v H'erauSgegeben zum Besten eines Waisenhauses für die Diözese Columbus, O. Die Ohio erscheint jeden Donnerstag. Preis für ein Jahr $1.50. Wochenschau. (Inland.) N e w V o k, 29. Nov. Eine Spe zialdepesche aus Washington, welche ge stern Abend zur späten Stunde hier ein traf, enthält die wichtige Nachricht, daß Spanien alle wegen der Fortnahme des „Virginius" von unserer Regierung an dasselbe gestellten Forderungen bewilligt. Diese Forderungen lauten aus Freilassung der noch lebenden Gefangenen die Her ausgabe des Schiffes, das Abfeuern eines Saluts zu Ehren der amerikanischen Flag gen und enthalten Bestimmungen in Be zug auf die Hinterbliebenen der Hinge richteten. Die Zeit für das Abfeuern des Saluts wurde auf Weihnachten fest gesetzt. Um für den Fall vorbereitet zu sein, daß es der spanischen Regierung nicht möglich wäre die versprochene Ge nugthuung zu leisten soll die Arbeit des Ausrüstens der Marine nicht unterbrochen werden. Wie versichert wird, willigt Spanien außerdem darin, die Beamten, welche das Erschießen der Gefangenen veranlaßten, zu Prozessiren und zu be strafen. N e w o k 29. Nov. Einem Briefe aus Havana zufolge, welcher hier eingetroffen ist, herrscht dort eine erbitterte Stimmung gegen die Gewährung jeder erniedrigenden Genugtuung für die Vir yiniusangelegenheit. Die Bürger von Havana würden sich der Ausführung je den Befehles aus Madrid widersetzen, welcher auf Auslieferung des „Virginius" und Gewährung von Genugthuung für dessen Fortnahme und die Hinrichtung der Gefangenen lautete. Vorbereitungen für die Verteidigung werden auf das thätigste gefördert. An allen geeigneten Punkten werden Kanonen aufgestellt. Die Zeitungen enthalten Anzeigen, in welchen Leute gesucht werden, um in den Arsenalen zu arbeiten und die Volontäre üben sich zwei bis drei Mal wöchentlich in den Waffen. Die „Voce de Cuba" nimmt einen herausfordernden Ton an, und fragt, wie die spanische Regierung dem Gesetze zuwider einen solchen absur den Befehl erlassen konnte, als den zum Einhalten mit den Hinrichtungen. Sie beansprucht für den Generalcapitän von Cuba völlige Macht, über Jeden die To desstrafe zu verhängen, welcher bei einer verräterischen Handlung gegen die Re gierung gefangen wurde. W a s i n o n 2 9 N o v i e Virginiusangelegenheit ist unverändert, bis auf den Umstand, daß Castellar seine Bereitwilligkeit erklärt hat, unseren For derungen nachzugeben. Eine andere Frage aber ist, ob er die Macht dazu ha- ben wird. Die Depeschen, welche gestern aus Washington an verschiedene Zeitun gen gesandt wurden, und angeblich genau die mit Spanien vereinbarten Bedingun gen melden, beruhen alle mehr oder min- der auf Jrrthum, da die Bedingungen "noch nicht bekannt gegeben wurden. I New Vork, 30. Nov. Der „Lon don'Telegraph" sagt, der stellvertretende Englische Consul zu Havanah habe bench itet, daß die Jagd aus den „Virginius" wf hoher See begann und daß er auch, auf hoher See genommen wurde. Tro der Anstrengungen der Regierung au Jamaica wurden sechzehn englische Unter thanen, welche einen Theil der Beman nung des „Virginius" ausmachten er schössen. W a s i n o n 1 e z e Dreiundvierzigste (Kongreß wurde am Montag eröffnet. Wider Erwarten wurde an diesem Tage die Botschaft des Präsidenten nicht überschickt, obschon die beiden Häuser sich mit Überraschender Schnelligkeit organisirt hatten. o n o n 1 e z e a e „Ville du Havre", Capitän Surmont, welcher am 15. November von New 9)ork abging, stieß am 23. mit dem englischen Schiffe „Loch Erne", von London nach New $orf bestimmt zusammen, und sank bald darauf. Zweihundert und sechsundzwanzig Passagiere des Dampfers kamen in den Wellen um. Das Schiff Tri Mountain rettete 87 Passagiere und brachte diesel ben nach Cardiff. Weitere Berichte von Cardiff enthal ten noch folgende Einzelnheiten über den Untergang des Dampfers „Ville du Havre". Das Schiff „Loch Erne" traf den Dampfer in der Mitte und beschä digte ihn dergestalt, daß er binnen 12 Minuten nach dem Zusammenstoß unter ging. Der Capitän des Schiffes „Loch Erne" ließ sofort drei Rettungsboote in's Wasser, bemannte dieselben und leistete alle ihm jju .Gebote stehende Hülfe. Man rettete 60 von der Mannschaft, darunter den Capitän und 27 Passagiere, von de nen 10 Frauenzimmer sind. Der 'verunglückte Dampfer „Ville du Havre" führte früher den Namen „Na Poleon III." war im vorigen Winter ver größert worden und hatte im April unter dem Namen „Ville du Havre" seine erste Fahrt von Brest nach New-Hork in 9 Tagen 23 Stunden zurückgelegt. Er war außer dem „Great Eastern" der größte Dampfer, der je hier einlies. Er war 430 Fuß lang, 48 Fuß breit und hatte 3500 Tonnengehalt. Die erste Kajüte war aus das prachtvollste ausgestattet und die in England angefertigte Maschine des Damsers hatte 3200 Pferdekraft. Die geretteten Paffagiere des Dam pfers „Ville du Havre" trafen heute in Bristol ein. Hier herrscht in Folge des Untergangs des Dampfers eine gewaltige Aufregung. Fünf Minuten nach dem Zusammenstoß brachen die Masten und fielen auf die beiden mit Passagieren angefüllten großen Rettungsboote, welche eben ins Waffer hinabgelassen werden sollten und nun von den Masten zertrümmert wurden, wobei viele von den in den Booten be findlichen Personen erschlagen wurden.Die meisten Passagiere wurden durch Hülfe der Mannschaft des „Loch Earn" gerettet. N e w-Ä o rk, 1. Dez. Die öffentliche Meinung dahier hat sich noch imPer nicht in Bezug auf das Blutbad in Santiago de Cuba beruhigt und wird erst dann zur Besinnung kommen, wenn vollständige Nachrichten von Havana eintreffen, wie die Kubaner die Befehle der Madrider Behörden ausgenommen haben. Ein Familienblatt für Wahrheit und Recht zur Belehrung und Unterhaltung. Zahr 1» Pomeroy, D. den 41. Dezember l§78. Wochenschau. (Ausland.) am e i n e a n a w u e 12. Nov. durch den Vice Präsidenten des Ministeriums Camphausen mit einer Thronrede eröffnet. Nach dieser Thron rede beabsichtigt die preußische Regierung den Kampf gegen die katholische Kirche mit neuen Mitteln fortzusetzen. Obschon nach göttlicher Verheißung die Pforten der Hölle diese Kirche nicht zerstören kön nen, so will man doch im Uebermuthe der augenblicklich in Händen habenden Macht den Versuch wagen, gegen den Felsen Petri zu stürmen, selbst aus die Gefahr hin, sich den Kopf daran zu zerschellen. Hören wir nun, was die Thronrede in dem preußischen Landtag darüber sagt: „Die in der letzten Session berathenen Gesetze, durch welche die Beziehungen des Staates zu den großen Kirchengemein schaften klarer und fester als zuvor gere gelt worden sind, haben zum Bedauern der Staatsregierung bei den Bischösen der römisch-katholischen Kirche einen uu berechtigten Widerstand gesunden. Je mehr die Regierung Seiner Majestät von der Ueberzeugung durchdrungen ist, daß das religiöse Leben der verschiedenen Con sessioncn durch diese Gesetze in keiner Weise gefährdet wird, um'so entschiedener wird die Regierung unbeirrt durch jenen Widerspruch die Gesetze auch ferner zur Durchführung bringen und alle weiter erforderlichen Schritte rechtzeitig folgen lassen, um die ihrer Obhut anvertrauten Interessen vor Schädigung zu wahren. Sie ist überzeugt, daß sie bei der Lösung dieser Ausgabe auf die kräftige Unter stützung der Landes-Vertretung rechnen darf." Es wird also eine Fortsetzung der kir chenfeindlichen Gesetze in sichere Aussicht gestellt. Nun, ärger können sie es in Berlin nicht machen als die alten Heid nischen Christenverfolger, als der Apostat Julian, als die erste französische Revolu ion und andere Verfolger gleichen Ge lichters. Was haben aber alle diese Ver folger im Laufe von achtzehnhundert Jahren erreicht? Nichts, durchaus Nichts von dem, was sie beabsichtigten. Die katholische Kirche ist aus allen Verfol gungen nach kürzerer oder längerer Zeit siegreich hervorgegangen und während stolze Reiche, Kaiser- und Königsthrone in Trümmer zerfallen und vergessen sind, lebt, blüht und vermehrt sich die katho lische Kirche in unseren Tagen mehr als jemals und für jeden der seine Augen dem Lichte der Wahrheit nicht verschließt, bewahrheitet sich an ihr immerfort das Wort: „Die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen". Aus Fulda berichtet man der Köln. Zeitung unter dem 11. Nov.: In der gestrigen Sitzung des Domcapitels wur den fünf Kandidaten zum bischöflichen Stuhl aufgestellt dieselben sollen als bald dem Kaiser präsentirt werden. a i 2 7 N o v a a e n a wurde gestern acht Stunden lang von den Land- Batterien bombardirt. Von der Stadt, und dem Kriegsschiffe „Mendez Nunez" wurde das Feuer energisch erwi- COLUMBUS, O. No. «2 dert. Die Kanonen des For.t Don Julian wurden durch das Feuer der Belagerer zum Schweigen gebracht. Es wird b.e richtet, daß der Commandant des genann ten Forts und mehrere Offiziere getödtet wurden. Auf den Schiffen der Jnsnr genten Flotte im Hafen wurde heut^ Dampf entwickelt, jedoch weiß man nicht zu welchem Zwecke. Die Rebellenführer haben durch die Admirale der ausländ: schen Flotten um einen zweistündigen Waffenstillstand nachgesucht. Man glaubt dieselben werden bald Vorschläge in Be zug aus dieCapitulation derStadt machen. a i 2 8 N o v W e n e s zweistündigen Waffenstillstandes. welcher gestern zu Cartagena herrschte, sandte der italienische Admiral ein Schiff nach der Stadt, welches mit einer Anzahl nicht am Kampfe Betheiligten zurückkehrte. Nach Ablauf des Waffenstillstandes wurde das Feuer von beiden Seiten wieber ausgc nommen und dauert heute noch fort. Die Insurgenten leisten verzweifelten Wider stand. a y o n n e, 28. Nov. Die Carlisten berichten, die Blattern und der Typhus herrscheu in solchem Grade in der Armee des Generals Moriones, daß diese nicht imStande sei, eine angreifende Bewegung auszuführen. o n o n, 28. Nov. Spezialdepeschen an die „Times" und „Standard" gtbeit nähere Einzelnheiten über das Bombarde ment von Cartagena. Am Mittwoch waren das Arsenal und die Kaserne die Hauptzielpunkte für die Geschosse der Belagerer, jedoch wurden auch das Ho spital und die Kathedrale getroffen. Am Freitage wurden das Theater, die prote stantische Kirche und zwei ganze Straßen zerstört und zweihundert Personen in der Stadt verwundet und getödtet. Die In {urgenten haben die schwarze Fahne auf den Forts aufgezogen. Nach letzten Be richten ließ das Feuer nach. Der Ver lust der Belagerer war außerordentlich ge ring. Den Offizieren der ausländischen Flotten gelang es am Freitag Abende einen Waffenstillstand von vier Stunden zu Stande zu bringen. a n n s e g, 3. Nov. Die „Erml. Volksbl." schreiben „Heute rief der Rector des hiesigen Lyceums Professor Bender, die Studirenden der Anstalt zu sammen uud eröffnete ihnen im Austrage des Herrn Oberpräsidenten,' daß sie ser ner weder an den Mahlzeiten noch an den Andachtsübungen im hiesigen Cleri cal-Seminar teilnehmen dürften, wid rigeusalls gegen sie nach Maßgabe .des 46 der Lyceal-Statuten (handelt von den Strafen gegen die Anordnungen der Vorgesetzten, darunter Relegation) vor gegangen werden würde. Daß ihnen diese Mittheilung gemacht wurden, muß ten die Studirenden protokollarisch durch Unterschrift bescheinigen." Wo nun die armen Schelme ihre Mahlzeiten erhalten sollen, hat ihnen der Herr Oberpräsident nicht eröffnen lassen. Und das wäre doch am Ende die Hauptsache. Die „Westminster Gazette" bestätigt die Nachricht, daß die kath. Synode dieGrün dung einer englisch-katholischen Univer sität zu London beschlossen habe.Die Ohio. THE OHIO. Published for the benefit of an Orphan Asylum for the Diocese of Will be issued every Thursday. Price per year $ 1.50.