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Wochenschau. (Inland.) S y a u s 0, N. $., 3. Juni. Etwa 300 Delegaten wohnten heute der Sitzung der „Anti-Secret Society Association" bei. Professor Blanchard berichtete eine Jncorporationsacte unter den Gesetzen von Illinois ein. Der Name, welcher angenommen wurde, ist „National Chri ft in ii Association", und als Zweck wurde erklärt, allen geheimen Gesellschaften, namentlich denFreimaurern und allenan-! deren antichristlichen und anti-repnblika nischen Vereinigungen Widerstand ent flogen zu setzen, dieselben bloßzustellen iinb zu vernichten. B. I. Roberts von Illinois wurde zum Präsidenten erwählt. Das 6omite für politische Handlungen berichtete zu Gunsten der Organisirung einer amerikanischen Partei, um die Zwecke der Association mit Hilfe des Stimmka fteiis durchzuführen. S a n s e N 4 u n i i e „Anti Secret Society" Convention nahm heute Resolutionen an, in welchen alle durch einen geheimen Eid verbundenen Brüderschaften, die Granger und gehei men Temperenzgesellschaften mit einge schlössen, als Verschworene gegen alle die jenigen, die nicht zu ihnen gehören und als beständige Drohung gegen die christ liche Religion erklären. Besondere Oppo sition wird gegen die Freimaurer ausge drückt und erklärt, daß kein Mitglied für einen Freimaurer stimmen soll, welcher sich mn ein Amt bewirbt. Es wird be schlössen, einen Fond von $10,000 aufzu bringen um einen Generalagenten und Redner zu besolden. Der Beitrag für Mitglieder'wird auf 2y Cents per Jahr, oder auf $10 für lebenslängliche Mit gliedschaft festgesetzt. Es wurde der Ent wurf tines Briefes on den Präsidenten angenommen, in welchem gegen die beab fichtigte freinmurcrifche Einweihung der Regierungsgebäude in Chicago protestirt wird. Bei der neulichen Prüfung von Kandidaten zur Aufnahme in die Kriegs schule von W e st o i n bestanden 95 unter 97 die körperliche Prüfung, die sehr streng sein soll, während von diesen 95 nicht weniger als 82 zurückgewiesen wur den, weil ihre geistigen Fähigkeiten und Kenntnisse den Anforderungen nicht ent sprachen welche die Regierung an ihre künftigen Generäle und Feldherrn stellt. Das spricht ttichfr sehr zu Gunsten unseres •Erziehungssystems um so weniger als man einnehmen muß, daß die Eltern der betreffenden Knaben weil sie mit diesen „große Dinge vor hatten", sich's Geld ge mig kosten ließen, um die Söhnchen möglichst klug und weise zu machen. Der Mangel des jetzigen Unterrichtssystems scheint der zu sein, daß zu Vielerlei und nicht gründlich genug gelehrt wird. Von .den farbigen Applikanten um Aufnahme in West Point kam nicht ein einziger durchs Examen. a i s A 4 u n i E i n 1 7 Jahre alter junger Mann Namens Geo. Cordes starb gestern an Trichinen, die sich wahrscheinlich in einem vor einigen Wo chen von ihm gegessenen Stück Schinken vssmmssm Herausgegeben zu in Besten eines Waisenhauses fnr die Diözese Columbus, O. Erscheint wöchentlich. Preis bei Vorausbezahlung für ein Jahr befunden hatten. Eine seiner Schwestern die damals mit ihm an dieser Mahlzeit Theil genommen hatte, war bereits vor acht Tagen an der nämlichen Krankheit gestorben. S N a n i s o 4 u n i E i n e Depesche aus Austin', Nevada, meldet Folgendes: Während der letzten Nacht drangen 30 vermummte Männer in das Gefängniß von Belmont, banden den Sheriff und bemächtigten sich zweier Ge sangenen, Namens MeJtyre und Walker, welche sie-hängten. A u st i n, Tex., 4. Juni Das Connty Gefängniß von Georgetown ward vor einigen Tagen von einer, über einhun dert Köpfe zählenden bewaffneten Schaar überfallen, Die Bürgerwache von fünf Mann und der Sheriff konnten solcher Anzahl keinen Widerstand entgegensetzen, und nachdem dieselben vor der Hand un schädlich gemacht, drangen jene in den Kerker und erschossen neun der elf in demselben befindlichen Gefangenen, meist Mörder und Pferdediebe. Ein Gerücht, daß die Anhänger der Gefangenen eilte Befreiung derselben im Schilde führten, soll die Veranlassung zu dem Uebersall gegeben haben. N e w o k 3 u n i A n s e n Eisenbergwerken zu Port Oran wurden 400 Leute entlassen und aus den Hiber niett-Bergwerkeit sollen am nächsten Sam stage 500 Seilte entlassen werden, während der Lohn derjenigen, die behalten werden, von $1.59 auf $1.25 reducirt wird. Ur sache hiersür ist der geringe Begehr nach Eisenerz. Am Pfingstmontag wurde in a l i in ore die sechste deutsche Kirche ein geweiht und dem Dienste des Allerhöch sten übergeben. Es ist dies die Herz-Jesu Kirche, an welcher der hochw. Redempto ristenvater Pingel als Seelsorger wirkt. I n S e v i e o n n y A k w i man das reichste Lager Spießglas in den Vor. Staaten aufgefunden haben. Die betreffende Ader ist bereits hundert Fuß weit verfolgt worden, und das gewonnene Erz enthält 70 Prozent Spießglas nebst einer kleinen Beimischung von Silber. I n o u n V e n o n O a e n die Temperenzlerinnen jetzt System in ihr Werk gebracht. Das ewige Herum mnrschiren in Koth und Staub wurde ihnen nachgerade doch zu viel, und so ha bett sie denn vor jeder Wirtschaft ein Schilderhäuschen angebracht, wo sie re gelmäßig Weiche stehen und sich auch re gelmäßig einander ablösen. Der Name eines Jeden dann, welcher in eine Schenke eintritt, wird niedergeschrieben, und die Meisten haben hiervor einen so heillosen Respekt, daß sie sich doch lieber ferne halten. e v e a n O 7 u n i i e Küferwerkstätten von Clark u. Payne an Seeanton Avenue, brannten heute Nach mittag ab. Verlust ungefähr $20,000. Man glaubt, daß der Brand durch das Einschlagen des Blitzes während eines Gewitters verursacht wurde. i a N. 7 Juni. Dem Verneh men nach sind 20 Personen, welche sich heute auf dem Oneida-See dem Vergnii- gen des Fischens Hingaben, ertrunken. Wochenschau. (Ausland.) Am 17. Mai ist in allen Kirchen der letzte Hirtenbrief des Bischofs Conrad Martin von Paderborn verlesen worden er nimmt darin Abschied von seinen Diöcesonett, da er jeden Augen blick seilte Verhaftung erwartet und vom Gefängnisse aus nicht mehr zu ihnen re den kann. Geherrscht in dem Briefe ein weicher, wehmüthiger Ton, der unter den obwaltenden Verhältnissen leicht zu er klären ist beim Abschiede von geliebten Personen wird man ja leicht gerührt. Der Bischaf fordert die Gläubigen auf, mit dem Stuhle Petri unter allen Um ständen, auch in den härtesten Bedräng nissen, in der Gemeinschaft des Glaubens und der Liebe verbunden zu bleiben. Es geht aus dem Hirtenbriefe hervor, daß der Hochw'ste Bischof namentlich durch die Einwirkung der neuen Maigesetze von diesem Jahre eine Ausdehnung der alt tothotischen Sekte befürchtet. Darum warnt er die Gläubigen eindringlich vor den abgefallenen, schismatischen Priestern und räth ihnen lieber ihre Kinder von gläubigen Laien taufen zu lassen, ihre Todten mit Gebet und Gesang für sich allein zu bestatten, als die Hülfe eines schismatischen Priesters dafür in Anspruch zu nehmen über die kirchliche Einsegnung von Ehen an Orten, wo kein katholischer Pfarrer mehr ist, sollen nähere Weisun gen vom päpstlichen Stuhle ergehen. Durch das neulich im Kantern Genf angenommene Protestantische Kirchengesetz hat man dort nicht blos die .Kirche Calvin's, sondern überhaupt alles Christenthum abgeschafft. Die Blätter führen zum Beleg dafür einige Bestim mungen dieses neuen Kirchengesetzes an: „Erstens haben die Prediger kein beson deres Glaubensbekenntniß abzulegen, sind an keine Dogmen, keine Liturgie ge bunden, können frei lehren und predigen und sind nur ihrem Gewissen und ihren Wählern-verantwortlich, und endlich ist die Ordination der Geistlichen aufgeho ben dagegen muß sich jeder Candidal bei der Universität Genf über feine Stu dien ausweisen." a n k u 1 8 a i K s k a n n nicht genug darauf aufmerksam gemacht werden", heißt es in dem „Franks. Volks blatt" welche furchtbare Veränderung zum Schlechteren in dem sittlichen Leben des Volkes vor sichfgeht. Während früher em schweres Verbrechen hier in Frank fürt Monate lang alles in Spannung hielt, weil ein solches nur selten vorkam, folgt jetzt eines auf das andere Mord, Straßenraub, Brandstiftung und dergl. wechseln in trauriger Reihenfolge mit ein ander ab. Dazu mehren sich die Selbst morde in schrecklicher Weise..." e z u n e i n s o e n e e e versprachen einst die geheimen Gesell schastenVenedig und den übrigen italiem schon Städten wenn sie sich der Regie rung des Hauses Savoyen und der ihn gen unterwürfen. Und jetzt? Ein Na tionalliberaler, A. Wellmer, ist gegen wärtig in Venedig und schreibt von dort an die „Augsb. Allg. Ztg." Rs. r$9. „Halb Venedig bettelt! Und ein volles Viertel der ganzen Einwohnerschaft mehr als 25,000 Menschen erhalten jahraus jahrein vom Staate und von der Gemeinde Armenunterstützung, um nicht zn verhungern. In dieser kurzen statistischen Notiz liegt das ganze heutige Elend der einst so prächtigen Lagunen stadt!" Aus o in wird gemeldet, daß der Geburtstag des Papstes dieses Mal mit außerordentlicher Betheiligung der Gläu bigen gefeiert worden fei. Mehr als 20,000 Gratu la tionssch rciben waren ans allen Theileu Italiens im Vatican ein gelaufen, und bilden eine wahrhaft impo sante Liebesmanifestation. Aus Trier bringen Berliner Zei tungen die folgende Notiz Das mili tärische Provianthans am De.utfchthor in Trier wird mit Lebensmitteln gefüllt. Ein Lehrer einer höheren Unterrichtsan stalt in Trier ertheilt 40 Unteroffizieren Unterricht im Französischen. Wie wir den uns zugegangenen Postnachrichten entnehmen bespricht die Londoner „Times" in ihrer Nittum er vom 3. Mai die bereits mit dem Kabel gemel dete Rede Rüssels und erzählt hierbei, daß Fürst Bismarck bei Gelegenheit der An wesenheit des Königs von Italien in Berlin das Bedanern ausgedrückt habe, Frankreich nicht noch mehr geschwächt zu haben. Um einen Kriegsvorwaud zu finden, forderte erden König von Italien: auf, Nizza und Savoytli zuriickzuver langen. Die „Times" sagt: Ohne die Weis heit des Königs von Italien hätten wir feit dieser Begegnung eilten neuen Krieg in Europa. Schließlich coustatirt die „Times", daß keine ernsten Gründe zn einem Konflikte zwische-tt Deutschland und Frankreich exi stiren, da beideMächte keinenKrieg wollen. o n o n 4 u n i e i e a u s Spanien melden, daß die Hafenstadt Le guitas an der Bai von Biscaya von einem zn der republikanischen Marine gehören den Schooner bombardirt worden sei, weil ein mit Kriegseontrebande befrach tetes Fahrzeug in den Hafen eingelassen worden war. Der Unterrichtsminister v o n o n r o u hat in der französischen National versammlung einen Gesetzentwurf einge bracht demzufolge dem Naturforscher Pasteur, Mitglied *i)er Akademie der Wissenschaften und Professor an der Pa riser Fakultät, eine Nationalbelohnung in Form einer Leibrente von 12,000 Fr. zuerkannt werden soll. In den Motiven wird geltend gemacht, Herr Pasteur habe siegreich den Nachweis geführt, daß der Grundsatz: „Nur das Leben könne das Leben erzeugen", auch auf die kleinsten, nur durch das Mikroskop erkennbaren Wesen seine Anwendung finde. Außer dem wird geltend, gemacht, daß die Ar beiten des Herrn Pasteur der Wein-, Essig- Bier- und Seidenwürmer-Kultur werthvolle Dienste geleistet hätten. a y o n n e, 7. Juni. Don Carlos hat mittelst eines Decretes die von seinen Truppen occupirten Provinzen autorifirt, Rathsmitglieder zu wählen. 1 \n\n Zshrg. 2. Pomeroy, D. den KG. J«n» 187Ä.