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Die „Ohio" kostet unter Vorausbezahlung: für ein Jahr .... •, $1.50. für Monate $1.00. frei nach Deutschland fftrl Jahr.. .$3.50. Die erscheint jevcn Freitag Abend. 65F" Einsendungen sind zu abveffiren au: Rcv. Joseph Jessing, Pomeroy O. Briefe ohne Namcn werden nicht berücksichtigt. Jahr 1, Wochenschau. (Inland.) In der verflossenen Woche hat der Tod unter Staatsmännern, Schriftstellern mtb anderen öffentlichen Personen seine Erndte gehalten. Der Oberrichter Chase, über den unsere Leser in einer anderen Spalte das Nähere nachlesen können, starb am 8 Mai in New-Hork ferner starben die Congreß- Repräsentanten Brooks und eine Woche nach ihm Oakes Ames am 8 Mai, zu Boston. Beide waren in der Credit Mobiler Schwindelei kürzlich verwickelt. Aus dem Norden dringt die Kunde zu uns, daß Kapitän Hall, der Nordpolfahrer, der früher in Cincinnati wohnte, schon seit längerer Zeit gestorben ist weiter starb W. H. Me Guffey, der bekannte Verfasser englischer Schulbücher In Erie starb am 5 Mai verdeutsche Jesuitenpater Ernst Re i e im Alter von 52 Jahren aus Eng land kommt die Nachricht, daß der Philo soph John Stuart Will zu Avignon in Frankreich gestorben ist zu St. Peters bürg in Rußland starb der Gesanndte der Vereinigten Staaten James Orr endlich wird aus Deutschland gemeldet, daß der Geschichtschreiber Wolfgang Menzel gestorben ist. Das sind Todes fülle genug für eine Woche. Die Situation in Louisiana wird mit jedem Tage bedenklicher und'läßt das Schlimmste befürchten. Bezeichnend find die Ansichten, dte der verstorbene Ober richter Chase noch in eine^kurz vor seinem Tode mit dem Senator Pommer gepflo genen Unterredung ausgesprochen. Herr Chase erklärte es für einen unverantwort lichen Fehler des Congresses keine Schritte zur Beseitigung der Wirren gethan zu haben. Mit Recht befürchtete er, daß die anarchischen Zustände in jenem unglück lich» Staate nicht wenig dazu beitragen wurden, das Zutrauen in unser Regie ruugösystem vollständig zu untergraben. Nach neuesten Nachrichten sollen sich die Zustände tn Louisiana etwas gebessert haben. In Indianapolis und Madison, Ind. haben die Demokraten. bei den Stadtwahlen gesiegt.— Die Modocs machen unseren Truppe?' noch immer zu schaffen. Unter dem 12 Mai wird aus St. Franzisco, wieder über ein neues Gefecht mit den Modocs telegraphirt, wobei die letzteren zurück getrieben sein sollen.— Der Präsident Grant ist am Mai von seiner langen Reise wieder in Washington angelangt. Die Ver sendung der Korrespondenzkarten an die Postämter Hat begonnen, es sind bereits 5,000,000 davon versandt. In un* serem Staate Ohio hat am Mittwoch die erste Versammlung der Bevollmächtigten zur Veränderung unserer Staatsconstitu tion begonnen. Die jetzige Constitution ist bereits 20 Jahre alt und die vielen Veränderungen, die seit jener Zeit tn Ohio cigetreten sind, haben den Wunsch Irnich gerufen, daß unsere Constitution gründlich revidirt werde. In Cincin nati wurde das Musikfest unter großem Zndrang des Publikums abgehalten. Die Bismark-Mühle in Barnesville, O. brannte nieder am 12 Mai. Ein Arbeiter darin hatte zu viel Whisky getrunken, ver ursachte das Fener und verbrannte auch. i Ei« W»ch,«»latt für Wahrheit Merkwürdige Ra- turersckemnng Pomeroy, O. Donnerstag den 15 Mai, 1 Uhr Mittags. Seit zwei Stunden wird hier ein großer kreisrunder Hof oder Ring um die Son ne beobachtet. Der Hemmel ist leicht bewölkt, daö Wetter warn», zeitweise scheint die Sonne klar, dann sind wieder leichte Wolken davor, der Wind bläst mähig von Südost. Fortwährend aber ist der Sounenhof sichtbar und strahlt in ganz eigentümlichen Glänze. Durch ein ge« schwärztes Glas kann man die Sonne und den Ring beobachten und wahrnehmen, wie der Nina ganz in zirkelrundem Bogen um die Sonne sich herumzieht. Der Ning lyit nicht die Farbe des Regenbogens, sondern ist weiß und feurig, wie die' Sonne selbst. Wenn man nach einer Weile wieder hinsieht, so scheint der Ring bald sich ver größert, bald verkleinert zu haben. Jetzt, wo wir dieses schreiben, nimmt der Ring fast dm vierten 2Heil des Horizonts ein. Gegen 2 Uhr tum. de die Erscheinung blässer und gegtn 3 Uhr war sie verschwunden. 9 In Larue, O. wurde am 9 Mai eine vor Kurzem vollendete katholische Kirche vom Sturmwinde total zerstört.— Auch in der 9täHe von New Orleans wurde eine katholische Kirche und eine Anzahl Häuser von einem Sturme zerstört, wobei 2 Menschen zu Tode kamen. Columbus, O., 13. Mai— Die constituirende Convention trat heute um 10 Uhr Morgens in der Halle der Re- Präsentanten im Capitol zusammen, und org tut qirte sich durch Erwähluug des Richters Powell, von Delewa.re, zum provisorischen Vorsitzer. Halifax, N. D., 13. Maü Heute Abend traf die Nachricht von einer ent schlichen Explosion böser Wetter in dem Drummond-Kohlenbergwerk, i» Picton County, ein. Zur Zeit der Katastrophe waren 40 Arbeiter und zwei Beamte im Schacht und befürchtet man, daß alle um gekommen sind, da unmittelbar nach der Explosion der Schacht im Brand gerieth, welcher bis 9 Uhr Abends noch nicht ge löscht worden war. MI» Columbus, Ohio, 13, Mai, Die Supreme Court des Staates hat ihrer heutigen Sitzung das Bösel'sche Eisen bahngesek für gänzlich unconstitutionell erklärt. um» m* Mein Herz. Deutsch und redlich ist mciii Heq, Fühlt und thcilt des Bruders Schmctjf, Spürt den eig'nen Kummer nicht, Wann eö Andern Tröstung spricht. Bleibt de» kalte» Seelen fern, Theilt von seiner Habe gern Axinen einen Labetrnnk, 2(men Brod znr Sättigung. Duldet Gram und'Mißgeschick, Fteu't sich an des Benders Glück, Redet Wahrheit ohne Scheu, Haßt der Falschheit Heuchelei. Tugend, die mit Glück uns lohnt Nur in edlen Seelen inofjnL Tugend, die, in Lust und Hchmerz, Weiht sich dieses deutsche Herz. LM" Es geht uns von auöwjtrts eine Be schwerde zu, daß unsere No 2 nicht angekommen §bonnenten, i. Wir bemerken dazu für unsere auswärtigen daß wir die «Ohio" regelmäßig, wie ein Uhrwerk, am Freitag Abend auf d« Post geben. Wenn also eine Rummer nicht an. kommen sollte, so liegt die Schuld an der Post. Wochenschau. (Ausland.) Das atlantische Kabel meldete, daß auf den deutschen Kaiser von einem Priester geschossen sei und brachte am anderenTa ge die Nachricht, daß dieses nicht wahr sei. Auf der Weltausstellung in Wien machte man sich über die amerikanische Abtheilung lustig, weil alles dort, wohl inFolge unserer Schwiudler-Commissäre, in der schönsten Verwirrung ist und die Güter noch nicht ausgepackt waren. Die Zahl der die Ausstellung Besuchenden be trug seit der Eröffnung 12—16000 täg lich. In Wien hat eines der größten Ge schäfte Bankerott gemacht, wodurch eine bedeutende Aufregung au der Börse ent stand. —In Spanien dauern die Gesech te zwischen den Castelgristen und denKar listen fort. Bald wird ein großer Sieg der Karlisten, bald ein vollständiger Sieg der Regierungstruppen berichtet. Aus Rom kommen die widersprechendsten Nach richten über die Gesundheit des Papstes, bald soll er schwer erkrankt sein, bald auf der Besserung, dann hat er wieder einen Rückfall gehabt, auch wurde er schon mal tobt gesagt, und dann wird wieder berich tet, daß er Deputationen empfangen und Ansprachen gehalten habe. Ferner wird aus Rom geschrieben: Die Wohnungs frage ist unter allen denjenigen, welche unsere Regierer bedrohen, eilte der gefähr lichstell geworden. Zahlreichen Familien bleibt nichts anderes mehr übrig, als in Wirthshünsern ein Obdach zu suchen, oder Rom zu verlassen. Die Piemonte sen haben während ihrer bald dreijähri gen Herrschast in Rom nichts anderes ge bracht, jQls Private u expropriiren, um ihre Kanzleien und Beamten unterzubrin gen, und es wurden keine neuen Gebäude aufgeführt, um den Tausenden von Fa mitten, welche von derRegierung gezwun gen wurden, ihre Wohnungen zu räumen, ein Obdach zu verschaffen. Dazu kommt die Manie, Straßen und öffentliche Plä tze zu erweitern und zu dem Zwecke Häuser niederzureißen. Zahllose Leute aus den ärmern Klassen sind in Verzweiflung und wissen nicht, wo ihr Haupt niederlegen.— Die holländische Regierung ist in dem Kriege gegen die Atchinesen noch nicht sehr glücklich gewesen und' hat jetzt die Bewilligung von 5 und eine halbe Milli on Gulden verlangt, um den Krieg fort setzen zu können. Das große Rußland ist in seinem asiatischen Kriege glücklicher gewesen und seine Trudpen haben Khiwa genommen. Aus Mexiko kommt die Nachricht, daß man dort den Versuch machte, eine je^t Mode gewordene Jesui tenhetze einzurichten. Der Senat des Staates Pnebfa hatte unter dem Ein flusse der geheimen Gesellschaften den Be schluß gefaßt, das Repräsentantenhaus zu einer Vertreibung der Jesuiten zu er muntern. Ein ähnlicher Vorschlag tauchte auch im mexikanischen Congreße auf. Die Zeitung „Siglo" aber erklärte: „Wir Hof ffli, daß der Congreß mit seinem Vntum für einen solchen Act, der dem Geiste wie dem Buchstaben unserer Institutionen widerspricht und der uns auf der Bahn der Freiheit in unserem Vaterlände zu rückwerfen würde." So hat denn auch der Congreß bis jetzt keine weiteren Maßre geln genommen. w. e» i:is 5 Zeilen 10 Zeilen: 9?00 15.00 BeftelluNHen und Anzeiget toerder. angenommen in PomerM .v in der Office der i o" Front Straßjs, 6 Thürcn unterhalb Court Straße. •'.? m. a: Zu Moerdyk in Holland hat sich ein» Fall erreignet, der die ganze Protestant? sche Kirche der Niederlande in Aufr eguuH versetzt. Der dortige Prediger wurde vom der Synodalregierung zifBreda abgeseHt. Doch Jener, in Verein mit seinem Kir chenrath und der Gemeinde beschloß, dieser Verfügung keine Folge zu geben, sondern eine „freie Gemeinde" zu bilden. Da leg te die Synode aber ihr Veto ein, setzte "den Kirchenrath ebenfalls ab und entsand te eine Commision, von dem Prediger bris Kirchenarchiv herauszufordern. Unvtt richteter Sache kehrte diese heim. Die Synode soll sich daraufhin an die Re gierung in der Residenz gewendet, jedoch einen abweisenden Bescheid erhalten ha 6cm: '"'.fcu'iv/ e»*l 3* geteilt,a* schreiten die Berathungen über die k i ch enf e indIichen Gesetz-Ent würfe doch viel langsamer vor, äls man nach der Praxis, die sich seit einige» Jahren bei uns eingebürgert hat, voraus zusetzen berechtigt war. Der Grund dar in liegt wohl in dem Gefühl der Sicher heit, von dem die bominirenbc regierungs freundliche Partei getragen wirb. hier eme Carlistenverfchwörung entdeckt, welche den Sturz der Republik' bezweckte. Drei Verschworene befinden sich in Haft und Senor Sagasta ist aus Madkid ver schwunden. Zürich, 26. April. Die Schweizer ltbe role Presse fällt* mehr und mcht ui die Sprache der Comm u n ard e n. In der Nr. 183 der „Neuen Züricher Zeitung" best man: „Es gibt nichts & fährlicheres für 5xie Gesellschaft und ihren Fortschritt, als den katholichen Prüftet, utm darum mache es sich jeder liberale Schweizer zur Aufgabe, den unheilvoll und freiheitsmörderifcheu Wahnsinn des katholischen Klerus mit allen Mi.i* teln zu bekämpfen." 9 Stockholm, 13. Mai. Die KW mm Oskar's II. und seiner Gemahlin.. Sophje Wilhelmine. als König und KL nigin von Schweden und Norwegen faftd heute statt. Das Wetter war ungünfhM jedoch wohnte eine große Volksmenge dem königlichen Zuge bei. Der neue Körrig schritt im stromeydenRegen zur Kirche, in, welcher dieCeremonie unter großem Glan--'' ze vollzogen wurde. s* «, i, ... Am 3o. März wurde in HmZhrück bie Gräfin Therese v.. Spaur, bei graben. Die größte That ihres thatMH* reichen Lehens war die Rettung unsere! h. Vaters aus den Händen der italienk scheit Revolution in dem grauseiwollen.^ Jahre 1848. Nach einem verabredeten Plane verließ Pius IX. im GewaiW eines einfachen Priesters nicht ohne qrche Gefahr den Vatican. Der bereitstehende Wagen des Grafelt Spaur, nahm ihif auf, und so kam der heil. Vater glücklich «och ©acta. \n\n Pomeroy, O. den 16 Mai 1873. A 'K A o. u 0.60 0.?5 1.00 8.00 1.00 1.50 2.00 5.00 6.00 9.00 I ad rid, 13. Mai. Man hat