ihm seines Vorgehens wegen den voll sten Beifall zollt. Diesen Brief drucken nun deutsche Blätter ab, aber— mit Aus lassungen der kräftigsten Stellen!! Die Zwickzange des Preßgesetzcs zwingt die Herausgeber der Zeitungen zu dieser Vor ficht. Wenn ein Blatt in Deutschland jetzt auch nur die unschuldigste und völlig wahre Bemerkung über die Maßregeln der Gewalthaber bringt, so wittert man gleich Hochverrrth, Majcstätsbeleidigung und wer weiß, was noch. Es wird dann dem Editor ein Prozeß au den Hals geworfen, das Blatt wird confiscirt und Geldbuße und Gefänguißhaft folgt nach. Eine solche Zeitung aus Deutschland, die gern die Wahrheit sagen möchte, es aber nicht wa gen darf, und daher sür die ausgelassenen Stellen Punkte setzt, sieht hier in Amerika wirklich drollig aus. Man glaube aber ja nicht, daß die jetzige Religionsverfol gung in Deutschland blos die katholische Kirche treffe die gläubigen Protestanten sind ebenso bedroht wie die Katholiken. Die „Lutherische Kirchenzeitung" schreibt: „Das sorgenlose Sichverlassen aus den Staat, feine Macht und seinen Einfluß muß gründlich ein Ende haben, um fo mehr, da der Staat in jeder Weise dahin drängt, die Kirche aus sich auszuscheiden." Und die „Neue Preußische Zeitung" sagt: „Wer inmitten des Volkes steht und weiß, was Gesundheit ist, der fühlt sich ange weht von einem Hauche der Verwesung und sieht mit Schmerz, wie der Tod seine kalten Hände auch nach dem Leibe unseres Volkes ausstreckt." Aehnliche Jammertöne erheben andere protestantische Zeitungen über die jetzigen Zustände im neuen deut schen Reiche. Armes Deutschland! Aus Italien wird berichtet, daß die Minister Viktor Emanuels ihre Resign a tion einreichten, die auch angenommen wurde. Nach späteren Nachrichten bliebe» die Minister jedoch wieder in ihren BitI* len. Den Papst zu Rom will man durchaus todt telegraphiren. Es flog eine Kabeldepesche durch den Ocean, daß der Papst am 5 Mai wieder von neuem krank geworden sei und das Bett hüten Preise tat Anzeigen. i to s e. tu u 1 8». 0.T& Bestell unge« und Anzeigen werden angenommen in Pomeroy in der Office der „Ohio" Front StrsM 6 thiiresi unterhalb Court Straße. müsse. Zugleich wurde aber auch telegra phic, daß er an demselben Tage 44 Franzosen empfangen und auf deren An spräche eine lange Rede gehalten habe!! Die Wiener Weltausstellung wurde am 1 Mai vom Kaiser Franz Joseph mit großer Feierlichkeit im Beisein einer gro ßen Volksmenge aus allen Gegenden tier Welt eröffnet. In Frankreich scheint der Gedanke Boden zu gewinnen, daß die Republik für die Dauer proklamirt werde. Die Kämpfe in Spanien zwischen den Regierungstruppen und den Kar Ii sten dauern noch fort. Beide Theile berichten Siege. a n k u Montag 2 1 Atyril. Nachdem schon gestern Excesse vor einer Brauerei stattgefunden, kam es heute Abend zu einem Biercrawall, welcher die, Zerstörung mehrere Wirtschaften und' Brauereien herbeiführte. Militair. schrit ein. Mainz, 20 April. Das „Mainzer Journal" schreibt: „Wegen Beleidigung des Eustusministers Dr. Falk ist nun unser ganzes Redaktionspersonal vernom men worden, und es scheint jetzt an die Setzer die Reihe zu komme«." Aus Sas.se! 21. April. Geht der „National Zeitung" die telegraphische Mittheilung zu, daß bei (altlutherische) Pfarrer Witzel in Schemmern wegen Übertretung des Kanzelparagraphen und Polemik gege» die Staatsregierung in Anklagezustand versetzt worden ist. Chinesische Leckerbissen. In San Francisko zahlen Restaurationen 75 Cents für einen wohlgenährten Hund. Die Mecklenburgische Regie rung hatte dem in der Stadt Streliz zum Mitglieds des Schulvorstandes gewählten Senator Sanders die Bestätigung ver sagt, da Sanders Jude ist. Aus erhobene Beschwerde erkannte der deutsche Bund'eS rath, daß die Bestätigung zu erfolgen habt, da deren Weigerung den Reichsge setzen zuwiederlaufe. Hierauf stellte die Regierung bei dem Stelitzer Magisttat den Antrag, in die Schulordnung eine Bestimmung aufzunehmen, wonach nur Männer evangelisch-lutherischer Confes sion Mitglieder deL Schulvorstandes werden könnten. Der Magistrat weigerte sich, diesem Verlangen nachzukommen. Am 4. März drohte die Regierung, im Falle der Magistrat bei seinem Beschlüsse beharre, der Schule eine seitens des Staates ausgesetzte Subvention von 200 Thalern zu entziehen. Dies ist denn auch, da der Magistrat seiue Weigerung auf recht hält, geschehen nnd zugleich hat die Regierung erklärt, „daß weitere Maßnah men in Aussicht stünden." Job« Cburch \n\n Pomeroy, O. den 9 Mai 1878. Ro. 2. «SWKW Zeilen: 0.50 0.76 1.00 3.00j 6.001 9.00 Seilen: 1.00 1.60 2.00 5.00 I 9.0t)' 15.00 0.50 0.T& 1.00 [1.00 1.60 2.00 66 West 4. Straße, Cincinnati ist erschie nen: Teach us Heaven, Ave Maria* Soprano Solo, von B. H. F. Hellebusch.