Wochenschau.
(Inland.)
e i s 3 0 A i i e a k
sonport, Clarendon und Indian Bai am
White River stehen unter Wasser. Die
Beamten von St. Genevieve berichten,
daß das ganze Land von Skipwiths Lan
dung bis zur Mündung des 9)0300 unter
Wasser stehen und daß die Bewohner
große Roth leiden.
S e a A a 3 0 A i e A a
bama fällt langsam. Der angerichtete
Schaden ist groß und zwischen hier und
Mobile steht eine große Fläche Baum
wollenlandes unter Wasser. Die Knapp
heit der Baumwollensamen wird ein noch
maliges Pflanzen verhindern.
i e 0 ck, Art. In Sachen Bax
ter's gegen Brooks, hat sich nichts geän
dert. Die Telegraphenlinie zwischen hier
und Pine Bluff ist in voriger Nacht von
den Leuten des 2c. Brooks zerstört worden.
Eine Abtheilung von BrooksLeuten wurde
gestern'verhastet und bis aus Weiteres in's
Gefängniß einquartirt.
Der Vulcan in Nord-Carolina»
Der Bald-und der Stone-Mountain
sind am Freitag, den 17. April, unruhi
ger gewesen, als je, und die Thatsache,
daß dieselben vulkanischer Natur seien.
Müßt sich nicht wegläugnen. Glaubwür
dige Leute, welche an Ort und Stelle ge
ii)e]cn sind, erzählen, der Schrecken, welcher
in Folge der Erschütterungen um sich ge
griffen, habe selbst Farmer, die 24 Meilen
vom Berge entfernt wohnen, veranlaßt,
Vorbereitungen zur Abreise zu treffen.
Auch Professor Du Pre, Geologe am
W of ort) College, S. C., zweifelt.nicht
daran, daß die Erschütterungen die Folge
vulkanischer Kräfte seien. Einige Tage
zeichneten sich durch lautes Lärmen und
starke Erschütterungen aus seit dem
10. Februar wurden 50—75 Stöße ver
spürt. Tageszeit und Wetter seien in
Bezug auf diese Erschütterungen ganz
ohne Einfluß. Häuser haben in ihren
Grundvesten gewankt,"Bäume mit ihrem
dürren Laube haben gezittert und Gläser
und Schüsseln haben geklappert. Um
diese Thatsachen zu erklären, sind tier
schiedene Hypothesen aufgestellt worden,
deren eine die ist, daß in den dortigen
Felsensprengungen der Grund aller tier
spürten Erschütterungen zu suchen sei.
Nun werden aber am Stone Mountain
gar keine Sprengungen vorgenommen,
und da die Arbeit an den Tunellen in
Swannanooh Gap aufgehört hat, so ist
keine Veranlassung vorhanden, irgendwo
seine Felsen zu sprengen, da Steine für
Bauzwecke überall gefunden werden. Fer
ner wird gesagt, Elektrizität, welche sich
von den Bergen ans den Wolfen mit
theile, und umgekehrt, könne die Ursache
des Phänomens sein dagegen aberspricht
wiederum die Thatsache, daß die eigen
thümlichen Erscheinungen bei schlechtem
und gutem Wetter gleich zahlreich wahr
genommen wurden. Die dritte Annahme,
die am Ende die größte Wahrscheinlich
fett für sich haben möchte, ist die, daß der
Lärm und die Erschütterungen die Folge
einer Gewalt sind, welche in großer Tiefe
arbeitet, Eine Anzahl wissenschaftlich
Herausgegeben zum Besten eines Waisenhauses für die Diözese Columbus, O. Erscheint wöchentlich. Preis bei Vorausbezahlung für ein 3tht: $1.50.
gebildeter Männer aus dem Norden und
einer aus Preußen haben sich daran ge
macht, den Bald Mountain zu erforschen,
und vielleicht dürfte das Publikum bald
über die Räthsel aufgeklärt werden.
a y s i o s e i s e i n
G'u yand 0 11ein West-Virginien und
Redacteur des „Echo", wurde am 28.
April von einem gewissen Charles Smith
erschossen. Smith gibt an daß ein un
glücklicher Zufall vorliege.
Die Macht des a 0 s e n a e r«
glaubens machte letzten Freitag sich
recht handgreiflich in Chicago geltend.
Eine große Getreideflotte lag zur Abfahrt
bereit, der See war offen, der Wind wehte
günstig, und die Mackinacstraße weiter
oben hatte so ziemlich sich alles Eises
entledigt. Aber es war Freitag, bei den
Seefahrern ein gefährlicher Tag für den
Beginn einerReise, und sowagten von et
wa siebenzig Fahrzeugen nur etwa ein
balbes Dutzend auszulaufen. Die an
deren aber warteten bis Samstag.
Ein Neger hielt neulich vom Gal
gengerüste in Thomasville, Ga.,
herab eine Ansprache an die Zuschauer,
worin er sie ersuchte, für seine arme Seele
ganz besonders aber füe den Advokaten
zu beten, der durch seine Verteidigung
ihn in seine augenblickliche Lage gebracht
habe.
S a n a n i s 0,30. April. Heute
Abend prügelten sich zwei Jungens Na
mens Messenger mit einem anderen Na
mens Abraham Solomon. Dieser zog
eine Pistole und drohte zu schießen. Da
mischte sich die Mutter der beiden erstge
nannten Jungen ein und in dem entsteh
enden-Kampfe entlud sich die Pistole, wo
bei der Frau Messinger die Finger abge
schössen wurden und die Kugel Solomon
in den Kopf drang, so dyß er auf der
Stelle tobt blieb.
—Von dreihundert Sträflingen auf
Blackwell's Island ist nicht ein
einziger über dreißig Jahre alt die mei
sten von ihnen sind im Alter von etwas
über oder einige Jahre unter zwanzig.
Dies stimmt gut zu der Beobachtung,
die man gemacht, daß die aufwachsende
Generation dem Verbrecherthum Dank
verwahrloster häuslicher Erziehung und
der irreligiösen Richtung der Zeit ein
durch seine Zahl wahrhaft erschreckendes
Contingent liefert.
Fünfzehn Pfund getrocknete Aepfel
sind bei einem Vermonter Landblatte der
niedrigste Preis für eine Heirathsnotiz
erster Klasse. Notizen mit Poesie kosten
außerdem noch 12 Unzen Zwiebeln.
Die „N. Presse" vom 2. Mai be
richtet: „s e v. F. n i verschied
gestern Vormittag um 10 in Blauvelt
ville, Rockland Co., in Folge einer Lun
genentzündung, die er sich durch eine Er
kältung zugezogen. Wir werden später
Über den Verstorbenen Näheres bringen."
Ob damit der Herausgeber der Jugend
zeitung „Schutzengel" gemeint ist konn
ten wir vor Schluß unseres Blattes nicht
in Erfahrung bringen. Das „F." sollte
ein „J."sein, sonst stimmt Name und Ort.
W a s i n 0 n, D.C., 1. Mai. Die
Nationalschuld ist im verflossenen Monat
um $2,900,000 verringert worden.
Wochenschau.
(Ausland.)
a i s 2 7 A i a v o n A n i
der deutsche Gesandte in Paris hat einen
Brief an Dr. Döllinger geschrieben, in
welchem er die Kirchenpolitik der Regie
rung tadelt.
a i s 2 8 A i E s w i a u o i
tativ gemeldet, daß Graf von Arnim in
Folge eines Streites mit Bismarck ans
dem diplomatischen Dienst Deutschlands
treten werde.
e i n 3 0 A i e v o n A n i
hat seine Stelle als Gesandter nieberge
legt.
Die Berliner „Germania" schließt
einen Leitartikel in ihrer Nummer vom
8. April mit den folgenden Sätzen Nicht
ungehört werden die Gebete bleiben, wel
che jetzt täglich aus Millionen in ihrem
Heiligsten beleidigtenHerzen zumHerzens
kundiger aufsteigen nicht vergeblich wird
Armuth Schande vor der Welt und
bittere Kerkerhaft von den verfolgten
Christen getragen Gottes Mühlen
mahlen langsam aber 'mahlen trefflich
klein:
e i n e i u a n z i n i s e e i
tet einen Ueberschuß van 21,000,000 Thl.
für das Jahr 1874.
Der Papst hat die Lady Herbert
empfangen, in Begleitung der Rectoren
des englischen, des schottischen und des
irischen Collegs. Lady Herbert verlas
eine Adresse und überbrachte dem hl. Va
ter eine Summe von 90,000 Francs, die
von armen jungen Mädchen in England
gesammelt worden war. Der Papst dankte
iu herzlicher Weise und hob hervor, wie
ihm aus England fortwährend Tröstliche
zukomme, sei es durch Ansprachen sei es
durch unablässige Liebesbeweise.
0 n 0 n, 28. April. Heute stürzten
drei Gebäude in Newgate Straße ein,
wobei mehrere Personen getödtet und ver
letzt wurden.
n e e w i s s e A e o n e e i n
Versailles befürworten gegenwärtig den
Plan der Graf von Paris solle auf Be
fehl Chambord's als dessen Generallieu
tenant Frankreich monarchisch regieren.
Die Arbeiten für die neuen Pariser
Festungswerke haben nunmehr be
gönnen. Mindestens deri dieser Werke
sollen in diesem Jahre noch vollendet
werden: Buc, Volleres und St.Cyr. Das
letztere Werk soll sternförmig gebaut wer
den und mindestens denselben Rang ein
nehmen, wie der Munt Valerien.
In diplomatischen Kreisen schreibt
das „Wiener Vaterland", spricht man von
preußisch-österreichischen Verhandlungen,
welche die Erhebung des Prinzen Alphons
auf den spanischen Thron bezwecken und
von Serrano angeregt worden sein sollen.
a i 3 0 A i A i e n e
peschen nach entbrannte der Kampf vor
Bilbao wieder am Mittwoch. Die repu
blikanischen Truppen eroberten einige
vorgeschobene Posten der Carlifien.
Aus Köln berichtet die „Germania"
daß Reichensperger und einige andere Ab
geordnete am 8. April eine Audienz bei
dem gefangenen Erzbischof hatten.
Die Mittheilnng daß die Kaiserglocke
i n a n k e n a a 2 2 z a i
ant Geburtstage des 'Kaisers, durch 20
Mann geläutet worden sei, ist, wie der
„Not. Ztg." geschrieben wird, unrichtig.
Der Glockengießer Hamm hat allerdings
im Sinne gehabt, an jenem Tage zu:
läuten, weil am 22. März in Frankenthat
Jahrmarkt war, und dann von der Menge
der Besichtiger eine reiche Ernte des fest
gefetzten Eintrittspreises von 30 Kreuzern
zu erwarten war, allein die Läuthebel wa
ren zu schwach construirt. Hamm soll
die Kraft zum Läuten der Glocke weit
unterschätzt haben. Kaum 40 Mnnit
dürften hinreichen, um die Glocke gehörig
in Schwung zu bringen und zu erhalten
Der „altkatholische" Bischof Nein
kens ging kürzlich in der Umgebung.
Bonn's spazieren. Zwei Burschen Ma»-
rergehülfen von Profession sehen ihn
herankommen und werden darin einig,
daß sie niederfnicen, um ju erfahren, ob
der weltlich gekleidete Bischof auch wie
die katholischen Bischöfe den Segen er*
theilen werde. Sobald jener in ihre Nähe
kommt, werfen sie sich nieder, satten die
Hände und harren andächtig des bischöf
lichen Segens. Reinkens geht,'ohne den
Segen zu spenden, an ihnen vorbei. Sie
erheben sich und lachen und machen einige
scharfe Bemerkungen. Auf Antrag des
Herrn Neinkens werden sie vor Gericht
geladen. Sie geben ihrErstaunen darüber
zu erkennen, daß Jfie wegen Verhöhnung,
eines „katholischen Bischofs" in Anklage
versetzt seien. Der ältere der Angeklagten
Verth einigte sich und seinen Genossen, in
dem er Folgendes geltend machte. Herr
Richter! wir beide sind von Jugend auf
gute katholische Christen gewesen und
halten es für eine schöne katholische Sitte,
beim Erscheinen des Bischofs zu knieen,
die Händ zu falten (bei diesen Worten
fiel er mit gefalteten Händen auf den
Boden), um sich segnen zu lassen. Wir
glaubten, den Herrn Rein kens zu kennen,
der ja wie unser aller gnädigster Kaiser
und Fürst Bismarck nebst Minister Falk
erklärt haben, ein „katholischer
fein foil, und wünschten feinen bkfchöf-
lichen Segen den wir aber nicht be
kamen. Hieraus schloffen wir, daß wir iir
der Person geirrt hatten, lachten über un
sere eigene Dummheit und schalten un§
gegenseitig aus. Die Verlan
Mutig endiM
mit Freisprechung,
0 n s a i n 0 e 2 9 A i n o e
des Austretens desTigris, veranlaßt durch
furchtbare Regengüsse, steht die Stadt
Bagdad unter Wasser. Durch die lieber
schwemmung wurde vieles Eigenthum ver
nichtet und gingen etliche Menschenlebeit.
verloren.
0 n ft a n i n 0 e l, 1. Mai. Nach
ans Klein-Asien eingelauseneirNachriHtely
ist daselbst eine Hungersnot
chen und sollen schon viele Menschen dem
Hungertode nahe sein. In der SladtAn
gora allein sollen täglich hundert Men
schen Hungers sterben. Der Tigris ift
abermals angeschwollen.
,1'1 I- Mai. Die Regierung
gibt sich der voreiligen Hoffnung hin daß
Bilbao von den Truppen des Marschall
Serrano binnen e i n e W 0 ch e ent
setzt werden wird.