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I Antillen, i 'Ii I 6^v,£)ti0 Waisellfreund. Gemeinnützige Kenntnisse. '1' Älles, was sich auf den Cttlturzustand der vorchristlichen Völker, besonders der Griechen und Römer be zieht. Daher werden Gegenstünde der Kunst aus jenen Zeiten Antiken genannt. Mntikatholisch aus mehr als 100 Inseln bestehende Gruppe, welche im Osten Cen tralamerikas in einem großen, 460 Mei len langen Halbkreise, von der Straße .von Florida bis hinunter an die Mün düngen des Orinoco, das Karaibische Meer einschließt. Augenscheinlich sind sie Trümmer der Bergkette eines Conti nents, welcher das nördliche und südliche Amerika verband und bei der letzten Um wälzung der Erdoberfläche viele tausend Fuß tief unter das Meer versank. Diese „Zinnen eines verschwundenen Hochge birges" haben zusammen einen Flächen räum von etwa 4400 geographische Quadratmeilen. Der Name Antillen wird balo von einer Insel Antilia abge leitet, welche nach einer im Mittelalter herrschenden Vorstellung im Atlantischen Meer liegen sollte, bald soll er so viel wie Vorinseln bedeuten, d. i. solche Inseln, welche dem amerikanischen Festlands vor liegen. Die Kleinen Antillen nennt man auch bisweilen Karaibische Jnsxln und die gesammte Inselwelt einschließlich der Bahamainseln auch mit dem gemeinsa men Namen Westindien. Anti-Masvns, w I'* '|II alles was ge- das Catholische gerichtet ist dage gen akatholisch, was nicht katholisch ist, meist Gesammtbegriff protestantischer Cvnfessionen. 1 Atttilibanon, Gebirgszug im tür- fischen Ejalet Saidah in Syrien, läuft fast parallel mit dem Libanon von Nor^ den gegen Süden, ist von ziemlich glei cher Ausdehnung mit diesem Gebirge, aberg durchschnittlich niedriger und hat nur an seinem südwestlichen Ende einen besonders hervorragenden Punkt, den großen Hermon, dessen Höhe nach den neuesten Messungen 8798 Fuß beträgt, so daß er als der Kulminationspunkt des ganzen syrischen Gebirgssystems zu be Frachten und mit seinen fast immer mit Schnee bedeckten weißen Gipfeln bis Da mask sichtbar ist. eine im Jahre «Staaten gebildete po- litische Partei, zu deren Gründung die Ermordung eines. gewissen William Morgan in Batavia, einem Dorfe im westlichen Theile des Staates New 2)ork die Veranlassung gab. Derselbe soll die Absicht gehabt haben, ein Ritual der un- teren Grade der Freimaurerei zu veröf fentlichen um sich für Zurücksetzung in seiner Loge zu rächen oder um Geld zu gewinnen. Er wurde aus )einem Hei mathsorte im Sept. 1825 mit Gewalt Entführt. Die Spuren der Verführer und ihres Opfers wurden bis Fort Nici gare, nahe Lewistown, New ?)ork, ver folgt. Morgan soll von einem Boote aus in die Tiefe des Sees Ontario ver senkt worden sew. Man beschuldigte Mitglieder des Freimaurer-Ordens dieses Verbrechens und in manchen Orten, be sonders in den östlichen Staaten, zeigte sich erbitterte Stimmung gegen den Or den. Gerichtliche Untersuchungen führ ten zu keinem Resultate, was den gegen die Freimaurer gehegten Verdacht bestä tigte ,. aber es bildete sich trotzdem eine Gesellschaft der Anti-Masons, welche im Jahre 1827 vom westlichen Theile des Staates New $nrk ausging und deren Zweck das Verbot der Maurerei in den Per. Staaten war, Antiockia, am Orontes, Haupt stadt Syriens, war im Alterthum eine der schönsten Städte der Erde. In die ser Sladl war der elfte Papst, der h, Pe- ir trus 7 Jahre lang Bischof und es kam daselbst der Name i st e n zuerst aus. Gegenwärtig heißen die unbedeutenden Ueberreste der einst so berührten und prachtvollen Stadt, wo das Oberhaupt der Kirche Christi seinen Sitz hatte, An takia. 9$nttod)n§ ist der Name von 12 oder 13 Königen Syriens, wovon meh rere in der Bibel erwähnt werden. Antipas (herodes), war zur Zeit Christi Landesherr von Galliläa und so mit des Heilandes selbst. Johannes der Täufer wurde von ihm ins Gefängniß geworfen und später getödtet. Vom Hei lande hoffte er ein Wunder zu sehen und als der Erlöser diesem vorwitzigen Be gehren nicht nachkommen wollte, schickte er Ihn in einem Spottkleide zum Pilatus zurück. Später wurde er nach Lyon in Frankreich verbannt, starb aber in Spa nien. Antipendinm, ein aus Linnen oder Seide bestehendes,, meist mit Sti ckereien oder sonstigen Verzierungen ver sehenes Behänge an der Vorderseite des Altartisches, kam unter Papst Leo III. in Gebrauch. w I e i v ö e Zur Tedächtnißiibung für unsere jungen Leser. Acervation, (lat.) die Anhält fung. Acetum, (lat.) der Essig. Achromatisch, (griech.) farblos. Acquiriren, (lat.) erwerben. —Ac quis i tio n (lat.) die Erwerbung. Act, (lat.) feierliche Handlung. Ac a, (lut.) gerichtliche Verhandlungen. A a Ap o st o o u m, die Apostelge schichte. Actie, (lat.) der Antheil schein. Action, (lat. die Handlung. Ausgabe No. 4. Eine Sekunde ist ein so kleines Theil chen der Zeit, daß man glauben sollte, eine Billion Sekunden bald verlebt zu haben. Ist Adam, der ein Alter von 930 Jahren erreicht hat, wohl eine Bil lion Sekunden alt geworden? Auflösung der Aufgabe No. 2. Acht Schafe. Obige Aufgabe wurde richtig aufgelöst von Ferdinand Esser. Das Mrkfte aller Dinge. Gehören auch das dritte und vierte Buch Esdras nicht zu den canonischen Büchern der heiligen Schrift, so werden sie dennoch von den heiligen Vätern nicht selten angeführt und enthalten viele schö nen und heilsamen Lehren zur Erbau ung der Sitten. Nun wird in dem drit ten Kapitel des dritten Buches ein Streit zwischen drei Höflingen des Königs Da rius erzählt, dessen auch Josephus in sei nen Alterthümern gedenkt, wo er spricht, es sei dieser Streit oder diese Erörterung durch eine schlaflose Nach| des Königs veranlaßt worden. Da nämlich der Per serkönig kein Auge schließen konnte, stellte er zum Zeitvertxe ib dreien seiner Höflinge die Frage, welches das stärkste aller Dinge der Welt sei und verhieß große Belohnungen Demjenigen, der die Frage am besten lösen und das Wahre treffen würde. Da stand der Erste aus und antwor tele: „Das stärkste aller Dinge, o König ist der- Wein, der den Verstand des Kö nigs und des Bettlers benebelt. Er er heitert das Gemüth des Leibeigenen und des Freien, des Armen und des Reichen und stimmt jedes Herz zur Fröhlichkeit. Da gedenkt Keiner seiner Trübsale noch seiner Schulden und Jeder bedünkt sich etwas Rechtes zu sein achtet auch weder König noch Obrigkeit ja ulle sprechen dann von großen Geldsummen, als besä ßen sie Millionen. Und haben sie wa cker gezecht, dann vergessen sie Freund schaft und Verwandtschaft und greifen zu den Schwertern, $st abxr der Rausch vorbei und stehen sie auf, so wissen lie nicht mehr, was sie gethan haben." Also sprach der Erste aus den Höflin gen und allerdings läßt sich Vieles zur Beträstigung seiner Behauptang sagen besonders läßt Jenes sich daraus anwen den,' was der Weise spricht: „Der Wein wirkt, daß die Weisen abfallen," und: „der Wein nimmt das Herz hinweg." Auch ließen sich Beispiele dessen in großer Anzahl anführen, zu welchen Noe und Loth gehören nichts von Holofernes und Alexander dem Großen zu fa^eu aus welchen der Erste durch den Wein das Leben verlor der Zweite aber solches seinem getreueren Freunde und Diener Clitus raubte. Hieraus erhob sich' der Zweite und sprach „Das stärkste aller Dinge ist der König in dessen Händen die Regierung der Erde und die "Herrschast über das Meer liegt. Denn ihm sind Menschen und Thiere unterthan in seiner Macht steht ihr Tod und ihr Leben. Ohne in Zeiten des Krieges selbst zu streiten er freut er sich des Sieges und theilt die Beute der Feinde in Friedenszeiten aber erntet er, ohne sich zu bemühen, die Ar beiten und Früchte seiner Unterthanen, die, ob sie wollen oder nicht, ihm gehör chen müssen und so ist der König der Stärkste aus allen." Wahr ist dies allerdings wie selbst die Schrift bezeugt, die da spricht: Gleich dem Gebrülle des Löwen, also ist der Schrecken des Königs. Dies erklärte auch Samuel dem Volke Israel, das gleich den übrigen Nationen einen König verlangte. „Dies wird das Recht des Königs sein," sprach er, „eure Söhne wird er nehmen und sie aus seine Wagen setzen und zu Reitern für sich machen und zu Trabanten die vor seinem Wagen herlaufen ... und er wird sie zu Acker leuten machen die seine Felder bauen u. sein Getreide abschneiden auch' zu Schmieden, die seine Kriegsrüstung ma chen und was zu seinen Wagen nothwen dig ist. Auch wird er eure Töchter neh men, daß sie ihm Salben bereiten und seine Kühe versehen und Brot backen. Zudem wird er eure besten Aecker und Weinberge unv Oelgärten hinwegnehmen und solche seinen Knechten geben." Dies und anderes weit Schwereres spricht Sa muel von der Gewalt der Könige in Is rael, die doch bei weitem milder als die der übrigen Herrscher war und die das Christenthum weit billiger herabstimmte was Diejenigen wohl beherzigen sollten, die von fanatischem Freiheitsschwindel ergriffen, über die Macht von Gott ein gesetzter Obrigkeit sich ereifern. Endlich erhob sich der Dritte der Höf tinge, Zorobabel gewannt und sprach Vieles, zu beweisen, die Weiber seien das stärkste aus allen Dingen der Welt. Unter vielen anderen Beweisen führte er auch das Beispiel einer Buhlerin des Kö nigs an die so keck war und so große Gewalt über ihn hatte, daß er keine Mü hen und Gefahren scheute, ihr zu gehor chen. „Man sah," sprach er, „die Axe men, eine Tochter des Bezaas, die Buh lerin des hochherrlichen Königs, wie sie zu seiner Rechten saß, die Krone von sei nem Haupte nahm und solche sich selbst aufsetzte und den König mit ihrer flachen Linken schlug. Und hierüber sah er sie mit offenem Munde an und lächelt sie, so lacht er zürnt sie ihm aber, so schmxi? chelt er ihr, bis sie sich gütlich mit jjjni versöhnt." Dies erinnert an Samsons Geschichte, den keine Stricke noch Seile fesseln konn ten, ob sie auch neu, vom starkem Hanf oder von Nerven waren da er solche gleich dem dünnsten Faden zerriß und der dennoch zugleich so schwach war, daß ein schwaches Weiblein ihn bezwang. „Der gewaltige und starke Samson er stickte einen Löwen spricht der heilige Ambrosius doch seine Liebe konnte tr nicht ersticken er löste die Bande, womit die Feinde ihn gebunden hatten doch nicht eben so löste er die Bande seiner: Begierlichkeir er zündete fremde Ernten an und verlor durch das dürftige Feuer eines WeibleinS, selbst entzündet, die Ernte seiner Kräfte." Voll sind auch die Bücher der Dichter der Welt- und Zeit geschichte von Beispielen dieser Art. Doch wie sehr auch Zorobabel die, Macht des Weibes erhob schloß er den noch zuletzt, stärker als alle diese Dinge sei die Wahrheit. „Denn," sprach et „ihreKraft dauert ewiglich sie ist lebendig und herrscht von Ewigkeit zu Ewigkeit. Bei ihr gilt kein Ansehen der Personen sie kennt keinen Unterschied sondern sie erzeigt allen, auch Ungerechten und Bp sen ihr Recht und alle billigen ihre Werke nichts auch ist ungerecht in ihrem Urtheil, sondern sie hat die Stärke, die Macht, die Herrschaft, die Gewalt und die Majestät über alle Dinge in alle Ewigkeit." Wunderschön ist dieser Ausspruch Zo robabels. Denn wird auch zuweilen die Wahrheit eine Zeitlang unterdrückt^ so gewinnt sie doch, früher oder später, im mer den Sieg. Die Falschheit aber ist, wie der heil. Chrysostomus sehr schön spricht, solcher Art, daß sie, -ob auch Nie mand sich ihr widersetzt, mit der Zeit von selbst veraltet und sich auflöst. Umge kehrt aber steht die Wahrheit so fest, daß sie, ob auch noch so viele sie bekämpfen, dennoch kräftiger wird und zu größerer Höhe gelangt. Darauf deutet auch jener rätselhafte Spruch des Pythagoras: „Rede nicht wider die Sonne!" das heißt: Thu und sprich nichts gegen die Wahrheit ^denn sie ist eine höchst klare Sonne und ob du sie auch mit dem dunkeln Gewölk der Falschheit umgebest, dringt sie dennoch mit Einem Strahl hindurch und zerstreut sie mit ihrem Glänze so gänzlich, daß du öffentlich beschämt erscheinen wirst. Es schließt aber Esdras und der jüdische Geschichtschreiber Josephus diese Antwort habe dem Perserkönig so wohl gefalle», daß er dem Zorobel nebst andern könig lichen Gaben, dieErlaubuiß ertheilt habe, mit den Seinigen von Babylon nach Je- rusalem zurückzukehren und dasselbe aber mal zu erbauen und zu bewohnen was denn auch alsbald erfolgte. Unwesen der Flagellanten oder Geißelbrüder. Das jetzt im Staate Ohio und an anderen Orten ausgebrochene Tempe renzunwesen, das sich durch Weiberpro zessionen, die in langen Reihen durch die Straßen ziehen, die Wirthshäuser besu chen und in oder vor denselben beten und singen, kund gibt und wabrhast an steckend zu wirken scheint, hat man mit dem Flagellanten-Unwesen des Mittelal ters verglichen. Es scheint auch in der That derselbe überspannte Geist in der gegenwärtigen Temperenzbewegung zu liegen, wie in der vor 500 Jahren in Deutschland 'vorgekommenen Geißelbe wegung. Es kommt dieser Wahn jetzt nur in anderer Weise zum Ausbruch, als damals. Da wohl viele unserer Leser mit dem Unwesen der Flagellanten untie kannt sind, so geben wir im Nachfolgen den eine Darstellung desselben. Es war um die Mitte des 14. Jahrh. als ein gar unheimlicher Gast, die Pesti lenz oder der schwarze Tod geheißen von Asien noch Europa übersiedelte und' al lenthalben mit einer Heftigkeit wüthete wie nimmer zuvor, nie Hernachmals wie der, einem Würgengel gleich Land für Land durchziehend. Durch entsetzliche Erdbeben, ungeheure Überschwemmun gen, verdorbene Lust und Miswachs war dieses Weltsterben erzeugt und seine Auf nähme überall vorbereitet. Die' Erd? \n\n i i i i i i i w i I I 1827 in den Ver.