Search America's historic newspaper pages from 1777-1963 or use the U.S. Newspaper Directory to find information about American newspapers published between 1690-present. Chronicling America is sponsored jointly by the National Endowment for the Humanities external link and the Library of Congress. Learn more
Image provided by: Ohio History Connection, Columbus, OH
Newspaper Page Text
Abonnements Preis. DU „Ohio" tostet unter Vorausbezahlung: für Sin Jahr..-....... ....... .$1.50 für 6 Monate .. .. .. .'.$1.00. frei nach Deutschland für 1 Jahr.. .$3.50. Tic „£l)io" erscheint jeden Donnerstag Abend/ IM" Einst,idungen sind zu adressirm an:- Rev. Joseph Jessing, Pomeroy Ö. Briefe olpic 1)1 innen ivcvbcn nicht berücksichtigt. Wochenschau. (Inland.) Großes Feuer in Baltimore. Baltimore, Md., 25. Juli. Bald nach 10 Uhr heute Vormittags brach in Joseph Thomas & Co.'s Hobelmühle, an der Südseite der Claysir., zwischen Liberty- und Parkstr., Feuer aus, welches sich rasch über drei anstoßende Häuser viertel verbreitete. Eine große Heuers brunst wüthet in diesem Augenblicke, die durch heftigen Südwestwind angefacht wird, so daß die Funken auf bedeutende Entfernung hin und selbst bis in die Nähe, der Kathedrale getragen werden. Die Südwestecke des Häusergeviertes, in welchem sich die Kirche der Presbyterianer befindet, ist bereits eingeäschert. Baltimore, 25. Juli, 211. 40 M. Nrn. Noch immer brennt es, indessen hat das Feuer seit der letzten Depesche nicht weiter gegriffen. Von dem ganzen Vier tel,in welchem dieKirche derPresbyterianer gestanden hat, ist nicht ein einziges Haus verschont geblieben. Gerüchte der man uigfaltigsten Art sind im Umlauf, denen zufolge auch an anderen Stellen Feuer ausgebrochen sei, genaue Nachforschungen erweisen sie jedoch als unbegründet. Die Döcher mehrerer Gebäude in Calvert Str., nördlich von Saratoga Str., dar unter das der „Children's Aid Society", singen Feuer, das jedoch bald gelöscht wurde. Die schöne deutsche St. Alphons "Kirche an derNordecke der Saratoga und Park Str. ist in großer Gefahr, indessen bis jetzt noch nicht vom Feuer, ergriffen worden. Um 2 Uhr gelang es, das Feuer zu unterdrücken. Der Schaden wird von Manchen auf ein halbe Million geschätzt. Es sind größteuthcils Wohnhäuser abge Im mit, doch sind etwa ein Dutzend be deutenderer Gefchäftsplätze zerstört wor den, unter welchen sich Fabriken von Fensterladen, Galanteriewaaren, Näh Maschinen, Cigarren befinden. Viele der Häuser an Clay Str. lunretr von Holz gebaut, manche waren zweistöckige Ziegelhäuser. Die St. Alphons Kirche entging der Gefahr, dagegen ist die Waisen-Anstalt der St. Alphons Schule vollständig zer stört. Auch die Cathedrale blieb uube schädigt. Die in deren Nähe befindlichen schönen Gebäude wurden mit Ausnahme der au Clay St. gelegenen ein Raub der Flammen. Sämmtliche eingeäscherte Wohnhäuser waren Eigenthum wohlha bender Personen. Die heutige „Sun" veranschlagt den Verlust alls $500,000, fügt indessen hin zu, daßSachverständige den Schaden auf $400,000, ja Einige blos auf $300,000, schätzen. Die „Gazette" veranschlagt ihn auf $500,000—800,000 und der „Amen tan" auf $1,000,000. Fort Wayn e, Ind., 27. Juli.— Gatt ungefähr 12 Jahre altes Mädchen, Namens Culver fand seinen Tod am letz ten Freitag in Auburn bei dem Versuch ein glimmendes Küchenfeuer mit Kero seneöl anzufqchen, indem das Oel ent haltende Gefäß, explodirte, wodurch die Unglückliche mit brenmwdem Oel über schüttet wurde. M« WMMwlatt für Wahrheit msd Recht. Wochenschau. (Ausland.) Der Kampf des modernen Staatswe sens mit der katholischenKirche inDeutfch land wird immer verwickelter. Und dieser Kampf scheint noch lange nicht seinem Ende nahe, sondern es wird die Verfol gnng von Wdche zu Woche schlimmer. Es handelt sich in diesem Kampfe um nichts weniger, als die Kirche zu vernichten, die Grundlage ihres Lehrgebäudes zu unter grabeu und ihr das von Gott verliehene Recht, überall zu sein und zu wirken, in Frage zu stellen- Zuerst hatten dieFeinde der Kirche darauf gerechnet, däß bei Gele genheit der Proklamation der Unfehlbar feit des Papstes in der Ents.cheidnng über Glanbetts- nnd ^Sittenlehren, die beut schen Bischäse gegen Coneil und Papst revoltiren würden die Hoffnung ist ge täuscht worden. Sie haben dann gehofft, daß das katholische Volk in Deutschland den sogenannten altkatholischen Lockrufen folgen werde, nnd sie haben deshalb dem Altkatholicismusschwindel in jeder Weise Vorschub geleistet. Aber auch das Mittel hat nicht gezogen, die Hoffnung der Kir chenfeinde ist getäuscht worden. Daraus haben sie dann die Jesuiten und andere Ordenslente vertriebet!, weil sie meinten, dann werde das katholischeVolk inDentsch land gefügiger werden und auf die neuen Ideen leichter eingehen,aber wiederum find die Kirchenfeinde getäuscht worden. In WutHund Erbitterung haben sie endlich zur Gewalt gegriffen sie habe» geglaubt, daß die Bischöse vor ihren Drohungen ebenso zurück weichen würden, wie sie sich dem Ausspruche des Concils unterworfen haben aber nochmals sind sie getäuscht worden. Daraus haben dann die Kir chenfeinde nach eiue andere Karte ausge spielt, sie haben den niederen Geistlichen Ehren und Vortheile in Aussicht gestellt, wenn dieselben ihrer Pflicht gegen, die Bischöfe untreu würden. Sie dachten, so eine Revolution innerhalb der katholi schen Kirche Deutschlands zu erregen und sie dadurch zu stürzen. Aber auch bei die sem Spiel ist ihre Hoffnung wieder ge täuscht worden: der niedere katholische Clerus steht mit kaum nennenswerthon Ausnahmen fest zu seinem alten Glauben fest im Gehorsam gegen seine Bischöfe und gegen den Papst.Nachdem alle Schli che und Kniffe der Kirchenfeinde so ganz und gar zn keinem Resultate geführt ha ben, nachdem alle Pfeile an dem Felsen der katholischen Kirche abgeprallt sind, läßt man jetzt die famosen religionsfeind lichen Gesetze in Kraft treten und hofft mit Gewalt das Bollwerk der kath. Kirche erobern zu können.- Aber auch darin sieht man sich jetzt schon halb getäuscht und die Zeit wird uns lehren, daß man sich völlig ebenso wie früher'getauscht,hat. ftttd da das bange Vorgefühl des Miß lingens aller Anstrengungen der Kirchen feinde in ihnen selbst anfängt aufzudäm men, so haben sie endlich in den letzten Wochen zu einem äußerst lächerlicheuMt tel gegriffen, um ihr Ziel zu erreichen.Sie haben nämlich fast zweihundert Männer aus dem ganzen preußischen Staat zu sammengesucht,die erklären, daß sie trotz ihres katholischen Glaubens die kirchen feindlichen Gesetze anerkennen.. An diese 200 Staatskatholiken klammern die Kir chenfeinde jetzt ihre Hvffnnng auf den Sieg über die vielen Millionen treuen deutschen Katholiken! Wie ein Ertrinken der greifen sie nach der Adresse dieser Staatskatholiken. Aber diese Hoffnung ist die thörichtste von allen und wird den Kirchenseinden die traurigsteEnttänschuug bringen. Es wird ihnen nicht gelingen den Verrath in das Lager der Kirche zn tragen. Wenn nicht eine höhere Macht friedebringend zwischen Staat und Kirche in Deutschland tritt, dann muß der aus gebrochene Kampf in offener Geistes schleicht ausgekämpft werden. Und wir wissen, daß am Ende 8er Sieg auf Seite der gerechten Sache, auf Seite der Kirche Gottes sein wird,, wie dieses in allen Kämpfen der Jahrhunderte der Fall war. Die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen, um'wie viel weniger Bis mark mit seinem Anhang. Das ist in Kürze die -Darstellung der Kämpfe in Deutschland während der letzten Jahre. erlin, 24. Juli. Trotz aller gegen theiligenBehauPtungen in den Zeitungen können Sie fest versichert sein, daß nicht blos die Kaiserin Auguste, sondern auch der Kronprinz des deutschen Reiches den nunmehr in Scene gefetzten Kirchenstreit in hohem Grade mißbilligt. Freilich mögen die Gründe, welche Kaiserin und Kronprinz hierbei leiten, gänzlich ver schiedener Natur sein denn erstere ist streng gläubig, während letzterer sich den „freieren" .Prinzipien des sogenannten Protestantenvereins zuneigt. Das ändert jedoch nichts an'der Thatsache. Der Kronprinz befürchtet von dem Auftreten der Regierung die schlimmsten Folgen. Vor nicht langer Zeit that er einem Vertrauten gegenüber folgende charakteristische Aenßerung „Das ist un sererseits ein Kampf ohne General und ohneTerrainkenntniß,nnd einen solchen zu führen liegt nicht in den preußischen Traditionen." Die Krankheit des Kai fers war viel bedenklicherer Natur als die Blätter berichteten. Sie war nicht eineFolge schwere Erkältung, wit officiö serseits mit beneidenswerther Beharr lichkeit gemeldet wurde, sondern ein leichter Schlaganfall, weßhalb die Aerzte die größte Schonung verlang ten und auch jetzt noch, nachdem der alte Kaiser glücklich die Reffe nach Bad Ems zurückgelegt hat, für notwendig halten. Die Reise nach Wien,- die seither immer für verschoben galt, ist aus demselben Grunde definitiv aufgegeben. Von dem. neuen Schutz-und Trutz bündniß mit Italien ist wohl auch die Kunde über den Ocean gedrungen es ist gegenwärtig noch ein Project, denn der Kaiserlichen Sanctionirnng muß es noch harren. Insoweit haben die offiziösen Dementis recht,, wenn sie sagen, das Bündniß sei noch nicht „abgeschlossen." Die Weigerung der Sanction soll Nie mattden Mißlicher berühren als die gereiztere NervenBismarks.Ans der letzten Audienz, die er vor seiner Erholungstour nach Varzin beim Kaiser Hatte, soll er in der höchsten Verstimmung heimgekommen Preise der Anzeigen. to CO' Es 5? koston s s 8 w l» •X» 19 ö* 6 Zeilen 0.50 0.75" 1.00 3.00 5X)0 9X)0 Bestellungen und^Älnzeigen werden angenommen in Pomeroy in der Office der „Ohio" Front Straße, 6 Thiiren unterhalb Court Straße. sein, namentlich deßhalb, wie insgemein angenommen wird, weil er die kaiserliche Zustimmung zu dem Vertrag mit dem Königreich ans der apenninischen Halbin sel nicht durchsetzen konnte. Gewiß wird Sie höchlichst interessiren, daß der deutsche Reichskanzler in seiner Sommerfrische allemAnschein nach den a e i k a n i fchen Zustände n" ein hervorragen des Augenmerk schenkt. Wenigstens hat er eine förmliche Ladung von Büchern über Amerika in die Einsamkeit mitge nommen. Wollte Gott, daß er amerika nische Freiheit dadurch schätzen lernte und von seinen despotischen Plänen abkäme, die Gewissen der gläubige» Christen der evangelischen wie katholischen Kirche zu vergewaltigen. Niemand würde am Ende 'damit besser fahren als er mit seinem ganzen Anhange. Z u A u s w a n e n n g. Die „Bor sennachrichten" ergehen sich in Klagen über die immer größere Dimensionen an nehmende Auswanderung der polnischen Bevölkerung aus dem Großherzogthum Posen nach Amerika und führen als Hauptursache die gewaltsame German! sirung uud die allgemeine Militärdienst Pflicht an, welche letztere sie eine specisisch preußische Krankheit nennen. Der Volkswitz bringt das Gewerbe der Schneider gern in Verbindung mit jenem Vierfüßler, aus welchem bekanntlich die Hexen reiten. Daß -dieser Scherz ja nicht in Vergeffenheit gerathe, scheint den Herren Kleiderkünstlern selbst am Herzen, zu liegen, sonst hätten nicht ihrer dreizehn am 22. Jnni in Odelzhausen, in Qber-Baiern,. ein S chn cid er w e 11 laufen veranstaltet, bei welchem ein Ziegenbock mit Fahne als erster Preis für die Schnellfüßigkeit gar verlockend zu den größten Anstrengungen ermunterte. „Das Ganze lief," schreibt der „Friedber ger Bote", „ohne Ungemach ab." Auch der Wirth scheint keinen Schaden erlitten zu haben, denn bis 6 Uhr Abends waren schon für 30 Gulden Brod und 2000 Liter Bier vertilgt. Aus Zwickau wird, der Frankfurter Zeitung unter dem 1. Juli berichtet: Tischler Dotzauer und Weber Flügelber ger hatten bei einer in der hiesigen Ka thrina-Kiche vorgenommenen Taufe, bei welcher sie als Zeugett fuugirten, ans die übliche Frage, ob der Täufling im evan gelischen Glauben getauft, nnd erzogen werden solle, mit „Nei.n" 'geantwortet. Für dieses Vergehen hatte sie das Ge richtsamt wegen Störung einer religiösen Handlung mit Gefängnißstrafen belegt, und zwarDotzauer mit 8 Wochen undFlü gelberger mit 5 Wochen. Gegen dieses Strafmaß hatte der Vertheidiger der Verurtheilten Einspruch erhoben, doch bestätigte das Bezirksgericht das erste Urtheil auf Grund des 167 des Reichs strafgesetzbuches. \n\n Zahr 1 Posnergy^ O. den 31 Juli 1878. Ro. 141. 10 Zeilen: 1.00 1.50 2.00, 5.00 9.00 15.00