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8. Ohio Waisenfteund^ Dentfch-Amerikernee und amerikaniftrte Deutsche. Von Gustav Henze. Es ist ein 'wesentlicher Unterschied zwi schen einem Deutsch-Amerikaner und ei nem amerikanischen Deutschen. Deutsch-Amerikaner ivird man durch Geburt d. h. wenn man' von deutschen Eltern hier geboren wird, oder dadurch, daß man das hiesige Bürgerrecht erwirbt, Amerikanisirter Deutscher aber wird man dadurch, daß man alles angeborene und in der Brust lebendige Gefühl für Recht und Unrecht erdrückt und ausrottet. Ein Deutsch-Amerikaner erhält sich ängst lich die Eigenart seines Volkes, das treue deutsche Gemüth, den Sinn für alles Edle und Schöne. Er hält und vflegt einen hcitern, lebenfrohen Sinn. Er begeistert sich bis in's hohe Alter für Freiheit und Fortschritt des Menschheit. Er achtet Re ligion, haßt aber schleichende Andersden kende, unterdrückendes, temperenzheulen des Pfaffenthum. Er verbreitet, so viel er kann, das Licht derWissenschaft und der Wahrheit. Er schätzt und ehrt gründliche Kenntnisse, sucht solche sich anzueignen und auch seinen Kindern beizubringen. Er sucht emsig das Gute, wo er es findet, ait's Licht zu ziehen und sorgt, so viel in seinen Kräften steht, dafür, das alle Menschen dessen theilhaftig werden. Er verkehrt gern mit gebildeten Angloameri kanern, sucht ihnen ihre „Schrullen" zu nehmen,ihreVorurtheile—besonders durch sein eigenes Beispiel zu beseitigen. Er sucht voruemlich alles Gute, was er im Charakter derVmerikaner willig anerkennt, mit seinen Ansichten zu vereinigen, um seinen eigenen Charakter dadurchver vollständigen vermeidet aber eine',Ver schmelzung mit allem liebeln und Nach theiligen und wird dadurch ein selbst ständiger, starker, vertrauenswerther, zu verlässiger, ganzer Charakter, der allen Andern ein Beispiel zur Nachahmung wird, ein nützliches und entflnßreichesMit glied seiner Commune, ein kritisirender, selbstdenkender Politiker, ohne Aemter jäger zu werden. Er ist ein treuer Gatte, ein liebender, sorgender Vater, ein helfen der Freund sein Wort ist treu wie Gold —, ein treuer Wächter für des Landes Chre, Freiheit und Größe. So bilden die Deutsch-Amerikaner in ihrer Gesammtheit die beste Klasse der hiesigen Bevölkerung. Ein amerikauisirter-Deutscher verspottet deutsches Gemüth er schämt sich seiner Abstammung er erstickt alle Regungen des Gewissens, hat er Bildung genossen so sucht er es zu verbergen. Er wird ein eifriges Kirchenmitglied einer amerikani schen Sekte. Er heuchelt Temperenz, während er ein heimlicher Säufer ist. Er anerkennt keine und glaubt an keine Tu gend und Ehre. Freiheit, Vaterlands liebe, Rechtssinn und Rechtsgefühl, sowie Ällgemeinwohl sind ihm Schwärmereien, Verrücktheiten, welche Nichts einbringen. Sein Sinnen und Trachten ist nur „Geld machen." Von Anglo-Amerikanern. von denn er nur die hochachtet, welche am rücksichtslosesten viel Geld erwerben, ohne dafür zu arbeiten, nimmt er nur die schlech ten, unwürdigen Eigenschaften an. In der Politik geht er mit der corrup testen Partei durch Dick und ängstlich befolgend, was seine Parteiführer ver langen, und freut sich und fühlt sich ge ehrt wenn seine Partei-Regenten ihm einen Nochtvächtfrpoften als Brocken zu werfen denn damit ist er wenigstens im Amt und hat Gelegenheit Geld zu machen, ohne—rote dieDmnmen^-dafür arbeiten zu müssen. Mit deii $ett tedörpert er sich ifi't allem Schlechten und Gemeinen, am schnellsten weil am liebsten mit dem, was er in höheren Kreisen findet, und b?ld kann er dann auf Erfolg, auf Aner kennung das ist: auf diejenige Aner kennung, welche man hier so lieberal je 'dem erfolgreichen EmporköinMng zollt «ruf Bevorzugung, auf Reichthum und Ehre fast mit Gewißheit rechnen. So bilden sich diese Amerikanisirten in 'chrer Gesammtheit zur schlechtesten Klafft der Bevölkerung. Wahrlich es gibt keine verächtlichere Menschenklasse, als amerikanistrte Deutsche z amerikani sirte Jrländer und amerikanisirte Juden. Frucht der Anstrengun g. Edmund Stone, ein 1768 verstorbener be rühmter Mathematiker, ist ein merkwürdiges Beispiel, wie durch Ausdauer und Fleiß gründ« liche Kenntnisse erlangt werden könne. Sein Vater war Gärtner des Herzogs von Arghle in Schottland. Der junge ©tone war ackt Jahre alt, ehe er lesen lernte. Ein Diener des Her zogs machte ihn mit den Buchstaben des Alpha bets bekannt, und der Geist des Knaben brauchte nicht mehr als dies, sich zu entfalten. Er legte sich auf daS Studium, und als er 18 Jahre alt war, hatte er ohne Lehrer eine vollkommene Kenntnis! der Geometrie erlangt. Der Herzog von Arghle, der mit seinen kriegerischen Talenten wissenschaftliche Bildung verband, sah einst in seinem Garten eine lateinische Ausgabe von Newton's berühmtem Werke über die Natur Wissenschaft im Grase liegen. Er befahl seinem Diener, das Buch aufzunehmen uno in seine Bibliothek zu bringen, wohin es, wie er glaubte, gehörte. Der junge Gärtner sagte ihm, das Buch wäre sein Eigenthum. „Dein Eigenthum?" fragte der Herzog. „Verstehst du Geometne, La terin,Newton?" „Ich verstehe ein bischen davon", antwortete der Jüngling mit einem schlichten Wesen, das aus seiner Unbekanntschaft mit seinen Talenten und Kenntnissen hervorging. Der über rasÄte Herzog ließ sich in ein Gespräch mit dem jungen Manne ein, richtete verschiedene Fragen an ihn und war erstaunt über die Kraft, Ge nauigkeit und Offenheit der Antworten, die er erhielt. „Aber wie bist du zu der Kenntnis) von diesen Dingen gekommen fragte er. „Einer von Ihren Leuten, gnädiger Herr, hat mich vor zehn Jahren lesen gelernt", erwiederte Stone. „Was braucht man mehr zu kennen als die Buchstaben, um Alles zu lernen, was man Mnscht?" Des Herzog« Neugier wurde noch lebhafter erregt, und er bat den jungen Mann, ihm zu erzählen, wie er es angefangen habe, so viel zu lernen. „Ich lernte zuerst lesen", er wiederte Stone. „Die Maurer waren zu jener Zeit in Ihrem Hause beschäftigt. Ich trat eines Tages zu ihnen und sah, daß der Baumeister Lineal und Eickel brauchte und Berechnungen machte. Ich fragte, was diese Dinge bedeuten und nützen sollten, und ich er fuhr, eS gebe eine Wissenschaft, genannt Arithmetik. Ich kaufte ein Buch über Arithmetik und lernte sie. Dann hörte ich, es gebe eine ander Wissenschaft, ge nannt Geometrie. Ich kaufte mir Lehrbücher und lernte Geometrie. Beim Lesen fand ich, daß es viele gute Bücher über diese Wissenschaft in lateinischer Sprache gebe. Ich kaufte ein Wörterbuch und lernte Latein. Dann erfuhr ich er gebe gute Bücher über diese Dinge in französischer Sprache. Ich kaufte ein Wörter buch und lernte Französisch. Dies ist Alles was ich gethan habe, gnädiger Herr. Ich denke man kann Alles lernen, wenn man einmal die Buch staben kennt." Der Herzog war hocherfreut über diese Mittheilung und er gab dem Jünglinge eine Beschäftigung, die ihm hinlängliche Muße ließ, feinen Lieblingsneigungen nachzugehen, denn er entdeckte in ihm dieselbe Anlage zur Musik, Malerei, Baukunst und zu allen Wissen schaften, die von Berechnungen und Verhältnis sen abhangen. 9 i e k a o i s e e s s e W i e wohlunterstützt die katholischePresieFrank reichs ist, davon zeugt unter Andern das Faktum, daß ein kleines Blatt, Le Rossier de Marie genannt, in 340,000@$emplaren abgezogen wird. Wo ist Heinrich Schwarz Derselbe verließ vor 4 Jahren feine Heimath Borghorst in Westfalen und kam nach den Ver. Staaten feit zwei Jahren hat er aber von sich nichts mehr hören lassen. Seine Mutter ist ge sterben. Falls sich derselbe nicht meldet, wird aus Todeserklärung angetragen und fein Ver mögen unter feine Geschwister verthellt. Wer Auskunft geben kann, wende sich an Rev. Joseph Lessing, Pomeroy, O. A n z e i e n Da der „Ohio Waisenfreund" schon über einen großen Theil des Staates Ohio verbreitet ist, auch in den meisten anderen Staaten schon Abonnenten zählt und die Verbreitung noch immer im Zunehmen begriffen ist, so empfiehlt sich unser Blatt zu Anzeigen aller Art. Es soll durch die Anzeigen der Lesestoff nicht beeinträch tigt Werben, sondern wir werden, falls die An zeigen sich vermehren, dem Blatte besondere An.» zeigefpalten beilegen. Die Preise fur Anzeigen im „Ohio Waisenfreund" sind die folgenden: Zehn Zeilen Brevier kosten: Ein Mal «-$ l.OÖ. Zwei Mal $ 1.50. Drei Mal $ 2.00. Drei Monate $ 6.00. Sechs Monate 9.00. Ein Jahr $ 15.00. Beim ersten Erscheinen sind die Anzeigen zu bezahlen. Erste Mationat Aank von Pomeroy» Collcktionen werden pünktlich besorgt, und ju den billigsten Preisen berechnet. Regierungs.Sicherheiten Werben ge- und ver kauft. Wir osfetiren dem Publikum unser Geschäft für alle Arten Banquir-Geschäste. H. G. Daniel, Präsident. Geo. W. Plants, Cassirer. 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