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Image provided by: Ohio History Connection, Columbus, OH
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Die Ohio« .Herausgegeben zu», Besten eincS Waisenhauses für die Diözese ColumbuS, O. Die Ohio erscheint jeden Donnerstag. Preis für ein 'Jahr $1.50. Wochenschau. (Inland.) Einem Brief aus Havana zufolge, hat der spanische Consul zu Kingston am 30. Oct. den (Gouverneur zu Santiago de Cuba benachrich. tigt, daß sich der „Virginius" in der Nähe der Morrant-Bai befinde. An demselben Morgen war gerade der spa. uische Kriegsdampfer „Tornado" zu Santiago de Cuba angekommen und 4 Stunden nachdem der Gouverneur die Nachricht aus Kingston tr halten hatte, stach der Kriegödampfer in See, um den „Virginiuö" aufzusuchen.. Am folgen den Tage bekam daS Kriegsschiff den verfolgten Dampfer in Sicht und da der „Virginius" die scs, welches unter Segeln und mit nur wenig Dampf ging, wahrscheinlich für ein Segelschiff hielt, so änderte eö seineu Cours nicht. Um zwei Uhr Nachmittags wnrde auf dein „Torna do" die volle Dampfkraft in Anwendung ge bracht und das Schiff nach dem „Virginius" gerichtet, welchem dasselbe bei einer Schnellig feit Ii on 14 Knoten langsam näher kam. Der „Virginius" hatte indessen seinen Cours eilige« halten änderte diesen jedoch und steuerte auf Jamaica zu als er die feindliche Absicht des „Tornado" merkte. Da ihm die Kohlen aus gegangen waren, fing er an, die Maschine mit Pckroleum, Fett und anderen brennbaren Stos sen zu heizen. Ald die Nacht hereinbrach waren die beiden FahrzeiiLe noch immer in derselben Stellung zu einander, wobei der „Tornado"iedoch immer Vorsprung gewann. Sobald er in Schußweite gelangt war, feuerte der „Tornado" eine Kanone ab und bald dar auf warf er drei Bomben. Der „Virginius" legte hierauf bei, und zwei bewaffnete Boote des „Tornado" kamen seitlängs, nahmen Besitz von dem Schiffe, und machten alle an Bord Befind lidjeit zu Gefangenen. Der „Virginius" führte die amerikanische Flagge, jedoch wurde diese von den spanischen Offizieren heruntergerissen und an ihrer Stelle die spanische aufgehißt, obwohl die in gehöriger Förmausgestellten amerikanifchenSchifsspapiere vorgezeigt wurden. Während der nächsten zwei Stunden wurden einige von den Gefangenen nach dem „Tornado" hinüber gebracht nnd dem „Virginius" eine Prisenbemanuung gegeben. Um Mitternacht gingen die beiden Fahrzeuge nach Santiago de Cuba unter Segel, wo sie am anderen Tage Nachmittag um fünf Uhr ankamen, nachdem der spanische Dampfer „Cantabra" nnter Weges zu ihnen gestoßen war. Nach der Ankunft im Hafen verbreitete sich die Nachricht wie Lauffeuer und zog eine uuge heure Volksmenge herbei. Der Negierungspa last und andere öffentliche Gebäude wurden illnminirt und alle Militär und Civilbehörden begaben sich zum Gouverneur Burrel, um ihn zu' beglückwünschen. Dieser gab am Abende einen glänzende» Empfang. Die Schiffe wur den in dec Bai von einer Anzahl von Booten umringt, welche mit Mnsilbandeu gefüllt Ware» und von denen aus Hochrufe auf die Volontäre ertönten. Die Festlichkeiten dauerten bis spät in die Nacht. Am folgenden Tage wurde am Bord bed .„Tornado" ein Kriegsgericht gehalten dessen Sitzung um 9 Uhr begann und um 4 Uhr schloß. Sämmtliche Gefangene wurden als Seeräuber prozefsirt und die Urtheil deS Gerichtes wurden dem General-Cäpitän und dem Admiral in einem versiegelten Packete zugesandt. Nachdem sich das Kriegsgericht seiner Aufgabe Entledigt 'hatte, wurden alle Gefangenen mit Ausnahme von Beinbeta, Jesus de Sol, General Ryan uud Pedro Cespedes, unter Escorte von 100 Volon tären und einer Anzahl von Marinesoldaten nach dem städtischen Gefängniß gebracht. Ge neral Bnrriel, heißt es, habe kaltblütig gefordert, daß alle Gefangenen, mit Ausnahme des Capi laus und der Bemannung des. „Virginius", welche nach Havana zur Disposition des com »nandirenden Generals Demarinals gesandt werden sollten, ihm übergeben werden, und er- frieden sein wird." klärte, sie würden binnen 24 Stunden alle pro» zessirt und hingerichtet sein um alle Berwick hinge» und Intervention von außerhalb zu ver weiden. Er hielt auch eine Depesche zurück, i» welcher der dortige Ver. Staate» Consul in Kingston die Fortnahme deS „Virginius" meldete und über dessen Llattonalität Erkundigungen anstellte. Die Papiere des „Virginius" waren in Ord Illing und lauteten für eine Reise nach Colen. Alle Passagiere waren als Arbeiter eingetragen, welche an einer Eisenbahn arbeiten sollten, die dort gebaut wird. Alle Angaben in Bezug auf die Stellung des „Virginius" zur Zeit als er genommen wurde widersprechen einander. Eine Angabe lautet, er fei in einer Entfernung von 20 Meilen von Jamaica genommen worden. Der Befehlshaber des „Tornado" erklärte öffentlich in Santiago, daß sich drr „Virginius" eine Stunde später hätte in einen Hasen von Jamaica retten können. Am 4. Nov. wurden vier Personen von den auf beut „Virginius" gefangenen Mann schaften in Santiago de Cuba erschossen. Am 7. Nov. wurden der Capitän deS „Virgi nius" nebst 36 Leuten seiner Mannschaft und am folgenden Tage noch zwölf der auf dem Schiffe gefangenen Cnbaner, unter denen sich Franchi Alfaro befand, erschossen. Am 9. Nov. sind sämmtliche Ueberbliebenen der an Bord des „Virginius" gefangen genom menen Passagiere und Seeleute, 110 an der Zahl, außerhalb des Schlachthauses von San tiago de Cuba erschossen worden Die Ge sangenen wurden, wie der Bericht angibt, zum Schlachtplatze geführt und in Abtheilungen von je zehu Manu erschossen. a v a n a 1 4 N o v i e o z e s s e e e n alle Personen welche auf dem Dampfer „Vir giiiius" gefangen wurden, sind jetzt beendet und nur 18 Personen werden dein Tode entgehen. Von diesen sind mehrere Ingenieure oder Heizer, welche über die Bestimmung der Erpedition in Unkenntniß waren. Vier bis fünf von ihnen werden die Freiheit erhalten, die anderen wer den wahi-fcheinlich zur Galeere verurtheilt wer den. N e w N o k 1 4 N o v W a e S u a welcher sagt, er habe allen Grund zu glauben, sein Bruder Oberst G. C. Stuart, befinde sich unter den Opfern des „Virginius", bietet eine liberale Belohnung für jede Nachricht in Bezug auf das Schicksal desselben, und macht den kubanischen Patrioten in der hiesigen Stadt folgenden Vorschlag: Er will jeden $150,000, welche diese ausbringen, noch $50,000 hinzufü gen, er will sich ferner verpflichten tausend im Kriegsdienste erfahrene Leute mit tüchtigen Os fiziren anzuwerben, uud dieselben an Bord eines Schiffes bringen, welches die Cnbaner gut aus gerüstet und proviantirt, an einem von ihm zu bestimmenden Punkte der Küste bereit halten sollen. Als Garantie daß er seinen Verspre chungen nachkommen wird will er $100,000 deponiren, welche im andern Falle zum Besten derer verwendet werden sollen, welche durch die spanische Schlächterei ihre Beschützer verloren haben. W a s i n o n 1 4 N o v i e e u i e Cabinetssitzung dauerte über zwei Stunden, und war die wichtigste, die noch je während der Administration des Präsidenten Grant stattge funden hat. Die Fortnahme des „Virginius" und die schauderhaften Greuelthateu, welche die spanischen Behörden zu Santiago de Cuba ver übten, bildeten den Gegenstand der ernsten Be rathungen. Es wurden endgültige Beschlüsse in Bezug auf die Wahrung der Würde der Ver. Staaten in den bestehenden Verwickelungen ge faßt. Obwohl nun sämmtliche EabinetSmit glieder äußerst zurückhaltend über die Natur der Beschlüsse sind, zu denen man heute gelangt ist, so darf man doch sagen, daß die Administration in vollständiger Ucbereiustiinmuug mit den Ge fühlen des Volkes ist, nnd daß das Verfahren der Regierung die Billigung derselben erhalten wird. Eiu Cabinetsmitglied, welches über die Natur der heute gefaßten Beschlüsse befragt wurde, sagte: „Ich kann nichts sagen, aber ihr dürft Euch versichert halten daß das Volk zu« Ein Familienblatt für Wahrheit und Recht zur Belehrung und Unterhaltung. Jahr I. Pomeroy, D. de» 2«. November 1873» No. SO. o o k y n 1 4 N o v e V e S a a e n Dampfer „Kansas", welcher gestern Abend Be fehl erhielt abzusegeln, -stach heute Vormittag um halb 11 Uhr nach Santiago de Cuba in See. Derselbe ist vollständig für den Dienst cuisge rüstet und führt drei Geschütze schweren Kalibers. o s o u N 1 4 N o v A u Befehl des MariuedepartementS wurden alle Matrosen welche sich an Bord des Reserve fchiffes ans dieser Station befanden, heute Morgen nach New Jork gesandt, um für den Dienst auf den Ver. Staaten Schiffen in den albanischen Gewässern verwandt zu werden. o st o n 14. Nov. Im hiesigen Schiffs bauhose ist Befehl eingetroffen die Fregatte „Brooklyn" auszurüsten, so daß sie am 15. Dec. in See stechen kann. Es wird berichtet, daß auch der „Franklin" seetüchtig gemacht werden soll. Zweihundert Matrosen von dem Reserve schiffe „Ohio" gehen morgen nach dem Schiffs bauhofe in Brooklyn ab. i a e i a a 1 6 N o v e u e arbeiteten 700 Arbeiter an der Ausrüstung der Monitore „Manhattan", „Ajex", und „Canan daigna", von denen der erstere morgen in See stechen wird. Wochenschau. (Ausland.) K ö n 2 9 O e i e e s e n stattgehabten Wahl der Wahlmänner für die demnächstige Wahl zumAbgeordneten Hause wurden 152 der von der Centrums Partei und 339 der von den „vereinigten liberalen Parteien" aufgestellten Wahl manner gewählt. Bei der Abgeordneten wähl vor drei Jahren brachten die Candi daten der vereinigten Fortschritts- und National-liberalen Partei es auf 347, die der Centrumspartei auf 99 von 446 Stimmen. Die Centrumspartei hat so mit gegen die letzte Wahl vor drei Jahren ein Plus von 50 Prozent aufzuweisen, ein Resultat, mit dem wir bei einem Wahl system, welches der Beeinflussung einen so weiten Spielraum bietet und dem Ver mögensbesitzein so horrendes Privilegium gewährt, durchaus zufrieden sein können. Horrend muß es in Wahrheit genannt werden, wenn, wie man es gestern wieder beobachten konnte, das Votum von 3, 4, 5 Männern die Stimmen von Hunderten von Bürgern aufwiegt, in deren Mitte sehr häufig noch dazu ein ungleich größe res Maß von Intelligenz sich findet ein sehr ansehnlicher Procentsatz der sog. gelehrten Stünde gehört der dritten Wählerklasse an als in jener durch Glücksgüter bevorzugten erstenAbtheilung. Ganz anders wie durch dies aus Grund der Drei-Klassen-Wahl zu Stande ge kommene Resultat gestaltet sich für unsere Stccht das Bild der Situation wenn man die Gesammtzahl der gestern über Haupt abgegebenen Stimmen betrachtet, welche auf Seiten der Centrumspartei volle zwei Drittel der Abstimmenden er gibt. a i 1 6 N o v i e u s i e n Gerüchte von einer in Folge der Virginius Angelegenheit bevorstehenden Minister crisis, doch wird deren Wahrheit in amt lichen Kreisen desavouirt. o n o n 1 4 N o v a S E schießen der Bemannung und der Passa giere des Dampfers „Virginius", wird des Längeren von den hiesigen Morgen zeitungen besprochen, und alle sprechen sie die Hoffnung aus, daß die Ver. Staa-! ten die' Hinrichtungen rächen werden. COLUMBUS, 0. a y o n n e 1 6 N o v e a r listen-Chef Dorregarray hat mit seinem Corps Los Arcos beseht, worauf sich der republikanische General Moriones mit seinen Truppen nach Logrono zurückzog, um das Resultat der Ministerkrisis in Madrid abzuwarten. o n o n 2 5 O W o o w i wurde gestern am frühen Nachmittag von einem merkwürdigen Phänomen heimge- sucht, das die Einwohner nicht wenig in Schrecken sehte. Der Vormittag war naß und düster, aber um 1 Uhr wurde es plötzlich stockfinster. Es konnte diese p?instent iß nicht einem der Nebel zuge schrieben werden, wie sie so oft die Nach Karstadt London heimsuchen. Es war vielmehr eine Mitternachtsfinsterniß, denn man sah in einer langen Entfernung den Glanz der Lichter in den Fensters. Der Himmel war wie von einem großen Feuer röthlich gefärbt. Die Athmosphäre war schwer und drückend, der Regen hatte auf gehört und der Südostwind gänzlich nach gelassen. Der Eindruck auf alles Lebende war sehr bedeutend, sogar schrecklich. Nervöse Leute wußten vor Angst nicht waA anzufangen, ruhigere griffen nach den Kalendern und glaubten da eine Sonnen finsterniß angegeben zu finden, fanden sich aber getäuscht. Tauben und Vögel hielten im Flug an nnd kehrten schleunigst zum nächsten Obdach zurück, die Hühner suchten ihre Nachtquartiere u. s. w. Fünf Minuten dauerte die dichteste Finsterniß, dann schwand sie allmählig und machte einer glänzend strahlenden Sonne Platz. o n o n 1 4 N o v V o n ö n a n sind erschreckende Berichte über die dort in Folge des Fehlschlagens der diesjäh rigen Fischerei ausgebrochene Hungers noth eingelaufen. In einem einzigen Dorfe sollen 150 Personen Hungers ge storben sein. K o n i k i e e e i e a r stelle zu Grasdorf bei Hildesheim hat der Bischof von Hillesheim den Seminar Priester Krone zum Pfarradministrator ernannt. Der Bischof hat nach dem früheren Vorgange auch dies Mal keine Anzeige bei der weltlichen Obrigkeit ge macht und damit ist der zweite Conflict ausgebrochen. Z u K ö n w n e a 2 7 O k o e v o der correctionellen Kammer des Landge richtes gegen den Erzbischof wegen An stellung von Geistlichen in. sechs Fällen ohne die durch das Gesetzt vom 11. Mai d. I. vorgeschriebene Anzeige bei dem Ober Präsidenten in contiiamciam verhandelt. Das Oeffentliche Mini sterium, welches hervorhob, daß das Strafmaß nicht auf das Minimum zu beschränken sei, da der Beschuldigte mit der Sache bekannt gewescn, daß zur Zeit derselbe ferner, obgleich ihm bewußt ge Wesen, daß zur Zeit der betreffenden An stellungen hie Gesetze in Kraft getreten waren, den Beamten erklärt habe, daß daß er die Gesetze nicht anerkennen könne, beantragte unter Anwendung der 1,3, 15 und 22 des Maigesetzes in jedem der sechs Fälle eine Geldstrafe von 500 Thlr. event. 4 Monaten Gesengniß. Das Urtheil lautetet auf je 200 Thlr. Geldbuße event. 2 Monate Gefängniß. \n\n Blutthaten auf Cuba. TUE OHIO. Published for the benefit of ail Orphan Asylum for the Diocese of Will be issued every Thursday. Pricejjper year $ 1.50.